Pack & Log 03/2019
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Aktuell Etiketten E-Commerce Lager/Kommissionieren<br />
BVL Dialog<br />
Acht Jahre klimaneutral gefahren<br />
Gut fürs Klima: Trägerpapier-Wiederverwertung bei HERMA<br />
Wegen seines Silikonanteils galt es lange Zeit als nicht recyclefähig: Doch seit vielen Jahren hat sich das Etiketten-<br />
Unterlagenpapier zu einem begehrten Rohstoff entwickelt. Obwohl bislang meist als Abfall entsorgt, ist es eigentlich<br />
ideal geeignet, um es wiederaufzubereiten – und damit nicht nur das Klima zu schonen, sondern auch der<br />
weiterhin bestehenden Verknappung bestimmter Rohstoffe entgegenzuwirken.<br />
Der Selbstklebespezialist HERMA<br />
aus Filderstadt hat bereits im achten<br />
Jahr in Folge allein aufgrund<br />
der bei ihm gesammelten und wiederverwerteten<br />
Reste an Unterlagenpapier seinen<br />
gesamten Fuhrpark mit immerhin 78 Autos<br />
quasi CO 2<br />
-neutral gestellt. Gemäß dem<br />
Zertifikat der Organisation Cycle4Green<br />
(C4G) hat HERMA im Jahr 2018 rund 201<br />
Tonnen nicht mehr benötigtes Unterlagenpapier<br />
aus der Haftmaterialproduktion<br />
einem speziellen Recycling zugeführt. Mit<br />
Hilfe von C4G und dem Papierhersteller<br />
Lenzing entstanden daraus Etikettenpapier<br />
und neues Unterlagenpapier, was beides<br />
unter anderem auch wieder von HERMA<br />
eingesetzt wird. Hätte man diese Produkte<br />
in gleicher Menge aus Frischfasern produziert,<br />
wären im Vergleich zum Recycling<br />
mehr CO 2<br />
-Emissionen in Höhe von rund<br />
406 Tonnen angefallen. Zum Vergleich:<br />
Der gesamte Fuhrpark des Familienunternehmens<br />
verursachte lediglich einen CO 2<br />
-<br />
Ausstoß von knapp 400 Tonnen.<br />
Weiterhin Engpässe bei Rohstoffen.<br />
„Damit leisten wir nicht nur<br />
einen wichtigen Beitrag für die Umwelt.<br />
Weiter wachsen in Filderstadt<br />
„Ich appelliere an alle<br />
Etikettendruckereien und<br />
-verwender, sich ebenfalls<br />
an Recyclinginitiativen wie<br />
beispielsweise Cycle4Green<br />
zu beteiligen. Es lohnt<br />
sich nicht nur fürs Klima,<br />
sondern es trägt auch dazu<br />
bei, den weiterhin bestehenden<br />
Kostenanstieg bei<br />
Rohstoffen zu dämpfen“, so<br />
Dr. Thomas Baumgärtner,<br />
HERMA Geschäftsführer<br />
und Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Haftmaterial<br />
Auch der weiterhin bestehenden Verknappung<br />
von Rohstoffen beugen wir so ein Stück<br />
weit vor. Durch extreme Nachfrage in Asien,<br />
in erster Linie China, und durch das anhaltende<br />
Marktwachstum in Europa kommt<br />
es, ähnlich wie im letzten Jahr, weiterhin<br />
zu Materialengpässen, zum Beispiel bei Papieren“,<br />
erklärt Dr. Thomas Baumgärtner,<br />
HERMA Geschäftsführer und Leiter des<br />
Es ist weltweit wohl die modernste Fertigung für Etikettierer und Etikettiermaschinen, die<br />
HERMA jetzt am Hauptsitz in Filderstadt in Betrieb genommen hat. Nach 13-monatiger<br />
Bauzeit und Investitionen in Höhe von rund 20 Millionen Euro ist der Geschäftsbereich<br />
Etikettiermaschinen nun von seinem alten Standort im 20 Kilometer entfernten Deizisau<br />
komplett umgezogen. Die Kapazitäten dort waren nach der raschen Expansion der letzten<br />
Jahre nahezu erschöpft, zumal das Gebäude ursprünglich für die Bedarfe des Etikettendrucks<br />
konzipiert worden war. „Das neue Werk konnten wir dagegen von Anfang an voll auf<br />
die speziellen Maschinenbau-Anforderungen hin planen und realisieren. Es erlaubt uns,<br />
weiterhin die großen Wachstumspotenziale auszuschöpfen, die sich uns als Technologieführer<br />
bieten“, betont Martin Kühl, der den HERMA Geschäftsbereich Etikettiermaschinen<br />
leitet. „Alles ist hinsichtlich bester Kommunikationsbedingungen, kürzester Durchlaufzeiten<br />
und höchster Fertigungsexzellenz optimiert.“<br />
Geschäftsbereichs Haftmaterial. Schon seit<br />
2010 führt der Selbstklebespezialist der Organisation<br />
Cycle4Green (www.cycle4green.<br />
eu) nicht mehr benötigtes Unterlagenpapier<br />
aus der Produktion zu. „Wir müssen<br />
uns darauf einstellen, dass es künftig noch<br />
schwieriger werden wird, die erforderlichen<br />
Rohstoffe zu beschaffen“, sagt Dr. Thomas<br />
Baumgärtner. „Daher appelliere ich an alle<br />
Etikettendruckereien und -verwender, sich<br />
ebenfalls an der Recyclinginitiative C4G<br />
zu beteiligen. Denn es lohnt sich – nicht<br />
nur fürs Klima. Es trägt auch dazu bei, den<br />
weiterhin bestehenden Kostenanstieg bei<br />
Rohstoffen zu dämpfen.“<br />
Cycle4Green organisiert in vielen europäischen<br />
Ländern das Einsammeln der nicht<br />
mehr benötigten Unterlagenpapiere. Lenzing,<br />
ein Vorreiter „grüner“ Papierherstellung,<br />
übernimmt die Wiederaufbereitung.<br />
Cycle4green holt das Material ab einer Mindestmenge<br />
von fünf Tonnen europaweit<br />
überall dort ab, wo es anfällt, ohne dass<br />
Kosten entstehen. Voraussetzung ist eine<br />
sortenreine Trennung des Abfalls. EU-weit<br />
fallen jedes Jahr etwa 360.000 Tonnen an<br />
silikonisiertem Unterlagenpapier an, der<br />
größte Teil davon bei Unternehmen, die<br />
Etiketten aufbringen.<br />
[pl]<br />
Foto: HERMA