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Pack & Log 03/2019

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News / Wichtiges<br />

Außenansichten<br />

STI Group steht zum verkauf. Dr.<br />

Kristina Stabernack, Inhaberin der STI<br />

Group, hat sich dazu entschieden, das<br />

Unternehmen zu verkaufen. Ziel ist es,<br />

einen starken Partner zu finden, welcher<br />

auf den jüngsten Erfolgen aufbaut<br />

und künftiges Wachstum fördert. Bei<br />

der Auswahl eines Käufers wird Dr. Kristina<br />

Stabernack vom Beirat beraten. In<br />

seiner Funktion als CEO wird Jakob Rinninger<br />

den Prozess aus der Perspektive<br />

des Unternehmens begleiten.<br />

Photovoltaik. Die Offsetdruckerei<br />

Schwarzach hat weitere Teile ihrer Firmengebäude<br />

mit Solarmodulen ausgestattet<br />

und ihre PV-Anlage somit um<br />

100 kWp erweitert. Seit Anfang März<br />

vergrößert diese Ausbaustufe die bisherige<br />

Photovoltaikfläche um ein Viertel<br />

auf gesamt ca. 3.300 Quadratmeter.<br />

Damit will die Offsetdruckerei Schwarzach<br />

eine prognostizierte solare Strommenge<br />

von 550.000 kWh pro Jahr ins<br />

Netz einspeisen. Dies entspricht dem<br />

Jahresverbrauch von 140 Haushalten.<br />

Raja. Pünktlich zum Märzbeginn erschien<br />

der neue Hauptkatalog der<br />

Rajapack GmbH. Auf 664 Seiten bietet<br />

die österreichische Tochter der<br />

RAJA-Gruppe, Europas Marktführer<br />

im Bereich des B2B-Versandhandels<br />

für Verpackungslösungen, insgesamt<br />

8.800 Artikel an – darunter 800 neue<br />

Produkte. Insbesondere in den Bereichen<br />

Lagerung, Handling sowie<br />

Betriebsausstattung haben die Verpackungsexperten<br />

ihr Sortiment stark<br />

ausgebaut. Erstmals erschien zudem<br />

die Unternehmensmarke RAJA auf dem<br />

Cover. Mit dieser Entscheidung möchte<br />

das Unternehmen seine europäische<br />

Marke in den Vordergrund rücken. Die<br />

Marke RAJA gibt es schon viele Jahre,<br />

doch war sie nie so präsent.<br />

Vielleicht erinnern Sie sich an eine<br />

Zeit, in der Sie auf der Suche nach<br />

einem geeigneten Job waren?<br />

Sie haben Bewerbungen über Bewerbungen<br />

verfasst, Dutzende<br />

Masken ausgefüllt und Lebensläufe hochgeladen.<br />

Und was ist sehr häufig passiert?<br />

Nichts. Ihre Bemühungen wurden vollständig<br />

ignoriert, bestenfalls kam manchmal ein<br />

kurzes Mail mit: „Leider nein, wir wünschen<br />

alles Gute.“ Ich hoffe natürlich für Sie, nein,<br />

ich gehe davon aus, dass schließlich auch<br />

positive Reaktionen und Jobangebote für<br />

Sie dabei waren.<br />

Viele Bewerber haben aber tatsächlich sehr<br />

schlechte Erfahrungen mit Unternehmen<br />

und deren Recruitingpraxis. Die vollständige<br />

Ignoranz lässt ein Gefühl der Wertlosigkeit<br />

entstehen, und so eine Jobsuche geht ohnehin,<br />

vor allem wenn diese sehr lange dauert,<br />

an die Substanz. Jetzt, im boomenden<br />

Arbeitsmarkt – in den USA ist die Arbeitslosigkeit<br />

so niedrig wie seit 50 Jahren nicht<br />

mehr, Deutschland und Österreich schmücken<br />

sich auch mit guten Daten – kriegen<br />

Arbeitgeber die Rechnung präsentiert: Die<br />

(elektronisch) Angeheuerten erscheinen<br />

nicht zum Arbeitsbeginn und sind auch<br />

nicht mehr zu erreichen. „Ghosting“ heißt<br />

das Phänomen, entlehnt aus der Welt der<br />

Dating-Plattformen. (vgl. derstandard.at,<br />

21.1.<strong>2019</strong>)<br />

In Beziehungsdingen kommt es seit einigen<br />

Jahren, mit der gestiegenen Verbreitung<br />

und Nutzung von SMS, Chat-Diensten und<br />

digitalen Kennenlernplattformen, immer öfter<br />

zum „Ghosting-Phänomen“. Es gab Dates<br />

oder sogar eine Partnerschaft und plötzlich<br />

wird ohne jegliche Vorankündigung der Kontakt<br />

vollständig abgebrochen. Mailadressen,<br />

Telefonnummern, Daten, Nicknames<br />

werden gelöscht, die Person taucht regelrecht<br />

unter und jegliche Kontaktversuche<br />

laufen ins Leere.<br />

Ghosting im Job kann verschiedene Ausprägungen<br />

annehmen: Einige erscheinen ohne<br />

Absage nicht zu vereinbarten Bewerbungsgesprächen,<br />

andere melden sich auf konkrete<br />

Jobangebote nicht zurück. Manche<br />

erbitten sich Bedenkzeit und antworten nie<br />

von Manfred Meixner<br />

wieder, während andere sogar ein Jobangebot<br />

annehmen, dann jedoch am ersten Arbeitstag<br />

einfach nicht auftauchen. Und ganz<br />

Harte arbeiten eine Zeit lang und kommen<br />

plötzlich nicht mehr. Wortlos. Unerreichbar.<br />

Einfach so.<br />

Die Erklärungsversuche der Unternehmen<br />

und deren Berater sind erwartbar: Es handle<br />

sich bei den Millennials eben um eine Generation,<br />

die überhaupt nicht mehr soziabel<br />

ist, kein Benehmen, keinen Anstand und<br />

überhaupt null kommunikative Kompetenz<br />

außerhalb von Instagram hat. Doch mit<br />

solchen Schuldzuweisungen machen es<br />

sich die Unternehmen wohl doch etwas zu<br />

leicht. Gleichzeitig taucht in den US-Medien<br />

das gute alte deutsche Wort „Schadenfreude“<br />

auf: Job-Ghosting sei die Reaktion auf<br />

das Verhalten der Firmen, auf Bewerbungen<br />

nicht zu antworten. Man könnte sagen, dass<br />

das Phänomen einfach der umgedrehte<br />

Spieß ist. Jahrelang haben Bewerber erlebt,<br />

dass sie lediglich bedeutungsloses „Material“<br />

sind und nun bekommen die Unternehmen<br />

die Rechnung präsentiert.<br />

Doch kann das die Lösung sein?<br />

Auf der Seite der Unternehmen können zielführende<br />

Änderungen sicher wie folgt aussehen:<br />

transparente Bewerbungsprozesse,<br />

Einsicht für Kandidaten, wo sie stehen und<br />

fortlaufender Kontakt inklusive individueller<br />

Absage im Fall des Falles. Vielleicht führt<br />

das wieder zu mehr „Menschlichkeit“ auf<br />

beiden Seiten.<br />

m.meixner@packundlog.at

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