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Berliner Zeitung 01.04.2019

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Der Professor und die AfD: Werist Werner Patzelt? – Seite 3<br />

Wege zum<br />

Kinderzuschlag<br />

Seite 6<br />

1°/11°<br />

Fast wolkenlos<br />

Wetter Seite 2<br />

Kränkung: Krugs Sohn<br />

greift Biermann an<br />

Feuilleton Seite 21<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Vor100 Jahren: Briten<br />

helfen <strong>Berliner</strong> Kindern<br />

Stadtgeschichte Seite 10<br />

Montag,1.April 2019 Nr.76HA-75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 1.70 €–Berlin/Brandenburg: 1.60 €<br />

Dardai schweigt: Herthas<br />

Schmach in Leipzig<br />

Sport Seite 20<br />

Eine Frau<br />

für<br />

den Wandel<br />

VonUlrich Krökel<br />

Wenn Politiker nach Wahlsiegen<br />

erklären, sie nähmen die neue<br />

Aufgabe „mit großer Demut“ an,<br />

dann klingt das oft hohl. Auch Zuzana<br />

Caputova hat diesen Satz am<br />

Sonnabend gesagt, nachdem die<br />

Slowaken sie zur ersten Präsidentin<br />

des Landes gewählt haben. Im Fall<br />

der 45-jährigen Bürgerrechtsanwältin<br />

lässt sich aber mit guten Gründen<br />

annehmen: Sie<br />

hat diese Demut<br />

tatsächlich. Andernfalls<br />

hätte<br />

sie den angesehenen<br />

EU-Kommissar<br />

Maros<br />

Sefcovic auch<br />

nicht mit 58 Pro-<br />

Zuzana Caputova,<br />

erste Präsidentin<br />

der Slowakei<br />

Slowakei<br />

zent der Stimmen<br />

deklassierenkönnen.<br />

Caputovas<br />

Sieg ist eine handfeste Sensation, die<br />

nicht ohne ihren biografischen Hintergrund<br />

und ihr Charisma als<br />

durchsetzungsstarke Frau zu erklären<br />

ist. Dabei hätte unter normalen<br />

Umständen beides eher gegen die<br />

Mutter zweier Kinder gesprochen,<br />

die sich als Umwelt- und Anti-Korruptionsaktivistin<br />

einen Namen gemacht<br />

hat und nach ihrer Scheidung<br />

2018 mit dem Künstler Peter Konecny<br />

zusammenlebt. Allein das,<br />

wie auch ihr positives Verhältnis zur<br />

Homo-Ehe, hätte sie in der konservativen,<br />

katholisch geprägten Slowakei<br />

viele Stimmen kosten können.<br />

Aber die Umstände in dem kleinen<br />

ostmitteleuropäischen Land<br />

sind besondere. Seit dem mutmaßlichen<br />

Mafiamord andem Journalisten<br />

JanKuciak vorgut einem Jahr blicken<br />

die Menschen dort anders auf<br />

die Politik. Die Erkenntnis, ineinem<br />

von Mafiastrukturen durchzogenen<br />

Staat zu leben, öffnete vielen Slowaken<br />

die Augen für neueWege.Und an<br />

diesem Punkt kam die Anwältin Caputova<br />

ins Spiel, die im Fall Kuciak<br />

mit viel Power für eine rückhaltlose<br />

Aufklärung kämpfte.<br />

Das Rüstzeug dafür brachte sie<br />

bereits mit. 1973 in Bratislava geboren,<br />

studierte Caputova in ihrer Heimatstadt<br />

Jura,bevor sie viele Jahrein<br />

der Verwaltung der westslowakischen<br />

Provinzstadt Pezniok arbeitete,<br />

amFuß der Kleinen Karpaten,<br />

wo sie sich nicht nur für Bürgerrechte<br />

und gegen Korruption einsetzte,sondernvor<br />

allem für den Erhalt<br />

der bedrohten Natur. 2015 erhielt<br />

sie dafür den internationalen<br />

Goldman-Umweltpreis. Zwei Jahre<br />

später trat sie der liberalen Kleinpartei<br />

PS bei.<br />

Frau, antiautoritär, liberal und<br />

grün angehaucht, klar EU-freundlich:<br />

All das,was im östlichen Europa<br />

mit seinen Viktor Orbans, Jaroslaw<br />

Kaczynskis und Milos Zemans zuletzt<br />

als Feindbild galt, machte Caputova<br />

nach der Kuciak-Tragödie für<br />

viele Slowaken erst recht zur idealen<br />

Präsidentschaftskandidatin. Ihre<br />

Wahl ist deshalb ein Zeichen, das<br />

weit über die Grenzen ihres Landes<br />

hinausweist.<br />

Am Montag bleiben nicht nur die Busse im Depot. Auch U-Bahnen und Straßenbahnen stehen den ganzen Tagstill.<br />

VonPeter Neumann und Stefan Strauß<br />

Esist der bislang längste und<br />

härteste Warnstreik im jetzigen<br />

Tarifkonflikt bei den<br />

<strong>Berliner</strong> Verkehrsbetrieben<br />

(BVG). An diesem Montag fahren<br />

keine U- und Straßenbahnen in Berlin,<br />

und auch die meisten Linienbusse<br />

fallen aus. Die Arbeitsniederlegung<br />

soll zum Betriebsbeginn, also<br />

zwischen 3 und 3.30 Uhr in der<br />

Frühe, beginnen und 24 Stunden<br />

dauern.<br />

Der Ausstand, zu dem die Gewerkschaft<br />

Verdi die 14 600 Beschäftigten<br />

der BVGund ihres Tochterunternehmens<br />

aufgerufen hat, wird<br />

diese Stadt erneut treffen, für Staus,<br />

überfüllte Züge und Verspätungen<br />

sorgen. Doch mittlerweile sind die<br />

Menschen in Berlin im Umgang mit<br />

dem reduzierten Nahverkehr erprobt.<br />

Sie bilden Fahrgemeinschaften,<br />

fahren Rad statt Bahn und planen<br />

längere Wege ein. Beim ersten<br />

Warnstreik Mitte Februar dieses Jahreshatte<br />

Verdidie BVGacht Stunden<br />

lang lahmgelegt, auch danach gab es<br />

Einschränkungen. Anfang März legten<br />

dann die Busfahrer für einen Tag<br />

die Arbeit nieder.<br />

Die Gewerkschaft Verdi weiß,<br />

dass sie den BVG-Kunden mit ihrem<br />

erneuten Warnstreik Unannehmlichkeiten<br />

bereitet.„Leider haben die<br />

Arbeitgeber bislang nicht versucht,<br />

den Streik mit einem verbesserten<br />

Angebot abzuwenden, was durchaus<br />

möglich gewesen wäre“, sagt Verdi-<br />

Verhandlungsführer Jeremy Arndt.<br />

DerStreik am Montag sei notwendig,<br />

um die Arbeitgeber wieder an den<br />

Verhandlungstisch zu bringen.„Aber<br />

wir streiken in einer schwierigen<br />

Lage für einen fairen Tarifvertrag.<br />

Undohne Druck werden sich die Arbeitgeber<br />

nicht bewegen“, sagt<br />

Halt auf ganzer Linie<br />

Erneut Warnstreik beider BVG: Am Montag stehen fast alle Busse still, U- und<br />

Straßenbahnen fahren überhaupt nicht. Verdi will damit im Tarifstreit den Druck auf die<br />

Arbeitgeber erhöhen. Politiker fordern eine schnelle Einigung<br />

Arndt. Bei den <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetrieben<br />

kommentierte BVG-Sprecherin<br />

Petra Nelken: „Wir bedauern<br />

sehr, dass die Gewerkschaft Verdi<br />

den Tarifkonflikt erneut zulasten unserer<br />

Fahrgäste austrägt.“<br />

S-Bahnen und Regionalzüge fahrenamMontag<br />

wie gewohnt. Siegehören<br />

nicht zur landeseigenen BVG,<br />

sondern zur bundeseigenen Deutschen<br />

Bahn und anderen Unternehmen.<br />

Bei der BVG fahren die Fähren<br />

und Busse auf 30 Linien, vornehmlich<br />

am Stadtrand. Sie werden von<br />

Subunternehmern betrieben. Die S-<br />

Bahn will wegen des Warnstreiks 80<br />

zusätzliche Fahrten auf der Ost-<br />

West-Linie S5 anbieten. Zwischen<br />

Mahlsdorf und Warschauer Straße<br />

wird eszusätzliche S-Bahn-Fahrten<br />

geben. In der elektronischen Fahrplaninformation<br />

werden die Fahrten<br />

nicht angezeigt. „Wir werden unser<br />

volles Programm fahren und alle einsetzbaren<br />

Betriebsreserven mobilisieren“,<br />

hieß es. Fahrgäste müssten<br />

aber mit vollen Zügen rechnen.<br />

Zum Flughafen Tegel setzt die<br />

Flughafengesellschaft FBB wieder<br />

einen Shuttle-Verkehr mit geborgten<br />

Reisebussen ein. Diesmal starten die<br />

Busse, für die es keinen festen Fahrplan<br />

gibt, wieder am S- und U-Bahnhof<br />

Jungfernheide. „Bitte planen Sie<br />

genug Zeit für die Anreise ein“, rät<br />

die Flughafengesellschaft. DiePassagieresollten<br />

sich so früh wie möglich<br />

zum Flughafen aufmachen. Taxis<br />

werden an diesem Streik-Montag<br />

schwer zu ordernsein.<br />

Die Taxi-Innung Berlin rechnet<br />

mit einer „hohen Auftragslage“, sagt<br />

Vize-Chef Rolf Feja. Fahrgäste<br />

müssten am Montag mit langen<br />

Wartezeiten rechnen, wenn sie einen<br />

Wagen bestellen. „Das wird so<br />

schwierig werden wie in einer Silvesternacht“,<br />

sagt Feja. Die Polizei<br />

„Uns ist klar, dass der Streik vielen<br />

BVG-Kunden Unannehmlichkeiten bereiten<br />

wird. Aber wir streiken in einer schwierigen Lage<br />

für einen fairen Tarifvertrag. Undohne Druck<br />

werden sich die Arbeitgeber nicht bewegen.“<br />

Jeremy Arndt, Verdi-Verhandlungsführer zum Warnstreik am Montag<br />

rechnet mit einem hohen Verkehrsaufkommen<br />

und langen Staus.„Wir<br />

sind darauf vorbereitet“, sagt eine<br />

Sprecherin.<br />

Die BVG allerdings ist aus Sicht<br />

des Fahrgastverbands Igeb nicht<br />

ausreichend auf solche Streiks vorbereitet.<br />

„Wir brauchen für solche<br />

Fälle endlich einen verbindlichen<br />

Notfahrplan, insbesondere für den<br />

abgehängten Stadtrand“, sagte der<br />

Vize-Vorsitzende Jens Wieseke.<br />

Politiker forderneine Schlichtung<br />

in dem Tarifkonflikt und eine<br />

schnelle Lösung. Der CDU-Politiker<br />

Oliver Friederici sagt, dass eine überparteiliche<br />

Instanz den Tarifkonflikt<br />

schlichten soll. „Die Verhandler haben<br />

sich in der Tatverhakt“, meint<br />

der Verkehrspolitiker.Wirtschaftsse-<br />

SEAN GALLUP/GETTY IMAGES<br />

Linke und<br />

Grüne rügen<br />

Müller<br />

Innere Sicherheit ist<br />

Konfliktthema in Koalition<br />

VonMelanie Reinsch<br />

Nachdem der SPD-Landeschef<br />

und Regierende Bürgermeister<br />

Michael Müller am Sonnabend auf<br />

dem Landesparteitag seine Koalitionspartner<br />

angegriffen hatte, haben<br />

Grüne und Linke auf die Kritik reagiert.<br />

Müller hatte den beiden Bündnispartnern<br />

vorgeworfen, das neue<br />

Polizeigesetz seit Monaten zu blockieren.<br />

Das werde Konsequenzen<br />

haben. „So geht es nicht mehr weiter“,<br />

sagte Müller.„Ich habe jetzt im<br />

Senat ein Revanchefoul gemacht. Ich<br />

habe im Senat zwei Sachen der Grünen<br />

und der Linken blockiert. Es<br />

wird solange nicht beschlossen, bis<br />

wir zu einer vernünftigen Einigung<br />

bei Inneres und Sicherheit kommen.“<br />

Antje Kapek, Fraktionsvorsitzende<br />

der Grünen,sagte der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>, dass die <strong>Berliner</strong> sich nach<br />

einem Regierenden Bürgermeister<br />

sehnten, der Visionen habe, statt einem,<br />

der mit „trotzigen Gesten Probleme<br />

lösen will“. Zudem sei es die<br />

SPD, die momentan „alles blockiere,<br />

was von den Grünen kommt“. Vize-<br />

Regierungschef und Kultursenator<br />

Klaus Lederer (Linke) twitterte, die<br />

SPD habe ein„erstaunliches Bild von<br />

sich selbst“.<br />

Hintergrund ist der Konflikt in der<br />

Koalition rund um das Thema innere<br />

Sicherheit und Videoüberwachung.<br />

DieSPD will unter anderem die elektronische<br />

Fußfessel für Gefährder<br />

einführen, den finalen Rettungsschuss<br />

für die Polizei zulassen, die<br />

Telefonüberwachung mittels stiller<br />

SMS zur Gefahrenabwehr einsetzen<br />

und mehr Videoüberwachung.<br />

Für Verwirrung sorgte dabei ein<br />

von der SPD beschlossener Antrag,<br />

der sich gegen eine Verschärfung des<br />

Polizeiaufgabengesetzes (Asog) aussprach.<br />

Der Fraktionsvorsitzende<br />

der Linken, UdoWolf, sagte der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>: „Wenn das die Grundlage<br />

ist, weiß ich nicht, wo Müllers<br />

Problem liegt.“ Das sei eins zu eins<br />

die Position derLinken und Grünen.<br />

Nicht festlegen wollten sich die<br />

Genossen auf ihrem Parteitag zum<br />

Thema Enteignung großer Wohnungskonzerne.<br />

Die Rückkehr zur<br />

Verbeamtung vonLehrernwurde zunächst<br />

abgelehnt. Man will es jetzt<br />

aber noch mal prüfen.<br />

Kommentar Seite8,Berlin Seite9<br />

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Entgelt bezahlt<br />

natorin Ramona Pop (Grüne) als<br />

Aufsichtsratschefin müsse sich<br />

darum kümmern. Auch der FDP-Politiker<br />

Florian Swyter forderte,<br />

schnell eine Lösung zu finden. „Die<br />

Verkehrssituation in der Hauptstadt<br />

ist auch ohne Streiks genug belastet.“<br />

Die Gewerkschaft Verdi will mit<br />

dem dritten und bisher härtesten<br />

Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber<br />

erhöhen, um höhere Löhne<br />

und Gehälter für die Beschäftigten<br />

zu erreichen. Am Donnerstagnachmittag<br />

war eine weitere Verhandlungsrunde<br />

ergebnislos beendet<br />

worden. Die Arbeitgeber hatten<br />

darin angeboten, jährlich 90 Millionen<br />

Euro mehr für Lohn und Gehalt<br />

aufzuwenden. Das entspräche im<br />

Schnitt brutto 450 Euro mehr im Monat.<br />

Verdi wirft den Arbeitgebern hingegen<br />

„Augenwischerei“ vor. Das<br />

vorliegende Angebot sehe für einzelne<br />

Berufsgruppen deutliche Steigerungen<br />

vor, ein großer Teil der Beschäftigten<br />

würde jedoch weitaus<br />

weniger stark profitieren. „Viele Fragen<br />

konnten bisher in den Verhandlungen<br />

einvernehmlich und gut geklärt<br />

werden. Allerdings lassen wir<br />

uns nicht spalten“, sagt Jeremy<br />

Arndt. Der Nachholbedarf sei in allen<br />

Entgelt- und Berufsgruppen vorhanden.<br />

„Aus diesem Grund hat die<br />

Tarifkommission das Angebot abgelehnt“,<br />

so Jeremy Arndt.„Imbundesweiten<br />

Vergleich liegen die Einkommen<br />

bei der BVGamEnde der Tabellen.“<br />

Der Kommunale Arbeitgeberverband<br />

nannte den neuerlichen Warnstreik<br />

„völlig unangemessen“. Verhandlungsführerin<br />

Claudia Pfeiffer<br />

sagte,das Angebot liege um ein Vielfaches<br />

über vergleichbaren Abschlüssen.<br />

(mit dpa) Berlin Seite9 4 194050 501603<br />

11014


2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagesthema<br />

Sicherheit im Straßenverkehr<br />

Im vergangenen Jahr starben in Berlin vier Radfahrer beim Abbiegen von Fahrzeugen.<br />

Die Polizei startet an diesem Montag eine Präventionskampagne.<br />

Auf Kollisionskurs<br />

Die <strong>Berliner</strong> Polizei registrierte im vergangenen Jahr 1694 Unfälle, bei denen Radfahrer durch unachtsames Abbiegen von Kraftfahrernbetroffen waren.<br />

IMAGO<br />

VonLutz Schnedelbach<br />

Es war ein Mittwoch im Februar,<br />

morgens 10 Uhr, als<br />

das tragische Unglück passierte.<br />

Eine 37-jährige Radfahrerin<br />

fuhr auf der Leipziger Straße<br />

in Mitte in Richtung Alexanderplatz.<br />

Links neben der Kreuzbergerin rollte<br />

ein Lkw. Kurz hinter dem Einkaufscenter<br />

Alexa schaltet die Ampel für<br />

beide auf Grün. Während die Frau in<br />

Richtung Greifswalder Straße geradeaus<br />

weiterfuhr, wollte der Lkw<br />

hinter dem Haus des Lehrers rechts<br />

abbiegen. Dabei übersah der Fahrer<br />

die Frau und erfasste sie. Die Kreuzbergerin<br />

wurde überrollt, wenig später<br />

starb sie an den Folgen ihrer<br />

schweren Verletzungen.<br />

Sechs Wochen ist dieser tragische<br />

Unfall jetzt her.Erwar der erste tödliche<br />

Abbiege-Unfall in diesem Jahr,bei<br />

dem ein Radfahrer ums Leben kam.<br />

Immer wieder kommt es in der Stadt<br />

zu solchen Unglücken, in der Regel<br />

mit Verletzten. In den kommenden<br />

zweiWochen führtdie Polizei verstärkt<br />

Kontrollen durch: Bis zum 12. April<br />

werden die Beamten das Abbiegen<br />

vonKraftfahrzeugen überprüfen.<br />

DieZahl der Radunfälle ist in den<br />

vergangenen Jahren gestiegen. 2018<br />

registrierte die Polizei insgesamt<br />

1694 Radler-Unfälle in der Stadt, die<br />

durch unachtsames Abbiegen von<br />

Kraftfahrernverursacht wurden. Dabei<br />

wurden 1553 Radfahrer verletzt.<br />

Vier Menschen starben. Ein Jahr zuvorwurden<br />

bei 1514 solcher Unfälle<br />

1260 Radfahrer verletzt. DieZahl der<br />

Toten lag ebenfalls bei vier. Darauf<br />

will die Polizei nun mit ihren Aktionswochen<br />

reagieren.<br />

Freie Sicht<br />

Volker K. aus Pankow fährt seit Jahren<br />

einen Lkw. Er transportiert<br />

hauptsächlich Baustoffe, manchmal<br />

auch Schutt. Er ist ein Fanvon Union<br />

Berlin und zeigt das auch. Im Führerhaus<br />

seines Brummis hängt ein Vereinswimpel.<br />

Den mag er sehr. Doch<br />

bevor er heute losfährt, muss er ihn<br />

entfernt haben, wenn er keinen Ärger<br />

mit der Polizei bekommen will.<br />

Und das würde er, wenn er kontrolliertwürde.Ein<br />

Wimpel kann durchaus<br />

die Sicht behindern, sagen Beamte.Das<br />

betrifft auch andereDekorationsartikel<br />

wie Girlanden, Bilder<br />

oder Gardinen, die die Sicht in die<br />

Rückspiegel beeinträchtigen. Volker<br />

K. wollte sichergehen. Bereits am<br />

Freitag hat er das Union-Utensil sowie<br />

sein blaues Namensschild aus<br />

dem Führerstand entfernt. Sicher ist<br />

sicher,sagt er.<br />

In der ersten Woche würden die<br />

Polizisten Kraftfahrer und Radler<br />

aufklären und sensibilisieren, heißt<br />

es im Polizeipräsidium. In der zweiten<br />

Woche sollen Verstöße mit Bußgeld<br />

geahndet werden. „Wir möchten<br />

mit der Verkehrssicherheitsaktion<br />

die Verkehrsteilnehmer dazu<br />

bewegen, sich insbesondere beim<br />

Abbiegen verantwortungsbewusst<br />

und vorschriftsmäßig zu verhalten,<br />

um Unfälle mit Radfahrenden zu<br />

verhindern“, sagte ein Sprecher.<br />

Verkehrsunfälle mit Radfahrern<br />

verursacht durchfehlerhaftes Abbiegen<br />

Getötete Verletzte<br />

Unfälle ohne Personenschaden<br />

1694<br />

4<br />

1546 1514<br />

7<br />

4<br />

1291 1260 1553<br />

248 250<br />

137<br />

2016 2017 2018<br />

BLZ/REEG; QUELLE: POLIZEI BERLIN<br />

Doch die Aktionswochen sorgen<br />

bei Autofahrern für Kritik. Das Missachten<br />

der Verkehrsregeln von Radfahrern<br />

muss auch Konsequenzen<br />

haben, fordern Mitglieder der Taxiinnung.<br />

„Gegen die müsste die Polizeiauch<br />

Kampagnen starten“, sagen<br />

auch Busfahrer.<br />

Bei einer ähnlichen Kampagne<br />

im vergangenen Jahr wurden 2505<br />

Kraftfahrer nach dem Abbiegen angehalten<br />

und belehrt. In 1913 Fällen<br />

mussten sie Bußgeld zahlen.<br />

Knotenpunkt wirdumgebaut<br />

EinSchwerpunkt am heutigen Montag<br />

wirddie Kreuzung Prenzlauer Allee/Ecke<br />

Danziger Straße in Pankow<br />

sein. Dort überwachen Polizisten<br />

das Abbiegen in der Zeit von11bis 13<br />

Uhr. Eine Woche später werden Verkehrssünder<br />

an der Alexanderstraße/Karl-Marx-Allee<br />

zur Kasse gebeten,<br />

dem Ort, an dem die Frau aus<br />

Kreuzbergihr Leben verlor.<br />

Dieser Knotenpunkt soll bis zum<br />

nächsten Jahr umgebaut sein. Dann<br />

soll ein bis zu vier Meter breiter Fahrstreifen<br />

den Radfahrern zur Verfügung<br />

stehen. Vordem Haus des Lehrers<br />

soll eine Linksabbiegespur verschwinden,<br />

um den Radweg zu verbreitern.<br />

Um den Verkehr weiterhin sicherer<br />

zumachen, prüft die Verkehrsverwaltung<br />

auch, ob die Lastwagen,<br />

die nicht über einen Abbiegeassistenten<br />

verfügen, überhaupt in Berlin<br />

fahren dürfen. Allerdings sei<br />

noch nicht klar, obein solches Verbot<br />

mit dem EU-Recht vereinbar<br />

wäre, sagte Verkehrssenatorin Regine<br />

Günther (parteilos, für Grüne)<br />

während eines Ortstermins am<br />

Haus des Lehrers.Diese Assistenten<br />

warnen Lkw-Fahrer, wenn ihnen<br />

Radfahrer zu nahe kommen. Die<br />

Europäische Union hat eine Pflicht<br />

für den Einsatz dieser Technik für<br />

2024 in Aussicht gestellt. Die Verkehrsverwaltung<br />

will nicht so lange<br />

warten und setzt auf Gespräche mit<br />

der EU-Kommission und den einzelnen<br />

Abgeordneten. (mit pn.)<br />

VonKatrin Bischoff<br />

Fragt man Beate Flanz, was sie von<br />

den Präventionswochen der <strong>Berliner</strong><br />

Polizei zum Sicheren Abbiegen<br />

hält, dann muss sie kurz überlegen.<br />

Dassei schon eine gute Sache,meint<br />

die 51-jährige ehemalige Sachbearbeiterin<br />

bei der Rentenversicherung.<br />

Aber eigentlich müsste die Polizei<br />

nicht ein Mal imJahr kontrollieren,<br />

sondern die Aktionswochen jeden<br />

Monat machen. Sonst bringe das<br />

Ganzeüberhaupt nichts.<br />

Die Frage nach dem Sinn dieser<br />

Polizeiaktion erreicht Beate Flanz an<br />

diesem Sonntagnachmittag im Taxi.<br />

Sie ist auf dem Wegzuihrem Pferd<br />

Kara, mit dem sie reitet. Eines der<br />

„Eigentlich müsste die Polizei ein Foto von mir verteilen“<br />

letzten Vergnügen, das ihr noch geblieben<br />

ist in ihrem Dasein –ihrem<br />

zerstörten Leben, wie sie es nennt.<br />

Noch vor zwei Jahren ist Beate<br />

Flanz eine sportliche Frau. Sie fährt<br />

12 000 Kilometer Fahrrad im Jahr,<br />

nimmt in derselben Zeit zweimal<br />

Paddelurlaub, im Winter reist sie<br />

zum Skifahren in die Berge. Doch das<br />

erste Leben der so aktiven Frau mit<br />

der wallenden roten Lockenmähne<br />

endet abrupt. Am 25. Oktober 2017<br />

ist sie mit dem Fahrrad auf dem Weg<br />

zur Arbeit. Sie fährt von Spandau<br />

nach Wilmersdorf, als sie bei grüner<br />

Ampel an der Konstanzer<br />

Straße/Ecke Westfälische Straße von<br />

einem rechtsabbiegenden Lkw erfasst<br />

wird. DerSattelschlepper hat 30<br />

Tonnen Kies geladen. Beate Flanz<br />

hat keine Chance.<br />

Sie liegt eine Woche im Koma,<br />

dann wirdihr gesagt, dass die rechte<br />

Seite ihres Körpers bei dem Unfall<br />

zerstört wurde. Das Bein muss amputiert<br />

werden, die rechte Hand<br />

kann sie nicht mehr benutzen, sie<br />

hört und sieht auf der rechten Seite<br />

nichts mehr.<br />

Fast ein Jahr lang liegt sie im<br />

Krankenhaus, wird dann in ein Leben<br />

entlassen, das sie nicht wollte.<br />

„Ich bin von 100 auf minus einhundert<br />

abgebremst worden“, sagt sie.<br />

Ihre Freunde sind mit der neuen Situation<br />

heillos überfordert. Sie wollen<br />

helfen, sie meinen es gut. Doch<br />

Beate Flanz will wenigstens die zehn<br />

Unfall-Opfer<br />

Beate Flanz wird jede Sekunde an ihr zerstörtes<br />

Leben erinnert. BLZ/MARKUS WÄCHTER<br />

Prozent der Tätigkeiten, die sie noch<br />

kann, allein bewältigen. „Wozu soll<br />

ich sonst noch leben?“, fragt sie. Sie<br />

lehnt die Hilfe ab. Freunde wenden<br />

sich ab. Auch weil sie das Schicksal<br />

der einst agilen Frau nicht ertragen<br />

können.<br />

In ihrem neuen Leben ist jeder<br />

Moment nur noch ein Kampf. Sie<br />

sagt, dass sie nicht eine einzige Sekunde<br />

mehr Freude habe am Leben.<br />

Siekönne aus dem Fenster springen,<br />

sie könne aber auch ausprobieren,<br />

was noch gehe. Schließlich sei es<br />

durchaus möglich, dass sie das Pech<br />

habe und noch 40 Jahrelebe.<br />

Beate Flanz probiert aus. Bald<br />

schon. Sie will wieder aufs Rad steigen,<br />

ein dreirädriges E-Bike. Damit<br />

will sie im Mai mit ihrer Fahrradgruppe<br />

voneinst die Alpen überqueren,<br />

so wie sie es bis zu ihrem Unfall<br />

jedes Jahr tat. 14 Tage wird die Tour<br />

dauern, an der sie täglich zwischen<br />

60 und 80 Kilometer zurücklegen<br />

wird.<br />

Die schwer gezeichnete Frau<br />

wünscht sich, dass einfache Fahrradfahrer<br />

als vollwertige Verkehrsteilnehmer<br />

aufgenommen werden.<br />

Dafür macht sie sich heute im Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrradclub<br />

stark. Vielleicht bringen die Präventionswochen<br />

ja etwas – bei einem<br />

oder zwei Kraftfahrern, wie sie sagt.<br />

„Aber eigentlich müsste die Polizei<br />

ein Foto vonmir verteilen, damit die<br />

Leute wissen, was passieren kann.“<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE REISEWETTER<br />

Heute erwartet uns verbreitet strahlender Sonnenschein. Dabei klettern<br />

die Temperaturen auf 10 bis 12 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig<br />

aus östlichen Richtungen. Inder Nacht gibt es kaum Wolken am sternenklaren<br />

Himmel, und es werden 1bis minus 1Grad gemessen.<br />

Biowetter: Die Wetterlage führt vor<br />

allem morgens zurheumatischen<br />

Gelenk- und Gliederschmerzen. Mit<br />

einem hohen Blutdruck stehen<br />

Kopfschmerzen und Migräneattacken<br />

in Zusammenhang.<br />

Pollenflug: Die Belastung durch<br />

Weiden- und Pappelpollen ist<br />

mäßig. Darüber hinaus sind Pollen<br />

von Birken, Ulmen, Eschen und<br />

Hainbuchen unterwegs.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 11Grad.<br />

Wind: schwach aus Ost.<br />

Wittenberge<br />

-2°/11°<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

-2°/11° 1°/11°<br />

Luckenwalde<br />

-3°/12°<br />

Cottbus<br />

-3°/12°<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

heiter Regenschauer bedeckt<br />

2°/16° 9°/16° 7°/11°<br />

Prenzlau<br />

-2°/10°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

-2°/11°<br />

VomAtlantik über Mitteleuropa bis zum Baltikum bestimmt hoher Luftdruck den<br />

Tag. Das freundliche Wetter wird von tiefem Luftdruck und Regengüssen im<br />

Nordwesten und Südwesten Europas eingerahmt. Winterliches Wetter mit<br />

Schneeschauern hat sich in den Nordwesten Russlands zurückgezogen. InSüdosteuropa<br />

herrscht derweil Vollfrühling.<br />

Sylt<br />

-1°/10°<br />

Hannover<br />

-1°/11°<br />

Köln<br />

3°/18°<br />

Saarbrücken<br />

5°/17°<br />

Konstanz<br />

5°/18°<br />

Hamburg<br />

-2°/11°<br />

Erfurt<br />

-2°/11°<br />

Frankfurt/Main<br />

4°/17°<br />

Stuttgart<br />

5°/17°<br />

Rostock<br />

0°/10°<br />

Magdeburg<br />

-2°/11°<br />

Nürnberg<br />

3°/17°<br />

München<br />

5°/17°<br />

Rügen<br />

0°/9°<br />

Dresden<br />

0°/12°<br />

Deutschland: Heute gibt es kaum<br />

Sonnenpausen, und die Temperaturen<br />

steigen am Tage auf 9bis<br />

20 Grad. Nachts gehen die Werte<br />

dann auf 7bis minus 1Grad zurück.<br />

Der Wind weht schwach bis mäßig<br />

aus östlichen Richtungen. Morgen<br />

liefern Quellwolken teilweise Regenschauer.<br />

Die Temperaturen klettern<br />

auf 12bis 20 Grad, und der Wind<br />

weht schwach bis mäßig aus Süd.<br />

Schneehöhen:<br />

Thüringer Wald 0cm<br />

Harz bis 30 cm<br />

Erzgebirge bis 70 cm<br />

Bayerische Alpen bis 400 cm<br />

Mondphasen: 05.04. 12.04. 19.04. 26.04.<br />

Sonnenaufgang: 06:41 Uhr Sonnenuntergang: 19:40 Uhr Mondaufgang: 05:48 Uhr Monduntergang: 15:18 Uhr<br />

Lissabon<br />

19°<br />

Las Palmas<br />

19°<br />

Madrid<br />

18°<br />

Reykjavik<br />

3°<br />

Dublin<br />

10°<br />

London<br />

15°<br />

Paris<br />

19°<br />

Bordeaux<br />

21°<br />

Palma<br />

18°<br />

Algier<br />

20°<br />

Nizza<br />

18°<br />

Trondheim<br />

7°<br />

Oslo<br />

8°<br />

Stockholm<br />

9°<br />

Kopenhagen<br />

8°<br />

Berlin<br />

11°<br />

Mailand<br />

23°<br />

Tunis<br />

17°<br />

Rom<br />

20°<br />

Warschau<br />

10°<br />

Wien<br />

16° Budapest<br />

19°<br />

Palermo<br />

21°<br />

Kiruna<br />

-1°<br />

Oulu<br />

2°<br />

Dubrovnik<br />

21°<br />

Athen<br />

20°<br />

St. Petersburg<br />

6°<br />

Wilna<br />

9°<br />

Kiew<br />

11°<br />

Odessa<br />

18°<br />

Varna<br />

17°<br />

Istanbul<br />

14°<br />

Iraklio<br />

16°<br />

Archangelsk<br />

1°<br />

Moskau<br />

6°<br />

Ankara<br />

14°<br />

Antalya<br />

20°<br />

Acapulco 33° sonnig<br />

Bali 33° Gewitter<br />

Bangkok 37° heiter<br />

Barbados 27° heiter<br />

Buenos Aires 30° wolkig<br />

Casablanca 19° heiter<br />

Chicago 11° bewölkt<br />

Dakar 27° sonnig<br />

Dubai 33° heiter<br />

Hongkong 23° bewölkt<br />

Jerusalem 12° bewölkt<br />

Johannesburg 25° Gewitter<br />

Kairo 20° wolkig<br />

Kapstadt 20° heiter<br />

Los Angeles 26° heiter<br />

Manila 33° sonnig<br />

Miami 30° heiter<br />

Nairobi 31° heiter<br />

Neu Delhi 38° sonnig<br />

New York 10° wolkig<br />

Peking 18° sonnig<br />

Perth 30° bewölkt<br />

Phuket 34° Gewitter<br />

Rio de Janeiro 31° heiter<br />

San Francisco 17° bedeckt<br />

Santo Domingo 27° wolkig<br />

Seychellen 29° heiter<br />

Singapur 34° wolkig<br />

Sydney 20° Schauer<br />

Tokio 15° heiter<br />

Toronto 4° wolkig


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 3<br />

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Seite 3<br />

Aneinem kalten Montagnachmittag<br />

tritt Werner Patzelt ans Fenster.<br />

Über Denkmuster und Funktionsketten<br />

hat er gerade gesprochen,<br />

mit schnellen Sätzen in einem kahlen Raum<br />

mit Blick auf einen Parkplatz. Er hat dazu<br />

Grafiken mit Pfeilen und viel bunter Schrift<br />

an eineWand geworfen. Aber jetzt sind draußen<br />

Menschen in grünen Jacken aufmarschiert,<br />

sie blasen in Trompeten und schlagen<br />

auf Trommeln. Eine Frau mit Tambourstab<br />

gibt den Takt vor.<br />

Patzelt öffnet das Fenster und strahlt.<br />

Hinter ihm liegt seine letzte Vorlesung als<br />

Politikprofessor an der Technischen Universität<br />

Dresden, etwa 20 Studenten haben<br />

ihm zugehört. Einige andere haben den<br />

Fanfarenzug organisiert. Patzelt wird also<br />

an diesem Tagmit Pauken und Trompeten<br />

in den Ruhestand verabschiedet. Wenn er<br />

nicht immer so ironisch wäre, dann hätte er<br />

jetzt gerötete Augen, sagt Patzelt. Er wirkt<br />

wirklich gerührt.<br />

Da geht also ein Professor in Pension.<br />

Unddoch sind diese Tage für Werner Patzelt<br />

auch ein Start. Noch am selben Abend steht<br />

der Professor ein paar Kilometer weiter auf<br />

einem Podium, immer noch in weißem<br />

Hemd, Jackett und Jeans, und stimmt sich<br />

auf seine neue Aufgabe ein. Die sächsische<br />

CDU hat zu einer „Ideenwerkstatt“ geladen<br />

für ihrWahlprogramm. Patzelt, der nun emeritierte<br />

Professor,soll es schreiben.<br />

Goebbels-Konterfei auf der Website<br />

In Sachsen wird imSeptember gewählt. Es<br />

ist eine Landtagswahl mit hoher Symbolkraft,<br />

eine Wahl, die die politische Landschaft<br />

in Deutschland verändern kann.<br />

Wenn die AfD stärkste Partei würde. Oder<br />

wenn die CDU sich entschließt, mit der AfD<br />

zu kooperieren, falls sonst nur noch ein Allparteienbündnis<br />

gegen die AfD möglich<br />

wäre. Die AfD ist in Sachsen besonders<br />

stark, sie hat dort bei der Bundestagswahl<br />

2017 sogar ein paar Direktmandate gewonnen.<br />

In den Umfragen liegt sie derzeit auf<br />

Platz zwei hinter der CDU.<br />

Es gibt dem Vernehmen nach eine Handvoll<br />

Mitglieder der derzeit noch 59-köpfigen<br />

Landtagsfraktion, die Koalitionen mit der<br />

AfD für denkbar hält, ebenso die Bundestagsabgeordnete<br />

Veronika Bellmann. Doch<br />

die Bundespartei hat das abgelehnt, es gibt<br />

dazu einen Beschluss des Parteitags. Und<br />

nun haben die Sachsen Patzelt geholt.<br />

DerProfessor ist ein streitbarer Kopf. Er ist<br />

auf AfD-Veranstaltungen aufgetreten, er hat<br />

für die Partei deren Wahlprogramm analysiert<br />

und andere Gutachten geschrieben.<br />

Seine Gegner kritisieren, er verharmlose die<br />

Pegida-Demonstrationen und überhaupt<br />

die Rechten. Der Sachsen-CDU hat Patzelt<br />

Trägheit und Saturiertheit vorgeworfen –<br />

und ihr im vergangenen Sommer empfohlen,<br />

über eine Zusammenarbeit mit der AfD<br />

nachzudenken.<br />

Verschiebt sich da etwas? Ist der Politologe<br />

Patzelt der Mann, der die CDU erst in<br />

Sachsen und dann vielleicht auch bundesweit<br />

auf einen neuen Kurs drängt?<br />

Keineswegs, sagt CDU-Landeschef Michael<br />

Kretschmer in seinem großen Büro in<br />

der Staatskanzlei an der Elbe. Weißer Teppich<br />

liegt auf dem Fußboden, in einer Ecke<br />

klackertein winziger Bergmann in einem geschnitzten<br />

Bergwerk mit einem Hammer.<br />

Kretschmer hat 2017 seinen Bundestags-<br />

Wahlkreis an die AfD verloren. Der 43-Jährige<br />

ist seit einem guten Jahr Ministerpräsident,<br />

er würde es gerne bleiben. „Mit diesen<br />

Leuten haben wir nichts gemeinsam“, sagt er<br />

zum Thema AfD.<br />

Sein Landesverband galt in der CDU<br />

lange als Problemfall, als zu wenig entschieden<br />

gegen Rechtsextremismus. Kretschmer<br />

war da sächsischer CDU-Generalsekretär.<br />

Jetzt ist der Kampf gegen Rechtsextremismus<br />

Teil seiner Reden. Underhofft, dass Patzelt<br />

Wähler vonder AfD für die CDU zurückgewinnt.<br />

Patzelt sei „eine Institution in Sachsen“,<br />

sagt Kretschmer.Der 65-Jährige sei ein<br />

überzeugter Demokrat und ein „konservativesGewissen“<br />

der CDU obendrein.<br />

Das konservative Gewissen –das ist das<br />

Stichwort, das die CDU seit Jahren so quält.<br />

Die einen, für die Angela Merkel meist zum<br />

Feindbild geworden ist, beklagen seinenVerlust.<br />

Die anderen halten dagegen, dass Konservatismus<br />

heute halt moderner definiert<br />

werde und dass weder Wehrpflicht noch<br />

Atomkraft, von denen sich die Union unter<br />

Merkel verabschiedet hat, per se konservativeStichworte<br />

seien.<br />

Kretschmers konservatives Gewissen<br />

Patzelt ist gerade der ultrakonservativen<br />

Werteunion beigetreten, der Vereinigung in<br />

der CDU, die Merkels Öffnungskurs mit am<br />

vehementesten und aggressivsten bekämpft.<br />

Bei denen ist er vorher auch schon mal<br />

aufgetreten, im vergangenen Sommer zum<br />

Beispiel. „Die Konservativen sollten nach intellektueller<br />

Hegemonie streben“, hat er dort<br />

Der Professor<br />

Werner Patzelt, 65, stammt aus Passau.<br />

und die AfD<br />

Der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt gibt in Talkshows<br />

gern den Pegida-Versteher und beriet einst die AfD. Nun soll er das<br />

Wahlprogramm der sächsischen CDU schreiben –und damit AfD-Wähler<br />

zurück zur Union locken. Ein riskantes Spiel<br />

empfohlen. Aufgabe der CDU sei es,das politische<br />

Spektrum „bis zum rechten Narrensaum“<br />

abzudecken. Er hat davor gewarnt,<br />

sich nur am Stammtischgerede zu orientieren<br />

und sich als Scharfmacher, als „Wadenbeißer“<br />

zu profilieren.<br />

Dabei formuliert erselbst gerne deutlich.<br />

Durch seine Sätze purzeln Sprachbilder und<br />

umgangssprachliche Wendungen. Er drängelt,<br />

er betont und leitet her,erhat den Rhythmus<br />

eines Geschichtenerzählers. Esist eine<br />

Sprache voll Absolutheit und Ausrufezeichen,<br />

seine Sätzelassen keine Zweifel zu. Unddurch<br />

all das rollt das niederbayerische R.<br />

„Ich fühle mich am wohlsten, wenn irgendwo<br />

eine große Menge auf mich wartet,<br />

ich dann zu dieser Menge spreche, die sich<br />

darüber merklich freut und mich am Ende<br />

lobt“, sagt Patzelt und schmunzelt seine Eitelkeit<br />

fort.<br />

VonDaniela Vates, Dresden<br />

„Ich fühle mich am<br />

wohlsten, wenn<br />

irgendwo eine große<br />

Menge auf mich wartet,<br />

ich dann zu dieser<br />

Menge spreche, die sich<br />

darüber merklich freut<br />

und mich am Ende lobt.“<br />

Werner Patzelt<br />

IMAGO STOCK&PEOPLE<br />

Er wäregerne noch an der Universität geblieben.<br />

Aber die hat ihm eine Seniorprofessur<br />

nach seiner Pensionierung verweigert.<br />

Ein öffentlich zu rabiat geführter Streit mit<br />

der Universitätsleitung um eine Institutsgründung<br />

wird angeführt. Der zweite Vorwurf<br />

ist: Patzelt vermische seine politische<br />

und seine wissenschaftliche Rolle. Patzelt<br />

habe seinen Blog voller politischer Meinungsäußerungen<br />

unter der Adresse der<br />

Universität betrieben. Unddann ist da noch<br />

die Sache mit Joseph Goebbels,dem NS-Propagandaminister.Dessen<br />

Konterfei erschien<br />

vergangenen Sommer auf einer Internetseite,<br />

auf der Patzelt seine Aufforderung an<br />

Angela Merkel veröffentlichte, Belege zu liefern<br />

für ihre Bewertung der zum Teil von<br />

Rechtsextremen gekaperten Demonstrationen<br />

in Chemnitz. Patzelt weist alle Kritik zurück:<br />

Neid, Fehleinschätzungen, Dreistigkeit,<br />

Bösartigkeit und üble Eskalation –all<br />

diese Vokabeln passen in einen Satz. „Ein<br />

Diffamierungsspiel der Fakultät“, folgt noch<br />

hinterher. Kretschmer wird vermutlich gut<br />

daran tun, sich nicht mit Patzelt zu überwerfen.<br />

Der sagt von sich, er vermische nichts,<br />

sondernsei immer nur Beobachter gewesen.<br />

„Mein zentrales Anliegen ist, dass unsere<br />

pluralistische Demokratie möglichst gut<br />

funktioniert“, sagt er. Und dazu müsse man<br />

eben mit allen reden, so habe er es mit Pegida<br />

gehalten und mit der AfD.<br />

Er habe einen „ungetrübten Tatsachenblick“<br />

und wäge seine Worte. „Aber ich weiß<br />

auch, dass ich zuspitzen muss, weil es sonst<br />

am Hörer vorbeiplätschert.“<br />

„Er geht bewusst an Grenzen und nimmt<br />

Missverständnisse in Kauf“, sagt ein anderer<br />

Professor über den Kollegen. Der „rechte<br />

Narrensaum“, vielleicht ist er das.<br />

Die Gesellschaft sei von linken Alt-68ern<br />

dominiert, die die Rechten zum Schweigen<br />

gebracht hätten, schreibt Patzelt zum Beispiel<br />

Anfang 2015 in einem FAZ-Artikel zu<br />

Pegida. Er spricht darin auch von„Kommunikationshygiene“<br />

und dem „Magma unrepräsentiertenVolksempfindens“,<br />

von„tektonischen<br />

Geschiebekräften, die der Wandel<br />

des Landes zu einer multikulturellen Gesellschaft“<br />

auslöse.„Unterdrücken wirdsich solcher<br />

Vulkanismus auf Dauer nicht lassen“,<br />

stellt Patzelt fest. Die Anti-Pegida-Demonstranten<br />

bezeichnete er in seinem Blog als<br />

„Akademiker-Einheitsfront“. Es sind Formulierungen,<br />

die an Naturgewalten erinnern<br />

oder an Diktaturen und damit Abwehrreflexe<br />

auslösen.<br />

Er habe keine politische Agenda, beteuert<br />

Patzelt beim Gespräch in seinem Büro.<br />

Nach der Wahl Kramp-Karrenbauers zur<br />

CDU-Chefin hat Patzelt auf seinem Blog festgestellt,<br />

diese sei die Kandidatin der Journalisten,<br />

vonSPD und Grünen.„Muss man jetzt<br />

schon die Hoffnung aufgeben?“, fragte er,gar<br />

nicht so sachlich-analytisch.<br />

Der AfD hat er in seiner Analyse im Auftrag<br />

der Partei ihr Wahlprogramm absätzeweise<br />

um die Ohren gehauen: „Überschussrhetorik“<br />

und„Mangel an rationalem Durchdringen<br />

des zu bewältigenden Problems“,<br />

kritisierte er. Ananderer Stelle bemerkte er<br />

einen „sich nicht selten aggressiv anfühlenden<br />

Unterton“. Lob gab es dagegen für die<br />

Kritik am Familiennachzug vonFlüchtlingen<br />

und die Forderung nach einem Familiensplitting<br />

im Steuerrecht. Aber ein extra<br />

Stimmrecht für Erziehungsberechtigte hätte<br />

die AfD nach Patzelts Auffassung schon auch<br />

noch aufnehmen müssen in ihr Programm.<br />

Er sagt, erhätte auch SPD und Grüne beraten,<br />

wenn die ihn gefragt hätten.<br />

Er findet übrigens wirklich, dass er die Seniorprofessur<br />

hätte kriegen sollen: „Falls jemand<br />

von ausgewiesener Tüchtigkeit trotz<br />

seines Rechts auf Ruhestand weiterhin bereit<br />

ist, seinem Arbeitgeber zu dienen, wäreeseigentlich<br />

normal, ein solches Angebot anzunehmen“,<br />

schreibt er auf seinem Blog.<br />

Aber jetzt schreibt er eben das Wahlprogramm<br />

der Sachsen-CDU. Im Frühsommer<br />

soll es fertig sein. Richtig sei das, findet Patzelt:<br />

„Ich gehöre zuden wenigen CDU-lern,<br />

denen die Rechtennochzuhören.“<br />

Riskant sei das,findet man in der Bundes-<br />

CDU. In der Sachsen-CDU heißt es, Patzelt<br />

schreibe daran ja nicht alleine. Ganz sicher<br />

ist man sich seiner offenbar nicht. „Für uns<br />

ist das ein Experiment“, sagt ein Parteistratege.<br />

Wer weiß, was passiert, wenn Patzelt<br />

wieder irgendwo lospoltert. „Er ist unsere<br />

große Unbekannte im Wahlkampf.“<br />

Alle Optionengeprüft<br />

Im Januar schien sich das erst zu bestätigen.<br />

„Weil jeder Hinweis auf eine mögliche Zusammenarbeit<br />

vonUnion und AfD einen für<br />

die CDU schädlichen Skandal auslösen<br />

würde,müssen alle Andeutungen solcher Art<br />

unterbleiben“, sagte Patzelt dem Cicero,<br />

kurz nachdem seine Mitarbeit bei der CDU<br />

bekannt wurde. Mittlerweile schließt der<br />

Professor eine Zusammenarbeit aus, ganz<br />

treu nach der Parteilinie. Vom Verfassungsschutz<br />

beobachtet, unklar in ihrer Haltung<br />

zur Demokratie, instabil –das gehe einfach<br />

nicht. Überhaupt habe er auch bisher nur<br />

gesagt, man müsse alle Optionen prüfen, so<br />

wie ein Schachspieler vor seinem nächsten<br />

Zug.<br />

Aufdem CDU-Termin am Tagseiner letzten<br />

Universitätsvorlesung hört er sich die<br />

Beiträge der CDU-Mitglieder an. Die klagen<br />

über zu viel Bürokratie und schlechtes Internet.<br />

Patzelt sagt: Nötig sei „die nächste Revolution<br />

zum Aufstieg unseres Sachsenlandes“.<br />

Er spricht allerdings nur über Digitalisierung.<br />

Daniela Vates<br />

ist auch auf die Landtagswahlen in<br />

Brandenburg und Thüringen gespannt.


4** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Brexit: Britisches Unterhaus<br />

stimmt erneut ab<br />

Dasbritische Unterhaus befasst sich<br />

am Montag erneut mit möglichen<br />

Alternativen zum Brexit-Vertrag.<br />

Nachdem das EU-Austrittsabkommen<br />

am Freitag zum dritten Malabgelehnt<br />

wurde,wollen die Abgeordneten<br />

in London nochmals über andereOptionen<br />

abstimmen. DieParlamentarier<br />

sprachen sich bereits<br />

mehrfach gegen einen sogenannten<br />

harten Brexit ohne Abkommen aus,<br />

konnten sich aber bisher nicht auf<br />

Alternativen zu dem vonPremierministerin<br />

Theresa Maymit Brüssel<br />

ausgehandelten Austrittsvertrag einigen.<br />

(AFP)<br />

Kipping schlägt staatlich<br />

finanzierte Sabbaticals vor<br />

Jeder Arbeitnehmer soll nach dem<br />

Willen vonLinken-Chefin Katja<br />

Kipping bis zu zwei JahreimBerufsleben<br />

bezahlte Auszeiten nehmen<br />

können. Solche gesetzlich garantierten<br />

und steuerfinanzierten Sabbaticals<br />

seien in der sich beschleunigenden<br />

Arbeitswelt dringend nötig,<br />

um aufzutanken und stressbedingten<br />

Krankheiten vorzubeugen, heißt<br />

es in einem der Rheinischen Post<br />

vorliegenden Papier vonKipping für<br />

die nächste Bundesvorstandssitzung<br />

der Linken am 6. April. (dpa)<br />

Auch Giffeybefürwortet<br />

Masern-Impfpflicht<br />

Familienministerin Franziska Giffey<br />

mahnt mehr Verantwortung an.<br />

Familienministerin Franziska Giffey<br />

hat sich nach Schulschließungen<br />

wegen MaserninSchleswig-Holstein<br />

für eine Impfpflicht ausgesprochen.<br />

„Die Gesundheit und der<br />

Schutz der gesamten Bevölkerung<br />

setzen der individuellen Freiheit<br />

Grenzen“, erklärte die SPD-Politikerin.<br />

„Der Staat muss dann handeln,<br />

wenn das Risiko,inKindergärten,<br />

Schulen und anderen Einrichtungen<br />

Mitmenschen zu gefährden, anders<br />

nicht in den Griff zu bekommen<br />

ist.“ (dpa)<br />

Ost-Länder wollen vom Bund<br />

Geld für DDR-Zusatzrenten<br />

Vordem Treffen der Ost-Ministerpräsidenten<br />

mit Kanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU) am Mittwoch drängt Thüringens<br />

Regierungschef Bodo Ramelow<br />

(Linke) auf einen höheren Bundesanteil<br />

bei der Finanzierung der Zusatzund<br />

Sonderrenten der DDR.„Es gibt<br />

eine Lieferpflicht der Bundesregierung“,<br />

sagte er.„Es wirdZeit, dass eine<br />

Zahl auf den Tisch kommt.“ 1,3 Millionen<br />

Menschen bekommen Geld<br />

aus Sonder-und Zusatzrentensystemen<br />

der DDR. (dpa)<br />

Sarrazin-Lesung sorgt für<br />

Streit in Thüringer SPD<br />

Eine geplanteVeranstaltung mit dem<br />

umstrittenen Autor und früheren<br />

Politiker Thilo Sarrazin (SPD) hat<br />

dem thüringischen SPD-Landtagsabgeordneten<br />

Oskar Helmerich<br />

scharfe Kritik aus seiner Partei eingebracht.<br />

Diefür den 22. Maigeplante<br />

Lesung aus Sarrazins islamkritischem<br />

Buch „Feindliche Übernahme“<br />

sei „ein unabgesprochener<br />

Alleingang vonOskar Helmerich,<br />

keine Veranstaltung der Thüringer<br />

SPD“, erklärte SPD-Landeschef<br />

Wolfgang Tiefensee am Wochenende.<br />

(dpa)<br />

AFP<br />

„Jeder sollte künftig drei Stimmen haben“<br />

Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann (SPD) will weniger Sitze, aber mehr Frauen im Bundestag<br />

Deutschland leistet sich<br />

das größte frei gewählte<br />

Parlament der Welt. Eine<br />

Reform des Wahlrechts<br />

wirdseit mehr als einem Jahr debattiert.<br />

Bundestags-Vizepräsident<br />

Thomas Oppermann (SPD) will zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe schlagen.<br />

Herr Oppermann, ist der Bundestag<br />

mit inzwischen 709 Abgeordneten<br />

noch arbeitsfähig?<br />

DerBundestag ist inzwischen das<br />

größte frei gewählte nationale Parlament.<br />

Bei der Arbeitsfähigkeit stoßen<br />

wir an Grenzen. Der Wirtschaftsausschuss<br />

des Bundestages<br />

ist mittlerweile mit 49 Mitgliedern<br />

fast so groß wie der saarländische<br />

Landtag. Dasbehindertdas schnelle<br />

Wechselspiel von Rede und Gegenrede<br />

und führtzueiner sehr formalisierten<br />

Debatte. Das ist nicht der<br />

Sinn vonAusschussarbeit.<br />

Neben der Größe spielt in den Debatten<br />

über das Wahlrecht eine Rolle,<br />

dass der Frauenanteil im Bundestag<br />

starkgesunken ist.Welches der beiden<br />

Probleme hat für SiePriorität?<br />

Beide Themen sind mir gleich<br />

wichtig. Miteinem Frauenanteil von<br />

knapp über 30 Prozent präsentiert<br />

sich Deutschland nicht als moderne<br />

Demokratie. Überall auf der Welt<br />

sind die Frauen in den Parlamenten<br />

auf dem Vormarsch, nur bei uns<br />

nicht. Wir haben aber den Verfassungsauftrag,<br />

auf die tatsächliche<br />

Gleichberechtigung von Männern<br />

und Frauen hinzuwirken.<br />

Zu viele Mandate, zu wenige Frauen<br />

–lassen sich beide Probleme wirklich<br />

gleichzeitig lösen?<br />

Davonbin ich fest überzeugt. Das<br />

gehen wir am besten gleichzeitig an.<br />

Bundestagspräsident Wolfgang<br />

Schäuble (CDU) hat, nachdem die<br />

Verhandlungen zwischen den Fraktionen<br />

über eineWahlrechtsreform zu<br />

keinem Ergebnis geführt haben, einen<br />

eigenen Vorschlag angekündigt –<br />

das Geschlechterthema dürfte dabei<br />

ausgeklammertbleiben. EinFehler?<br />

Es wäre die beste Lösung, beides<br />

in einem Zuge anzupacken. Ich<br />

glaube aber, dass das Paritätsthema<br />

erst dann richtig ans Laufen kommt,<br />

wenn sich die Frauen fraktionsübergreifend<br />

verständigen.<br />

Waswäre Ihr Vorschlag für eine Reform?<br />

Ichhalte wenig davon, eine Quote<br />

für die Landeslisten der Parteien gesetzlich<br />

festzuschreiben. Mein Vorschlag<br />

ist, die Zahl der Direktmandate<br />

auf 240 zu reduzieren und<br />

gleichzeitig die Anzahl der Wahlkreise<br />

zu halbieren. Dadurch entstehen<br />

deutlich größere Wahlkreise,<br />

und aus jedem von ihnen würde jeweils<br />

ein Mann und eine Frau direkt<br />

in den Bundestag gewählt.<br />

Das heißt, jeder Wähler hätte drei<br />

Stimmen statt zwei?<br />

Genau. Wir haben bisher zwei<br />

Stimmen, eine für die Direktkandidatur<br />

und eine für die Partei. Mein<br />

Vorschlag läuft auf ein Drei-Stimmen-Wahlrecht<br />

hinaus. Die erste<br />

Stimme im Wahlkreis für eine Frau,<br />

ZUR PERSON<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />

Thomas Oppermann wurde 1954 in Freckenhorst im Münsterland geboren. Er studierte Jura<br />

in Göttingen. Von1986 bis 1990 arbeitete er als Richter in Hannoverund Braunschweig.<br />

SPD-Mitglied ist Oppermann seit 1980. Nach zehn Jahren im Landtag vonNiedersachsen<br />

wechselte er 2005 in den Bundestag.Dortwar er Erster Parlamentarischer Geschäftsführer,<br />

später Vorsitzender der SPD-Fraktion. Seit 2017 ist er Bundestagsvizepräsident.<br />

die zweite Stimme im Wahlkreis für<br />

einen Mann und die dritte Stimme<br />

für die Landesliste einer Partei. Damit<br />

wären viele Probleme gelöst.<br />

Welches vorallem?<br />

In den aussichtsreichen Wahlkreisen<br />

setzen sich meist Männer<br />

bei der Kandidatenauswahl durch.<br />

Die Frauen haben das Nachsehen.<br />

Mit meinem Vorschlag wäre die<br />

Hälfte der direkt gewählten Abgeordneten<br />

Frauen und die andere<br />

Hälfte Männer.<br />

Birgt die Einführung solcher XXL-<br />

Wahlkreise nicht die Gefahr einer<br />

größeren Distanz zwischen Abgeordneten<br />

und Wahlvolk?<br />

In den Ballungsräumen sehe ich<br />

keine Schwierigkeiten. In Flächenwahlkreisen<br />

sieht es anders aus. Ich<br />

glaube aber, dass man auch in großen<br />

Wahlkreisen gute Wahlkreisarbeit<br />

machen kann. Dasist alles eine<br />

Frage der Organisation. Im Übrigen<br />

haben wir ja nicht weniger Abgeordnete<br />

in den vergrößerten Wahlkreisen.<br />

Die Union sieht die Gefahr, dass das<br />

Neu-Zuschneiden der Wahlkreise zu<br />

jeder Menge Konflikten führen<br />

könnte.<br />

Die Gefahr sehe ich nicht. Um<br />

den Bundestag zu verkleinern,<br />

müssten ohnehin mindestens 30<br />

Wahlkreise eingespartwerden.<br />

Wasspricht aus Ihrer Sicht gegen eine<br />

Quotierung für die Landeslisten der<br />

Parteien?<br />

Sie wäre in Teilen wirkungslos.<br />

Die CDU in Baden-Württemberg<br />

oder die CSU in Bayern haben zum<br />

Beispiel alle Direktmandate geholt.<br />

Da zieht dann niemand mehr über<br />

die Landesliste in den Bundestag<br />

ein. Die Quote liefe leer. ImÜbrigen<br />

können die Parteien solche Quoten<br />

selbst regeln. Mein Vorschlag mit<br />

den Doppelwahlkreisen ist verfassungsrechtlich<br />

über alle Zweifel erhaben.<br />

DenWählerinnen und Wählernwirdnichts<br />

genommen. Siekönnen<br />

statt einer Person sogar zwei direkt<br />

in den Bundestag wählen.<br />

Versprechen Sie sich davon auch einen<br />

lebendigeren Wahlkampf?<br />

Ja.Wenn ein Mann und eine Frau<br />

auf jeden Fall ins Parlament gewählt<br />

werden, hat das Parteibuch als Kriterium<br />

nicht mehr so starke Bedeutung<br />

wie heute.Eswirdmehr auf die<br />

persönlichen Qualitäten der Kandidaten<br />

ankommen.<br />

Die Union lehnt schon eine Reduzierung<br />

derWahlkreise strikt ab.IhrVorschlag<br />

wird realistisch betrachtet<br />

kaum umgesetzt werden, oder?<br />

Warten wir es ab! Wolfgang<br />

Schäuble wird seinen Vorschlag für<br />

eineWahlrechtsreformpräsentieren.<br />

Dann wird die Union Farbe bekennen<br />

müssen. Ichbin fest davon überzeugt,<br />

dass die Idee mit den Doppelwahlkreisen<br />

eines Tages umgesetzt<br />

wird. Wir können nicht auf Dauer<br />

hinnehmen, dass der Frauenanteil<br />

im Bundestag so gering ist.<br />

DasGespräch führten Rasmus Buchsteiner<br />

und Thoralf Cleven.<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen in Ankara und Istanbul<br />

Die Regierungspartei AKP gewinnt die Kommunalwahlen in der Türkei. In den Metropolen steht der Sieger noch nicht fest<br />

VonFrank Nordhausen<br />

In 81 Provinzen der Türkeiwurden neue Bürgermeister und Gemeinderäte gewählt. AFP<br />

Bei den landesweiten Kommunalwahlen<br />

in der Türkei zeichnete<br />

sich am Sonntagabend in vielen<br />

Städten und Bezirken eine Schlappe<br />

für die islamische Regierungspartei<br />

AKP des Staatspräsidenten Recep<br />

Tayyip Erdogan ab. Die Partei verlor<br />

nach ersten Hochrechnungen die<br />

Metropolen Ankara, Izmir, Antalya<br />

und Mersin an die Kandidaten des<br />

Oppositionsbündnisses unter Führung<br />

der sozialdemokratischen CHP.<br />

Nach einem aggressiven Wahlkampf<br />

waren rund 57 MillionenWahlberechtigte<br />

dazu aufgerufen, in den 81<br />

Provinzen des Landes Stadtbürgermeister,<br />

Bezirksbürgermeister, Stadträte<br />

und Ortsvorsteher zu wählen. Bei<br />

der Wahl hatte die AKP ein Bündnis<br />

mit der rechtsextremen MHP gebildet,<br />

während sich die linksnationalistische<br />

CHP mit der rechten IYI-Partei verbündet<br />

hatte.Die Wahlbeteiligung lag<br />

bei rund 83 Prozent.<br />

DieKommunalwahl galt als Stimmungstest<br />

für Staatspräsident Recep<br />

Tayyip Erdogan und das im letzten<br />

Jahr eingeführte Präsidialsystem.<br />

Nach Angaben regierungsnaher Medien<br />

konnte die AKP landesweit<br />

rund 45 Prozent aller Stimmen auf<br />

sich vereinen. Als Erdogan am Abend<br />

erstmals vor die Presse in Ankara<br />

trat, wirkte er präsidial wie lange<br />

nicht mehr und sagte, seine Regierung<br />

werdesich in den kommenden<br />

vier Jahren bis zu den nächsten allgemeinenWahlen<br />

in der Türkei„auf die<br />

Zukunft“ und besonders die Wirtschaft<br />

konzentrieren.<br />

In Istanbul führte der AKP-Kandidat<br />

und frühere Regierungschef Binali<br />

Yildirim nach Auszählung von<br />

rund 90 Prozent der Stimmen knapp,<br />

fiel dann aber immer weiter zurück<br />

und erklärte sich trotzdem zum<br />

Wahlsieger. Die Hauptstadt Ankara<br />

konnte die CHP dagegen mit rund 50<br />

Prozent der Stimmen offenbar erstmals<br />

wieder erobern. DerVerlust einer<br />

der beiden Städte wärefür Erdogan<br />

eine schwere Niederlage und<br />

würde seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit<br />

beschädigen.<br />

Der Wahltag war vereinzelt von<br />

Gewalttätigkeiten überschattet, bei<br />

denen mindestens 60 Personen verletzt<br />

wurden. Zwei Tote gab es im<br />

ostanatolischen Malatya, wo ein oppositioneller<br />

Wahlbeobachter erschossen<br />

wurde,der angeblich dagegen<br />

protestierte, dass von AKP-Seite<br />

Druck auf die Wähler ausgeübt<br />

wurde,„offen“ abzustimmen.<br />

Ukraine:<br />

Selenski liegt<br />

vorne<br />

Komiker tritt in Stichwahl<br />

gegen Poroschenko an<br />

Der Komiker Wolodimir Selenski<br />

ist einer Prognose zufolge als<br />

Sieger aus der ersten Runde der Präsidentenwahl<br />

in der Ukraine hervorgegangen.<br />

Er trete am 21. Aprilin<br />

einer Stichwahl gegen den amtierenden<br />

Staatschef Petro Poroschenko<br />

an, teilte ein Zusammenschluss<br />

aus drei Meinungsforschungsinstituten<br />

am Sonntagabend<br />

in Kiew kurz nach<br />

Schließung der Wahllokale mit. Die<br />

demnach drittplatzierte Julia Timoschenko<br />

zweifelte das Ergebnis an.<br />

Den Nachwahlbefragungen zufolge<br />

erhielt Selenski mehr als 30<br />

Prozent der Stimmen und Poroschenko<br />

knapp 18 Prozent. Die frühere<br />

Ministerpräsidentin Timoschenko<br />

kam demnach mit gut 14<br />

Prozent auf Platz drei. Die Politikerin<br />

widersprach dem und erklärte,<br />

nach Zählungen ihres Teams sei sie<br />

mit 20,9 Prozent auf Platz zwei gekommen.<br />

Daher stehe sie am Ostersonntag<br />

in der Stichwahl gegen Selenski.<br />

Selenski sprach am Abend voneinem<br />

„ersten Schritt in Richtung eines<br />

großen Sieges“. Der 41-Jährige<br />

spielt in der Fernsehserie „Diener<br />

des Volkes“ einen Lehrer, der unverhofft<br />

zum Präsidenten wird. Kritiker<br />

werfen ihm vor, auch im echten Leben<br />

fehle ihm politische Erfahrung.<br />

DerKomiker ist vorallem bei jungen<br />

Wählernbeliebt.<br />

„Das ist eine harte Lektion für<br />

mich“, sagte Amtsinhaber Poroschenko<br />

in einer ersten Reaktion auf<br />

die Prognose. Der 53-Jährige regiert<br />

die Ukraine seit den Maidan-Protesten<br />

im Jahr 2014. Damals hatte er<br />

noch im ersten Wahlgang mit rund<br />

55 Prozent gewonnen. Nach dem<br />

Sturzseines kremltreuen Vorgängers<br />

Viktor Janukowitsch hatte er versprochen,<br />

die Ukraine stärker am<br />

Westen auszurichten, gegen Korruption<br />

vorzugehen und den bewaffneten<br />

Konflikt im Osten zu beenden. Er<br />

schwelt jedoch weiter, die Korruption<br />

ist allgegenwärtig.<br />

Wolodimir Selenski am Sonntag bei der<br />

Stimmabgabe<br />

DPA<br />

Trotz massiven Stimmenverlusts<br />

zeigte sich Poroschenko aber siegessicher<br />

für den zweiten Durchgang in<br />

drei Wochen. „Sie werden weiter mit<br />

Poroschenko arbeiten müssen“,<br />

sagte er am Sonntagabend. Er wolle<br />

vorder Stichwahl einen „harten Dialog“<br />

mit denen führen, die er nicht<br />

überzeugen konnte. Besonders mit<br />

jungen Menschen wolle er reden.<br />

„Sie sehen Änderungen im Land,<br />

aber Sie möchten dass diese schneller,<br />

tiefer und qualitativer sein werden“,<br />

sagte Poroschenko und warnte<br />

vorseinem Gegenkandidaten Selenski,<br />

den er als Kandidaten Russlands<br />

bezeichnete. Erversprach, nach der<br />

Wiederwahl die abtrünnigen Gebiete<br />

Donezk und Luhansk sowie die<br />

von Russland annektierte Halbinsel<br />

Krim zurückzuholen.<br />

Selenski sagte, erwolle als unabhängiger<br />

Kandidat weitermachen.<br />

„Wir wollen uns mit niemandem zusammentun<br />

und haben keine Verhandlungen<br />

dazu geführt“, sagte er.<br />

Insgesamt waren 39 Kandidaten angetreten<br />

–soviele wie noch nie bei<br />

einer Präsidentenwahl in der<br />

Ukraine. (AFP,dpa)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 5 *<br />

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Politik<br />

Nachos hinter Nato-Draht<br />

Donald Trumpdroht, die Grenze zu Mexiko zu schließen. Doch Nogales in Arizona lebt vom Austausch mit seiner Schwesterstadt im Süden<br />

VonKarlDoemens, Nogales<br />

Der private Sicherheitsmann<br />

ruft die Besucher<br />

freundlich, aber bestimmt<br />

zurück: „Hey,<br />

Leute, hier könnt ihr nicht weiter.<br />

Das ist eine Firmenstraße!“ Das Anliegen<br />

der Fremden hat er rasch erraten:<br />

„Ihr wollt zur Mauer? Kein Problem.<br />

Ihr müsst nur um den Block<br />

herumgehen, dann kommt ihr ganz<br />

nah ranund könnt alles sehen –auch<br />

den Nato-Draht, den ihr von CNN<br />

kennt!“<br />

Die Einwohner des Örtchens Nogales<br />

im Süden Arizonas pflegen einen<br />

pragmatischen Umgang mit der<br />

Grenze zuMexiko, die seit jeher das<br />

Schicksal des einstigen Handelspostens<br />

bestimmt. Schon vor mehr als<br />

100 Jahren wurde eine erste Absperrung<br />

errichtet, die das US-Städtchen<br />

mit seinen 20 000 Einwohnern von<br />

der gleichnamigen Schwesterstadt<br />

mit inzwischen mehr als 300 000<br />

Einwohnern auf der anderen Seite<br />

trennt. Gleichwohl pendeln täglich<br />

Tausende Menschen hin und her.<br />

Wie in einem Brennglas lässt sich<br />

hier der Aberwitz von Donald<br />

Trumps Mauer-Politik beobachten,<br />

die dem Orterst Dutzende Kilometer<br />

lebensgefährlichen Nato-Draht bescherte<br />

und ihn nun seiner Existenzgrundlage<br />

zu berauben droht.<br />

„Mexiko macht nichts, um den<br />

Zustrom illegaler Migranten zu stoppen“,<br />

hat der US-Präsident getwittert:„Vielleicht<br />

schließe ich die südliche<br />

Grenze!“ Tatsächlich ist die Zahl<br />

Blick von Nogales auf der US-Seite über den Grenzzaun auf die gleichnamige mexikanische Schwesterstadt<br />

der Flüchtlinge entlang der gut 3000<br />

Kilometer langen Grenze seit dem<br />

Jahreswechsel deutlich gestiegen.<br />

Rund 58 000 Menschen wurden im<br />

Januar aufgegriffen. Im Februar waren<br />

es76000 –ein Elf-Jahres-Hoch.<br />

Doch anders als von Trump dargestellt,<br />

ist der überwältigende Anteil<br />

keineswegs kriminell, sondernbeantragt<br />

friedlich Asyl. Auch stürmen die<br />

großen Flüchtlingstrecks aus Mittelamerika<br />

meist nicht übers freie Feld,<br />

sondern melden sich ordnungsgemäß<br />

am Grenzposten.<br />

BERLINER ZEITUNG/KARL DOEMENS<br />

Als Trump vor zwei Monaten mal<br />

wieder vor „Vergewaltigern, Mördern<br />

und Drogenhändlern“ warnte,<br />

die das Land derzeit angeblich stürmen,<br />

meldete sich Arturo Garino,<br />

der Bürgermeister von Nogales, zu<br />

Wort: „Das ist merkwürdig, weil der<br />

Polizeichef, der City Manager und<br />

ich von solchen Vorgängen nichts<br />

wissen“, sagte er der Washington<br />

Post. Trump hatte die angebliche Invasion<br />

der Kriminellen genutzt, um<br />

Tausende Soldaten an die Grenze zu<br />

schicken. Anders als in der umliegenden<br />

Wüste Arizonas, wooft nur<br />

ein Strich im Sand das nationale Territorium<br />

markiert, steht in Nogales<br />

schon ein fünf Meter hoher Stahlzaun.<br />

Den bestückten die Soldaten<br />

auf der Spitze und auf der amerikanischen<br />

Seite mit mehreren Rollen<br />

Nato-Draht, der mit seinen rasiermesserscharfen<br />

Klingen die Haut<br />

und das Fleisch aufritzen kann. „Das<br />

ist ein Overkill. Das ist komplett<br />

übertrieben“, protestierte Garino.<br />

An den alten Grenzzaun hatten<br />

sich die Menschen in Nogales ge-<br />

USA<br />

Los Angeles<br />

San Diego<br />

Pazifischer<br />

Ozean<br />

200 km<br />

Las Vegas<br />

Phoenix<br />

MEXIKO<br />

Golf Golf von von Kalifornien<br />

Kalifornien<br />

Nogales<br />

BLZ/REEG<br />

wöhnt. „Aber nun sieht es aus wie in<br />

einer Kriegszone“, protestiert ein<br />

Geschäftsmann. Noch dramatischer<br />

würde die Einwohner eine Grenzschließung<br />

treffen. Rund 300 000<br />

Fußgänger und ebenso viele Personenwagen<br />

nutzen jeden Monat den<br />

Übergang. Die Zahlen sind rückläufig,<br />

seit die Kontrollen länger dauern<br />

und Trump die Mexikaner mit seiner<br />

Rhetorik verärgert hat. Aber immer<br />

noch schicken Mexikaner ihre Kinder<br />

zur Schule oder kommen zum<br />

Einkaufen auf die US-Seite, wodas<br />

stolzeWoolworth-Gebäude von1917<br />

in der Einkaufsstraße an die lange<br />

Geschichte des grenzüberschreitenden<br />

Handels erinnert. Umgekehrt<br />

fahren die Amerikaner ins mexikanische<br />

Nogales, umdort Nachos oder<br />

Fajitas essen zu gehen, ihr Glück im<br />

Casino zu versuchen oder bei einem<br />

billigen Zahnarzt vorbeizuschauen.<br />

Einfreundliches Willkommen<br />

„Sie wollen bestimmt auch nach Mexiko?“,<br />

begrüßt die freundliche Dame<br />

im Touristenbüro den Besucher aus<br />

Deutschland. „Kein Problem. Am<br />

besten parken sie hinten für vier Dollar<br />

bei McDonald’s!“ Für den Stadtbummel<br />

auf der US-Seite hält sie eine<br />

Broschüre über „Nogales, Arizonas<br />

größte Grenzstadt“ bereit. Unddann<br />

möchte sie für die Facebook-Seite des<br />

Fremdenverkehrsamtes gerne ein<br />

Foto vondem Gast machen.<br />

Nur wenige Minuten dauert der<br />

Übertritt nach Mexiko. Bei der Wiedereinreise<br />

am Nachmittag schaut<br />

sich der Grenzbeamte die Ausweispapierezwar<br />

genauer an. Doch auch<br />

hier gibt es keine Probleme. Nur eines<br />

möchte der Zöllner wissen: „Ist<br />

das ein Pass aus Polen?“ Chinesische<br />

und auch schweizerische Dokumente<br />

hat er schon gesehen. Aber so<br />

etwas? Freundlich heißt er den Deutschen<br />

in den USA willkommen.<br />

KarlDoemens<br />

fühlte sich an das geteilte<br />

Berlin erinnert.<br />

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Sexuelle Schwäche<br />

Ein rezeptfreies Arzneimittel verspricht Hoffnung<br />

Sexuelle Schwäche istinDeutschland in weit verbreitet.Die meistenBetroffenen<br />

leiden jedoch aus Scham häufigh im Stillen. Was viele nicht wissen: Es gibt ein<br />

rezeptfreies Arzneimittel,das sexuelle Schwäche,wie wie z. B. Erektionsstörungen,<br />

bekämpfen kann: Deseo (Apotheke).<br />

Erektionsstörungen –<br />

das große Schweigen<br />

Sexuelle<br />

Schwäche<br />

betrifft mehr Männer<br />

in Deutschland als man<br />

denkt: Jeder 3.Mann ab<br />

60 ist unzufrieden mit<br />

seiner Potenz. Damit<br />

kann sexuelle Schwäche<br />

als „Volkskrankheit“ angesehen<br />

werden. Doch<br />

obwohl das Thema viele<br />

Männer betrifft, handelt<br />

es sich um einheimliches<br />

Leiden.Denndie die wenigsten<br />

Betroffenen geben<br />

ihre Erektionsstörungen<br />

gerne zu.<br />

Wirksame Hilfe<br />

ohne Rezept<br />

Zu den bekannten<br />

herkömmlichenPotenzmitteln<br />

wollen<br />

viele Männer nicht<br />

greifen–oftmalsaus<br />

Angst vor mögli-<br />

chen starken Neben-<br />

oder Wechselwirkungen.<br />

Außerdem sind diese<br />

Mittel meist rezeptpflichtig<br />

und viele Männer<br />

scheuen den unangenehmen<br />

Besuch beim<br />

Arzt. Doch<br />

es gibt ein<br />

rezeptfreies<br />

Arzneimittel,<br />

das<br />

beisexueller<br />

Schwäche,<br />

wie z.B.<br />

Erektionsstörungen,<br />

wirksame<br />

Hilfe leisten<br />

kann:<br />

Deseo (Apotheke). Die<br />

Wirkkraft von Deseo<br />

beruht auf einem natürlichen<br />

Inhaltsstoff<br />

namens Turnera<br />

diffusa, der schon bei<br />

den Maya erfolgreich als<br />

Aphrodisiakum eingesetzt<br />

wurde.<br />

„ Empfehlung an<br />

jeden Mann, der<br />

manchmal Probleme<br />

hat. Hättenie<br />

gedacht, dass einpaar<br />

Tröpfchen soviel<br />

bewirken.<br />

(Dieter G.)“<br />

Wieder spontan können<br />

Mit Deseo müssen<br />

Betroffene nicht jedes<br />

Mal genau vor dem Sex<br />

an dieEinnahmedenken.<br />

Stattdessen wird Deseo<br />

regelmäßig<br />

eingenommen.<br />

So<br />

kann der<br />

Sex wieder<br />

spontan<br />

und aus<br />

derLeidenschaft<br />

des<br />

Moments<br />

entstehen.<br />

Ein weiteres<br />

Plus:<br />

Die Arzneitropfen haben<br />

keine bekannten<br />

Neben- oder Wechselwirkungen.<br />

Zudem ist<br />

Deseo rezeptfrei inder<br />

Apotheke erhältlich oder<br />

kann diskret über eine<br />

Online-Apotheke bestellt<br />

werden.<br />

Turnera<br />

diffusa –<br />

Aphrodisiakum<br />

der Maya<br />

Der Wirkstoff inDeseo<br />

wird aus der Pflanze<br />

Turneradiffusa gewonnen.<br />

Diese Arzneipflanze<br />

gehört der Familie<br />

der Turneraceae (Safranmalvengewächse)<br />

an und ist vor allem in<br />

Mittelamerika beheimatet.<br />

Bereitsdie Maya<br />

nutzten ihrenWirkstoff<br />

erfolgreichals Aphrodisiakum.<br />

Laut Arzneimittelbild<br />

setzt dieser im<br />

Urogenitalsystem an<br />

und wird hauptsächlich<br />

bei sexueller Schwäche,<br />

z. B. Erektionsstörungen,<br />

angewendet.<br />

Für Ihren Apotheker:<br />

Deseo<br />

(PZN 04884881)<br />

Dieter G. litt lange<br />

Zeit unter<br />

sexueller Schwäche<br />

Abbildung Betroffenen nachempfunden, Name geändert<br />

DESEO. Wirkstoff: Turnera diffusa Dil. D4. DESEO wird angewendet entsprechend dem homöopathischen Arzneimittelbild. Dazu gehört: Sexuelle Schwäche. www.deseo.net •ZuRisiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />

Packungsbeilage undfragen SieIhren Arzt oder Apotheker.•PharmaSGP GmbH,82166 Gräfelfing •Die Einnahme vonArzneimittelnüberlängere Zeit sollte nach ärztlichem Raterfolgen.


6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

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Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

Facebook-Chef will<br />

einheitliche Regulierung<br />

Facebook-Chef Mark Zuckerberg<br />

hat eine international abgestimmte<br />

Regulierung im Internet gefordert.<br />

Dabei nannte er auch die EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DSGVO)<br />

als ein Vorbild. „Ich bin überzeugt,<br />

dass anstelle nationaler Regulierungen<br />

ein gemeinsamer globaler Rahmen<br />

notwendig ist, um eine Fragmentierung<br />

des Internets zu verhindern“,<br />

betonte Zuckerbergineinem<br />

Beitrag in der „Frankfurter Allgemeinen<br />

Sonntagszeitung“ und der „Washington<br />

Post“. DieForderungen<br />

nach einer strengeren Regulierung<br />

vonFacebook sind nach dem Skandal<br />

um Datenmissbrauch bei Cambridge<br />

Analytica vorgut einem Jahr<br />

lauter geworden. (dpa)<br />

Rabatte treiben<br />

Dieselabsatz wieder hoch<br />

Diezuletzt wieder steigenden Zulassungszahlen<br />

für neue Dieselautos<br />

sind laut einer Studie auch auf Sonderrabatte<br />

der Hersteller zurückzuführen.<br />

InsbesondereVW-Händler<br />

böten zusätzliche Nachlässe an,<br />

schreibt der Leiter des CAR-Instituts,<br />

Ferdinand Dudenhöffer,inseiner<br />

jüngsten Rabattstudie.Allgemeinsei<br />

das Rabattniveau auf dem deutschen<br />

Automarkt weiter hoch. So<br />

habe sich die Zahl der offen beworbenen<br />

Sonderaktionen zwar leicht<br />

verringert, gleichzeitig sei aber der<br />

Kundenvorteil im Schnitt leicht auf<br />

16,3 Prozent gestiegen. DieQuote<br />

der auf Händler und Hersteller<br />

selbst zugelassenen Wagen sank um<br />

1,5 Punkte auf 29,2 Prozent. (dpa)<br />

Hannover Messe startet<br />

mit Partnerland Schweden<br />

Roboter sindein großes Thema derIndustriemesse.<br />

FOTO: GATEAU/DPA<br />

Künstliche Intelligenz und die vernetzte<br />

Produktion der Zukunft –die<br />

sogenannte Industrie 4.0 –sind die<br />

großen Themen der HannoverMesse,die<br />

an diesem Montag mit dem<br />

Rundgang vonBundeskanzlerin Angela<br />

Merkel beginnt. 6500 Aussteller<br />

aus 75 Ländernstellen dortbis zum<br />

5. Aprilaus.Das diesjährige Partnerland<br />

Schweden ist mit rund 100 Ausstellernvertreten.<br />

In einerHalle<br />

wurde ein Mobilfunknetz nach dem<br />

künftigen 5G-Standardaufgebaut,<br />

mit dem die praktischen Anwendungen<br />

der per Funk vernetzten<br />

Maschinen gezeigt werden. (dpa)<br />

Apple scheitert mit<br />

Stromladematte Air Power<br />

Apple hat den Marktstartder seit<br />

Langem angekündigten Ladematte<br />

Air Power abgesagt. DasGerät zum<br />

drahtlosen Aufladen mehrerer<br />

Akkus werdenun doch nicht erscheinen,<br />

teilte der Konzernmit.<br />

Manhabe nach großen Anstrengungen<br />

festgestellt, dass Air Power nicht<br />

dem Anspruch vonApple gerecht<br />

werde. Apple hatte das System bereits<br />

im September 2017 präsentiert<br />

und damals eine Markteinführung<br />

für das Jahr 2018 angekündigt. Das<br />

„Wall Street Journal“ berichtete,dass<br />

die Produktionskosten zu hoch seien,<br />

die Ladeunterlage überhitze,<br />

und einzelne Geräte wie die Apple<br />

Watch würden nicht verlässlich aufgeladen.<br />

(dpa)<br />

Mehr für Familien<br />

Der Kinderzuschlagwird zum 1. Juli erhöht. Die Förderung ist aber immer noch ein Bürokratiemonster<br />

Von Theresa Dräbing<br />

Immerhin der Name ist eingängig:<br />

„Starke-Familien-Gesetz“.<br />

Das Gesetz von Bundesfamilienministerin<br />

Franziska Giffey<br />

und Arbeitsminister Hubertus Heil<br />

(beide SPD), das im März vom Bundestag<br />

verabschiedet worden ist, beinhaltet<br />

einige Entlastungen für Familien<br />

mit Kindern. Der Kritikpunkt<br />

ist dennoch: Eltern müssen die Förderung<br />

erst beantragen. Wer als Elternteil<br />

nicht die richtigen Formulare<br />

ausfüllt, hat nichts von den zusätzlichen<br />

Leistungen. Wir erklären, wie<br />

das geht und werAnspruch hat.<br />

Was ändert sich beim Kinderzuschlag?<br />

Der Kinderzuschlag an sich ist<br />

nicht neu, er wurde aber umfassend<br />

reformiert. Von einer zusätzlichen<br />

Geldleistung sollen weiterhin Eltern<br />

profitieren, die zwar arbeiten gehen,<br />

deren Einkommen aber nicht ausreicht,<br />

genügend für den Lebensunterhalt<br />

der Kinder zu sorgen.<br />

Zuallererst wirdjetzt die Höhe des<br />

Zuschlags angehoben –von derzeit<br />

maximal 170 Euro auf 185 Euro pro<br />

Monat und Kind ab dem 1. Juli 2019.<br />

Alleinerziehende profitieren, weil<br />

Unterhaltszahlungen nicht mehr<br />

voll, sondern nur noch anteilig auf<br />

das Einkommen angerechnet werden<br />

müssen.<br />

Außerdem wird die starre Einkommensobergrenze<br />

aufgeweicht.<br />

Wenn ein Bezieher des Kinderzuschlags<br />

auf einmal mehr verdient<br />

und über die Höchsteinkommensgrenzegelangt,<br />

soll die Leistungszahlung<br />

nicht mehr abrupt enden. Stattdessen<br />

soll die Förderung mit steigendem<br />

Einkommen nur langsam<br />

auslaufen. Steht den Elternweiterhin<br />

ein Kinderzuschlag zu, aber nicht in<br />

voller Höhe, darf die Leistung nur<br />

noch bis zu 45 statt wie bisher zu<br />

50 Prozent gemindert werden.<br />

Leistungen aus dem Bildungsund<br />

Teilhabepaket, das Beziehern<br />

des Kinderzuschlags zusteht, erhöhen<br />

sich ebenfalls.Für Schulmaterialien<br />

sollen Eltern beispielsweise<br />

künftig 150 Euro statt 100 Euro bekommen.<br />

Der Eigenanteil vom Mittagessen<br />

in der Schule und vonFahrkarten<br />

für Bus und Bahn wird zum<br />

Schuljahr 2019/2020 abgeschafft.<br />

Wer hat Anspruch auf den Kinderzuschlag?<br />

Elternvon unter 25-jährigen Kindern<br />

haben Anspruch auf den Kinderzuschlag,<br />

wenn sie kindergeldberechtigt<br />

sind und innerhalb bestimmter<br />

Einkommensgrenzen liegen.<br />

DasMindesteinkommen ist klar<br />

festgelegt: Das Einkommen beider<br />

Eltern muss zusammen mindestens<br />

bei 900 Euro brutto liegen, beziehungsweise<br />

bei 600 Euro brutto von<br />

Alleinerziehenden.<br />

Bei der Berechnung der Höchsteinkommensgrenze<br />

wird es etwas<br />

komplizierter. Dies ist kein festgesetzter<br />

Wert, sondern sie orientiert<br />

sich an der individuellen Miete, den<br />

Heizkosten und den Bedarfssätzen<br />

KINDERZUSCHLAG BEANTRAGEN UND RAT EINHOLEN<br />

Beantragen: Der Kinderzuschlag muss<br />

schriftlich bei der Familienkasse der Bundesagentur<br />

für Arbeit beantragt werden. Die Antragsformulare<br />

gibt es vorOrt oder auf der<br />

Website: https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/downloads-kindergeld-kinderzuschlag.<br />

ben immer gesagt: Es geht uns vorallembeiderTeilhabeamArbeitsmarkt<br />

für Menschen, die schon sechs Jahre<br />

und länger Grundsicherung beziehen,<br />

darum, die richtige Person für<br />

den richtigen Arbeitsplatz zu finden.“<br />

Das Jobprogramm war zu Jahresbeginn<br />

gestartet worden. Die große<br />

Koalition hatte dafür 4 Milliarden<br />

Euro innerhalb der laufenden Legislaturperiode<br />

bereitgestellt. Ziel von<br />

Union und SPD ist es,auf diese Weise<br />

rund 150 000 bisherige Langzeitarbeitslose<br />

in reguläre Jobs zu bringen.<br />

Grundlage ist ein auf fünf Jahre<br />

Informationen: Informationen und Rechenbeispiele<br />

gibt es unter www.familienkasse.de<br />

oder www.kinderzuschlag.de. Die Familienkasse<br />

der Arbeitsagentur hat außerdem ein<br />

Servicetelefon eingerichtet, das unter der<br />

Rufnummer (0800) 4555530kostenlos<br />

vonMontag bis Freitag erreichbar ist.<br />

angelegtes Kombilohn-Modell, das<br />

durch regelmäßiges Coaching ergänzt<br />

wird.<br />

Werüber 25-Jährige einstellt, die<br />

mindestens sechs der vergangenen<br />

sieben Jahre Arbeitslosengeld II bezogen<br />

haben und in dieser Zeit nicht<br />

oder nur kurzzeitig beschäftigt waren,<br />

erhält vomStaat einen Zuschuss<br />

zum Gehalt des neuen Mitarbeiters.<br />

In den ersten beiden Jahren sind das<br />

100 Prozent des Mindest- beziehungsweise<br />

des Tariflohns. Danach<br />

werden es jedes Jahr 10 Prozent weniger.Nach<br />

Zahlen der Arbeitsagentur,<br />

die dem RND vorliegen, haben bis<br />

ILLUSTRATION: SASCHA JAECK<br />

zum Arbeitslosengeld II, die je nach<br />

Alter des Kindes unterschiedlich<br />

hoch ausfallen. Durchdie individuelle<br />

Berechnung sollen nur solche Familien<br />

Leistungen erhalten, die zwar<br />

ihren eigenen Unterhalt bewerkstelligen<br />

können, aber den zusätzlichen<br />

Bedarfeines Kindes vordem Hintergrund<br />

der eigenen Lebensumstände<br />

nicht abdecken können.<br />

Beispielrechnung für eine vierköpfige<br />

Familie mit zwei Erwachsenen,<br />

zwei Kindern: Herangezogen<br />

werden muss erst einmal der Regelbedarf,<br />

der den Eltern als Arbeitslosengeld-II-Empfänger<br />

zustehen<br />

würde. Der beläuft sich bei Elternpaaren<br />

derzeit auf 748 Euro für beide<br />

Eltern zusammen. Als zweite Komponente<br />

werden die Wohnkosten herangezogen.<br />

Dabei darf aber nicht<br />

der Einfachheit halber die gesamte<br />

Miete gezählt werden, sondern die<br />

Kosten dürfen nur anteilig für die Eltern<br />

herangezogen werden. Dafür<br />

gibt es feste Prozentsätze, die im Existenzminimumbericht<br />

der Bundesregierung<br />

festgeschrieben sind. Dieser<br />

sieht für Elternpaare mit zwei Kinderneinen<br />

Wohnanteil von71,3 Prozent<br />

vor. Geht man von einer Miete<br />

von1000 Euro aus,beträgt der Anteil<br />

also 713 Euro.Diese 713 Euro werden<br />

mit dem Regelbedarf von 748 Euro<br />

addiert. Die Summe von 1461 Euro<br />

ergibt dann den Gesamtbedarf der<br />

Eltern.<br />

Zu dem Gesamtbedarf wird nun<br />

der Gesamtkinderzuschlag für zwei<br />

Kinder hinzuaddiert. Ab Juli beträgt<br />

dieser 185 Euro pro Kind, also<br />

370 Euro für zwei Kinder.Gesamtbedarfder<br />

Elternplus Kinderzuschläge<br />

ergibtdann dieHöchsteinkommensgrenze<br />

von 1831 Euro. Bestände die<br />

Familienkonstellation aus einer<br />

Schwangeren, einer Alleinerziehenden<br />

oder Menschen mit Behinderung,<br />

könnte auch ein Mehrbedarf<br />

geltend gemacht werden.<br />

Haben die Elternjedoch ein höheresNettoeinkommen<br />

–inklusiveVermögen<br />

–als die errechnete Höchstgrenze,<br />

sind sie nicht anspruchsberechtigt.<br />

Zu Vermögen und Einkommen<br />

zählen neben dem Gehalt auch<br />

Kranken- oder Elterngeld, Renten,<br />

Mieteinnahmen und andere Leistungen.<br />

Wonach bemisst sich die Höhe des<br />

Kinderzuschlags?<br />

Dervolle Kinderzuschlag vonderzeit<br />

170 Euro pro Monat und Kind<br />

und ab Juli 185 Euro pro Monat und<br />

Kind wirdnur gezahlt, wenn das Einkommen<br />

der Elternunter der jeweiligen<br />

Höchsteinkommensgrenze und<br />

auch unterhalb des sogenannten Gesamtbedarfs<br />

liegt. Liegt hingegen lediglich<br />

das Einkommen unter der<br />

Höchstgrenze, aber über dem Gesamtbedarf<br />

der Eltern, steht ihnen<br />

nur ein geminderter Kinderzuschlag<br />

zu. Je 10 Euro, die die Erwerbseinkünfte<br />

über der Bemessungsgrenze<br />

liegen, mindern den Gesamtkinderzuschlag<br />

um je 5Euro. Ab dem Jahr<br />

2020 darf der Zuschlag dann maximal<br />

um 45 Prozent gemindert werden.<br />

Neue Jobs für gut 7000 Langzeitarbeitslose<br />

Bundesagentur für Arbeit ziehtersteBilanz des zu Jahresbeginn gestarteten Milliardenprogramms „GuterAnfang“<br />

Von Rasmus Buchsteiner<br />

Drei Monate nach dem Start des<br />

„Sozialen Arbeitsmarkts“ haben<br />

mehr als 7000 bisherige Langzeitarbeitslose<br />

in diesem Rahmen einen<br />

neuen Job erhalten. „Nach unseren<br />

aktuellen Daten haben gut 7000 Personen<br />

inzwischen eine geförderte<br />

Beschäftigung angetreten. Bisher<br />

verdoppeln sich die Zahlen pro Monat,<br />

dasist aus unserer Sicht ein guter<br />

Anfang“, sagte Detlev Scheele, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bundesagentur<br />

für Arbeit, dem RedaktionsNetzwerk<br />

Deutschland (RND). „Wir ha-<br />

Ende März6226 Männer und Frauen<br />

aus dieser Zielgruppe einen geförderten<br />

Jobangetreten.<br />

Lohnkostenzuschüsse werden jedoch<br />

auch an Unternehmen gezahlt,<br />

wenn sie Arbeitslose einstellen, die<br />

länger als zwei Jahrearbeitslos waren<br />

–und zwar für 24 Monate. Zunächst<br />

sind es 75 Prozent des regelmäßig gezahlten<br />

Lohns,imzweiten Jahr noch<br />

50 Prozent. Auf diesem Weg sind<br />

nach Angaben der Arbeitsagentur<br />

seit dem Jahresbeginn bundesweit<br />

782 Langzeitarbeitslose wieder in<br />

neue Beschäftigungsverhältnisse gekommen.<br />

Piëch<br />

auf Distanz zu<br />

Piëch<br />

DerSeniorhält nichts vom<br />

Autoprojekt seines Sohnes<br />

Von Stefan Winter<br />

Bei Autos versteht Ferdinand<br />

Piëch keinen Spaß. Große Teile<br />

seines Lebens hat der Enkel Ferdinand<br />

Porsches mit der Suche nach<br />

dem perfekten Fahrzeug verbracht,<br />

hat den ganzen VW-Konzernauf sein<br />

Denken getrimmt und den Autobauer<br />

an die Weltspitze geführt. Das<br />

gelang, weil ihm ein paar Dinge immer<br />

fremd blieben: kleines Denken<br />

zum Beispiel, konventionelle Lösungen,<br />

Halbherzigkeiten. Deshalb sieht<br />

er sich jetzt wohl genötigt, voneinem<br />

ProjektAbstandzunehmen–unddamit<br />

zu einem seiner Söhne.<br />

Anton Piëch trat öffentlich lange<br />

nicht in Erscheinung, bis er vorwenigen<br />

Wochen beim Genfer Autosalon<br />

ein eigenes Projekt vorstellte: Mit<br />

dem Elektrosportwagen Mark Zero<br />

will er eine neue Marke etablieren –<br />

unter dem Namen Piëch. Der40-JährigeisteinesvonzwölfKindernFerdinand<br />

Piëchs und entstammt dessen<br />

langer Beziehung mit der SchwägerinMarlene<br />

Porsche.<br />

Balanceakt des Sohnes<br />

In Genf wagte Anton Piëch einen<br />

schwierigen Balanceakt: Sein Vater<br />

sei über das Autoprojekt informiert,<br />

berichtete er, sonst aber nicht beteiligt.<br />

Doch wenn ein Auto seinen Namen<br />

trägt, ist der frühere VW-Patriarch<br />

gezwungenermaßen beteiligt.<br />

Nun hat er sich nach jahrelangem<br />

Schweigen zu Wort gemeldet.<br />

„Ich war nie dabei, ich bin nicht<br />

dabei und werde nicht bei dem Projekt<br />

beteiligt sein“, teilte er der „Bild<br />

amSonntag“mit,dienachdemPiëch<br />

Mark Zero gefragt hatte.Die Tonlage<br />

erinnert andie bis dahin letzte öffentlicheÄußerungdesheute81-Jährigen:<br />

Er sei„auf Distanz“ zum damaligen<br />

VW-Chef Martin Winterkorn,<br />

sagte er 2015 und zettelte damit<br />

–kurzvor dem Dieselskandal –einen<br />

Machtkampf im VW-Konzern an,<br />

den er letztlich verlor. Erund seine<br />

Frau Ursula gaben alle Funktionen<br />

im Unternehmen auf.<br />

MitUrsula ist Ferdinand Piëch seit<br />

den Achtzigerjahren verheiratet, sie<br />

und die drei gemeinsamen Kinder<br />

meint er,wennervon seiner Familie<br />

spricht. Anton Piëch, von dem man<br />

lange Zeit nur wusste,dass er in China<br />

lebt, sagte in einem Interview:„Es<br />

würde mich freuen, wenn er stolz auf<br />

mich ist.“ Allerdings war Ferdinand<br />

Piëch in Autodingen selten stolz auf<br />

andere. Ihnsollstören, dass über seine<br />

Beteiligung am Mark Zero spekuliertwerde–einschönerSportwagen,<br />

den er selbst so aber wohl nie gebaut<br />

hätte.<br />

Anton Piëch hat diverse erfahrene<br />

Autoleute engagiert und plant ein<br />

Modulkonzept, mit dem fast alles<br />

möglichseinsoll:DasAutosollneben<br />

der batterieelektrischen Version<br />

auch mit Hybrid-, Wasserstoff- oder<br />

Verbrennungsantrieb zu haben sein.<br />

Neben dem Sportwagen,dessen Design<br />

an Jaguar und Aston Martin erinnert,<br />

sind auch ein Viersitzer und ein<br />

sportlichesSUVgeplant.Im Jahr2021<br />

soll die erste Serievon 1500 Autos auf<br />

den Marktkommen.<br />

In Genf wurde derPiëch Mark Zero präsentiert.<br />

FOTO: ULI DECK/DPA


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Thema: Rheumatische Schmerzen in Gelenken, Muskeln und Knochen<br />

Zupacken und den Alltag<br />

meistern war für<br />

Hannelore K.jahrelang nur<br />

mitSchmerzen in denGelenkenmöglich.IhreLebensqualitätlittsehrdarunter.Heute<br />

kannsie dasLeben wieder genießen<br />

–dankspeziellerArzneitropfen<br />

ausder Apotheke.<br />

„DerWahnsinn!“<br />

So hatHanneloreK.ihreGelenkschmerzen bekämpft<br />

Gelenkschmerzen?<br />

Stark gegen<br />

den<br />

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Schmerz.<br />

Sanft<br />

zum Körper.<br />

NR.1 *<br />

Als„nagend“und„stechend“<br />

beschreibt Hannelore K. ihre<br />

Gelenkschmerzen, mit denen<br />

sie sich ständig herumplagen<br />

musste. Vor allem ihre Finger<br />

waren betroffen, sodass ihr<br />

selbst einfache Dingewie Greifen<br />

und Zupacken schwerfielen.<br />

Auf der Suche nach einer<br />

wirksamenSchmerzlinderung<br />

entdeckte Hannelore K.die<br />

Arzneitropfen Rubaxx in der<br />

Apotheke –und war schnell<br />

begeistert!<br />

NatürlicherWirkstoff<br />

überzeugt<br />

Glücklich berichtet<br />

Hannelore K.: „Nach kurzer<br />

Zeit war eine Linderung<br />

der stechenden Schmerzen<br />

spürbar und ich konnte wieder<br />

viel besser zufassen. Der<br />

Wahnsinn!“<br />

Gelenkschmerzen gehören zu<br />

den häufigsten Volksleiden<br />

und schränken Betroffene im<br />

Alltag oft stark ein<br />

Die Arzneitropfen Rubaxx<br />

basieren auf einem natürlichen<br />

Wirkstoff mit dem<br />

Namen T.quercifolium. Dieser<br />

wirkt nicht nur schmerzlindernd<br />

bei rheumatischen<br />

SchmerzeninGelenken, Muskeln,<br />

Sehnen undKnochen.Er<br />

verschafft auch Linderungbei<br />

Folgen von Verletzungen und<br />

Überanstrengungen. Dank<br />

der Tropfenform wird der<br />

Wirkstoff in Rubaxx direkt<br />

über die Schleimhäute aufgenommen<br />

undkannseine Wirkung<br />

ohne Umwege entfalten.<br />

Gutverträglich,<br />

schonend fürden Magen<br />

Die Rubaxx Tropfen sind<br />

zudem gut verträglich und<br />

schlagen nicht auf den Magen.<br />

Schwere Nebenwirkungen, wie<br />

Herzbeschwerden oder Magengeschwüre,<br />

sind bei Rubaxx<br />

nicht bekannt. Wechselwirkungen<br />

ebenfalls nicht. AußerdemkönnenBetroffene<br />

Rubaxx<br />

je nach Verlaufund Stärke ihrer<br />

Schmerzen individuelldosieren.<br />

Fazit: Nicht umsonst sind<br />

Rubaxx (rezeptfrei) diemeistverkauften<br />

Arzneitropfen<br />

in Deutschland! * Fragen Sie<br />

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Apotheker:<br />

Rubaxx<br />

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RUBAXX.Wirkstoff:Rhus toxicodendron Dil. D6. Homöopathisches Arzneimittel bei rheumatischen Schmerzen in Knochen, Knochenhaut, Gelenken, Sehnen und Muskeln und Folgen von Verletzungen und Überanstrengungen. www.rubaxx.de •ZuRisiken und Nebenwirkungen<br />

lesenSie diePackungsbeilage undfragenSie Ihren Arzt oder Apotheker •PharmaSGP GmbH,82166 Gräfelfing<br />

*Arzneitropfen beirheumatischen Schmerzen;<br />

Absatz nach Packungen,Quelle: InsightHealth,<br />

11/2018<br />

DARM-KUR<br />

MITMIKRO-<br />

KULTUREN<br />

Deutschlandtrinktsichschön!<br />

Dieser Kollagen-Drink macht’s möglich<br />

Stress, ungesunde Ernährung,<br />

zu wenig Bewegung:<br />

Fast täglich ist<br />

unser Darm verschiedenen<br />

Belastungen ausgesetzt.<br />

Deswegenkann es<br />

sinnvoll sein, ihn regelmäßig<br />

zu unterstützen:<br />

Fasten, Darmreinigung<br />

oder spezielle Kuren mit<br />

Mikrokulturen (z.B. mit<br />

Kijimea Basis 10) –die<br />

Möglichkeiten sind vielfältig.<br />

Dabei ist esnach<br />

Meinung zahlreicher<br />

Wissenschaftler wichtig,<br />

auch die Darmschleimhaut<br />

zu unterstützen<br />

–denn sie ist der Nährboden<br />

der Darmflora.<br />

Kijimea Basis 10 enthält<br />

eine speziell ausgewählte<br />

Kombination aus zehn<br />

Mikrokulturen, dieals Teil<br />

dernatürlichen Darmflora<br />

eine wichtige Rolle spielen.<br />

Zusätzlich enthält<br />

Kijimea Basis 10Cholin<br />

sowie Biotin, das zum<br />

Erhalt gesunderSchleimhäute<br />

beiträgt.<br />

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Kijimea<br />

Basis 10<br />

(PZN 11353115)<br />

„Ja, ich trinke“ –ein Satz,<br />

den man in letzter Zeit<br />

immer öfter hört. Was in<br />

den Beauty-Redaktionen<br />

der Frauenmagazine<br />

startete, raunt langsam<br />

auch beim Frühstück mit<br />

Freundinnen oder im<br />

Yoga-Kurs durch die Reihen.<br />

Doch was ist damit<br />

gemeint? Das Geheimnis:<br />

Ein Kollagen-Drink, der<br />

die Haut an den Problemzonenvon<br />

innenstrafft und<br />

strahlen lässt (Fulminan,<br />

Apotheke).<br />

EinLeben lang straffe Haut<br />

ohne Falten –diesenWunsch<br />

hegt wohl jede Frau. Doch<br />

mit dem Alter lässt die körpereigene<br />

Kollagenproduktion<br />

nach, ungeliebte Falten<br />

und Cellulite entstehen. Hier<br />

kommt ein Trend aus den<br />

USA ins Spiel: Kollagen zum<br />

Trinken! Mit dem Beauty-<br />

Drink Fulminan (Apotheke)<br />

ist dieser Trend auch bei<br />

uns angekommen –er sorgt<br />

an den Problemzonen wie<br />

Augenpartie, Po und Oberschenkeln<br />

für straffe Haut<br />

von innen, ganz einfach aus<br />

dem Fläschchen. Wir wollten<br />

wissen: Kann Frau sich wirklich<br />

schön trinken? Unsere<br />

Beauty-Experten haben den<br />

Kollagen-Drink Fulminan<br />

unter die Lupe genommen –<br />

undsindüberzeugt davon!<br />

Deutschland trinkt<br />

Kollagen –warum?<br />

Kollagen ist Hauptbestandteil<br />

dieses Trend-Drinks,<br />

denn das Protein ist für die<br />

Elastizität unserer Haut verantwortlich.<br />

Diesogenannten<br />

Kollagen-Peptide in Fulminan<br />

sind ganz besonders: Sie sind<br />

so aufgespalten, dass sie die<br />

Haut von innen aufpolstern<br />

können. Das Resultat spricht<br />

fürsich: DieKollagenspeicher<br />

der Haut werden aufgefüllt,<br />

dieHautwirdelastischer und<br />

fühlt sich deutlich straffer<br />

und glatter an. Fulminan ist<br />

nicht nur in der Anwendung<br />

ganz einfach, sondern auch<br />

in der Dosierung –nur eine<br />

Trinkampulle pro Tag reicht!<br />

Genial: Fulminan geht nicht<br />

nur Falten imGesicht, sondern<br />

auch Cellulite an Po<br />

und Oberschenkeln an den<br />

Kragen.<br />

Nachgefragt:<br />

Dassagtder Experte<br />

Studienzuden in Fulminan<br />

enthaltenen Kollagen-<br />

Peptiden belegenwirklichtolle<br />

Erfolge. So erklärt Derma-<br />

Experte Bastian Baasch z.B.:<br />

„Die Kollagen-Peptide in<br />

Fulminan wurden von Frauen<br />

zwischen35und 65 Jahren<br />

getestet. Das Ergebnis nach<br />

acht Wochen ist verblüffend:<br />

DerKollagengehaltihrer Haut<br />

stieg umbis zu 65 %an, Falten<br />

konnten um bis zu50%<br />

verringert werden.* Nach<br />

drei Monaten gingen sogar<br />

Cellulite-Dellen signifikant<br />

zurück.“ Man kann wirklich<br />

sagen:JugendlichesAussehen<br />

und eine umwerfende Ausstrahlung<br />

–dafür gibt esden<br />

Kollagen-DrinkFulminan!“<br />

„Die Haut wird deutlich<br />

straffer, auch im Gesicht<br />

erscheint die Haut<br />

frischer und Fältchen<br />

werden gemindert. Kann<br />

ich nur empfehlen!“<br />

(Tanja B.)<br />

Für Ihren Apotheker:<br />

Fulminan<br />

(PZN 13306108)<br />

www.kijimea.de<br />

Prokschetal.,2014, Skin Pharmacol Physiol 27:113-119;Proksch et al.,2014, Skin Pharmacol Physiol 27:47-55;Schunck et al.,2015, Journal of Medicinal Food 18 (12):1340-1348 •*Maximalwert, Durchschnitt20%,gemessenan<br />

Augenfalten •Abbildungen Betroffenen nachempfunden,Namegeändert


8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Meinung<br />

<strong>Berliner</strong> SPD<br />

ZITAT<br />

Das klare Jein<br />

der Genossen<br />

Melanie Reinsch<br />

wünscht sich mehr Entscheidungsstärkevon<br />

der Regierungspartei.<br />

„Seeigel sind nicht<br />

sehr helle, Quallen nicht<br />

für ihren Sinn für Humor<br />

bekannt. “<br />

Nein, einig war man sich auf diesem<br />

Parteitag der <strong>Berliner</strong> Sozialdemokraten<br />

nicht. Die Enteignungsfrage verschieben?<br />

Ja, nein, vielleicht. Überhaupt<br />

darüber nachdenken, Wohnungsunternehmen<br />

mit diesem Instrumentarium in<br />

Schach zu halten? Jein. Die Lehrer von<br />

Berlin wieder verbeamten? Malsehen. So<br />

jedenfalls war die Stimmungslage vor<br />

dem SPD-Parteitag am Sonnabend. Das<br />

Ergebnis danach: Ähnlich entscheidungsschwach.<br />

Man hat immer noch keine gemeinsame<br />

Haltung zur Enteignungsfrage,<br />

will sie aber möglichst bald finden, spätestens<br />

zum nächsten Parteitag im<br />

Herbst. Allerspätestens.Bestimmt!<br />

Ähnlich steht es um die Rückkehr zur<br />

Verbeamtung der <strong>Berliner</strong> Lehrer. Hitzig<br />

wurde debattiert, so hitzig, dass mehr als<br />

40 Delegierte sich zum Thema äußern<br />

wollten. DasPro-und Kontra-Lager: Ausgeglichen.<br />

Am Ende stand fest, dass nichts<br />

feststeht –sieht man mal vomeinstimmig<br />

beschlossenen Mietendeckel ab, der die<br />

Mieten in der Stadt regulieren soll.<br />

Selbst in der Bewertung der komplizierten<br />

Abstimmung um die Rückkehr zurVerbeamtung<br />

gingen die Meinungen auseinander.Die<br />

einen waren sich sicher,dass die<br />

SPD sich gegen die Verbeamtung ausgesprochen<br />

hat, die andere Seite betonte,<br />

dass eine Verbeamtung weiterhin möglich<br />

sei – darunter der SPD-Fraktionsvorsitzende<br />

Raed Saleh und Bildungssenatorin<br />

Sandra Scheeres. Eine Frage der Perspektive,<br />

der Deutungshoheit und auch eine<br />

der Lager und Lage in der Partei.<br />

Was bleibt? Ein Aufschub genau der<br />

Fragen, die seit Wochen in der Stadt diskutiert<br />

werden, wieder mal. Die SPD liegt<br />

in Umfragen aktuell bei 15 Prozent. So<br />

kommen die <strong>Berliner</strong> Genossen nicht aus<br />

ihrem Tief heraus.<br />

Sabbatjahr<br />

Auszeit statt<br />

Burn-out<br />

Christian Burmeister<br />

kann dem Vorschlag vonLinken-<br />

Chefin Kipping einiges abgewinnen.<br />

Sich neu erfinden, weiterbilden, reisen,<br />

sich intensiv um Angehörige kümmern:<br />

Laut Umfragen träumen viele Bundesbürger<br />

von der Möglichkeit, in einem<br />

langen Berufsleben mal eine Auszeit zu<br />

nehmen. Einige Monate oder gleich ein<br />

ganzes Jahr. Wenn diese Träume nicht<br />

schon am Arbeitgeber scheitern, dann für<br />

eine große Mehrheit der Beschäftigten<br />

spätestens bei der Frage der Finanzierung.<br />

Werkann es sich schon leisten, ein<br />

Jahr lang nur vonErspartem zu leben?<br />

Linken-Chefin Katja Kipping schwebt<br />

eine Lösung für dieses Problem vor: Die<br />

Steuerzahler sollen künftig das Sabbatjahr<br />

(bzw.zwei) bezahlen, mit bis zu 1800<br />

Euro im Monat! Das ist ein radikaler Vorschlag,<br />

der aber schon weniger gewagt<br />

klingt, wenn man bedenkt, dass sich immer<br />

mehr Arbeitnehmer wegen psychischer<br />

Probleme wie einem „Burn-out“<br />

krankmelden. Die Zahl der Fehltage hat<br />

sich laut einer Untersuchung der Krankenkasse<br />

DAK innerhalb vonzehn Jahren<br />

auf 107 Millionen verdoppelt. Auch das<br />

verursacht volkswirtschaftliche Kosten in<br />

Milliardenhöhe. Die SPD vertritt ein ähnliches<br />

Modell wie Kipping. Siewill Arbeitnehmern<br />

pro Jahr Beschäftigung den Anspruch<br />

auf einen Monat Auszeit zugestehen,<br />

dann aber nur 1000 Euro bezahlen.<br />

DerGesetzgeber sollte bessereVoraussetzungen<br />

für berufliche Auszeiten jenseits<br />

der Elternzeit schaffen. Dazu gehört<br />

beispielsweise die Garantie, für ein Sabbatjahr<br />

nicht von seinem Arbeitgeber<br />

durch eine Versetzung in einen schlechteren<br />

Job oder einen Karriereknick bestraft<br />

zu werden. In Skandinavien ist man in Sachen<br />

Auszeit vom Job viel weiter als hierzulande<br />

–und der Wirtschaft dort geht es<br />

bekanntlich blendend.<br />

Vera... können wir uns selber.<br />

Die Grünen treffen sich zum<br />

Selbstgespräch, und die Republik<br />

lauscht neugierig mit. So geschehen<br />

am Wochenende, als<br />

sich die Partei in einer großen <strong>Berliner</strong> Konzerthalle<br />

zu –ja, was eigentlich? –traf. Wiees<br />

hieß, war es eine Diskussion über den „Zwischenbericht<br />

zum Grundsatzprogramm“.<br />

Seit einem Jahr überarbeitet die Partei ihre<br />

politischen Leitlinien, im nächsten Jahr soll<br />

der Text fertig sein. Jetzt ist Halbzeit –Anlass<br />

für ein Grünen-Großevent ist das nicht. Aber<br />

es sagt einiges aus über die Selbstvermarktungsfähigkeit<br />

der Partei, dass sie mit ihrem<br />

„Grundsatzkonvent“ die Nachrichten dominierte.<br />

Und es sagt viel aus über die Erwartungen,<br />

die ein wachsender Teil der Deutschen<br />

an die Grünen richtet.<br />

Der einstigen Dagegen-Partei fliegen die<br />

Herzen zu. Umfragen verorten die Grünen bei<br />

fast 20 Prozent, ihr Vorsitzender Robert Habeck<br />

gilt als beliebtester Politiker. Die Landtagswahlen<br />

in Bayern und Hessen haben den<br />

Grünen einen Machtzuwachs beschert, die<br />

Mitgliederzahl ist hochgeschnellt auf 78 000.<br />

Neidvoll fragen sich Sozial- und Christdemokraten,<br />

was die Grünen so viel besser machten<br />

als sie selbst. Eine Antwort darauf lautet:<br />

Harmonie,nach innen wie nach außen.<br />

Die Parteispitze lebt Eintracht vor. Dies<br />

ließ sich beim „Grundsatzkonvent“ gut beobachten.<br />

Baerbock und Habeck hielten gemeinsam<br />

ihre Rede. Sie nickte, als er sprach;<br />

er klatschte, als sie sprach. Dem charismatischen<br />

Führungsduo gelingt es bisher auch,<br />

die einst identitätsstiftenden Flügelkämpfe<br />

zwischen dem linken und dem realpolitischen<br />

Teil der Partei in Schach zu halten. Wobei<br />

Baerbocks und Habecks bestes Schlichtungsinstrument<br />

die guten Umfragewerte<br />

sind: Nichts diszipliniertParteien mehr als die<br />

Berlin wurde endlich wieder angeschaltet.<br />

An diesen Frühlingstagen erwacht die<br />

Stadt wie aus einem langen Dämmerschlaf.<br />

Mit dem ersten Vanilleeis in der Sonne beginnt<br />

das gute Leben. Es kribbelt im Bauch –<br />

bei mir als Allergikerin leider eher in der<br />

Nase –und juckt in den Fingern. Sogar mein<br />

alter Kater spürtes. Er ist dermaßen in Frühlingsstimmung,<br />

dass ich befürchte,erschaut<br />

sich draußen heimlich nach einem 15 Jahre<br />

jüngeren Frauchen um.<br />

Für mich sind das immer die schönsten<br />

Tage in der Stadt. Noch sind wir zwar alle gezeichnet<br />

vomWinter,fahl und augenberingt,<br />

aber die Laune steigt. Es sollen sogar ein,<br />

zwei lächelnde <strong>Berliner</strong> gesichtet worden<br />

sein, hörtman.<br />

Unddoch fühlt es sich dieses Jahr anders<br />

an als früher,weniger intensiv.Als ich meine<br />

Winterklamotten verstaute, fiel mein Blick<br />

auf ein paar Handschuhe, die ich zu Weihnachten<br />

geschenkt bekommen habe. Ich<br />

habe sie nie getragen. Nicht, weil sie mir<br />

nicht gefallen, sondern weil es einfach nicht<br />

kalt genug dafür war.<br />

Werschon lange in Berlin wohnt, erinnert<br />

sich noch mit Schaudernandiese unerbittlichen<br />

Winter früher. Alles war damals wochenlang<br />

gefroren, der Ostwind ohrfeigte die<br />

Menschen links und rechts und Parkbuchten<br />

wurden von riesigen Schneehaufen blockiert.<br />

Ganz Prenzlauer Berg lief damals in<br />

Funktionskleidung herum, in der man auch<br />

eine Nordpolexpedition hätte durchführen<br />

können.<br />

Grüne<br />

Beliebt und<br />

beliebig?<br />

Marina Kormbaki<br />

über die geschickte Selbstvermarktung der Öko-Partei –<br />

und die Gefahr,die darin liegt<br />

Aussicht auf Erfolg –daunterscheiden sich<br />

die Grünen nicht vonder Union. Dieeigentliche<br />

Bewährungsprobe kommt ja noch: die<br />

ostdeutschen Landtagswahlen im Herbst.<br />

Gewiss hat auch der Zeitgeist einen guten<br />

Anteil am wachsenden Zuspruch für die<br />

Grünen. Seit dem Dürresommer des vergangenen<br />

Jahres ist die Dringlichkeit des Klimaschutzes<br />

nicht mehr zu leugnen. Freitag für<br />

Freitag klagen streikende Schüler die Ignoranz<br />

und Tatenlosigkeit der Politik an. Nebenbei<br />

straft diese Protestbewegung auch all<br />

jene Lügen, die bis vor kurzem noch meinten,<br />

es brauche keine grüne Partei mehr,weil<br />

Klimaschutzpolitik jetzt Mainstream sei. Das<br />

ist sie nicht, wie schon ein flüchtiger Blick auf<br />

die Emissionskurvezeigt.<br />

KOLUMNE<br />

Rettet den<br />

fiesen <strong>Berliner</strong><br />

Winter!<br />

Katja Berlin<br />

Autorin<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

DasWissen um die drohende Klimakatastrophe<br />

ist inzwischen weit verbreitet. Die<br />

wenigsten änderndeswegen aber ihr Verhalten<br />

und verzichten auf das Auto, die Flugreise<br />

oder das Grillwürstchen. Unddoch hat<br />

sich ein Unbehagen in den Alltag geschlichen.<br />

Einschlechtes Gewissen –das die Grünen<br />

mit dem Fokus auf Umweltschutz gern<br />

aufgreifen und mit Wohlfühl-Worten zu entlasten<br />

wissen.<br />

Im Gegensatz zu früheren Grünen-Generationen<br />

verzichten Baerbock und Habeck<br />

auf apokalyptische Zukunftsszenarien. Anders<br />

als andere Parteien wollen sie keine<br />

Angst verbreiten, sondern Zuversicht. Das<br />

Merkel’sche „Wir schaffen das“ ist das inoffizielle<br />

Grünen-Motto. Und jeder ist jetzt eingeladen,<br />

mitzumachen: Die Grünen wollen<br />

nicht mehr nur die Öko-Partei fürs linksalternative<br />

Milieu sein, sondern„Bündnispartei“<br />

werden, mit der alle über alles reden können<br />

– am liebsten am Verhandlungstisch der<br />

nächsten Bundesregierung. Die Pose des<br />

Protests haben sie daher abgelegt, niemand<br />

soll mit Forderungen nach Verzicht verschreckt<br />

werden. Dieneuen Grünen sind geschmeidig<br />

im Auftreten und gefällig in den<br />

Botschaften. Sie setzen mehr auf Psychologie<br />

als auf Politik. Das erklärt ihren Erfolg –<br />

und bedroht ihn zugleich.<br />

Gut möglich, dass es die Grünen mit inhaltlicher<br />

Unschärfe weit bringen. Dass sie<br />

bis in die konservativsten Kreise der Union<br />

hinein ihren Schrecken verlieren und 2021<br />

wieder eine Regierungsbeteiligung im Bund<br />

sondieren. Eine grüne Partei aber, die, noch<br />

bevor der Wahlkampf begonnen hat, ihr Profil<br />

weichzeichnet und ihre Positionen verwässert,<br />

wird wohl kaum viel fürs Klima erreichen<br />

können. Beliebigkeit macht vielleicht<br />

beliebt. Relevanz verschafft sie nicht.<br />

Diesen Winter dagegen lag die bundesweite<br />

Durchschnittstemperatur laut Deutschem<br />

Wetterdienst bei 2,8 Grad. Das sind<br />

2,6 Grad mehr als der Durchschnittswert<br />

zwischen 1961 und 1990. Auf einen der heißesten<br />

Sommer folgte nun einer der mildesten<br />

Winter seit Beginn der regelmäßigen<br />

Wettermessungen in Deutschland 1881.<br />

In einer Zeit, in der ältere Menschen<br />

Sturm laufen, weil Kinder nicht mehr anständig<br />

die Schreibschrift lernen, frage ich<br />

mich, wieso es so ruhig bleibt, wenn ihnen<br />

zukünftig viel wichtigere Kulturtechniken<br />

verwehrt bleiben, das Überstehen des <strong>Berliner</strong><br />

Winters zum Beispiel.<br />

Laut Webseite des Umweltbundesamtes<br />

gehen Wissenschaftler davon aus,dass wir in<br />

Berlin bis zum Jahr 2100 ein Klima haben werden,<br />

wie es derzeit etwa im südfranzösischen<br />

Toulouse herrscht. Das klingt erst mal super<br />

attraktiv,aber nur solange man nicht genauer<br />

darüber nachdenkt. Zwar drohen der Stadt<br />

damit noch keine Naturkatastrophen, Kriege<br />

oder Hungersnöte wie in vielen anderen Teilen<br />

derWelt, aber dennoch wirdsie sich durch<br />

die globale Erwärmung stärker verändernals<br />

durch spanische Hipster und schwedische<br />

Immobilieninvestoren zusammen.<br />

Da effektiveKlimapolitik Kosten und Einschnitte<br />

für alle bedeuten würde, wird<br />

Deutschland seine Klimaziele ungefähr so<br />

gut einhalten wie ich meinVersprechen nach<br />

einem Freitagabend mit Freundinnen, nie<br />

wieder Alkohol zu trinken. Ich freue mich<br />

deshalb über die vielen Kinder mit Schildern<br />

und Plakaten, die man hier seit Wochen freitags<br />

in Bussen und Bahnen sieht. Es ist ihre<br />

Zukunft,für diesie kämpfen, und in der werden<br />

Probleme auf sie zukommen, die sie<br />

auch mit der schönsten Schreibschrift nicht<br />

werden lösenkönnen.<br />

Auch wenn es für uns Einschränkungen<br />

bedeutet: DieGenerationen nach uns sollen<br />

einen der fiesen <strong>Berliner</strong> Winter zu spüren<br />

bekommen. Dassind wir ihnen schuldig.<br />

Sir David Attenborough,<br />

92-jähriger Tierfilmer und Forscher, im<br />

Interview mit dem Spiegel auf die Frage, welches<br />

das dümmste Tier ist.<br />

Attenborough führt als Erzähler durch<br />

die Netflix-Serie „Unser Planet“,<br />

die am 5. April startet.<br />

AUSLESE<br />

Sicherheit im Stadion<br />

–wer zahlt?<br />

Das Bundesverwaltungsgericht hat<br />

nun geurteilt, dass die Fußball-Vereine<br />

an den Sicherheitskosten für Bundesliga-Spiele<br />

beteiligt werden können.<br />

„Fußball ist ein hochkommerzielles Geschäft<br />

–und je mehr Sicherheit die Polizei<br />

herstellt, desto höher ist der Zuschauerzuspruch<br />

und desto vielfältiger sind die<br />

Chancen der Vermarktung. Dies sorgt<br />

wiederum für wachsende Einnahmen,“<br />

meint die Stuttgarter <strong>Zeitung</strong> dazu. „Dass<br />

die Liga ein bisschen und ausnahmsweise<br />

in die Pflicht genommen werden kann, ist<br />

ein sinnvolles Signal. Der Steuerzahler<br />

darf nicht grenzenlos zur Kasse gebeten<br />

werden.“<br />

So sieht es auch die Süddeutsche <strong>Zeitung</strong>:<br />

„Eine aberwitzige Geldflut ergießt<br />

sich seit Langem über den Fußball ... Einnahmen<br />

vondurchschnittlich 1,16 Milliarden<br />

Euro jährlich für die Profiklubs allein<br />

aus der Vermarktung der TV-Rechte.Mehr<br />

als vier Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.<br />

Aber dieser Erfolg ist unter anderem nur<br />

deshalb möglich, weil der Staat gewährleistet,<br />

dass die Bundesliga-Spiele in einem<br />

sicheren Umfeld stattfinden können.“<br />

Die Leipziger Volkszeitung weist auf<br />

Probleme hin: „Vieles unüberschaubar,<br />

voller Fragezeichen und bürokratischer<br />

Horrorszenarien“, heißt es dort. „Für die<br />

Bundesligisten und diverse Zweitligisten<br />

wäre die im Raum stehende Kostenbeteiligung<br />

nicht existenzgefährdend. Die<br />

Clubs der Ligen 3und 4könnten ihre Läden<br />

dicht machen.“ Christine Dankbar<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

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Seite 3: Bettina Cosack.<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis monatlich<br />

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besteht kein Belieferungs- und Entschädigungsanspruch. Erfüllung und<br />

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wird keineHaftung übernommen.<br />

Die Auflageder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wird vonder unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 274 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

Greta &die Stars:<br />

Die Schwedin bei der<br />

„Goldenen Kamera“<br />

Seite 15<br />

Gentrifizierung: Kreuzberger demonstrieren für Aldi Seite 11<br />

Überraschung: Dieses Mal kommt Ostern zu spät Seite 14<br />

Stadtbild<br />

Lösung fürs<br />

Wohnproblem<br />

Jens Blankennagel<br />

ist angetan vonden Ideen<br />

schlauer Kinder.<br />

Die Debatten um den Wahnsinn<br />

der steigenden Mieten in Berlin<br />

haben nun auch die Sandkästen dieser<br />

Stadt erreicht. Da die Gefahren<br />

für Mieter immer größer werden, reden<br />

Eltern natürlich viel öfter darüber,<br />

und ihre Kinder müssen sich<br />

am Frühstückstisch anhören, dass<br />

wieder mal ein Nachbar ausgezogen<br />

ist, weil es ihm zu teuer wurde.<br />

Neulich stand in dieser <strong>Zeitung</strong>,<br />

dass in Friedrichshain, also gleich<br />

bei uns um die Ecke, der Vermieter<br />

die Miete von575 Euro auf 1515 Euro<br />

erhöht hat. Während sich die Erwachsenen<br />

darüber unterhielten,<br />

dass eine Zahnärztekammer hinter<br />

dem Firmengeflecht des Vermieters<br />

steckt, dachte sich das Kind seinen<br />

Teil. DerSechsjährige reagierte nicht<br />

sofortmit einer rettenden Idee,denn<br />

das Kind will Erfinder werden, und<br />

da wollen Ideen wohlüberlegt sein.<br />

Am Abend, beim Zähneputzen,<br />

sagte er plötzlich: „Wenn ich groß<br />

bin, erfinde ich etwas ganz Tolles.“<br />

Es folgte unsere übliche Frage:<br />

„Was denn?“ Er sagte: „Eine Hausbaumaschine.Wenn<br />

jemand aus seiner<br />

Wohnung fliegt, und er ist im<br />

Wald und es regnet, dann lässt er sich<br />

schnell ein Haus bauen. Die Maschine<br />

passt in die Hosentasche und<br />

hat einen Holzvorrat dabei, Steine,<br />

Farbspray und ein Vierer-Kino.“<br />

„Was ist denn ein Vierer-Kino?“<br />

„Weiß ich auch noch nicht.“<br />

Einpaar Tage später sagte er wieder:„Wenn<br />

ich groß bin, erfinde ich<br />

etwas ganz Tolles.“ Nun fand es das<br />

Kind viel besser, wenn nicht immer<br />

neue Häuser gebaut werden. „Ich erfinde<br />

rollende Hochhäuser. Die sind<br />

für die großen Städte, weil dort so<br />

viele Menschen leben. Undwenn die<br />

keinen Platz mehr haben, dann können<br />

sie ihre Häuser durch die Gegend<br />

rollen, bis sie einen Platz zum<br />

Wohnen gefunden haben.“<br />

Vielleicht sollte der Senat mal<br />

darüber nachdenken.<br />

Michael Müller,SPD-Chef und Regierender Bürgermeister,ist gegen Enteignungen von Wohnungsunternehmen.<br />

Ja, nein, vielleicht<br />

Die SPD stimmt auf ihrem Parteitag erst gegen die Verbeamtung von Lehrern –und danach wieder dafür<br />

VonMelanie Reinsch<br />

Auf einem fast zwölfstündigen<br />

Parteitag kann man<br />

viel lernen: über Demokratie<br />

und Parteipolitik, über<br />

Taktik und Strategien, aber auch<br />

über Lager, Stimmungen und Interpretationsspielräume.<br />

Die <strong>Berliner</strong><br />

SPD, die aktuell in Umfragen nur<br />

noch bei 15 Prozent herumdümpelt,<br />

diskutierte zwar am Sonnabend auf<br />

ihrem Parteitag im Berlin Congress<br />

Center am Alex heftig –doch in zwei<br />

brennenden Punkten konnte sie sich<br />

trotzdem nicht auf eine gemeinsame<br />

Haltung verständigen.<br />

Seit 15 Jahren keine Verbeamtung<br />

So bei der Rückkehr zur Verbeamtung<br />

vonLehrern. Mehr als 40 Redebeiträge<br />

gab es –die Stimmung zum<br />

Thema war gespalten und aufgeladen.<br />

Wegen des Lehrermangels<br />

wächst der Druck auf die rot-rotgrüne<br />

Koalition. Denn Berlin verbeamtet<br />

seine Lehrer bereits seit 15<br />

Jahren nicht mehr –und viele <strong>Berliner</strong><br />

Pädagogen wechseln deswegen<br />

in andereBundesländer.<br />

Bildungssenatorin Sandra Scheeres<br />

sagte, dass ihr eine Rückkehr zur<br />

Verbeamtung nicht leicht falle. Zwar<br />

habe sie diese Linie seit 2004 konsequent<br />

eingehalten. „Wir können es<br />

aber nicht ignorieren, dass wir das<br />

einzige Bundesland sind, das nicht<br />

verbeamtet. Das geht zu Lasten der<br />

Kinder und der Schulen.“ Gegen die<br />

Verbeamtung sprach sich hingegen<br />

Finanzsenator Matthias Kollatz aus.<br />

„Das ist ein finanzieller Kraftakt, ein<br />

teures System.“ Er monierte,dass die<br />

Pensionslasten steigen würden.<br />

Der Fraktionsvorsitzende Raed<br />

Saleh trat für die Verbeamtung ein,<br />

griff am Morgen zum Megafon und<br />

versprach den Demonstranten vor<br />

dem Haus,sich dafür einzusetzen. In<br />

seiner Rede sagte er, dass es dumm<br />

sei, nicht zu verbeamten. Mankönne<br />

in Berlin den Schulbetrieb nicht<br />

mehr aufrechterhalten. „Es war richtig,<br />

nicht zu verbeamten, aber das<br />

können wir uns nicht mehr leisten.“<br />

Doch es kam anders. Um ein<br />

möglichst authentisches Bild zu bekommen,<br />

war Kevin Kühnert gegen<br />

die übliche namentliche Abstimmung<br />

der 242 Delegierten und beantragte<br />

eine geheime: So wurde der<br />

Antrag abgelehnt, wenn auch knapp.<br />

Fazit: Die Delegierten hatten sich<br />

mehrheitlich gegen die Verbeamtung<br />

ausgesprochen.<br />

Wernun die Debatte für beendet<br />

hielt, hatte die Rechnung ohne den<br />

Wirt gemacht – beziehungsweise<br />

ohne einen Antrag aus Mitte. Denn<br />

der eröffnete dann die Möglichkeit,<br />

wieder zu einer Verbeamtung zurückkehren<br />

zu können.<br />

Eine „Wiedereinführung der Verbeamtung“<br />

oder andere Lösungsansätze<br />

sollen danach noch in diesem<br />

Jahr miteinander abgewogen werden.<br />

So soll eine Gleichstellung der<br />

<strong>Berliner</strong> Lehrkräfte mit denen in anderen<br />

Bundesländern erreicht werden<br />

–durch eine Zulage im Angestelltenverhältnis<br />

oder eben durch<br />

eine Rückkehr zur Verbeamtung.<br />

Scheeres sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />

der Ball liege nun beim Senat<br />

und der Fraktion, alle Möglichkeiten<br />

zu prüfen, eine Benachteiligung von<br />

<strong>Berliner</strong> Lehrernaufzuheben.<br />

Kein Wunder also, dass das Antragskuddelmuddel<br />

auch unter den<br />

Genossen für Verwirrung sorgte,<br />

IMAGO<br />

dass das Ergebnis je nach Lager unterschiedlich<br />

interpretiert wurde<br />

und dass unklar ist, ob die SPD nun<br />

für oder gegen eine Verbeamtung ist.<br />

Ähnlich uneins blieben die Sozialdemokraten<br />

in ihrer Haltung zur<br />

Enteignungsfrage. Die Debatte, ob<br />

an diesem Wochenende überhaupt<br />

dazu abgestimmt werden soll, hatte<br />

den Parteitag im Vorfeld überlagert.<br />

So gab es denn auch zunächst ein<br />

Durcheinander aus Anträgen, Änderungen<br />

und Rückziehern. Fazit: Man<br />

vertagte die Diskussion auf den Parteitag<br />

im Herbst – damit konnten<br />

auch die Jusos leben. Auch ihr Antrag,<br />

mit dem sie die Initiative„Deutsche<br />

Wohnen &Co. enteignen“ unterstützen,<br />

soll dann erneut beraten<br />

werden. SPD-Landeschef Michael<br />

Müller sagte am Rande des Parteitags,<br />

es sei gut, dass man nun Luft habe,in<br />

eine seriöse Debatte einzusteigen,<br />

damit „man sich damit ernsthaft beschäftigen<br />

könne.“<br />

Luft auch deshalb: Am 6. April<br />

startet das Volksbegehren zur Enteignung<br />

vonWohnungsunternehmen in<br />

Berlin –nacheiner Umfrage halten 39<br />

Prozent die Idee für sinnvoll.<br />

Warnstreik:<br />

Da fährt<br />

noch was<br />

Elektro-Roller-Angebot für<br />

Leser der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Der bislang härteste Warnstreik<br />

bei den <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetrieben<br />

in diesem Jahr trifft die Fahrgäste<br />

an diesem Montag. Es werden<br />

keine U-Bahnen und Straßenbahnen<br />

mehr in der Hauptstadt fahren,<br />

auch die meisten Busse bleiben stehen.<br />

Gestreikt werden soll den ganzen<br />

Tag. S-Bahn und Regionalzüge<br />

sollen aber wie gewohnt fahren.<br />

Leser der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, die am<br />

Morgen pünktlich zur Arbeit kommen<br />

wollen, können die Möglichkeit<br />

nutzen und sich nur an diesem Tag<br />

kosten- und streikfrei beim Elektro-<br />

Roller-Verleiher Emmy anmelden.<br />

Mit dem Gutscheincode BERLINER-<br />

ZEITUNG sparen Leser die Anmeldegebühr<br />

von zehn Euro und bekommen<br />

25 Freiminuten. Die Anmeldung<br />

geht so: Mit dem Code online<br />

auf myemmy.de anmelden, die<br />

App laden und sich verifizieren lassen.<br />

WerauchnochseinenKollegen,<br />

Freunden oder anderen Leidensgenossen<br />

helfen will, nimmt eine<br />

zweite Person auf den roten Rollern<br />

mit. In der Boxliegen zwei Helme.<br />

DieS-Bahn verstärkt während des<br />

Warnstreiks ihren Verkehr auf der<br />

Ost-West-Linie S5.Zwischen Mahlsdorf<br />

und Warschauer Straße wird es<br />

etwa 80 zusätzliche S-Bahn-Fahrten<br />

geben. In der elektronischen Fahrplaninformation<br />

werden die Fahrten<br />

nicht angezeigt. „Wir werden unser<br />

volles Programm fahren und alle einsetzbaren<br />

Betriebsreserven mobilisieren“,<br />

hieß es.Dochsowohl bei der<br />

S-Bahn als auch im Regionalverkehr<br />

müssen die Fahrgäste mit „sehr vollen<br />

Zügen“ rechnen.<br />

Folgende Buslinien sind in Betrieb:<br />

106, 161, 162, 163, 168, 175,<br />

179, 218, 234, 263, 275, 284, 320, 322,<br />

334, 341, 349, 363, 365, 371, 373, 380<br />

und 399. Sie werden von Subunternehmen<br />

im Auftrag der BVG befahren.<br />

SechsLinienfahren mit leichten<br />

Einschränkungen: 112, 140, 184, 283,<br />

370 und 893. Die Linie 390 ist nur in<br />

den frühen Morgenstunden regulär<br />

im Einsatz. (BLZ)<br />

PREMIERE AM 02.04. IN ANWESENHEIT VON<br />

CHRISTIAN CLAVIER UND PHILIPPE DECHAUVERON<br />

CINEMA PARIS (OMU) 18:00 UHR &KINO INTERNATIONAL 19:30 UHR


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Stadtgeschichte<br />

Frisch eingekleidet, satt und glücklich: <strong>Berliner</strong> Kinder bei ihrer Rückkehr von einem Erholungsaufenthalt in Schweden, aufgenommen am Stettiner Bahnhof in Berlin Ende Dezember 1920. Ermöglicht wurden die Reisen von der im November 1919<br />

gegründeten schwedischen Schwesterorganisation von Save the Children, Rädda Barnen (Rettet die Kinder), Mitglied der 1920 gegründeten internationalen Save the Children Union. UISE (5)<br />

Als Berlin hungerte<br />

Vor100 Jahren half Save the Children in der Not<br />

VonMaritta Tkalec<br />

Im Charlottenburger Cäcilienhaus betrieb Rädda Barnen einen Kindergarten<br />

und eine Kakaostube für 200 Kinder.<br />

Kakaostube in Charlottenburg 1920: Für jedes Kind gab es einen Becher Kakao<br />

und ein Stück Gebäck von 100 Gramm Gewicht.<br />

April 1919. Die Männer<br />

machten Revolution oder<br />

Konterrevolution. Mit der<br />

Monarchie war die alte<br />

staatliche Ordnung zusammengebrochen,<br />

die Weimarer Republik<br />

noch nicht etabliert. Die Frauen<br />

suchten Nahrung, die Kinder hungerten.<br />

Verhungerten –inDeutschland<br />

etwa 800 jeden Tag. In Berlin lag die<br />

Sterblichkeitsrate von Kleinkindern<br />

doppelt so hoch wie 1913. Deutschland<br />

brachte nicht die Kraft auf, sich<br />

um die Kleinen zu kümmern.<br />

Die Regierung Großbritanniens<br />

gehörte zu den Siegern des Ersten<br />

Weltkriegs. Sie unterstützte die über<br />

das Kriegsende hinaus verlängerte<br />

„Hungerblockade“, die Presse bejubelte<br />

die Härte. Doch ausgerechnet<br />

in Großbritannien regte sich Mitleid:<br />

Als erste trat Eglantyne Jebb mit dem<br />

schockierenden Foto eines verhungernden<br />

Wiener Babys indie uninformierte<br />

Öffentlichkeit. Sieverteilte<br />

ein Flugblatt, wurde am 15. Maideswegen<br />

zu einer Strafe vonfünf Pfund<br />

oder elf Tagen Gefängnis verurteilt.<br />

Ihr Richter spendete daraufhin fünf<br />

Pfund für die notleidenden Kinder<br />

auf dem Kontinent: die erste Spende<br />

für die Organisation Save the Children,<br />

die Eglantyne Jebb kurzdarauf<br />

gründete.Viele Briten gaben großzügig<br />

und großherzig, die Hilfe lief an.<br />

1920 erreichten die Hilfsgüter von<br />

Save the Children auch die <strong>Berliner</strong><br />

Kinder. Als erstes trafen „Liebesgaben<br />

aus Schweden“ ein. Die Organisation<br />

Rädda Barnen, als Schwester<br />

der britischen gegründet, schickte<br />

Kleidung, Schuhe, Milch, Kakao,<br />

Fässer voll Lebertran und eine große<br />

Lieferung Gummisauger für Babyflaschen,<br />

die an Säuglingseinrichtungen<br />

verteilt wurde.<br />

In <strong>Berliner</strong> Bezirken eröffneten<br />

mehrereKakaostuben, in denen ausgewählte<br />

Kleinkinder bis 1922 jeden<br />

Tagein heißes Kakaogetränk und einen<br />

Keks bekamen. In sechs Neuköllner<br />

Grundschulen und zwei Sonderschulen<br />

betrieben Save the<br />

Children und die Internationale Vereinigung<br />

für Kinderhilfe ab Januar<br />

1924 Küchen, in denen Schulspeisungen<br />

für mehr als 6500 Kinder zubereitet<br />

wurden.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg leistete<br />

Save the Children abermals Nothilfe<br />

für deutsche Kinder. Legendär<br />

wurden die „Schwedensuppen“.<br />

Hundert Jahre nach dem Beginn ist<br />

die Großtat fast vergessen. Dassollte<br />

nicht sein.<br />

Save theChildrenruftauf: Sind Sie eines der<br />

Kinder,das nachdem I. oder II. Weltkriegmit<br />

Save the Children in Berührung gekommen ist?<br />

Oder mit einer der Organisationen, denenSave<br />

the Children mit Spenden geholfen hat? Kennen<br />

Sie jemanden,dem vonSavethe Children<br />

geholfen wurde? Bittemelden: zeitzeugen@<br />

savethechildren.de, 030/27 59 59 79 79<br />

<strong>Berliner</strong> Schulspeisung 1924: VonSavethe Children finanzierte Lebensmittelpäckchen<br />

werden an die Kinder einer Klasse verteilt.<br />

Kinderspeisung vor einer Neuköllner Schule 1924: Die Inflation stellte bis<br />

1923 Arbeiterfamilien vor die Frage, wie man die Kinder satt bekommen sollte.<br />

DAS IST<br />

DAS WAR<br />

DAS KOMMT<br />

Helle Panke e.V.<br />

Der Boulevard, ein Bollwerk<br />

Brecht, Berlin und 1918<br />

Der Helle Panke e.V. ist ein gemeinnütziger Verein unter<br />

dem Dach der Rosa Luxemburg Stiftung mit Sitz in Berlin.<br />

Ziel des Vereins ist die Förderung politischer Bildung<br />

und Kultur. Der Verein will damit einen Beitrag zur Entfaltung<br />

freien und mündigen Denkens und solidarischen<br />

Handelns im humanistischen, demokratischen und<br />

weltoffenen Sinne leisten. Und weil Mitglieder sowie<br />

Sympatisanten des Vereins Bücher –meist zu viele –haben,<br />

betreibt derVerein auch ein Antiquariat mit gespendeten<br />

Exemplaren.<br />

Helle Pankelogiert in der Kopenhagener Straße 76 (Hinterhaus).<br />

Öffnungszeiten Mo–Do 14–17 Uhr.ImNetz: www.helle-panke.de<br />

Die Straße Unter den Linden wird gerne als Boulevard,<br />

gar als Prachtboulevard bezeichnet. Doch im eigentlichen<br />

Sinn des Wortes ist sie kein Boulevard. Das lässt<br />

sich aus der Wortherkunft ersehen. Die liegt im mittelniederländischen<br />

bulwerc, was im Deutschen zum Bollwerk,imEnglischen<br />

zum bulwark, im Italienischen zum<br />

balvardo und französisch zu Boulevard wurde. Boulevardswurden<br />

in vielen Städten auf jenen Freiflächen angelegt,<br />

die aus geschleiften Stadtmauernentstanden. Exemplarisch<br />

gilt das für Paris, wo ab Juni 1670 alte Forts<br />

und Stadtmauern abgerissen und die Gräben verfüllt<br />

wurden. An deren Stelle entstanden Straßen – meist<br />

breite und vonBäumen flankierte.Dadie alten Festungs-<br />

mauerninder Regel ringförmig um die alten Stadtkerne<br />

lagen, verlaufen nun auch die Boulevards als Straßenringe.<br />

Auch in Berlin kann man solche Verläufe noch an<br />

etlichen Stellen nachvollziehen, wenn auch nicht als<br />

prächtige, breite Straßen: Der <strong>Berliner</strong> Festungsgraben<br />

(Teil der Stadtbefestigung aus dem 17. Jahrhundert)<br />

wurde zwischen den heutigen Bahnhöfen Hackescher<br />

Markt und Jannowitzbrücke zugeschüttet und auf dem<br />

preisgünstigen Bauland in Stadtbesitz die Stadtbahn gebaut.<br />

DemVerlauf der Akzisemauer aus dem 18. und 19.<br />

Jahrhundertfolgen unter anderem die Torstraße im Norden<br />

sowie die Straßen zwischen Halleschem und Schlesischem<br />

Tor. Dieser Trasse folgt auch die U1. (mtk.)<br />

VonTrommeln in der Nacht bis zu nie geschriebenen<br />

Werken –inStücken, Gedichten und Prosa von Bertolt<br />

Brecht hat die Revolution von1918/19 Spuren hinterlassen.<br />

Brecht war in den Tagen der Revolution selbst Mitglied<br />

im Augsburger Arbeiter- und Soldatenrat. Der Publizist<br />

und Literaturwissenschaftler Michael Bienert<br />

spricht über Brechts Sicht auf die Zeit und die damaligen<br />

Ereignisse.Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung<br />

„Berlin 18/19 –Das lange Leben der Novemberrevolution“<br />

statt.<br />

Vortrag: Brecht, Berlin und die Novemberrevolution, 4. April, 18 Uhr,<br />

Märkisches Museum, Am Köllnischen Park 5


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 11<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Das Dilemma von drinnen und draußen<br />

Die Kreuzberger Markthalle 9sollte eine Öko-Vision sein. Jetzt steht sie für sozialen Ausschluss<br />

VonMichaela Schlagenwerth<br />

Wie absurd, jetzt stehe<br />

ich hier und kämpfe<br />

für Aldi. Dasist an diesem<br />

Sonnabendnachmittag<br />

einer der Sätze, der häufig<br />

durch die Eisenbahnstraße tönt. Die<br />

Initiative „Markthalle 9für alle“ hat<br />

zu einer Kundgebung für Aldi aufgerufen,<br />

und etwa 300 Menschen sind<br />

gekommen. Schilder werden in die<br />

Höhe gereckt, darauf steht: „Ernährungswende<br />

muss sozial sein, sonst<br />

ist sie keine.“ Oder: „Wo bleibt die<br />

Suppenküche für obdachlose Menschen?“<br />

Drinnen geht der Verkauf von<br />

Bio-Gemüse, weitgehend aus regionalem<br />

Anbau, von raffinierten Torten,<br />

exquisitem Käse und Fleisch aus<br />

besonders fairer Tierhaltung ungestörtweiter,draußen<br />

geben sich wütende<br />

Anwohner gegenseitig das<br />

Mikroindie Hand.<br />

Drinnen, das ist für viele draußen<br />

zu teuer.Obwohl sie doch eigentlich<br />

selbst auch „Ökos“ sind. Viele ältere<br />

Menschen sind dabei und erstaunlich<br />

wenige junge.Einige derjenigen,<br />

die draußen stehen, hatten vor acht<br />

Jahren die Markthallen-Betreiber Nikolaus<br />

Driessen, Florian Niedermeier<br />

und Bernd Maier unterstützt.<br />

Die waren damals mit dem Konzept<br />

einer „Markthalle für alle“ angetreten.<br />

„Die Markthalle soll ein soziales<br />

Zentrum“ werden und auf gar keinen<br />

Fall eine „Eventlocation“, war<br />

ihr Versprechen. Aber genau das ist<br />

seit der Eröffnung vor acht Jahren<br />

Protest am Sonnabend vor der Markthalle 9. Anwohner wollen ihren Aldi behalten.<br />

passiert. Die Markthalle 9 ist eine<br />

Touristenattraktion geworden, sie ist<br />

eine hippe Food-Event-Location,<br />

kein „soziales Zentrum“, sondern<br />

aus Sicht vieler Anwohner ein rabiater<br />

Gentrifizierungs-Beschleuniger.<br />

Das passierte nicht durch Zufall,<br />

sondern durch entsprechende Marketingstrategien,<br />

und genau darüber<br />

sind die Menschen draußen so wütend.<br />

In der Markthalle 9kann man<br />

heute Torte für sechs Euro das Stück<br />

vom Pappteller essen und Brot für<br />

zwölf Euro das Kilo kaufen. „Kiezmarkthalle<br />

statt Luxus-Food-Halle“<br />

lautet entsprechend auch die Forderung<br />

der Kundgebungsteilnehmer.<br />

Die Sängerin Christiane Rösinger<br />

bringt die Lage gleich in ihrer Eröffnungsrede<br />

auf den Punkt. Sie möge<br />

vieles von dem, was an den Ständen<br />

angeboten wird, aber es sei zu teuer.<br />

„Multikulti, das gibt es doch nur<br />

noch bei Aldi.“<br />

Eine absurde Situation. Der Discounter<br />

Aldi ist zur letzten Bastion<br />

der sozialen Mischung geworden,<br />

die hier angeblich alle, auch die Betreiber<br />

selbst, wollen. Tatsächlich<br />

kommen durch Aldi Menschen in<br />

die Halle,die dortsonst nichts mehr<br />

einkaufen. Oder nur ab und zu, um<br />

sich etwas Besonders zu leisten, das<br />

Fleisch von„Kumpel &Keule“ etwa,<br />

oder ein nicht ganz so teures Stück<br />

Torte von „Konditormeisterin Frau<br />

Zeller“.<br />

Annette Zeller ist seit 2011, seit<br />

die neue Markthalle eröffnete, mit<br />

CHRISTIAN SCHULZ<br />

ihrem Stand dabei. Siehat zur Kundgebung<br />

ein Statement an die<br />

Schwarze Wand der Kreuzberger<br />

Markthalle 9 gehängt. Es macht<br />

deutlich, dass die Sache ziemlich<br />

kompliziert ist. 60 Stunden arbeitet<br />

sie in der Woche.Einen Mindestlohn<br />

kann sie sich dafür nicht auszahlen.<br />

Obwohl ihr Geschäft bestens läuft.<br />

Aber wenn sie nur gute Bio-Produkte<br />

verwenden und nicht völlig überhöhte<br />

Preise nehmen will, ist mehr<br />

für sie nicht drin. Gleiches schildert<br />

draußen mit gepresster Stimme eine<br />

Floristin vom Blumenstand. Regional,<br />

fair,bio,handgemacht, daran ist<br />

selbst bei hohen Preisen nicht viel zu<br />

verdienen. Viele der Stände drinnen<br />

repräsentieren eine Öko-Vision, die<br />

auch viele, die jetzt draußen stehen,<br />

eigentlich gut finden. Das ist eben<br />

das Dilemma. Günstig ist nicht<br />

Handwerk, sondern Industrie. „Wir<br />

sind nicht gegen die Händler“, wird<br />

immer wieder betont.<br />

Aufkleber mit Herz<br />

Mehr Mischung der Angebote sollte<br />

her.Mehr Mitbestimmung durch die<br />

Anwohner, mehr Bewusstsein dafür,<br />

dass die Markthalle kein Ort des sozialen<br />

Ausschlusses sein sollte und<br />

dass deswegen ein Discounter wie<br />

Aldi dazugehöre. Im Hintergrund<br />

stehen die Betreiber und hören mit<br />

grimmigen Gesichternzu. Sietragen<br />

wie fast alle Händler an diesem Tag<br />

einen Markthalle-9-Aufkleber mit<br />

Herz. Gegen sie, nicht gegen die<br />

Händler,richten sich die Statements<br />

der Anwohner.<br />

Nikolaus Driessen, Florian Niedermeier<br />

und Bernd Maier haben<br />

mit der Markthalle 9aus dem Nichts<br />

einen florierenden Ort geschaffen.<br />

Aber die Weise, wie sie dabei politischen<br />

Anspruch als Markenkern für<br />

Event-Food verkaufen, könnte ihnen<br />

jetzt böse auf die Füße fallen. In den<br />

vergangenen Wochen dürften sie<br />

mehr der linken Kreuzberger Kundschaft<br />

verloren haben, als sie mit<br />

dem Drogeriemarkt dm je dazu gewinnen<br />

werden.<br />

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Äpfel<br />

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Ursprung: Deutschland<br />

Birnen<br />

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Ursprung: Portugal<br />

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Ursprung: Deutschland<br />

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Südafrika<br />

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

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Berlin<br />

NACHRICHTEN<br />

Polizei kontrolliertClub<br />

während einer Soli-Party<br />

EinPolizeieinsatz in einem Club in<br />

Prenzlauer Berg sorgt für Aufregung.<br />

Während einer Solidaritätsveranstaltung<br />

für die Flüchtlingshelfer im<br />

Mittelmeerraum führten Zoll und<br />

Polizei am Sonnabendabend eine<br />

Kontrolle in dem Club „Mensch<br />

Meier“ wegen Schwarzarbeit durch.<br />

Eine Polizistin und fünf Kollegen<br />

wurden bei diesem Einsatz in der<br />

StorkowerStraße leicht verletzt. Laut<br />

Polizei soll ein Türsteher am Eingang<br />

mehrerePolizeibeamte mit Reizgas<br />

besprüht haben. Er schloss die Tür,<br />

als die Polizisten kamen. Diese versuchten,<br />

die Tür aufzuziehen. Als sie<br />

einen Spalt breit offen war,sprühte<br />

der Türsteher Reizgas.Beteiligte im<br />

Club schilderten, die Polizei sei ohne<br />

Vorwarnung und mit gezogener<br />

Waffe eingerückt. Kultursenator<br />

Klaus Lederer (Linke) kündigte am<br />

Sonntag per Twitter an, dass die Innenpolitiker<br />

der Sache nachgehen<br />

werden. (BLZ)<br />

Den Sumpfkrebsen geht es<br />

weiter an den Kragen<br />

Angesichts der massiven Ausbreitung<br />

in den vergangenen Jahren<br />

setzt Berlin den Kampf gegen<br />

Sumpfkrebse in Gewässernfort. Offizieller<br />

Startder Fangsaison sei am<br />

1. April, sagte derWildtierexperte der<br />

Umweltverwaltung, Derk Ehlert. Die<br />

Reusen würden aber wohl etwas später<br />

ausgelegt, weil die Krebse erst ab<br />

einer Wassertemperatur von12bis<br />

15 Grad aktiv werden. Vonden Vielfraßen<br />

befallen sind insbesondere<br />

Wasserläufe und Becken im Tiergarten<br />

(Mitte) und Britzer Garten (Neukölln).<br />

Allein dortwurden im Vorjahr<br />

fast 39 000 Stück gefangen. Dieessbaren<br />

Krustentierekamen erstmals<br />

in den Handel. DieExoten in der Natur<br />

sind vermutlich Nachkommen<br />

ausgesetzter Aquarienbewohner.<br />

(dpa)<br />

Knapp 150 Gerichtssäle<br />

haben jetzt WLAN<br />

In den Gerichten sind jetzt knapp 150<br />

Säle mitWLAN ausgestattet. Hinzu<br />

kommen fast 90 Hotspots in Anwaltszimmern,<br />

Bibliotheken und Aufenthaltsbereichen.<br />

DieKosten trägt die<br />

Senatskanzlei. Im Herbst 2018 hatte<br />

Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne)<br />

angekündigt, die knapp 320 Sitzungssäle<br />

mit dem drahtlosen Netzwerkzu<br />

versorgen. (dpa)<br />

Brücken für Adlershof<br />

Alfred Iwainsky bringt Wissen und Erfahrungen verschiedener Fachleute zusammen<br />

VonMartina Doering<br />

An dieser Stelle berichten<br />

montags <strong>Berliner</strong> über ihrenBerufsalltag.<br />

Heute: Alfred<br />

Iwainsky.Erist pensionierter<br />

Physiker,aber nicht im Ruhestand.<br />

Er arbeitet als Netzwerkmanager<br />

in der Wissenschafts- und<br />

Wirtschaftsstadt Adlershof und gehört<br />

dem Vorstand der Gesellschaft<br />

zur Förderung angewandter Informatik<br />

(GFaI) an.<br />

Vorder Wende 1989 befand sich auf<br />

dem Gelände in Sichtweite der S-<br />

Bahnstation Adlershof die Akademie<br />

der Wissenschaften der DDR mit Instituten<br />

für angewandte Forschung<br />

unter anderem in Chemie, Elektronik<br />

und Kosmos.Dortwaren die Studios<br />

des DDR-Fernsehfunks angesiedelt<br />

und Truppen des Stasi-Wachregiments<br />

stationiert. Nach 1989<br />

wurden viele Betriebe geschlossen,<br />

die Akademie abgewickelt und die<br />

Gegend verkam zu einer riesigen<br />

Brache.Inzwischen hat sich dortvieles<br />

verändert. Büro-Komplexe und<br />

Supermärkte, Wohnhäuser, Hotels<br />

und neue Straßen sind entstanden.<br />

Alfred Iwainsky hat von seinem<br />

Büroeinen guten Überblick über die<br />

„Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Medien“, die dortabAnfang der<br />

90er-Jahre entstanden ist. Der Wissenschaftler<br />

hat sich maßgeblich mit<br />

dafür eingesetzt, dass es dieses Viertel<br />

heute gibt.<br />

Kompetenzen bündeln<br />

Alfred Iwainsky,1949 in Potsdam geboren,<br />

ist inzwischen pensioniert,<br />

aber als Vorstandsmitglied der Gesellschaft<br />

zur Förderung angewandter<br />

Informatik (GFaI) aktiv.Vor allem<br />

aber ist er Netzwerkmanager.„Kleine<br />

oder mittelständische Unternehmen<br />

sind das Rückgrat der Industrie in<br />

Deutschland“, erklärt er. „Für Forschung<br />

und Entwicklung neuer Produkte<br />

haben sie jedoch oft zu wenig<br />

Mittel, zu wenig Ressourcen. “<br />

Seine Aufgabe als Netzwerker sei<br />

es, Firmen untereinander sowie<br />

auch mit Instituten zu verbinden,<br />

um so Kompetenzen für ein konkretes<br />

Forschungsprojekt zu bündeln.<br />

„Da kommen Wissen und Praxis zusammen,<br />

die Ergebnisse können getestet<br />

werden und im Erfolgsfall in<br />

die Produktion gehen“, sagt<br />

Iwainsky. Für die praxisnahe Forschung<br />

gebe es Fördergelder.<br />

Iwainsky nennt Beispiele für gelungene<br />

Netzwerk-Projekte. Dazu<br />

zählten, so der Wissenschaftler, die<br />

Alfred Iwainskyist als pensionierter Physiker noch lange nicht im Ruhestand. BERND FRIEDEL<br />

Name: Alfred Iwainsky<br />

Beruf: Physiker,Netzwerkmanager<br />

MEINE WOCHE<br />

Wasverdient man in dem Beruf?: Als Netzwerk-Manager ein durchschnittliches Gehalt<br />

Wiewar Ihre Ausbildung?: Physik-Studium<br />

Wielangearbeiten Sie pro Woche?: 18 Stunden plus ehrenamtliche Tätigkeit<br />

Würden Sie diese Berufswahl wieder treffen: Ja! Aber eine schöne Alternativewäre für mich<br />

heute auch Architektur.<br />

Entwicklung eines Systems zur Analyse<br />

für Brückenschwingungen zur<br />

Dauerüberwachung oder Beurteilung<br />

des Bauwerk-Zustandes. AndereBeispiele<br />

seien die Entwicklung<br />

einer Sensormatte für das Gesundheitswesen,<br />

die die Körperfunktionen<br />

von Patienten überwacht und<br />

im Bedarfsfall Alarmschlägt; die Einrichtung<br />

einer Musterwohnung für<br />

„Ambient Assisted Living“, also das<br />

selbstbestimmte Leben älterer oder<br />

behinderter Menschen in der eigenen<br />

Wohnung oder einem Heim.<br />

Über solche Projekte können sich Interessierte<br />

während des Innovationstages<br />

Mittelstand am 9. Mai in<br />

Pankow an der Tschaikowskistraße<br />

informieren.<br />

Mehr Leute als zu DDR-Zeiten<br />

Nunist„Netzwerker“ kein Beruf, den<br />

man erlernen kann, doch die Ausbildung<br />

und der berufliche Lebensweg<br />

von Alfred Iwainsky haben die<br />

Grundlagen dafür gelegt. Seine Begabung<br />

war schon früh aufgefallen,<br />

so besuchte Alfred Iwainsky eine<br />

Spezialklasse für Mathematik der Erweiterten<br />

Oberschule „Heinrich<br />

Hertz“ in Berlin-Adlershof, machte<br />

eine Facharbeiterausbildung zum<br />

Technischen Rechner. Ab1967 studierte<br />

er Physik, begann im Institut<br />

für Kosmosforschung zu arbeiten,<br />

promovierte, wechselte zum Zentralinstitut<br />

für Kybernetik und Informationsprozesse<br />

und wurde in dieser<br />

Zeit in die Praxis geschickt, zu einem<br />

Einsatz im VEB Geräte- und<br />

Reglerwerk Teltow. Dort beschaffte<br />

er Industrieaufträge für das Institut.<br />

Mit der Wende kam das Aus, die<br />

Akademie der Wissenschaften mit<br />

ihren Einrichtungen wurde abgewickelt.<br />

„Aber wir haben uns praktisch<br />

selbst aus dem Sumpf gezogen“, sagt<br />

Iwainsky. 1990 war er Mitbegründer<br />

der GFaI, die anfangs Computer-<br />

Weiterbildungskurse konzipierte<br />

und veranstaltete, aber dann vor allem<br />

Forschungsprojekte mit Orientierung<br />

auf deutsche Mittelstands-<br />

Unternehmen initiierte.<br />

„Es ist das einzige zusammenhängende<br />

Gelände im Osten<br />

Deutschlands, woheute wesentlich<br />

mehr Menschen arbeiten als am<br />

Ende der DDR-Zeit“, sagt er. Bis zu<br />

17 000 Fachkräfte undWissenschaftler<br />

sollen heute in den Unternehmen<br />

und Instituten beschäftigt sein, etwa<br />

5000 Studenten forschen, lehren,<br />

lernen und bis zu 8000 Menschen<br />

wohnen dort. „Die Entwicklung des<br />

Standorts Adlershof ist eine Erfolgsgeschichte.“<br />

POLIZEIREPORT<br />

Taxifahrer überfallen.<br />

In Hohenschönhausen haben Fahrgäste<br />

einen Taxifahrer überfallen.<br />

Kurz nach Mitternacht waren vier<br />

Männer in der Landsberger Allee in<br />

das Auto gestiegen. Sieließen sich in<br />

die Degnerstraße bringen. Einer der<br />

Männer stieg dortaus,begab sich zur<br />

Fahrertür und reichte eine EC-Karte<br />

zur Zahlung durch das geöffnete<br />

Fenster.Als eine Zahlung trotz mehrererVersuche<br />

nicht funktionierte,<br />

holte der Mann ein Elektroschockgerät<br />

hervor, hielt es dem Taxifahrer ins<br />

Gesicht und betätigte dies mehrmals.<br />

Einzweiter Fahrgast raubte das<br />

Handy des Fahrers.Als der Taxifahrer<br />

daraufhin den ÜberfallalarmamTaxi<br />

auslöste,flüchteten die Täter.<br />

Gasaustritt in Restaurant.<br />

Nach einem Gasaustritt in einem<br />

Restaurant in Mitte sind zwei bewusstlose<br />

Kinder gefunden worden.<br />

Dasacht Jahrealte Mädchen und der<br />

sechsjährige Junge seien in einem<br />

angrenzenden Raum bewusstlos<br />

entdeckt worden, teilte die Polizei<br />

am Sonntag mit. Beide Kinder wurden<br />

in ein Krankenhaus gebracht, sie<br />

sollen aber nicht in Lebensgefahr<br />

sein. DerGasaustritt ereignete sich<br />

am Sonnabendabend, die Ursachen<br />

waren zunächst unklar.<br />

Feuer im Parkhaus gelegt.<br />

In einem Parkhaus in der Bergfriedstraße<br />

in Kreuzberghaben am Sonntagmorgen<br />

Unbekannte Baumaterialien<br />

angezündet. Gegen 5.30 Uhr<br />

bemerkte ein Anwohner Rauch und<br />

informierte die Feuerwehr.Verletzt<br />

wurde niemand.<br />

Container angesteckt.<br />

In der Rigaer Straße in Friedrichshain<br />

haben 30 Frauen und Männer<br />

Müllcontainer und Unratauf die<br />

Fahrbahn geschoben und angezündet.<br />

Sieflüchteten, bevor die Polizei<br />

eintraf. DieFeuerwehr löschte den<br />

Brand und räumte die Reste vonder<br />

Fahrbahn.<br />

Flucht vor der Polizei.<br />

DiePolizei hat in der Nacht zum<br />

Sonntag in Charlottenburgeinen 23<br />

Jahrealten Intensivtäter gestellt. Er<br />

war in einem Smarteiner Polizeistreife<br />

aufgefallen, als er über die<br />

Spandauer-Damm-Brücke mit ausgeschaltetem<br />

Licht fuhr.Nachdem<br />

die Streife den Fahrer aufgefordert<br />

hatte,anzuhalten, gab der Mann Gas<br />

und raste in Richtung Schloßstraße.<br />

Dortbremste er und sprang aus dem<br />

Auto.Der Smartkam an einem geparkten<br />

VW zu stehen. DieStreife<br />

nahm den Mann fest. Einen Führerschein<br />

hat er nicht. (ls./dpa)<br />

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Sie können daher schon am Vormittagdes ersten Aktionstages kurz nach Aktionsbeginn ausverkauft sein.<br />

** Bitte beachten Sie, dass diese Artikel nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen. Sie können daher zu bestimmten Zeiten der Aktion ausverkauft sein.<br />

2Aus der Frischetruhe<br />

01042019<br />

ALDI Einkauf GmbH &Co. oHG, Eckenbergstr.16+16A, 45307 Essen. Firma und Anschrift unserer regional tätigen Unternehmen finden Sie unter aldi-nord.de unter<br />

„Filialen und Öffnungszeiten“.Ferner steht Ihnen unserekostenlose automatisierte telefonische Hotline unter 0800-723 48 70 zur Verfügung.


14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Unser kosmischer Nachbar<br />

Mond ist im April<br />

Wegweiser durch die Festivitäten<br />

und Ereignisse<br />

am Himmel wie auf Erden. In archaischen<br />

Zeiten ohne künstliches wie<br />

elektrisches Licht diente unser Erdtrabant<br />

als natürlicher Lichtspender.<br />

Es ist daher kaum verwunderlich,<br />

dass sich bis heute Feiertage in vielen<br />

Kulturen am Mond orientieren. Denn<br />

allein der Lauf des Mondes um unserenPlaneten<br />

und die dadurch entstehenden<br />

Mondphasen bilden einen<br />

leicht zu lesenden Kalender zur Organisation<br />

sozialer Strukturen.<br />

Steht der Mond der Sonne gegenüber,strahlt<br />

er als Vollmond, befindet<br />

der Mond sich zwischen Sonne und<br />

Erde,sehen wir nur seine unbeleuchtete<br />

Seite, wir sprechen von Neumond,<br />

der am 5. Aprileintritt. Am 12.<br />

April steht der<br />

zunehmende<br />

Halbmond (erstes<br />

Viertel) am<br />

Abendhimmel,<br />

derVollmond erhellt<br />

die Nacht<br />

des 19. Aprilund<br />

der abnehmende<br />

Halb-<br />

TimFlorian Horn,<br />

Direktor des Zeiss-<br />

Großplanetariums,<br />

Prenzlauer Allee 80<br />

EDINGER<br />

mond (letztes<br />

Viertel) kann am<br />

27. April beobachtet<br />

werden.<br />

Ostern als<br />

das höchste christliche Fest orientiert<br />

sich an eben dieser feinen Himmelsmechanik.<br />

WirfeiernOsterntraditionell<br />

am ersten Sonntag nach dem ersten<br />

Vollmond nach Frühlingsanfang.<br />

Ganze Kalendersysteme nutzen den<br />

astronomischen Frühlingsanfang zur<br />

Tages- und Nachtgleiche als Startund<br />

Eichpunkt ihrer Jahreszählungen<br />

und Feste. Rein astronomisch betrachtet<br />

feiern wir Ostern somit in<br />

diesem Jahr vier Wochen zu spät. Der<br />

Frühlingsanfang war bereits am 20.<br />

März und der darauffolgende Vollmond<br />

nur einen Tagspäter am 21.<br />

März. Am Sonntag, den 24. März,<br />

wärefolgerichtig Osterngewesen.<br />

So viel zurTheorie.Jedoch wirdgerade<br />

in der kirchlichen Datumsberechnung<br />

interessanterweise so einige<br />

himmlische Geometrie vereinfacht,<br />

und es wird mit sogenannten<br />

Zyklen, vereinfachten Rechenregeln,<br />

gearbeitet. Immerhin mit wenigen<br />

Änderungen und kleinen Ergänzungen<br />

seit der gregorianischen Kalenderreform<br />

von 1582. Der zyklische<br />

Frühlingsanfang wird astronomisch<br />

inkorrekt jedes Jahr stur für den 21.<br />

März angenommen, der zyklische<br />

Vollmond ist für den 20. März bestimmt,<br />

was um einen Tagvom richtigenVollmond<br />

abweicht, da die Kalenderregeln<br />

nur tagesgenau rechnen<br />

und nicht wie das Universum sekundengenau.<br />

Diese Verallgemeinerungen<br />

bescheren uns damit in diesem<br />

Jahr astronomisch inkorrekte Ostern,<br />

möge das wärmereWetter Ende April<br />

uns milde stimmen.<br />

Nach Sonnenuntergang fällt uns<br />

der Planet Mars durch seine rötliche<br />

Färbung tief im Westen auf, auch<br />

wenn er im April weiter an Helligkeit<br />

verliert. Seine Untergangszeiten bleiben<br />

um 0.15 Uhrnahezu konstant.<br />

Die beiden Marsmonde Phobos<br />

und Deimos, übersetzt Furcht und<br />

Schrecken, ziehen merkwürdige<br />

Kreise am Marsianischen Firmament.<br />

Phobos kreist in nur 9000 KilometernHöhe<br />

über dem Mars,sodass<br />

er proMarstag zweimal auf- und wieder<br />

untergeht. Deimos ist weiter entfernt<br />

und schreitet gemächlicher<br />

über den Himmel, sodass er etwa<br />

zweieinhalb Marstage zu sehen ist<br />

und dabei alle Deimos-Mondphasen<br />

zweimal durchläuft.<br />

Unweit vom Mars steht<br />

das rötlich leuchtende<br />

Auge des Sternbildes<br />

O<br />

Leier<br />

TimFlorian Horn erklärt das Firmament im April<br />

Himmelsanblick Berlin<br />

Schlangenträger<br />

Waage<br />

Stier, der Stern<br />

Aldebaran. Dieser<br />

steht vordem V-förmigen<br />

Sternhaufen<br />

der Hyaden, die den Kopf<br />

des Stieres markieren. Im<br />

Körper findet sich ein weiterer<br />

markanter Sternhaufen: die Plejaden.<br />

Durch diese beiden Sternhaufen,<br />

die als das Goldene Torder Ekliptik<br />

bezeichnet werden, wandert<br />

der Mond am Abend des 9. April<br />

hindurch. Zusammen mit dem<br />

Mars ergibt sich ein sehr schöner<br />

Anblick.<br />

Gemma<br />

Wega<br />

Herkules<br />

Drache<br />

Nördl. Krone<br />

Deneb<br />

Schwan<br />

am 1. April 0 Uhr<br />

Arktur<br />

Bärenhüter<br />

Spica<br />

DER HIMMEL ÜBER BERLIN<br />

Warum Ostern<br />

zu spät<br />

kommt<br />

Kepheus<br />

Gr. Wagen<br />

Jungfrau<br />

Rabe<br />

N<br />

Kl. Bär /Kl. Wagen<br />

S<br />

15. April 23 Uhr, 30. April 22 Uhr<br />

Kassiopeia<br />

Polarstern<br />

Gr. Bärin<br />

Frühlingsdreieck<br />

Löwe<br />

Perseus<br />

Krebs<br />

Regulus<br />

Wasserschlange<br />

Kapella<br />

Kastor<br />

Pollux<br />

Fuhrmann<br />

Stier<br />

Zwillinge<br />

Kl. Hund<br />

BLZ/REEG; QUELLE: STIFTUNG PLANETARIUM<br />

Plejaden<br />

Mars<br />

Prokyon<br />

Aldebaran<br />

Beteigeuze<br />

BERLIN<br />

W<br />

sellen und im<br />

Nordosten der<br />

Stern Wega in der<br />

Leier den herannahenden<br />

Sommerhimmel<br />

ankündigt. Beim Gasriesen<br />

Jupiter wären Feiertagsberechnungen<br />

anhand seiner 79 derzeit<br />

bekannten Monde sicherlich ebenfalls<br />

unübersichtlich, wenn auch bestimmt<br />

ein lukratives Geschäft.<br />

Seine Helligkeit macht ihn zum<br />

auffälligen Objekt im doch unscheinbaren<br />

Sternbild Schlangenträger.Verfolgt<br />

wird erweiter stetig vom Plane-<br />

Die Sternkarte zeigt den Himmel<br />

über Berlin spät in der Nacht: Am 1.<br />

April um0Uhr, am15. April um23<br />

Uhrund am 30. Aprilum22Uhr.Über<br />

uns steht das Sternbild des Großen<br />

Bären als immerwährender Wegweiser<br />

zum Polarstern: Einen Teil des<br />

Sternbildes kennen wir gemeinhin als<br />

emissionsfreien Großen Wagen. Verbindet<br />

man die hinteren beiden<br />

Sterne des Wagenkastens und verlängert<br />

diese Linie fünfmal weiter, erreicht<br />

man den Polarstern.<br />

Unser Blick geht zurück zum GroßenWagen.<br />

Nutzen wir wiederum die<br />

Deichsel als gekrümmten Zeigefinger<br />

und verfolgen diesen Schwung weiter,<br />

erreichen wir erst den Stern Arktur<br />

im Bärenhüter und weiter gen Horizont<br />

Spica in der Jungfrau. Zusammen<br />

mit dem hellen SternRegulus im<br />

Sternbild Löwe bilden diese drei das<br />

Frühlingsdreieck in Richtung Süden,<br />

während sich im Westen<br />

die letzten Wintersternbilder<br />

um das Sternbild<br />

Zwillinge herum geten<br />

SaturnimSternbild Schütze. Die<br />

Gasplaneten des Sonnensystems<br />

scharen durch ihre große Anziehungskraft<br />

jeweils eine ganze Armada<br />

an Monden um sich. Beim Saturn<br />

sind uns bisher 62 Trabanten<br />

bekannt, wenn auch gleich die Saturnringe<br />

aus unzähligen weiteren<br />

Eis- und Gesteinsbrocken bestehen.<br />

Auf dem absteigenden Ast befindet<br />

sich der Planet Venus und verliert<br />

gegen Monatsmitte den Status<br />

als Morgenstern, wenn sie unbeobachtbar<br />

wird. Am 1. Aprilgeht Venus<br />

um 5.56 Uhr, am 15. April um<br />

5.32 Uhrunter.Auch ohne Mond ist<br />

es schwer, auf der Venus Zeit zu<br />

messen, da sie sich im Gegensatz zu<br />

fast allen anderen Planeten im Sonnensystem<br />

in die andere Richtung<br />

um sich selbst dreht. So dauert ein<br />

Venustag ganze 116,75 Erdtage. Nur<br />

ist es schwer, dies an der Sonne zu<br />

messen, da die Venus immer von<br />

dichten Wolken eingehüllt ist, die<br />

Tagwie Nacht die Temperatur auf<br />

wohlige 400° Cheizt. Der Regen aus<br />

konzentrierter Schwefelsäure vermag<br />

dort nicht zu helfen, da er auf<br />

dem Wegzur Oberfläche gleich wieder<br />

verdunstet.<br />

Wettlauf im All<br />

In der Geschichte der Erde spielt<br />

unser Mond eine große Rolle. Die<br />

Internationalen Raumfahrtagenturen<br />

und immer mehr private Firmen,<br />

auch aus Berlin, drängen zum<br />

Mond. Einneuer Wettlauf im All beginnt.<br />

Laut Anordnung des US-Präsidenten<br />

sollen amerikanische Astronauten<br />

bereits in fünf Jahren den<br />

Mond wieder betreten, um damit<br />

anderen zuvor zu kommen. Auch<br />

dafür würde ihn so mancher gern<br />

zum Mond schießen.<br />

Nach einer der gängigsten Theorien<br />

traf vor vier Milliarden Jahren<br />

ein etwa marsgroßer Möchtegernplanet<br />

die frühe Erde, sprengte<br />

große Teile heraus,die sich zu unseremheutigen<br />

Mond formten. Unser<br />

neuer Begleiter stabilisierte die Erdachse,<br />

bremste die Erdrotation ab<br />

und sorgte mit Ebbe und Flut für einige<br />

Bewegung, die vielleicht sogar<br />

die Entstehung des Lebens befeuerte.<br />

Umso wichtiger ist es, dass wir<br />

den Himmelskörper vor unserer<br />

kosmischen Haustür genau verstehen,<br />

um die Geschichte des Systems<br />

Erde-Mond und damit unsere eigene<br />

Geschichte in kosmischen Zyklen<br />

besser zu ergründen.<br />

Jeder Blick zum Mond ist daher<br />

auch ein Blick in die gesamte Geschichte<br />

des Sonnensystems und<br />

gar auf die Besonderheit unserer<br />

Erde. Immerhin ist sie der bisher<br />

einzig bekannte Planet im Universum,<br />

auf dem sich einigermaßen intelligentes<br />

Leben gebildet hat.<br />

Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />

Vorgezogener<br />

Anzeigenschluss<br />

Ostern 2019<br />

Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik<br />

Sa./So., 20.04./21.04.2019<br />

Hauptprodukt Do., 18.04.19, 10 Uhr Bauen/Kapitalmarkt<br />

Dienstleistung u.a.<br />

Veranstaltungen<br />

Traueranzeigen<br />

redaktionelle Anzeigen<br />

Vorprodukt „Wochenende“ Mi., 17.04.19, 10 Uhr<br />

Mi., 17.04.19, 12 Uhr<br />

Automarkt<br />

Stellenmarkt<br />

Bildungsmarkt<br />

Reisemarkt<br />

Immobilienwelten Mi., 17.04.19, 15 Uhr Immobilienmarkt<br />

Dienstag, 23.04.2019 Do., 18.04.19, 14 Uhr alle redaktionellen Anzeigen u. Rubriken<br />

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Telefon: 030 2327-50, Fax: 030 2327-6697, E-Mail: berlin.anzeigen@dumont.de<br />

Am 19. und 22. April<br />

erscheint keine<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Weniger Straßenbäume<br />

Trotz Spenden ist der Bestand geschrumpft<br />

Baumpflege ist teuer. Rund 2000<br />

Euro kostet sie in Berlin in den<br />

ersten drei Jahren für ein neugepflanztes<br />

Exemplar an einer der Straßen.<br />

In diesem Frühjahr kommen<br />

600 neue Bäume in den Boden –finanziert<br />

von Privatleuten und Firmen,<br />

die 500 Euro je Baum gespendet<br />

haben. Seit 2012 wurden mit<br />

Hilfe von Spenden rund 9500<br />

Bäume gepflanzt, wie Derk Ehlert<br />

von der Senatsverwaltung für Umwelt<br />

berichtete. Trotzdem reicht das<br />

laut Verwaltung nicht, um den Rückgang<br />

des Bestandes zu stoppen. Allein<br />

im vergangenen Jahr wurden<br />

rund 6200 Bäume gefällt, während<br />

nur etwa 2100 neue gepflanzt wurden.<br />

Die Säge werde etwa angesetzt,<br />

um Platz für Bauarbeiten zu schaffen.<br />

Auch Stürme oder Starkregen<br />

greifen gerade alte Bäume so an,<br />

dass sie wegmüssen.<br />

In der Hauptstadt gibt es mehr als<br />

430 000 Straßenbäume.Der Bestand<br />

geht seit 2014 zurück. Dennoch stehen<br />

derzeit mehr Bäume an den<br />

Straßen als noch vor zehn Jahren<br />

(2008 knapp 428 500 Bäume). Stadtbäume<br />

haben Ehlertzufolge eine geringere<br />

Lebenserwartung als Waldbäume.DieWurzeln<br />

könnten sich an<br />

befestigten Straßen nicht so gut ausbreiten.<br />

Das schwäche die Vitalität<br />

und mache die Bäume anfälliger für<br />

Krankheiten und Schädlinge. Hinzu<br />

komme, dass den Bezirksämtern<br />

Fachpersonal für die Pflege fehle.<br />

Nach einer früheren Analyse des<br />

Pflanzenschutzamtes machen auch<br />

Schädlinge und Pilze den <strong>Berliner</strong><br />

Bäumen zu schaffen. Der trockene<br />

Sommer 2018 hat zudem Spuren am<br />

Stadtgrün hinterlassen.<br />

Vermutlich durch den Klimawandel<br />

sei eine Pilzkrankheit ausgelöst<br />

worden, die besonders ältere Platanen<br />

angreife, so Ehlert. Auch der<br />

Borkenkäfer mache sich zunehmend<br />

breit. Betroffen seien bereits<br />

geschwächte Nadelbäume, vereinzelt<br />

Eichen, Rotdornund Linden.<br />

Nach Angaben der Umweltverwaltung<br />

bekamen die Bezirke seit<br />

2017 fast 14 Millionen Euro an Sondermitteln.<br />

Das Geld sei für die Beseitigung<br />

vonSturmschäden, Baumpflege,<br />

Bewässerungen sowie für<br />

Nachpflanzungen verwendet worden.<br />

Weitere zwei Millionen Euro<br />

seien jeweils für die Jahre 2020 und<br />

2021 im Haushalt vorgesehen, um<br />

künftig schneller auf extremes Wetter<br />

reagieren zu können. (dpa)<br />

GEWINNZAHLEN<br />

Lottozahlen: 3-26-28-29-46-49<br />

Superzahl: 4<br />

Spiel 77: 3905786<br />

Landeslotterie Super 6: 892797<br />

Glücksspirale: (Gewinner nach Endziffern)<br />

6gewinnt 10 Euro<br />

94 gewinnt 25 Euro<br />

329 gewinnt 100 Euro<br />

8915 gewinnt 1000 Euro<br />

12 251 gewinnt 10 000 Euro<br />

770 586 gewinnt 100 000 Euro<br />

047 822 gewinnt 100 000 Euro<br />

Prämie: Monatliche „Sofortrente“ in Höhe von<br />

10 000 Euro auf die Nummer 1903 913.<br />

ARD-Fernsehlotterie:<br />

1420 346 gewinnt VW Golf<br />

4122 828 gewinnt VW takeup<br />

0370 214 gewinnt Reise nach Warnemünde<br />

8924 930 gewinnt Jubiläumsrundflug im Rosinenbomber<br />

und Reise in die Lüneburger Heide<br />

7775 795 gewinnt 100 000 Euro<br />

Prämienziehung (nur für Mega-Lose):<br />

7572 829 gewinnt 1000 000 Euro<br />

342 209 gewinnt 100 000 Euro<br />

75 683 gewinnt 10 000 Euro<br />

7572 gewinnt 1000 Euro<br />

49 gewinnt 10 Euro<br />

Alle Angaben ohne Gewähr!


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 15<br />

· ·<br />

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Berlin/Brandenburg<br />

Sponsor blamiert sich<br />

GRETATHUNBERG<br />

war der umjubelte Star bei derVerleihung<br />

der Goldenen Kamera am<br />

Sonnabend in einem Hangar des früheren<br />

Flughafens Tempelhof. Die16-<br />

jährige Klimaaktivistin aus Schweden,<br />

die die Bewegung „Fridays for<br />

Future“ ins Rollen gebracht hat,<br />

holte sich nicht nur die sehr dekorative<br />

Trophäe ab, sie las den Vielfliegern<br />

und Kapselkaffeetrinkern, die<br />

ihr stehend applaudierthatten, auch<br />

die Leviten. Und versuchte, die anwesenden<br />

Stars aus Film, Fernsehen<br />

und Musik für ihren Kampf gegen die<br />

Umweltzerstörung in die Pflicht zu<br />

nehmen: „Wir schaffen das nicht<br />

ohne euch Prominente. Nutzt eure<br />

Stimmen, um der Welt zu vermitteln,<br />

dass unser Haus in Flammen steht!“<br />

Mit einem Satz ließ sie die glühenden<br />

Verfechter der Schulpflicht<br />

ziemlich dumm dastehen, indem sie<br />

meinte, das sei doch eine „seltsame<br />

Welt, in der sich mehr Menschen Gedanken<br />

darüber machen, ob Kinder<br />

zur Schule gehen, als über ihre eigene<br />

Zukunft“. Ihren Preis widmete<br />

sie denen, die den Hambacher Forst<br />

schützen, und allen, die sich dafür<br />

einsetzen, dass fossile Energieträger<br />

im Boden bleiben.<br />

MILENA TSCHARNTKE<br />

wirdindie Geschichte der Goldenen<br />

Kamera als Preisträgerin eingehen,<br />

mit der sich ein Sponsor unsterblich<br />

blamierte. Die Gewinnerin des<br />

Nachwuchspreises,die ihreDankesrede<br />

nutzte, umganz sympathisch<br />

dafür zu werben, ihr mehr Rollen anzubieten<br />

(„Ich habe Lust zu spielen –<br />

also meldet euch bitte!“), bekam am<br />

Ende von Sponsor VW ein Fahrzeug<br />

geschenkt. Wobei der Sponsor die<br />

großartige Chance, Kompetenz in<br />

Sachen Umweltschutz zu demonstrieren,<br />

fahrlässig ungenutzt verstreichen<br />

ließ. Statt der 22-Jährigen<br />

einen Ökoflitzer zu überlassen,<br />

musste es ausgerechnet ein SUV<br />

sein, mit dem sie sich unter Gleichaltrigen<br />

besser nicht blicken lässt.<br />

Peinlich.<br />

JESSICA CHASTAIN<br />

holte sich die Goldene Kamerainder<br />

Kategorie „Beste Schauspielerin International“<br />

ab und löste damit eine<br />

Welle der immer selben Frage aus:<br />

Jessica wer?! Laudator Tom Wlaschiha<br />

(unser Mann in „Game of<br />

Thrones“!) ging vor ihr sehr galant<br />

auf die Knie.JörgSchüttauf hatte mal<br />

Greta Thunberg widmet die<br />

Goldene Kamera den Beschützern des<br />

Hambacher Forstes. Ein peinliches<br />

Geschenk zum Nachwuchspreis<br />

Beste Schauspielerin: Anna Schudt<br />

Bester Nachwuchs: Milena<br />

Tscharntke GETTY IMAGES/KRUG<br />

Franco Nero, Ehemann von<br />

Vanessa Redgrave REUTERS/HANSCHKE<br />

von Andreas Kurtz<br />

ak@andreaskurtz.net<br />

REUTERS<br />

Schauspielerin Thekla<br />

Carola Wied DPA/KALAENE<br />

Ausgezeichnet: Jessica<br />

Chastain REUTERS/HANSCHKE<br />

wieder mit seiner negativen Grundhaltung<br />

zu Preisverleihungen recht<br />

behalten. Auf die Frage, obereine<br />

Dankesrede vorbereitet habe, antwortete<br />

er schon vor der Verleihung:<br />

„Ich kriege die Goldene Kamera<br />

doch sowieso nicht.“<br />

THEKLA CAROLA WIED<br />

erklärte vor Beginn der Gala, warum<br />

sie seit zwölf Jahren nicht dabei gewesen<br />

ist: „Ich gehe lieber über bemoosten<br />

Waldboden als auf roten<br />

Teppichen.“ Und dann kam sie wieder,<br />

diese Frage, obeigentlich eine<br />

Fortsetzung ihrer inzwischen über<br />

30 Jahre alten Erfolgsserie „Ich heirate<br />

eine Familie“ denkbar wäre:<br />

„Diese Frage gab es immer wieder,<br />

ob wir vielleicht als Großelternnoch<br />

einige Folgen drehen wollen. Nein.<br />

Der Erfolg der Serie hat bestimmt<br />

auch damit zu tun, dass es nur wenige<br />

Folgen gibt.“<br />

FRANCO NERO<br />

ist eingesprungen. DerDjango aus<br />

den Italowestern, der gerade unter<br />

der Regie vonMarco Kreuzpaintner<br />

im Kinofilm „Der<br />

Fall Collini“ gespielt hat,<br />

holte den Lebenswerkpreis<br />

für seine Ehefrau Vanessa<br />

Redgrave ab. Der hatten die<br />

Ärzte nach einem Unfall das<br />

Fliegen verboten. In einer Videobotschaft<br />

dankte die Menschenrechtlerin<br />

Angela Merkel<br />

für deren europäisches Engagement.<br />

Franco Nero nannte<br />

seine Frau in seiner Dankesrede<br />

die „Jeanne d'Arcunserer Zeit“.<br />

ANNA SCHUDT<br />

hatte sich sicherheitshalber Gedanken<br />

darüber gemacht, was<br />

sie in einer Dankesrede sagen<br />

möchte. Was sehr umsichtig<br />

war,denn so konnte die Siegerin<br />

in der Kategorie „Beste<br />

Schauspielerin“ bei der Goldenen<br />

Kameramehr sagen als beim<br />

International Emmy Award, bei<br />

dem sie mehrmals „Thank you!“<br />

gerufen hatte. Ausgezeichnet<br />

wurde sie für ihr Spiel im ZDF-<br />

Film„Aufbruch in die Freiheit“, ihrem<br />

Vater, der die Verleihung zu<br />

HauseamFernseher verfolgte,rief<br />

sie zu: „Das nächste Malspiele ich<br />

wirklich was Lustiges,Papi!“<br />

Macht zwar kein Fernsehen, sorgt aber<br />

für Aufsehen: Greta Thunberg. DPA/KALAENE<br />

Montag, 01.04.19 –Samstag, 06.04.19<br />

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In Brandenburg sind elf Prozent der Bevölkerung als Schwerbehinderte registriert. Zahl der Klagen gegen Behörden steigt<br />

VonManfred Rey,Potsdam<br />

In Brandenburg sind 275000 Menschen als schwerbehindertregistriert.<br />

DIGITAL VISION<br />

sellschaft in Brandenburg, der sie<br />

vorsteht, falle immer wieder auf,<br />

dass Sachbearbeiter Behinderte<br />

nicht anhörten. Nicht selten seien<br />

ärztliche Atteste über den Grad einer<br />

Behinderung aus SichtSeiberts„vorsichtig<br />

gesagt oberflächlich“ erstellt.<br />

In anderen Fällen fehlten den LASV-<br />

Mitarbeitern ausreichende Kenntnisse<br />

über spezielle Behinderungen.<br />

Als Beispiel nennt Seibert das bei<br />

Menschen mit multipler Sklerose<br />

auftretende chronische Fatigue Syndrom,<br />

eine Ermüdungskrankheit,<br />

die die Bewegung völlig lahmlegen<br />

kann. Dieses Symptom sei nicht<br />

Schwerbehinderte in Brandenburg<br />

haben im vergangenen Jahr<br />

jeder fünften Entscheidung des Landesamtes<br />

für Soziales und Versorgung<br />

(LASV) widersprochen. Das<br />

geht aus der Antwort des Sozialministeriums<br />

auf eine Anfrage aus der<br />

Linksfraktion hervor. Damit mussten<br />

von den etwa 56 800 Anträgen,<br />

mit denen eine Behinderung erstmals<br />

attestiertoder geändertwerden<br />

sollte,etwa 12 000 noch einmal überprüft<br />

werden.<br />

Im Vergleich zu 2017 nahm die<br />

Zahl der Widersprüche gegen den<br />

von Behörden festgelegten Grad einer<br />

Behinderung um fast sieben Prozent<br />

zu, obwohl geringfügig weniger<br />

Anträge eingingen. DieZahl der Klagen<br />

stieg im Jahresvergleich sogar<br />

um 14 Prozent auf fast 1430.<br />

Menschen mit einer Behinderung<br />

vonmindestens 50 Prozent gelten als<br />

schwerbehindert. Dazu zählen zum<br />

Beispiel Blinde oder Menschen, die<br />

stark gehbehindert sind. Arbeitnehmer<br />

mit einer Behinderung von<br />

30 Prozent können sich unter bestimmten<br />

Umständen mit Schwerbehinderten<br />

gleichstellen lassen.<br />

Damit sind sie besser vorEntlassungen<br />

geschützt. AndereKläger wollen<br />

sich vorGericht ihreArbeitsunfähigkeit<br />

bestätigen lassen, damit sie früher<br />

in Rente gehen können.<br />

Nach Angaben des Sozialministeriums<br />

waren Ende 2017 etwa 275 000<br />

Menschen als Schwerbehinderte registriert.<br />

Das waren elf Prozent der<br />

Bevölkerung. Die bundesweite<br />

Quote betrug 9,4 Prozent.<br />

Im LASV in Cottbus und den Außenstellen<br />

Potsdam und Frankfurt<br />

(Oder) wird nach Ansicht der Vorsitzenden<br />

des Brandenburger Landesbehindertenbeirats,<br />

Marianne Seibert,<br />

„zu stark nach Aktenlage“ entschieden.<br />

Mitarbeiterinnen der<br />

Deutschen Multiplen Sklerose Gemessbar.<br />

„Sachbearbeiter lesen<br />

dann Ermüdung und sagen sich,<br />

müde bin ich auch manchmal.“<br />

Dann werdeeine Behinderung oft zu<br />

niedrig bewertet. „Wenn wir mit den<br />

Mitarbeitern inden Behörden sprechen<br />

und ihnen den Fall konkret erläutern,<br />

wird der Betroffene häufig<br />

richtig eingestuft“, sagte Seibert.<br />

Hans-Jörg Pötsch, ehrenamtlicher<br />

Richter am Landessozialgericht<br />

Berlin-Brandenburg, sieht einen<br />

weiteren Grund, weshalb sich<br />

schwerbehinderte Menschen über<br />

Entscheidungen der Behörden beklagen.„Die<br />

Laufzeit der Anträge von<br />

bis zu fünf Monaten ist nicht nachvollziehbar“,<br />

sagte Pötsch, der dem<br />

Landesbehindertenbeirat angehört.<br />

Der Antrag auf Hilfsmittel werde ja<br />

auch spätestens in drei Wochen bearbeitet.<br />

Seinen Beobachtungen zufolge<br />

ist es in Berlin leichter, einen<br />

höheren Grad der Behinderung attestiert<br />

zubekommen, als in Brandenburg.<br />

Nach Ansicht der Linken-Abgeordneten<br />

Diana Bader müssen die<br />

Entscheidungen des LASV transparenter<br />

werden. „Es darf nicht vorkommen,<br />

dass zwei Menschen mit<br />

den völlig gleichen Behinderungen<br />

unterschiedlich eingestuft werden.“<br />

Zudem sollten kommunale Beratungen<br />

ausgebaut werden. (dpa)<br />

KW 14 /national<br />

Mandarinen<br />

Spanien, Kl. l<br />

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begrenzten Angebots schon am ersten Tagausverkauft sein.<br />

*Erhältlich bei Netto City (nicht in allen Sorten). Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen.


16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Lokalsport<br />

NACHRICHTEN<br />

FUSSBALL<br />

<strong>Berliner</strong> AK schließt weiter<br />

zum Chemnitzer FC auf<br />

FUSSBALL. Für den <strong>Berliner</strong> AK<br />

könnte die Saison in der Regionalliga<br />

Nordost eine Saison der vergebenen<br />

Chance werden. DerKlub vonPräsident<br />

Mehmet Ali Hanhat darauf verzichtet,<br />

eine Lizenz für die Dritte<br />

Liga zu beantragen –weil der Abstand<br />

zunächst aussichtslos erschien.<br />

Sieben Spieltage vordem<br />

Saisonende jedoch liegen die <strong>Berliner</strong><br />

nur vier Punkte hinter dem Spitzenreiter<br />

Chemnitzer FC. DieSachsen<br />

verloren am Wochenende bei<br />

Lok Leipzig 2:4, der BAK kam bei Budissa<br />

Bautzen durch einen Treffer<br />

vonAbu-Bakarr Kargbo in der 44.<br />

Minute zu einem 1:0. Sollten die<br />

Chemnitzer (61 Zähler) wegen eines<br />

Insolvenzverfahrens nicht aufsteigen<br />

können, stünde Hertha BSC II<br />

(50 Zähler) bereit. Diezweite Mannschaft<br />

des <strong>Berliner</strong> Bundesligisten<br />

hatte am Freitag Erfurt2:1 besiegt.<br />

Tennis Borussia bessert<br />

beim 6:0 die Torbilanz auf<br />

FUSSBALL. In der NOFV-Oberliga<br />

Nord bleibt Tennis Borussia Berlin<br />

dem Tabellenersten Lichtenberg47<br />

auf den Fersen. DieMannschaft von<br />

Trainer Dennis Kutrieb überrollte<br />

den CFC Hertha 06 am 21. Spieltag<br />

beim 6:0 (3:0). Siebesserte damit die<br />

Torbilanz deutlich auf, die in der<br />

Endabrechnung noch eine Rolle<br />

spielen könnte.52eigene Treffer bei<br />

16 Gegentreffer lassen TeBe im Saldo<br />

zwischen erzielten und kassierten<br />

Torenauf Platz zwei der Liga stehen.<br />

Eine bessereBilanz weist derzeit nur<br />

Lichtenberg47auf (54:10). Die<br />

Mannschaft vonTrainer UweLehmann<br />

gewann beim SV Altlüdersdorf<br />

2:0 und hat bei 52 Punkten drei<br />

Punkte Vorsprung auf TeBe.<br />

Tasmania und Sparta weiter<br />

mit Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

FUSSBALL. In der Berlin-Liga geht<br />

das Spitzenduo weiter im Gleichschritt<br />

voran. Primus Tasmania gewann<br />

bei SD Croatia, einem Team<br />

aus dem Tabellenmittelfeld, durch<br />

einen Treffer vonFelix Robrecht aus<br />

der 66. Minute 1:0. Sparta Lichtenbergbezwang<br />

den Abstiegskandidaten<br />

BFC Preussen 3:1 und hat einen<br />

Punkt Rückstand auf Platz eins.<br />

Wasserfreunde am<br />

letzten Spieltag kampflos<br />

WASSERBALL. DieEntscheidung<br />

über den Ausgang der Hauptrunde<br />

der Bundesliga der Männer ist vertagt.<br />

Nach dem letzten Spieltag der<br />

Gruppe ProAist Titelverteidiger Waspo<br />

Hannovernach einem 17:6 beim<br />

ASC DuisburgSpitzenreiter.Allerdings<br />

kann Spandau 04 auf Platz eins<br />

vorrücken. DasSpiel des Rekordmeisters<br />

gegen den Duisburger SV<br />

98 wurde wegen einer Krankheitswelle<br />

der Duisburger abgesagt. Die<br />

Partie könnte mit 2:0 Punkten und<br />

10:0 Torenfür Berlin gewertet werden.<br />

DieEntscheidung ist noch offen.<br />

DieSGNeukölln verlor daheim<br />

gegen den OSC Potsdam 2:7 (0:4)<br />

und tritt in der Abstiegsrelegation<br />

an. Potsdam trifft im Play-off-Viertelfinale<br />

(Best of five) auf Esslingen.<br />

<strong>Berliner</strong> HC startet mit<br />

Erfolg in Teil zwei der Saison<br />

HOCKEY. DieFrauen des <strong>Berliner</strong><br />

HC sind erfolgreich in den zweiten<br />

Teil der Feldsaison gestartet. Das<br />

Team vonTrainer Floris Völkner bezwang<br />

den Harvestehuder THC 4:0<br />

(1:0) und rückte vomsiebten auf den<br />

sechsten Tabellenplatz vor. Die<br />

BHC-Frauen hatten sich in einem<br />

fünftägigen Trainingslager in Málaga<br />

auf den Startindie entscheidende<br />

Phase der Saison vorbereitet. In der<br />

Männer-Bundesliga spielte der BHC<br />

beim Düsseldorfer HC 2:2 (1:0) und<br />

gewann bei Rot-Weiß Köln 3:2 (2:2).<br />

Voller Einsatz: Jonas Mattisseck unterwegs zwischen Abiturklausuren sowie Albas Farm-und Profiteam<br />

Die Masche mit den Maschen<br />

Albas Jonas Mattisseck, 19, steht für ein Programm, das in der Kita beginnt und nun im Eurocup gipfeln kann<br />

VonChristian Kattner<br />

Zum Jubelfoto mit der<br />

Mannschaft hatte es schon<br />

wieder gereicht. Beim genauen<br />

Blick auf Jonas Mattisseck<br />

fiel vor allem dessen rechter<br />

Fußauf. Nach 30 Sekunden war er im<br />

zweiten Play-off-Spiel mit Lok Bernau<br />

in Frankfurt umgeknickt. Die<br />

Partie war für den Aufbauspieler damit<br />

frühzeitig gelaufen.Vonder Bank<br />

musste der 19-Jährige verfolgen, wie<br />

sein Team einen 84:76-Erfolg feierte<br />

und damit das Halbfinale der Meisterschaft<br />

in der Zweiten Bundesliga<br />

ProBerreichte.Wie lange Mattisseck<br />

ausfallen wird, muss die genaue Untersuchung<br />

am Montag ergeben. „Es<br />

wird nicht so schlimm sein“, hat er<br />

am gestrigen Sonntag gesagt. In einer<br />

Saison, in der es für das Eigengewächs<br />

vonAlba Berlin eigentlich nur<br />

steil nach oben ging, ist es dennoch<br />

ein erster Rückschlag.<br />

Sorgen um die Zukunft muss sich<br />

Mattisseck nicht machen. Vorwenigen<br />

Tagen hat er seinen letzten<br />

Schultag gehabt, die ersten Abiturprüfungen<br />

hinter sich. In dieser Woche<br />

schreibt er Klausuren in Sport-<br />

Theorie und Englisch. Ausgerechnet<br />

vor der Sportklausur hat er größten<br />

Respekt.„Dagibt es viele biologische<br />

Themen, dafür muss man sehr viel<br />

lernen“, erzählte er.Anfang Maisind<br />

die letzten Prüfungen absolviert, das<br />

Abitur hoffentlich in der Tasche.Und<br />

danach „möchte ich mich erst einmal<br />

auf Basketball konzentrieren“.<br />

Wenn er im Sommer einen Profivertrag<br />

bei Alba unterschreiben wird, ist<br />

das der letzte Schritt im Ausbildungsprogramm<br />

beim achtmaligen<br />

Deutschen Meister.<br />

120 Jugendtrainer<br />

Ein Programm, welches die Führungsriege<br />

im Jahr 2006 aufgelegt<br />

hat. Damals„haben wir beschlossen,<br />

dass wir nicht nur im Leistungssport<br />

tätig sein wollen, sondern auch in<br />

die Breite gehen“, erzählt Marco<br />

Baldi, „wir haben überlegt, wie wir<br />

auf höchstem Niveau erfolgreich<br />

sein können“, sagt Albas Geschäftsführer<br />

weiter. Neben der Spitzenförderung<br />

hatten er und seine Mitstreiter<br />

weiteres Potenzial in der Breite<br />

gesehen. Denn: „Aus dieser Masse<br />

kommt auch eine Qualität“, so Baldi,<br />

„das kommt aber nicht vonallein.“<br />

Derzeit sind 120 Jugendtrainer<br />

und zahlreiche Partnervereine dafür<br />

Revanche: Alba Berlin hat im Kampf um einen<br />

guten Play-off-Platz Revanche für die<br />

NiederlageimPokalfinale vorsechs Wochen<br />

genommen. Am Sonntag siegten die <strong>Berliner</strong><br />

vor6000 ZuschauerninBamberg mit 69:66<br />

(33:33). Da Alba zwei Spiele weniger absolvierthat<br />

als die Franken, bleibt das Team hinter<br />

Bamberg Tabellenfünfter.Beste <strong>Berliner</strong><br />

Werfer waren LandryNnokomit 12 und Johannes<br />

Thiemann mit 11 Punkten. „Es war<br />

ein tougher Fight. Bei beiden Mannschaften<br />

lief nicht alles rund“, sagte Thiemann.<br />

verantwortlich, dass Projekte wie der<br />

Alba-Kitasport, Alba macht Schule<br />

oder die Alba Grundschul- und<br />

Oberschulliga in Berlin und Brandenburgimmer<br />

weiter wachsen. Die<br />

Mannschaften des Klubs in der<br />

NBBL (U19) und der JBBL (U16) erhalten<br />

auch aus diesen Projekten regelmäßig<br />

Nachschub.<br />

Bevor esumLeistungssport geht,<br />

pflegt Alba eine intensive Zusammenarbeit<br />

mit Kitas. Dabei geht es<br />

weniger um Basketball, sondern viel<br />

mehr um Bewegung generell. Die<br />

motorischen Fähigkeiten der Kinder<br />

sind oft unzureichend ausgeprägt.<br />

Erzieher haben andere Aufgaben in<br />

der Betreuung und auch nicht die<br />

Expertise,umdie Defizite der Heranwachsenden<br />

auszugleichen. „Da<br />

brauchen sie Unterstützung. Auch<br />

an den Schulen begleiten unsere<br />

Trainer den Sportunterricht. Wenn<br />

die Qualität im Angebot stimmt,<br />

ALBA BESIEGT BAMBERG<br />

Reset: Alba kam zunächst offensiv garnicht<br />

ins Spiel und lag Ende des ersten Viertels<br />

9:20 hinten. Eine gute Defensivarbeit führte<br />

vermehrtzuBallgewinnen. Alba kämpfte sich<br />

langsam heran und drehte die Partie Mitte<br />

des zweiten Viertels mit einem 14:0-Lauf. Im<br />

Anschluss unterliefen beiden Teams überraschend<br />

viele Fehler.Die Führung wechselte<br />

hin und her.Sostand es nach dem dritten<br />

Viertel 50:50. Als Martin Hermannsson 30<br />

Sekunden vorEnde Berlin mit 68:64 in Führung<br />

brachte, war die Partie entschieden.<br />

Recken und strecken: Johannes Thiemann beim Korbwurf in Bamberg<br />

IMAGO<br />

IMAGO/TILO WIEDENSOHLER<br />

kann man damit etwas bewegen“,<br />

sagt Baldi und spricht von einer sozialen<br />

Verankerung in der Stadt.<br />

Breite und Spitze laufen bei Alba<br />

Berlin parallel. Selbst für die Zeit<br />

nach der Schule gibt es mit dem Alba<br />

Berlin College eine Möglichkeit, um<br />

während der Profikarrierezustudieren<br />

und für später vorzusorgen. Ein<br />

Angebot, das beispielsweise Tim<br />

Schneider wahrnimmt.<br />

Diese Ideen zu verankern, hat Zeit<br />

und Geduld erfordert. 30 bis 35 Prozent<br />

der Mittel des Gesamtvereins<br />

gehen mittlerweile in den Nachwuchs.<br />

Das Konzept trägt Früchte.<br />

DieProfis spielen kommendeWoche<br />

um den Eurocup. Mit Niels Giffey,<br />

Joshiko Saibou, Tim Schneider,<br />

Franz Wagner, Bennett Hundt und<br />

Jonas Mattisseck stehen dann sechs<br />

Spieler im Kader, die Albas Nachwuchsprogramm<br />

durchliefen. Moritz<br />

Wagner schloss sich den Los Angeles<br />

Lakers an, mit ihm hat Alba<br />

also einen NBA-Spieler ausgebildet.<br />

„Es freut einen, wenn man sieht,<br />

dass so ein Konzept aufgeht“, sagt<br />

Baldi, „wir wollen Identifikation und<br />

Bindungsfläche schaffen.“ Aber:<br />

„Ohne Planung geht es nicht.“<br />

Berufung in die A-Auswahl<br />

Die kommt keineswegs starr daher.<br />

Bei aller Struktur im engmaschigen<br />

Nachwuchskonzept „lässt uns das<br />

System viel Raum zur Entfaltung“,<br />

sagt Jonas Mattisseck, „es gibt nahtlose<br />

Übergänge zwischen den<br />

Teams.Dukannst immer deinem Level<br />

entsprechend trainieren und<br />

spielen. Du stößt niemals an eine<br />

Grenze. Wenn du etwas besser bist,<br />

kommst du in ein höheres Team.“ Er<br />

ist im Profiteam angekommen. Auch<br />

wenn das nicht unbedingt so geplant<br />

war. Neben dem Abitur in diesem<br />

Jahr stand für ihn eigentlich Lok Bernau<br />

im Fokus, zudem ist Mattisseck<br />

für das NBBL-Team spielberechtigt.<br />

Zahlreiche Verletzungen bei Albas<br />

Guards brachten ihm unverhofft<br />

viele Einsätze wie im Pokalviertelfinale<br />

gegen Bayern München, im<br />

Bundesliga-Heimspiel gegen Bambergoder<br />

im Eurocup gegen Belgrad.<br />

Seine Leistungen verschafften ihm<br />

im Februar sogar eine Teilnahme an<br />

einem Lehrgang der Deutschen A-<br />

Nationalmannschaft. In diesem Moment<br />

sei für ihn ein Kindheitstraum<br />

in Erfüllung gegangen, sagt er.<br />

Im Alba-Nachwuchssystem hat<br />

Mattisseck neben der guten Ausbildung<br />

auch das notwendige Vertrauen<br />

bekommen, um solche Aufgaben<br />

zu bewältigen. „Wenn das<br />

Team und der Verein nicht so hinter<br />

mir stehen würden, wäre esschwieriger“,<br />

sagt Jonas Mattisseck. Eine<br />

Saison, in der für ihn schon viel passiertist,<br />

hält in den kommendenWochen<br />

noch einige sportliche Aufgaben<br />

bereit. Sollte sich die Verletzung<br />

als nicht so schwerwiegend herausstellen,<br />

möchte Mattisseck im Playoff-Halbfinale<br />

wieder für Lok Bernau<br />

spielen.<br />

Auch dem NBBL-Team würde er<br />

bei der Verteidigung des Deutschen<br />

Meistertitels helfen. Einen Einsatz in<br />

den späteren Play-off-Spielen<br />

schließt er nicht aus, es„ist sogar<br />

nicht unwahrscheinlich, dass es<br />

dazu kommt“, sagt er. Doch über allem<br />

steht erst einmal das Abitur.Und<br />

der Erfolg – beim Schreiben der<br />

Klausur in Sport-Theorie.<br />

Dritte Liga, 31. Spieltag<br />

KFC Uerdingen 05−1.FCKaiserslautern 2:4<br />

SpVgg Unterhaching −Hallescher FC 0:0<br />

Würzburger Kickers −SCPreußenMünster 3:2<br />

SV Meppen −SGSonnenhof Großaspach 2:1<br />

Eintracht Braunschweig −TSV 1860 München 1:1<br />

Energie Cottbus −Fortuna Köln 4:3<br />

FC Hansa Rostock −FSV Zwickau 3:1<br />

VfR Aalen −FCCarlZeiss Jena 1:1<br />

SV Wehen Wiesbaden −Karlsruher SC 2:0<br />

Osnabrück -Sportfreunde Lotte 19 Uhr<br />

1 VfL Osnabrück 30 45: 22 61<br />

2 SV Wehen Wiesbaden 31 59: 40 55<br />

3 Karlsruher SC 31 47: 32 55<br />

4 Hallescher FC 31 35: 29 50<br />

5 FC Hansa Rostock 31 39: 40 45<br />

6 TSV 1860 München 31 43: 34 44<br />

7 Würzburger Kickers 31 46: 38 44<br />

8 1. FC Kaiserslautern 31 40: 41 44<br />

9 SV Meppen 31 41: 41 42<br />

10 SpVgg Unterhaching 31 45: 34 41<br />

11 SC Preußen Münster 31 39: 39 41<br />

12 KFC Uerdingen 05 31 35: 47 41<br />

13 FSV Zwickau 31 35: 37 37<br />

14 Sportfreunde Lotte 30 27: 32 36<br />

15 Eintracht Braunschweig 31 37: 46 36<br />

16 Fortuna Köln 31 33: 51 36<br />

17 Sonnenhof Großaspach 31 27: 32 34<br />

18 Energie Cottbus 31 40: 50 34<br />

19 FC CarlZeiss Jena 31 32: 50 28<br />

20 VfR Aalen 31 38: 48 27<br />

Regionalliga, 27. Spieltag<br />

Optik Rathenow−Germania Halberstadt 0:1<br />

Hertha BSC II−Rot-Weiß Erfurt 2:1<br />

VSG Altglienicke−Bischofswerdaer FV 1:2<br />

FSV Budissa Bautzen −<strong>Berliner</strong> AK 07 0:1<br />

1. FC Lok Leipzig −Chemnitzer FC 4:2<br />

Viktoria 89 Berlin −Union Fürstenwalde 2:2<br />

Wacker Nordhausen −VfB Auerbach 3:0<br />

ZFC Meuselwitz−SVBabelsberg 03 3:0<br />

FC Oberlausitz−<strong>Berliner</strong> FC Dynamo 0:1<br />

1Chemnitzer FC 26 62: 27 61<br />

2 <strong>Berliner</strong> AK 07 27 50: 26 57<br />

3 Hertha BSC II 26 50: 30 50<br />

4 Wacker Nordhausen 26 45: 22 49<br />

5 Rot-Weiß Erfurt 26 43: 27 41<br />

6 1. FC Lok Leipzig 26 40: 30 40<br />

7 SV Babelsberg 03 27 45: 33 39<br />

8 Germania Halberstadt 27 31: 31 35<br />

9 Viktoria 89 Berlin 27 37: 28 34<br />

10 ZFC Meuselwitz 27 41: 47 33<br />

11 Union Fürstenwalde 27 33: 48 32<br />

12 <strong>Berliner</strong> FC Dynamo 26 28: 46 32<br />

13 VSG Altglienicke 27 42: 51 28<br />

14 VfB Auerbach 25 30: 43 27<br />

15 Bischofswerdaer FV 25 22: 40 27<br />

16 FSV Budissa Bautzen 27 17: 37 23<br />

17 FC Oberlausitz 24 22: 46 21<br />

18 Optik Rathenow 26 23: 49 18<br />

Oberliga, 21. Spieltag<br />

TeBe −CFC Hertha 06 6:0<br />

Lichtenberg 47 −Altlüdersdorf 2:0<br />

Wismar−HerthaZehlendorf 2:0<br />

Malchow−BSC Süd 0:5<br />

Staaken −Neustrelitz 2:1<br />

Lok Stendal −Torgelow 1:4<br />

Greifswalder FC−Strausberg 5:0<br />

BW 90 Berlin −Hansa II 4:1<br />

1Lichtenberg 47 21 54: 10 52<br />

2 TeBe 21 52: 16 49<br />

3 Greifswalder FC 21 48: 23 46<br />

4 Hansa II 21 45: 28 38<br />

5 Hertha Zehlendorf 21 40: 25 36<br />

6 Neustrelitz 21 29: 30 29<br />

7 BW 90 Berlin 21 31: 28 28<br />

8 Strausberg 21 34: 43 28<br />

9 CFC Hertha 06 21 30: 39 28<br />

10 Torgelow 21 32: 34 27<br />

11 Altlüdersdorf 21 29: 44 23<br />

12 Staaken 21 36: 39 22<br />

13 BSC Süd 21 34: 41 22<br />

14 Wismar 21 15: 30 21<br />

15 Lok Stendal 21 25: 53 20<br />

16 Malchow 21 19: 70 4<br />

Berlin-Liga, 24. Spieltag<br />

Reinickend. Füchse −SCCharlottenb. abges.<br />

BFC Preussen−SVSpartaLichtenberg 1:3<br />

TuSMakkabi Berlin−SFC Stern 0:0<br />

FSV Spandauer Kickers −Frohnauer SC 4:4<br />

Türkiyemspor Berlin−Eintracht Mahlsdorf 0:1<br />

SD Croatia Berlin−Tasmania 1900 Berlin 0:1<br />

FSV Berolina Stralau −SpVgg Hellas-Nordwest 1:5<br />

TSV Rudow−SVEmpor Berlin 2:1<br />

BSV Al-Dersimspor Berlin −<strong>Berliner</strong> SC 0:1<br />

1Tasmania 1900 Berlin 24 71: 26 57<br />

2 SV Sparta Lichtenberg 24 80: 26 56<br />

3 SFC Stern 24 49: 24 45<br />

4 SpVgg Hellas-Nordwest 25 53: 43 43<br />

5 <strong>Berliner</strong> SC 24 31: 35 41<br />

6 Eintracht Mahlsdorf 24 49: 32 38<br />

7 SD Croatia Berlin 24 39: 45 37<br />

8 TSV Rudow 24 40: 39 36<br />

9 SV Empor Berlin 25 39: 47 32<br />

10 Türkiyemspor Berlin 24 37: 37 29<br />

11 Frohnauer SC 24 34: 40 28<br />

12 TuSMakkabi Berlin 24 35: 38 25<br />

13 FSV Spandauer Kickers 24 35: 54 24<br />

14 FSV Berolina Stralau 24 29: 43 23<br />

15 SC Charlottenburg 23 25: 46 22<br />

16 BFC Preussen 24 35: 55 21<br />

17 BSV Al-Dersimspor 24 27: 55 21<br />

18 Reinickendorfer Füchse 23 28: 51 15


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automatisch. Welche HD-/UHD-Sender in Premium HD enthalten sind, richtet sich nach den gewählten Sky Paketen und der Verfügbarkeit beim jeweiligen Netzbetreiber. Mehr Informationen unter: sky.de/senderempfang. Für den Empfang der UHD-Sender sind ein Sky QReceiver sowie<br />

ein UHD-fähiges Endgerät (z. B. Fernseher) erforderlich. Alle Preise inkl. MwSt.Angebot gültig bis 30.4.2019. Stand: April 2019. Änderungen vorbehalten. SkyDeutschland Fernsehen GmbH &Co. KG, Medienallee 26, 85774 Unterföhring. Foto: ©2018 GettyImages/StuartFranklin/Bongarts;<br />

©photoarena/Thomas Eisenhuth


18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

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Sport<br />

NACHRICHTEN<br />

Haie ziehen ins<br />

DEL-Halbfinale ein<br />

EISHOCKEY. Dank einer außergewöhnlichen<br />

Aufholjagd haben sich<br />

die Kölner Haie doch noch den Einzug<br />

ins Halbfinale um die deutsche<br />

Meisterschaft gesichert. Derachtmalige<br />

Meister gewann am Sonntag<br />

das siebteViertelfinalspiel gegen den<br />

ERCIngolstadt 3:2. Mitdem dritten<br />

Sieg nacheinander machten die Kölner<br />

in der SerieimModus Best of seveneinen<br />

1:3-Rückstand wett und<br />

schafften dieses Kunststück als zweites<br />

Team in der Play-off-Geschichte<br />

der DEL. Sietreffen im Halbfinale auf<br />

Mannheim. Augsburgsetzte sich am<br />

Abend 2:1 gegen Düsseldurfdurch<br />

und trifft nun im Halbfinale auf Eisbären-Bezwinger<br />

München.<br />

Mick Schumacher holt<br />

nächste Formel-2-Punkte<br />

MOTORSPORT. Mick Schumacher<br />

hat auch in seinem zweiten Formel-<br />

2-Rennen Punkte gesammelt. Einen<br />

Tagnach Platz acht bei seinem Debüt<br />

in der höchsten Nachwuchsklasse<br />

in Bahrain landete der Sohn<br />

vonFormel-1-Rekordweltmeister<br />

Michael Schumacher am Sonntag<br />

auf Rang sechs.ImSprintrennen<br />

musste er seine Pole Position zwar in<br />

der dritten Runde abgeben, holte<br />

aber vier Punkte.Den Sieg feierte<br />

Luca Ghiotto vomTeam UniVirtuosi.<br />

Geschkebeendet Rundfahrt<br />

im Krankenhaus<br />

RADSPORT. DerKolumbianer Miguel<br />

Ángel Lópezhat die 99. Katalonien-Rundfahrtgewonnen.<br />

Für den<br />

<strong>Berliner</strong> Simon Geschke endete die<br />

letzte Etappe mit einem Schlüsselbeinbruch.<br />

Er stürzte auf der Abfahrt<br />

vonBarcelonas HausbergMontjuic.<br />

DenSieg auf der Schlussetappe sicherte<br />

holte der Italiener Davide<br />

Formolo (Bora-hansgrohe). AufPlatz<br />

drei fuhr sein Teamkollege Maximilian<br />

Schachmann aus Berlin.<br />

ZAHLEN<br />

Fussball<br />

2. Bundesliga, 27. Spieltag<br />

FC St. Pauli−Duisburg 0:0<br />

Magdeburg −Heidenheim 0:0<br />

VfL Bochum−Hamburger SV 0:0<br />

Union Berlin−SCPaderborn 1:3<br />

Darmstadt 98 −Regensburg 1:1<br />

1. FC Köln−Kiel 4:0<br />

Ingolstadt −Sandhausen 1:2<br />

Greuther Fürth−Arminia Bielefeld 2:2<br />

ErzgebirgeAue −Dynamo Dresden Mo., 20.30<br />

1 1. FC Köln 26 68: 31 54<br />

2 Hamburger SV 27 38: 29 51<br />

3 Union Berlin 27 43: 26 47<br />

4 SC Paderborn 27 61: 41 44<br />

5 FC St. Pauli 27 38: 40 44<br />

6 Heidenheim 27 40: 32 43<br />

7 Kiel 27 51: 41 42<br />

8 Regensburg 27 39: 39 38<br />

9 VfL Bochum 27 37: 39 35<br />

10 Arminia Bielefeld 27 40: 43 35<br />

11 Darmstadt 98 27 38: 46 33<br />

12 Greuther Fürth 26 28: 43 33<br />

13 ErzgebirgeAue 26 33: 35 32<br />

14 Dynamo Dresden 25 29: 38 28<br />

15 Sandhausen 27 31: 39 26<br />

16 Magdeburg 27 28: 41 24<br />

17 Duisburg 26 24: 42 22<br />

18 Ingolstadt 27 26: 47 19<br />

Eishockey<br />

DEL, Viertelfinale, Play-offs<br />

Köln -Ingolstadt 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) Stand: 4:3<br />

Augsburg -Dü’dorf 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) Stand: 4:3<br />

Köln, Augsburg,München und Mannheim sind fürs<br />

Halbfinale qualifiziert<br />

Motorsport<br />

Formel-1-WM, 2. Wettbewerb<br />

GP von Bahrain: 1. Hamilton (Großbr.) -Mercedes<br />

1:34:21,295 Std.; 2. Bottas (Finnland) -Mercedes<br />

+2,980 Sek.; 3. Leclerc (Monaco) -Ferrari<br />

+6,131; 4. Verstappen (Niederlande) -Red Bull<br />

+6,408; 5. Vettel (Heppenheim) -Ferrari<br />

+36,068; 6. Norris (Großbr.) -McLaren +45,754;<br />

7. Räikkönen (Finnland) -Alfa Romeo +47,470; 8.<br />

Gasly (Frankreich) -Red Bull +58,094<br />

Zu versöhnliches Ende<br />

Eine enttäuschende Saison ist vorbei, ein tiefgreifender Umbruch ist bei den Eisbären aber nicht zu erwarten<br />

VonBenedikt Paetzholdt<br />

Nachdem die Schlusssirene<br />

am Freitagabend<br />

verklungen und dasViertelfinalaus<br />

der Eisbären<br />

in den Play-offs durch das 3:4 gegen<br />

München gewiss war, erlebten die<br />

EHC-Cracks ergreifende Momente.<br />

Minutenlang feierten die Zuschauer<br />

die Mannschaft, die ihnen viel zugemutet<br />

hatte in dieser Saison. Profis<br />

wie Louis-Marc Aubry versuchten<br />

erst gar nicht, die Tränen der Rührung<br />

zurückzuhalten. Und auch in<br />

den Sozialen Netzwerken ging es am<br />

Wochenende versöhnlich zu. Es gab<br />

ja nicht wenige, die sich gewünscht<br />

hätten, dass diese Saison ganz ohne<br />

Play-offs endet. Damit die Verantwortlichen<br />

die Notwendigkeit eines<br />

tiefgreifenden Umbruchs sehen.<br />

Richers Fehlplanungen<br />

Ergreifender Moment: Frank Hördler,Colin Smith und Co. nehmen Abschied.<br />

In der Tatdroht die Gefahr, dass der<br />

Handlungsdruck aufgrund der aufsteigenden<br />

Form in den Play-offs<br />

mal wieder nachgelassen hat. Zumal<br />

Geschäftsführer Peter John Lee nach<br />

dem Spiel unbedingt mitteilen<br />

wollte, „dass wir im Schnitt auf sieben<br />

Spieler verzichten mussten. Wir<br />

müssen jetzt schauen, woran das<br />

liegt: Istesdie Fitness oder fehlt was<br />

anderes.“ Aber natürlich genügte<br />

dieser Kader nicht den eigenen und<br />

schon gar nicht höchsten Ansprüchen.<br />

„Wir haben jetzt viel Zeit und<br />

müssen schauen, wie wir eine bessere<br />

Mannschaft bekommen“, sagte<br />

Lee noch. Vor allem Sportdirektor<br />

Stéphane Richer muss also die Fehlplanungen<br />

desVorjahres korrigieren.<br />

Im Zentrum aller Überlegungen<br />

steht der zukünftige Trainer. Zuletzt<br />

wurde in der Süddeutschen <strong>Zeitung</strong><br />

ja die latente Spekulation neu befeuert,<br />

dass Serge Aubin übernehmen<br />

soll. Der Kanadier war Chefcoach<br />

unter Sportdirektor Stéphane Richer<br />

bei den Hamburg Freezers. Derzeit<br />

bezieht er noch Gehalt von den ZSC<br />

Lions aus der Schweiz, wo er im Januar<br />

entlassen wurde.<br />

Lee hingegen sprach vonzweibis<br />

drei Kandidaten, die sich mittlerweile<br />

in der engeren Auswahl befänden.<br />

„Jetzt werden wir die Gespräche<br />

intensivieren. Wir haben 25 bis 30<br />

Dinge aufgeschrieben, die wir erwarten.“<br />

Unter anderem müsse der neue<br />

Bandenchef eine Autoritätsperson<br />

sein.„Man muss heute mehr mit den<br />

Jungs kommunizieren als früher“,<br />

weiß Lee. Zudem muss der Neue für<br />

einen offensiven, sehenswerten Stil<br />

stehen. „Wir wollen nicht passiv<br />

spielen.“<br />

CITY-PRESS<br />

Natürlich braucht es auch die<br />

Spieler, die auf dem Eis für einen<br />

Neustart sorgen. Dass Nationalstürmer<br />

Leonhard Pföderl von den<br />

NürnbergIce Tigers zu den Eisbären<br />

wechselt, ist längst kein Geheimnis<br />

mehr.Dennoch besteht auf allen Positionen<br />

weiterer Handlungsbedarf.<br />

Abgestaubter Triumph<br />

TorwartKevin Poulin, den die Eisbären<br />

Ende September verpflichtet<br />

hatten, spielte überzeugende Playoffs<br />

und genoss bei der Ehrenrunde<br />

am Freitag mit Constantin Braun die<br />

größte Zuneigung der Fans. Allerdings<br />

gilt der Kanadier als sehr emotionaler<br />

und auch eigenwilliger Charakter.Während<br />

die Kollegen in den<br />

letzten Jahren stets die Leistungen<br />

seinesVorgängers PetriVehanens betonten,<br />

gab es wenig Schmeicheleien<br />

für ihn. Möglich, dass die EHC-<br />

Bosse auf mehr Ruhe im Torsetzen.<br />

Baxmanns Abschied<br />

In der Abwehr endet eine Ära. Nach<br />

15 Jahren erhält Jens Baxmann keinen<br />

neuenVertragmehr.Inden Playoffs<br />

kam er nie zum Einsatz. Spannend<br />

wird zudem sein, wie sich die<br />

<strong>Berliner</strong> auf den Ausländerpositionen<br />

neu aufstellen wollen. Micki Du-<br />

Pont, Danny Richmond und Mark<br />

Cundari haben kein Arbeitspapier<br />

mehr. DuPont hat wohl als einziger<br />

Aussichten auf ein weiteres Jahr. Mit<br />

acht Vorlagen war er zweitbester<br />

Play-off-Scorer der Mannschaft.<br />

Auch verpasste er keines der 60<br />

Spiele. Richer & Co. werden sich<br />

nach mindestens einem physisch<br />

starken Verteidiger umsehen müssen,<br />

der zudem Torgefahr ausstrahlt.<br />

Der größte Handlungsspielraum<br />

besteht in der Offensive. Jamie Mac-<br />

Queen, der in der Hauptrunde 21<br />

Tore schoss,soll Wechselambitionen<br />

hegen. Zudem laufen die Verträge<br />

von Brendan Ranford und Colin<br />

Smith aus. Diese zwei Positionen<br />

auszutauschen wäre die einfache<br />

Lösung. Aber es braucht mehr, um<br />

die enteilte Ligaspitze wieder einzufangen.<br />

Von Vertragsauflösungen<br />

machten die Eisbären in den letzten<br />

Jahren allerdings wenig Gebrauch.<br />

Gerneverweisen die EHC-Verantwortlichen<br />

auf die Rolle ihres Nachwuchses.Doch<br />

hat es den Anschein,<br />

dass die Qualität oder das Vertrauen<br />

in jene Spieler fehlt. Denn die Talente<br />

kommen meist nur dann zum<br />

Einsatz, wenn die Personalnot groß<br />

ist −und das obwohl die einstigen<br />

Vorbilder André Rankel und Co. ihre<br />

besten Jahre hinter sich haben. Eine<br />

echte Vision fehlt dem Klub. Was<br />

dazu führt, dass fast jährlich der Ruf<br />

nach einem Umbruch laut wird.<br />

Weil die Batterie seines Ferraris ausfällt, verliert Charles Leclerc den sicher geglaubten Sieg in Bahrain an Lewis Hamilton<br />

VonElmar Brümmer,Sakhir<br />

Erste Pole-Position und erstes Podium<br />

im zweiten Rennen für Ferrari<br />

hörtsich gut an. Trotzdem gab es<br />

beim Großen Preis vonBahrain wohl<br />

niemanden, der unglücklicher war<br />

als Charles Leclerc. Durcheinen Batterieausfall<br />

an seinem Ferrari wurde<br />

der Monegasse um den ersten Sieg<br />

gebracht. Derging dafür an Titelverteidiger<br />

Lewis Hamilton. Es gab in<br />

Sakhir zum zweiten Mal inFolge einen<br />

silbernen Doppelerfolg, nachdem<br />

Melbourne-Sieger Valtteri Bottas<br />

Zweiter wurde. Die Dramen bei<br />

Ferrarihören trotz Platz drei für Leclerc<br />

nicht auf. Sebastian Vettel als<br />

Fünfter war bei dem mit dem Safety<br />

CarzuEnde gebrachten 999. Formel-<br />

1-Rennen der große Verlierer.<br />

„Mensch, ist das bitter für<br />

Charles“, sagte Hamilton nach der<br />

Zieldurchfahrt, „er hat noch eine<br />

Menge Siege vor sich.“ Der derart<br />

Gelobte, der immerhin den Zusatzpunkt<br />

für die schnellste Rennrunde<br />

kassierte, bilanzierte traurig: „Ein<br />

bitterer Tag. Wir werden stärker zurückkommen.“<br />

In der WM-Wertung<br />

führt weiterhin Bottas mit 44 Zählernvor<br />

Hamilton (43), MaxVerstappen<br />

(27), Leclerc(25) und Vettel (22).<br />

„Es war kein einfaches Rennen“, gestand<br />

Vettel, „mit Sicherheit passt es<br />

bei uns noch nicht ganz. Wirtun uns<br />

schwer,alles herauszuholen.“<br />

„Mensch, bitter für Charles“: Lewis Hamilton tröstet Leclerc<br />

Gegenwind von 50km/h war die<br />

klimatische Entsprechung in Sakhir<br />

für das, was Vettel bei Ferrari blüht.<br />

Dervierfache Weltmeister,der unbedingt<br />

seinen ersten Titel in Rotholen<br />

muss, hat Konkurrenz im eigenen<br />

Haus. Leclerc erfüllt sich kühnste<br />

Träume im Eiltempo: Nach 23 Formel-1-Rennen<br />

ist er schon ein Nummer-Eins-Kandidat,<br />

das erinnert an<br />

Hamiltons Debütsaison 2007.<br />

Ferrariwar in Bahrain auf bestem<br />

Wegzur Wiedergutmachung für den<br />

Fehlstartvon Australien, beide Autos<br />

in der ersten Startreihe –das technische<br />

Versagen kam dazwischen. Da-<br />

IMAGO/ZAK MAUGER<br />

mit ist klar,dass Mercedes seinen gewaltigen<br />

Vorsprung verloren hat.<br />

Leclerc, 21, ist die neue Lichtgestalt.<br />

Er fährtmit der Coolness eines alten<br />

Hasen. Aber die Silberpfeile setzten<br />

ihreRoutine dagegen.<br />

Die Frage nach der Ferrari-Stallorder,<br />

die eigentlich Vettel versprochen<br />

war, stellte sich nicht. Reifenwahl<br />

und Autoabstimmung sprachen<br />

für Leclerc, der diesen Vorteil<br />

kaltschnäuzig zu nutzen verstand.<br />

Schnell setzte er sich ab, während<br />

sich Vettel im Duell der Champions<br />

mit Hamilton auseinandersetzen<br />

musste. Der Brite fuhr beim ersten<br />

Boxenstopp vorbei, musste dann<br />

aber nach 23 Runden angesichts ruinierter<br />

Pneus zurückstecken. „Ich<br />

bin eine lahme Ente, zum Abschuss<br />

freigegeben“, klagte der Titelverteidiger.<br />

Mercedes wusste, dass es in<br />

der Wüstennacht schwierig werden<br />

würde, nachdem Ferrari alle Trainingssitzungen<br />

dominiert und Leclercdas<br />

Qualifying kontrollierthatte.<br />

Aber nach dem zweiten vorgezogenen<br />

Boxenstopp befand sich Hamilton<br />

in Schlagdistanz zu Vettel,<br />

und zum Ende des zweiten Renndrittels<br />

liefern sie sich Zweikämpfe.<br />

Bisder Heppenheimer sich plötzlich<br />

drehte. Ernahm den Fahrfehler auf<br />

seine Kappe. Wenig später flog der<br />

Frontflügel am Auto mit der Nummer<br />

fünf davon, beim Boxenstopp<br />

klemmt die Fahrzeugnase – ein<br />

Rückfall in alte Ferrari-Zeiten? Vettel<br />

war Neunter, tankte sich aber auf<br />

den fünften Rang vor. Enttäuschung<br />

undWutwaren riesig –die Unruhe in<br />

Maranello wirdgrößer.<br />

Vorallem, nachdem Leclerc zehn<br />

Runden vor Schluss hilflos aus dem<br />

Cockpit funkte: „Was passiert hier<br />

mit mir?“ Das Auto des Führenden<br />

wurde dramatisch langsamer, Hamilton<br />

überholte ihn neun Sekunden<br />

vorSchluss lässig, Bottas machte<br />

ebenfalls Beute. Die Batterieaufladung<br />

war defekt, damit fehlten Leclerc<br />

160 PS, Gegenwehr unmöglich.<br />

Wollte Ferrarizuschnell zu viel?<br />

Einer,der<br />

alles<br />

macht<br />

Zachrisson führt die Füchse<br />

zum Gruppensieg<br />

VonCarolin Paul<br />

Mattias Zachrisson stand mit gehoben<br />

Händen vor Fabian<br />

Wiede und nickte seinem Mitspieler<br />

zu. „Spiel mich ruhig an. Ich weiß,<br />

was zu tun ist“, schrie es förmlich aus<br />

seinen Augen. Denn nichtWiede war<br />

bei dem 36:23(16:14)-Sieg gegen Balatonfüredi<br />

auf der Mitte zugange,<br />

sondernder Schwede.<br />

Bei der Partie im EHF-Cup konnten<br />

die Füchse am Sonntagnachmittag<br />

entspannt aufspielen, da der<br />

Hauptkonkurrent um den Gruppensieg,<br />

Var St. Raphaël, am Vorabend<br />

gegen Logroño verloren hatte. Dennoch,<br />

nach den Auftritten der vergangenen<br />

Wochen ging es nicht nur<br />

um zwei Punkte, sondern gleichermaßen<br />

darum, vor eigenem Publikum<br />

zu überzeugen.<br />

Im Angriff erfüllte Zachrisson<br />

seine Aufgabe dahingehend bravurös.<br />

Hier ein Diagonalpass nach außen,<br />

da eine angesagte Kreuzung<br />

und wenn sich für die Nebenmänner<br />

keine Lücke ergab, ging er einfach<br />

selbst. Ob Schlagwurf, Durchbruch<br />

oder klassisches Gegenstoßtor –das<br />

Repertoire des 28-Jährigen ist breit<br />

und das zeigte er vonMinute eins an<br />

auf dem Feld.<br />

Comeback vonMandalinic<br />

Die<strong>Berliner</strong> starteten jedoch verhalten<br />

in die Begegnung und schließlich<br />

lag es auch an Zachrisson, dass sich<br />

das Team etwas absetzen konnte.<br />

Vonder 8. bis 10. Minute erzielte er<br />

drei Tore in Folge (7:4) und ließ über<br />

das Spiel noch sieben Treffer folgen.<br />

„Ich habe in letzter Zeit überall gespielt,<br />

wo es nötig war. Das lag auch<br />

an den Verletzten. Manchmal ist es<br />

da etwas schwierig, so in das Spiel zu<br />

finden, aber ich mache alles,wenn es<br />

dem Team hilft“, sagte Zachrisson.<br />

Bravourös im Angriff: der <strong>Berliner</strong> Mattias<br />

Zachrisson<br />

DPA/JÖRG CARSTENSEN<br />

Sorgenkind war allerdings wieder<br />

einmal die Abwehr. Vielfach taten<br />

sich dort bei den <strong>Berliner</strong>n riesige<br />

Lücken auf, die es den Ungarnleicht<br />

machten, einfache Tore zu erzielen.<br />

Vonihrer Defensive imStich gelassen,<br />

konnten weder Silvio Heinevetter<br />

noch Malte Semisch entscheidend<br />

dagegen vorgehen. Erst in der<br />

zweiten Halbzeit fing Semisch wichtige<br />

Bälle zwischen den Pfosten ab<br />

und gab seiner Mannschaft dadurch<br />

neue Impulse.<br />

Nach 37 Minuten gingen die<br />

Füchse mit sechs Toren in Front<br />

(22:16) und bauten die Führung von<br />

da an stetig aus. Ein willkommenes<br />

Comeback für Stipe Mandalinic, der<br />

in der Partie erste Einsatzzeiten erhielt<br />

und zwei Treffer erzielen<br />

konnte. Dawar auch Geschäftsführer<br />

Bob Hanning wieder frohen Mutes:<br />

„Das war heute ein gutes Zeichen.<br />

Wirhaben lange nicht mehr so<br />

eine gute zweite Halbzeit gespielt.“<br />

Damit ist ein weiterer Schritt in<br />

Richtung Titelverteidigung getan.<br />

Während Kiel mit dem Sieg in<br />

Gruppe Dals Gastgeber automatisch<br />

im Final Four am 17./18. Maigesetzt<br />

ist, spielen die anderen Gruppensieger<br />

am letzten Aprilwochenende das<br />

Viertelfinale aus. Wen die Füchse<br />

dann zu Hause erwarten dürfen, entscheidet<br />

sich am Dienstag via Los.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 19 *<br />

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Sport<br />

TSG Hoffenheim<br />

BUNDESLIGA<br />

1. FC Nürnberg<br />

Der<br />

Karriereoptimierer<br />

Wäre ihm auch noch das<br />

abschließende Tor<br />

zum 4:1, sein drittes beim<br />

Sieg der TSGHoffenheim gegen<br />

Bayer Leverkusen, gutgeschrieben<br />

worden, hätte<br />

Ishak Belfodil an den vergangenen<br />

sieben<br />

Spieltagen der<br />

Bundesliga sieben<br />

Treffer erzielt. Bei<br />

gleichbleibender<br />

Quote hätte der Algerier<br />

dann am 30.<br />

Spieltag der kommenden<br />

Saison 47<br />

Tore für den Klub<br />

auf dem Konto.Ein<br />

solches Szenario<br />

konnte Andrej Kramaric natürlich<br />

nicht zulassen.<br />

Deshalb verpasste der<br />

Kroate nach Belfodils Schuss<br />

dem fast schon im Tor befindlichen<br />

Ball mit der Zehenspitze<br />

noch einen kleinen<br />

Stupser und ließ der<br />

Deutschen Fußball Liga<br />

keine andere Wahl, als ihn<br />

zum Torschützen zu erklären.<br />

Es war Kramarics 47.<br />

Treffer für Hoffenheim, womit<br />

er Sejad Salihovic endgültig<br />

als Toptorjäger der<br />

Kraichgauer ablöste und Bel-<br />

fodils Aufholjagd erst mal<br />

bremste.<br />

Erfolgreich, aber nicht optimal<br />

verlief bisher die Karrierevon<br />

Kramaric, nachdem<br />

er sich in der Heimat mit dem<br />

mächtigen<br />

Der Tordieb: Andrej<br />

Kramaric GETTY<br />

Fußballpaten<br />

Zdravko Mamic angelegt<br />

hatte und<br />

dafür einige Unannehmlichkeiten<br />

in<br />

Kauf nahm. Mutig<br />

verweigerte er damals<br />

als einer von<br />

ganz wenigen kroatischen<br />

Profis die<br />

Unterschrift eines<br />

Vertrages, der den<br />

inzwischen zu Gefängnis<br />

verurteilten Mamic illegalerweise<br />

an seinen Ablösesummen<br />

beteiligt hätte.<br />

Von Leicester City ging er<br />

dann ausgerechnet in dem<br />

Jahr nach Hoffenheim, als der<br />

englische Klub sensationell<br />

Meister wurde, mit Kroatien<br />

verlor er das WM-Finale 2018<br />

gegen Frankreich. Hoffenheim<br />

klingt da ein bisschen<br />

nach Abstellgleis für einen 27-<br />

Jährigen. Gut möglich also,<br />

dass bald ein anderer den<br />

Torräuber für Ishak Belfodil<br />

spielen muss. (mali.)<br />

Verein Sp S U N Tore Punkte<br />

1 Bor.Dortmund 27 19 6 2 66: 30 63<br />

2 München 27 19 4 4 69: 28 61<br />

3 RB Leipzig 27 15 7 5 49: 20 52<br />

4 Eintr.Frankfurt 27 14 7 6 54: 30 49<br />

5 M'gladbach 27 14 5 8 46: 34 47<br />

6 SV Werder Bremen 27 11 9 7 49: 39 42<br />

7 Leverkusen 27 13 3 11 48: 44 42<br />

8 VfL Wolfsburg 27 12 6 9 44: 41 42<br />

9 Hoffenheim 27 10 11 6 54: 39 41<br />

10 Hertha BSC 27 9 8 10 40: 44 35<br />

11 Düsseldorf 27 10 4 13 36: 51 34<br />

12 SC Freiburg 27 7 11 9 38: 43 32<br />

13 Mainz 05 27 8 6 13 28: 48 30<br />

14 FC Schalke04 27 7 5 15 28: 44 26<br />

15 FC Augsburg 27 6 7 14 37: 50 25<br />

16 VfB Stuttgart 27 5 5 17 26: 59 20<br />

17 Nürnberg 27 3 7 17 22: 52 16<br />

18 Hannover96 27 3 5 19 24: 62 14<br />

28. Spieltag,5.bis 7. April:<br />

Mainz -Freiburg Fr., 20.30<br />

Schalke04-Frankfurt Sa., 15.30<br />

Leverkusen -Leipzig Sa., 15.30<br />

VfB Stuttgart-Nürnberg Sa., 15.30<br />

Hertha BSC -Düsseldorf Sa., 15.30<br />

VfL Wolfsburg -Hannover96 Sa., 15.30<br />

Bayern München -Dortmund Sa., 18.30<br />

FC Augsburg -Hoffenheim So., 15.30<br />

Mönchengladbach -Bremen So., 18.00<br />

Torjäger<br />

19 Tore: Lewandowski (Bayern München)<br />

16 Tore: Alcácer (Borussia Dortmund),<br />

Jovic (Eintracht Frankfurt)<br />

15 Tore: Poulsen (RB Leipzig), Reus (Borussia<br />

Dortmund)<br />

14 Tore: Haller (Eintracht Frankfurt)<br />

Kramaric (1899 Hoffenheim)<br />

Der<br />

reizbare Jüngling<br />

Ein bisschen geschämt hat<br />

sich Matheus Pereira offenbar<br />

schon. Das legte der<br />

Torjubel des Nürnberger Angreifers<br />

beim 3:0 gegen den<br />

FC Augsburg nahe. Erst die<br />

Albrecht-Dürer-Geste mit<br />

den aneinandergelegten<br />

Handflächen, dann die Hand<br />

aufs Herz, eine klare Entschuldigung<br />

für seinen Auftritt<br />

in Düsseldorf vor vier<br />

Wochen. Da kassierte der<br />

Brasilianer in der 4. Minute<br />

den schnellsten Platzverweis<br />

der Club-Geschichte, nachdem<br />

er einem Gegenspieler<br />

die Faust in einen besonders<br />

sensiblen Bereich südlich<br />

des Bauchnabels gewuchtet<br />

hatte. Nach drei Spielen<br />

Sperre gelang dem 22-Jährigen<br />

nun in der 88. Minute<br />

das 2:0, seine Torpremiere<br />

für Nürnberg, die alle bangen<br />

Zweifel des Publikums<br />

am ersten Sieg seit einem<br />

halben Jahr beseitigte.<br />

Dass es nicht ganz leicht<br />

würde mit Pereira, wussten<br />

die Nürnberger, als sie ihn<br />

von Sporting Lissabon ausliehen.<br />

Da war er in Ungnade<br />

gefallen, nachdem er via Social<br />

Media wenig Zweifel<br />

daran ließ, was er von der<br />

Entscheidung des Trainers<br />

Entschuldigung und Bekenntnis:<br />

Nürnbergs Pereira.<br />

DDP<br />

hielt, ihn beim ersten Saisonspiel<br />

nur auf die Bank zu setzen.<br />

Keine gute Idee bei einem<br />

Klub, dessen Präsident<br />

mal in einem Wutanfall die<br />

gesamte Mannschaft entließ<br />

und wo die Fans gern die<br />

Spieler verprügeln. Ein<br />

Glücksfall wiederum für den<br />

1. FC Nürnberg, der sich aber<br />

erst am Sonnabendnachmittag<br />

richtig auszahlte. Man<br />

hofft nun wieder auf den<br />

Klassenerhalt, eine feste Verpflichtung<br />

des reizbaren<br />

Jünglings wäre jedoch selbst<br />

dann eher unwahrscheinlich<br />

– die festgeschriebene Ablöse<br />

beträgt 60 Millionen<br />

Euro. (mali.)<br />

Es war eine Augenweide,<br />

zumindest für die Fans<br />

des SV Werder Bremen, wie<br />

MaxKruse und Milot Rashica<br />

augenscheinlich im Auge des<br />

Sturms harmonierten. Trainer<br />

Florian Kohfeldt traute<br />

seinen Augen kaum. Das Zusammenspiel<br />

der Stürmer<br />

beim 3:1 gegen Mainz sprang<br />

augenblicklich allen in die<br />

Augen, weil Kruse zweimal<br />

und Rashica einmal trafen.<br />

Zudem behielten beide den<br />

Erfolg des anderen im Auge,<br />

was je ein Assist bewies. Da<br />

leuchteten ihre Augen: „Wir<br />

sind wie ein kleines Dream-<br />

SV Werder Bremen<br />

Das Auge<br />

des Sturms<br />

team. Ich weiß mittlerweile<br />

ganz genau, wann und wie<br />

die Pässe vonMax kommen“,<br />

sagte Rashica –sogar mit geschlossenen<br />

Augen. Kohfeldt<br />

will Kruse mit Argusaugen<br />

beobachten:„Max hat ein unglaubliches<br />

Gefühl für Räume<br />

und Positionen. Vielleicht<br />

sollte ich mal nachschauen,<br />

ob er auch hinten Augen hat.“<br />

Wenn das nicht ins Auge<br />

geht…Denn noch ist unklar,<br />

ob jemand anderes ein Auge<br />

auf Kruse geworfen hat, dessen<br />

Vertrag zum Saisonende<br />

ausläuft. Kruse sagt, er halte<br />

seine Augen offen. (kah.)<br />

Sie genießen den Augenblick: Milot Rashica (l.) und Max Kruse<br />

DPA<br />

Nicht besser,aber erfolgreicher<br />

Der Niederländer Huub Stevens macht Schalke<br />

nicht besser,aber erfolgreicher.Auf diesen Nenner<br />

lässt sich das 1:0 der Königsblauen in Hannover<br />

bringen. Die Gastgeber waren über weite<br />

Strecken die bessereMannschaft, spielten voller<br />

Hingabe,aber ohne Fortune.Die Gäste hingegen<br />

nutzten in der 39. Minute durch Suat Serdar<br />

WITTERS<br />

(Foto) eine ihrer wenigen Chancen. Mit26Punkten<br />

stehen die Schalker auf Platz 14 der Tabelle,<br />

haben Anschluss ans Mittelfeld. „In unserer Situation<br />

hast du keine Leichtigkeit, da muss gekämpft<br />

werden. Das haben die Jungs gemacht“,<br />

sagte Stevens.Für Hannoverhingegen rückt der<br />

Abstieg infolge der 19. Saisonniederlage näher.<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

Bei der Recherche nach einem<br />

korrekt akzentuierten<br />

Thema verlassen sich immer<br />

mehr Journalisten auf<br />

die Suchmaschine Google.<br />

Zurecht, wie sich aus gegebenem<br />

Anlass an Borussia<br />

Mönchengladbach zeigt. Bei<br />

der Eingabe des Ortsnamens<br />

und des Wortes „Handschlag“<br />

wird klar, dass diese<br />

Form des Grußes nicht nur<br />

mit Keimen, sondern auch<br />

gestisch extrem belastet ist.<br />

Das liegt an Mönchengladbachs<br />

Trainer Dieter Hecking,<br />

der in der 41. Minute<br />

der Partie bei Fortuna DüsseldorfThorgan<br />

Hazard auswechselte.<br />

Der Stürmer, in<br />

diesem Jahr vor allem torlos,<br />

reagierte fassungslos, wovon<br />

sich Hecking ohne Hautkontakt<br />

anstecken ließ.„Ich habe<br />

mich über eine Sache geärgert“,<br />

sagte er verschnupft.<br />

Werdie Stichwörter „Hecking“<br />

und „verschnupft“<br />

eingibt, weiß alsbald, dass<br />

der Trainer trotz bester Gesundheit<br />

oft an Erkältungssymptomen<br />

leidet. Daran ist<br />

Gute Laune<br />

mit Jesus<br />

er selbst schuld, schafft er<br />

doch laut allwissender Suchmaschine<br />

ein Reizklima.<br />

Dasist ihm offenbar auch<br />

in Mönchengladbach gelungen,<br />

was Hazard aber nicht<br />

ulkig findet, wie Google per<br />

Fußnote zu den entspechenden<br />

Wörtern mitteilt: „Es<br />

fehlt: ulkig“. Werfolgerichtig<br />

den Spielernamen sowie<br />

„wechselwillig“ eintippt,<br />

wirdmit dem Gedanken vertraut<br />

gemacht, dass Borussia<br />

Dortmund den Belgier demnächst<br />

aufnehmen könnte.<br />

Das erklärt die frühe Auswechslung<br />

beim 1:3 am<br />

Sonnabend in Düsseldorf<br />

und jene Deadline, von der<br />

Google berichtet. Die soll<br />

Mönchengladbachs Sportdirektor<br />

Max Eberl um Ostern<br />

herum gezogen haben. Der<br />

hat das so erläutert: „Da<br />

müssen wir schon mehr Fett<br />

an die Rippen bekommen.“<br />

Ein Tipp an Thorgan Hazard:<br />

Einfach „Ostern“ und<br />

„Rippen“ googeln. Ergebnis:<br />

„Auch Jesus hatte schlechte<br />

Laune.“ Also,Kopf hoch. (cs.)<br />

SIEBENUNDZWANZIGSTER SPIELTAG<br />

4:1 (1:1)<br />

HOFFENHEIM–LEVERKUSEN<br />

2:0 (0:0)<br />

DORTMUND–WOLFSBURG<br />

5:0 (2:0)<br />

LEIPZIG–HERTHA<br />

3:0 (1:0)<br />

FRANKFURT–STUTTGART<br />

3:1 (2:0)<br />

BREMEN–MAINZ<br />

1:1 (1:1)<br />

FREIBURG–BAYERN<br />

3:1 (3:0)<br />

DÜSSELDORF–M’GLADBACH<br />

3:0 (0:0)<br />

NÜRNBERG–AUGSBURG<br />

0:1 (0:1)<br />

HANNOVER–SCHALKE<br />

1899 Hoffenheim: Baumann -<br />

Kaderabek, Vogt, B. Hübner,<br />

Brenet -Grillitsch -Kramaric,<br />

Demirbay, Bittencourt(74. Otto)<br />

-Joelinton (51. Amiri), Belfodil<br />

(87. Bicakcic)<br />

BayerLeverkusen: Hradecky -L.<br />

Bender (36. Weiser), Tah, S.<br />

Bender,Jedvaj-Baumgartlinger<br />

-Havertz, Brandt -Bellarabi (26.<br />

Ch. Aranguiz), K. Volland, Bailey<br />

(80. Alario)<br />

SR: Osmers -ZS: 28 350<br />

Tore: 1:0 Belfodil (10.), 1:1 K.<br />

Volland (17.), 2:1 S. Bender<br />

(51./Eigentor), 3:1 Belfodil<br />

(61.), 4:1 Kramaric (79.)<br />

GK: Grillitsch (7), B. Hübner (1)<br />

/Bailey(4), Havertz(2)<br />

Borussia Dortmund: Bürki -M.<br />

Wolf, Akanji, Zagadou, Diallo<br />

(49. Hakimi (74. Bruun Larsen))<br />

-Witsel, Delaney-Guerreiro, M.<br />

Götze (81. Dahoud), Sancho -<br />

Alcácer<br />

VfL Wolfsburg: Casteels -William,<br />

Knoche, Brooks, Roussillon<br />

-Guilavogui -Gerhardt, Arnold<br />

-Klaus (67. Steffen), Mehmedi<br />

(81. Ginczek) -Weghorst<br />

Schiedsrichter:Schmidt<br />

Zuschauer:81365<br />

Tore: 1:0 Alcácer (90.), 2:0<br />

Alcácer (90.+4)<br />

Gelbe Karten: -/Brooks (7), Arnold<br />

(5), William (9)<br />

RB Leipzig: Gulacsi -Mukiele<br />

(65. Laimer), Konaté, Orban,<br />

Halstenberg -Kampl, Adams -<br />

Haidara, Forsberg (75. Sabitzer)<br />

-Poulsen (70. Matheus Cunha),<br />

Werner<br />

Hertha BSC: Jarstein -N.Stark,<br />

Lustenberger (59. Klünter), Rekik<br />

-Lazaro, Mittelstädt -Grujic -<br />

Maier (77. Skjelbred), Duda -<br />

Kalou (75. Leckie) -Selke<br />

Schiedsrichter:Storks<br />

Zuschauer:31939<br />

Tore: 1:0 Forsberg (17.), 2:0<br />

Poulsen (27.), 3:0 Poulsen<br />

(56.), 4:0 Poulsen (62.), 5:0<br />

Haidara (64.)<br />

Gelbe Karten: Mukiele (3) /N.<br />

Stark (4)<br />

Eintracht Frankfurt: Trapp -Hinteregger,Hasebe,<br />

N'Dicka -da<br />

Costa, G. Fernandes, Rode,<br />

Kostic (89. Willems) -Rebic<br />

(85. Paciencia) -Haller (75. de<br />

Guzmán), Jovic<br />

VfB Stuttgart: Zieler -Kabak, Pavard,<br />

M. O. Kempf -Beck, Gentner<br />

(34. Didavi), Castro, Insua -<br />

Esswein, Zuber (72. Aogo) -<br />

Gonzalez (79. Mar.Gomez)<br />

Schiedsrichter:Dr. Felix Brych<br />

(München)<br />

Zuschauer:51500 (ausverk.)<br />

Tore: 1:0 Kostic (45.), 2:0<br />

Kostic (64.), 3:0 Jovic (84.)<br />

Gelbe Karten: Haller (3), Hasebe<br />

(3) /Insua (4)<br />

Werder Bremen: Pavlenka -Gebre<br />

Selassie, Veljkovic, Moisander<br />

(29. Langkamp), Augustinsson<br />

-M.Eggestein -Möhwald,<br />

Klaassen -M.Kruse -Harnik<br />

(60. J. Eggestein), Rashica (84.<br />

Sargent)<br />

FSV Mainz 05: Fl. Müller -Brosinski,<br />

Bell, Niakhaté, Martín -<br />

Kunde Malong (81. Ujah) -Öztunali<br />

(46. Maxim), Latza -Boetius<br />

-Mateta (70. Onisiwo),<br />

Quaison<br />

SR: Marco Fritz<br />

Zuschauer:40711<br />

Tore: 1:0 Rashica (3.), 2:0 M.<br />

Kruse (36.), 2:1 Quaison (52.),<br />

3:1 M. Kruse (63.)<br />

Gelbe Karten: -/Boetius (7)<br />

SC Freiburg: Schwolow-P.Stenzel,<br />

K. Schlotterbeck, Heintz,<br />

Günter -Frantz (70. L. Waldschmidt),<br />

Abrashi, Höfler,Grifo<br />

(90. J. Gondorf) -Haberer -Höler<br />

(79. Gulde)<br />

Bayern München: Ulreich -Kimmich,<br />

Boateng (73. Süle), Hummels,<br />

Rafinha -Thiago-James<br />

Rodríguez, Goretzka, Coman<br />

(73. F. Ribéry) -Müller (55.<br />

Gnabry), Lewandowski<br />

SR: Christian Dingert<br />

Zuschauer:24000<br />

Tore: 1:0 Höler (3.), 1:1 Lewandowski<br />

(22.)<br />

Gelbe Karten: Günter (3), Abrashi<br />

(3), Heintz (2) /Hummels<br />

(1)<br />

Fortuna Düsseldorf: Rensing -<br />

Mat. Zimmermann, Ayhan (52.<br />

A. Hoffmann), Kaminski, Gießelmann<br />

-Bodzek (60. Bormuth),<br />

Stöger -Raman, O. Fink, Suttner<br />

-Hennings (71. Kownacki)<br />

Mönchengladbach: Sommer -<br />

Johnson (69. Raffael), Elvedi,<br />

Ginter,Wendt -Hofmann, Strobl,<br />

Neuhaus (46. Zakaria) -T.Hazard<br />

(41. P. Herrmann), Stindl,<br />

Pléa<br />

SR: Stieler -Zuschauer:52500<br />

Tore: 1:0 Hennings (6.), 2:0<br />

Stöger (12.), 3:0 Hennings<br />

(16.), 3:1 Zakaria (83.)<br />

GK: Suttner (1), Hoffmann (3) /<br />

Neuhaus (3), Pléa (2), Strobl<br />

(4)<br />

1. FC Nürnberg: Mathenia -Ro.<br />

Bauer,Mühl, Ewerton (54. Margreitter),<br />

Leibold -Erras -Löwen,<br />

Behrens -Kubo (84. Ilicevic),<br />

Ishak, Kerk (70. Pereira)<br />

FC Augsburg: Kobel -Danso,<br />

Gouweleeuw,R.Khedira, Max -<br />

Koo (78. Cordova), Baier -<br />

Hahn, Gregoritsch, Ji -Finnbogason<br />

(46. M. Richter)<br />

Schiedsrichter:Siebert<br />

Zuschauer:42658<br />

Tore: 1:0 Ishak (52.), 2:0 Pereira<br />

(88.), 3:0 Löwen (90.+1)<br />

Gelbe Karten: Ro. Bauer (2) /Ji<br />

(2), Baier (7), Gregoritsch (2)<br />

Hannover96: M. Esser -Sorg<br />

(46. Muslija), Anton, Wimmer,<br />

Albornoz (61. Felipe) -Bakalorz,<br />

Schwegler -Haraguchi, Maina<br />

(75. Asano) -N.Müller,Weydandt<br />

FC Schalke04: Nübel -Bruma,<br />

Salif Sané, Nastasic -Stambouli,<br />

Mascarell, Oczipka -Rudy<br />

(71. Kutucu), Serdar (79. Boujellab)<br />

-Uth, Embolo (90. Konopljanka)<br />

Schiedsrichter:Jablonski<br />

Zuschauer:44500<br />

Tore: 0:1 Serdar (39.)<br />

Gelbe Karten: Weydandt (1) /<br />

Bruma (4)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 – S eite 20 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Borussia Dortmund<br />

Schwarz-gelber<br />

Dusel<br />

Daniel Theweleit<br />

sieht einen BVB,der Fortuna<br />

auf seiner Seite hat.<br />

Eigentlich wollte Sebastian Kehl<br />

lediglich das spektakuläre Ende<br />

eines komplizierten Fußballspiels<br />

kommentieren, als er einen alten<br />

Bundesligabegriff umdeutete, und<br />

den aufregenden Wettkampf um die<br />

deutsche Meisterschaft mit einer<br />

neuen Facette bereicherte. „Vom<br />

Bayern-Dusel hat man ja früher auch<br />

immer gesprochen“, sagte der Leiter<br />

der Dortmunder Lizenzspielerabteilung,<br />

nachdem der BVBein Spiel gegen<br />

Wolfsburg gewonnen hatte, zu<br />

dessen Verlauf ein 0:0 erheblich besser<br />

gepasst hätte als dieses 2:0, das<br />

nach zwei späten Treffern des Stürmers<br />

Paco Alcácer in die Saisonstatistik<br />

einfließt. Wie schon am Spieltag<br />

zuvor in Berlin hatten die Dortmunder<br />

also in der Nachspielzeit getroffen,<br />

was den Verdacht nahelegt,<br />

dass sich da gerade tatsächlich so etwas<br />

wie ein BVB-Dusel entwickelt.<br />

Während die Münchner in Freiburg<br />

willensstark, druckvoll aber<br />

glücklos auf den Sieg drängten, profitierten<br />

die Dortmunder bei ihrem<br />

späten Siegtor vonder Fortune eines<br />

abgefälschten Freistoßes Alcácers<br />

und einer Mauer, die der Schiedsrichter<br />

beinahe eineinhalb Meter zu<br />

weit vomBall entfernt postierthatte.<br />

DerReus-Faktor<br />

Sollte Borussia Dortmund am Saisonende<br />

tatsächlich Deutscher<br />

Meister werden, könnte dieser<br />

grundsätzlich ja eher unscheinbare<br />

27. Spieltag als womöglich vorentscheidender<br />

Wendepunkt in die Saisongeschichte<br />

eingehen. Die ganze<br />

Fußballnation spricht ja vom vermeintlich<br />

entscheidenden direkten<br />

Duell der beiden führenden Klubs<br />

der Bundesliga am kommenden Wochenende,<br />

dabei hat so ein Durchschnittssonnabend<br />

wie der vorige das<br />

Potenzial, exakt die gleichen Effekte<br />

in der Tabelle zu erzeugen. Wäre<br />

Alcácers-Schuss nicht ins Torgeflogen<br />

und eine der Münchner Großchancen<br />

in der Schlussphase von<br />

Freiburggenutzt worden, stünden die<br />

Bayern nun zwei Zähler vordem BVB.<br />

Jetzt können die Dortmunder in<br />

München sogar verlieren, ohne dramatisch<br />

an Boden zu verlieren.<br />

Nach Wochen, in denen das Momentum<br />

auf der Seite des FC Bayern<br />

zu liegen schien, ist es nun der Rekordmeister,der<br />

in dieser Partie richtig<br />

viel zu verlieren hat. Undfür den<br />

dieses Spiel zu einem psychologisch<br />

ausgesprochen ungünstigen Zeitpunkt<br />

kommt. Dass Dortmunds Kapitän<br />

Marco Reus, der aufgrund der<br />

Geburt seines ersten Kindes gegen<br />

Wolfsburgfehlte,dann beflügelt vom<br />

jungen Vaterglück in den Saisonendspurtgehen<br />

wird, könnte ebenfalls zu<br />

einem Faktor in einem Wettbewerb<br />

werden, in dem genau solche Kleinigkeiten<br />

in der mentalen Konstitution<br />

der beiden großen Rivalen entscheidend<br />

werden könnten.<br />

DankeGott! Paco Alcácer huldigt höheren<br />

Mächten.<br />

AFP/SCHUERMANN<br />

Schämen sich für die erbrachte Nicht-Leistung in Leipzig: die Herthaner Davie Selke(l.) und Karim Rekik<br />

Sprachlos<br />

Nach dem 0:5 in Leipzig fehlen Spielern und Trainer die Worte. Dardai kündigt „ehrlichen Dialog“ an<br />

VonPatrick Berger<br />

Etwa 14 Stunden später<br />

hatte der sonst so redselige<br />

PalDardai seine Wortewiedergefunden.<br />

Am Sonntagmorgen<br />

war der Trainer von Hertha<br />

BSC zu Gast beim Fußballtalk von<br />

JörgWontorra. Der Sender Sky hatte<br />

Dardai sogar kurzfristig angeboten,<br />

nach der heftigen 0:5 (0:2)-Klatsche<br />

bei RB Leipzig dem TV-Auftritt fernbleiben<br />

zu können. Doch Dardai, ein<br />

Mann, der sich auch in unangenehmen<br />

Momenten nicht davor scheut,<br />

sich zu stellen, dachte gar nicht<br />

daran. Undsostieg der 43-Jährige im<br />

Morgengrauen in grauer Jeans, weißem<br />

Hemd und schwarzemSakko in<br />

den Flieger nach München und<br />

nahm kurze Zeit später neben Kultmoderator<br />

Wontorra Platz. „Das ist<br />

besser für die Ruhe“, bemerkte Dardai,<br />

„wenn ich auf dem Trainingsplatz<br />

gewesen wäre, wer weiß, was<br />

passiert wäre. Ein bisschen Abstand<br />

tut gut.“<br />

Unmittelbar nach der „gefühlt<br />

größten Niederlage in meiner Trainerkarriere“<br />

hatte sich der Coach auf<br />

der Pressekonferenz noch selbst geschützt,<br />

in dem er sich auf die Lippen<br />

biss. Erhabe gelernt, in solchen<br />

Situationen lieber seinen Mund zu<br />

halten, bevor er jemanden beleidige<br />

oder Sachen sage, die nicht in Ordnung<br />

seien.<br />

WasDardai am Sonnabend innerlich<br />

so sehr zum Brodeln brachte,<br />

war der blut- und wehrlose Auftritt<br />

seiner Mannschaft. Vor 41939 Zuschauern<br />

in Leipzig gerieten die<br />

Blau-Weißen derart unter die Räder<br />

wie kaum zuvor in Dardais viereinhalbjähriger<br />

Amtszeit. Im April 2016<br />

gab es ein 0:5 in Gladbach. Seinerzeit<br />

lag Hertha nach 65 Minuten allerdings<br />

nur 0:2 zurück, in Leipzig war<br />

die Messe nach Toren von Yussuf<br />

Poulsen (27./56./62.) sowie Emil<br />

Forsberg (17.) und Amadou Haidara<br />

(64.) früh gelesen.<br />

Auch die Kicker stellen sich<br />

„Das war das schlechteste Spiel, seitdem<br />

ich Hertha-Trainer bin“, analysierte<br />

Dardai. „Aber das gehört auch<br />

dazu. Da muss man sich stellen.“ Der<br />

frühereBundesligaprofi und Co-Moderator<br />

Jan Aage Fjörtoft lobte den<br />

Coach dafür:„Sich jetzt nicht zu verstecken<br />

nach so einer Klatsche –das<br />

ist stark.“<br />

Während Dardai im Fernsehstudio<br />

in Unterföhring im Nordosten<br />

Münchens saß, leitete Co-Trainer<br />

RainerWidmayer im <strong>Berliner</strong>Westen<br />

auf dem Schenckendorffplatz das<br />

Auslaufen. „Ich bin auch enttäuscht.<br />

Ich kann nicht verlieren –und wenn<br />

es dann so extrem ist, hat man dran<br />

zu knabbern“, bekannte der nach<br />

Saisonende zum VfB Stuttgart abwandernde<br />

Schwabe. „Aber die<br />

Jungs sind einsichtig. Sie haben<br />

schon nach dem Spiel in der Mixed<br />

Zone das Ganze selbstkritisch betrachtet<br />

–das ist der richtige Ansatz.“<br />

In derTat: DieAkteureverkrochen<br />

sich nach den desaströsen 90 Minuten<br />

keineswegs.„Wirhaben jetzt drei<br />

Spiele verloren, ich bin sprachlos,<br />

das ist sehr enttäuschend“, sagte<br />

etwa Marko Grujic. „Wir lassen uns<br />

quasi verarschen“, befand Valentino<br />

Lazaro, während Niklas Starkvon einem„scheiß<br />

Spiel“ sprach und Davie<br />

Selke die Leistung als„fatal“ bezeichnete.„Wervon<br />

uns Spielernjetzt von<br />

Europa redet ...“, ergänzte Selke und<br />

Weitermachen, besser machen<br />

OTTMAR WINTER<br />

stockte dann. Den Satz führte der<br />

Stürmernicht weiter aus.<br />

Eine Teilnahme im kommenden<br />

Jahr am europäischen Wettbewerb<br />

können sich die Herthaner abschminken.<br />

Erstmals in dieser Saison<br />

haben sie drei Spiele am Stück<br />

verloren. Mit 35 Punkten befindet<br />

sich Hertha, das sagt auch Dardai,<br />

„im Niemandsland“. Mit solchen<br />

Auftritten ist selbst das Minimalziel,<br />

ein einstelliger Tabellenplatz, in Gefahr.<br />

„So ein Gesicht habe ich von<br />

uns noch nicht gesehen. Ich bin extrem<br />

enttäuscht“, sagte Lazaro.<br />

Chronischer Rückrundenfluch<br />

Und irgendwie bleibt auch in dieser<br />

Spielzeit wieder der Eindruck haften,<br />

dass Hertha in der Rückrunde<br />

schwächelt. Das ist fast schon chronisch.<br />

In den bislang zehn Spielen<br />

seit dem Jahreswechsel fuhr Hertha<br />

nur drei Siege ein. Auch deshalb will<br />

Dardai ab Dienstag einen „ehrlichen<br />

Dialog“ mit den Spielernführen, um<br />

Fehler aufzuarbeiten und möglichst<br />

schnell in die Spur zu finden. Die<br />

richtigen Wortewirderbis dahin gefunden<br />

haben.<br />

Erste Heimniederlage seit Januar 2018, zweite Pleite in Serie: Unions Coach Fischer richtet den Blick aber nur nach vorne<br />

VonMathias Bunkus<br />

Zumindest einer hatte im Verlauf<br />

des Sonnabends bis in die späten<br />

Abendstunden in Köpenick ausgesprochen<br />

gute Laune. Steffen Baumgart,<br />

der ehemalige Union-Profi mit<br />

Kultstatus und aktuelleTrainer des SC<br />

Paderborn, ließ den Abend ganz gemütlich<br />

beim Italiener einen Steinwurf<br />

entfernt von seinem Domizil in<br />

der Altstadt Köpenick ausklingen. Im<br />

Isola da Capri gab es bei Antonio ein<br />

Abendessen mit der ganzen Familie.<br />

Seine Elternwaren zu einem Spiel ihresSprösslings<br />

als Trainer nach Berlin<br />

gekommen, seine Ehefrau Katja –Leiterin<br />

der Unionfanshops –lebt nach<br />

wie vormit den Kinderndort.<br />

Aber nicht nur die Pizza Scampi<br />

hatte Baumgart vorzüglich gemundet.<br />

Auch das Resultat, errungen zuvorinden<br />

Stunden in der Alten Försterei,<br />

war ganz nach seinem Geschmack.<br />

Mit 3:1 gewannen die Ostwestfalen<br />

da, wo sich in 20 Versuchen<br />

seit dem 26. Januar 2018 alle vergeblich<br />

an einem Auswärtserfolg versucht<br />

hatten.<br />

Erst am Sonntag fuhr der 47-Jährige<br />

zurück in seine Wahlheimat,<br />

um seine Truppe<br />

da auf den bevorstehenden<br />

Pokalfight gegen den Hamburger<br />

SV am Dienstag<br />

(18.30 Uhr) einzustellen.<br />

Ein Spiel übrigens, von<br />

dem man in Köpenick<br />

nicht recht weiß, wie es am<br />

besten ausgehen sollte.<br />

Eine demoralisierende Niederlage<br />

für den HSV hätte<br />

genau so etwas wie eine mögliche Zusatzbelastung<br />

beim Erreichen des<br />

Halbfinales. Denn im Aufstiegsrennen<br />

könnten am Ende Kleinigkeiten<br />

über den Ausgang entscheiden.<br />

Wenn ein Fußballlehrer gute<br />

Laune hat, liegt es in der Naturder Sache,dass<br />

sein Gegenüber eine andere<br />

Gefühlslage hat. Unions Trainer Urs<br />

Fischer ärgerte sich über eine durchaus<br />

vermeidbareNiederlage.„Wirhaben<br />

es dem Gegner zu einfach gemacht.<br />

Unssind zu viele individuelle<br />

Fehler unterlaufen, die zu<br />

Toren oder gefährlichen<br />

Aktionen führten. Mich ärgert<br />

nicht, dass eine Serie<br />

zu Ende gegangen ist, sondern<br />

die Art und Weise.<br />

Man muss nicht groß nach<br />

DPA/GORA<br />

Ausreden suchen.Wirmüssen<br />

den Mund abwischen<br />

Union-Coach und versuchen, es das<br />

UrsFischer nächste Mal besser zu machen“,<br />

analysierte der 53-<br />

Jährige die zweite Pleite hintereinander.<br />

Groß darüber lamentieren wollte<br />

Fischer jedoch nicht. Zumal der Blick<br />

auf die Tabelle zeigt, dass Union sich<br />

zwar wieder ein Chance hat entgehen<br />

lassen, den Abstand nach oben zu<br />

verkürzen, aber sich mit Rang drei<br />

weiter in einer guten Ausgangsposition<br />

befindet. Jeder in Köpenick hätte<br />

das wohl mit Kusshand unterschrieben,<br />

wenn es ihm vor dem ersten<br />

Spieltag so versprochen worden wäre.<br />

Und noch einer ärgerte sich, obwohl<br />

er bei der Rückkehr nach knapp<br />

zweimonatigem Verletzungsausfall<br />

mit einem Comeback-Tor allen<br />

Grund zur Freude gehabt hätte –Sebastian<br />

Polter! Denn dessen sechster<br />

Saisontreffer (90.+4) war eben nur Ergebniskosmetik,<br />

weil zuvor Christopher<br />

Antwi-Adjej (41.), Sven Michel<br />

(88.) und Philipp Klement (90.+1) alles<br />

klar gemacht hatten für den SCP.<br />

„Ich hätte lieber nicht getroffen, dafür<br />

aber gewonnen“, so Polter. Dennoch<br />

könnte der Mittelstürmer so etwas<br />

wie das große Plus für die restlichen<br />

sieben Spiele im Endspurt werden.<br />

Auch wenn der 28-Jährige vor überzogenen<br />

Erwartungen warnt: „Nur<br />

weil ich wieder da bin, läuft es nicht<br />

vonallein.“<br />

Und<br />

Hoeneß<br />

schweigt<br />

Die Bayern verlieren in<br />

Freiburg wichtige Punkte<br />

Mehr als ein gezischtes „Wiedersehen“<br />

kam Uli Hoeneß nicht<br />

über die Lippen. Der Präsident des<br />

FC Bayern verschwand nach dem 1:1<br />

(1:1) beim SC Freiburg schweigend<br />

aus dem Schwarzwald-Stadion –<br />

das, was Trainer Niko Kovac und<br />

Sportdirektor Hasan Salihamidzic zu<br />

sagen hatten, klang aber so,als hätte<br />

der Rekordmeister vor der „Woche<br />

der Wahrheit“ tiefgreifendere Probleme<br />

als die an Borussia Dortmund<br />

verlorene Tabellenführung. „Ich<br />

glaube,dass der eine oder anderegedacht<br />

hat: 'Das wird schon.' Aber es<br />

wurde eben nicht“, sagte Kovac, der<br />

ebenso grimmig wie Hoeneß erkennen<br />

ließ, dass seine Spieler seinen<br />

Anweisungen nicht gefolgt sind:<br />

„Das Entscheidende war, dass wir<br />

nicht so ins Spiel reingegangen sind,<br />

wie ich mir das vorgestellt habe.“<br />

Schon nach drei Minuten war der<br />

Matchplan der Münchner dahin, als<br />

Lucas Höler per Kopf ins Freiburger<br />

Glück traf. Zwar gelang Robert Lewandowski<br />

(22.) mit seinem 199.<br />

Bundesligator der Ausgleich, und vor<br />

allem in der zweiten Halbzeit erspielten<br />

sich die Bayern eineVielzahl<br />

an Chancen. „Aber im Großen und<br />

Ganzen war es total enttäuschend“,<br />

sagte Salihamidzic.<br />

Er habe nicht erkennen können,<br />

„dass wir die richtige Einstellung<br />

hatten“, sagte der Sportdirektor, der<br />

von seinem Platz auf der Bank nicht<br />

das Gefühl gehabt habe, „dass wir<br />

das unbedingt gewinnen wollen. Der<br />

Funke ist nicht übergesprungen.“<br />

Dasschnelle 0:1 brachte auch Nationalspieler<br />

Leon Goretzka in Rage:<br />

„Wir haben in den ersten fünf Minuten<br />

gepennt. Wir haben das vorher<br />

700-mal in der Kabine angesprochen,<br />

das ist unerklärlich.“<br />

Hummels sieht’s entspannt<br />

Am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) spielt<br />

der FC Bayern im Pokal-Viertelfinale<br />

gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim,<br />

am Sonnabend (18.30<br />

Uhr/Sky) kommt der BVB zum Spitzenspiel<br />

nach München. „Das heißt,<br />

dass wir eine Reaktion zeigen müssen<br />

und dass wir Meister werden<br />

wollen. Ich erwarte, dass wir sie aggressiv<br />

unter Druck setzen“, sagte<br />

Salihamidzic, der auf die Frage, was<br />

sich spielerisch verbessern müsse,<br />

vielsagend antwortete: „Vieles!“<br />

Die Bayern-Profis, die nach und<br />

nach aus dem kleinen Freiburger<br />

Stadion die wenigen Meter zum<br />

Mannschaftsbus gingen, wirkten dagegen<br />

erstaunlicherweise kaum enttäuscht.„Natürlich<br />

ist das ein Dämpfer,<br />

aber keiner, der nachhaltig im<br />

Kopf hängen bleibt“, sagte Mats<br />

Hummels, der über weite Strecken<br />

gemeinsam mit Jérôme Boateng die<br />

Innenverteidigung gebildet hatte.<br />

Bei26Torschüssen und „mindestens<br />

fünf, sechs hochkarätigen Chancen<br />

kann man nicht so viel falsch gemacht<br />

haben“, sagte der ehemalige<br />

Nationalspieler. (sid)<br />

Alles andere als begeistert:<br />

Bayern-Präsident Uli Hoeneß<br />

GETTY/HANGST


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 – S eite 21<br />

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Feuilleton<br />

„Rufmord“: Prämierter<br />

ZDF-Film über Cybermobbing<br />

in der Schule<br />

Seite 23<br />

„Die Grenze zwischen West und Ost war nicht die Oder.“<br />

Arno Widmannzum 90. Geburtstag des mitteleuropäischen Schriftstellers Milan Kundera Seite 22<br />

Verstrickung<br />

Ein Brief an<br />

Wolf Biermann<br />

PetraKohse<br />

hat Daniel Krugs<br />

bittere Vorwürfe gelesen.<br />

Daniel Krug hat einen Brief geschrieben.<br />

Einen offenen. An<br />

Wolf Biermann. „Es wirddir wurscht<br />

sein, aber meinen Respekt hast du<br />

verspielt!“, schreibt der Sohn von<br />

Manfred Krug darin als ersten Satz.<br />

Es gab also einmal Respekt, aber einen,<br />

von dem der Schreiber nicht<br />

annimmt, dass er je erwidertworden<br />

wäre. Hier spricht einer, der schon<br />

lange gekränkt ist. Anlass des Schreibens<br />

ist Biermanns Buch „Barbara“,<br />

ein Band mit Novellen, in denen er<br />

Begegnungen und Personen literarisch<br />

überformt, und in dem es auch<br />

einen Text über Manfred Krug gibt.<br />

In bitterem Tonkritisiert Daniel<br />

Krug, dass Biermann seinen vor<br />

zweieinhalb Jahren verstorbenen<br />

Vater im Buch als „Freund“ bezeichne,<br />

obwohl es kaum Kontakt<br />

zwischen beiden Künstlern gegeben<br />

habe.Und obwohl er ihn gleichzeitig<br />

um einer Pointe willen ans Messer<br />

liefereund als„protzenden Angeber“<br />

und „prügelnden Primitivling“ schildere.<br />

Außerdem kolportiere Biermann<br />

zwar korrekt, dass Krug Freunden<br />

gegenüber einmal verkündet<br />

habe„Ich bin jetzt Millionär!“, unterschlage<br />

dabei aber, dass dies ironisch<br />

gemeint gewesen sei.<br />

DasAndenken Manfred Krugs,so<br />

sein Sohn, sei durch Biermann beschädigt.<br />

Und dies aus „Neid“ und<br />

als „Retourkutsche für zu wenig erwiderte<br />

Aufmerksamkeit und Liebe“.<br />

Warum habe er den Text der Familie<br />

nicht wenigstens vorher gezeigt? „Da<br />

ich ja kein Anfänger bin, lüge ich<br />

nicht mit Lügen, sondern nur mit<br />

Wahrheiten“, sagte Wolf Biermann<br />

über sein Buch am 16. März inder<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Andererseits endet<br />

die künstlerische Freiheit dort, wo<br />

Persönlichkeitsrechte verletzt werden.<br />

Ist Daniel Krug an einer juristischen<br />

Klärung interessiert? Oder<br />

reicht es ihm, dass sein Protest jetzt<br />

eine Fußnote des Biermann-Buches<br />

ist? Mit etwas Glück wird umgekehrt<br />

auch dieser auf eine Anzeige wegen<br />

Beleidigung verzichten. Die Verstrickung<br />

würde durch jeden Schritt voneinanderwegjanur<br />

immer größer.<br />

Der Spielverderber<br />

Deutsches Theater: Anne Lenk inszeniert Molières „Menschenfeind“ mit Ulrich Matthes in der Titelrolle<br />

VonUlrich Seidler<br />

So richtig lustig ist die Humorlosigkeit<br />

dieses Alceste<br />

nicht. Molières titelgebender<br />

Menschenfeind wird eigentlich<br />

zur Lachnummer, weil er<br />

von einem Ehrlichkeitsfimmel erfasst<br />

ist und jegliche Höflichkeit als<br />

Lüge ablehnt. Ob in der höfischen<br />

Kultur des 17. Jahrhunderts oder in<br />

der Kommunikation über soziale<br />

Medien heute: Wersich nicht an die<br />

Spielregeln eines öffentlichen Miteinanders<br />

hält, über den macht man<br />

sich lustig –schon um sich so einen<br />

übergriffigen Prinzipienreiter vom<br />

Leibe zu halten.<br />

In dem Stück –esgilt als eines der<br />

zu Molières Lebzeiten weniger erfolgreichen<br />

und zugleich als sein autobiografischstes<br />

–ist der Spielverderber<br />

Alceste von Gefühlen für<br />

Célimène ergriffen, von seinen Gefühlen<br />

wohlbemerkt, weniger von<br />

Célimène persönlich. Ihre Hingabe<br />

soll exklusiv und bedingungslos sein<br />

und seine Liebe ihr alles auf der Welt<br />

ersetzen können. Als sie sich weigert,<br />

mit ihm die Einsamkeit zu suchen,<br />

den Menschen den Rücken zu kehren,<br />

ist er bis ins Tiefste verletzt und<br />

stößt sie vonsich.<br />

Käfig ohne Narren<br />

Wiewohl Célimène am Anfang nicht<br />

abgeneigt ist, bringt sie sich vor diesem<br />

emotionalen Totalitarismus<br />

hinter zahlreichen Verehrern inDeckung.<br />

Gerade findet die junge<br />

Witwe zurück ins Leben, was im<br />

Deutschen Theater in der Inszenierung<br />

von Anne Lenk nicht so leicht<br />

ist. Hier ist die Welt ein schwarzer<br />

tür- und fensterloser Käfig mit Gitterwänden<br />

aus Gummilitzen<br />

(Bühne: Florian Lösche), durch die<br />

man auf die Bühne schlüpfen und in<br />

alle Richtungen wieder entschwinden<br />

kann. Draußen lauert das<br />

schwarze Nichts.<br />

Alles in dieser farblosen Leere<br />

steht und fällt mit dem durchaus eher<br />

flachen Humor der Mitinsassen –sie<br />

sind, wenn auch nur in Grautönen, so<br />

doch extravagant und betont dreidimensional<br />

gekleidet (Kostüme: Sibylle<br />

Wallum). Sie scheinen sich damit<br />

gegen das brutale weiße Kunstlicht<br />

wehren zu wollen. Es zerschneidet<br />

die Kastenwelt zuweilen in<br />

vertikale Streifen, sodass die Figuren<br />

Werden kein Paar:Alceste und Célimène (Ulrich Matthes, Franziska Machens).<br />

sich in barcodeartige körperlose Gestalten<br />

auflösen, die nur aus in Reimen<br />

gebundener Sprache bestehen.<br />

Werwollte da mit einem wie Alceste<br />

allein sein? Undwas würde der überhaupt<br />

noch sagen, wenn er niemanden<br />

hätte, über den er sich aufregen<br />

und erheben könnte?<br />

Ulrich Matthes tut, wofür man ihn<br />

sonst feiert, also alles,umseine Figur<br />

nicht für ein paar Pointen zu denun-<br />

ARNO DECLAIR<br />

zieren. Diese Art, mit der er dem<br />

leicht zu habenden Humor ausweicht,<br />

um der Figur Wahrhaftigkeit<br />

zu verleihen, erhebt ihn auf eine moralisch<br />

höhere Stufe der schauspielerischen<br />

Eitelkeit: sehr löblich und<br />

passend zum Spielverderber Alceste –<br />

aber eben doch Spielverderberei. „In<br />

IhremKampf gegen die menschliche<br />

Natur /Werden Sie selbst schon zur<br />

komischen Figur“, warnt Philinte<br />

(Manuel Harder) seinen Freund Alceste.Und<br />

was antwortet unser Menschen-<br />

und also auch Zuschauerfeind?„Das<br />

will ich ja. Dasist ein gutes<br />

Zeichen./ Das freut mich. Genau das<br />

wollte ich erreichen.“ Humorlosigkeit,<br />

die absichtlich komisch sein will<br />

statt unfreiwillig? Nö, so macht es keinen<br />

Spaß,jemanden auszulachen.<br />

DasZuschauerherzgehörtden gockelhaften<br />

Kavalieren, die mit Alceste<br />

um Célimène konkurrieren – was<br />

Matthes’ Kollegen mit herzerfrischend<br />

niedriger schauspielerischer<br />

Eitelkeit vorführen: Elias Arens wirft<br />

als ausgezehrter Clitandre seine langen<br />

Fettsträhnen, Jeremy Mockridge<br />

flötet als weggetreten durchleuchteterNarziss<br />

denFrauenhinterher, und<br />

allen voran wirft sich Timo Weisschnur,der„dicke<br />

Dichter“ Oronte,in<br />

einem Blouson-Anzug und zierlichen<br />

Wappen-Pantoletten in Pose. Erlässt<br />

weich das Becken kreisen und glättet<br />

das Gesicht zueinem sonnigen Lächeln,<br />

das seiner bescheidenen Meinung<br />

nach alle Welt für ihn einnehmen<br />

müsste.Alle Welt spielt mit –außer<br />

Alceste, der Orontes Sonett auf<br />

ehrabschneidendeWeise kritisiertund<br />

für diesen Verriss vor das Schiedsgericht<br />

geladen wird (glücklich überwundene<br />

Praxis,Anm. d. Kritikers).<br />

Diplomatin im Parkett<br />

Diese Gockeleien sind fröhliche Karikatur;<br />

richtig ernst und verletzend<br />

wirdeserst in der Liebe.DreiFrauen<br />

macht Alceste mit seinem Moral-Ego<br />

unglücklich: die verlangend tugendhafte,<br />

von der Männerwelt enttäuschte<br />

Arsinoé (Judith Hofmann);<br />

die ihm offenherzig nacheifernde<br />

Éliante (Lisa Hrdina), die Alceste nur<br />

als Mittel zur Rache an Célimène zu<br />

missbrauchen versucht, und eben<br />

Célimène, gespielt von Franziska<br />

Machens. DasEntsetzen, das ihr Gesicht<br />

entstellt, als sie am Ende bemerkt,<br />

wem sie da gerade noch von<br />

derSchippe springt, bleibt haften.<br />

Das Publikum –die diplomatisch<br />

durchtrainierte Angela Merkel saß in<br />

der Premiere, um Alceste zu belächeln<br />

–war wohl glücklich über den<br />

ästhetisch übersichtlichen, auf die<br />

Kraft der Sprache vertrauenden<br />

Abend. Man applaudierte lang und<br />

freudig –auf wessen Kosten?<br />

DerMenschenfeind 4., 16., 20.April,19.30Uhr,<br />

DeutschesTheater,Karten: 28441225<br />

NACHRICHTEN<br />

Kirill Serebrennikow erhält<br />

russischen Filmpreis<br />

Derunter Hausarrest stehende russische<br />

Regisseur Kirill Serebrennikow<br />

ist für seinen Kinofilm „Leto“ mit einem<br />

der wichtigsten Filmpreise des<br />

Landes ausgezeichnet worden. „Ich<br />

hoffe ernsthaft, dass es das letzte Mal<br />

ist, dass Kirill Serebrennikowseinen<br />

eigenen Preis nicht abholen kann“,<br />

sagte der Produzent, Ilja Stewart, bei<br />

der Verleihung der „Nika“ für die<br />

beste Regiearbeit am Sonnabend in<br />

Moskau. Serebrennikowwurde im<br />

Sommer 2017 wegen angeblicher<br />

Unterschlagung vonFördergeldern<br />

festgenommen. (dpa)<br />

Ernest-Hemingway-Archiv<br />

in Kuba eröffnet<br />

DerNachlass vonErnest Hemingway<br />

(1899–1961) wirdkünftig im<br />

ehemaligen Anwesen des US-<br />

Schriftstellers in Kuba gepflegt. Ein<br />

Archiv mit Beständen des Literatur-<br />

Nobelpreisträgers wurde am Sonnabend<br />

in seinem einstigen Wohnsitz<br />

in der Hauptstadt Havanna eröffnet,<br />

wie die nach dem Anwesen benannte<br />

Stiftung Finca Vigía mitteilte.<br />

Beider Eröffnung übte der US-Kongressabgeordnete<br />

James McGovern<br />

heftige Kritik an der Kuba-Politik der<br />

Regierung vonUS-Präsident Donald<br />

Trump: Es gebe „keinen guten und<br />

vernünftigen Grund“, warum die<br />

beiden Staaten keine normalen Beziehungen<br />

unterhalten sollten. Gladys<br />

Collazo, Leiterin des kubanischen<br />

Rats für Kulturerbe,bezeichnete<br />

die Einrichtung des Archivs als<br />

Resultat der Zusammenarbeit zwischen<br />

„Menschen guten Willens,die<br />

jedem Druck standhalten“. (AFP)<br />

Chöre und Orchester gründen<br />

gemeinsamen Dachverband<br />

Diebeiden Dachverbände der Chöre<br />

und der Amateurorchester in<br />

Deutschland haben sich in Gotha zu<br />

einem gemeinsamen Dachverband<br />

zusammengeschlossen. DerBundesmusikverband<br />

Chor &Orchester<br />

e.V. vertritt etwa drei Millionen Musiker<br />

in rund 100 000 Ensembles,wie<br />

das Unternehmen Kultourstadt Gotha<br />

mitteilte.Geschäftsstellen soll es<br />

in Berlin und Trossingen (Baden-<br />

Württemberg) geben. (dpa)<br />

UNTERM<br />

Strich<br />

XXXXXXX


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

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Feuilleton<br />

Der Roman ist nicht tot<br />

Und auch der Autor lebt. Zum 90. Geburtstag des mitteleuropäischen Schriftstellers Milan Kundera<br />

VonArnoWidmann<br />

Wir Leser sind untreue<br />

Gesellen. Lange Jahre<br />

mögen wir dem Autor<br />

folgen, in den Buchhandlungen<br />

Ausschau halten nach<br />

seinen Büchern. Aber mit einem Mal<br />

oder auch schleichend schieben sich<br />

andere Autoren vor die einst geliebten.<br />

Wir sind auf der Suche nach<br />

neuen Sensationen. Neue Schauplätze,<br />

neue Geschichten aus unbekannten<br />

Weltgegenden. Manchmal<br />

verabschieden wir uns auch von der<br />

Schönheit der langen Perioden und<br />

wechseln hinüber ins Lager der Liebhaber<br />

der kurzen Sätze. Oder wir<br />

wenden uns nach der jugendlichen<br />

Vorliebe fürs Stakkato der erinnerungsschweren<br />

Kunst der Elegien zu.<br />

Distanz zum Frühwerk<br />

Milan Kundera wurde heute vor<br />

neunzig Jahren in Brünn geboren.<br />

1975 erhielt er eine Dozentur in Rennes.<br />

Die tschechoslowakische Regierung<br />

hinderte ihn nicht daran, sie anzunehmen.<br />

1978 zog Kundera nach<br />

Parisund lehrte an der École des Hautes<br />

Études en Sciences Sociales. Im<br />

selben Jahr erschien sein Roman„Das<br />

Buch vomLachen und Vergessen“. Er<br />

trug ihm den Entzug der tschechoslowakischen<br />

Staatsbürgerschaft ein.<br />

1981 erhielt er die französische<br />

Staatsbürgerschaft. Seit 1993 schreibt<br />

Kunderaauf Französisch.<br />

Kunderawurde nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg Mitglied der Kommunistischen<br />

Partei, 1950 wurde er schon<br />

wieder ausgeschlossen, 1967 wieder<br />

aufgenommen und 1970, er war einer<br />

der Protagonisten des Prager Frühlings<br />

gewesen, verabschiedete sich<br />

die Partei endgültig vonihm.<br />

Seine Arbeiten aus den Fünfzigerund<br />

frühen Sechzigerjahren lässt er<br />

nicht wieder veröffentlichen. Man<br />

wirft ihm darum manchmal vor, er<br />

wolle etwas verbergen. Man sollte<br />

aber nicht vergessen: Nicht jeder ist<br />

Autor vonAnfang an. Manche kämpfen<br />

sich mühsam durch tausend Anpassungen<br />

und Imitationen hindurch,<br />

bis sie zu sich selbst gefunden<br />

haben. Sie mögen das alte Ich nicht,<br />

das noch nicht ihres war. Sie sind<br />

froh, die Schlacken abgeworfen zu<br />

haben. Es ist ja schlimm genug, dass<br />

man veröffentlicht, dass also jedermann<br />

sehen kann, werman vordreißig,<br />

vierzig Jahren war und wer man<br />

heute ist. Es gehört ein großer Narzissmus<br />

dazu, das zu ertragen.<br />

Kundera habe, soglaubt ein Historiker<br />

belegen zu können, 1950 einen<br />

22-jährigen antikommunistischen<br />

Aktivisten bei der Polizei angezeigt.<br />

Der junge Mann habe dar-<br />

Leser,die ihm untreu wurden, sollten wieder zu seinen Bücherngreifen: Milan Kundera.<br />

aufhin 14 Jahre in einem<br />

Uranbergwerkarbeiten müssen. Das<br />

Dokument trug nicht die Unterschrift<br />

Kunderas. Kundera erklärte,<br />

mit dem ihm völlig unbekannten<br />

Vorgang nichts zu tun gehabt zu haben.<br />

Wir wissen nicht, was stimmt.<br />

DasDokument sei echt, heißt es.Das<br />

sagt nur, dass es ein Dokument des<br />

tschechoslowakischen Geheimdienstes<br />

ist. Über die Richtigkeit der<br />

in ihm behaupteten Tatbestände ist<br />

damit noch gar nichts gesagt.<br />

Mit Milan Kundera sind wir im<br />

Mitteleuropa des Kalten Krieges. Im<br />

Aufbruch, der für viele seiner Generation<br />

der Kommunismus war, und<br />

im zweiten Aufbruch, der der Abschied<br />

vonihm war.Der oft zunächst<br />

keiner war, sondern die Idee eines<br />

besseren, eines wirklichen Kommunismus,<br />

eines mit einem menschlichen<br />

Gesicht. Vielleicht ist das Buch<br />

schon geschrieben, das die langen<br />

Umwege beschreibt, die immer neue<br />

Generationen von„Renegaten“ hervorbrachten.<br />

Es war der Kundera,<br />

der von den Hoffnungen erzählte,<br />

von ihrem Scheitern auch, der den<br />

Bildern von Panzern, die in Menschen<br />

hineinfuhren, den Titel gab<br />

vonder „Unerträglichen Leichtigkeit<br />

des Seins“, der Meister eines aufgeklärten,<br />

aber süßen Schmerzes.<br />

Das Stichwort ist schon gefallen:<br />

Mitteleuropa. Das Wort erinnerte<br />

daran, dass die Grenze zwischen Ost<br />

und West nicht die Oder war. Was<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg Osteuropa<br />

genannt wurde, weil es der Sowjetunion<br />

unterstellt worden war,<br />

war in Wahrheit Mitteleuropa. Es<br />

hatte kulturell Jahrhunderte lang näher<br />

an Paris als an Moskau gelegen.<br />

Kundera erinnerte uns in seinen Romanen<br />

und Essays fortwährend<br />

daran. Er war nicht der Einzige.Nicht<br />

in der Tschechoslowakei, nicht in den<br />

anderen Ländern: In Ungarn gab es<br />

etwa György Konrád, der am 2. April<br />

85 Jahre alt werden wird, in Polen<br />

Andrzej Szczypiorski. Mitteleuropa<br />

meldete sich in den Jahren nach 1968<br />

mit einem Selbstbewusstsein zu<br />

Wort, das viele im Westen überraschte.<br />

Ästhetisch sagte Mitteleuropa<br />

der westeuropäischen Avantgarde:<br />

DerAutor lebt. DerRoman ist<br />

nicht tot. Derneue Mensch, vondem<br />

„Romanciers,<br />

die intelligenter sind als ihre Werke,<br />

sollten den Beruf wechseln.“<br />

Milan Kundera in „Die Kunst des Romans“<br />

die Sozialisten geträumt, den die<br />

Kommunisten zu erschaffen unternommen<br />

hatten, war nirgends erschienen.<br />

Der homo sovieticus war<br />

unübersehbar ein Schwundstadium<br />

des homo sapiens. Die altmodische,<br />

in Kursbüchern gerade mal wieder<br />

für tot erklärte Figur des allwissen-<br />

CATHERINE HELIE /LAIF<br />

den Erzählers, der Autor, der uns in<br />

wieder weit ausgreifenden Romanen<br />

die ganze unübersichtliche Vertracktheit<br />

von Weltenlauf und<br />

menschlicher Existenz vor Augen<br />

führt, statt uns zu sagen, wo es langgeht,<br />

war mit einem Mal wieder da<br />

und feierte Erfolge über Erfolge.<br />

In seinem Gespräch mit Philip<br />

Roth erklärte Kundera, wie viel er<br />

den Romanen vonDiderot und Laurence<br />

Sterne verdankte.„Ihre Experimente“,<br />

sagte er, „waren erfüllt von<br />

Glück und Freude.“ Auf den Akkord<br />

vonExperiment und Glück sprangen<br />

die 68er jeden Alters an. Es gab die<br />

Lust aufs Experiment, eine Sehnsucht<br />

nach dem Unbekannten. Man<br />

kann das heute, dasoviele sich zu<br />

sehnen scheinen nach dem, das sie<br />

kennen, nicht dick genug unterstreichen:<br />

dasVerlangen nach dem Fremden,<br />

dem Neuen.<br />

Das Neue ist nicht, was als News<br />

über die Bildschirme flimmert. Das<br />

Neue ist das,das der Autor entdeckt,<br />

wenn er nicht mehr schreibt, was er<br />

zu schreiben vorhatte, sondern<br />

wenn er dem Gang des Romans folgt.<br />

Der Autor ist wieder da, aber gerade<br />

nicht als der Herr seines Stoffes,sondern<br />

als der, der ihm zu folgen versteht.<br />

„Romanciers“, schreibt Milan<br />

Kunderain„DieKunst des Romans“,<br />

„die intelligenter sind als ihreWerke,<br />

sollten den Berufwechseln.“<br />

Das war die Botschaft, die die<br />

mitteleuropäischen Autoren in den<br />

Sechziger- und Siebzigerjahren für<br />

ihre Leser hatten. Es war die Erfahrung,<br />

dass die gesellschaftliche Produktion<br />

von Reichtum nicht von<br />

Plankommissionen zu bewältigen<br />

ist, dass sie nicht den Gesetzen des<br />

sogenannten demokratischen Zentralismus<br />

folgt. Dass sie auch nicht<br />

abhängt von Auflagenhöhen und<br />

Einschaltquoten. Sie muss von Individuen<br />

getan werden.<br />

Erfahrungen können nur dann<br />

zum gesellschaftlichen Reichtum<br />

werden, wenn sie als die Einzelner,<br />

ganz subjektiv, formuliert werden.<br />

Menschliche Gesellschaft ist die von<br />

Individuen. Wo die gekappt werden,<br />

da wird die Gesellschaft zerstört. Wo<br />

ein Paradies errichtet wird, da steht<br />

immer auch ein Archipel Gulag daneben.<br />

Für die nämlich, die nicht hineinpassen<br />

ins zu schaffende Paradies.Mit<br />

der Zeit wächst der Archipel<br />

Gulag und das Paradies verschwindet<br />

von der Landkarte. Die glücklichen<br />

Momente der Menschheit sind<br />

die, in denen Paradies und Gulag<br />

weit weggerückt, aber zu nahe sind,<br />

als dass jemand den Wunsch haben<br />

könnte sie zu errichten.<br />

Milan Kundera wird heute neunzig<br />

Jahrealt. DieKonstellationen, aus<br />

denen heraus er zum Schreiben<br />

kam, sind seit langem verschwunden.<br />

Seine untreuen Leser haben<br />

sich anderen Autoren zugewendet.<br />

Dabei täte es ihnen gut, wieder einmal<br />

„Die unerträgliche Leichtigkeit<br />

des Seins“ oder auch den schon<br />

sechs Jahrezuvor geschriebenen Roman<br />

„Das Buch vom Lachen und<br />

Vergessen“ zu lesen. Sie würden erkennen:<br />

DerRoman lebt.<br />

Verloren im Spätwerk<br />

Danach veröffentlichte Milan Kundera<br />

die großen Romane, die von<br />

den Schwierigkeiten der Liebe handeln<br />

in unserer westlichen Welt. Zuletzt<br />

erschien vonihm im Jahre2014<br />

„Das Fest der Bedeutungslosigkeit“.<br />

Er feiertdarin seine lang vergangene<br />

Geburtund seinen näher rückenden<br />

Tod. Mit diesem Buch habe er, so<br />

schrieb damals ein deutscher Kritiker,sein<br />

Talent überlebt.<br />

Kundera, der sein Frühwerk verwarf,<br />

weil er noch nicht zu sich gefunden<br />

hatte, hat sich womöglich<br />

am Ende auch wieder verloren. Wie<br />

wir alle das tun. Das gehört zum<br />

Menschsein dazu. Daran erinnert er<br />

uns,seine untreuen Leser.<br />

Wellness-, Kur- und Erholungsreisen<br />

an die polnische Ostseeküste<br />

LESERREISEN<br />

INFORMATIONEN UND BUCHUNG<br />

0800 –228 42 66<br />

Kennwort: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Swinemünde<br />

4- oder 8-tägige Reise an die polnische Ostseeküste<br />

22.04. –26.04.2019<br />

08.12. –15.12.2019<br />

weitere Termine von April bis Dezember online<br />

ab €199,–<br />

p. P. im DZ<br />

Im Preis enthaltene Leistungen:<br />

·3xÜN/HP im im 4*Hotel Hamilton ·3xreichhaltiges Frühstücksbuffet<br />

·1xAbendessen vom Buffet am Anreisetag ·1xWellnesspaket bestehend<br />

aus: 1x Hydrojet-Massage (ca. 10 Min.) / 1x Gesichtsmassage<br />

(ca. 15 Min.) /1xMassage mit Aromakerzen (ca. 20 Min.) ·Freie Nutzung<br />

von Schwimmbad, Whirlpool und Sauna im Hotel (außerhalb der Therapiezeiten)<br />

·Leihbademantel ·Freier Internetzugang (WLAN) im Hotel<br />

· Örtliche, deutschsprachige Reiseleitung mit regelmäßigen Sprechstunden<br />

im Hotel · Möglichkeit zur Buchung von Ausflügen vor Ort<br />

Zusätzliche Kosten p. P.: ·EZ-Zuschlag: ab €48,–/3Nächte<br />

Kolberg<br />

15-tägiger Kur-Urlaub im berühmten Ostseebad<br />

25.05. –08.06.2019<br />

ab €579,–<br />

07.12. –21.12.2019<br />

p. P. im DZ<br />

weitere Termine von Mai bis Dezember online<br />

Im Preis enthaltene Leistungen:<br />

·Haustür-Abholunginkl. Kofferservice ·An-und Abreiseimmodernen Fernreisebus·JeweilseinMittagsimbissundeinGetränkbeiAn-undAbreise·14x<br />

ÜN/HP im Aparthotel Nad Parseta ·2xKuchenbuffet (montags) ·Ärztliches<br />

Eingangsgespräch ·20Kur-Anwendungen pro Aufenthalt (2x pro Werktag)<br />

·Freie Nutzung von Schwimmbad, Whirlpool und Fitnessraum im<br />

Hotel ·Freie Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen ·Örtliche, deutschsprachige<br />

Reiseleitung mit regelmäßigen Sprechstunden im Hotel ·24-<br />

Stunden-Notruftelefon ·Möglichkeit zur Buchung von Ausflügen vor Ort<br />

Zusätzliche Kosten p. P.: ·EZ-Zuschlag: ab €168,– /14Nächte<br />

Mehr Informationen unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen |leserreisen@berliner-zeitung.de<br />

Detaillierte Informationen zur Reise und rechtliche Hinweise erhalten Sie vor Buchung vom Reiseveranstalter.<br />

Reiseveranstalter (i. S. d. G.): Vital Tours GmbH, Pettenkoferstr. 43, 10247 Berlin


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 23<br />

· ·<br />

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Feuilleton/Medien<br />

Zu früh<br />

für ein<br />

Abschiedsmahl<br />

Gob Squads Brexit-Abend<br />

„I love you, Goodbye“<br />

VonDoris Meierhenrich<br />

Vielleicht war es voreilig, die britische<br />

Regierung beim Wort zu<br />

nehmen und den 29. Märzals großes<br />

Brexit-Theater auch auf dem Theater<br />

festzulegen. Andererseits, warum<br />

sollte man Politiker nicht mal beim<br />

Wort nehmen, auch wenn wir im Fall<br />

der britischen Spezies gelernt haben,<br />

wie flüchtig ein solches „Wort“ doch<br />

ist. Eins ist klar:Brexit ist keineswegs<br />

gleich Brexit, und die „Noes“ und<br />

„Ayes“ in den seltsamen Abstimmungsprozessionen<br />

über die immer<br />

gleichen Fragen scheinen auch keineswegs<br />

die immer gleichen „Noes“<br />

und „Ayes“ zu sein.<br />

So ist am Freitag das Schicksalsdatum<br />

selbst quasi über Nacht zu einem<br />

ganz normalen Wochenende geworden.<br />

Was bedeutet, dass wir am<br />

Abend zwar noch mit einigem Erwartungskribbeln<br />

ins altehrwürdige<br />

HAU, dem nunmehrigen „House“<br />

marschierten, wo die Performer des<br />

britisch-deutschen Theaterkollektivs<br />

Gob Squad dem anberaumten Brexit<br />

dramatisch-parlamentarisch entgegen<br />

fieberten. Dann aber ließen sie in<br />

einer sechsstündigen Kochshow mit<br />

Tanzeinlagen den Brexit in sieben<br />

mehr oder weniger katastrophisch<br />

zubereiteten Nationalgerichten einfach<br />

verdampfen. Am Sonnabend<br />

schien die Sonne dann freundlicher<br />

denn je, und alles war wie zuvor: Die<br />

einst so hoffnungsfroh geschmiedete<br />

EU war nicht reduziert, und die <strong>Zeitung</strong>en<br />

verkündeten, dass bis zum 12.<br />

Aprilalles wieder offen sei.<br />

„Reset!“ lautet das englische Wort<br />

und fiel in dem locker improvisierten,<br />

auch seichten Sieben-Gänge-Kabarett<br />

im entstuhlten HAU 1gleich dutzende<br />

Male: als Kommando des auch<br />

hier zentralen Zeremonienmeisters<br />

„Mister Speaker“, der vom Rang aus<br />

das Identität stiften wollende Kochspektakel<br />

auf der Bühne ordnete. Es<br />

war aber auch der Sehnsuchtsruf der<br />

Performerin Berit Stumpf, der kurz<br />

vor Mitternacht erklang, nachdem<br />

ihrehessische„grüne Soße“ durch die<br />

Unkenntnis der britischen Hilfsköche<br />

in grüne Pampe endete.Verzweiflung<br />

Scheidungsgrund? Britische Hilfsköche<br />

verderben die grüne Soße. DOROTHEA TUCH<br />

klang aus ihrem „Reset!“ und jenes<br />

tief innere, sehr menschliche Pathos,<br />

dem Gob Squad seit 25 Jahren in ihren<br />

bunt verpackten „Real-Life“-Perfomances<br />

nachspüren. Wahre Gefühlsmomente<br />

sind ihnen immer<br />

wichtiger als diskursive Konstrukte,<br />

und so bilden auch hier die vielen<br />

Popzitate und aufgewärmten<br />

deutsch-britischen Klischees, die sie<br />

sich gegenseitig an die Kochmützen<br />

werfen, nur die Fassade für das unberührtMenschliche<br />

darunter.<br />

Und Berit Stumpf blättert das<br />

noch ein bisschen weiter auf, indem<br />

sie ihr historisch-praktisches Fantasiekostüm,<br />

das sie (wie die ihrer Kollegen)<br />

irgendwo zwischen Muppetshow<br />

und Shakespeare verortet, ablegt.<br />

Dann steht sie nackt da und<br />

wünscht sich dorthin zurück, wo<br />

noch kein Gerücht, keine Falschheit<br />

ihrebritisch-deutsche Liebe je trübte.<br />

Zu spät. Längst rührtjeder seinen eigenen<br />

Brei, sabotiert die Rezepte des<br />

anderen. Eine traurig groteske Manscherei<br />

–wie der Brexit selbst.<br />

Unsere Lehrerin ist nackt!<br />

Im prämierten ZDF-Drama „Rufmord“ beeindruckt Rosalie Thomass als wehrhaftes Cybermobbing-Opfer<br />

VonTorsten Wahl<br />

App für Obama<br />

Und das als Mosaik: Die Nationalgalerie zeigt die erste Europa-Schau des Afroamerikaners Jack Whitten<br />

VonIngeborg Ruthe<br />

Der Spirit wirkt. Er dringt<br />

aus jedem Schwung,<br />

etwa in einem steingrauen<br />

Bild, das Cy<br />

Twomblys gewebeartigen Malstrukturen<br />

gewidmet ist und auf dem sich<br />

Rakel-Spuren finden, als sei der<br />

Wind über eine Eisfläche des Nordmeeres<br />

oder über das Hochplateau<br />

eines Basaltgebirgszuges gepeitscht.<br />

DasGeistige wie das Emotionale,das<br />

den Maler Jack Whitten (1939–2018)<br />

zu unverwechselbaren, abstrakten<br />

Bild-Experimenten antrieb, entströmt<br />

den Tafeln geradezu physisch.<br />

In seiner Malerei, hat Whitten<br />

gesagt, drehe sich alles um die„Leerstellen“<br />

zwischen Form und Inhalt.<br />

Es geht bei Letzterem nicht um Bild-<br />

Erzählungen, nicht um Illustrationen,<br />

auch nicht um Symbolik, eher<br />

um Experimente und Prozesse.<br />

Von irgendwo, das meint seine<br />

Tochter Mirsini Whitten, die mit anderen<br />

Familienangehörigen gerade<br />

aus New York angereist ist, würde<br />

Jack jetzt zusehen. Und gewiss erfreut<br />

sein. Noch nie waren seine eigenwillig-schönen<br />

Mosaik-Gemälde<br />

nämlich in Europa ausgestellt. Der<br />

aus Alabama stammende Afroamerikaner<br />

ist hierzulande noch ein Unbekannter.<br />

Nationalgalerie-Direktor<br />

Udo Kittelmann hatte ihn 2007 in<br />

den USA getroffen, die Ausstellung<br />

stand seitdem auf seinerTo-do-Liste.<br />

Doch Whitten, gerade noch mitten<br />

in der Arbeit, starb ganz plötzlich<br />

Anfang letzten Jahres.<br />

AusAlabama nach NewYork<br />

„Apps for Obama“ 2011, Acryl auf Hohlkerntür PRIVATSAMMLUNG/ ZENO XGALLERY ANTWERPEN/ JOHN BERENS<br />

Jack Whitten im Atelier Queens vor einer seiner Mosaikwände, um 2007<br />

Eine junge blonde Frau lässt sich<br />

nackt auf den Wellen eines Bergsees<br />

treiben. Dann taucht sie unter.<br />

Oder taucht sie ab? Tags darauf beginnt<br />

die Polizei im See nach ihr zu<br />

suchen. EinZeitsprung acht Wochen<br />

zurück zeigt die blonde Schwimmerin<br />

als Lehrerin, der scheinbar alles<br />

leicht fällt und alles zufällt. Luisa<br />

(Rosalie Thomass) hat mit ihren unkonventionellen<br />

Methoden eine Rabaukenklasse<br />

begeistert und privat<br />

den Schreiner Finn (Shenja Lacher)<br />

für sich gewonnen, der für sie seine<br />

langjährige Freundin aus dem Dorf<br />

verlassen hat.<br />

Doch von einem Tagauf den andern<br />

wird Luisas Status erschüttert.<br />

Aufdem Schulservertauchen Nacktfotos<br />

von ihr auf, die von ihrem Exfreund<br />

stammen. Der gibt zwar zu,<br />

dass er die Bilder auf ein„Rache-Portal“<br />

hochgeladen habe, beteuert<br />

aber,sie nicht weiter verstreut zu haben.<br />

Luisa glaubt, dass der Bauunternehmer<br />

(Johann von Bülow) hinter<br />

der Attacke steckt –sie hatte seinen<br />

lernschwachen Sohn nicht bevorzugen<br />

wollen. Schon mehrfach<br />

haben sich Fernsehfilme mit dem<br />

Thema Cybermobbing auseinander<br />

gesetzt, meist unter Jugendlichen,<br />

wie im Drama „Homevideo“, das<br />

schon 2011 Maßstäbe setzte.<br />

Hier nun trifft es eine junge Lehrerin,<br />

die mit dem Netz aufgewachsen<br />

ist und recht unbefangen damit<br />

umgeht. Sie posiert sogar für ihre<br />

Klasse fürs Handyfoto, was ihr später<br />

prompt vorgehalten wird. Zugleich<br />

ist Luisa aber eine Frau, die<br />

sich überhaupt nicht als Opfer<br />

sieht, sondern vehement versucht,<br />

sich zu wehren, und dabei immer<br />

mehr missgünstige Dörfler gegen<br />

sich aufbringt.<br />

Wie Rosalie Thomass diese Entwicklung<br />

spielt, ist ein Ereignis. Ihre<br />

Luisa ist schon dank ihrer strahlenden<br />

Erscheinung eine Provokation<br />

für die Alteingesessenen. IhrGlaube,<br />

alles ließe sich aufklären, ist unerschütterlich<br />

–und trotzdem hat sie<br />

keine Chance. Zusehr steht sie als<br />

Lehrerin im Blickfeld. Sie wird von<br />

den Kolleginnen im Stich gelassen,<br />

von der Schuldirektorin (Johanna<br />

Gastdorf) wie zu einem Tribunal zu<br />

JPHN BERENS<br />

Die Lehrerin Luisa (Rosalie Thomass) und<br />

ihr Freund Finn (Shenja Lacher).<br />

ZDF<br />

den empörten Eltern geführt –und<br />

vonden Männerndes Ortes am Telefon<br />

sexuell belästigt. Selbst ihr<br />

Freund wendet sich ab. Kurz vor ihrem<br />

Zusammenbruch konfrontiert<br />

sie die Kerle in der Kneipe mit deren<br />

blöden Sprüchen.<br />

„Rufmord“ baut aber nicht nur<br />

auf eine starke Hauptdarstellerin,<br />

30 seiner meist großformatigen Tafeln<br />

aus 55 Jahren sind im Hamburger<br />

Bahnhof zu sehen. Der witzige<br />

Titel„Jack's Jacks“ will sagen, dass alles,was<br />

wir sehen, ganz und gar sein<br />

Ding war und er es nie anders gewollt<br />

hätte. Nicht die bitteren Erfahrungen<br />

der Rassentrennung in den<br />

Südstaaten. Nicht die verrückten<br />

60er-Jahre in New York, erst beim<br />

Studium an der Hochschule Cooper<br />

Union, dann die folgenreiche Begegnung<br />

mit der eher poetischen Fraktion<br />

der abstrakten Expressionisten<br />

wieWillem de Kooning, Arshile Gorki<br />

oder Franz Kline. Und später mit<br />

dem Who is Who der amerikanischen<br />

Nachkriegs-Klassik: Ellsworth<br />

Kelly,Rauschenberg, Warhol.<br />

Whitten war ein Suchender, der<br />

die Mittel malerischer Abstraktion<br />

erweiternwollte.Das betraf die technisch-handwerklichen<br />

Aspekte und<br />

sein ausgeprägtes Materialempfinden<br />

ebenso wie die formal-ästhetischen<br />

und politischen Inhalte. Er<br />

war dem schwarzen Bürgerrechtler<br />

Martin Luther King begegnet, widmete<br />

ihm 1968 ein farbstrudelndes<br />

Bild wie aus Erde,Feuer,Wasser,Luft.<br />

Whitten engagierte sich gegen<br />

den Vietnamkrieg, las die Schriften<br />

deutscher Philosophen und zugleich<br />

Bücher über Quantenphysik und<br />

Mathematik, interessierte sich für<br />

Sport und verwandelte, was er sah,<br />

hörte,erlebte in Formen, die schließlich<br />

zu den späten Experimenten,<br />

den Mosaiken, führten. Zudem<br />

liebte er Jazz, traf Musiker wie B.B.<br />

King –für ihn malte er auf schwarzem<br />

Bildgrund ein Engelchen –,<br />

Duke Ellington, John Coltrane,Miles<br />

Davis,Ornette Coleman.<br />

In einem Video am Eingang der<br />

Ausstellung ist zu sehen, wieWhitten<br />

arbeitete: Er schnitt die Rechtecke<br />

der fast byzantinisch perfekt angeordneten<br />

Mosaikteile aus Papier und<br />

Pappe, bemalte, spachtelte, klebte,<br />

collagierte die Teilchen akribisch auf<br />

Leinwand und Holz. Er türmte Acrylfarbe<br />

auf Acrylfarbe; in den vonKanten<br />

aus Metall oder Gummi begrenzten<br />

Bildtableaus gibt es kein Stückchen<br />

buntes Glas, Stein oder Kunststoff.<br />

Alles ist nur verwandelte Farbe,<br />

etwa im Mosaik mit einem Oval voller<br />

Brustnippel. Die sinnlich-witzige<br />

Tafel ist der großen Bildhauerin<br />

Louise Bourgeois und dem ewig<br />

Weiblichen gewidmet.<br />

Wabenmuster für Warhol<br />

In einer Hommage für Warhol<br />

drückte Whitten Bienenwaben und<br />

Lochraster-Bleche in die Farbmasse.<br />

Die ganze Leinwand sieht aus wie<br />

eine überflogene Landmarke, die<br />

nur für Außerirdische und deren<br />

Landeplätze bestimmt ist. Und da<br />

sind die „Apps for Obama“ von2011,<br />

Whitten hat damit seine Hoffnungen<br />

auf Barack Obama ins Bild gesetzt<br />

und zwar mit viel Blau und Weiß,<br />

dazu grün-gelbe-rote Markierungen<br />

auf einer Hohlkerntür. Symbolisch<br />

dargestellt ist ein digitales Netzwerk.<br />

„Als ich an diesem Bild arbeitete,war<br />

Obama in Schwierigkeiten“, notierte<br />

Whitten damals. Esging um dessen<br />

zweite Amtszeit als Präsident der<br />

USA. Dass dann am 20. Januar 2017<br />

Donald Trump ins Weiße Haus einzog,<br />

hat Whitten noch erlebt. Dem<br />

unberechenbaren Twitterer widmete<br />

er keine App. Daswäreihm gegen die<br />

Künstler-Ehregegangen.<br />

Jack’sJacks,Hamburger Bahnhof bis 1.9., Invalidenstr.50/51<br />

sondern ragt mit seiner kraftvollen,<br />

stimmungsvollen Bildsprache und<br />

seiner raffinierten Dramaturgie weit<br />

aus dem Einerlei der regionalen<br />

ZDF-Montagsfilme heraus. Die<br />

Krimi-Elemente stehen hier mal<br />

nicht im Vordergrund. Die Kommissarin<br />

findet sich in Luisas Position<br />

wieder, denn sie wird als Zugereiste<br />

ähnlich beargwöhnt. Gespielt wird<br />

sie vonVerena Altenberger,die demnächst<br />

auch im ARD-Polizeiruf als<br />

Nachfolgerin von Matthias Brandt<br />

zu sehen sein wird.<br />

Wie trickreich das Drama nicht<br />

nur mit dem Thema Rache, sondern<br />

vor allem mit der Brüchigkeit sozialer<br />

Bindungen spielt, das macht sogar<br />

richtig Spaß. „Rufmord“ wurde<br />

schon vor der ZDF-Ausstrahlung für<br />

alle denkbaren TV-Auszeichnungen<br />

nominiert, gewann kürzlich auf dem<br />

Deutschen Fernsehkrimi-Festival in<br />

Wiesbaden sowohl den Preis der Jury<br />

als auch den Publikumspreis –die<br />

junge Schweizer Regisseurin Viviane<br />

Andereggen ist die erste Frau, der<br />

dies gelang.<br />

Rufmord –Mo, 1.4.,20.15, ZDF<br />

Windharfe<br />

und<br />

Blechglanz<br />

Debüt: Die Dirigentin<br />

Karina Canellakis beim DSO<br />

VonClemens Haustein<br />

Schneller als gedacht neigt sich die<br />

Zeit dem Ende zu, da Auftritte einer<br />

Dirigentin als ungewöhnlich galten.<br />

In Nürnberg, Halle, Magdeburg<br />

und Basel sind Generalmusikdirektorinnen<br />

im Amt oder werden es<br />

bald sein, mit Mirga Gražinyte-Tyla<br />

hat sich eine erste Frau auf einem<br />

großen, vielbeachteten Posten bewährt,<br />

beim City of Birmingham Orchestra.<br />

Als Karina Canellakis am<br />

Sonnabend beim Deutschen Symphonie-Orchester<br />

debütierte,<br />

nimmt man befriedigt wahr,dass die<br />

Tatsache,dass hier eine Frau ans Dirigentenpult<br />

getreten ist, viel weniger<br />

interessierttritt als die Frage,wie<br />

hier ein Orchesterdebüt gelingt: in<br />

diesem Fall glänzend.<br />

Canellakis, inNew York geboren,<br />

in den USA als Geigerin ausgebildet,<br />

später Mitglied der Orchesterakademie<br />

der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker (wo<br />

Simon Rattle sie in ihrer Absicht bestärkte,zum<br />

Dirgieren zu wechseln),<br />

zeigte sich in der Philharmonie als<br />

außergewöhnlich komplette Dirigentin<br />

(die Bezeichnung schließt die<br />

männlichen Kollegen mit ein): präzise<br />

und detailliertinder Zeichengebung,<br />

was in Antonín Dvoráks „Mittagshexe“<br />

zu Beginn und bei Béla<br />

Bartóks „Konzertfür Orchester“ zum<br />

Schluss zu einer nicht nur unfallfreien,<br />

sondern außergewöhnlich<br />

differenzierten Wiedergabe führte.<br />

Bei einem Gastauftritt kommt das<br />

nicht so oft vor.<br />

Transparent und geschmeidig<br />

Auffallend ist auch die enorme dynamische<br />

Bandbreite, die Canellakis<br />

dem Orchester abtrotzen kann: vom<br />

windharfenartig gehauchten Pianissimo<br />

reicht sie bis zum blechglänzenden<br />

Fortissimo. Klangliche Qualität<br />

haben beide Extreme, weil unter Canellakis’<br />

Händen der Klang nie verklumpt,<br />

sonderntransparent und geschmeidig<br />

bleibt. Auch Tempohärte<br />

bringt die Dirigentin mit, ebenso einen<br />

wachen Sinn für die Gliederung<br />

eines Werkes, für Abschnitte, Entwicklungen<br />

und Übergänge,weshalb<br />

bei der„Mittagshexe“ wie beim„Konzert<br />

für Orchester“ eine fesselnd klare<br />

Erzählung gelingt.<br />

All das lässt an die amerikanische<br />

Tradition präzisen, knackigen Spiels<br />

denken. Die Grenzen fördert György<br />

Ligetis Violinkonzert zu Tage, bei<br />

dem im Zusammenspiel nicht alles<br />

so akkurat gelingt, wie es sein<br />

könnte. Das mag mit der heiklen,<br />

rhythmisch empfindlichen Textur<br />

dieses Werkes zusammenhängen,<br />

angesichts einer hingebungsvollen<br />

Aufführung gerät der Mangel aber<br />

schnell in den Hintergrund.<br />

Solist Pekka Kuusisto, trollartig<br />

auftretend, gibt seinem Part zarte<br />

Präsenz, ein zeitloser Klangraum entsteht,<br />

in dem Kompositionstechniken<br />

des Mittelalters gleichberechtigt<br />

neben Obertonexperimenten der<br />

Moderne stehen. Vonder kommenden<br />

Saison an wirdKarina Canellakis<br />

übrigens Chefdirigentin des Niederländischen<br />

Radio-Orchesters sein.<br />

TOP 10<br />

Sonnabend, 30. März<br />

1 Tagesschau ARD 6,69 24 %<br />

2 Der Auftrag ARD 5,87 20 %<br />

3 Sportschau 18:30 ARD 4,86 23 %<br />

4 DSDS Folge17 RTL 3,41 12 %<br />

5 Sportschau 18:00 ARD 2,74 17 %<br />

6 heute ZDF 2,63 12 %<br />

7 Der Kommissar ... ARD 2,57 11 %<br />

8 Dr. Klein ZDF 2,47 10 %<br />

9 Goldene Kamera ZDF 2,36 8%<br />

10 heute journal ZDF 2,35 13 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (✆ 28 40 81 55)<br />

20.00: Die Antigone des Sophokles<br />

DT-Kammerspiele (✆ 28 44 12 25)<br />

19.00 Box: Hool (Junges DT)<br />

Komische Oper Berlin (✆ 47 99 74 00)<br />

19.30: VanDijk |Eyal(Staatsballett Berlin)<br />

Schaubühne (✆ 89 00 23)<br />

19.30 Studio: Love hurts in Tinder Times<br />

Vaganten Bühne (✆ 313 12 07)<br />

20.00: Ruhm<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

BKA (✆ 202 20 07)<br />

20.00: TheatersportBerlin: Das Match<br />

Distel (✆ 204 47 04)<br />

19.30 Studio: #MayDay. Wirfeierninden Brexit<br />

(Tilman Lucke, Martin Valenskeund Roger Stein)<br />

20.00: Zirkus Angela<br />

Mehringhof-Theater (✆ 691 50 99)<br />

20.00: Früher war ichälter (Horst Evers)<br />

Wühlmäuse (✆ 30 67 30 11)<br />

20.00: Der blaue Montag: Die ganze Stadt in einer<br />

Show(Arnulf Rating(Mod.)<br />

Zimmer 16 (✆ 48 09 68 00)<br />

19.30: Die offene Bühne<br />

KLASSIK<br />

Konzerthaus Berlin (✆ 203 09 21 01)<br />

20.00 Gr.Saal: Mariza, Fado<br />

Palais Schleiermacher (✆ 204 35 48)<br />

19.30: Ellen Hünigen (Clavichord),Bei Schleiermacher,Kompositionen<br />

für Tasteninstrumente aus<br />

dem 16. und 17. Jahrhundertvon Byrd, Sweelinck,<br />

Scheidemann, Frescobaldi u. a.<br />

Philharmonie (✆ 25 48 83 01)<br />

20.00: <strong>Berliner</strong> Symphoniker,Ltg.Thomas Hennig,<br />

Solisten der Universität der Künste Berlin, Chorvereinigung<br />

Berlin,G.Rossini:Ouvertüre zur Oper „Die<br />

seideneLeiter“, Ouvertüre zurOper „Die seidene Leiter“;<br />

P. Cornelius: Arie aus „Der Barbier vonBagdad“;<br />

L. Thuille: „Urschlamm-Idyll“, „Fridolin“, Burleskefür<br />

Soli, Männerchor und Orchester<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(✆ 254 88 -1 32) 20.00: Kammersymphonie Berlin,<br />

Ltg.Jürgen Bruns, Gustavo Beytelmann (Piano), Berlin<br />

trifft Argentinien<br />

WaterGate (✆ 61 28 03 94)<br />

20.00: Christophe Rousset (Cembalo), Classic<br />

Lounge<br />

KINDER<br />

Atze Musiktheater (✆ 81 79 91 88)<br />

10.00 Studio: Oh wie schön ist Panama (ab 4bis<br />

8J.)<br />

10.30: Emil und die Detektive(ab 6bis 12 J.)<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (✆ 47 99 74 88)<br />

20.00: Erbarmen, Psychothriller (ab6J.)<br />

Buchlokal (✆ 40 04 73 33)<br />

10.00: Märchentrilogie vonSebastian Meschenmoser,Illustration<br />

(ab 3J.)<br />

Computerspielemuseum (✆ 60 98 85 77)<br />

10.00: Aufschlag Games. Wiedigitale Spiele in unser<br />

Leben traten, Videogames<br />

Grips Hansaplatz (✆ 39 74 74 77)<br />

10.00: Laura war hier (ab 5J.)<br />

Grips Podewil (✆ 39 74 74 77)<br />

10.00: Das Nacktschnecken-Game (ab 12 J.)<br />

JugendmuseumSchöneberg (✆ 902 77 61 63)<br />

14.00: Heimat Berlin, Projektschau und Aktionsraum<br />

14.00: Villa Global. The Next Generation<br />

14.00: Wunderkammern–Wunderkisten<br />

14.00: Welcome to diversCITY! Queer in Schöneberg<br />

und anderswo<br />

Komische Oper Berlin (✆ 47 99 74 00)<br />

11.00: Die Bremer Stadtmusikanten (Bremen Mizikacilari)<br />

(ab 6J.)<br />

Labyrinth Kindermuseum (✆ 800 93 11 50)<br />

9.00: 1, 2, 3, Kultummel –Die Ausstellung mit dem<br />

Vielfalter,Lernvielspaß für Mitmachkinder (ab 3bis<br />

11 J.)<br />

me Collectors Room Berlin (Auguststr.68)<br />

12.00: ART &KIDS<br />

Pierre Boulez Saal (✆ 47 99 74 11)<br />

10.00, 18.00: Märchen ohne Worte: HelgaKaren<br />

(Klavier), Movement: Shila Anaraki und Studierende<br />

der Barenboim-Said Akademie, RobertSchumann:<br />

„Märchenerzählungen“ für Klarinette, Bratsche und<br />

Klavier;GyörgyKurtág: „HommageàR.Sch.“ –<br />

Konzertfür Kinder und Erwachsene<br />

Puppentheater Firlefanz (✆ 283 35 60)<br />

10.00: Kasperheiratet, Einlustiges Abenteuerspiel<br />

(ab 3bis 8J.)<br />

Schlossplatztheater (✆ 651 65 16)<br />

10.00: Die Reise zum Mond –Eine fantastische Oper,<br />

Musiktheater (ab 7J.). Anm. erf.<br />

Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />

10.30: Frau Wassily sieht Blau, Christiane Kampwirth<br />

(ab 2J.). Anm. erf.<br />

Theater an der Parkaue (✆ 55 77 52 52)<br />

10.00: Pünktchen und Anton (ab 10 J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Haus für Poesie (✆ 48 52 45 -0)<br />

19.30: 20 Jahre Lyrikline. Spoken Word und Performance<br />

aus Flandernund der Wallonie, AndyFierens,<br />

Gioia Kayaga,Lisette Lombé, Lesung und Performances<br />

vonDominique De Groen, präsentiertvon Mélanie<br />

Godin und Patrick Peeters<br />

Kulturbrauerei/Maschinenhaus (✆ 44 31 51 00)<br />

20.00: Holger Biege: Sagte mal ein Dichter.Das<br />

Leben eines Ausnahmekünstlers, Wolfgang Martin,<br />

Buchpremiere mit Musik. Moderation: Ulf Drechsel<br />

Kulturfabrik Moabit (✆ 397 50 56)<br />

19.30 Fabriktheater:Schall &Rauch Slam, Poetry<br />

Slam Schattenwand<br />

Literaturhaus Berlin (✆ 88 72 86 -0)<br />

21.00: Wortservierung: Werhat meinen Vater umgebracht,<br />

vonEduard Louis mit Richard Burger<br />

Periplaneta Kreativzentrum (✆ 44 67 34 33)<br />

20.00: Lesebühne: Vision &Wahn „Reingefallen“,<br />

Klaus Ungerer,Marion Alexa Müller,Thomas Manegold<br />

und Robert Rescue, Johannes Kubin<br />

Pfefferberg Theater (✆ 939 35 85 55)<br />

20.00: Literatur Live: Der Menschenleser,Patricia<br />

Holland Moritz<br />

Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />

20.00 Kl. Salon: Autorenforum: Lesen –Zuhören –<br />

Diskutieren, Vorlesen unveröffentlichter Texte<br />

Volksbühne Berlin (✆ 24 06 57 77)<br />

20.00 Roter Salon: Wenn dein Land nicht mehr dein<br />

Land ist oder sieben Schritte in dieDiktatur,Ece<br />

Temelkuran, Moderation: Dilek Güngör,Lesung dt.<br />

Passagen: Irene Baumann<br />

FÜHRUNG<br />

Arbeitskreis altes Regierungsviertel<br />

(✆ 01 76 25 29 15) 13.30: VomWilhelmplatz zum<br />

Führerbunker –Eine Stadtführung durch das alte<br />

Regierungsviertel, Treff: Wilhelmstr./Mohrenstr.am<br />

Denkmal für Leopold vonAnhalt-Dessau<br />

Berlinische Galerie (✆ 78 90 26 00)<br />

14.00: Kuratorenführung in den aktuellen Ausstellungen<br />

14.00: Kuratorenführung in den aktuellen Ausstellungen<br />

14.00: Kurator*innenführung: Julian Charrière, Guido<br />

Faßbender<br />

15.00: Guided Tour in English: Julian Charrière<br />

Dalí Berlin (✆ 07 00 32 54 23)<br />

12.30, 14.00, 15.30, 17.00, 18.30: Dalí –Die Ausstellung<br />

am PotsdamerPlatz,Treff: Im Museum<br />

Buch &Musik<br />

Sagte<br />

mal<br />

ein Dichter<br />

Wer beim Lesen der Überschrift<br />

an Holger Biege<br />

denkt, wird nicht enttäuscht:<br />

Wolfgang Martin, einst Musikchef<br />

beim Jugendradio DT64,<br />

hat mit dieser Liedzeile seine<br />

Holger-Biege-Biografie überschrieben.<br />

Heute stellt er sie<br />

vor, der Schauspieler Thomas<br />

Putensen wird dazu singen.<br />

DerAutor kannte Holger Biege,<br />

den 1952 in Greifswald geborenen<br />

Musiker,gut, war mit Biege<br />

befreundet, der mit seinen stillen<br />

Liedern sein Publikum in<br />

der DDR auf besondere Weise<br />

erreichte. Ersang vom„Reichtum<br />

der Welt“, „Cola-Wodka“<br />

und versprach, am Ende blieben<br />

„Deine Liebe und mein<br />

Lied“. Holger Biege hielt es<br />

nicht aus im Osten. Er übersiedelte<br />

1983 nach Hamburg –<br />

und musste merken, dass ihm<br />

nicht nur seine Hörer abhanden<br />

gekommen waren, sondern<br />

wiederum Kompromisse<br />

nötig waren. Cornelia Geißler<br />

Über Holger Biege –musikalische Buchpremiere,<br />

20 Uhr,Kulturbrauerei, Maschinenhaus,<br />

Knaackstr.97, 12 Euro<br />

Peter Huchel<br />

(1903 bis<br />

1981), um 1975<br />

KEYSTONE/HULTON ARCHI-<br />

VE/GETTY IMAGES<br />

Du, lass Dich nicht verhärten/<br />

in dieser harten<br />

Zeit/ die allzu hart sind<br />

brechen/ die allzu spitz<br />

sind stechen/ und brechen ab sogleich“.<br />

Die Zeilen gehören zu Wolf Biermanns<br />

wohl berühmtestem Lied:<br />

„Ermutigung“. DerText erschien zuerst<br />

1968 in dem Band „Mit Marxund<br />

Engelszungen“ im Wagenbach-<br />

Verlag, später erschien es dann auch<br />

aufVinyl.Wolf Biermann hat in Interviews<br />

wiederholt betont, dass er das<br />

Lied vor allem für sich geschrieben<br />

habe. Gewidmet aber hat er die Zeilen,<br />

die heute in vielen Schulbüchern<br />

abgedruckt sind, seinem<br />

Freund, dem Lyriker Peter Huchel,<br />

dem der Zusatz „das Huchel-Lied“<br />

auch durchaus eine größereöffentliche<br />

Aufmerksamkeit bescherte –zumindest<br />

im Westen.<br />

Peter Huchel wurde 1903 im <strong>Berliner</strong><br />

Südwesten in Lichterfelde geboren.<br />

In den 20er-Jahren studierte<br />

er Literaturwissenschaft in Berlin<br />

und Freiburg. Nach Reisen durch<br />

Frankreich, Rumänien, Ungarn und<br />

die Türkei kam er zu Beginn der<br />

30er-Jahre in freundschaftlichen<br />

Harry Nutt<br />

findet, dass Poesie und Lebensgeschichte<br />

einander oft bedingen.<br />

Dami<br />

In der Kunst d<br />

sich der Lyrik<br />

Die Akademie<br />

Kontakt mit Ernst Bloch, Alfred Kantorowicz,<br />

Fritz Sternberg und dem<br />

DichterGünther Eich.<br />

Ein Dichterleben, wie er es für<br />

sich vorgestellt haben mag, wurde in<br />

dieser Zeit zunehmend schwieriger<br />

und führte zu einem quälenden<br />

Schwanken zwischen Widerstand<br />

und innerer Emigration. Huchel versuchte<br />

weiter zu schreiben. Er veröffentlichte<br />

Hörspiele und übte sich<br />

fortan in der Fähigkeit, Politisches in<br />

seinen Texten behutsam zu verschlüsseln,<br />

obwohl doch die besten<br />

Gedichte Huchelsgerade vondessen<br />

Beobachtungsgabe und präziser<br />

Ausdrucksfähigkeit zeugen. Irgendwann<br />

aber war ans Schreiben kaum<br />

noch zu denken. Von1941 diente er<br />

als Soldat bei der Luftwaffe,1945 geriet<br />

er in russische Kriegsgefangenschaft.<br />

Peter Huchelsberuflicher Werdegang<br />

vollzog sich in der Gründungsphase<br />

der DDR schnell und geradlinig.<br />

Nach seiner Rückkehr aus Russland<br />

wurde er Dramaturg und persönlicher<br />

Referent des Sendeleiters<br />

beim Rundfunk der DDR, künstlerische<br />

Erfolge blieben nicht aus. 1951<br />

wurde Peter Huchel mit dem Natio-<br />

KINO<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 8551) Ein Gauner &<br />

Gentleman 15.15, 20.30; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 17.30<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Das Haus am Meer<br />

15.30; Das Haus am Meer –Lavilla (OmU) 18.00;<br />

Green Book –Eine besondere Freundschaft 20.30<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 1026) Ein Gauner &<br />

Gentleman 15.30, 18.00, 20.30<br />

Delphi LUX (✆ 322 931040) Ein Gauner &Gentleman<br />

–The Old Man &the Gun (OmU) 14.00,<br />

20.40; Beale Street –IfBeale Street Could Talk<br />

(OmU) 18.00; Free Solo 13.40; Free Solo (OmU)<br />

18.40; Mid90s (OmU) 21.00; Vice –Der zweite<br />

Mann 15.00, 17.50;Vice –Der zweite Mann (OmU)<br />

20.40; Trautmann 15.00, 17.30; Asche ist reines<br />

Weiß 15.00, 20.00; Die Goldfische 16.30, 19.00;<br />

Wir –Us (OF) 21.30; Of Fathers and Sons –Die<br />

Kinder des Kalifats (OmU) 15.10; Green Book –<br />

Eine besondere Freundschaft (OmU) 17.30, 20.20;<br />

Talking Money –Rendezvous bei der Bank (OmU)<br />

14.00; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit –<br />

On the Basis of Sex(OmU) 16.00; BohemianRhapsody<br />

(OmU) 18.40; The Sisters Brothers (OmU)<br />

21.30<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53)Ein Gauner &Gentleman<br />

18.15, 20.15; This Mountain Life –Die Magie<br />

der Berge –This Mountain Life (OmU) 18.00; The<br />

Sisters Brothers 20.00<br />

Kant Kino (✆ 319 9866) Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 15.45; Weil Du nur einmal<br />

lebst –Die Toten Hosen auf Tour 18.00, 20.30;<br />

Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit 15.15,<br />

17.50, 20.30; Yuli 16.00; The Favourite –Intrigen<br />

und Irrsinn 18.15; Bohemian Rhapsody 20.50;<br />

Lampenfieber 15.15; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft17.20; DasHausamMeer 20.10;Beale<br />

Street 14.45, 17.20, 20.00<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Dumbo<br />

14.50, 17.30; 3D: Captain Marvel 20.15, 23.15;<br />

The LegoMovie II 14.30; 3D: Captain Marvel 17.00;<br />

Bohemian Rhapsody 20.00; Wir 23.00;The Hate U<br />

Give 14.30; Die Goldfische 17.20, 20.00; Escape<br />

Room 22.40; Captain Marvel 14.00; Weil Du nur<br />

einmal lebst –Die Toten Hosen auf Tour 22.50;<br />

Green Book –Eine besondere Freundschaft 14.20;<br />

Free Solo 17.45; 3D: Dumbo 20.20, 23.00; Kirschblüten<br />

&Dämonen 15.00; Wir 17.40, 20.20; Captain<br />

Marvel 23.10; AStar Is Born 14.30;Trautmann<br />

17.30; Green Book –Eine besondere Freundschaft<br />

20.15; Wir –Us (OF) 23.10<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88)Colette(OmU)<br />

11.00; Die Frau des Nobelpreisträgers –The Wife<br />

(OmU) 13.00; #Female Pleasure (OmU) 14.40;<br />

Prinzessin Emmy 16.15; Iron Sky:The Coming Race<br />

(OmU) 17.30; Free Solo (OmU) 19.00; Beach Bum<br />

20.45;The House That Jack Built(OmU)22.20; Gegenden<br />

Strom–Konafer istrio (OmU) 11.00;Hi, AI<br />

–Liebesgeschichten aus der Zukunft (OmU) 12.45;<br />

Can You Ever Forgive Me? (OmU) 14.15; The Favourite<br />

–Intrigen und Irrsinn (OmU) 16.00; Of Fathers<br />

and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU) 18.00;<br />

Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 19.40; Bohemian<br />

Rhapsody (OmU) 21.35; Westwood: Punk.<br />

Ikone. Aktivistin. –Westwood: Punk, Icon, Activist<br />

(OmU) 11.00; Beale Street –IfBeale Street Could<br />

Talk (OmU) 12.30; Beautiful Boy (OmU) 14.30;<br />

Vice –Der zweite Mann (OmU) 16.30; Der Junge<br />

muss an die frische Luft 18.50; Green Book –Eine<br />

besondere Freundschaft (OmU) 20.30; Beach Bum<br />

(OF) 22.40<br />

Intimes (✆ 29 77 76 40)Kirschblüten &Dämonen<br />

16.45; Can You Ever Forgive Me? (OmU) 19.00;<br />

Der Goldene Handschuh 21.15; Herr Lehmann (DFmenglU)<br />

23.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Der Vorname<br />

16.00; The Favourite –Intrigen und Irrsinn (OmU)<br />

17.45; Roma (OmU) 20.00; Colette (OmU) 22.30;<br />

Stiller Kamerad 16.15; Familie Brasch 18.00; RBG<br />

–Ein Leben fürdie Gerechtigkeit (OmU) 20.00;Helmut<br />

Berger,meine Mutter und ich 22.00<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Ostwind 4–Aris<br />

Ankunft 13.45; IMAX 3D: Captain Marvel 13.45,<br />

16.45, 19.45; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

13.45, 16.00; Trautmann 14.00, 16.45;<br />

The Lego Movie II 14.00; Dumbo 14.00, 17.00,<br />

20.15; Paul und die Schule des Lebens 14.15;<br />

Mia und der weiße Löwe 14.15; Die Goldfische<br />

14.15, 16.45, 20.00; Rocca verändert die Welt<br />

14.30; 3D: Dumbo 14.30, 17.30; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt 14.30; Ralph<br />

reichts 2: Chaos im Netz 14.45; Prinzessin Emmy<br />

14.45; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die<br />

geheimeWelt 16.30; Captain Marvel 16.30, 20.00;<br />

Vice –Der zweite Mann 17.00;Iron Sky:The Coming<br />

Race 17.00, 20.15; Die Berufung: Ihr Kampf für<br />

Gerechtigkeit 17.15; Captain Marvel (OF) 17.15;<br />

Beach Bum 17.15, 19.45; Escape Room 17.30;<br />

Ein Gauner &Gentleman 18.10, 20.30; 3D: Alita:<br />

Battle Angel 19.15; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 19.30; Destroyer 19.30; Rabb Da<br />

Radio II 19.45; Rate Your Date 20.00; Beach Bum<br />

(OF) 20.15; Sneak Preview 20.30<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) OfFathers and<br />

Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU) 18.00; The<br />

Hate UGive (OmU) 20.00; Lords of Chaos (OmU)<br />

22.30; Rafiki (OmU) 18.20; Luz (OmU) 20.00; Der<br />

Fall Sarah &Saleem (OmU) 21.25<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Dumbo<br />

16.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />

Welt 16.40; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 16.40; Die Goldfische 16.50, 19.50;<br />

3D: Captain Marvel 17.00, 20.00; Ostwind 4–Aris<br />

Ankunft 17.10; Dumbo 17.10, 20.15; Captain<br />

Marvel 19.30; Iron Sky: The Coming Race 19.40;<br />

Escape Room 19.45; Wir 20.10<br />

Kino Kiste (✆ 998 7481) Wie gut ist deine Beziehung?<br />

14.00; Mia und der weiße Löwe 16.05;<br />

Vorhang auf für Cyrano 18.00; Gundermann 20.00<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 4109) Ostwind 4<br />

–Aris Ankunft 14.20; 3D: Dumbo 14.30, 17.15;<br />

Captain Marvel 14.30, 16.50, 20.10; Die Goldfische<br />

14.40, 17.10, 20.00; Rocca verändert die<br />

Welt 14.45; Dumbo 14.50, 17.30, 19.50; Asterix<br />

und das Geheimnis des Zaubertranks 14.50; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3:Die geheime Welt<br />

15.00; Prinzessin Emmy 15.10; Beach Bum 17.15,<br />

19.40; Misfit 17.20; Green Book 17.20; Der Junge<br />

muss an die frische Luft 17.30; 3D: Captain Marvel<br />

19.30; Hard Powder 19.45;Wir 19.50; Weil Du nur<br />

einmal lebst –DieToten Hosen auf Tour 20.00; Iron<br />

Sky: The Coming Race 20.20<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Vice –Der zweite Mann<br />

(OmU) 17.20,20.15, 22.15; B The Favourite –Intrigen<br />

und Irrsinn (OmU) 17.00, 19.40<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 2464) Talking Money<br />

–Rendezvous bei der Bank (OmU) 18.00; Of<br />

Fathers and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU)<br />

18.15; Das Haus am Meer (OmU) 19.45;Asche ist<br />

reines Weiß –Ash Is Purest White (OmU) 20.15;<br />

Mid90s (OmU) 22.00<br />

Moviemento (✆ 692 4785) Yuli (OmU) 14.45;<br />

The Sisters Brothers (OmU) 17.15; Of Fathers and<br />

Sons–Die Kinder des Kalifats (OmU)20.00,22.15;<br />

Fair Traders(OmU) 10.15, 18.45; Der kleineDrache<br />

Kokosnuss –Auf inden Dschungel! 12.30; Checker<br />

Tobi und das Geheimnis unseres Planeten 14.30;<br />

Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 16.30; The<br />

Favourite –Intrigen und Irrsinn(OmU) 21.00; Beach<br />

Bum (OF) 13.45, 18.15, 20.30, 22.45; RBG –Ein<br />

Leben für die Gerechtigkeit (OmU) 16.00<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Elly... –Darbareye<br />

Elly (OmU) 20.00<br />

Sputnik (✆ 694 1147) Frau Mutter Tier 16.00;<br />

Free Solo (OmU) 17.45; Weil Du nur einmal lebst<br />

–Die Toten Hosen auf Tour 19.30; Beale Street –If<br />

Beale Street Could Talk (OmU) 21.30; OfFathers<br />

and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU) 16.15;<br />

This Mountain Life –Die Magie der Berge (OmU)<br />

18.00; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit –<br />

On the Basis ofSex (OmU) 19.30; Vice –Der zweite<br />

Mann (OmU) 21.40; Kinobar im Sputnik Hi, AI –<br />

Liebesgeschichten aus der Zukunft (OmU) 20.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Ein Gauner &Gentleman<br />

15.50, 18.10, 20.30; New Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 15.30; Die Goldfische 17.30,<br />

20.00<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Prinzessin Emmy<br />

14.00; Ostwind 4–Aris Ankunft 14.45; Dumbo<br />

15.00, 17.30, 20.00; Rocca verändert die Welt<br />

15.15; Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />

Welt 15.30; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 16.00; Die Goldfische 17.15, 20.00;<br />

3D: Captain Marvel 17.30, 20.15; Ein Gauner &<br />

Gentleman 17.45, 20.15; Iron Sky: The Coming<br />

Race 18.00;Wir 20.30<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Wie gut ist<br />

deine Beziehung? 13.00; Trautmann 13.30; Ein<br />

Gauner &Gentleman 13.45, 18.00; Die Berufung:<br />

Ihr Kampf für Gerechtigkeit 15.30; This Mountain<br />

Life –Die Magie der Berge 16.00; Prinzessin Emmy<br />

16.00; Die Goldfische 18.00, 20.30; Der Goldene<br />

Handschuh 18.00; Weil Dunur einmal lebst –Die<br />

Toten Hosen auf Tour 20.15; Das Haus amMeer<br />

20.15<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Ostwind<br />

4–ArisAnkunft 14.00, 17.00; Captain Marvel<br />

14.00, 17.00; Dumbo 14.15, 17.00, 20.00; Mia<br />

und der weiße Löwe 14.30; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 3:Die geheime Welt 14.30; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 14.30, 17.15;<br />

Rocca verändert die Welt 14.45; Die Goldfische<br />

14.45, 17.30, 20.15; Wir 17.00, 20.00; Misfit<br />

17.00; Iron Sky: The Coming Race 17.30, 20.15;<br />

Hard Powder19.45; 3D: Captain Marvel19.45;Der<br />

Goldene Handschuh 20.15<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Kommissar Gordon &Buffy<br />

17.00; Gegen den Strom 18.30; Der Fall Sarah &<br />

Saleem (OmU) 20.30; Fair Traders (OmU) 18.00;Of<br />

Fathers and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU)<br />

19.45; Wintermärchen 21.45<br />

Babylon (✆ 242 59 69) Lola Long List: 25 km/h<br />

17.15; Maria Stuart, Königin von Schottland –Mary<br />

Queen ofScots (OmU) 17.30; Lola Long List: Der<br />

Junge muss andie frische Luft 18.00; Lola Long<br />

List: 303 19.30; Lola Long List: Gundermann<br />

20.00; ScalaAdieu 20.00;The Mule (OmU) 21.45;<br />

Lola Long List: Alles ist gut 22.15; Lola Long List:<br />

Der Goldene Handschuh 22.30<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73)Alita:<br />

Battle Angel 13.00; Checker Tobi und das Geheimnis<br />

unseres Planeten 16.00; The Sisters Brothers<br />

(OmU) 18.00; AStar Is Born (OmU) 20.45; Ein<br />

Gauner &Gentleman –The Old Man &the Gun<br />

(OmU) 11.15, 13.15, 15.15, 17.15, 19.30, 21.45<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Prinzessin<br />

Emmy 11.00, 13.15; Die Goldfische 11.00,<br />

14.30, 17.50, 20.30, 22.40; Ostwind 4 11.10;<br />

Asterix und das Geheimnisdes Zaubertranks11.20,<br />

14.40, 18.00; Captain Marvel 11.30, 13.45,<br />

16.45,19.20, 22.30;Clubder roten Bänder 11.40;<br />

Dumbo 11.45, 14.30, 17.20, 19.45, 23.15; Trautmann<br />

11.50; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht<br />

312.20; 3D: Dumbo 13.40, 16.30; Green Book<br />

–Eine besondere Freundschaft 13.45, 19.50; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt<br />

14.45; Rocca verändert die Welt 15.00; Der Junge<br />

muss an die frische Luft 15.30; Bohemian Rhapsody<br />

16.45; Wir 17.00, 19.50, 22.45; 3D: Captain<br />

Marvel 17.10, 20.15; Rate Your Date 17.30;<br />

Escape Room 20.10, 23.15; Beach Bum 20.20,<br />

23.00; Iron Sky: The Coming Race 20.40, 23.10;<br />

Hard Powder 22.50; 3D: Alita: Battle Angel 23.15<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 4603) Beale Street –If<br />

Beale Street Could Talk (OmU) 14.30, 17.00; Green<br />

Book –Eine besondere Freundschaft (OmU) 19.30;<br />

Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 22.15; Die<br />

Maske –Twarz (OmU) 15.30; Talking Money –Rendezvous<br />

bei der Bank (OmU) 17.30; Das Haus am<br />

Meer–La villa(OmU)19.30; VomLokführer,der die<br />

Liebe suchte 21.45; Berlin Babylon (Omdt+englU)<br />

16.00; Fair Traders (OmU) 18.00; Beach Bum (OF)<br />

20.00,22.00; Of Fathers and Sons –Die Kinderdes<br />

Kalifats (OmU) 14.45; Die Berufung: Ihr Kampf für<br />

Gerechtigkeit –On the Basis of Sex (OmU) 17.15;<br />

Free Solo (OmU) 19.45; Mid90s (OmU) 22.00; Willkommen<br />

in Marwen –Welcome to Marwen (OmU)<br />

14.30,17.00,19.30; Destroyer (OmU) 22.00<br />

International (✆ 24 75 60 11) Ein Gauner &<br />

Gentleman 14.45, 17.00, 19.15; Siegessäule und<br />

Teddy präs. MonGay: Preview: Monsieur Claude II –<br />

Qu‘est-ce qu‘on aencore fait auBon Dieu? (OmU;<br />

m. Gästen) 22.00<br />

Z-inema (✆ 28 38 91 21) Fernsehfriedhof (Horrorshow<br />

–Der Fangschuss für EWG) 20.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex NeuköllnArcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />

Dumbo 14.00, 16.45, 19.30; 3D: Dumbo 14.10,<br />

17.00; Captain Marvel 14.10, 17.00, 19.30; Ralph<br />

reichts 2:Chaos imNetz 14.20; Mia und der<br />

weiße Löwe 14.20; Prinzessin Emmy 14.25; Rocca<br />

verändert die Welt 14.30, 17.00; Misfit 14.40; Asterix<br />

und das Geheimnis des Zaubertranks 15.00,<br />

17.20; Willkommen in Marwen 16.40, 19.40; Die<br />

Goldfische 16.50, 19.30; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 3: Die geheime Welt 17.05; Wir 17.10,<br />

20.00; Dumbo (OF) 19.45; Escape Room 19.50;<br />

Sneak Preview (OF) 20.00; Sneak Preview 20.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Free Solo (OmU) 10.00,<br />

18.10; Das Haus amMeer (OmU) 12.00; The SistersBrothers(OmU)<br />

14.30; Hotel Jugoslavija (OmU)<br />

16.40;Vice –Der zweite Mann (OmU) 20.00;Green<br />

Book –Eine besondere Freundschaft (OmU) 22.20<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50)Wir –Us(OmU)16.20,<br />

21.15; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &<br />

the Gun (OmU) 19.00<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 17.40; Green Book –Eine<br />

besondereFreundschaft(OmU) 20.30; Beale Street<br />

–IfBeale Street Could Talk (OmU) 17.50, 20.30;<br />

DerGoldene Handschuh 18.40, 21.20; TheFavourite<br />

–Intrigen und Irrsinn (OmU) 18.20, 21.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Wir –Us(OF) 16.00,<br />

18.40, 21.20; Beach Bum (OF) 16.15, 18.30,<br />

20.45, 22.20; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />

–Onthe Basis ofSex (OmU) 17.30; Free<br />

Solo (OF) 20.00, 22.30; Destroyer (OmU) 16.20,<br />

21.30; The Sisters Brothers (OmU) 19.00; Captain<br />

Marvel (OF) 17.10; Captain Marvel (OmU) 19.50<br />

UCI Luxe GropiusPassagen (✆ 66 68 12 34)Captain<br />

Marvel 14.00,17.00; Ostwind 4–ArisAnkunft<br />

14.20;Asterixund dasGeheimnis desZaubertranks<br />

14.30, 17.30; Dumbo 14.40, 17.20, 20.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt<br />

14.50,16.50; Rocca verändert die Welt 15.00;Wir<br />

16.40, 20.10; Die Goldfische 17.30, 20.15; Hard<br />

Powder 19.45; 3D: Captain Marvel 19.50; Sneak<br />

Preview 20.15


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 25<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

t Sie wissen, wie ich redigiere<br />

es Schweigens zwischen den Worten musste<br />

er Peter Huchel in beiden deutschen Diktaturen üben.<br />

der Künste erinnert daran<br />

nalpreis der DDR ausgezeichnet, obwohl<br />

er bereits zu dieser Zeit wegen<br />

seines konzeptionellen Eigensinns<br />

in der Zeitschrift Sinn und Form,die<br />

er seit 1949 leitete, ein ums andere<br />

Mal inKonflikt geriet. Eine freundschaftliche<br />

Intervention des ihm verbundenen<br />

Bertolt Brecht hatte 1953<br />

eine drohende Absetzung Huchels<br />

als Chefredakteur noch einmal verhindern<br />

können, aber das war nur<br />

ein Aufschub.<br />

Ein paar Jahre später bekam Huchel<br />

deutlich die Instrumente gezeigt.<br />

Wie das aussah, hat sein<br />

Freund und Weggefährte Hans Mayerineiner<br />

Erinnerung an PeterHuchel<br />

kurz nach dessen TodimJahre<br />

1981 in einer Rede vorgetragen, die<br />

auch als Tondokument erhalten ist.<br />

„Als der Herausgeber von Sinn und<br />

Form zu Beginn der 60er-Jahre vorgeladen<br />

wurde vom mächtigen Professor<br />

Kurt Hager,Mitglied des Politbüros,umfreundschaftlich<br />

ermahnt<br />

zu werden ob seiner Redaktionsführung,<br />

da scherzte der Mächtige: die<br />

Zeitschrift gemahne ihn ‚an einen<br />

englischen Lord‘. Huchel antwortete,erhat<br />

es mir selbst erzählt, und<br />

stolz: ‚Das Wort englisch zum Lord<br />

LESUNG<br />

Das Schweigen zwischen den Worten.<br />

Ein Abend für Peter Huchel<br />

2. April, 20 Uhr,Akademie der Künste,<br />

Pariser Platz 4, 6, ermäßigt 4Euro<br />

hätte ich Ihnen sofort gestrichen,<br />

Herr Hager. Damit Sie wissen, wie<br />

ich redigiere!‘“<br />

Das war zu viel der Gewitztheit.<br />

ZumJahresende 1962 wurde Huchel<br />

abgesetzt und die Zeitschrift einer<br />

stärkeren Kontrolle unterworfen.<br />

Für Peter Huchel, den empfindsamen<br />

Lyriker, fingen die Jahre der<br />

Gängelung aber erst an. Er zog sich<br />

in sein Haus nach Wilhelmshorst bei<br />

Potsdam zurück, das zuvor ein offener<br />

Treffpunkt für Literaten war.<br />

Hans Mayer und Stephan Hermlin<br />

kamen hierher ebenso zu Besuch<br />

wie Max Frisch, Heinrich Böll, Ernst<br />

Bloch, Wolf Biermann und Hans<br />

Henny Jahnn. Nach 1962 aber war<br />

Huchel ein Ausgegrenzter, der überwacht,<br />

getriezt und gedemütigt<br />

wurde, eher man ihn 1971 in den<br />

Westen ausreisen ließ.<br />

Unter dem Titel „Das Schweigen<br />

zwischen den Worten“ veranstaltet<br />

die Akademie der Künste einen<br />

Abend für Peter Huchel, an dem<br />

Friedrich Christian Delius und Durs<br />

Grünbein mit Matthias Weichelt,<br />

dem Autor des Bandes „Peter Huchel.<br />

Leben in Bildern“, über Leben<br />

und Werk Huchelssprechen.<br />

Andreas Kurtz<br />

25 Jahre<br />

unterwegs für<br />

diese <strong>Zeitung</strong><br />

Immer nur Hummer und Kaviar<br />

futtern und mit Stars<br />

und Glamourmenschen palavern?<br />

Grauslig! Ein Theaterkritiker,<br />

etwa der unterzeichnende,<br />

ist unglaublich dankbar,<br />

dass sich jemand um das<br />

Geschehen rund um die Premieren<br />

kümmert. Man selbst<br />

guckt sich die Show an, sammelt<br />

Glückspunkte und Nörgelmaterial,<br />

geht mit seinen<br />

Notizen nach Hause und liegt<br />

längst im Bett, wenn etwa Andreas<br />

Kurtz–der heute sein 25.<br />

Dienstjubiläum als Gesellschaftskolumnist<br />

der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> feiert, noch schuftet. Er<br />

ist mehr als eine Autorität am<br />

Buffet, sammelt Statements<br />

ein, überredet zum Foto und<br />

stellt variantenreiche Beobachtungen<br />

an, die er aktuell in die<br />

Redaktion schickt. Außerdem<br />

ist Kurtz schon eine geraume<br />

Weile als Sofa-Talker unterwegs,<br />

heute Abend mit Wladimir<br />

Kaminer.Ulrich Seidler<br />

Kurtzauf der Couch mit Wladimir Kaminer,<br />

20 Uhr, WintergartenVarieté, PotsdamerStraße96,<br />

Karten ab 19,90Euro<br />

Mendelssohn-Remise am Gendarmenmarkt<br />

(✆ 81 70 47 26) 14.00: Die Gräber des Mendelssohns,<br />

Sabine Krusen, Treff: Eingang Friedhof<br />

Schönhauser Allee.<br />

Meyers Stadtgänge (✆ 442 32 31)<br />

11.00: DiezweiGesichter des Hansaviertels –ein<br />

Diskurs., Bernd S. Meyer, Treff: Joseph-Haydn-Str.Nr.1.<br />

Anm. erf.<br />

Olympiastadion (✆ 30 68 86 18)<br />

11.00, 13.00, 15.00: Tour durchs Olympiastadion<br />

11.30, 13.30, 15.30: Tour durchs Olympiastadion<br />

(in English)<br />

Stadt im Ohr (✆ 20 07 88 41)<br />

9.00: Hörspaziergang Friedenau –Eine Reise durch<br />

15 Dekaden deutscher Geschichte, stadt im ohr,Treff:<br />

Süßkramdealer,Varziner Str.4<br />

11.00: Zwischen Schlangeund Schwan. Audiospaziergang<br />

über das Leben in DDR-Baudenkmälern, stadt<br />

im ohr,Treff: Concierge, Platz der Vereinten Nationen 1<br />

11.00: Wege nach Queertopia. Gehen, wie wir<br />

leben wollen, Treff: Café Blume an der Hasenheide,<br />

Fontanestr.32<br />

12.00: Audiotour Mitte-Schritte–Hörspaziergang<br />

durch Berlins historisches Zentrum, stadt im ohr,Treff:<br />

ausberlin –Kaufhaus für Berlinprodukte, Karl-Liebknecht-Str.9<br />

16.00: Hörspaziergang Friedrichshain, Der Hörspaziergang<br />

Friedrichshain ist ausleihbar im Cafe Sibylle,<br />

Karl-Marx-Allee 72<br />

KONZERT<br />

A-Trane (✆ 313 25 50)<br />

21.00: Igor Butman Quintet<br />

AstraKulturhaus (✆ 69 56 68 40)<br />

20.30: Mulatu Astatke<br />

b-flat (✆ 283 31 23)<br />

21.00: Samuel Eagles –Spirit<br />

Badehaus (✆ 95 59 27 76)<br />

21.00: TuneUP Session<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />

20.00: Sophie andThe Giants<br />

Café Engels (Herrfurthstr.21)<br />

20.00: Blue MoondayJazzsession hosted by Charlotte<br />

Joerges<br />

Cassiopeia (✆ 47 38 59 49)<br />

20.00: Allusinlove<br />

Huxleys Neue Welt (✆ 301 06 80 88)<br />

21.00: Lea, Zwischen meinen Zeilen<br />

Lido (✆ 69 56 68 40)<br />

20.00: KT Tunstall<br />

Martin-Luther-Kirche Neukölln (✆ 623 30 58)<br />

18.00: Sasha Pushkin (Klavier), Montagabend im<br />

Luther’s<br />

Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />

19.00: Das Fritz-Festival: TUA, Das Paradies, Sway<br />

Clarke, Nessi, Milliarden, Malik Harris<br />

PrivatClub (✆ 61 67 59 62)<br />

20.00: Yuna, Vvaves<br />

Rickenbacker’s (✆ 81 89 82 90)<br />

21.00: MondayNight Pro Jam Session mitJürgen<br />

Bailey<br />

Schokoladen Mitte (✆ 282 65 27)<br />

19.00: 10 Jahre „thirsty &miserable“: E-Turn feat. DJ<br />

e.kwality +Kaye<br />

Tempodrom (✆ 69 53 38 85)<br />

20.00: Loreena McKennitt, Lost Souls<br />

CLUB<br />

Crack Bellmer Bar (Revaler Str.99)<br />

20.00: Nice One, Vito Fattore, Andrea di Rocco<br />

KitKat/Sage-Club (Köpenicker Str.76)<br />

23.00: Electric Monday, Bert, Joal Alvim, Ricardo<br />

Rodriguez<br />

Monster Ronson’sIchiban Karaoke<br />

(✆ 89 75 13 27) 19.00: Multisexual Boxhopping<br />

22.00: Sing on stagewith Ripsy<br />

BALLROOM<br />

Clärchens Ballhaus (✆ 282 92 95)<br />

21.00: Salsa, Flori, Wilbert, Naudy<br />

MUSEEN<br />

Berlinische Galerie (✆ 78 90 26 00)<br />

10.00: Kunst in Berlin 1880–1980, Mi-Mo 10-18 Uhr<br />

10.00: Gartenparade, Atelier le balto, Mi-Mo 10-18<br />

Uhr<br />

10.00: 12x12, Sebastian Stumpf, Mi-Mo 10-18 Uhr<br />

10.00: Underground Architecture: <strong>Berliner</strong> U-Bahnhöfe<br />

1953-1994, Mi-Mo 10-18 Uhr<br />

Botanisches Museum (✆ 83 85 01 00)<br />

9.00: Geliebt, gegossen, vergessen: Die Zimmerpflanzen<br />

der Deutschen, tgl. 9-19 Uhr<br />

Dalí Berlin (✆ 07 00 32 54 23)<br />

12.00, 12.00: Dalí –Die Ausstellung am Potsdamer<br />

Platz, tgl. 12-20 Uhr<br />

Deutsches Spionagemuseum (✆ 398 20 04 51)<br />

10.00: Hauptstadt der Spione, tgl. 10-20 Uhr<br />

Georg Kolbe Museum (✆ 304 21 44)<br />

10.00: Bunte Steine, William Tucker,Kai Schiemenz,<br />

Stefan Guggisberg,tgl. 10-18 Uhr<br />

Jüdisches Museum (✆ 25 99 33 00)<br />

10.00: StändigeAusstellungdes Jüdischen Museums<br />

(bis 2019 wg Umbau geschl.), Mo 10-22, Di-So<br />

10-20 Uhr<br />

10.00: Welcome to Jerusalem, tgl. 10-20 Uhr<br />

12.00 Museumsgarten: Ganzfeld „Aural“, James<br />

Turrell, tgl. 12-18 Uhr<br />

10.00: res.o.nant, Mischa Kuball, tgl. 10-20 Uhr<br />

10.00: Awie Jüdisch. In 22 Buchstaben durch die<br />

Gegenwart, tgl. 10-20 Uhr<br />

Keramik-Museum Berlin (✆ 321 23 22)<br />

13.00: grotesk –skurril –anders,Fr-Mo 13-17 Uhr<br />

13.00: Helmut Krüger Porzellan-Manufaktur (Moabit<br />

1954-1971), Fr-Mo 13-17Uhr<br />

13.00: 100. Ausstellung des KMB–ein Rückblick,<br />

Fr-Mo 13-17 Uhr<br />

Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt<br />

(✆ 28 59 94 07) 10.00: Blindes Vertrauen –<br />

versteckt am Hackeschen Markt 1941-1943, tgl.<br />

10-20 Uhr<br />

10.00: „... und immer wieder bewundernwir Eure<br />

mit aufopfernder Liebe primagepackten Pakete“, tgl.<br />

10-20 Uhr<br />

Museum für Film und Fernsehen (✆ 300 90 30)<br />

10.00: 120 Jahre Deutsche Filmgeschichte und<br />

Fernsehgeschichte in West und Ost, Di-So 10-18, Do<br />

10-20 Uhr<br />

10.00: Zwischen den Filmen. Eine Fotogeschichte der<br />

Berlinale, Mi-Mo/Feiert. 10-18, Do 10-20 Uhr<br />

Schloss Glienicke (✆ 80 58 67 50)<br />

:Hofgärtnermuseum Glienicke–Wissen und Wirken<br />

der preußischen Hofgärtner,Apr.-Okt. Di-So/Feiert.<br />

10-17.30 Uhr /Nov./Dez/Mrz. Sa/So/Feiert. 10-16<br />

Uhr /Jan./Feb.geschl.<br />

Schwules Museum (✆ 69 59 90 50)<br />

14.00: RainbowArcade –Queere Videospielgeschichte<br />

1985-2018, Mi-Mo 14-18, Do 14-20, Sa<br />

14-19 Uhr<br />

Sportmuseum Berlin (✆ /30 58 3- 00)<br />

10.00: StändigeAusstellung des Sportmuseums,<br />

Mo-Fr 10-14 Uhr<br />

Stasi Museum Berlin (✆ 553 68 54)<br />

10.00 Haus 1: Staatssicherheit in der SED-Diktatur,<br />

Mo-Fr 10-18, Sa/So/Feiert. 11-18 Uhr<br />

The StoryofBerlin (✆ 88 72 01 00)<br />

10.00: 800 Jahre <strong>Berliner</strong> Geschichte, tgl. 10-20 Uhr<br />

Topographie des Terrors (✆ 25 45 09 50)<br />

10.00: Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt<br />

in der Wilhelm- und Prinz-Albrecht-Straße, tgl. 10-20<br />

Uhr<br />

10.00: „Im Dienst der Rassenfrage“ –Propagandafotografien<br />

im Auftrag des Reichsministers R. Walther<br />

Darré, tgl. 10-20 Uhr<br />

Trabi-Museum Berlin (✆ 30 20 10 30)<br />

10.00: DieWeltder Trabis, tgl. 10-18 Uhr<br />

KINO<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Die Maske –Twarz (OmU)<br />

12.00; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &<br />

the Gun (OmU) 12.10,21.00; Beale Street –IfBeale<br />

Street Could Talk (OmU) 13.50, 18.40; Mid90s<br />

(OmU) 14.10, 21.10; Asche ist reines Weiß –Ash Is<br />

Purest White (OmenglU) 16.10; Kommissar Gordon<br />

&Buffy 16.30; Rafiki (Omdt+englU) 19.10<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Ein Gauner<br />

&Gentleman 15.00, 18.00, 20.15; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 16.00; Trautmann<br />

17.15; Bohemian Rhapsody 19.45<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88)Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 16.00; Free Solo<br />

18.00, 20.20; Sneak Preview 22.00; Rocca verändert<br />

die Welt 15.30; Ein Gauner &Gentleman –The<br />

Old Man &the Gun (OmU) 17.45, 20.00; Die Goldfische<br />

15.30, 18.00, 20.40; Wir–Us(OmU)18.15;<br />

Vice –Der zweiteMann(OmU) 20.50; Die Berufung:<br />

Ihr Kampf für Gerechtigkeit 14.45, 17.20; Green<br />

Book –Eine besondere Freundschaft 15.30, 20.00<br />

Kino inder Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Dumbo (OmU) 13.45, 16.30, 19.30, 22.20; Captain<br />

Marvel (OmU) 13.45, 16.45, 19.50, 22.30;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />

Welt 14.00; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />

–Onthe Basis of Sex (OmU) 14.00; Vorhang<br />

auf für Cyrano –Edmond (OmU) 14.15; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 14.20, 16.30;<br />

Die Goldfische 14.30, 16.50, 19.45; Willkommen<br />

in Marwen –Welcome toMarwen (OmU) 14.45,<br />

20.10;The Sisters Brothers (OmU) 16.50;Wir –Us<br />

(OmU) 17.00, 22.45; Beale Street –IfBeale Street<br />

Could Talk (OmU) 17.15; DasHausamMeer (OmU)<br />

17.30; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &<br />

the Gun (OmU) 19.00, 22.00; Beach Bum 19.30,<br />

22.45; Green Book –Eine besondere Freundschaft<br />

(OmU) 19.40; Sneak Preview 20.00; Der Goldene<br />

Handschuh 21.20; Destroyer (OmU) 22.50; Iron<br />

Sky:The Coming Race (OmU) 23.00<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Hotel Jugoslavija (OmU)<br />

18.00; Spreeland. Fontane 19.30; Die Maske –<br />

Twarz (OmU) 21.00<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Der letzte Jolly<br />

Boy 17.30; Flüchtig –Das rätselhafte Leben des<br />

B. Traven 19.15; Mädchen in Koffer (OmU) 20.30;<br />

Berlin, Prenzlauer Berg – Begegnungen zwischen<br />

dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990 22.15<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Mia<br />

und der weiße Löwe 14.20; Dumbo 14.20, 17.05,<br />

19.55, 22.45; Captain Marvel 14.20; Prinzessin<br />

Emmy 14.25; Ostwind 4 14.30; Die Goldfische<br />

14.30, 17.10, 19.35, 22.35;Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 314.40; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 14.40, 17.15; Rocca verändert die<br />

Welt 14.55; Misfit 14.55,16.40; Wir 16.45,19.45,<br />

22.45; 3D: Captain Marvel 16.50, 19.50, 22.40;<br />

Alita 16.55; Beach Bum 17.00, 19.35, 22.30; 3D:<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 317.10; Willkommen<br />

in Marwen 17.20, 20.00; Bohemian Rhapsody<br />

19.30; Rate Your Date 19.40; Green Book 19.45;<br />

Wir (OF) 20.00; 3D: Aquaman 22.30; Iron Sky II<br />

22.40; Hard Powder 22.40; Escape Room 22.45<br />

REINICKENDORF<br />

CineStarTegel (✆ 04 51/703 02 00) Ostwind 4–<br />

Aris Ankunft 13.30; Dumbo 13.30, 16.30, 19.25;<br />

Die Goldfische 13.45, 16.45, 20.10; 3D: Dumbo<br />

14.00, 17.05; Prinzessin Emmy 14.15; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 14.15, 18.00;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />

Welt 14.20; Misfit 14.30; Captain Marvel 15.00,<br />

17.05,19.30; Wir 16.15,19.50; Trautmann 16.40;<br />

Der Junge muss an die frische Luft 16.40; 3D: Captain<br />

Marvel 16.45, 20.00; Rate Your Date 19.20;<br />

Hard Powder 19.30; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 19.45; Escape Room 20.30<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema amWalther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />

Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit 14.40,<br />

20.30; Bohemian Rhapsody 17.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02)GreenBook –Einebesondere<br />

Freundschaft 18.00; Vice –Der zweite Mann<br />

20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Ein Gauner &Gentleman<br />

–The Old Man &the Gun (OmU) 16.15,18.30; Wir<br />

–Us(OmU) 20.45<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30)Mid90s(OmU) 18.30; Der<br />

verlorene Sohn –Boy Erased (OmU) 20.30<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Prinzessin<br />

Emmy 10.00, 12.00; Ostwind 4–Aris Ankunft<br />

10.00; Dumbo 10.00, 14.05, 17.00, 19.45;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />

Welt 10.00, 12.15; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 10.00, 12.00, 14.30; Captain Marvel<br />

12.15, 14.45, 17.10, 19.30; Rocca verändert die<br />

Welt 12.25, 15.05; 3D: Dumbo 14.20, 16.50; Die<br />

Goldfische 17.35, 20.20; Wir 17.40,20.20; Sneak<br />

Preview 20.15<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81)<br />

Kirschblüten &Dämonen 12.45; The Favourite –Intrigen<br />

und Irrsinn 15.15; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 17.45; Vice –Der zweite Mann<br />

20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11)Der Junge muss an die<br />

frische Luft 15.00; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 17.30,20.30<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)<br />

Ralph reichts 2:Chaos im Netz 10.00; Prinzessin<br />

Emmy 10.00, 11.50; Dumbo 10.00,13.55,16.40,<br />

19.45, 22.40; Die Winzlinge: Abenteuer inder Karibik<br />

10.00; Checker Tobi und das Geheimnis unseres<br />

Planeten 10.00; Captain Marvel 10.00, 12.30,<br />

14.30, 16.35, 19.30, 22.30; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 10.00, 12.10, 14.55,<br />

17.50; The Lego Movie II 12.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3:Die geheime Welt 12.10; Rocca<br />

verändert die Welt 12.25, 15.10; Ostwind 4–Aris<br />

Ankunft 12.40, 15.00; Misfit 14.20; 3D: Dumbo<br />

14.35, 17.25; Wir 17.10, 20.10, 23.00; Die Goldfische<br />

17.15, 20.00; Trautmann 17.20; Free Solo<br />

(OmU) 20.00; Escape Room 20.15; Ein Gauner<br />

&Gentleman 20.15, 22.50; Sneak Preview (OF)<br />

23.00; Sneak Preview 23.00; Iron Sky: The Coming<br />

Race 23.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Prinzessin<br />

Emmy 15.00; Dumbo 15.30, 18.00, 20.30; Asterix<br />

und dasGeheimnisdes Zaubertranks 15.30, 16.30;<br />

Rocca verändert die Welt 15.45; Captain Marvel<br />

17.45, 20.30; Vice –Der zweite Mann 18.15; Die<br />

Goldfische 18.15,20.45;Wir 20.30<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Magical History Tour:<br />

Marokko –Morocco (OV; m. Vorfilm) 20.00; DEFA-<br />

Stiftung: Gundula – Jahrgang 58 (m. Vorfilmen<br />

u. Gästen) 19.00; DEFA-Stiftung: Wir lassen uns<br />

scheiden 21.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69)<br />

Rocca verändert die Welt 12.30, 14.20, 16.50;<br />

Lampenfieber 12.30; Dumbo 12.30, 15.30, 17.00,<br />

19.40, 22.35;Clubder roten Bänder –Wie allesbegann<br />

12.30; 3D: Alita: BattleAngel 12.40; Prinzessin<br />

Emmy 12.50, 15.20; Asterix unddas Geheimnis<br />

des Zaubertranks 12.50, 14.50, 17.30; 3D: Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt<br />

13.10;The LegoMovie II 13.20,16.20; 3D: Dumbo<br />

13.30, 16.50; DieGoldfische13.30, 17.10,19.40,<br />

22.50; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />

13.30; Miaund derweiße Löwe13.40; 3D: Captain<br />

Marvel 13.40, 17.00, 20.30, 23.00;<br />

Ralph reichts 2: Chaos im Netz 13.50; Ein Gauner<br />

&Gentleman 13.55, 16.45, 19.30; Ostwind 4–<br />

Aris Ankunft 14.30; Misfit 15.10; Frau Mutter Tier<br />

15.10; Head Full of Honey 15.40; Captain Marvel<br />

16.00, 19.15, 22.35; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 3: Die geheime Welt 16.10; Wir 16.20,<br />

20.00, 22.40; Willkommen in Marwen 16.30,<br />

19.30, 22.45; Was Männer wollen 16.30; Green<br />

Book –Eine besondere Freundschaft 17.20,19.30;<br />

Beach Bum 17.40, 20.20, 23.00; Der Junge muss<br />

an die frische Luft 17.50; Rate Your Date 18.00;<br />

Vice –Der zweite Mann 19.10; Alita: Battle Angel<br />

19.30; Iron Sky: The Coming Race 19.50, 22.30;<br />

Sneak Preview 20.00; Escape Room 20.10, 23.00;<br />

AStar IsBorn 20.20; Trautmann 20.40; Bohemian<br />

Rhapsody 20.40; The Mule 21.00; Hard Powder<br />

22.30; Der Goldene Handschuh 22.40; Creed 2–<br />

Rocky‘s Legacy 22.45<br />

CineStar imSony Center (✆ 04 51/703 02 00)<br />

3D: Dumbo (OF) 13.30,16.30; Bohemian Rhapsody<br />

(OF) 13.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />

Die geheimeWelt –How to Train Your Dragon III (OF)<br />

13.40; Dumbo (OF)14.00, 17.00, 19.20; 3D: Captain<br />

Marvel (OF) 14.00, 16.50, 20.20; The Hate U<br />

Give (OF) 14.10;Willkommen in Marwen –Welcome<br />

to Marwen (OF) 14.20, 20.15; Vice –Der zweite<br />

Mann (OF) 16.20;Wir –Us(OF) 16.45, 19.45; Die<br />

Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit –Onthe Basis<br />

of Sex (OF) 16.45; 3D: Alita: Battle Angel (OF)<br />

17.10; Captain Marvel (OF) 17.20, 20.00; Green<br />

Book –Eine besondere Freundschaft (OF) 19.30;<br />

Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &the Gun<br />

(OF) 19.50; Beach Bum (OF) 19.50<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Galapagos:<br />

Rätsel der verlorenen Welt 11.30; 3D: Captain<br />

Marvel (OF) 13.00, 16.15; 3D: Captain Marvel<br />

19.30<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 4344) Asche ist reines<br />

Weiß –Ash Is Purest White (OmU) 17.30; Wintermärchen<br />

20.00; Luz 22.30<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 1650) Rocca verändert die Welt<br />

14.00; Prinzessin Emmy 14.00; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 14.00, 16.00; Dumbo<br />

15.00, 17.30, 20.00, 22.30; Die Goldfische 15.00,<br />

18.00, 20.15; Misfit 16.00; Captain Marvel 16.00,<br />

19.00; 3D: Captain Marvel 17.30, 20.00, 22.00;<br />

Wir 18.00, 20.15, 22.30; Iron Sky: The Coming<br />

Race 22.30; Escape Room 22.30<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Fahrenheit 11/9<br />

15.30;Vice –Der zweite Mann 18.00; Kirschblüten<br />

&Dämonen 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 0200)<br />

Ralph reichts 2: Chaos im Netz 14.00; Dumbo<br />

14.00, 16.50, 19.40; Captain Marvel 14.00,<br />

16.45, 19.30; Ostwind 4 – Aris Ankunft 14.15;<br />

Die Goldfische 14.20, 17.20, 20.10; 3D: Dumbo<br />

14.30, 17.20; Misfit 14.35; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 3: Die geheime Welt 14.35; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 14.40; Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 16.55;<br />

Escape Room16.55, 20.00; Wir 17.10, 20.10; 3D:<br />

Captain Marvel 17.15, 20.00; Beach Bum 17.15,<br />

20.15; 3D: Alita: Battle Angel 19.45; Iron Sky: The<br />

Coming Race 20.05<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Prinzessin<br />

Emmy 14.00, 16.00; Captain Marvel 14.00,<br />

17.00, 19.30; Dumbo 14.10, 17.00, 19.45; Ralph<br />

reichts 2: Chaos im Netz 14.20; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 14.20; Rocca verändert<br />

die Welt 14.30; Misfit 14.45; Wir 16.40,<br />

20.00; Dumbo (OF) 17.00; Die Goldfische 17.00;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />

Welt 17.10; The Lego Movie II 18.00; Wir –Us (OF)<br />

19.45; Sneak Preview 20.00; Sneak Preview (OF)<br />

20.10; Beach Bum 20.30<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 40 01)Berlin-Film-Katalog:<br />

Dirty Daughters oder Die Hure und der Hurensohn<br />

18.00; Die Ziege: Ali Mizah wa Ibrahim –Ali, the<br />

Goat and Ibrahim (OmU) 20.00; Luz 21.45<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Checker Tobi und<br />

dasGeheimnis unseres Planeten 12.30; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 14.30, 16.30; Ein<br />

Gauner &Gentleman 18.30, 20.45; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 11.00; Der Junge<br />

muss an die frische Luft 13.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt 15.15; Vorhang<br />

auf für Cyrano 17.30; Green Book –Eine besondere<br />

Freundschaft 20.00<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Capernaum<br />

–Stadt der Hoffnung 15.30; Das Haus am Meer<br />

18.00; The Sisters Brothers 20.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Vice –Der zweite<br />

Mann 14.45, 20.00;Trautmann 17.30<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 46 78) Beautiful Boy 18.00; Exhibition<br />

onScreen: Degas: Leidenschaft für Perfektion<br />

20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Ein Gauner &Gentleman<br />

15.50, 18.10, 20.30<br />

POTSDAM<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Frau Mutter<br />

Tier 14.00; Fair Traders (OmU) 14.00; Dumbo<br />

15.15;Vice(OmU) 16.00;Rocca verändertdie Welt<br />

16.00; Ein Gauner & Gentleman (OmU) 16.15,<br />

20.30; Dumbo (OmU) 18.00, 20.45; Green Book<br />

–Eine besondere Freundschaft (OmU) 18.15; Free<br />

Solo (OmU) 18.15; Helmut Berger, meine Mutter<br />

und ich 18.45; This Mountain Life –Die Magie der<br />

Berge (OmU) 21.00; Beach Bum (OmU) 21.00<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />

Paul und die Schule des Lebens 13.45; Dumbo<br />

13.45,16.45,19.40;Die Goldfische 14.00, 16.50,<br />

19.45; Rocca verändert die Welt 14.15; Ostwind<br />

4 – Aris Ankunft 14.15, 16.45; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3: Die geheime Welt 14.15, 17.00;<br />

Asterix und das Geheimnis desZaubertranks14.20,<br />

17.00; Prinzessin Emmy 14.30; Captain Marvel<br />

16.45;Wir 17.00,20.00; Misfit 17.15; Green Book<br />

–Eine besondere Freundschaft 19.45; 3D: Captain<br />

Marvel 19.45; Hard Powder 19.50; Rate Your Date<br />

20.10; Escape Room 20.15<br />

UMLAND<br />

ALA Falkensee (✆ 033 22/279 8877) Prinzessin<br />

Emmy 15.20; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />

Die geheime Welt 17.30; Die Goldfische 20.00<br />

Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />

Frau Mutter Tier 17.15; Shoplifters: Familienbande<br />

20.00<br />

Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) 3D:<br />

Dumbo 15.30, 18.00, 20.30; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 15.30; Ostwind 4–Aris<br />

Ankunft 15.30; Vice –Der zweite Mann 17.45; Die<br />

Goldfische 18.00, 20.30; Captain Marvel 20.30<br />

FilmpalastOranienburg (✆ 033 01/70 48 28) Asterix<br />

und das Geheimnis des Zaubertranks 14.30;<br />

Dumbo 15.00, 17.30, 19.45; Die Goldfische<br />

15.15,17.45, 20.30; PrinzessinEmmy15.30; Rocca<br />

verändert die Welt 16.30; Captain Marvel17.15,<br />

20.00;Misfit 18.30; Womit haben wirdas verdient?<br />

20.15<br />

Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Mia und der<br />

weiße Löwe 14.00; The Lego Movie II 15.45; Captain<br />

Marvel 17.15; Green Book 18.15; 3D: Captain<br />

Marvel 20.00; Escape Room 21.00


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Spreewild<br />

Klartext<br />

Kunst darf doch<br />

nicht alles<br />

von Laura Patz, 24 Jahre<br />

Die Band Rammstein hat ein neues<br />

Lied veröffentlicht. Zunächst<br />

hatte der Trailer,der die Sänger kontextlos<br />

als KZ-Häftlinge zeigt, für<br />

Empörung gesorgt. NachVeröffentlichung<br />

des ganzen Musikvideos am<br />

Freitag war dann nur noch vonganz<br />

großer Kunst die Rede. Der nun bekannte<br />

Kontext ist ein Großteil deutscher<br />

Geschichte.<br />

Hobby-Literaturwissenschaftler<br />

und Cineasten,<br />

die am<br />

Freitag über<br />

„Deutschland“<br />

berichteten, lesen<br />

in Rammsteins<br />

Veröffent-<br />

Laura hört lieber<br />

K.I.Z., wenn es<br />

politisch sein soll.<br />

CREDIT<br />

lichung begeistert<br />

Kritik an ihrem<br />

Heimatland.<br />

Auch ich verstehe<br />

jetzt die KZ-Szene<br />

als Teil eines Ganzen.<br />

Was ich an „Deutschland“ nicht<br />

verstehe: Warum ist es notwendig,<br />

die ersten zwei Zeilen des Deutschlandlieds<br />

nur minimal abgewandelt<br />

zu reproduzieren? Inwiefern ist ein<br />

„Fotografieren verboten“-Schild neben<br />

den gehängten KZ-Häftlingen<br />

eine angemessene Art der Aufarbeitung?<br />

Und vor allem, wie kann man<br />

Millionen Ermordete als PR nutzen?<br />

Das Allzweck-Argument „Kunstfreiheit“<br />

macht es für die Rammstein-Laudatoren<br />

möglich. „Wer den<br />

Holocaust (...) als Marketing-Gag instrumentalisiert,<br />

der geht zu weit,<br />

egal in welchem Rahmen“, fand allerdings<br />

auch die ehemalige Präsidentin<br />

des Zentralrates der Juden in<br />

Deutschland, Charlotte Knobloch.<br />

Ich unterstelle Rammstein keine<br />

Fliegenschiss-Mentalität und vermute,dass<br />

das Lied sogar als Distanzierung<br />

von deutschen Gräueltaten<br />

gemeint war. Immer wieder hat die<br />

Band Gerüchte um rechtsextreme<br />

Tendenzen ausdrücklich bedauert.<br />

Gerade deswegen sollte man Satire<br />

in diese Richtung lieber offenkundig<br />

linkeren und begabteren Künstlern<br />

wie K.I.Z. mit„Biergarten Eden“ oder<br />

Jan Böhmermann mit „Be Deutsch“<br />

überlassen.<br />

Hörprobe<br />

Billie Eilish – „When We All Fall<br />

Asleep, Where DoWeGo?“<br />

Billie Eilish, zu Recht gefeierte<br />

Newcomerin aus den USA, hat nun<br />

endlich ihr erstes richtiges Album<br />

veröffentlicht. Es ist poppiger, als<br />

man es erwartet hätte, auch leichter<br />

zu hören. So fröhlich wie im Opener,<br />

in dem sie vermutlich mit ihrem<br />

Bruder und Produzenten lacht, geht<br />

es danach nicht weiter. Dafür mag<br />

man einfach in Billie Eilishs düsterenTagträumen<br />

versinken, die sie so<br />

wunderbar in Musik zu gießen weiß.<br />

Schon der Albumtitel zeigt, dass die<br />

Fantasie und Gedankenwelt dieser<br />

17-Jährigen keine Grenzen kennt.<br />

Antonia Eichenauer<br />

Fazit Wir stellen die Wette auf: Dieses Jahr<br />

wird es kein besseres Album geben.<br />

Hoch hinaus: Im vergangenen Jahr haben die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Austausch von den Artisten des Kinderzirkus gelernt, auf Stelzen zu gehen.<br />

Friederike Deichsler, 22 jahre<br />

Paris, Rom oder Barcelona –<br />

an diese Ziele führen Sprachreisen<br />

und interkulturelle<br />

Fahrten normalerweise.Von<br />

der Gutenberg-Schule in Lichtenberg<br />

jedoch fahren jährlich einige<br />

Schüler in das kleine DorfMolcad in<br />

Weißrussland. Bereits seit 20 Jahren<br />

besteht die Partnerschaft zwischen<br />

dem dortigen Internat und der <strong>Berliner</strong><br />

Sekundarschule.<br />

„Wir schenken ein Lächeln“<br />

Eine,die vonAnfang an dabei war,ist<br />

Ute Gdanietz. Sie war Lehrerin an<br />

der Gutenberg-Schule, als 1995 der<br />

Verein Freunde der Völker Russlands<br />

darum bat, eine Kaffeetafel für Kinder<br />

aus einem Waisenhaus in Gomel<br />

zu veranstalten. Die Stadt galt nach<br />

dem Reaktorunglück von Tschernobyl<br />

als Sperrgebiet, in Deutschland<br />

sollten die Kinder unbeschwerte<br />

Tage verbringen. Das gilt im Grunde<br />

noch immer, auch wenn die Gutenberg-Schule<br />

bald entschied, selbst<br />

eine Partnereinrichtung zu suchen –<br />

von Nils Hagemann, 16 Jahre<br />

Als Mario Götze das Siegtor<br />

schießt und ganz Deutschland<br />

in Ekstase versinkt, gibt in Saal 1keiner<br />

einen Tonvon sich. Fußball ist<br />

für manch einen Fan Auslöser der<br />

ganz großen Emotionen. Manch ein<br />

anderer besucht dafür das Kino.Das<br />

Festival 11mm vereint beides und<br />

bietet Raum für Fußballfilme auf<br />

hohem Niveau.<br />

Seit 2004 treibt 11mm jährlich die<br />

Fußballfans ins Kino-Babylon in<br />

Berlin-Mitte.Soauch dieses Jahr.Mit<br />

dem Festivalschwerpunkt „Frauen<br />

im Fußball“ möchte man sich weiblicher<br />

geben und auch für Frauen<br />

interessanter werden. Gar nicht so<br />

einfach in der männerdominierten<br />

Fußballwelt. Schade also, dass bei<br />

vielen Vorstellung die weiblichen<br />

Zuschauer noch klar die Minderheit<br />

darstellen.<br />

So freut es umso mehr, dass der<br />

Publikumspreis an den Film „Araghe-Sard“<br />

ging, einen Spielfilm über<br />

Blick in eine andere Welt<br />

Warum eine <strong>Berliner</strong> Schule seit 20 Jahren den Austausch mit Weißrussland pflegt<br />

und im Internat Molcad fündig wurde.„DasMotto<br />

ist: Wirschenken unseren<br />

Kindernein Lächeln“, sagt Ute<br />

Gdanietz.„Der Kern sind humanitäre<br />

Hilfe und Schüleraustausch.“<br />

Etwa 20 Schüler reisen jedes Jahr<br />

nach Weißrussland, alle zwei Jahre<br />

kommt eine Gruppe aus Molcad<br />

nach Berlin. Das Internat nimmt<br />

Kinder aus sozial schwachen<br />

Familien auf, erhält aber kaum Unterstützung.<br />

Obwohl es eine Sanatoriumsschule<br />

ist, fehlt es an medizinischen<br />

Geräten und Hilfsmitteln. Die<br />

Gruppe aus Lichtenberghat deshalb<br />

immer zahlreiche Spenden im Gepäck,<br />

von Kleidung über Spielzeug<br />

bis hin zu Hygieneartikeln. Unterstütztwirddie<br />

Schule vonSponsoren<br />

und Stiftungen.<br />

Doch es geht nicht nur um Spenden.<br />

Während der 14 Tage, die die<br />

Schüler aus Lichtenberg imInternat<br />

verbringen, gestalten sie Arbeitsgemeinschaften<br />

und Projekttage. Das<br />

heißt auch, dass die Reise Vorbereitung<br />

erfordert. Dennoch gab es zuletzt<br />

38 Anmeldungen für die 20 Plätze.<br />

Die 15-jährige Nicole war schon<br />

viermal dabei. „Meine Schwester hat<br />

vor mir mitgemacht und ich bin<br />

dann mal mitgefahren“, sagt sie.Ihre<br />

Mitschülerin Bettina ergänzt, dass<br />

sie gern reist und zuvor noch nie in<br />

Weißrussland gewesen war. „Ich<br />

wollte erfahren, wie die Kinder im<br />

Internat leben.“ Dieses Leben unterscheidet<br />

sich zum Teil sehr vondem,<br />

das die Schüler aus Berlin kennen.<br />

„Alle verstehen sich“<br />

Das Runde imEckigen<br />

Nicole und Bettina verarbeiten ihre<br />

Erfahrungen gerade in einer Festzeitung<br />

zum 20-jährigen Jubiläum der<br />

Schulpartnerschaft. Zehn Seiten sollen<br />

es werden, fünf auf Deutsch und<br />

fünf auf Russisch. Währenddessen<br />

probieren sich die weißrussischen<br />

Gastschüler, die gerade Berlin besuchen,<br />

im Kinderzirkus Cabuwazi in<br />

Kreuzberg anTüchern, Bällen und<br />

Seilen aus. Bereits seit fünfJahrenbesteht<br />

diese Kooperation, einige Trainer<br />

begleiten sogar die Reisen nach<br />

Weißrussland.„Der Zirkus macht allen<br />

Spaß, sie wollenamliebsten alles<br />

ausprobieren“, sagt Olga Sakowskaja,<br />

die in Molcad Deutsch unterrichtet<br />

und nun in Berlin als Betreuerin<br />

dabei ist. Tatsächlich hängen die<br />

Schüler schon nach kurzer Zeit mutig<br />

hoch oben im Vertikaltuch oder<br />

bauen akrobatische Menschenpyramiden.<br />

Berührungsängste gibt es<br />

keine. „Die Kinder sind begeistert<br />

von der gemeinsamen Zeit mit den<br />

deutschen Schülern“, so Sakowskaja.<br />

„Auch wenn nicht alle die Sprache<br />

beherrschen,verstehen sie sich.“<br />

Das bestätigt auch Ute Gdanietz.<br />

„Die Schüler lernen sich gut kennen,<br />

es entstehen Freundschaften. Auch<br />

die jüngeren und älteren Schüler<br />

wachsen zusammen.“ Das Projekt<br />

liegt ihr am Herzen, selbst im Ruhestand<br />

engagiert sie sich dafür. Das<br />

gilt ebenfalls für Eltern, die den Austausch<br />

noch unterstützen, wenn ihre<br />

Kinder die Schule längst verlassen<br />

haben. „Natürlich könnte man auch<br />

sagen, dass unsereSchule die größere<br />

Last trägt“, sagt Gdanietz. „Aber<br />

wir profitieren so viel von dem Austausch.“<br />

VorKurzem gab es ein Ehemaligentreffen.<br />

Und auch dort waren<br />

sich alle einig: Das Projekt hat<br />

ihnen viel gegeben.<br />

Das Fußballfilmfestival 11mm zeigt vor allem eines: Fußball bewegt auch außerhalb des Stadions<br />

Baran Kosari spielt Afrooz, die iranische Spielerin, die sich gegen ihren Mann auflehnt.<br />

11MM<br />

Afrooz, Kapitänin des iranischen<br />

Frauen-Futsal-Nationalteams. Mit<br />

ihrem Team schafft sie es in das<br />

Finale der Asienmeisterschaften.<br />

Kurz vordem Abflug erfährtsie,dass<br />

ihr Mann von dem im Iran tatsächlich<br />

noch geltenden Recht Gebrauch<br />

macht, Afrooz die Ausreise zu verweigern.<br />

Ein bewegender Film über<br />

Verzweiflung, Willensstärke und<br />

Hilflosigkeit. Der Film zeigt, welche<br />

Bedeutung Fußball auch über das<br />

Seitenaus hinaus haben kann.<br />

11mm ist zwar eigentlich ein Fußballfilmfestival,<br />

dabei geht es im<br />

Grunde um viel mehr als nur um<br />

GUTENBERG-SCHULE<br />

Fußball. Dasmacht auch der Gewinnerfilm<br />

des Jurypreises deutlich.<br />

„Unser Team –Nossa Chape“ malt<br />

schonungslos die tragische Geschichte<br />

des brasilianischen Fußballteams<br />

Chapecoense. Das Team<br />

ist auf dem Wegzuseinem Spiel gegen<br />

Atlético Nacional, als das Flugzeug<br />

samt Team und Trainerstab abstürzt.<br />

Es ist ein Film über den Neuaufbau<br />

eines Vereins mit all seinen<br />

Problemen, in all seiner Härte.<br />

Die Palette der (B-)prominenten<br />

Gäste reichte von Ex-Weltmeistern<br />

wie UweBeinbis zu Hertha-Spielern<br />

ohne Spielzeit wie Pascal Köpke. Ob<br />

Weltmeister, Hertha-Spieler, Amateur-Fußballer<br />

oder Hardcore-Fan –<br />

Fußball bringt sie alle zusammen.<br />

Undgenau das schafft auch das Fußballfilmfestival<br />

11mm, dessen Wirkung<br />

über die Stadiongrenzen hinausgeht.<br />

Undsoist es am Ende gar<br />

nicht schlimm, wenn das einzige<br />

Geräusch bei Götzes Siegestor das<br />

Rascheln des Popcorns vom Nachbarnist.<br />

Außenseiter<br />

trifft<br />

Sonderling<br />

Tim Burton erweckt<br />

Dumbo zum Leben<br />

von Annika Saar<br />

Schaurige Bilder, morbide Handlungen,<br />

dunkle Akzente – typische<br />

Elemente der Filme von Tim<br />

Burton. Mit der Disney-Real-Verfilmung<br />

von „Dumbo“ probiert sich<br />

der Meisterregisseur nun in gewissem<br />

Maße als Zirkus-Direktor aus.<br />

Und das gelingt ihm erstaunlich<br />

gut. Auf den ersten Blick passen ein<br />

schräger Filmemacher und ein<br />

niedlicher Babyelefant nicht unbedingt<br />

zusammen. Doch schnell wird<br />

klar,dass sich hier zwei Außenseiter<br />

gesucht und gefunden haben.<br />

„Dumbo“ gehört zuden Disney-<br />

Klassikern schlechthin. Wermusste<br />

früher nicht ein paar Tränchen verdrücken,<br />

als der Elefant mit den viel<br />

zu großen Ohren zum Gespött der<br />

Zirkusleute wurde? Zum Glück<br />

kommt auch die Real-Verfilmung<br />

Dumbo hat es auch inder Verfilmung von Tim<br />

Burton nicht leicht.<br />

DISNEY ENTERPRISES<br />

aus dem Hause Disney, und daher<br />

geht natürlich, ohne zu viel zu verraten,<br />

die Neu-Interpretation von<br />

Tim Burton gut aus. Neu interpretiert<br />

ist an dieser Stelle nicht übertrieben,<br />

denn der 2019er Dumbo<br />

orientiert sich zwar am Original,<br />

bringt aber neue, eigene Elemente<br />

mit ein. Und gerade die machen<br />

den Film sehenswert.<br />

Die burtontypischen dunkelbunten<br />

Bilder begeistern. Man<br />

wünscht sich sofort, Teil des Zirkuspublikums<br />

sein zu dürfen. Wieso<br />

habenColin Farrell und TimBurton<br />

eigentlich vorher noch nie zusammengearbeitet?<br />

DieMischung funktioniert<br />

jedenfalls hervorragend.<br />

Tim Burton ist ein Meister darin,<br />

seine Zuschauer in die Welt von<br />

Sonderlingen eintauchen zu lassen.<br />

„Dumbo“ wirkt im Vergleich vielleicht<br />

wie ein echt niedlicher Außenseiter,<br />

doch der Filmkünstler<br />

schafft es auch hier, sein ganz besonderes<br />

Flair zu versprühen.<br />

„Dumbo“ läuft seit dem 28. März<br />

in den Kinos.<br />

MELDUNG<br />

Jugendredaktion für ein<br />

Festival<br />

Vom7.bis zum 12. Maifindet das<br />

„Augenblick mal!“-Festival statt –<br />

und du kannst als theater-und<br />

schreibbegeisterter junger Mensch<br />

dabei sein. Denn das Festival für<br />

Jugendtheater bietet Jugendlichen<br />

zwischen 14 und 20 Jahren die Möglichkeit,<br />

das Festivalmagazin zu<br />

gestalten. Dabei gilt: Alle Texte und<br />

Bilder kommen voneuch. Mehr<br />

Infos zum Festival gibt es auf augenblickmal.de.Interessierte<br />

melden<br />

sich bei Dominik Eichhorn, dem<br />

Projektleiter,mit einer Mail:<br />

dominik-eichhorn@t-online.de. SW<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Das Projekt „Spreewild“<br />

im Internet unter:<br />

DieBeiträge dieser Seite werden von<br />

Jugendlichen geschrieben.<br />

KONTAKT<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Jugendredaktion<br />

Telefon: 030/695 66 50<br />

blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de<br />

instagram.com/spreewild_de<br />

facebook.com/spreewild<br />

twitter.com/Spreewild


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 27 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm<br />

ARD<br />

5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.05 (für HG)<br />

Livenach Neun 9.55 (für HG) Sturmder Liebe<br />

10.45 (für HG)Meisterdes Alltags 11.15 (für<br />

HG) Werweiß denn sowas? 12.00 (für HG) Tagesschau<br />

12.15 (für HG) ARD-Buffet 13.00 (für<br />

HG) ZDF-Mittagsmagazin 14.00 (für HG) Tagesschau<br />

14.10 (für HG) Rote Rosen 15.00 (für HG)<br />

Tagesschau 15.10 (für HG) Sturmder Liebe<br />

16.00 (für HG) Tagesschau 16.10 (für HG) Hallo<br />

Schatz –Vom Plunder zum Prachtstück 17.00 (für<br />

HG) Tagesschau 17.15 (für HG) Brisant 18.00<br />

(für HG) Werweiß denn sowas? 18.50 (für HG)<br />

Großstadtrevier. Das Revier explodiert 19.45 (für<br />

HG) Wissen voracht –Zukunft 19.55 (für HG)<br />

Börse voracht 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Wilde Dynastien<br />

Königin der Löwen<br />

Dokumentationsreihe<br />

21.00 (für HG) Hart aber fair<br />

Moralischer Zwang zur Organspende:<br />

Wollen Sie das, Herr Spahn?<br />

22.15 (für HG) Tagesthemen<br />

22.45 (für HG) Milliardengeschäft Inkasso<br />

Die Geldeintreiber und ihre Opfer<br />

23.30 (für HG) Der Stahlbaron<br />

Hermann Röchling und die Völklinger<br />

Hütte.Dokumentarfilm, D2019<br />

0.15 (für HG) Nachtmagazin<br />

RTL<br />

6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 (für HG)<br />

Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap 9.00<br />

Unter uns. Daily Soap 9.30 Freundinnen –<br />

Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie 10.00 Der<br />

Blaulicht-Report 11.00 Der Blaulicht-Report<br />

12.00 Punkt 12 14.00 Die Superhändler –4<br />

Räume, 1Deal 15.00 Auf fremden Sofas<br />

16.00 Meine Geschichte –Mein Leben 17.00<br />

Freundinnen –Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie<br />

17.30 Unter uns. Daily Soap 18.00 Explosiv<br />

–Das Magazin. Moderation: Elena<br />

Bruhn 18.30 Exclusiv –Das Star-Magazin. Moderation:<br />

Frauke Ludowig 18.45 aktuell 19.05<br />

(für HG) Alles was zählt Classics. Soap 19.40<br />

(für HG) Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />

20.15 Wer wird Millionär?<br />

Quiz-Show<br />

Moderation: Günther Jauch<br />

Mit seiner gewitzten Art hat der Moderator<br />

Günter Jauch schon so manchen<br />

Kandidaten aus der Fassung gebracht.<br />

22.15 Extra –Das RTL Magazin<br />

23.25 Spiegel TV Der Tourette-Politiker –der<br />

SPD-Mann Bijan Kaffenberger macht<br />

trotz seiner Krankheit Karriere<br />

0.00 Nachtjournal<br />

0.30 Die Alltagskämpfer –ÜberLeben in<br />

Deutschland Karriere trotz Tourette<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

MDR WDR Internet tauchtein Nacktfoto vonihr auf, Arte<br />

16.00 (für HG) MDR um vier 17.45 (für HG)<br />

Aktuell 18.10 (für HG) Brisant 18.54 (für HG)<br />

Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />

19.30 (für HG)Aktuell 19.50 (für HG) Mach<br />

dich ran! 20.15 (für HG) Polizeiruf 110. Tote<br />

erben nicht. TV-Kriminalfilm, D2000 21.45<br />

(für HG) Aktuell 22.05 (für HG) Fakt ist! 23.05<br />

(für HG) Charité 0.40 14,74 oder Das Streben<br />

nach Mittelmäßigkeit. Drama, D2016 0.55<br />

MDR Kultur –Filmmagazin 1.10 (für HG) Fakt<br />

ist! 2.10 (für HG) Anne Will 3.10 (für HG)<br />

Mach dich ran!<br />

Bayern<br />

16.15 (für HG) Wir inBayern 17.30 Regional<br />

18.00 (für HG) Abendschau 18.30 (für HG)<br />

Rundschau 19.00 (für HG) Querbeet 19.30<br />

(für HG) Dahoam is Dahoam 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Mein Job –Dein<br />

Job 21.00 (für HG) Das Stift St. Peter –Bis<br />

dass der TodEuch scheidet 21.45 (für HG)<br />

Rundschau Magazin 22.00 (für HG) Lebenslinien<br />

22.45 Zur Freiheit 23.05 Zur Freiheit<br />

23.25 Schlachthof 0.10 Rundschau Nacht<br />

0.20 Ringlstetter 1.05 (für HG) Dahoam is<br />

Dahoam 1.35 (für HG) Wir inBayern<br />

Vox<br />

18.00 First Dates –Ein Tisch für zwei 19.00<br />

Das perfekte Dinner 20.00 Prominent! 20.15<br />

Goodbye Deutschland! Die Auswanderer. Heute<br />

mit: /Ben &Lena Jung /Thomas Kadrev /<br />

Annette Britsch 22.15 Goodbye Deutschland!<br />

Die Auswanderer. Heute mit: /Familie Kitzmann,<br />

Norwegen /Familie Eichele, Kanada<br />

0.15 nachrichten 0.40 (für HG) Medical Detectives<br />

–Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Feinde im eigenen Haus 1.25 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Schriftliches Vermächtnis<br />

Super RTL<br />

14.55 Dragons –Auf zu neuen Ufern 15.20<br />

ALVINNN!!! und die Chipmunks 15.50 Ninjago<br />

–ImLand der Drachen 16.15 Ritter hoch 3<br />

16.45 Voll zu spät! 17.10 Grizzy &die Lemminge<br />

17.40 Spirit: wild und frei 18.10 Bugs<br />

Bunny und LooneyTunes 18.40 WOW Die Entdeckerzone<br />

19.10 ALVINNN!!! und die Chipmunks<br />

19.35 Angelo! 20.15 On the Case –<br />

Unter Mordverdacht 21.15 On the Case –Unter<br />

Mordverdacht 22.15 On the Case –Unter<br />

Mordverdacht 23.15 On the Case –Unter<br />

Mordverdacht<br />

Sport1<br />

15.30 Storage Hunters 16.00 Storage Hunters.<br />

Jahrmarkt 16.30 Find It, Fix It, Flog It–<br />

Schätze aus der Scheune 17.30 Container<br />

Wars. Auf und davon 18.00 Container Wars.<br />

Die Winterspiele 18.30 Volkswagen Pokalfieber<br />

19.00 Bundesliga aktuell. Die tägliche News-<br />

Sendung für Fußballfans 19.25 Goooal! –Das<br />

internationale Fußball-Magazin 19.55 Fußball:<br />

Regionalliga West. Vorberichte 20.15 Fußball:<br />

RegionalligaWest. 27.Spieltag 22.15 Die Premier<br />

League Highlights 23.30 3. Liga pur<br />

5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 heute<br />

Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />

10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Grabräuber.<br />

Krimiserie 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart. Um<br />

Haaresbreite. Krimiserie 12.00 heute 12.10<br />

drehscheibe 13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin<br />

14.00 heute –inDeutschland 14.15 Die<br />

Küchenschlacht 15.00 (für HG) heute Xpress<br />

15.05 (für HG) Bares für Rares 16.00 (für HG)<br />

heute –inEuropa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-Cops.<br />

Ein Schuss in die Nacht 17.00 (für<br />

HG) heute 17.10 (für HG) hallo deutschland<br />

17.45 (für HG) Leute heute spezial 18.00 (für<br />

HG) SOKO München. Tippgemeinschaft 19.00<br />

(für HG) heute 19.25 (für HG) WISO<br />

20.15 (für HG) Rufmord<br />

TV-Drama, D2018<br />

Mit Rosalie Thomass, Johann von<br />

Bülow, Shenja Lacher u.a.<br />

Regie: Viviane Andereggen<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) Non-Stop<br />

Actionthriller,F/USA/GB/CDN 2014<br />

23.50 heute+<br />

0.05 (für HG) Komm schon!<br />

Jens. Comedyserie<br />

0.30 (für HG) Komm schon!<br />

Vera &Michael. Comedyserie<br />

5.30 Frühstücksfernsehen. Moderation: Christian<br />

Wackert, Marlene Lufen 10.00 Im Namen<br />

der Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit<br />

Alexander Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />

Isabella Schulien 11.00 Im Namen der<br />

Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit Alexander<br />

Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />

Isabella Schulien 12.00 Anwälte im<br />

Einsatz 13.00 Anwälte im Einsatz 14.00 Auf<br />

Streife. Reportagereihe 15.00 Auf Streife –Die<br />

Spezialisten. Reportagereihe 16.00 Klinik am<br />

Südring 17.00 Meine Klasse –Voll das Leben<br />

17.30 Fünf Leben –Die Schicksale 18.00<br />

Endlich Feierabend! 19.00 Genial daneben –<br />

Das Quiz 19.55 Nachrichten<br />

20.15 Dein Leben gehört mir<br />

TV-Thriller,D2019<br />

Mit Josefine Preuß, Vladimir Burlakov,<br />

Anna Blomeier,Max Hopp, Victoria<br />

Chilap,Teresa Harder u.a.<br />

Regie: Jochen Alexander Freydank<br />

22.15 Verfolgt und bedroht –wie Gestalkte<br />

leiden<br />

22.40 Online –Meine Tochter in Gefahr<br />

TV-Thriller,D2012<br />

Mit Annette Frier,Jamie Bick u.a.<br />

0.35 Criminal Minds<br />

Schmetterlinge. Krimiserie<br />

14.55 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />

15.45 (für HG) Aktuell 16.05 Hier<br />

und heute 18.00 (für HG) aktuell /Lokalzeit<br />

18.15 (für HG) Servicezeit 18.45 (für HG) Aktuelle<br />

Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Ohne Schnitzel<br />

geht es nicht 21.00 (für HG) Ohne Schnitzel<br />

geht es nicht 21.45 (für HG) Aktuell 22.10 (für<br />

HG) Unterwegs im Westen 22.40 (für HG)<br />

Westart 23.20 Omar. Drama, PLE 2013 0.55<br />

(für HG) Ohne Schnitzel geht es nicht 1.40<br />

(für HG) Ohne Schnitzel geht es nicht<br />

NDR<br />

16.00 (für HG) aktuell 16.20 (für HG) Mein<br />

Nachmittag 17.10 (für HG) Leopard, Seebär &<br />

Co. 18.00 Ländermagazine 18.15 (für HG) Die<br />

Nordreportage 18.45 (für HG) DAS! 19.30<br />

Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Markt 21.00 (für HG) Die Bewegungs-Docs<br />

21.45 (für HG) aktuell 22.00<br />

(für HG) 45 Min 22.45 (für HG) Kulturjournal<br />

23.15 (für HG) RobertAltman's Last Radio<br />

Show. Musikkomödie,USA 2006 0.55 Sass:<br />

So isst der Norden 1.25 (für HG) Die Bewegungs-Docs<br />

2.10 (für HG) Die Nordreportage<br />

Kabel eins<br />

8.30 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />

9.25 Navy CIS: L.A. 10.25 Navy CIS 11.20<br />

Without aTrace 12.10 Numb3rs 13.05 Castle<br />

14.00 The Mentalist 14.55 Navy CIS: L.A.<br />

15.50 News 16.00 Navy CIS 16.55 Abenteuer<br />

Leben täglich 17.55 Mein Lokal, Dein Lokal –<br />

Der Profi kommt 18.55 Achtung Kontrolle!Wir<br />

kümmern uns drum 20.15 Atemlos –Gefährliche<br />

Wahrheit. Actionthriller,USA 2011 22.30<br />

Extreme Rage. Actionfilm, USA/D 2003 0.30<br />

Atemlos –Gefährliche Wahrheit. Actionthriller,<br />

USA 2011 2.10 Late News<br />

RTL 2<br />

13.10 Die Geissens –Eine schrecklich glamouröse<br />

Familie! 14.10 Die Wollnys –Eine<br />

schrecklich große Familie! 15.10 Die Wollnys –<br />

Eine schrecklich große Familie! 16.05 Krass<br />

Schule –Die jungen Lehrer 17.00 News 17.10<br />

Krass Schule –Die jungen Lehrer 18.05 Köln<br />

50667 19.05 Berlin –Tag &Nacht 20.15 Die<br />

Reimanns –Ein außergewöhnliches Leben<br />

21.15 Daniela Katzenberger –Familienglück<br />

auf Mallorca 23.15 Der Traummann –Liebe<br />

ohne Grenzen (3) 0.05 Der Traummann –Liebe<br />

ohne Grenzen (4)<br />

Eurosport 1<br />

12.00 Snooker:World Main Tour 12.30 Radsport:<br />

Gent-Wevelgem 13.25 Snooker:World<br />

Main Tour. China Open: 1.Tag 17.00 Snooker:<br />

World MainTour 17.30 Schwimmen: Nordic<br />

Swim Tour. 1. Tag 19.05 Eurosport News<br />

19.15 Radsport: Gent-Wevelgem 20.00 Snooker:<br />

World Main Tour 21.00 Schwimmen: Nordic<br />

Swim Tour 21.50 Eurosport News 22.00<br />

Curling: Weltmeisterschaft der Herren. Gruppenphase:<br />

USA –Schottland 1.00 Radsport:<br />

Gent-Wevelgem 1.30 Pause<br />

SAT.1, 20.15 UHR TV-THRILLER<br />

Dein Leben gehört mir<br />

Dasssich die vermeintlich großeLiebe zumAlbtraumentwickeln kann, ist<br />

eine fürchterliche Erfahrung, die auch Malu (JosefinePreuß)machen muss.<br />

Alsdie Ärztin den charmanten Hannes (Vladimir Burlakov)kennenlernt, glaubt<br />

sie,inihm denperfekten Partner gefundenzuhaben.Doch derBlickdurch die<br />

rosaroteBrille wird bald getrübt,denn Hannes entpuppt sich als krankhafteifersüchtig,erstelltihr<br />

nach und nimmtihr jeglichen Raum.Malubeendet die Beziehung,<br />

doch sie wird Hannes einfach nichtlos.Auf perfideArt beginntHannes<br />

damit,Malus Lebenzuzerstören. Dabei geht er so geschickt vor, dass er keine<br />

Spuren hinterlässt.Die Polizeiist machtlos gegen den Stalker,dochMalu gibt<br />

nichtauf und beginnt, aufeigene Faust Beweisezusammeln,die Hannes endlich<br />

überführen sollen.Düsteres Dramamit starkerBesetzung.<br />

(Dtl./2019)<br />

ZDF, 20.15 UHR TV-DRAMA<br />

Rufmord<br />

NORMALVARIANTE -mittel<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL<br />

Foto: Sat.1<br />

Die Grundschullehrerin Luisa(Rosalie<br />

Thomass) istFeuer und Flamme für<br />

ihren Job. Als siesichjedochweigert,dem<br />

Sohn des einflussreichen Unternehmers<br />

GeorgBär (Johann vonBülow) eine Gymnasialempfehlungzugeben,<br />

brichtfür die<br />

integreLehrerinein Horrorszenariolos:Im<br />

und das isterstder Anfangeiner Rufmordkampagne.Als<br />

sie vonder Polizei nicht die<br />

erwartete Hilfe bekommt, fasstLuiseeinen<br />

drastischenEntschluss.Packendes Drama<br />

mit einer überzeugenden Rosalie Thomass<br />

in der Rolle der Lehrerin,die Opfer übertriebener<br />

elterlicher Fürsorge wird.<br />

(Dtl./2018)<br />

7 8 5<br />

5 6 4<br />

2 8 4<br />

5 1<br />

3 9<br />

6 2<br />

4 8<br />

2 1<br />

5 7 9<br />

1<br />

1<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />

6<br />

SUDOKU<br />

8 4 9<br />

7 9 8<br />

5<br />

3 9<br />

7 1<br />

9 4<br />

Foto: ZDF<br />

AUFLÖSUNG Auflösung<br />

VOM vom29./30. 30.3.2019 3. MITTEL mittel<br />

6 4 5 2 7 1 3 8 9<br />

1 8 9 4 5 3 7 6 2<br />

3 2 7 6 8 9 5 4 1<br />

7 3 1 9 6 5 8 2 4<br />

8 5 4 7 1 2 9 3 6<br />

9 6 2 3 4 8 1 5 7<br />

4 1 3 8 9 6 2 7 5<br />

5 7 8 1 2 4 6 9 3<br />

2 9 6 5 3 7 4 1 8<br />

AUFLÖSUNG Auflösung<br />

VOM vom29./30. 30.3.2019 3. 2019<br />

SCHWER schwer<br />

1 8 7 5 6 3 9 2 4<br />

6 5 9 2 8 4 1 7 3<br />

2 4 3 7 9 1 6 5 8<br />

9 7 1 4 3 5 8 6 2<br />

5 3 6 1 2 8 4 9 7<br />

8 2 4 9 7 6 5 3 1<br />

4 9 8 3 5 2 7 1 6<br />

7 1 2 6 4 9 3 8 5<br />

3 6 5 8 1 7 2 4 9<br />

6.30 rbb Gartenzeit spezial 7.00 rbb24 7.10<br />

Super.Markt 7.55 Landschleicher 8.00 rbb24<br />

8.10 In aller Freundschaft 8.55 Landschleicher<br />

9.00 rbb24 9.10 In aller Freundschaft –<br />

Die jungen Ärzte 10.00 rbb24 10.10 Rote Rosen<br />

11.00 rbb24 11.10 Sturm der Liebe<br />

12.00 rbb24 12.10 Die Stein 13.00 rbb24<br />

13.10 Verrückt nach Meer 14.00 Kesslers Expedition<br />

14.45 Traumhäuser 15.15 Panda,<br />

Gorilla &Co. 16.00 rbb24 16.15 Gefragt –<br />

Gejagt 17.00 rbb24 17.05 Nashorn, Zebra &<br />

Co. 17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das<br />

Ländermagazin 18.30 zibb. zuhause in berlin<br />

&brandenburg 19.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Super.Markt<br />

Neues für Verbraucher<br />

21.00 Gesund essen –aber wie?<br />

Die Qualität unserer Lebensmittel<br />

Moderation: RaikoThal<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Tatort Der dunkle Fleck<br />

TV-Kriminalfilm, D2002<br />

Mit Axel Prahl, Jan Josef Liefers,<br />

Friederike Kempter u.a.<br />

23.30 Polizeiruf 110<br />

Schwere Jahre<br />

TV-Kriminalfilm, DDR 1984<br />

ProSieben<br />

11.00 How IMet Your Mother. Immer Ärger mit<br />

Barney/Die Festung der Barnigkeit. Comedyserie<br />

11.55 2Broke Girls. Altes Geld sucht neuen<br />

Stall/Küchenkrise.Comedyserie 12.45 Mom.<br />

Ein Kerl namens Christy.Comedyserie 13.05<br />

Twoand aHalf Men. Die haarähnliche Substanz/Eiertanz/Fest<br />

der Liebe. Comedyserie<br />

14.20 The Middle. Die Freischwimmer/Die Mucki-Bude.<br />

Comedyserie 15.15 The Big Bang<br />

Theory. Erregungsfaktor: Null/Die Leuchtfisch-<br />

Idee/Die andere Seite der Krawatte/Das Mittelerde-Paradigma.<br />

Comedyserie 17.00 taff 18.00<br />

Newstime 18.10 Die Simpsons. Selig sind die<br />

Dummen/Ein unmögliches Paar.Zeichentrickserie<br />

19.05 Galileo. Moderation: Aiman Abdallah<br />

20.15 The Big Bang Theory<br />

Die Reifendoktor-Reise. Comedyserie<br />

20.45 The Big Bang Theory<br />

Die Hochzeitsüberraschung<br />

21.15 The Middle Der königliche Hauptgewinn<br />

21.45 The Big Bang Theory Comedyserie<br />

22.15 The Big Bang Theory<br />

Der sicherste Ort der Welt<br />

22.40 The Big Bang Theory<br />

Paradoxe Psychologie. Comedyserie<br />

23.10 Late Night Berlin<br />

Gäste: Kai Pflaume (Moderator),<br />

Dendemann (Musiker)<br />

11.30 (für HG) Kinder der Sonne –Unsere<br />

Schmetterlinge 12.15 (für HG) Re: 12.50 Arte<br />

Journal 13.00 Stadt Land Kunst 14.05 (für<br />

HG) Der Eissturm. Drama, USA 1997 15.55<br />

(für HG) Märkte –Im Bauch von …16.45<br />

X:enius 17.15 Leben mit Vulkanen 17.40 China<br />

–Die letzte Ernte 18.35 Geheimnisvolle<br />

Wildblumen 19.20 Arte Journal 19.40 Re:<br />

20.15 (für HG) Die schwarze Witwe. Thriller,<br />

USA 1987 21.55 (für HG) Der Augenzeuge.<br />

Kriminalfilm, USA 1981 23.35 Der Prozess.<br />

Dokumentarfilm,NL2018 1.40 Arte Journal<br />

3Sat<br />

10.15 (für HG) Riverboat 12.20 (für HG) sonntags<br />

13.00 (für HG) ZIB 13.15 Reporter 13.35<br />

unterwegs 14.20 unterwegs 15.00 unterwegs<br />

15.40 unterwegs 16.25 unterwegs 17.05 unterwegs<br />

17.45 unterwegs 18.30 nano 19.00<br />

(für HG) heute 19.20 Kulturzeit 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Traumseen der Schweiz<br />

22.00 (für HG) ZIB 222.25 (für HG) Winnie.<br />

Dokumentarfilm,F/NL/SA/FIN 2017 23.50<br />

(für HG) Guter Hoffnung 0.35 10vor10 1.05<br />

(für HG)Willkommen Österreich 1.55 Best of<br />

Radltour-Konzerte 2018<br />

Phoenix<br />

14.00 phoenix vor ort 14.45 phoenix plus<br />

16.00 AnneWill 17.00 Angriff auf die Demokratie<br />

–Wurde der Brexit gekauft? 17.30<br />

phoenix der tag 18.00 Plattgemacht –Wenn<br />

ein Stadtteil verschwindet 18.30 Frankreichs<br />

schönste Küsten. Dokumentarfilm, F2012<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Kriege im<br />

Namen Gottes –Die Kreuzzüge aus arabischer<br />

Sicht 21.45 (für HG) heute-journal 22.15 unter<br />

den linden 23.00 phoenix der tag 0.00<br />

unter den linden 0.45 Kriege imNamen Gottes<br />

–Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht<br />

Kika<br />

12.05 Der kleine Nick 12.25 (für HG) Die<br />

Maus 12.55 Marcus Level 13.20 Max &Maestro<br />

13.40 Tiere bis unters Dach 14.10 Schloss<br />

Einstein 15.00 (für HG) Dance Academy<br />

16.15 (für HG) H2O –Abenteuer Meerjungfrau<br />

16.40 4½Freunde 17.25 (für HG) Insectibles<br />

17.55 Shaun das Schaf 18.10 (für HG) Die<br />

Biene Maja 18.35 Mama Fuchs und Papa<br />

Dachs 18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Arthur<br />

und die Freunde der Tafelrunde 19.25 pur+<br />

19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) KiKA Live<br />

20.10 4Viertel –Meine Gegend rockt!<br />

Dmax<br />

15.15 Ultimate Airport Dubai 16.15 Border<br />

Control –Spaniens Grenzschützer 16.45 Border<br />

Control –Spaniens Grenzschützer 17.15<br />

Fast 'N' Loud 18.15 Garage Rehab –Die Werkstatt-Retter<br />

19.15 Steel Buddies –Stahlharte<br />

Geschäfte 20.15 Die Gebrauchtwagen-Profis<br />

21.15 Die Gebrauchtwagen-Profis 22.15<br />

Speed Is the New Black –Hauptsache schnell!<br />

23.15 Las Vegas Hot Rods 0.15 Die Gebrauchtwagen-Profis<br />

1.10 Speed Isthe New<br />

Black –Hauptsache schnell!<br />

5.02 hessenschau 5.30 ARD-Morgenmagazin<br />

9.00 Tagesschau-Nachrichten 9.15 45 Min 10.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 10.15 Alles Wissen<br />

11.00 Tagesschau-Nachrichten 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten 19.20<br />

Weltspiegel 20.00 Tagesschau 20.15 Anne Will<br />

21.17 Extra 21.30 Westpol 22.00 Markt 22.45<br />

Die Tagesschau vor 20 Jahren 23.00 Tagesthemen<br />

23.30 die nordstory.Klasse statt Masse –Ein<br />

Bauer stellt um aufBio 0.30 Europamagazin 1.00<br />

Nachtmagazin 1.20 Puzzle 1.50 Abendschau 2.20<br />

Sachsen-Anhalt Heute 2.50 Extra 3.02 Aktuelle<br />

Stunde 3.47 Extra 4.02 Brandenburg aktuell 4.30<br />

buten un binnen<br />

ONE<br />

11.50 Verrücktnach Meer 12.40 Sturm der Liebe<br />

13.25 Sturmder Liebe 14.15 Unser Traum von<br />

Kanada: Sowas wie Familie. TV-Drama, D2015<br />

15.45 In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />

16.35 Bezaubernde Jeannie 16.55 Bezaubernde<br />

Jeannie 17.20 Lindenstraße 17.50 Der Dicke<br />

18.40 Sturmder Liebe 19.25 Sturmder Liebe<br />

20.15 Großstadtrevier 21.00 Großstadtrevier<br />

21.50 Nuhr im Ersten 22.35 Bauerfeind –Die<br />

Show zurFrau 23.20 Der Lissabon-Krimi: Dunkle<br />

Spuren. TV-Kriminalfilm, D2019 0.50 Lindenstraße<br />

1.20 Nuhr im Ersten 2.05 SträtersMännerhaushalt<br />

3.05 kinokino 3.20 Der Dicke 4.10 Lindenstraße<br />

4.40 Verrückt nach Meer<br />

ZDF NEO<br />

5.25 Inspector Barnaby. Morden, wenn die Blätter<br />

fallen. TV-Kriminalfilm,GB2001 7.05 Die Rettungsflieger<br />

7.50 Topfgeldjäger 8.45 Lafer!Lichter!<br />

Lecker! 9.30 Bares für Rares 10.20 Bares fürRares<br />

11.15 3Pläne für mein schönstes Zimmer<br />

12.00 DieRettungsflieger 13.25 Monk 14.50<br />

Heldt 15.35 Die Rettungsflieger 16.20 DieRettungsflieger<br />

17.05 Monk 17.45 Monk 18.30 Baresfür<br />

Rares 19.20 Bares fürRares 20.15 (für<br />

HG)InspectorBarnaby. Leichenlebenlänger.TV-<br />

Kriminalfilm, GB 2001 21.55 Inspector Barnaby.<br />

Morden, wenn die Blätter fallen. TV-Kriminalfilm,<br />

GB 2001 23.35 ArtofCrime 1.20 Spooks–Im<br />

Visier desMI5 2.10 heute-show<br />

ZDF INFO<br />

6.05 Schrottplatz XXL –Deutschlands größter Auto-Schrottplatz<br />

7.45 Im Auge desSturms 8.30<br />

Einsatz über dem Meer 9.15 Police Patrol –Gefährliches<br />

Pflaster 10.40 Miami SWAT –Spezialeinheit<br />

aufVerbrecherjagd 11.30 Dirty Dollars 12.15<br />

Crime andJustice –das Justizsystem derUSA<br />

13.00 Leschs Kosmos 13.30 Ursprungder Technik<br />

14.15 Vonder Keule zur Rakete –Die Geschichteder<br />

Gewalt 15.00 Panzer! 18.00 Vonder<br />

Keule zurRakete –Die Geschichteder Gewalt<br />

18.45 Wunder derWissenschaft 20.15 One strange<br />

Rock –Unsere Erde 22.25 (für HG) Faszination<br />

Universum 0.35 heute-journal 1.05 UFOs Declassified<br />

–Die Geheimakten<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Alte Musik Matthias Weckmann zum 400. Geburtstag.Vor<br />

400 Jahren wurde in Thüringen<br />

der Komponist und Organist MatthiasWeckmann<br />

geboren. Als Schüler von Heinrich<br />

Schütz durchlief er am Dresdner Hof eine hervorragende<br />

Ausbildung und wurde später zum<br />

Organisten der Jacobikirche in Hamburg ernannt.,ca.<br />

56 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

In Concert Shai Maestro Trio. Mit Shai Maestro<br />

(Klavier), Jorge Roeder (Bass), Ofri Nehemya<br />

(Schlagzeug)., ca. 87 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Musikfest Erzgebirge 2018 Chormusik aus<br />

mehr als fünf Jahrhunderten. Werke von Johann<br />

Pachelbel, Edvard Grieg,Charles Wood<br />

u.a. Mit Thilo Braun, ca.105 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Neue Musik Im Fluss der Zeit. Ernst Helmuth<br />

Flammers Musik zwischen Philosophie und<br />

Zeitkritik. VonTobias Schick Der Komponist<br />

Ernst Helmuth Flammer verbindet in seinem<br />

Schaffen Reflexionen zum Wesen der Zeit mit<br />

kritischen Analysen der Gegenwart.,<br />

ca. 55 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Julian Barnes: „Die einzige Geschichte”<br />

(11/22). Es liest Frank Arnold, ca. 30 Min.<br />

21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Monis Männer” Mit Jürgen Holtz (Lothar<br />

Ackermann), Rolf Ludwig (Horst Paschke),<br />

Horst Lebinsky (Terre), Margit Bendokat<br />

(Schenniffa), Edgar Harter (Beamter). Regie:<br />

Oliver Bukowski, ca. 60 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Julian Barnes: „Die einzige Geschichte”<br />

(11/22), ca. 31 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

13.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Länderreport Aus braun mach weiß –Geschichte<br />

versus Rendite in Prora. VonAlexa<br />

Hennings, ca. 55 Minuten<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Zeitfragen Politik und Soziales. u.a.: Ordnung<br />

der Elemente (15/18). 150 Jahre Periodensystem.<br />

Von Frank Kaspar,Jennifer Rieger,ca.<br />

55 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Gil Scott-Heron. Mit Lothar Jänichen,<br />

ca. 30 Minuten<br />

1.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Tonart Jazz., ca. 235 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 – S eite 28 **<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

NACHRICHTEN<br />

Sarah Wiener (56) redet sich in Rage<br />

und also Tacheles.Inder Augsburger<br />

Allgemeinen beklagt die Starköchin<br />

die Tabuisierung des Schlachtens<br />

vonTieren: „Wenn ich ein Tier essen<br />

will, sollte ich mir auch die Hände<br />

dafür blutig machen können. Aber<br />

wir können es nicht ertragen, wenn<br />

man ein Auge,eine Sehne oder eine<br />

Kralle sieht.“ Jupp,der Kulinarik eignet<br />

zumeist etwas Gewalttätiges.<br />

Aber das eben so zu sehen, vermeiden<br />

wir –umuns den Appetit nicht<br />

zu verderben. Sind Schnitzelliebhaber<br />

denn Feiglinge?<br />

Keira Knightley (34) hat deutsches<br />

Essen immer gemocht. Überhaupt<br />

verbindet die britische Schauspielerin(fast)<br />

nur gute Erinnerungen mit<br />

ihrem Schüleraustausch in Konstanz<br />

vor20Jahren, wie sie in der Frankfurter<br />

Allgemeinen Sonntagszeitung erklärt.<br />

Undja: „Ein richtig schönes<br />

Schnitzel ist eine wundervolle Erfindung.“<br />

Nurdie deutschen Jungs fand<br />

Knightley etwas fad.<br />

Katja Kipping (41) konvertierte bei einem<br />

PunkkonzertinDresden zurVegetarierin.<br />

Da war sie 14 Jahrealt, auf<br />

einer Videoleinwand seien Filme<br />

blutig-grausamen Szenen aus<br />

Schlachthöfen zu sehen gewesen, erzählt<br />

Linken-Politikerin in der Heilbronner<br />

Stimme.Eklig! Allerdings<br />

genehmige sie sich manchmal eine<br />

Wurst:„Wie es bei den Katholiken ist:<br />

Manhat seine Grundsätzeund sündigt<br />

manchmal –und genießt die<br />

Sünde umso mehr.“<br />

Mick Jagger (75) muss<br />

pausieren. DerFrontmann<br />

der Rolling<br />

Stones kuriereauf<br />

den Ratseiner<br />

Ärzte erst einmal<br />

eine Erkrankung<br />

aus,teilte die Band<br />

per Facebook mit.<br />

Diefür April, Mai<br />

und Juni angekündigte<br />

Tournee durch<br />

Nordamerika werde<br />

verschoben.Woran<br />

Jagger leidet, wurde<br />

nicht bekannt.<br />

(schl./mit dpa)<br />

Ist erkrankt und<br />

muss Pause<br />

machen. DPA<br />

TIERE<br />

Inbegriff des spanischer Konquistadors: Hernán Cortés. Das Gemälde zeigt ihn bei der Schlacht von Otumba am 14. Juli 1520 –beim Sieg gegen ein großes Azteken-Heer.<br />

Entschuldigen Sie!<br />

Der mexikanische Präsident empört sich über die spanischen Eroberer vor einem halben Jahrtausend<br />

VonMartin Dahms, Madrid<br />

Der Präsident Mexikos hat<br />

sich im Adressaten<br />

geirrt“, glaubt der peruanische<br />

Schriftsteller Mario<br />

Vargas Llosa. „Er hätte sich den<br />

Brief selber schicken müssen.“ Im<br />

argentinischen Córdoba findet gerade<br />

der achte Kongress der Spanischen<br />

Sprache statt, und alle reden<br />

da, so wie Vargas Llosa, über diesen<br />

Brief. So wie in der gesamten spanischsprachigen<br />

Welt gerade über<br />

den Brief geredet wird. Andrés<br />

Manuel López Obrador, seit<br />

kurzem mexikanischer Präsident,<br />

hat ihn geschrieben und vor einem<br />

Monat an den spanischen König Felipe<br />

VI. geschickt. Nun haben mehrere<br />

<strong>Zeitung</strong>en Teile seines Inhalts<br />

bekannt gemacht –und eine Debatte<br />

ist losgebrochen.<br />

LópezObrador bittet in dem Brief<br />

darum, dass „das Königreich Spanien<br />

öffentlich und offiziell das verursachte<br />

Unrecht anerkenne“, das mit<br />

der Eroberung des heutigen Mexikos<br />

durch spanische Invasoren vor 500<br />

Jahren einherging. Mit anderen Worten:<br />

Der Präsident bittet den König,<br />

um Entschuldigung für vergangenes<br />

Unrecht zu bitten. Das kam in Spanien<br />

nicht gut an. Die Regierung von<br />

Ministerpräsident PedroSánchezgab<br />

eine Erklärung heraus, inder sie die<br />

Bitte von López Obrador „mit aller<br />

Entschiedenheit“ zurückweist. „Die<br />

Ankunft vor500 Jahren vonSpaniern<br />

auf dem gegenwärtigen mexikanischen<br />

Territorium kann nicht nach<br />

heutigen Maßstäben bewertet werden.<br />

Unsere Geschwistervölker haben<br />

es immer verstanden, unseregemeinsame<br />

Vergangenheit ohne Zorn<br />

und aus einem konstruktiven Blickwinkel<br />

zu betrachten.“<br />

Im Moment ist die Debatte aber<br />

doch zornig. Der spanische Schriftsteller<br />

Arturo Pérez-Reverte twitterte<br />

über López Obrador: „Wenn dieses<br />

Individuum wirklich glaubt, was es<br />

sagt, ist es ein Idiot. Wenn nicht, ein<br />

Lump.“ Die Madrider <strong>Zeitung</strong> El<br />

Mundo kommentierte,der mexikanische<br />

Präsident fordere offenbar eine<br />

Entschuldigung vonSpanien,„weil es<br />

1519 die Menschenrechtserklärung<br />

von1948 verletzt hat“. Undder Präsident<br />

der Königlich Spanischen Akademie,Santiago<br />

MuñozMachado,erklärte:<br />

„Alle Eroberer aller Epochen<br />

haben viele Grausamkeiten verübt.“<br />

DerBrief vonLópezObrador sei bloß<br />

„eine Form,Krach zu machen“.<br />

Für die meisten Spanier dürfte<br />

dieser Krach eher überraschend<br />

kommen. Die eigene koloniale Vergangenheit<br />

ist ihnen fern. Dass Spanien<br />

mal über ein Weltreich<br />

herrschte,indem die Sonne niemals<br />

unterging, wissen sie zwar, ziehen<br />

daraus aber gewöhnlich keinen besonderen<br />

Stolz. Wenn, dann fragen<br />

sie sich gelegentlich, warum vondieser<br />

imperialen Größe so wenig übrig<br />

geblieben ist. Kolumbus ist für sie<br />

ein wagemutiger Seefahrer, der Europa<br />

eine neue Welt entdeckte, kein<br />

rücksichtsloser Eroberer. Seinetwegen<br />

wird heute in der halben Welt<br />

Spanisch gesprochen, was das Reisen<br />

erleichtert. Und Mexiko ist das<br />

Land, das vor 80 Jahren großzügig<br />

„Das Königreich Spanien möge offiziell das<br />

verursachte Unrecht anerkennen.“<br />

Andrés Manuel López Obrador, seit 1. Juli 2018 Präsident von Mexiko<br />

die Verlierer des Spanischen Bürgerkriegs<br />

aufnahm.<br />

Der Brief von López Obrador ist<br />

eine Erinnerung daran, dass die Hispanisierung<br />

großer Teile Amerikas<br />

kein friedlicher, sondern ein gewalttätiger<br />

Prozess war. Das wissen die<br />

Spanier –aber sollen sie deswegen<br />

heute,ein halbes Jahrtausend später,<br />

um Entschuldigung bitten? Die Aufforderung,<br />

sich für die Taten der Vorfahren<br />

zu schämen, hat die fatale<br />

Wirkung, dass sie die Chauvinisten<br />

in Spanien anstachelt. So wie Pablo<br />

Casado, den jungen Vorsitzenden<br />

der konservativen Volkspartei –die<br />

er gerade auf stramm rechten Kurs<br />

bringt. Für Casado ist die Hispanität<br />

– die Verbreitung der spanischen<br />

Kultur vor500 Jahren um den Globus<br />

IMAGO<br />

– „die brillanteste Etappe der<br />

Menschheitsgeschichte gemeinsam<br />

mit dem Römischen Reich“.<br />

Versklavung, Ausbeutung, der Tod<br />

durch Seuchen gehören für Casado<br />

zur„SchwarzenLegende“: So nennen<br />

die Spanier alle kritischen Kommentare<br />

über die negativen Aspekte der<br />

spanischen Geschichte. Von der<br />

Schwarzen Legende reden sie, wenn<br />

sie denn mal der Nationalstolz packt.<br />

Undder packt sie,wenn sie der mexikanische<br />

Präsident für Verbrechen<br />

der Vergangenheit verantwortlich<br />

machen will. Zumal sie wissen, dass<br />

die Konquistadoren nicht in einen<br />

friedlichen Garten Eden einbrachen.<br />

In seinem Standardwerk über „Die<br />

Eroberung Mexikos“ schrieb der britische<br />

Hispanist Hugh Thomas über<br />

die Eroberer und die Eroberten: „Gemessen<br />

an heutigen Maßstäben warenbeide<br />

grausam, aber kultiviert.“<br />

MarioVargas Llosa macht die Probleme<br />

Lateinamerikas nicht in der<br />

Vergangenheit, sondern inder Gegenwart<br />

fest. Deswegen habe sich<br />

LópezObrador im Adressaten seines<br />

Briefes geirrt. Mexiko genieße seit<br />

200 Jahren volle Souveränität. So wie<br />

„alle lateinamerikanischen Präsidenten“<br />

müsse sich López Obrador<br />

fragen, warum noch kein Land „die<br />

allgemein bekannte Ungerechtigkeit<br />

gegenüber den Eingeborenen“ beseitigt<br />

habe.Das sei nicht die Verantwortung<br />

der heutigen Spanier,deren<br />

Vorfahren in Spanien blieben –im<br />

Gegensatz zu jenen, die nach Amerika<br />

auswanderten. „Sowie die Ururgroßeltern<br />

von López Obrador. Und<br />

die meinen.“<br />

Tödlicher Flugzeugabsturz<br />

in Hessen<br />

Beim Absturzeines Kleinflugzeugs in<br />

der Nähe eines Flugplatzes in Egelsbach<br />

sind drei Menschen ums Leben<br />

gekommen. AufdemWegzum Unfallortwurde<br />

wenig später ein Streifenwagen<br />

in einen tödlichen Unfall<br />

verwickelt. DieMaschine war am<br />

Sonntag auf ein Spargelfeld in Erzhausen<br />

gestürzt, teilte die hessische<br />

Polizei mit. DerUnfall der Polizisten<br />

ereignete sich nur wenige Kilometer<br />

entfernt vonder Absturzstelle durch<br />

einen frontalen Zusammenstoß mit<br />

einem Auto.ImWagen der Unfallverursacher<br />

kamen zwei Menschen ums<br />

Leben. Unter den Toten des Flugzeugabsturzesist<br />

auch die 55-jährige<br />

russische Geschäftsfrau Natalija Filjowa.<br />

Siewar Miteigentümerin der<br />

S7-Fluggesellschaft. (dpa)<br />

Schweizerin geht nach<br />

Lotto-Gewinnweiter arbeiten<br />

Trotz eines Lottogewinns von162<br />

Millionen Euro geht eine Schweizerinlaut<br />

einem Medienbericht weiter<br />

ihrem Jobnach. Siemache weiter<br />

ihreArbeit, sagte die Frau, die anonym<br />

bleiben möchte,der <strong>Zeitung</strong><br />

Schweiz amWochenende.Mit einem<br />

Einsatz vonumgerechnet 22 Euro<br />

hatte die Frau im vergangenen Oktober<br />

162 Millionen Euro in der LotterieEuro-Millions<br />

gewonnen.<br />

Auch ihrem Wohnortbleibe die Gewinnerin<br />

aus dem Kanton Aargau<br />

treu, obwohl sie mit einem Umzug in<br />

einen anderen Kanton Millionen<br />

hätte sparen können, schreibt die<br />

<strong>Zeitung</strong> weiter. (dpa)<br />

Erinnerungsstückevon<br />

RomySchneider versteigert<br />

Dieses Baumwolltuch der Marke Yves<br />

Saint Laurent brachte 2200 Euro.<br />

DPA<br />

Besteck, Bücher und Halstücher der<br />

Schauspielerin Romy Schneider sowie<br />

Möbelstücke aus ihrem Elternhaus<br />

sind im niederbayerischen<br />

Landshut versteigertworden. Insgesamt<br />

kamen 50 Gegenstände unter<br />

den Hammer.MehrereDutzend<br />

Sammler boten am Sonnabend –fast<br />

37 Jahrenach demToddes Filmstars –<br />

im Auktionshaus Ruef mit. Besonders<br />

begehrtwaren Halstücher.Sozahlte<br />

ein Bieter für ein blau-beige gemustertes<br />

Baumwolltuch der MarkeYves<br />

Saint Laurent 2200 Euro. (dpa)<br />

Überlebenskampf: sechs Elefantenbabys<br />

in Thailand.<br />

Dicht gedrängt, Rüssel nach oben,<br />

um Luft zu holen: Unser Bild zeigt<br />

sechs thailändische Elefantenbabys,<br />

die um ihr Überleben kämpfen,<br />

nachdem sie in eine Schlammgrube<br />

gerutscht sind. EinDrama im Thap<br />

Lan National Park östlich vonBangkok.<br />

ZumGlück stießenWildhüter auf<br />

die verängstigten und hilflosen Tiere,<br />

wie Parkleiter PrawartsartChantheap<br />

am Sonnabend berichtete.Die Elefantenkälber<br />

hatten demnach ihre<br />

Herdeverloren und waren auf der Suche<br />

nachWasser in die Grube geraten.<br />

DasHappyEnd: DieWildhüter holten<br />

Hacken und Spaten herbei und<br />

gruben den Dickhäuterneine Rampe,<br />

über die sie schließlich ihr Gefängnis<br />

verlassen konnten. Bravo! (schl.)<br />

AP<br />

Die neueste Verschwörung<br />

Amazon-Chef Bezos wehrt sich gegen die Veröffentlichung kompromittierender SMS –und beschuldigt Saudi-Arabien<br />

Nach der Veröffentlichung kompromittierender<br />

Handy-Nachrichten<br />

und intimer Fotos von Amazon-Chef<br />

Jeff Bezos durch die Boulevardzeitschrift<br />

National Enquirer hat<br />

ein von Bezos engagierter Privatermittler<br />

Saudi-Arabien beschuldigt,<br />

das Mobiltelefon des Unternehmers<br />

gehackt zu haben, um an dessen persönliche<br />

Daten zu gelangen.<br />

Mansei sich„sehr sicher“, dass die<br />

saudi-arabischen Behörden Zugriff<br />

auf Bezos Handy gehabt hätten und<br />

an private Informationen gelangt<br />

seien, schrieb der Privatdetektiv Gavin<br />

de Becker am Sonnabend (Ortszeit)<br />

auf der Website „The<br />

Daily Beast“. Zwar sei es der<br />

Bruder von Bezos’ Geliebter<br />

gewesen, der dem Skandalblatt<br />

National Enquirer<br />

die kompromittierenden<br />

SMS verkauft habe. Damit<br />

hätten die wahren Verantwortlichen<br />

aber lediglich<br />

eine falsche Spur gelegt.<br />

De Becker sieht einen<br />

Zusammenhang mit der umfangreichen<br />

Berichterstattung der zu Bezos’<br />

Unternehmen gehörenden Washington<br />

Post über den Mord an dem<br />

saudi-arabischen Journalisten Jamal<br />

Jeff Bezos gibt<br />

nicht klein bei.<br />

AP/CLIFF OWEN<br />

Khashoggi im saudi-arabischen<br />

Konsulat in Istanbul<br />

im Oktober vergangenen<br />

Jahres. Essei klar, dass der<br />

saudiarabische Kronprinz<br />

Mohammed bin Salman<br />

die <strong>Zeitung</strong> als einen wichtigen<br />

Feind ansehe.<br />

Der US-Senat hatte bin<br />

Salman nach einer Anhörung<br />

von CIA-Ermittlern<br />

für den Mord an Khashoggi verantwortlich<br />

gemacht. Der National Enquirer<br />

hatte im Januar über eine außereheliche<br />

Affäre des reichsten<br />

Mannes der Welt mit der Nachrichtenmoderatorin<br />

Lauren Sánchezberichtet.<br />

Kurz zuvor hatten Bezosund<br />

seine Frau MacKenzie ihreTrennung<br />

nach 25 Jahren Ehe verkündet.<br />

Bezos heuerte daraufhin die Detektivkanzlei<br />

Gavin de Becker &Associates<br />

an, um herauszufinden, wie<br />

seine intimen Fotos und SMS in die<br />

Hände der Boulevardjournalisten<br />

gelangen. Bezos warf dem National-<br />

Enquirer-Herausgeber American<br />

Media Inc einen Erpressungsversuch<br />

vor. Ihm sei die Veröffentlichung<br />

seiner Privatfotos angedroht<br />

worden, wenn die Ermittlungen<br />

nicht eingestellt würden. (AFP)<br />

Europaweiter Rückgang<br />

insektenfressender Vögel<br />

Ob Bachstelze, Wiesenpieper oder<br />

Rauchschwalbe: DieZahl der vonInsekten<br />

lebendenVögel ist in den vergangenen<br />

25 Jahren europaweit deutlich<br />

zurückgegangen. Durchschnittlich<br />

um 13 Prozent sank die Zahl dieserVögel<br />

laut einer im Fachjournal<br />

„Conservation Biology“ veröffentlichten<br />

Studie.DieWissenschaftler<br />

des SenckenbergBiodiversität und<br />

Klima Forschungszentrums und des<br />

Deutschen Zentrums für integrative<br />

Biodiversitätsforschung führen diese<br />

Entwicklung nicht allein auf das Insektensterben,<br />

sonderninsbesondereauch<br />

aufVeränderungen der Agrarlandschaften<br />

zurück. Denn auf<br />

Äckern,Wiesen undWeiden hätten<br />

sich die Bestände der dortlebenden<br />

Vögel besonders verringert. (dpa)

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