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Der Professor und die AfD: Werist Werner Patzelt? – Seite 3<br />
Wege zum<br />
Kinderzuschlag<br />
Seite 6<br />
1°/11°<br />
Fast wolkenlos<br />
Wetter Seite 2<br />
Kränkung: Krugs Sohn<br />
greift Biermann an<br />
Feuilleton Seite 21<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Vor100 Jahren: Briten<br />
helfen <strong>Berliner</strong> Kindern<br />
Stadtgeschichte Seite 10<br />
Montag,1.April 2019 Nr.76HA-75. Jahrgang<br />
Auswärts/D*: 1.70 €–Berlin/Brandenburg: 1.60 €<br />
Dardai schweigt: Herthas<br />
Schmach in Leipzig<br />
Sport Seite 20<br />
Eine Frau<br />
für<br />
den Wandel<br />
VonUlrich Krökel<br />
Wenn Politiker nach Wahlsiegen<br />
erklären, sie nähmen die neue<br />
Aufgabe „mit großer Demut“ an,<br />
dann klingt das oft hohl. Auch Zuzana<br />
Caputova hat diesen Satz am<br />
Sonnabend gesagt, nachdem die<br />
Slowaken sie zur ersten Präsidentin<br />
des Landes gewählt haben. Im Fall<br />
der 45-jährigen Bürgerrechtsanwältin<br />
lässt sich aber mit guten Gründen<br />
annehmen: Sie<br />
hat diese Demut<br />
tatsächlich. Andernfalls<br />
hätte<br />
sie den angesehenen<br />
EU-Kommissar<br />
Maros<br />
Sefcovic auch<br />
nicht mit 58 Pro-<br />
Zuzana Caputova,<br />
erste Präsidentin<br />
der Slowakei<br />
Slowakei<br />
zent der Stimmen<br />
deklassierenkönnen.<br />
Caputovas<br />
Sieg ist eine handfeste Sensation, die<br />
nicht ohne ihren biografischen Hintergrund<br />
und ihr Charisma als<br />
durchsetzungsstarke Frau zu erklären<br />
ist. Dabei hätte unter normalen<br />
Umständen beides eher gegen die<br />
Mutter zweier Kinder gesprochen,<br />
die sich als Umwelt- und Anti-Korruptionsaktivistin<br />
einen Namen gemacht<br />
hat und nach ihrer Scheidung<br />
2018 mit dem Künstler Peter Konecny<br />
zusammenlebt. Allein das,<br />
wie auch ihr positives Verhältnis zur<br />
Homo-Ehe, hätte sie in der konservativen,<br />
katholisch geprägten Slowakei<br />
viele Stimmen kosten können.<br />
Aber die Umstände in dem kleinen<br />
ostmitteleuropäischen Land<br />
sind besondere. Seit dem mutmaßlichen<br />
Mafiamord andem Journalisten<br />
JanKuciak vorgut einem Jahr blicken<br />
die Menschen dort anders auf<br />
die Politik. Die Erkenntnis, ineinem<br />
von Mafiastrukturen durchzogenen<br />
Staat zu leben, öffnete vielen Slowaken<br />
die Augen für neueWege.Und an<br />
diesem Punkt kam die Anwältin Caputova<br />
ins Spiel, die im Fall Kuciak<br />
mit viel Power für eine rückhaltlose<br />
Aufklärung kämpfte.<br />
Das Rüstzeug dafür brachte sie<br />
bereits mit. 1973 in Bratislava geboren,<br />
studierte Caputova in ihrer Heimatstadt<br />
Jura,bevor sie viele Jahrein<br />
der Verwaltung der westslowakischen<br />
Provinzstadt Pezniok arbeitete,<br />
amFuß der Kleinen Karpaten,<br />
wo sie sich nicht nur für Bürgerrechte<br />
und gegen Korruption einsetzte,sondernvor<br />
allem für den Erhalt<br />
der bedrohten Natur. 2015 erhielt<br />
sie dafür den internationalen<br />
Goldman-Umweltpreis. Zwei Jahre<br />
später trat sie der liberalen Kleinpartei<br />
PS bei.<br />
Frau, antiautoritär, liberal und<br />
grün angehaucht, klar EU-freundlich:<br />
All das,was im östlichen Europa<br />
mit seinen Viktor Orbans, Jaroslaw<br />
Kaczynskis und Milos Zemans zuletzt<br />
als Feindbild galt, machte Caputova<br />
nach der Kuciak-Tragödie für<br />
viele Slowaken erst recht zur idealen<br />
Präsidentschaftskandidatin. Ihre<br />
Wahl ist deshalb ein Zeichen, das<br />
weit über die Grenzen ihres Landes<br />
hinausweist.<br />
Am Montag bleiben nicht nur die Busse im Depot. Auch U-Bahnen und Straßenbahnen stehen den ganzen Tagstill.<br />
VonPeter Neumann und Stefan Strauß<br />
Esist der bislang längste und<br />
härteste Warnstreik im jetzigen<br />
Tarifkonflikt bei den<br />
<strong>Berliner</strong> Verkehrsbetrieben<br />
(BVG). An diesem Montag fahren<br />
keine U- und Straßenbahnen in Berlin,<br />
und auch die meisten Linienbusse<br />
fallen aus. Die Arbeitsniederlegung<br />
soll zum Betriebsbeginn, also<br />
zwischen 3 und 3.30 Uhr in der<br />
Frühe, beginnen und 24 Stunden<br />
dauern.<br />
Der Ausstand, zu dem die Gewerkschaft<br />
Verdi die 14 600 Beschäftigten<br />
der BVGund ihres Tochterunternehmens<br />
aufgerufen hat, wird<br />
diese Stadt erneut treffen, für Staus,<br />
überfüllte Züge und Verspätungen<br />
sorgen. Doch mittlerweile sind die<br />
Menschen in Berlin im Umgang mit<br />
dem reduzierten Nahverkehr erprobt.<br />
Sie bilden Fahrgemeinschaften,<br />
fahren Rad statt Bahn und planen<br />
längere Wege ein. Beim ersten<br />
Warnstreik Mitte Februar dieses Jahreshatte<br />
Verdidie BVGacht Stunden<br />
lang lahmgelegt, auch danach gab es<br />
Einschränkungen. Anfang März legten<br />
dann die Busfahrer für einen Tag<br />
die Arbeit nieder.<br />
Die Gewerkschaft Verdi weiß,<br />
dass sie den BVG-Kunden mit ihrem<br />
erneuten Warnstreik Unannehmlichkeiten<br />
bereitet.„Leider haben die<br />
Arbeitgeber bislang nicht versucht,<br />
den Streik mit einem verbesserten<br />
Angebot abzuwenden, was durchaus<br />
möglich gewesen wäre“, sagt Verdi-<br />
Verhandlungsführer Jeremy Arndt.<br />
DerStreik am Montag sei notwendig,<br />
um die Arbeitgeber wieder an den<br />
Verhandlungstisch zu bringen.„Aber<br />
wir streiken in einer schwierigen<br />
Lage für einen fairen Tarifvertrag.<br />
Undohne Druck werden sich die Arbeitgeber<br />
nicht bewegen“, sagt<br />
Halt auf ganzer Linie<br />
Erneut Warnstreik beider BVG: Am Montag stehen fast alle Busse still, U- und<br />
Straßenbahnen fahren überhaupt nicht. Verdi will damit im Tarifstreit den Druck auf die<br />
Arbeitgeber erhöhen. Politiker fordern eine schnelle Einigung<br />
Arndt. Bei den <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetrieben<br />
kommentierte BVG-Sprecherin<br />
Petra Nelken: „Wir bedauern<br />
sehr, dass die Gewerkschaft Verdi<br />
den Tarifkonflikt erneut zulasten unserer<br />
Fahrgäste austrägt.“<br />
S-Bahnen und Regionalzüge fahrenamMontag<br />
wie gewohnt. Siegehören<br />
nicht zur landeseigenen BVG,<br />
sondern zur bundeseigenen Deutschen<br />
Bahn und anderen Unternehmen.<br />
Bei der BVG fahren die Fähren<br />
und Busse auf 30 Linien, vornehmlich<br />
am Stadtrand. Sie werden von<br />
Subunternehmern betrieben. Die S-<br />
Bahn will wegen des Warnstreiks 80<br />
zusätzliche Fahrten auf der Ost-<br />
West-Linie S5 anbieten. Zwischen<br />
Mahlsdorf und Warschauer Straße<br />
wird eszusätzliche S-Bahn-Fahrten<br />
geben. In der elektronischen Fahrplaninformation<br />
werden die Fahrten<br />
nicht angezeigt. „Wir werden unser<br />
volles Programm fahren und alle einsetzbaren<br />
Betriebsreserven mobilisieren“,<br />
hieß es. Fahrgäste müssten<br />
aber mit vollen Zügen rechnen.<br />
Zum Flughafen Tegel setzt die<br />
Flughafengesellschaft FBB wieder<br />
einen Shuttle-Verkehr mit geborgten<br />
Reisebussen ein. Diesmal starten die<br />
Busse, für die es keinen festen Fahrplan<br />
gibt, wieder am S- und U-Bahnhof<br />
Jungfernheide. „Bitte planen Sie<br />
genug Zeit für die Anreise ein“, rät<br />
die Flughafengesellschaft. DiePassagieresollten<br />
sich so früh wie möglich<br />
zum Flughafen aufmachen. Taxis<br />
werden an diesem Streik-Montag<br />
schwer zu ordernsein.<br />
Die Taxi-Innung Berlin rechnet<br />
mit einer „hohen Auftragslage“, sagt<br />
Vize-Chef Rolf Feja. Fahrgäste<br />
müssten am Montag mit langen<br />
Wartezeiten rechnen, wenn sie einen<br />
Wagen bestellen. „Das wird so<br />
schwierig werden wie in einer Silvesternacht“,<br />
sagt Feja. Die Polizei<br />
„Uns ist klar, dass der Streik vielen<br />
BVG-Kunden Unannehmlichkeiten bereiten<br />
wird. Aber wir streiken in einer schwierigen Lage<br />
für einen fairen Tarifvertrag. Undohne Druck<br />
werden sich die Arbeitgeber nicht bewegen.“<br />
Jeremy Arndt, Verdi-Verhandlungsführer zum Warnstreik am Montag<br />
rechnet mit einem hohen Verkehrsaufkommen<br />
und langen Staus.„Wir<br />
sind darauf vorbereitet“, sagt eine<br />
Sprecherin.<br />
Die BVG allerdings ist aus Sicht<br />
des Fahrgastverbands Igeb nicht<br />
ausreichend auf solche Streiks vorbereitet.<br />
„Wir brauchen für solche<br />
Fälle endlich einen verbindlichen<br />
Notfahrplan, insbesondere für den<br />
abgehängten Stadtrand“, sagte der<br />
Vize-Vorsitzende Jens Wieseke.<br />
Politiker forderneine Schlichtung<br />
in dem Tarifkonflikt und eine<br />
schnelle Lösung. Der CDU-Politiker<br />
Oliver Friederici sagt, dass eine überparteiliche<br />
Instanz den Tarifkonflikt<br />
schlichten soll. „Die Verhandler haben<br />
sich in der Tatverhakt“, meint<br />
der Verkehrspolitiker.Wirtschaftsse-<br />
SEAN GALLUP/GETTY IMAGES<br />
Linke und<br />
Grüne rügen<br />
Müller<br />
Innere Sicherheit ist<br />
Konfliktthema in Koalition<br />
VonMelanie Reinsch<br />
Nachdem der SPD-Landeschef<br />
und Regierende Bürgermeister<br />
Michael Müller am Sonnabend auf<br />
dem Landesparteitag seine Koalitionspartner<br />
angegriffen hatte, haben<br />
Grüne und Linke auf die Kritik reagiert.<br />
Müller hatte den beiden Bündnispartnern<br />
vorgeworfen, das neue<br />
Polizeigesetz seit Monaten zu blockieren.<br />
Das werde Konsequenzen<br />
haben. „So geht es nicht mehr weiter“,<br />
sagte Müller.„Ich habe jetzt im<br />
Senat ein Revanchefoul gemacht. Ich<br />
habe im Senat zwei Sachen der Grünen<br />
und der Linken blockiert. Es<br />
wird solange nicht beschlossen, bis<br />
wir zu einer vernünftigen Einigung<br />
bei Inneres und Sicherheit kommen.“<br />
Antje Kapek, Fraktionsvorsitzende<br />
der Grünen,sagte der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>, dass die <strong>Berliner</strong> sich nach<br />
einem Regierenden Bürgermeister<br />
sehnten, der Visionen habe, statt einem,<br />
der mit „trotzigen Gesten Probleme<br />
lösen will“. Zudem sei es die<br />
SPD, die momentan „alles blockiere,<br />
was von den Grünen kommt“. Vize-<br />
Regierungschef und Kultursenator<br />
Klaus Lederer (Linke) twitterte, die<br />
SPD habe ein„erstaunliches Bild von<br />
sich selbst“.<br />
Hintergrund ist der Konflikt in der<br />
Koalition rund um das Thema innere<br />
Sicherheit und Videoüberwachung.<br />
DieSPD will unter anderem die elektronische<br />
Fußfessel für Gefährder<br />
einführen, den finalen Rettungsschuss<br />
für die Polizei zulassen, die<br />
Telefonüberwachung mittels stiller<br />
SMS zur Gefahrenabwehr einsetzen<br />
und mehr Videoüberwachung.<br />
Für Verwirrung sorgte dabei ein<br />
von der SPD beschlossener Antrag,<br />
der sich gegen eine Verschärfung des<br />
Polizeiaufgabengesetzes (Asog) aussprach.<br />
Der Fraktionsvorsitzende<br />
der Linken, UdoWolf, sagte der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>: „Wenn das die Grundlage<br />
ist, weiß ich nicht, wo Müllers<br />
Problem liegt.“ Das sei eins zu eins<br />
die Position derLinken und Grünen.<br />
Nicht festlegen wollten sich die<br />
Genossen auf ihrem Parteitag zum<br />
Thema Enteignung großer Wohnungskonzerne.<br />
Die Rückkehr zur<br />
Verbeamtung vonLehrernwurde zunächst<br />
abgelehnt. Man will es jetzt<br />
aber noch mal prüfen.<br />
Kommentar Seite8,Berlin Seite9<br />
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Entgelt bezahlt<br />
natorin Ramona Pop (Grüne) als<br />
Aufsichtsratschefin müsse sich<br />
darum kümmern. Auch der FDP-Politiker<br />
Florian Swyter forderte,<br />
schnell eine Lösung zu finden. „Die<br />
Verkehrssituation in der Hauptstadt<br />
ist auch ohne Streiks genug belastet.“<br />
Die Gewerkschaft Verdi will mit<br />
dem dritten und bisher härtesten<br />
Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber<br />
erhöhen, um höhere Löhne<br />
und Gehälter für die Beschäftigten<br />
zu erreichen. Am Donnerstagnachmittag<br />
war eine weitere Verhandlungsrunde<br />
ergebnislos beendet<br />
worden. Die Arbeitgeber hatten<br />
darin angeboten, jährlich 90 Millionen<br />
Euro mehr für Lohn und Gehalt<br />
aufzuwenden. Das entspräche im<br />
Schnitt brutto 450 Euro mehr im Monat.<br />
Verdi wirft den Arbeitgebern hingegen<br />
„Augenwischerei“ vor. Das<br />
vorliegende Angebot sehe für einzelne<br />
Berufsgruppen deutliche Steigerungen<br />
vor, ein großer Teil der Beschäftigten<br />
würde jedoch weitaus<br />
weniger stark profitieren. „Viele Fragen<br />
konnten bisher in den Verhandlungen<br />
einvernehmlich und gut geklärt<br />
werden. Allerdings lassen wir<br />
uns nicht spalten“, sagt Jeremy<br />
Arndt. Der Nachholbedarf sei in allen<br />
Entgelt- und Berufsgruppen vorhanden.<br />
„Aus diesem Grund hat die<br />
Tarifkommission das Angebot abgelehnt“,<br />
so Jeremy Arndt.„Imbundesweiten<br />
Vergleich liegen die Einkommen<br />
bei der BVGamEnde der Tabellen.“<br />
Der Kommunale Arbeitgeberverband<br />
nannte den neuerlichen Warnstreik<br />
„völlig unangemessen“. Verhandlungsführerin<br />
Claudia Pfeiffer<br />
sagte,das Angebot liege um ein Vielfaches<br />
über vergleichbaren Abschlüssen.<br />
(mit dpa) Berlin Seite9 4 194050 501603<br />
11014
2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagesthema<br />
Sicherheit im Straßenverkehr<br />
Im vergangenen Jahr starben in Berlin vier Radfahrer beim Abbiegen von Fahrzeugen.<br />
Die Polizei startet an diesem Montag eine Präventionskampagne.<br />
Auf Kollisionskurs<br />
Die <strong>Berliner</strong> Polizei registrierte im vergangenen Jahr 1694 Unfälle, bei denen Radfahrer durch unachtsames Abbiegen von Kraftfahrernbetroffen waren.<br />
IMAGO<br />
VonLutz Schnedelbach<br />
Es war ein Mittwoch im Februar,<br />
morgens 10 Uhr, als<br />
das tragische Unglück passierte.<br />
Eine 37-jährige Radfahrerin<br />
fuhr auf der Leipziger Straße<br />
in Mitte in Richtung Alexanderplatz.<br />
Links neben der Kreuzbergerin rollte<br />
ein Lkw. Kurz hinter dem Einkaufscenter<br />
Alexa schaltet die Ampel für<br />
beide auf Grün. Während die Frau in<br />
Richtung Greifswalder Straße geradeaus<br />
weiterfuhr, wollte der Lkw<br />
hinter dem Haus des Lehrers rechts<br />
abbiegen. Dabei übersah der Fahrer<br />
die Frau und erfasste sie. Die Kreuzbergerin<br />
wurde überrollt, wenig später<br />
starb sie an den Folgen ihrer<br />
schweren Verletzungen.<br />
Sechs Wochen ist dieser tragische<br />
Unfall jetzt her.Erwar der erste tödliche<br />
Abbiege-Unfall in diesem Jahr,bei<br />
dem ein Radfahrer ums Leben kam.<br />
Immer wieder kommt es in der Stadt<br />
zu solchen Unglücken, in der Regel<br />
mit Verletzten. In den kommenden<br />
zweiWochen führtdie Polizei verstärkt<br />
Kontrollen durch: Bis zum 12. April<br />
werden die Beamten das Abbiegen<br />
vonKraftfahrzeugen überprüfen.<br />
DieZahl der Radunfälle ist in den<br />
vergangenen Jahren gestiegen. 2018<br />
registrierte die Polizei insgesamt<br />
1694 Radler-Unfälle in der Stadt, die<br />
durch unachtsames Abbiegen von<br />
Kraftfahrernverursacht wurden. Dabei<br />
wurden 1553 Radfahrer verletzt.<br />
Vier Menschen starben. Ein Jahr zuvorwurden<br />
bei 1514 solcher Unfälle<br />
1260 Radfahrer verletzt. DieZahl der<br />
Toten lag ebenfalls bei vier. Darauf<br />
will die Polizei nun mit ihren Aktionswochen<br />
reagieren.<br />
Freie Sicht<br />
Volker K. aus Pankow fährt seit Jahren<br />
einen Lkw. Er transportiert<br />
hauptsächlich Baustoffe, manchmal<br />
auch Schutt. Er ist ein Fanvon Union<br />
Berlin und zeigt das auch. Im Führerhaus<br />
seines Brummis hängt ein Vereinswimpel.<br />
Den mag er sehr. Doch<br />
bevor er heute losfährt, muss er ihn<br />
entfernt haben, wenn er keinen Ärger<br />
mit der Polizei bekommen will.<br />
Und das würde er, wenn er kontrolliertwürde.Ein<br />
Wimpel kann durchaus<br />
die Sicht behindern, sagen Beamte.Das<br />
betrifft auch andereDekorationsartikel<br />
wie Girlanden, Bilder<br />
oder Gardinen, die die Sicht in die<br />
Rückspiegel beeinträchtigen. Volker<br />
K. wollte sichergehen. Bereits am<br />
Freitag hat er das Union-Utensil sowie<br />
sein blaues Namensschild aus<br />
dem Führerstand entfernt. Sicher ist<br />
sicher,sagt er.<br />
In der ersten Woche würden die<br />
Polizisten Kraftfahrer und Radler<br />
aufklären und sensibilisieren, heißt<br />
es im Polizeipräsidium. In der zweiten<br />
Woche sollen Verstöße mit Bußgeld<br />
geahndet werden. „Wir möchten<br />
mit der Verkehrssicherheitsaktion<br />
die Verkehrsteilnehmer dazu<br />
bewegen, sich insbesondere beim<br />
Abbiegen verantwortungsbewusst<br />
und vorschriftsmäßig zu verhalten,<br />
um Unfälle mit Radfahrenden zu<br />
verhindern“, sagte ein Sprecher.<br />
Verkehrsunfälle mit Radfahrern<br />
verursacht durchfehlerhaftes Abbiegen<br />
Getötete Verletzte<br />
Unfälle ohne Personenschaden<br />
1694<br />
4<br />
1546 1514<br />
7<br />
4<br />
1291 1260 1553<br />
248 250<br />
137<br />
2016 2017 2018<br />
BLZ/REEG; QUELLE: POLIZEI BERLIN<br />
Doch die Aktionswochen sorgen<br />
bei Autofahrern für Kritik. Das Missachten<br />
der Verkehrsregeln von Radfahrern<br />
muss auch Konsequenzen<br />
haben, fordern Mitglieder der Taxiinnung.<br />
„Gegen die müsste die Polizeiauch<br />
Kampagnen starten“, sagen<br />
auch Busfahrer.<br />
Bei einer ähnlichen Kampagne<br />
im vergangenen Jahr wurden 2505<br />
Kraftfahrer nach dem Abbiegen angehalten<br />
und belehrt. In 1913 Fällen<br />
mussten sie Bußgeld zahlen.<br />
Knotenpunkt wirdumgebaut<br />
EinSchwerpunkt am heutigen Montag<br />
wirddie Kreuzung Prenzlauer Allee/Ecke<br />
Danziger Straße in Pankow<br />
sein. Dort überwachen Polizisten<br />
das Abbiegen in der Zeit von11bis 13<br />
Uhr. Eine Woche später werden Verkehrssünder<br />
an der Alexanderstraße/Karl-Marx-Allee<br />
zur Kasse gebeten,<br />
dem Ort, an dem die Frau aus<br />
Kreuzbergihr Leben verlor.<br />
Dieser Knotenpunkt soll bis zum<br />
nächsten Jahr umgebaut sein. Dann<br />
soll ein bis zu vier Meter breiter Fahrstreifen<br />
den Radfahrern zur Verfügung<br />
stehen. Vordem Haus des Lehrers<br />
soll eine Linksabbiegespur verschwinden,<br />
um den Radweg zu verbreitern.<br />
Um den Verkehr weiterhin sicherer<br />
zumachen, prüft die Verkehrsverwaltung<br />
auch, ob die Lastwagen,<br />
die nicht über einen Abbiegeassistenten<br />
verfügen, überhaupt in Berlin<br />
fahren dürfen. Allerdings sei<br />
noch nicht klar, obein solches Verbot<br />
mit dem EU-Recht vereinbar<br />
wäre, sagte Verkehrssenatorin Regine<br />
Günther (parteilos, für Grüne)<br />
während eines Ortstermins am<br />
Haus des Lehrers.Diese Assistenten<br />
warnen Lkw-Fahrer, wenn ihnen<br />
Radfahrer zu nahe kommen. Die<br />
Europäische Union hat eine Pflicht<br />
für den Einsatz dieser Technik für<br />
2024 in Aussicht gestellt. Die Verkehrsverwaltung<br />
will nicht so lange<br />
warten und setzt auf Gespräche mit<br />
der EU-Kommission und den einzelnen<br />
Abgeordneten. (mit pn.)<br />
VonKatrin Bischoff<br />
Fragt man Beate Flanz, was sie von<br />
den Präventionswochen der <strong>Berliner</strong><br />
Polizei zum Sicheren Abbiegen<br />
hält, dann muss sie kurz überlegen.<br />
Dassei schon eine gute Sache,meint<br />
die 51-jährige ehemalige Sachbearbeiterin<br />
bei der Rentenversicherung.<br />
Aber eigentlich müsste die Polizei<br />
nicht ein Mal imJahr kontrollieren,<br />
sondern die Aktionswochen jeden<br />
Monat machen. Sonst bringe das<br />
Ganzeüberhaupt nichts.<br />
Die Frage nach dem Sinn dieser<br />
Polizeiaktion erreicht Beate Flanz an<br />
diesem Sonntagnachmittag im Taxi.<br />
Sie ist auf dem Wegzuihrem Pferd<br />
Kara, mit dem sie reitet. Eines der<br />
„Eigentlich müsste die Polizei ein Foto von mir verteilen“<br />
letzten Vergnügen, das ihr noch geblieben<br />
ist in ihrem Dasein –ihrem<br />
zerstörten Leben, wie sie es nennt.<br />
Noch vor zwei Jahren ist Beate<br />
Flanz eine sportliche Frau. Sie fährt<br />
12 000 Kilometer Fahrrad im Jahr,<br />
nimmt in derselben Zeit zweimal<br />
Paddelurlaub, im Winter reist sie<br />
zum Skifahren in die Berge. Doch das<br />
erste Leben der so aktiven Frau mit<br />
der wallenden roten Lockenmähne<br />
endet abrupt. Am 25. Oktober 2017<br />
ist sie mit dem Fahrrad auf dem Weg<br />
zur Arbeit. Sie fährt von Spandau<br />
nach Wilmersdorf, als sie bei grüner<br />
Ampel an der Konstanzer<br />
Straße/Ecke Westfälische Straße von<br />
einem rechtsabbiegenden Lkw erfasst<br />
wird. DerSattelschlepper hat 30<br />
Tonnen Kies geladen. Beate Flanz<br />
hat keine Chance.<br />
Sie liegt eine Woche im Koma,<br />
dann wirdihr gesagt, dass die rechte<br />
Seite ihres Körpers bei dem Unfall<br />
zerstört wurde. Das Bein muss amputiert<br />
werden, die rechte Hand<br />
kann sie nicht mehr benutzen, sie<br />
hört und sieht auf der rechten Seite<br />
nichts mehr.<br />
Fast ein Jahr lang liegt sie im<br />
Krankenhaus, wird dann in ein Leben<br />
entlassen, das sie nicht wollte.<br />
„Ich bin von 100 auf minus einhundert<br />
abgebremst worden“, sagt sie.<br />
Ihre Freunde sind mit der neuen Situation<br />
heillos überfordert. Sie wollen<br />
helfen, sie meinen es gut. Doch<br />
Beate Flanz will wenigstens die zehn<br />
Unfall-Opfer<br />
Beate Flanz wird jede Sekunde an ihr zerstörtes<br />
Leben erinnert. BLZ/MARKUS WÄCHTER<br />
Prozent der Tätigkeiten, die sie noch<br />
kann, allein bewältigen. „Wozu soll<br />
ich sonst noch leben?“, fragt sie. Sie<br />
lehnt die Hilfe ab. Freunde wenden<br />
sich ab. Auch weil sie das Schicksal<br />
der einst agilen Frau nicht ertragen<br />
können.<br />
In ihrem neuen Leben ist jeder<br />
Moment nur noch ein Kampf. Sie<br />
sagt, dass sie nicht eine einzige Sekunde<br />
mehr Freude habe am Leben.<br />
Siekönne aus dem Fenster springen,<br />
sie könne aber auch ausprobieren,<br />
was noch gehe. Schließlich sei es<br />
durchaus möglich, dass sie das Pech<br />
habe und noch 40 Jahrelebe.<br />
Beate Flanz probiert aus. Bald<br />
schon. Sie will wieder aufs Rad steigen,<br />
ein dreirädriges E-Bike. Damit<br />
will sie im Mai mit ihrer Fahrradgruppe<br />
voneinst die Alpen überqueren,<br />
so wie sie es bis zu ihrem Unfall<br />
jedes Jahr tat. 14 Tage wird die Tour<br />
dauern, an der sie täglich zwischen<br />
60 und 80 Kilometer zurücklegen<br />
wird.<br />
Die schwer gezeichnete Frau<br />
wünscht sich, dass einfache Fahrradfahrer<br />
als vollwertige Verkehrsteilnehmer<br />
aufgenommen werden.<br />
Dafür macht sie sich heute im Allgemeinen<br />
Deutschen Fahrradclub<br />
stark. Vielleicht bringen die Präventionswochen<br />
ja etwas – bei einem<br />
oder zwei Kraftfahrern, wie sie sagt.<br />
„Aber eigentlich müsste die Polizei<br />
ein Foto vonmir verteilen, damit die<br />
Leute wissen, was passieren kann.“<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE REISEWETTER<br />
Heute erwartet uns verbreitet strahlender Sonnenschein. Dabei klettern<br />
die Temperaturen auf 10 bis 12 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig<br />
aus östlichen Richtungen. Inder Nacht gibt es kaum Wolken am sternenklaren<br />
Himmel, und es werden 1bis minus 1Grad gemessen.<br />
Biowetter: Die Wetterlage führt vor<br />
allem morgens zurheumatischen<br />
Gelenk- und Gliederschmerzen. Mit<br />
einem hohen Blutdruck stehen<br />
Kopfschmerzen und Migräneattacken<br />
in Zusammenhang.<br />
Pollenflug: Die Belastung durch<br />
Weiden- und Pappelpollen ist<br />
mäßig. Darüber hinaus sind Pollen<br />
von Birken, Ulmen, Eschen und<br />
Hainbuchen unterwegs.<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 11Grad.<br />
Wind: schwach aus Ost.<br />
Wittenberge<br />
-2°/11°<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
-2°/11° 1°/11°<br />
Luckenwalde<br />
-3°/12°<br />
Cottbus<br />
-3°/12°<br />
Dienstag<br />
Mittwoch<br />
Donnerstag<br />
heiter Regenschauer bedeckt<br />
2°/16° 9°/16° 7°/11°<br />
Prenzlau<br />
-2°/10°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
-2°/11°<br />
VomAtlantik über Mitteleuropa bis zum Baltikum bestimmt hoher Luftdruck den<br />
Tag. Das freundliche Wetter wird von tiefem Luftdruck und Regengüssen im<br />
Nordwesten und Südwesten Europas eingerahmt. Winterliches Wetter mit<br />
Schneeschauern hat sich in den Nordwesten Russlands zurückgezogen. InSüdosteuropa<br />
herrscht derweil Vollfrühling.<br />
Sylt<br />
-1°/10°<br />
Hannover<br />
-1°/11°<br />
Köln<br />
3°/18°<br />
Saarbrücken<br />
5°/17°<br />
Konstanz<br />
5°/18°<br />
Hamburg<br />
-2°/11°<br />
Erfurt<br />
-2°/11°<br />
Frankfurt/Main<br />
4°/17°<br />
Stuttgart<br />
5°/17°<br />
Rostock<br />
0°/10°<br />
Magdeburg<br />
-2°/11°<br />
Nürnberg<br />
3°/17°<br />
München<br />
5°/17°<br />
Rügen<br />
0°/9°<br />
Dresden<br />
0°/12°<br />
Deutschland: Heute gibt es kaum<br />
Sonnenpausen, und die Temperaturen<br />
steigen am Tage auf 9bis<br />
20 Grad. Nachts gehen die Werte<br />
dann auf 7bis minus 1Grad zurück.<br />
Der Wind weht schwach bis mäßig<br />
aus östlichen Richtungen. Morgen<br />
liefern Quellwolken teilweise Regenschauer.<br />
Die Temperaturen klettern<br />
auf 12bis 20 Grad, und der Wind<br />
weht schwach bis mäßig aus Süd.<br />
Schneehöhen:<br />
Thüringer Wald 0cm<br />
Harz bis 30 cm<br />
Erzgebirge bis 70 cm<br />
Bayerische Alpen bis 400 cm<br />
Mondphasen: 05.04. 12.04. 19.04. 26.04.<br />
Sonnenaufgang: 06:41 Uhr Sonnenuntergang: 19:40 Uhr Mondaufgang: 05:48 Uhr Monduntergang: 15:18 Uhr<br />
Lissabon<br />
19°<br />
Las Palmas<br />
19°<br />
Madrid<br />
18°<br />
Reykjavik<br />
3°<br />
Dublin<br />
10°<br />
London<br />
15°<br />
Paris<br />
19°<br />
Bordeaux<br />
21°<br />
Palma<br />
18°<br />
Algier<br />
20°<br />
Nizza<br />
18°<br />
Trondheim<br />
7°<br />
Oslo<br />
8°<br />
Stockholm<br />
9°<br />
Kopenhagen<br />
8°<br />
Berlin<br />
11°<br />
Mailand<br />
23°<br />
Tunis<br />
17°<br />
Rom<br />
20°<br />
Warschau<br />
10°<br />
Wien<br />
16° Budapest<br />
19°<br />
Palermo<br />
21°<br />
Kiruna<br />
-1°<br />
Oulu<br />
2°<br />
Dubrovnik<br />
21°<br />
Athen<br />
20°<br />
St. Petersburg<br />
6°<br />
Wilna<br />
9°<br />
Kiew<br />
11°<br />
Odessa<br />
18°<br />
Varna<br />
17°<br />
Istanbul<br />
14°<br />
Iraklio<br />
16°<br />
Archangelsk<br />
1°<br />
Moskau<br />
6°<br />
Ankara<br />
14°<br />
Antalya<br />
20°<br />
Acapulco 33° sonnig<br />
Bali 33° Gewitter<br />
Bangkok 37° heiter<br />
Barbados 27° heiter<br />
Buenos Aires 30° wolkig<br />
Casablanca 19° heiter<br />
Chicago 11° bewölkt<br />
Dakar 27° sonnig<br />
Dubai 33° heiter<br />
Hongkong 23° bewölkt<br />
Jerusalem 12° bewölkt<br />
Johannesburg 25° Gewitter<br />
Kairo 20° wolkig<br />
Kapstadt 20° heiter<br />
Los Angeles 26° heiter<br />
Manila 33° sonnig<br />
Miami 30° heiter<br />
Nairobi 31° heiter<br />
Neu Delhi 38° sonnig<br />
New York 10° wolkig<br />
Peking 18° sonnig<br />
Perth 30° bewölkt<br />
Phuket 34° Gewitter<br />
Rio de Janeiro 31° heiter<br />
San Francisco 17° bedeckt<br />
Santo Domingo 27° wolkig<br />
Seychellen 29° heiter<br />
Singapur 34° wolkig<br />
Sydney 20° Schauer<br />
Tokio 15° heiter<br />
Toronto 4° wolkig
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 3<br />
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Seite 3<br />
Aneinem kalten Montagnachmittag<br />
tritt Werner Patzelt ans Fenster.<br />
Über Denkmuster und Funktionsketten<br />
hat er gerade gesprochen,<br />
mit schnellen Sätzen in einem kahlen Raum<br />
mit Blick auf einen Parkplatz. Er hat dazu<br />
Grafiken mit Pfeilen und viel bunter Schrift<br />
an eineWand geworfen. Aber jetzt sind draußen<br />
Menschen in grünen Jacken aufmarschiert,<br />
sie blasen in Trompeten und schlagen<br />
auf Trommeln. Eine Frau mit Tambourstab<br />
gibt den Takt vor.<br />
Patzelt öffnet das Fenster und strahlt.<br />
Hinter ihm liegt seine letzte Vorlesung als<br />
Politikprofessor an der Technischen Universität<br />
Dresden, etwa 20 Studenten haben<br />
ihm zugehört. Einige andere haben den<br />
Fanfarenzug organisiert. Patzelt wird also<br />
an diesem Tagmit Pauken und Trompeten<br />
in den Ruhestand verabschiedet. Wenn er<br />
nicht immer so ironisch wäre, dann hätte er<br />
jetzt gerötete Augen, sagt Patzelt. Er wirkt<br />
wirklich gerührt.<br />
Da geht also ein Professor in Pension.<br />
Unddoch sind diese Tage für Werner Patzelt<br />
auch ein Start. Noch am selben Abend steht<br />
der Professor ein paar Kilometer weiter auf<br />
einem Podium, immer noch in weißem<br />
Hemd, Jackett und Jeans, und stimmt sich<br />
auf seine neue Aufgabe ein. Die sächsische<br />
CDU hat zu einer „Ideenwerkstatt“ geladen<br />
für ihrWahlprogramm. Patzelt, der nun emeritierte<br />
Professor,soll es schreiben.<br />
Goebbels-Konterfei auf der Website<br />
In Sachsen wird imSeptember gewählt. Es<br />
ist eine Landtagswahl mit hoher Symbolkraft,<br />
eine Wahl, die die politische Landschaft<br />
in Deutschland verändern kann.<br />
Wenn die AfD stärkste Partei würde. Oder<br />
wenn die CDU sich entschließt, mit der AfD<br />
zu kooperieren, falls sonst nur noch ein Allparteienbündnis<br />
gegen die AfD möglich<br />
wäre. Die AfD ist in Sachsen besonders<br />
stark, sie hat dort bei der Bundestagswahl<br />
2017 sogar ein paar Direktmandate gewonnen.<br />
In den Umfragen liegt sie derzeit auf<br />
Platz zwei hinter der CDU.<br />
Es gibt dem Vernehmen nach eine Handvoll<br />
Mitglieder der derzeit noch 59-köpfigen<br />
Landtagsfraktion, die Koalitionen mit der<br />
AfD für denkbar hält, ebenso die Bundestagsabgeordnete<br />
Veronika Bellmann. Doch<br />
die Bundespartei hat das abgelehnt, es gibt<br />
dazu einen Beschluss des Parteitags. Und<br />
nun haben die Sachsen Patzelt geholt.<br />
DerProfessor ist ein streitbarer Kopf. Er ist<br />
auf AfD-Veranstaltungen aufgetreten, er hat<br />
für die Partei deren Wahlprogramm analysiert<br />
und andere Gutachten geschrieben.<br />
Seine Gegner kritisieren, er verharmlose die<br />
Pegida-Demonstrationen und überhaupt<br />
die Rechten. Der Sachsen-CDU hat Patzelt<br />
Trägheit und Saturiertheit vorgeworfen –<br />
und ihr im vergangenen Sommer empfohlen,<br />
über eine Zusammenarbeit mit der AfD<br />
nachzudenken.<br />
Verschiebt sich da etwas? Ist der Politologe<br />
Patzelt der Mann, der die CDU erst in<br />
Sachsen und dann vielleicht auch bundesweit<br />
auf einen neuen Kurs drängt?<br />
Keineswegs, sagt CDU-Landeschef Michael<br />
Kretschmer in seinem großen Büro in<br />
der Staatskanzlei an der Elbe. Weißer Teppich<br />
liegt auf dem Fußboden, in einer Ecke<br />
klackertein winziger Bergmann in einem geschnitzten<br />
Bergwerk mit einem Hammer.<br />
Kretschmer hat 2017 seinen Bundestags-<br />
Wahlkreis an die AfD verloren. Der 43-Jährige<br />
ist seit einem guten Jahr Ministerpräsident,<br />
er würde es gerne bleiben. „Mit diesen<br />
Leuten haben wir nichts gemeinsam“, sagt er<br />
zum Thema AfD.<br />
Sein Landesverband galt in der CDU<br />
lange als Problemfall, als zu wenig entschieden<br />
gegen Rechtsextremismus. Kretschmer<br />
war da sächsischer CDU-Generalsekretär.<br />
Jetzt ist der Kampf gegen Rechtsextremismus<br />
Teil seiner Reden. Underhofft, dass Patzelt<br />
Wähler vonder AfD für die CDU zurückgewinnt.<br />
Patzelt sei „eine Institution in Sachsen“,<br />
sagt Kretschmer.Der 65-Jährige sei ein<br />
überzeugter Demokrat und ein „konservativesGewissen“<br />
der CDU obendrein.<br />
Das konservative Gewissen –das ist das<br />
Stichwort, das die CDU seit Jahren so quält.<br />
Die einen, für die Angela Merkel meist zum<br />
Feindbild geworden ist, beklagen seinenVerlust.<br />
Die anderen halten dagegen, dass Konservatismus<br />
heute halt moderner definiert<br />
werde und dass weder Wehrpflicht noch<br />
Atomkraft, von denen sich die Union unter<br />
Merkel verabschiedet hat, per se konservativeStichworte<br />
seien.<br />
Kretschmers konservatives Gewissen<br />
Patzelt ist gerade der ultrakonservativen<br />
Werteunion beigetreten, der Vereinigung in<br />
der CDU, die Merkels Öffnungskurs mit am<br />
vehementesten und aggressivsten bekämpft.<br />
Bei denen ist er vorher auch schon mal<br />
aufgetreten, im vergangenen Sommer zum<br />
Beispiel. „Die Konservativen sollten nach intellektueller<br />
Hegemonie streben“, hat er dort<br />
Der Professor<br />
Werner Patzelt, 65, stammt aus Passau.<br />
und die AfD<br />
Der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt gibt in Talkshows<br />
gern den Pegida-Versteher und beriet einst die AfD. Nun soll er das<br />
Wahlprogramm der sächsischen CDU schreiben –und damit AfD-Wähler<br />
zurück zur Union locken. Ein riskantes Spiel<br />
empfohlen. Aufgabe der CDU sei es,das politische<br />
Spektrum „bis zum rechten Narrensaum“<br />
abzudecken. Er hat davor gewarnt,<br />
sich nur am Stammtischgerede zu orientieren<br />
und sich als Scharfmacher, als „Wadenbeißer“<br />
zu profilieren.<br />
Dabei formuliert erselbst gerne deutlich.<br />
Durch seine Sätze purzeln Sprachbilder und<br />
umgangssprachliche Wendungen. Er drängelt,<br />
er betont und leitet her,erhat den Rhythmus<br />
eines Geschichtenerzählers. Esist eine<br />
Sprache voll Absolutheit und Ausrufezeichen,<br />
seine Sätzelassen keine Zweifel zu. Unddurch<br />
all das rollt das niederbayerische R.<br />
„Ich fühle mich am wohlsten, wenn irgendwo<br />
eine große Menge auf mich wartet,<br />
ich dann zu dieser Menge spreche, die sich<br />
darüber merklich freut und mich am Ende<br />
lobt“, sagt Patzelt und schmunzelt seine Eitelkeit<br />
fort.<br />
VonDaniela Vates, Dresden<br />
„Ich fühle mich am<br />
wohlsten, wenn<br />
irgendwo eine große<br />
Menge auf mich wartet,<br />
ich dann zu dieser<br />
Menge spreche, die sich<br />
darüber merklich freut<br />
und mich am Ende lobt.“<br />
Werner Patzelt<br />
IMAGO STOCK&PEOPLE<br />
Er wäregerne noch an der Universität geblieben.<br />
Aber die hat ihm eine Seniorprofessur<br />
nach seiner Pensionierung verweigert.<br />
Ein öffentlich zu rabiat geführter Streit mit<br />
der Universitätsleitung um eine Institutsgründung<br />
wird angeführt. Der zweite Vorwurf<br />
ist: Patzelt vermische seine politische<br />
und seine wissenschaftliche Rolle. Patzelt<br />
habe seinen Blog voller politischer Meinungsäußerungen<br />
unter der Adresse der<br />
Universität betrieben. Unddann ist da noch<br />
die Sache mit Joseph Goebbels,dem NS-Propagandaminister.Dessen<br />
Konterfei erschien<br />
vergangenen Sommer auf einer Internetseite,<br />
auf der Patzelt seine Aufforderung an<br />
Angela Merkel veröffentlichte, Belege zu liefern<br />
für ihre Bewertung der zum Teil von<br />
Rechtsextremen gekaperten Demonstrationen<br />
in Chemnitz. Patzelt weist alle Kritik zurück:<br />
Neid, Fehleinschätzungen, Dreistigkeit,<br />
Bösartigkeit und üble Eskalation –all<br />
diese Vokabeln passen in einen Satz. „Ein<br />
Diffamierungsspiel der Fakultät“, folgt noch<br />
hinterher. Kretschmer wird vermutlich gut<br />
daran tun, sich nicht mit Patzelt zu überwerfen.<br />
Der sagt von sich, er vermische nichts,<br />
sondernsei immer nur Beobachter gewesen.<br />
„Mein zentrales Anliegen ist, dass unsere<br />
pluralistische Demokratie möglichst gut<br />
funktioniert“, sagt er. Und dazu müsse man<br />
eben mit allen reden, so habe er es mit Pegida<br />
gehalten und mit der AfD.<br />
Er habe einen „ungetrübten Tatsachenblick“<br />
und wäge seine Worte. „Aber ich weiß<br />
auch, dass ich zuspitzen muss, weil es sonst<br />
am Hörer vorbeiplätschert.“<br />
„Er geht bewusst an Grenzen und nimmt<br />
Missverständnisse in Kauf“, sagt ein anderer<br />
Professor über den Kollegen. Der „rechte<br />
Narrensaum“, vielleicht ist er das.<br />
Die Gesellschaft sei von linken Alt-68ern<br />
dominiert, die die Rechten zum Schweigen<br />
gebracht hätten, schreibt Patzelt zum Beispiel<br />
Anfang 2015 in einem FAZ-Artikel zu<br />
Pegida. Er spricht darin auch von„Kommunikationshygiene“<br />
und dem „Magma unrepräsentiertenVolksempfindens“,<br />
von„tektonischen<br />
Geschiebekräften, die der Wandel<br />
des Landes zu einer multikulturellen Gesellschaft“<br />
auslöse.„Unterdrücken wirdsich solcher<br />
Vulkanismus auf Dauer nicht lassen“,<br />
stellt Patzelt fest. Die Anti-Pegida-Demonstranten<br />
bezeichnete er in seinem Blog als<br />
„Akademiker-Einheitsfront“. Es sind Formulierungen,<br />
die an Naturgewalten erinnern<br />
oder an Diktaturen und damit Abwehrreflexe<br />
auslösen.<br />
Er habe keine politische Agenda, beteuert<br />
Patzelt beim Gespräch in seinem Büro.<br />
Nach der Wahl Kramp-Karrenbauers zur<br />
CDU-Chefin hat Patzelt auf seinem Blog festgestellt,<br />
diese sei die Kandidatin der Journalisten,<br />
vonSPD und Grünen.„Muss man jetzt<br />
schon die Hoffnung aufgeben?“, fragte er,gar<br />
nicht so sachlich-analytisch.<br />
Der AfD hat er in seiner Analyse im Auftrag<br />
der Partei ihr Wahlprogramm absätzeweise<br />
um die Ohren gehauen: „Überschussrhetorik“<br />
und„Mangel an rationalem Durchdringen<br />
des zu bewältigenden Problems“,<br />
kritisierte er. Ananderer Stelle bemerkte er<br />
einen „sich nicht selten aggressiv anfühlenden<br />
Unterton“. Lob gab es dagegen für die<br />
Kritik am Familiennachzug vonFlüchtlingen<br />
und die Forderung nach einem Familiensplitting<br />
im Steuerrecht. Aber ein extra<br />
Stimmrecht für Erziehungsberechtigte hätte<br />
die AfD nach Patzelts Auffassung schon auch<br />
noch aufnehmen müssen in ihr Programm.<br />
Er sagt, erhätte auch SPD und Grüne beraten,<br />
wenn die ihn gefragt hätten.<br />
Er findet übrigens wirklich, dass er die Seniorprofessur<br />
hätte kriegen sollen: „Falls jemand<br />
von ausgewiesener Tüchtigkeit trotz<br />
seines Rechts auf Ruhestand weiterhin bereit<br />
ist, seinem Arbeitgeber zu dienen, wäreeseigentlich<br />
normal, ein solches Angebot anzunehmen“,<br />
schreibt er auf seinem Blog.<br />
Aber jetzt schreibt er eben das Wahlprogramm<br />
der Sachsen-CDU. Im Frühsommer<br />
soll es fertig sein. Richtig sei das, findet Patzelt:<br />
„Ich gehöre zuden wenigen CDU-lern,<br />
denen die Rechtennochzuhören.“<br />
Riskant sei das,findet man in der Bundes-<br />
CDU. In der Sachsen-CDU heißt es, Patzelt<br />
schreibe daran ja nicht alleine. Ganz sicher<br />
ist man sich seiner offenbar nicht. „Für uns<br />
ist das ein Experiment“, sagt ein Parteistratege.<br />
Wer weiß, was passiert, wenn Patzelt<br />
wieder irgendwo lospoltert. „Er ist unsere<br />
große Unbekannte im Wahlkampf.“<br />
Alle Optionengeprüft<br />
Im Januar schien sich das erst zu bestätigen.<br />
„Weil jeder Hinweis auf eine mögliche Zusammenarbeit<br />
vonUnion und AfD einen für<br />
die CDU schädlichen Skandal auslösen<br />
würde,müssen alle Andeutungen solcher Art<br />
unterbleiben“, sagte Patzelt dem Cicero,<br />
kurz nachdem seine Mitarbeit bei der CDU<br />
bekannt wurde. Mittlerweile schließt der<br />
Professor eine Zusammenarbeit aus, ganz<br />
treu nach der Parteilinie. Vom Verfassungsschutz<br />
beobachtet, unklar in ihrer Haltung<br />
zur Demokratie, instabil –das gehe einfach<br />
nicht. Überhaupt habe er auch bisher nur<br />
gesagt, man müsse alle Optionen prüfen, so<br />
wie ein Schachspieler vor seinem nächsten<br />
Zug.<br />
Aufdem CDU-Termin am Tagseiner letzten<br />
Universitätsvorlesung hört er sich die<br />
Beiträge der CDU-Mitglieder an. Die klagen<br />
über zu viel Bürokratie und schlechtes Internet.<br />
Patzelt sagt: Nötig sei „die nächste Revolution<br />
zum Aufstieg unseres Sachsenlandes“.<br />
Er spricht allerdings nur über Digitalisierung.<br />
Daniela Vates<br />
ist auch auf die Landtagswahlen in<br />
Brandenburg und Thüringen gespannt.
4** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
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Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
Brexit: Britisches Unterhaus<br />
stimmt erneut ab<br />
Dasbritische Unterhaus befasst sich<br />
am Montag erneut mit möglichen<br />
Alternativen zum Brexit-Vertrag.<br />
Nachdem das EU-Austrittsabkommen<br />
am Freitag zum dritten Malabgelehnt<br />
wurde,wollen die Abgeordneten<br />
in London nochmals über andereOptionen<br />
abstimmen. DieParlamentarier<br />
sprachen sich bereits<br />
mehrfach gegen einen sogenannten<br />
harten Brexit ohne Abkommen aus,<br />
konnten sich aber bisher nicht auf<br />
Alternativen zu dem vonPremierministerin<br />
Theresa Maymit Brüssel<br />
ausgehandelten Austrittsvertrag einigen.<br />
(AFP)<br />
Kipping schlägt staatlich<br />
finanzierte Sabbaticals vor<br />
Jeder Arbeitnehmer soll nach dem<br />
Willen vonLinken-Chefin Katja<br />
Kipping bis zu zwei JahreimBerufsleben<br />
bezahlte Auszeiten nehmen<br />
können. Solche gesetzlich garantierten<br />
und steuerfinanzierten Sabbaticals<br />
seien in der sich beschleunigenden<br />
Arbeitswelt dringend nötig,<br />
um aufzutanken und stressbedingten<br />
Krankheiten vorzubeugen, heißt<br />
es in einem der Rheinischen Post<br />
vorliegenden Papier vonKipping für<br />
die nächste Bundesvorstandssitzung<br />
der Linken am 6. April. (dpa)<br />
Auch Giffeybefürwortet<br />
Masern-Impfpflicht<br />
Familienministerin Franziska Giffey<br />
mahnt mehr Verantwortung an.<br />
Familienministerin Franziska Giffey<br />
hat sich nach Schulschließungen<br />
wegen MaserninSchleswig-Holstein<br />
für eine Impfpflicht ausgesprochen.<br />
„Die Gesundheit und der<br />
Schutz der gesamten Bevölkerung<br />
setzen der individuellen Freiheit<br />
Grenzen“, erklärte die SPD-Politikerin.<br />
„Der Staat muss dann handeln,<br />
wenn das Risiko,inKindergärten,<br />
Schulen und anderen Einrichtungen<br />
Mitmenschen zu gefährden, anders<br />
nicht in den Griff zu bekommen<br />
ist.“ (dpa)<br />
Ost-Länder wollen vom Bund<br />
Geld für DDR-Zusatzrenten<br />
Vordem Treffen der Ost-Ministerpräsidenten<br />
mit Kanzlerin Angela Merkel<br />
(CDU) am Mittwoch drängt Thüringens<br />
Regierungschef Bodo Ramelow<br />
(Linke) auf einen höheren Bundesanteil<br />
bei der Finanzierung der Zusatzund<br />
Sonderrenten der DDR.„Es gibt<br />
eine Lieferpflicht der Bundesregierung“,<br />
sagte er.„Es wirdZeit, dass eine<br />
Zahl auf den Tisch kommt.“ 1,3 Millionen<br />
Menschen bekommen Geld<br />
aus Sonder-und Zusatzrentensystemen<br />
der DDR. (dpa)<br />
Sarrazin-Lesung sorgt für<br />
Streit in Thüringer SPD<br />
Eine geplanteVeranstaltung mit dem<br />
umstrittenen Autor und früheren<br />
Politiker Thilo Sarrazin (SPD) hat<br />
dem thüringischen SPD-Landtagsabgeordneten<br />
Oskar Helmerich<br />
scharfe Kritik aus seiner Partei eingebracht.<br />
Diefür den 22. Maigeplante<br />
Lesung aus Sarrazins islamkritischem<br />
Buch „Feindliche Übernahme“<br />
sei „ein unabgesprochener<br />
Alleingang vonOskar Helmerich,<br />
keine Veranstaltung der Thüringer<br />
SPD“, erklärte SPD-Landeschef<br />
Wolfgang Tiefensee am Wochenende.<br />
(dpa)<br />
AFP<br />
„Jeder sollte künftig drei Stimmen haben“<br />
Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann (SPD) will weniger Sitze, aber mehr Frauen im Bundestag<br />
Deutschland leistet sich<br />
das größte frei gewählte<br />
Parlament der Welt. Eine<br />
Reform des Wahlrechts<br />
wirdseit mehr als einem Jahr debattiert.<br />
Bundestags-Vizepräsident<br />
Thomas Oppermann (SPD) will zwei<br />
Fliegen mit einer Klappe schlagen.<br />
Herr Oppermann, ist der Bundestag<br />
mit inzwischen 709 Abgeordneten<br />
noch arbeitsfähig?<br />
DerBundestag ist inzwischen das<br />
größte frei gewählte nationale Parlament.<br />
Bei der Arbeitsfähigkeit stoßen<br />
wir an Grenzen. Der Wirtschaftsausschuss<br />
des Bundestages<br />
ist mittlerweile mit 49 Mitgliedern<br />
fast so groß wie der saarländische<br />
Landtag. Dasbehindertdas schnelle<br />
Wechselspiel von Rede und Gegenrede<br />
und führtzueiner sehr formalisierten<br />
Debatte. Das ist nicht der<br />
Sinn vonAusschussarbeit.<br />
Neben der Größe spielt in den Debatten<br />
über das Wahlrecht eine Rolle,<br />
dass der Frauenanteil im Bundestag<br />
starkgesunken ist.Welches der beiden<br />
Probleme hat für SiePriorität?<br />
Beide Themen sind mir gleich<br />
wichtig. Miteinem Frauenanteil von<br />
knapp über 30 Prozent präsentiert<br />
sich Deutschland nicht als moderne<br />
Demokratie. Überall auf der Welt<br />
sind die Frauen in den Parlamenten<br />
auf dem Vormarsch, nur bei uns<br />
nicht. Wir haben aber den Verfassungsauftrag,<br />
auf die tatsächliche<br />
Gleichberechtigung von Männern<br />
und Frauen hinzuwirken.<br />
Zu viele Mandate, zu wenige Frauen<br />
–lassen sich beide Probleme wirklich<br />
gleichzeitig lösen?<br />
Davonbin ich fest überzeugt. Das<br />
gehen wir am besten gleichzeitig an.<br />
Bundestagspräsident Wolfgang<br />
Schäuble (CDU) hat, nachdem die<br />
Verhandlungen zwischen den Fraktionen<br />
über eineWahlrechtsreform zu<br />
keinem Ergebnis geführt haben, einen<br />
eigenen Vorschlag angekündigt –<br />
das Geschlechterthema dürfte dabei<br />
ausgeklammertbleiben. EinFehler?<br />
Es wäre die beste Lösung, beides<br />
in einem Zuge anzupacken. Ich<br />
glaube aber, dass das Paritätsthema<br />
erst dann richtig ans Laufen kommt,<br />
wenn sich die Frauen fraktionsübergreifend<br />
verständigen.<br />
Waswäre Ihr Vorschlag für eine Reform?<br />
Ichhalte wenig davon, eine Quote<br />
für die Landeslisten der Parteien gesetzlich<br />
festzuschreiben. Mein Vorschlag<br />
ist, die Zahl der Direktmandate<br />
auf 240 zu reduzieren und<br />
gleichzeitig die Anzahl der Wahlkreise<br />
zu halbieren. Dadurch entstehen<br />
deutlich größere Wahlkreise,<br />
und aus jedem von ihnen würde jeweils<br />
ein Mann und eine Frau direkt<br />
in den Bundestag gewählt.<br />
Das heißt, jeder Wähler hätte drei<br />
Stimmen statt zwei?<br />
Genau. Wir haben bisher zwei<br />
Stimmen, eine für die Direktkandidatur<br />
und eine für die Partei. Mein<br />
Vorschlag läuft auf ein Drei-Stimmen-Wahlrecht<br />
hinaus. Die erste<br />
Stimme im Wahlkreis für eine Frau,<br />
ZUR PERSON<br />
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />
Thomas Oppermann wurde 1954 in Freckenhorst im Münsterland geboren. Er studierte Jura<br />
in Göttingen. Von1986 bis 1990 arbeitete er als Richter in Hannoverund Braunschweig.<br />
SPD-Mitglied ist Oppermann seit 1980. Nach zehn Jahren im Landtag vonNiedersachsen<br />
wechselte er 2005 in den Bundestag.Dortwar er Erster Parlamentarischer Geschäftsführer,<br />
später Vorsitzender der SPD-Fraktion. Seit 2017 ist er Bundestagsvizepräsident.<br />
die zweite Stimme im Wahlkreis für<br />
einen Mann und die dritte Stimme<br />
für die Landesliste einer Partei. Damit<br />
wären viele Probleme gelöst.<br />
Welches vorallem?<br />
In den aussichtsreichen Wahlkreisen<br />
setzen sich meist Männer<br />
bei der Kandidatenauswahl durch.<br />
Die Frauen haben das Nachsehen.<br />
Mit meinem Vorschlag wäre die<br />
Hälfte der direkt gewählten Abgeordneten<br />
Frauen und die andere<br />
Hälfte Männer.<br />
Birgt die Einführung solcher XXL-<br />
Wahlkreise nicht die Gefahr einer<br />
größeren Distanz zwischen Abgeordneten<br />
und Wahlvolk?<br />
In den Ballungsräumen sehe ich<br />
keine Schwierigkeiten. In Flächenwahlkreisen<br />
sieht es anders aus. Ich<br />
glaube aber, dass man auch in großen<br />
Wahlkreisen gute Wahlkreisarbeit<br />
machen kann. Dasist alles eine<br />
Frage der Organisation. Im Übrigen<br />
haben wir ja nicht weniger Abgeordnete<br />
in den vergrößerten Wahlkreisen.<br />
Die Union sieht die Gefahr, dass das<br />
Neu-Zuschneiden der Wahlkreise zu<br />
jeder Menge Konflikten führen<br />
könnte.<br />
Die Gefahr sehe ich nicht. Um<br />
den Bundestag zu verkleinern,<br />
müssten ohnehin mindestens 30<br />
Wahlkreise eingespartwerden.<br />
Wasspricht aus Ihrer Sicht gegen eine<br />
Quotierung für die Landeslisten der<br />
Parteien?<br />
Sie wäre in Teilen wirkungslos.<br />
Die CDU in Baden-Württemberg<br />
oder die CSU in Bayern haben zum<br />
Beispiel alle Direktmandate geholt.<br />
Da zieht dann niemand mehr über<br />
die Landesliste in den Bundestag<br />
ein. Die Quote liefe leer. ImÜbrigen<br />
können die Parteien solche Quoten<br />
selbst regeln. Mein Vorschlag mit<br />
den Doppelwahlkreisen ist verfassungsrechtlich<br />
über alle Zweifel erhaben.<br />
DenWählerinnen und Wählernwirdnichts<br />
genommen. Siekönnen<br />
statt einer Person sogar zwei direkt<br />
in den Bundestag wählen.<br />
Versprechen Sie sich davon auch einen<br />
lebendigeren Wahlkampf?<br />
Ja.Wenn ein Mann und eine Frau<br />
auf jeden Fall ins Parlament gewählt<br />
werden, hat das Parteibuch als Kriterium<br />
nicht mehr so starke Bedeutung<br />
wie heute.Eswirdmehr auf die<br />
persönlichen Qualitäten der Kandidaten<br />
ankommen.<br />
Die Union lehnt schon eine Reduzierung<br />
derWahlkreise strikt ab.IhrVorschlag<br />
wird realistisch betrachtet<br />
kaum umgesetzt werden, oder?<br />
Warten wir es ab! Wolfgang<br />
Schäuble wird seinen Vorschlag für<br />
eineWahlrechtsreformpräsentieren.<br />
Dann wird die Union Farbe bekennen<br />
müssen. Ichbin fest davon überzeugt,<br />
dass die Idee mit den Doppelwahlkreisen<br />
eines Tages umgesetzt<br />
wird. Wir können nicht auf Dauer<br />
hinnehmen, dass der Frauenanteil<br />
im Bundestag so gering ist.<br />
DasGespräch führten Rasmus Buchsteiner<br />
und Thoralf Cleven.<br />
Kopf-an-Kopf-Rennen in Ankara und Istanbul<br />
Die Regierungspartei AKP gewinnt die Kommunalwahlen in der Türkei. In den Metropolen steht der Sieger noch nicht fest<br />
VonFrank Nordhausen<br />
In 81 Provinzen der Türkeiwurden neue Bürgermeister und Gemeinderäte gewählt. AFP<br />
Bei den landesweiten Kommunalwahlen<br />
in der Türkei zeichnete<br />
sich am Sonntagabend in vielen<br />
Städten und Bezirken eine Schlappe<br />
für die islamische Regierungspartei<br />
AKP des Staatspräsidenten Recep<br />
Tayyip Erdogan ab. Die Partei verlor<br />
nach ersten Hochrechnungen die<br />
Metropolen Ankara, Izmir, Antalya<br />
und Mersin an die Kandidaten des<br />
Oppositionsbündnisses unter Führung<br />
der sozialdemokratischen CHP.<br />
Nach einem aggressiven Wahlkampf<br />
waren rund 57 MillionenWahlberechtigte<br />
dazu aufgerufen, in den 81<br />
Provinzen des Landes Stadtbürgermeister,<br />
Bezirksbürgermeister, Stadträte<br />
und Ortsvorsteher zu wählen. Bei<br />
der Wahl hatte die AKP ein Bündnis<br />
mit der rechtsextremen MHP gebildet,<br />
während sich die linksnationalistische<br />
CHP mit der rechten IYI-Partei verbündet<br />
hatte.Die Wahlbeteiligung lag<br />
bei rund 83 Prozent.<br />
DieKommunalwahl galt als Stimmungstest<br />
für Staatspräsident Recep<br />
Tayyip Erdogan und das im letzten<br />
Jahr eingeführte Präsidialsystem.<br />
Nach Angaben regierungsnaher Medien<br />
konnte die AKP landesweit<br />
rund 45 Prozent aller Stimmen auf<br />
sich vereinen. Als Erdogan am Abend<br />
erstmals vor die Presse in Ankara<br />
trat, wirkte er präsidial wie lange<br />
nicht mehr und sagte, seine Regierung<br />
werdesich in den kommenden<br />
vier Jahren bis zu den nächsten allgemeinenWahlen<br />
in der Türkei„auf die<br />
Zukunft“ und besonders die Wirtschaft<br />
konzentrieren.<br />
In Istanbul führte der AKP-Kandidat<br />
und frühere Regierungschef Binali<br />
Yildirim nach Auszählung von<br />
rund 90 Prozent der Stimmen knapp,<br />
fiel dann aber immer weiter zurück<br />
und erklärte sich trotzdem zum<br />
Wahlsieger. Die Hauptstadt Ankara<br />
konnte die CHP dagegen mit rund 50<br />
Prozent der Stimmen offenbar erstmals<br />
wieder erobern. DerVerlust einer<br />
der beiden Städte wärefür Erdogan<br />
eine schwere Niederlage und<br />
würde seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit<br />
beschädigen.<br />
Der Wahltag war vereinzelt von<br />
Gewalttätigkeiten überschattet, bei<br />
denen mindestens 60 Personen verletzt<br />
wurden. Zwei Tote gab es im<br />
ostanatolischen Malatya, wo ein oppositioneller<br />
Wahlbeobachter erschossen<br />
wurde,der angeblich dagegen<br />
protestierte, dass von AKP-Seite<br />
Druck auf die Wähler ausgeübt<br />
wurde,„offen“ abzustimmen.<br />
Ukraine:<br />
Selenski liegt<br />
vorne<br />
Komiker tritt in Stichwahl<br />
gegen Poroschenko an<br />
Der Komiker Wolodimir Selenski<br />
ist einer Prognose zufolge als<br />
Sieger aus der ersten Runde der Präsidentenwahl<br />
in der Ukraine hervorgegangen.<br />
Er trete am 21. Aprilin<br />
einer Stichwahl gegen den amtierenden<br />
Staatschef Petro Poroschenko<br />
an, teilte ein Zusammenschluss<br />
aus drei Meinungsforschungsinstituten<br />
am Sonntagabend<br />
in Kiew kurz nach<br />
Schließung der Wahllokale mit. Die<br />
demnach drittplatzierte Julia Timoschenko<br />
zweifelte das Ergebnis an.<br />
Den Nachwahlbefragungen zufolge<br />
erhielt Selenski mehr als 30<br />
Prozent der Stimmen und Poroschenko<br />
knapp 18 Prozent. Die frühere<br />
Ministerpräsidentin Timoschenko<br />
kam demnach mit gut 14<br />
Prozent auf Platz drei. Die Politikerin<br />
widersprach dem und erklärte,<br />
nach Zählungen ihres Teams sei sie<br />
mit 20,9 Prozent auf Platz zwei gekommen.<br />
Daher stehe sie am Ostersonntag<br />
in der Stichwahl gegen Selenski.<br />
Selenski sprach am Abend voneinem<br />
„ersten Schritt in Richtung eines<br />
großen Sieges“. Der 41-Jährige<br />
spielt in der Fernsehserie „Diener<br />
des Volkes“ einen Lehrer, der unverhofft<br />
zum Präsidenten wird. Kritiker<br />
werfen ihm vor, auch im echten Leben<br />
fehle ihm politische Erfahrung.<br />
DerKomiker ist vorallem bei jungen<br />
Wählernbeliebt.<br />
„Das ist eine harte Lektion für<br />
mich“, sagte Amtsinhaber Poroschenko<br />
in einer ersten Reaktion auf<br />
die Prognose. Der 53-Jährige regiert<br />
die Ukraine seit den Maidan-Protesten<br />
im Jahr 2014. Damals hatte er<br />
noch im ersten Wahlgang mit rund<br />
55 Prozent gewonnen. Nach dem<br />
Sturzseines kremltreuen Vorgängers<br />
Viktor Janukowitsch hatte er versprochen,<br />
die Ukraine stärker am<br />
Westen auszurichten, gegen Korruption<br />
vorzugehen und den bewaffneten<br />
Konflikt im Osten zu beenden. Er<br />
schwelt jedoch weiter, die Korruption<br />
ist allgegenwärtig.<br />
Wolodimir Selenski am Sonntag bei der<br />
Stimmabgabe<br />
DPA<br />
Trotz massiven Stimmenverlusts<br />
zeigte sich Poroschenko aber siegessicher<br />
für den zweiten Durchgang in<br />
drei Wochen. „Sie werden weiter mit<br />
Poroschenko arbeiten müssen“,<br />
sagte er am Sonntagabend. Er wolle<br />
vorder Stichwahl einen „harten Dialog“<br />
mit denen führen, die er nicht<br />
überzeugen konnte. Besonders mit<br />
jungen Menschen wolle er reden.<br />
„Sie sehen Änderungen im Land,<br />
aber Sie möchten dass diese schneller,<br />
tiefer und qualitativer sein werden“,<br />
sagte Poroschenko und warnte<br />
vorseinem Gegenkandidaten Selenski,<br />
den er als Kandidaten Russlands<br />
bezeichnete. Erversprach, nach der<br />
Wiederwahl die abtrünnigen Gebiete<br />
Donezk und Luhansk sowie die<br />
von Russland annektierte Halbinsel<br />
Krim zurückzuholen.<br />
Selenski sagte, erwolle als unabhängiger<br />
Kandidat weitermachen.<br />
„Wir wollen uns mit niemandem zusammentun<br />
und haben keine Verhandlungen<br />
dazu geführt“, sagte er.<br />
Insgesamt waren 39 Kandidaten angetreten<br />
–soviele wie noch nie bei<br />
einer Präsidentenwahl in der<br />
Ukraine. (AFP,dpa)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 5 *<br />
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Politik<br />
Nachos hinter Nato-Draht<br />
Donald Trumpdroht, die Grenze zu Mexiko zu schließen. Doch Nogales in Arizona lebt vom Austausch mit seiner Schwesterstadt im Süden<br />
VonKarlDoemens, Nogales<br />
Der private Sicherheitsmann<br />
ruft die Besucher<br />
freundlich, aber bestimmt<br />
zurück: „Hey,<br />
Leute, hier könnt ihr nicht weiter.<br />
Das ist eine Firmenstraße!“ Das Anliegen<br />
der Fremden hat er rasch erraten:<br />
„Ihr wollt zur Mauer? Kein Problem.<br />
Ihr müsst nur um den Block<br />
herumgehen, dann kommt ihr ganz<br />
nah ranund könnt alles sehen –auch<br />
den Nato-Draht, den ihr von CNN<br />
kennt!“<br />
Die Einwohner des Örtchens Nogales<br />
im Süden Arizonas pflegen einen<br />
pragmatischen Umgang mit der<br />
Grenze zuMexiko, die seit jeher das<br />
Schicksal des einstigen Handelspostens<br />
bestimmt. Schon vor mehr als<br />
100 Jahren wurde eine erste Absperrung<br />
errichtet, die das US-Städtchen<br />
mit seinen 20 000 Einwohnern von<br />
der gleichnamigen Schwesterstadt<br />
mit inzwischen mehr als 300 000<br />
Einwohnern auf der anderen Seite<br />
trennt. Gleichwohl pendeln täglich<br />
Tausende Menschen hin und her.<br />
Wie in einem Brennglas lässt sich<br />
hier der Aberwitz von Donald<br />
Trumps Mauer-Politik beobachten,<br />
die dem Orterst Dutzende Kilometer<br />
lebensgefährlichen Nato-Draht bescherte<br />
und ihn nun seiner Existenzgrundlage<br />
zu berauben droht.<br />
„Mexiko macht nichts, um den<br />
Zustrom illegaler Migranten zu stoppen“,<br />
hat der US-Präsident getwittert:„Vielleicht<br />
schließe ich die südliche<br />
Grenze!“ Tatsächlich ist die Zahl<br />
Blick von Nogales auf der US-Seite über den Grenzzaun auf die gleichnamige mexikanische Schwesterstadt<br />
der Flüchtlinge entlang der gut 3000<br />
Kilometer langen Grenze seit dem<br />
Jahreswechsel deutlich gestiegen.<br />
Rund 58 000 Menschen wurden im<br />
Januar aufgegriffen. Im Februar waren<br />
es76000 –ein Elf-Jahres-Hoch.<br />
Doch anders als von Trump dargestellt,<br />
ist der überwältigende Anteil<br />
keineswegs kriminell, sondernbeantragt<br />
friedlich Asyl. Auch stürmen die<br />
großen Flüchtlingstrecks aus Mittelamerika<br />
meist nicht übers freie Feld,<br />
sondern melden sich ordnungsgemäß<br />
am Grenzposten.<br />
BERLINER ZEITUNG/KARL DOEMENS<br />
Als Trump vor zwei Monaten mal<br />
wieder vor „Vergewaltigern, Mördern<br />
und Drogenhändlern“ warnte,<br />
die das Land derzeit angeblich stürmen,<br />
meldete sich Arturo Garino,<br />
der Bürgermeister von Nogales, zu<br />
Wort: „Das ist merkwürdig, weil der<br />
Polizeichef, der City Manager und<br />
ich von solchen Vorgängen nichts<br />
wissen“, sagte er der Washington<br />
Post. Trump hatte die angebliche Invasion<br />
der Kriminellen genutzt, um<br />
Tausende Soldaten an die Grenze zu<br />
schicken. Anders als in der umliegenden<br />
Wüste Arizonas, wooft nur<br />
ein Strich im Sand das nationale Territorium<br />
markiert, steht in Nogales<br />
schon ein fünf Meter hoher Stahlzaun.<br />
Den bestückten die Soldaten<br />
auf der Spitze und auf der amerikanischen<br />
Seite mit mehreren Rollen<br />
Nato-Draht, der mit seinen rasiermesserscharfen<br />
Klingen die Haut<br />
und das Fleisch aufritzen kann. „Das<br />
ist ein Overkill. Das ist komplett<br />
übertrieben“, protestierte Garino.<br />
An den alten Grenzzaun hatten<br />
sich die Menschen in Nogales ge-<br />
USA<br />
Los Angeles<br />
San Diego<br />
Pazifischer<br />
Ozean<br />
200 km<br />
Las Vegas<br />
Phoenix<br />
MEXIKO<br />
Golf Golf von von Kalifornien<br />
Kalifornien<br />
Nogales<br />
BLZ/REEG<br />
wöhnt. „Aber nun sieht es aus wie in<br />
einer Kriegszone“, protestiert ein<br />
Geschäftsmann. Noch dramatischer<br />
würde die Einwohner eine Grenzschließung<br />
treffen. Rund 300 000<br />
Fußgänger und ebenso viele Personenwagen<br />
nutzen jeden Monat den<br />
Übergang. Die Zahlen sind rückläufig,<br />
seit die Kontrollen länger dauern<br />
und Trump die Mexikaner mit seiner<br />
Rhetorik verärgert hat. Aber immer<br />
noch schicken Mexikaner ihre Kinder<br />
zur Schule oder kommen zum<br />
Einkaufen auf die US-Seite, wodas<br />
stolzeWoolworth-Gebäude von1917<br />
in der Einkaufsstraße an die lange<br />
Geschichte des grenzüberschreitenden<br />
Handels erinnert. Umgekehrt<br />
fahren die Amerikaner ins mexikanische<br />
Nogales, umdort Nachos oder<br />
Fajitas essen zu gehen, ihr Glück im<br />
Casino zu versuchen oder bei einem<br />
billigen Zahnarzt vorbeizuschauen.<br />
Einfreundliches Willkommen<br />
„Sie wollen bestimmt auch nach Mexiko?“,<br />
begrüßt die freundliche Dame<br />
im Touristenbüro den Besucher aus<br />
Deutschland. „Kein Problem. Am<br />
besten parken sie hinten für vier Dollar<br />
bei McDonald’s!“ Für den Stadtbummel<br />
auf der US-Seite hält sie eine<br />
Broschüre über „Nogales, Arizonas<br />
größte Grenzstadt“ bereit. Unddann<br />
möchte sie für die Facebook-Seite des<br />
Fremdenverkehrsamtes gerne ein<br />
Foto vondem Gast machen.<br />
Nur wenige Minuten dauert der<br />
Übertritt nach Mexiko. Bei der Wiedereinreise<br />
am Nachmittag schaut<br />
sich der Grenzbeamte die Ausweispapierezwar<br />
genauer an. Doch auch<br />
hier gibt es keine Probleme. Nur eines<br />
möchte der Zöllner wissen: „Ist<br />
das ein Pass aus Polen?“ Chinesische<br />
und auch schweizerische Dokumente<br />
hat er schon gesehen. Aber so<br />
etwas? Freundlich heißt er den Deutschen<br />
in den USA willkommen.<br />
KarlDoemens<br />
fühlte sich an das geteilte<br />
Berlin erinnert.<br />
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Sexuelle Schwäche<br />
Ein rezeptfreies Arzneimittel verspricht Hoffnung<br />
Sexuelle Schwäche istinDeutschland in weit verbreitet.Die meistenBetroffenen<br />
leiden jedoch aus Scham häufigh im Stillen. Was viele nicht wissen: Es gibt ein<br />
rezeptfreies Arzneimittel,das sexuelle Schwäche,wie wie z. B. Erektionsstörungen,<br />
bekämpfen kann: Deseo (Apotheke).<br />
Erektionsstörungen –<br />
das große Schweigen<br />
Sexuelle<br />
Schwäche<br />
betrifft mehr Männer<br />
in Deutschland als man<br />
denkt: Jeder 3.Mann ab<br />
60 ist unzufrieden mit<br />
seiner Potenz. Damit<br />
kann sexuelle Schwäche<br />
als „Volkskrankheit“ angesehen<br />
werden. Doch<br />
obwohl das Thema viele<br />
Männer betrifft, handelt<br />
es sich um einheimliches<br />
Leiden.Denndie die wenigsten<br />
Betroffenen geben<br />
ihre Erektionsstörungen<br />
gerne zu.<br />
Wirksame Hilfe<br />
ohne Rezept<br />
Zu den bekannten<br />
herkömmlichenPotenzmitteln<br />
wollen<br />
viele Männer nicht<br />
greifen–oftmalsaus<br />
Angst vor mögli-<br />
chen starken Neben-<br />
oder Wechselwirkungen.<br />
Außerdem sind diese<br />
Mittel meist rezeptpflichtig<br />
und viele Männer<br />
scheuen den unangenehmen<br />
Besuch beim<br />
Arzt. Doch<br />
es gibt ein<br />
rezeptfreies<br />
Arzneimittel,<br />
das<br />
beisexueller<br />
Schwäche,<br />
wie z.B.<br />
Erektionsstörungen,<br />
wirksame<br />
Hilfe leisten<br />
kann:<br />
Deseo (Apotheke). Die<br />
Wirkkraft von Deseo<br />
beruht auf einem natürlichen<br />
Inhaltsstoff<br />
namens Turnera<br />
diffusa, der schon bei<br />
den Maya erfolgreich als<br />
Aphrodisiakum eingesetzt<br />
wurde.<br />
„ Empfehlung an<br />
jeden Mann, der<br />
manchmal Probleme<br />
hat. Hättenie<br />
gedacht, dass einpaar<br />
Tröpfchen soviel<br />
bewirken.<br />
(Dieter G.)“<br />
Wieder spontan können<br />
Mit Deseo müssen<br />
Betroffene nicht jedes<br />
Mal genau vor dem Sex<br />
an dieEinnahmedenken.<br />
Stattdessen wird Deseo<br />
regelmäßig<br />
eingenommen.<br />
So<br />
kann der<br />
Sex wieder<br />
spontan<br />
und aus<br />
derLeidenschaft<br />
des<br />
Moments<br />
entstehen.<br />
Ein weiteres<br />
Plus:<br />
Die Arzneitropfen haben<br />
keine bekannten<br />
Neben- oder Wechselwirkungen.<br />
Zudem ist<br />
Deseo rezeptfrei inder<br />
Apotheke erhältlich oder<br />
kann diskret über eine<br />
Online-Apotheke bestellt<br />
werden.<br />
Turnera<br />
diffusa –<br />
Aphrodisiakum<br />
der Maya<br />
Der Wirkstoff inDeseo<br />
wird aus der Pflanze<br />
Turneradiffusa gewonnen.<br />
Diese Arzneipflanze<br />
gehört der Familie<br />
der Turneraceae (Safranmalvengewächse)<br />
an und ist vor allem in<br />
Mittelamerika beheimatet.<br />
Bereitsdie Maya<br />
nutzten ihrenWirkstoff<br />
erfolgreichals Aphrodisiakum.<br />
Laut Arzneimittelbild<br />
setzt dieser im<br />
Urogenitalsystem an<br />
und wird hauptsächlich<br />
bei sexueller Schwäche,<br />
z. B. Erektionsstörungen,<br />
angewendet.<br />
Für Ihren Apotheker:<br />
Deseo<br />
(PZN 04884881)<br />
Dieter G. litt lange<br />
Zeit unter<br />
sexueller Schwäche<br />
Abbildung Betroffenen nachempfunden, Name geändert<br />
DESEO. Wirkstoff: Turnera diffusa Dil. D4. DESEO wird angewendet entsprechend dem homöopathischen Arzneimittelbild. Dazu gehört: Sexuelle Schwäche. www.deseo.net •ZuRisiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage undfragen SieIhren Arzt oder Apotheker.•PharmaSGP GmbH,82166 Gräfelfing •Die Einnahme vonArzneimittelnüberlängere Zeit sollte nach ärztlichem Raterfolgen.
6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
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Wirtschaft<br />
NACHRICHTEN<br />
Facebook-Chef will<br />
einheitliche Regulierung<br />
Facebook-Chef Mark Zuckerberg<br />
hat eine international abgestimmte<br />
Regulierung im Internet gefordert.<br />
Dabei nannte er auch die EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DSGVO)<br />
als ein Vorbild. „Ich bin überzeugt,<br />
dass anstelle nationaler Regulierungen<br />
ein gemeinsamer globaler Rahmen<br />
notwendig ist, um eine Fragmentierung<br />
des Internets zu verhindern“,<br />
betonte Zuckerbergineinem<br />
Beitrag in der „Frankfurter Allgemeinen<br />
Sonntagszeitung“ und der „Washington<br />
Post“. DieForderungen<br />
nach einer strengeren Regulierung<br />
vonFacebook sind nach dem Skandal<br />
um Datenmissbrauch bei Cambridge<br />
Analytica vorgut einem Jahr<br />
lauter geworden. (dpa)<br />
Rabatte treiben<br />
Dieselabsatz wieder hoch<br />
Diezuletzt wieder steigenden Zulassungszahlen<br />
für neue Dieselautos<br />
sind laut einer Studie auch auf Sonderrabatte<br />
der Hersteller zurückzuführen.<br />
InsbesondereVW-Händler<br />
böten zusätzliche Nachlässe an,<br />
schreibt der Leiter des CAR-Instituts,<br />
Ferdinand Dudenhöffer,inseiner<br />
jüngsten Rabattstudie.Allgemeinsei<br />
das Rabattniveau auf dem deutschen<br />
Automarkt weiter hoch. So<br />
habe sich die Zahl der offen beworbenen<br />
Sonderaktionen zwar leicht<br />
verringert, gleichzeitig sei aber der<br />
Kundenvorteil im Schnitt leicht auf<br />
16,3 Prozent gestiegen. DieQuote<br />
der auf Händler und Hersteller<br />
selbst zugelassenen Wagen sank um<br />
1,5 Punkte auf 29,2 Prozent. (dpa)<br />
Hannover Messe startet<br />
mit Partnerland Schweden<br />
Roboter sindein großes Thema derIndustriemesse.<br />
FOTO: GATEAU/DPA<br />
Künstliche Intelligenz und die vernetzte<br />
Produktion der Zukunft –die<br />
sogenannte Industrie 4.0 –sind die<br />
großen Themen der HannoverMesse,die<br />
an diesem Montag mit dem<br />
Rundgang vonBundeskanzlerin Angela<br />
Merkel beginnt. 6500 Aussteller<br />
aus 75 Ländernstellen dortbis zum<br />
5. Aprilaus.Das diesjährige Partnerland<br />
Schweden ist mit rund 100 Ausstellernvertreten.<br />
In einerHalle<br />
wurde ein Mobilfunknetz nach dem<br />
künftigen 5G-Standardaufgebaut,<br />
mit dem die praktischen Anwendungen<br />
der per Funk vernetzten<br />
Maschinen gezeigt werden. (dpa)<br />
Apple scheitert mit<br />
Stromladematte Air Power<br />
Apple hat den Marktstartder seit<br />
Langem angekündigten Ladematte<br />
Air Power abgesagt. DasGerät zum<br />
drahtlosen Aufladen mehrerer<br />
Akkus werdenun doch nicht erscheinen,<br />
teilte der Konzernmit.<br />
Manhabe nach großen Anstrengungen<br />
festgestellt, dass Air Power nicht<br />
dem Anspruch vonApple gerecht<br />
werde. Apple hatte das System bereits<br />
im September 2017 präsentiert<br />
und damals eine Markteinführung<br />
für das Jahr 2018 angekündigt. Das<br />
„Wall Street Journal“ berichtete,dass<br />
die Produktionskosten zu hoch seien,<br />
die Ladeunterlage überhitze,<br />
und einzelne Geräte wie die Apple<br />
Watch würden nicht verlässlich aufgeladen.<br />
(dpa)<br />
Mehr für Familien<br />
Der Kinderzuschlagwird zum 1. Juli erhöht. Die Förderung ist aber immer noch ein Bürokratiemonster<br />
Von Theresa Dräbing<br />
Immerhin der Name ist eingängig:<br />
„Starke-Familien-Gesetz“.<br />
Das Gesetz von Bundesfamilienministerin<br />
Franziska Giffey<br />
und Arbeitsminister Hubertus Heil<br />
(beide SPD), das im März vom Bundestag<br />
verabschiedet worden ist, beinhaltet<br />
einige Entlastungen für Familien<br />
mit Kindern. Der Kritikpunkt<br />
ist dennoch: Eltern müssen die Förderung<br />
erst beantragen. Wer als Elternteil<br />
nicht die richtigen Formulare<br />
ausfüllt, hat nichts von den zusätzlichen<br />
Leistungen. Wir erklären, wie<br />
das geht und werAnspruch hat.<br />
Was ändert sich beim Kinderzuschlag?<br />
Der Kinderzuschlag an sich ist<br />
nicht neu, er wurde aber umfassend<br />
reformiert. Von einer zusätzlichen<br />
Geldleistung sollen weiterhin Eltern<br />
profitieren, die zwar arbeiten gehen,<br />
deren Einkommen aber nicht ausreicht,<br />
genügend für den Lebensunterhalt<br />
der Kinder zu sorgen.<br />
Zuallererst wirdjetzt die Höhe des<br />
Zuschlags angehoben –von derzeit<br />
maximal 170 Euro auf 185 Euro pro<br />
Monat und Kind ab dem 1. Juli 2019.<br />
Alleinerziehende profitieren, weil<br />
Unterhaltszahlungen nicht mehr<br />
voll, sondern nur noch anteilig auf<br />
das Einkommen angerechnet werden<br />
müssen.<br />
Außerdem wird die starre Einkommensobergrenze<br />
aufgeweicht.<br />
Wenn ein Bezieher des Kinderzuschlags<br />
auf einmal mehr verdient<br />
und über die Höchsteinkommensgrenzegelangt,<br />
soll die Leistungszahlung<br />
nicht mehr abrupt enden. Stattdessen<br />
soll die Förderung mit steigendem<br />
Einkommen nur langsam<br />
auslaufen. Steht den Elternweiterhin<br />
ein Kinderzuschlag zu, aber nicht in<br />
voller Höhe, darf die Leistung nur<br />
noch bis zu 45 statt wie bisher zu<br />
50 Prozent gemindert werden.<br />
Leistungen aus dem Bildungsund<br />
Teilhabepaket, das Beziehern<br />
des Kinderzuschlags zusteht, erhöhen<br />
sich ebenfalls.Für Schulmaterialien<br />
sollen Eltern beispielsweise<br />
künftig 150 Euro statt 100 Euro bekommen.<br />
Der Eigenanteil vom Mittagessen<br />
in der Schule und vonFahrkarten<br />
für Bus und Bahn wird zum<br />
Schuljahr 2019/2020 abgeschafft.<br />
Wer hat Anspruch auf den Kinderzuschlag?<br />
Elternvon unter 25-jährigen Kindern<br />
haben Anspruch auf den Kinderzuschlag,<br />
wenn sie kindergeldberechtigt<br />
sind und innerhalb bestimmter<br />
Einkommensgrenzen liegen.<br />
DasMindesteinkommen ist klar<br />
festgelegt: Das Einkommen beider<br />
Eltern muss zusammen mindestens<br />
bei 900 Euro brutto liegen, beziehungsweise<br />
bei 600 Euro brutto von<br />
Alleinerziehenden.<br />
Bei der Berechnung der Höchsteinkommensgrenze<br />
wird es etwas<br />
komplizierter. Dies ist kein festgesetzter<br />
Wert, sondern sie orientiert<br />
sich an der individuellen Miete, den<br />
Heizkosten und den Bedarfssätzen<br />
KINDERZUSCHLAG BEANTRAGEN UND RAT EINHOLEN<br />
Beantragen: Der Kinderzuschlag muss<br />
schriftlich bei der Familienkasse der Bundesagentur<br />
für Arbeit beantragt werden. Die Antragsformulare<br />
gibt es vorOrt oder auf der<br />
Website: https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/downloads-kindergeld-kinderzuschlag.<br />
ben immer gesagt: Es geht uns vorallembeiderTeilhabeamArbeitsmarkt<br />
für Menschen, die schon sechs Jahre<br />
und länger Grundsicherung beziehen,<br />
darum, die richtige Person für<br />
den richtigen Arbeitsplatz zu finden.“<br />
Das Jobprogramm war zu Jahresbeginn<br />
gestartet worden. Die große<br />
Koalition hatte dafür 4 Milliarden<br />
Euro innerhalb der laufenden Legislaturperiode<br />
bereitgestellt. Ziel von<br />
Union und SPD ist es,auf diese Weise<br />
rund 150 000 bisherige Langzeitarbeitslose<br />
in reguläre Jobs zu bringen.<br />
Grundlage ist ein auf fünf Jahre<br />
Informationen: Informationen und Rechenbeispiele<br />
gibt es unter www.familienkasse.de<br />
oder www.kinderzuschlag.de. Die Familienkasse<br />
der Arbeitsagentur hat außerdem ein<br />
Servicetelefon eingerichtet, das unter der<br />
Rufnummer (0800) 4555530kostenlos<br />
vonMontag bis Freitag erreichbar ist.<br />
angelegtes Kombilohn-Modell, das<br />
durch regelmäßiges Coaching ergänzt<br />
wird.<br />
Werüber 25-Jährige einstellt, die<br />
mindestens sechs der vergangenen<br />
sieben Jahre Arbeitslosengeld II bezogen<br />
haben und in dieser Zeit nicht<br />
oder nur kurzzeitig beschäftigt waren,<br />
erhält vomStaat einen Zuschuss<br />
zum Gehalt des neuen Mitarbeiters.<br />
In den ersten beiden Jahren sind das<br />
100 Prozent des Mindest- beziehungsweise<br />
des Tariflohns. Danach<br />
werden es jedes Jahr 10 Prozent weniger.Nach<br />
Zahlen der Arbeitsagentur,<br />
die dem RND vorliegen, haben bis<br />
ILLUSTRATION: SASCHA JAECK<br />
zum Arbeitslosengeld II, die je nach<br />
Alter des Kindes unterschiedlich<br />
hoch ausfallen. Durchdie individuelle<br />
Berechnung sollen nur solche Familien<br />
Leistungen erhalten, die zwar<br />
ihren eigenen Unterhalt bewerkstelligen<br />
können, aber den zusätzlichen<br />
Bedarfeines Kindes vordem Hintergrund<br />
der eigenen Lebensumstände<br />
nicht abdecken können.<br />
Beispielrechnung für eine vierköpfige<br />
Familie mit zwei Erwachsenen,<br />
zwei Kindern: Herangezogen<br />
werden muss erst einmal der Regelbedarf,<br />
der den Eltern als Arbeitslosengeld-II-Empfänger<br />
zustehen<br />
würde. Der beläuft sich bei Elternpaaren<br />
derzeit auf 748 Euro für beide<br />
Eltern zusammen. Als zweite Komponente<br />
werden die Wohnkosten herangezogen.<br />
Dabei darf aber nicht<br />
der Einfachheit halber die gesamte<br />
Miete gezählt werden, sondern die<br />
Kosten dürfen nur anteilig für die Eltern<br />
herangezogen werden. Dafür<br />
gibt es feste Prozentsätze, die im Existenzminimumbericht<br />
der Bundesregierung<br />
festgeschrieben sind. Dieser<br />
sieht für Elternpaare mit zwei Kinderneinen<br />
Wohnanteil von71,3 Prozent<br />
vor. Geht man von einer Miete<br />
von1000 Euro aus,beträgt der Anteil<br />
also 713 Euro.Diese 713 Euro werden<br />
mit dem Regelbedarf von 748 Euro<br />
addiert. Die Summe von 1461 Euro<br />
ergibt dann den Gesamtbedarf der<br />
Eltern.<br />
Zu dem Gesamtbedarf wird nun<br />
der Gesamtkinderzuschlag für zwei<br />
Kinder hinzuaddiert. Ab Juli beträgt<br />
dieser 185 Euro pro Kind, also<br />
370 Euro für zwei Kinder.Gesamtbedarfder<br />
Elternplus Kinderzuschläge<br />
ergibtdann dieHöchsteinkommensgrenze<br />
von 1831 Euro. Bestände die<br />
Familienkonstellation aus einer<br />
Schwangeren, einer Alleinerziehenden<br />
oder Menschen mit Behinderung,<br />
könnte auch ein Mehrbedarf<br />
geltend gemacht werden.<br />
Haben die Elternjedoch ein höheresNettoeinkommen<br />
–inklusiveVermögen<br />
–als die errechnete Höchstgrenze,<br />
sind sie nicht anspruchsberechtigt.<br />
Zu Vermögen und Einkommen<br />
zählen neben dem Gehalt auch<br />
Kranken- oder Elterngeld, Renten,<br />
Mieteinnahmen und andere Leistungen.<br />
Wonach bemisst sich die Höhe des<br />
Kinderzuschlags?<br />
Dervolle Kinderzuschlag vonderzeit<br />
170 Euro pro Monat und Kind<br />
und ab Juli 185 Euro pro Monat und<br />
Kind wirdnur gezahlt, wenn das Einkommen<br />
der Elternunter der jeweiligen<br />
Höchsteinkommensgrenze und<br />
auch unterhalb des sogenannten Gesamtbedarfs<br />
liegt. Liegt hingegen lediglich<br />
das Einkommen unter der<br />
Höchstgrenze, aber über dem Gesamtbedarf<br />
der Eltern, steht ihnen<br />
nur ein geminderter Kinderzuschlag<br />
zu. Je 10 Euro, die die Erwerbseinkünfte<br />
über der Bemessungsgrenze<br />
liegen, mindern den Gesamtkinderzuschlag<br />
um je 5Euro. Ab dem Jahr<br />
2020 darf der Zuschlag dann maximal<br />
um 45 Prozent gemindert werden.<br />
Neue Jobs für gut 7000 Langzeitarbeitslose<br />
Bundesagentur für Arbeit ziehtersteBilanz des zu Jahresbeginn gestarteten Milliardenprogramms „GuterAnfang“<br />
Von Rasmus Buchsteiner<br />
Drei Monate nach dem Start des<br />
„Sozialen Arbeitsmarkts“ haben<br />
mehr als 7000 bisherige Langzeitarbeitslose<br />
in diesem Rahmen einen<br />
neuen Job erhalten. „Nach unseren<br />
aktuellen Daten haben gut 7000 Personen<br />
inzwischen eine geförderte<br />
Beschäftigung angetreten. Bisher<br />
verdoppeln sich die Zahlen pro Monat,<br />
dasist aus unserer Sicht ein guter<br />
Anfang“, sagte Detlev Scheele, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bundesagentur<br />
für Arbeit, dem RedaktionsNetzwerk<br />
Deutschland (RND). „Wir ha-<br />
Ende März6226 Männer und Frauen<br />
aus dieser Zielgruppe einen geförderten<br />
Jobangetreten.<br />
Lohnkostenzuschüsse werden jedoch<br />
auch an Unternehmen gezahlt,<br />
wenn sie Arbeitslose einstellen, die<br />
länger als zwei Jahrearbeitslos waren<br />
–und zwar für 24 Monate. Zunächst<br />
sind es 75 Prozent des regelmäßig gezahlten<br />
Lohns,imzweiten Jahr noch<br />
50 Prozent. Auf diesem Weg sind<br />
nach Angaben der Arbeitsagentur<br />
seit dem Jahresbeginn bundesweit<br />
782 Langzeitarbeitslose wieder in<br />
neue Beschäftigungsverhältnisse gekommen.<br />
Piëch<br />
auf Distanz zu<br />
Piëch<br />
DerSeniorhält nichts vom<br />
Autoprojekt seines Sohnes<br />
Von Stefan Winter<br />
Bei Autos versteht Ferdinand<br />
Piëch keinen Spaß. Große Teile<br />
seines Lebens hat der Enkel Ferdinand<br />
Porsches mit der Suche nach<br />
dem perfekten Fahrzeug verbracht,<br />
hat den ganzen VW-Konzernauf sein<br />
Denken getrimmt und den Autobauer<br />
an die Weltspitze geführt. Das<br />
gelang, weil ihm ein paar Dinge immer<br />
fremd blieben: kleines Denken<br />
zum Beispiel, konventionelle Lösungen,<br />
Halbherzigkeiten. Deshalb sieht<br />
er sich jetzt wohl genötigt, voneinem<br />
ProjektAbstandzunehmen–unddamit<br />
zu einem seiner Söhne.<br />
Anton Piëch trat öffentlich lange<br />
nicht in Erscheinung, bis er vorwenigen<br />
Wochen beim Genfer Autosalon<br />
ein eigenes Projekt vorstellte: Mit<br />
dem Elektrosportwagen Mark Zero<br />
will er eine neue Marke etablieren –<br />
unter dem Namen Piëch. Der40-JährigeisteinesvonzwölfKindernFerdinand<br />
Piëchs und entstammt dessen<br />
langer Beziehung mit der SchwägerinMarlene<br />
Porsche.<br />
Balanceakt des Sohnes<br />
In Genf wagte Anton Piëch einen<br />
schwierigen Balanceakt: Sein Vater<br />
sei über das Autoprojekt informiert,<br />
berichtete er, sonst aber nicht beteiligt.<br />
Doch wenn ein Auto seinen Namen<br />
trägt, ist der frühere VW-Patriarch<br />
gezwungenermaßen beteiligt.<br />
Nun hat er sich nach jahrelangem<br />
Schweigen zu Wort gemeldet.<br />
„Ich war nie dabei, ich bin nicht<br />
dabei und werde nicht bei dem Projekt<br />
beteiligt sein“, teilte er der „Bild<br />
amSonntag“mit,dienachdemPiëch<br />
Mark Zero gefragt hatte.Die Tonlage<br />
erinnert andie bis dahin letzte öffentlicheÄußerungdesheute81-Jährigen:<br />
Er sei„auf Distanz“ zum damaligen<br />
VW-Chef Martin Winterkorn,<br />
sagte er 2015 und zettelte damit<br />
–kurzvor dem Dieselskandal –einen<br />
Machtkampf im VW-Konzern an,<br />
den er letztlich verlor. Erund seine<br />
Frau Ursula gaben alle Funktionen<br />
im Unternehmen auf.<br />
MitUrsula ist Ferdinand Piëch seit<br />
den Achtzigerjahren verheiratet, sie<br />
und die drei gemeinsamen Kinder<br />
meint er,wennervon seiner Familie<br />
spricht. Anton Piëch, von dem man<br />
lange Zeit nur wusste,dass er in China<br />
lebt, sagte in einem Interview:„Es<br />
würde mich freuen, wenn er stolz auf<br />
mich ist.“ Allerdings war Ferdinand<br />
Piëch in Autodingen selten stolz auf<br />
andere. Ihnsollstören, dass über seine<br />
Beteiligung am Mark Zero spekuliertwerde–einschönerSportwagen,<br />
den er selbst so aber wohl nie gebaut<br />
hätte.<br />
Anton Piëch hat diverse erfahrene<br />
Autoleute engagiert und plant ein<br />
Modulkonzept, mit dem fast alles<br />
möglichseinsoll:DasAutosollneben<br />
der batterieelektrischen Version<br />
auch mit Hybrid-, Wasserstoff- oder<br />
Verbrennungsantrieb zu haben sein.<br />
Neben dem Sportwagen,dessen Design<br />
an Jaguar und Aston Martin erinnert,<br />
sind auch ein Viersitzer und ein<br />
sportlichesSUVgeplant.Im Jahr2021<br />
soll die erste Serievon 1500 Autos auf<br />
den Marktkommen.<br />
In Genf wurde derPiëch Mark Zero präsentiert.<br />
FOTO: ULI DECK/DPA
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Thema: Rheumatische Schmerzen in Gelenken, Muskeln und Knochen<br />
Zupacken und den Alltag<br />
meistern war für<br />
Hannelore K.jahrelang nur<br />
mitSchmerzen in denGelenkenmöglich.IhreLebensqualitätlittsehrdarunter.Heute<br />
kannsie dasLeben wieder genießen<br />
–dankspeziellerArzneitropfen<br />
ausder Apotheke.<br />
„DerWahnsinn!“<br />
So hatHanneloreK.ihreGelenkschmerzen bekämpft<br />
Gelenkschmerzen?<br />
Stark gegen<br />
den<br />
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Schmerz.<br />
Sanft<br />
zum Körper.<br />
NR.1 *<br />
Als„nagend“und„stechend“<br />
beschreibt Hannelore K. ihre<br />
Gelenkschmerzen, mit denen<br />
sie sich ständig herumplagen<br />
musste. Vor allem ihre Finger<br />
waren betroffen, sodass ihr<br />
selbst einfache Dingewie Greifen<br />
und Zupacken schwerfielen.<br />
Auf der Suche nach einer<br />
wirksamenSchmerzlinderung<br />
entdeckte Hannelore K.die<br />
Arzneitropfen Rubaxx in der<br />
Apotheke –und war schnell<br />
begeistert!<br />
NatürlicherWirkstoff<br />
überzeugt<br />
Glücklich berichtet<br />
Hannelore K.: „Nach kurzer<br />
Zeit war eine Linderung<br />
der stechenden Schmerzen<br />
spürbar und ich konnte wieder<br />
viel besser zufassen. Der<br />
Wahnsinn!“<br />
Gelenkschmerzen gehören zu<br />
den häufigsten Volksleiden<br />
und schränken Betroffene im<br />
Alltag oft stark ein<br />
Die Arzneitropfen Rubaxx<br />
basieren auf einem natürlichen<br />
Wirkstoff mit dem<br />
Namen T.quercifolium. Dieser<br />
wirkt nicht nur schmerzlindernd<br />
bei rheumatischen<br />
SchmerzeninGelenken, Muskeln,<br />
Sehnen undKnochen.Er<br />
verschafft auch Linderungbei<br />
Folgen von Verletzungen und<br />
Überanstrengungen. Dank<br />
der Tropfenform wird der<br />
Wirkstoff in Rubaxx direkt<br />
über die Schleimhäute aufgenommen<br />
undkannseine Wirkung<br />
ohne Umwege entfalten.<br />
Gutverträglich,<br />
schonend fürden Magen<br />
Die Rubaxx Tropfen sind<br />
zudem gut verträglich und<br />
schlagen nicht auf den Magen.<br />
Schwere Nebenwirkungen, wie<br />
Herzbeschwerden oder Magengeschwüre,<br />
sind bei Rubaxx<br />
nicht bekannt. Wechselwirkungen<br />
ebenfalls nicht. AußerdemkönnenBetroffene<br />
Rubaxx<br />
je nach Verlaufund Stärke ihrer<br />
Schmerzen individuelldosieren.<br />
Fazit: Nicht umsonst sind<br />
Rubaxx (rezeptfrei) diemeistverkauften<br />
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11/2018<br />
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MITMIKRO-<br />
KULTUREN<br />
Deutschlandtrinktsichschön!<br />
Dieser Kollagen-Drink macht’s möglich<br />
Stress, ungesunde Ernährung,<br />
zu wenig Bewegung:<br />
Fast täglich ist<br />
unser Darm verschiedenen<br />
Belastungen ausgesetzt.<br />
Deswegenkann es<br />
sinnvoll sein, ihn regelmäßig<br />
zu unterstützen:<br />
Fasten, Darmreinigung<br />
oder spezielle Kuren mit<br />
Mikrokulturen (z.B. mit<br />
Kijimea Basis 10) –die<br />
Möglichkeiten sind vielfältig.<br />
Dabei ist esnach<br />
Meinung zahlreicher<br />
Wissenschaftler wichtig,<br />
auch die Darmschleimhaut<br />
zu unterstützen<br />
–denn sie ist der Nährboden<br />
der Darmflora.<br />
Kijimea Basis 10 enthält<br />
eine speziell ausgewählte<br />
Kombination aus zehn<br />
Mikrokulturen, dieals Teil<br />
dernatürlichen Darmflora<br />
eine wichtige Rolle spielen.<br />
Zusätzlich enthält<br />
Kijimea Basis 10Cholin<br />
sowie Biotin, das zum<br />
Erhalt gesunderSchleimhäute<br />
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Basis 10<br />
(PZN 11353115)<br />
„Ja, ich trinke“ –ein Satz,<br />
den man in letzter Zeit<br />
immer öfter hört. Was in<br />
den Beauty-Redaktionen<br />
der Frauenmagazine<br />
startete, raunt langsam<br />
auch beim Frühstück mit<br />
Freundinnen oder im<br />
Yoga-Kurs durch die Reihen.<br />
Doch was ist damit<br />
gemeint? Das Geheimnis:<br />
Ein Kollagen-Drink, der<br />
die Haut an den Problemzonenvon<br />
innenstrafft und<br />
strahlen lässt (Fulminan,<br />
Apotheke).<br />
EinLeben lang straffe Haut<br />
ohne Falten –diesenWunsch<br />
hegt wohl jede Frau. Doch<br />
mit dem Alter lässt die körpereigene<br />
Kollagenproduktion<br />
nach, ungeliebte Falten<br />
und Cellulite entstehen. Hier<br />
kommt ein Trend aus den<br />
USA ins Spiel: Kollagen zum<br />
Trinken! Mit dem Beauty-<br />
Drink Fulminan (Apotheke)<br />
ist dieser Trend auch bei<br />
uns angekommen –er sorgt<br />
an den Problemzonen wie<br />
Augenpartie, Po und Oberschenkeln<br />
für straffe Haut<br />
von innen, ganz einfach aus<br />
dem Fläschchen. Wir wollten<br />
wissen: Kann Frau sich wirklich<br />
schön trinken? Unsere<br />
Beauty-Experten haben den<br />
Kollagen-Drink Fulminan<br />
unter die Lupe genommen –<br />
undsindüberzeugt davon!<br />
Deutschland trinkt<br />
Kollagen –warum?<br />
Kollagen ist Hauptbestandteil<br />
dieses Trend-Drinks,<br />
denn das Protein ist für die<br />
Elastizität unserer Haut verantwortlich.<br />
Diesogenannten<br />
Kollagen-Peptide in Fulminan<br />
sind ganz besonders: Sie sind<br />
so aufgespalten, dass sie die<br />
Haut von innen aufpolstern<br />
können. Das Resultat spricht<br />
fürsich: DieKollagenspeicher<br />
der Haut werden aufgefüllt,<br />
dieHautwirdelastischer und<br />
fühlt sich deutlich straffer<br />
und glatter an. Fulminan ist<br />
nicht nur in der Anwendung<br />
ganz einfach, sondern auch<br />
in der Dosierung –nur eine<br />
Trinkampulle pro Tag reicht!<br />
Genial: Fulminan geht nicht<br />
nur Falten imGesicht, sondern<br />
auch Cellulite an Po<br />
und Oberschenkeln an den<br />
Kragen.<br />
Nachgefragt:<br />
Dassagtder Experte<br />
Studienzuden in Fulminan<br />
enthaltenen Kollagen-<br />
Peptiden belegenwirklichtolle<br />
Erfolge. So erklärt Derma-<br />
Experte Bastian Baasch z.B.:<br />
„Die Kollagen-Peptide in<br />
Fulminan wurden von Frauen<br />
zwischen35und 65 Jahren<br />
getestet. Das Ergebnis nach<br />
acht Wochen ist verblüffend:<br />
DerKollagengehaltihrer Haut<br />
stieg umbis zu 65 %an, Falten<br />
konnten um bis zu50%<br />
verringert werden.* Nach<br />
drei Monaten gingen sogar<br />
Cellulite-Dellen signifikant<br />
zurück.“ Man kann wirklich<br />
sagen:JugendlichesAussehen<br />
und eine umwerfende Ausstrahlung<br />
–dafür gibt esden<br />
Kollagen-DrinkFulminan!“<br />
„Die Haut wird deutlich<br />
straffer, auch im Gesicht<br />
erscheint die Haut<br />
frischer und Fältchen<br />
werden gemindert. Kann<br />
ich nur empfehlen!“<br />
(Tanja B.)<br />
Für Ihren Apotheker:<br />
Fulminan<br />
(PZN 13306108)<br />
www.kijimea.de<br />
Prokschetal.,2014, Skin Pharmacol Physiol 27:113-119;Proksch et al.,2014, Skin Pharmacol Physiol 27:47-55;Schunck et al.,2015, Journal of Medicinal Food 18 (12):1340-1348 •*Maximalwert, Durchschnitt20%,gemessenan<br />
Augenfalten •Abbildungen Betroffenen nachempfunden,Namegeändert
8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Meinung<br />
<strong>Berliner</strong> SPD<br />
ZITAT<br />
Das klare Jein<br />
der Genossen<br />
Melanie Reinsch<br />
wünscht sich mehr Entscheidungsstärkevon<br />
der Regierungspartei.<br />
„Seeigel sind nicht<br />
sehr helle, Quallen nicht<br />
für ihren Sinn für Humor<br />
bekannt. “<br />
Nein, einig war man sich auf diesem<br />
Parteitag der <strong>Berliner</strong> Sozialdemokraten<br />
nicht. Die Enteignungsfrage verschieben?<br />
Ja, nein, vielleicht. Überhaupt<br />
darüber nachdenken, Wohnungsunternehmen<br />
mit diesem Instrumentarium in<br />
Schach zu halten? Jein. Die Lehrer von<br />
Berlin wieder verbeamten? Malsehen. So<br />
jedenfalls war die Stimmungslage vor<br />
dem SPD-Parteitag am Sonnabend. Das<br />
Ergebnis danach: Ähnlich entscheidungsschwach.<br />
Man hat immer noch keine gemeinsame<br />
Haltung zur Enteignungsfrage,<br />
will sie aber möglichst bald finden, spätestens<br />
zum nächsten Parteitag im<br />
Herbst. Allerspätestens.Bestimmt!<br />
Ähnlich steht es um die Rückkehr zur<br />
Verbeamtung der <strong>Berliner</strong> Lehrer. Hitzig<br />
wurde debattiert, so hitzig, dass mehr als<br />
40 Delegierte sich zum Thema äußern<br />
wollten. DasPro-und Kontra-Lager: Ausgeglichen.<br />
Am Ende stand fest, dass nichts<br />
feststeht –sieht man mal vomeinstimmig<br />
beschlossenen Mietendeckel ab, der die<br />
Mieten in der Stadt regulieren soll.<br />
Selbst in der Bewertung der komplizierten<br />
Abstimmung um die Rückkehr zurVerbeamtung<br />
gingen die Meinungen auseinander.Die<br />
einen waren sich sicher,dass die<br />
SPD sich gegen die Verbeamtung ausgesprochen<br />
hat, die andere Seite betonte,<br />
dass eine Verbeamtung weiterhin möglich<br />
sei – darunter der SPD-Fraktionsvorsitzende<br />
Raed Saleh und Bildungssenatorin<br />
Sandra Scheeres. Eine Frage der Perspektive,<br />
der Deutungshoheit und auch eine<br />
der Lager und Lage in der Partei.<br />
Was bleibt? Ein Aufschub genau der<br />
Fragen, die seit Wochen in der Stadt diskutiert<br />
werden, wieder mal. Die SPD liegt<br />
in Umfragen aktuell bei 15 Prozent. So<br />
kommen die <strong>Berliner</strong> Genossen nicht aus<br />
ihrem Tief heraus.<br />
Sabbatjahr<br />
Auszeit statt<br />
Burn-out<br />
Christian Burmeister<br />
kann dem Vorschlag vonLinken-<br />
Chefin Kipping einiges abgewinnen.<br />
Sich neu erfinden, weiterbilden, reisen,<br />
sich intensiv um Angehörige kümmern:<br />
Laut Umfragen träumen viele Bundesbürger<br />
von der Möglichkeit, in einem<br />
langen Berufsleben mal eine Auszeit zu<br />
nehmen. Einige Monate oder gleich ein<br />
ganzes Jahr. Wenn diese Träume nicht<br />
schon am Arbeitgeber scheitern, dann für<br />
eine große Mehrheit der Beschäftigten<br />
spätestens bei der Frage der Finanzierung.<br />
Werkann es sich schon leisten, ein<br />
Jahr lang nur vonErspartem zu leben?<br />
Linken-Chefin Katja Kipping schwebt<br />
eine Lösung für dieses Problem vor: Die<br />
Steuerzahler sollen künftig das Sabbatjahr<br />
(bzw.zwei) bezahlen, mit bis zu 1800<br />
Euro im Monat! Das ist ein radikaler Vorschlag,<br />
der aber schon weniger gewagt<br />
klingt, wenn man bedenkt, dass sich immer<br />
mehr Arbeitnehmer wegen psychischer<br />
Probleme wie einem „Burn-out“<br />
krankmelden. Die Zahl der Fehltage hat<br />
sich laut einer Untersuchung der Krankenkasse<br />
DAK innerhalb vonzehn Jahren<br />
auf 107 Millionen verdoppelt. Auch das<br />
verursacht volkswirtschaftliche Kosten in<br />
Milliardenhöhe. Die SPD vertritt ein ähnliches<br />
Modell wie Kipping. Siewill Arbeitnehmern<br />
pro Jahr Beschäftigung den Anspruch<br />
auf einen Monat Auszeit zugestehen,<br />
dann aber nur 1000 Euro bezahlen.<br />
DerGesetzgeber sollte bessereVoraussetzungen<br />
für berufliche Auszeiten jenseits<br />
der Elternzeit schaffen. Dazu gehört<br />
beispielsweise die Garantie, für ein Sabbatjahr<br />
nicht von seinem Arbeitgeber<br />
durch eine Versetzung in einen schlechteren<br />
Job oder einen Karriereknick bestraft<br />
zu werden. In Skandinavien ist man in Sachen<br />
Auszeit vom Job viel weiter als hierzulande<br />
–und der Wirtschaft dort geht es<br />
bekanntlich blendend.<br />
Vera... können wir uns selber.<br />
Die Grünen treffen sich zum<br />
Selbstgespräch, und die Republik<br />
lauscht neugierig mit. So geschehen<br />
am Wochenende, als<br />
sich die Partei in einer großen <strong>Berliner</strong> Konzerthalle<br />
zu –ja, was eigentlich? –traf. Wiees<br />
hieß, war es eine Diskussion über den „Zwischenbericht<br />
zum Grundsatzprogramm“.<br />
Seit einem Jahr überarbeitet die Partei ihre<br />
politischen Leitlinien, im nächsten Jahr soll<br />
der Text fertig sein. Jetzt ist Halbzeit –Anlass<br />
für ein Grünen-Großevent ist das nicht. Aber<br />
es sagt einiges aus über die Selbstvermarktungsfähigkeit<br />
der Partei, dass sie mit ihrem<br />
„Grundsatzkonvent“ die Nachrichten dominierte.<br />
Und es sagt viel aus über die Erwartungen,<br />
die ein wachsender Teil der Deutschen<br />
an die Grünen richtet.<br />
Der einstigen Dagegen-Partei fliegen die<br />
Herzen zu. Umfragen verorten die Grünen bei<br />
fast 20 Prozent, ihr Vorsitzender Robert Habeck<br />
gilt als beliebtester Politiker. Die Landtagswahlen<br />
in Bayern und Hessen haben den<br />
Grünen einen Machtzuwachs beschert, die<br />
Mitgliederzahl ist hochgeschnellt auf 78 000.<br />
Neidvoll fragen sich Sozial- und Christdemokraten,<br />
was die Grünen so viel besser machten<br />
als sie selbst. Eine Antwort darauf lautet:<br />
Harmonie,nach innen wie nach außen.<br />
Die Parteispitze lebt Eintracht vor. Dies<br />
ließ sich beim „Grundsatzkonvent“ gut beobachten.<br />
Baerbock und Habeck hielten gemeinsam<br />
ihre Rede. Sie nickte, als er sprach;<br />
er klatschte, als sie sprach. Dem charismatischen<br />
Führungsduo gelingt es bisher auch,<br />
die einst identitätsstiftenden Flügelkämpfe<br />
zwischen dem linken und dem realpolitischen<br />
Teil der Partei in Schach zu halten. Wobei<br />
Baerbocks und Habecks bestes Schlichtungsinstrument<br />
die guten Umfragewerte<br />
sind: Nichts diszipliniertParteien mehr als die<br />
Berlin wurde endlich wieder angeschaltet.<br />
An diesen Frühlingstagen erwacht die<br />
Stadt wie aus einem langen Dämmerschlaf.<br />
Mit dem ersten Vanilleeis in der Sonne beginnt<br />
das gute Leben. Es kribbelt im Bauch –<br />
bei mir als Allergikerin leider eher in der<br />
Nase –und juckt in den Fingern. Sogar mein<br />
alter Kater spürtes. Er ist dermaßen in Frühlingsstimmung,<br />
dass ich befürchte,erschaut<br />
sich draußen heimlich nach einem 15 Jahre<br />
jüngeren Frauchen um.<br />
Für mich sind das immer die schönsten<br />
Tage in der Stadt. Noch sind wir zwar alle gezeichnet<br />
vomWinter,fahl und augenberingt,<br />
aber die Laune steigt. Es sollen sogar ein,<br />
zwei lächelnde <strong>Berliner</strong> gesichtet worden<br />
sein, hörtman.<br />
Unddoch fühlt es sich dieses Jahr anders<br />
an als früher,weniger intensiv.Als ich meine<br />
Winterklamotten verstaute, fiel mein Blick<br />
auf ein paar Handschuhe, die ich zu Weihnachten<br />
geschenkt bekommen habe. Ich<br />
habe sie nie getragen. Nicht, weil sie mir<br />
nicht gefallen, sondern weil es einfach nicht<br />
kalt genug dafür war.<br />
Werschon lange in Berlin wohnt, erinnert<br />
sich noch mit Schaudernandiese unerbittlichen<br />
Winter früher. Alles war damals wochenlang<br />
gefroren, der Ostwind ohrfeigte die<br />
Menschen links und rechts und Parkbuchten<br />
wurden von riesigen Schneehaufen blockiert.<br />
Ganz Prenzlauer Berg lief damals in<br />
Funktionskleidung herum, in der man auch<br />
eine Nordpolexpedition hätte durchführen<br />
können.<br />
Grüne<br />
Beliebt und<br />
beliebig?<br />
Marina Kormbaki<br />
über die geschickte Selbstvermarktung der Öko-Partei –<br />
und die Gefahr,die darin liegt<br />
Aussicht auf Erfolg –daunterscheiden sich<br />
die Grünen nicht vonder Union. Dieeigentliche<br />
Bewährungsprobe kommt ja noch: die<br />
ostdeutschen Landtagswahlen im Herbst.<br />
Gewiss hat auch der Zeitgeist einen guten<br />
Anteil am wachsenden Zuspruch für die<br />
Grünen. Seit dem Dürresommer des vergangenen<br />
Jahres ist die Dringlichkeit des Klimaschutzes<br />
nicht mehr zu leugnen. Freitag für<br />
Freitag klagen streikende Schüler die Ignoranz<br />
und Tatenlosigkeit der Politik an. Nebenbei<br />
straft diese Protestbewegung auch all<br />
jene Lügen, die bis vor kurzem noch meinten,<br />
es brauche keine grüne Partei mehr,weil<br />
Klimaschutzpolitik jetzt Mainstream sei. Das<br />
ist sie nicht, wie schon ein flüchtiger Blick auf<br />
die Emissionskurvezeigt.<br />
KOLUMNE<br />
Rettet den<br />
fiesen <strong>Berliner</strong><br />
Winter!<br />
Katja Berlin<br />
Autorin<br />
BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />
DasWissen um die drohende Klimakatastrophe<br />
ist inzwischen weit verbreitet. Die<br />
wenigsten änderndeswegen aber ihr Verhalten<br />
und verzichten auf das Auto, die Flugreise<br />
oder das Grillwürstchen. Unddoch hat<br />
sich ein Unbehagen in den Alltag geschlichen.<br />
Einschlechtes Gewissen –das die Grünen<br />
mit dem Fokus auf Umweltschutz gern<br />
aufgreifen und mit Wohlfühl-Worten zu entlasten<br />
wissen.<br />
Im Gegensatz zu früheren Grünen-Generationen<br />
verzichten Baerbock und Habeck<br />
auf apokalyptische Zukunftsszenarien. Anders<br />
als andere Parteien wollen sie keine<br />
Angst verbreiten, sondern Zuversicht. Das<br />
Merkel’sche „Wir schaffen das“ ist das inoffizielle<br />
Grünen-Motto. Und jeder ist jetzt eingeladen,<br />
mitzumachen: Die Grünen wollen<br />
nicht mehr nur die Öko-Partei fürs linksalternative<br />
Milieu sein, sondern„Bündnispartei“<br />
werden, mit der alle über alles reden können<br />
– am liebsten am Verhandlungstisch der<br />
nächsten Bundesregierung. Die Pose des<br />
Protests haben sie daher abgelegt, niemand<br />
soll mit Forderungen nach Verzicht verschreckt<br />
werden. Dieneuen Grünen sind geschmeidig<br />
im Auftreten und gefällig in den<br />
Botschaften. Sie setzen mehr auf Psychologie<br />
als auf Politik. Das erklärt ihren Erfolg –<br />
und bedroht ihn zugleich.<br />
Gut möglich, dass es die Grünen mit inhaltlicher<br />
Unschärfe weit bringen. Dass sie<br />
bis in die konservativsten Kreise der Union<br />
hinein ihren Schrecken verlieren und 2021<br />
wieder eine Regierungsbeteiligung im Bund<br />
sondieren. Eine grüne Partei aber, die, noch<br />
bevor der Wahlkampf begonnen hat, ihr Profil<br />
weichzeichnet und ihre Positionen verwässert,<br />
wird wohl kaum viel fürs Klima erreichen<br />
können. Beliebigkeit macht vielleicht<br />
beliebt. Relevanz verschafft sie nicht.<br />
Diesen Winter dagegen lag die bundesweite<br />
Durchschnittstemperatur laut Deutschem<br />
Wetterdienst bei 2,8 Grad. Das sind<br />
2,6 Grad mehr als der Durchschnittswert<br />
zwischen 1961 und 1990. Auf einen der heißesten<br />
Sommer folgte nun einer der mildesten<br />
Winter seit Beginn der regelmäßigen<br />
Wettermessungen in Deutschland 1881.<br />
In einer Zeit, in der ältere Menschen<br />
Sturm laufen, weil Kinder nicht mehr anständig<br />
die Schreibschrift lernen, frage ich<br />
mich, wieso es so ruhig bleibt, wenn ihnen<br />
zukünftig viel wichtigere Kulturtechniken<br />
verwehrt bleiben, das Überstehen des <strong>Berliner</strong><br />
Winters zum Beispiel.<br />
Laut Webseite des Umweltbundesamtes<br />
gehen Wissenschaftler davon aus,dass wir in<br />
Berlin bis zum Jahr 2100 ein Klima haben werden,<br />
wie es derzeit etwa im südfranzösischen<br />
Toulouse herrscht. Das klingt erst mal super<br />
attraktiv,aber nur solange man nicht genauer<br />
darüber nachdenkt. Zwar drohen der Stadt<br />
damit noch keine Naturkatastrophen, Kriege<br />
oder Hungersnöte wie in vielen anderen Teilen<br />
derWelt, aber dennoch wirdsie sich durch<br />
die globale Erwärmung stärker verändernals<br />
durch spanische Hipster und schwedische<br />
Immobilieninvestoren zusammen.<br />
Da effektiveKlimapolitik Kosten und Einschnitte<br />
für alle bedeuten würde, wird<br />
Deutschland seine Klimaziele ungefähr so<br />
gut einhalten wie ich meinVersprechen nach<br />
einem Freitagabend mit Freundinnen, nie<br />
wieder Alkohol zu trinken. Ich freue mich<br />
deshalb über die vielen Kinder mit Schildern<br />
und Plakaten, die man hier seit Wochen freitags<br />
in Bussen und Bahnen sieht. Es ist ihre<br />
Zukunft,für diesie kämpfen, und in der werden<br />
Probleme auf sie zukommen, die sie<br />
auch mit der schönsten Schreibschrift nicht<br />
werden lösenkönnen.<br />
Auch wenn es für uns Einschränkungen<br />
bedeutet: DieGenerationen nach uns sollen<br />
einen der fiesen <strong>Berliner</strong> Winter zu spüren<br />
bekommen. Dassind wir ihnen schuldig.<br />
Sir David Attenborough,<br />
92-jähriger Tierfilmer und Forscher, im<br />
Interview mit dem Spiegel auf die Frage, welches<br />
das dümmste Tier ist.<br />
Attenborough führt als Erzähler durch<br />
die Netflix-Serie „Unser Planet“,<br />
die am 5. April startet.<br />
AUSLESE<br />
Sicherheit im Stadion<br />
–wer zahlt?<br />
Das Bundesverwaltungsgericht hat<br />
nun geurteilt, dass die Fußball-Vereine<br />
an den Sicherheitskosten für Bundesliga-Spiele<br />
beteiligt werden können.<br />
„Fußball ist ein hochkommerzielles Geschäft<br />
–und je mehr Sicherheit die Polizei<br />
herstellt, desto höher ist der Zuschauerzuspruch<br />
und desto vielfältiger sind die<br />
Chancen der Vermarktung. Dies sorgt<br />
wiederum für wachsende Einnahmen,“<br />
meint die Stuttgarter <strong>Zeitung</strong> dazu. „Dass<br />
die Liga ein bisschen und ausnahmsweise<br />
in die Pflicht genommen werden kann, ist<br />
ein sinnvolles Signal. Der Steuerzahler<br />
darf nicht grenzenlos zur Kasse gebeten<br />
werden.“<br />
So sieht es auch die Süddeutsche <strong>Zeitung</strong>:<br />
„Eine aberwitzige Geldflut ergießt<br />
sich seit Langem über den Fußball ... Einnahmen<br />
vondurchschnittlich 1,16 Milliarden<br />
Euro jährlich für die Profiklubs allein<br />
aus der Vermarktung der TV-Rechte.Mehr<br />
als vier Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.<br />
Aber dieser Erfolg ist unter anderem nur<br />
deshalb möglich, weil der Staat gewährleistet,<br />
dass die Bundesliga-Spiele in einem<br />
sicheren Umfeld stattfinden können.“<br />
Die Leipziger Volkszeitung weist auf<br />
Probleme hin: „Vieles unüberschaubar,<br />
voller Fragezeichen und bürokratischer<br />
Horrorszenarien“, heißt es dort. „Für die<br />
Bundesligisten und diverse Zweitligisten<br />
wäre die im Raum stehende Kostenbeteiligung<br />
nicht existenzgefährdend. Die<br />
Clubs der Ligen 3und 4könnten ihre Läden<br />
dicht machen.“ Christine Dankbar<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 – S eite 9 *<br />
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Berlin<br />
Greta &die Stars:<br />
Die Schwedin bei der<br />
„Goldenen Kamera“<br />
Seite 15<br />
Gentrifizierung: Kreuzberger demonstrieren für Aldi Seite 11<br />
Überraschung: Dieses Mal kommt Ostern zu spät Seite 14<br />
Stadtbild<br />
Lösung fürs<br />
Wohnproblem<br />
Jens Blankennagel<br />
ist angetan vonden Ideen<br />
schlauer Kinder.<br />
Die Debatten um den Wahnsinn<br />
der steigenden Mieten in Berlin<br />
haben nun auch die Sandkästen dieser<br />
Stadt erreicht. Da die Gefahren<br />
für Mieter immer größer werden, reden<br />
Eltern natürlich viel öfter darüber,<br />
und ihre Kinder müssen sich<br />
am Frühstückstisch anhören, dass<br />
wieder mal ein Nachbar ausgezogen<br />
ist, weil es ihm zu teuer wurde.<br />
Neulich stand in dieser <strong>Zeitung</strong>,<br />
dass in Friedrichshain, also gleich<br />
bei uns um die Ecke, der Vermieter<br />
die Miete von575 Euro auf 1515 Euro<br />
erhöht hat. Während sich die Erwachsenen<br />
darüber unterhielten,<br />
dass eine Zahnärztekammer hinter<br />
dem Firmengeflecht des Vermieters<br />
steckt, dachte sich das Kind seinen<br />
Teil. DerSechsjährige reagierte nicht<br />
sofortmit einer rettenden Idee,denn<br />
das Kind will Erfinder werden, und<br />
da wollen Ideen wohlüberlegt sein.<br />
Am Abend, beim Zähneputzen,<br />
sagte er plötzlich: „Wenn ich groß<br />
bin, erfinde ich etwas ganz Tolles.“<br />
Es folgte unsere übliche Frage:<br />
„Was denn?“ Er sagte: „Eine Hausbaumaschine.Wenn<br />
jemand aus seiner<br />
Wohnung fliegt, und er ist im<br />
Wald und es regnet, dann lässt er sich<br />
schnell ein Haus bauen. Die Maschine<br />
passt in die Hosentasche und<br />
hat einen Holzvorrat dabei, Steine,<br />
Farbspray und ein Vierer-Kino.“<br />
„Was ist denn ein Vierer-Kino?“<br />
„Weiß ich auch noch nicht.“<br />
Einpaar Tage später sagte er wieder:„Wenn<br />
ich groß bin, erfinde ich<br />
etwas ganz Tolles.“ Nun fand es das<br />
Kind viel besser, wenn nicht immer<br />
neue Häuser gebaut werden. „Ich erfinde<br />
rollende Hochhäuser. Die sind<br />
für die großen Städte, weil dort so<br />
viele Menschen leben. Undwenn die<br />
keinen Platz mehr haben, dann können<br />
sie ihre Häuser durch die Gegend<br />
rollen, bis sie einen Platz zum<br />
Wohnen gefunden haben.“<br />
Vielleicht sollte der Senat mal<br />
darüber nachdenken.<br />
Michael Müller,SPD-Chef und Regierender Bürgermeister,ist gegen Enteignungen von Wohnungsunternehmen.<br />
Ja, nein, vielleicht<br />
Die SPD stimmt auf ihrem Parteitag erst gegen die Verbeamtung von Lehrern –und danach wieder dafür<br />
VonMelanie Reinsch<br />
Auf einem fast zwölfstündigen<br />
Parteitag kann man<br />
viel lernen: über Demokratie<br />
und Parteipolitik, über<br />
Taktik und Strategien, aber auch<br />
über Lager, Stimmungen und Interpretationsspielräume.<br />
Die <strong>Berliner</strong><br />
SPD, die aktuell in Umfragen nur<br />
noch bei 15 Prozent herumdümpelt,<br />
diskutierte zwar am Sonnabend auf<br />
ihrem Parteitag im Berlin Congress<br />
Center am Alex heftig –doch in zwei<br />
brennenden Punkten konnte sie sich<br />
trotzdem nicht auf eine gemeinsame<br />
Haltung verständigen.<br />
Seit 15 Jahren keine Verbeamtung<br />
So bei der Rückkehr zur Verbeamtung<br />
vonLehrern. Mehr als 40 Redebeiträge<br />
gab es –die Stimmung zum<br />
Thema war gespalten und aufgeladen.<br />
Wegen des Lehrermangels<br />
wächst der Druck auf die rot-rotgrüne<br />
Koalition. Denn Berlin verbeamtet<br />
seine Lehrer bereits seit 15<br />
Jahren nicht mehr –und viele <strong>Berliner</strong><br />
Pädagogen wechseln deswegen<br />
in andereBundesländer.<br />
Bildungssenatorin Sandra Scheeres<br />
sagte, dass ihr eine Rückkehr zur<br />
Verbeamtung nicht leicht falle. Zwar<br />
habe sie diese Linie seit 2004 konsequent<br />
eingehalten. „Wir können es<br />
aber nicht ignorieren, dass wir das<br />
einzige Bundesland sind, das nicht<br />
verbeamtet. Das geht zu Lasten der<br />
Kinder und der Schulen.“ Gegen die<br />
Verbeamtung sprach sich hingegen<br />
Finanzsenator Matthias Kollatz aus.<br />
„Das ist ein finanzieller Kraftakt, ein<br />
teures System.“ Er monierte,dass die<br />
Pensionslasten steigen würden.<br />
Der Fraktionsvorsitzende Raed<br />
Saleh trat für die Verbeamtung ein,<br />
griff am Morgen zum Megafon und<br />
versprach den Demonstranten vor<br />
dem Haus,sich dafür einzusetzen. In<br />
seiner Rede sagte er, dass es dumm<br />
sei, nicht zu verbeamten. Mankönne<br />
in Berlin den Schulbetrieb nicht<br />
mehr aufrechterhalten. „Es war richtig,<br />
nicht zu verbeamten, aber das<br />
können wir uns nicht mehr leisten.“<br />
Doch es kam anders. Um ein<br />
möglichst authentisches Bild zu bekommen,<br />
war Kevin Kühnert gegen<br />
die übliche namentliche Abstimmung<br />
der 242 Delegierten und beantragte<br />
eine geheime: So wurde der<br />
Antrag abgelehnt, wenn auch knapp.<br />
Fazit: Die Delegierten hatten sich<br />
mehrheitlich gegen die Verbeamtung<br />
ausgesprochen.<br />
Wernun die Debatte für beendet<br />
hielt, hatte die Rechnung ohne den<br />
Wirt gemacht – beziehungsweise<br />
ohne einen Antrag aus Mitte. Denn<br />
der eröffnete dann die Möglichkeit,<br />
wieder zu einer Verbeamtung zurückkehren<br />
zu können.<br />
Eine „Wiedereinführung der Verbeamtung“<br />
oder andere Lösungsansätze<br />
sollen danach noch in diesem<br />
Jahr miteinander abgewogen werden.<br />
So soll eine Gleichstellung der<br />
<strong>Berliner</strong> Lehrkräfte mit denen in anderen<br />
Bundesländern erreicht werden<br />
–durch eine Zulage im Angestelltenverhältnis<br />
oder eben durch<br />
eine Rückkehr zur Verbeamtung.<br />
Scheeres sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />
der Ball liege nun beim Senat<br />
und der Fraktion, alle Möglichkeiten<br />
zu prüfen, eine Benachteiligung von<br />
<strong>Berliner</strong> Lehrernaufzuheben.<br />
Kein Wunder also, dass das Antragskuddelmuddel<br />
auch unter den<br />
Genossen für Verwirrung sorgte,<br />
IMAGO<br />
dass das Ergebnis je nach Lager unterschiedlich<br />
interpretiert wurde<br />
und dass unklar ist, ob die SPD nun<br />
für oder gegen eine Verbeamtung ist.<br />
Ähnlich uneins blieben die Sozialdemokraten<br />
in ihrer Haltung zur<br />
Enteignungsfrage. Die Debatte, ob<br />
an diesem Wochenende überhaupt<br />
dazu abgestimmt werden soll, hatte<br />
den Parteitag im Vorfeld überlagert.<br />
So gab es denn auch zunächst ein<br />
Durcheinander aus Anträgen, Änderungen<br />
und Rückziehern. Fazit: Man<br />
vertagte die Diskussion auf den Parteitag<br />
im Herbst – damit konnten<br />
auch die Jusos leben. Auch ihr Antrag,<br />
mit dem sie die Initiative„Deutsche<br />
Wohnen &Co. enteignen“ unterstützen,<br />
soll dann erneut beraten<br />
werden. SPD-Landeschef Michael<br />
Müller sagte am Rande des Parteitags,<br />
es sei gut, dass man nun Luft habe,in<br />
eine seriöse Debatte einzusteigen,<br />
damit „man sich damit ernsthaft beschäftigen<br />
könne.“<br />
Luft auch deshalb: Am 6. April<br />
startet das Volksbegehren zur Enteignung<br />
vonWohnungsunternehmen in<br />
Berlin –nacheiner Umfrage halten 39<br />
Prozent die Idee für sinnvoll.<br />
Warnstreik:<br />
Da fährt<br />
noch was<br />
Elektro-Roller-Angebot für<br />
Leser der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Der bislang härteste Warnstreik<br />
bei den <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetrieben<br />
in diesem Jahr trifft die Fahrgäste<br />
an diesem Montag. Es werden<br />
keine U-Bahnen und Straßenbahnen<br />
mehr in der Hauptstadt fahren,<br />
auch die meisten Busse bleiben stehen.<br />
Gestreikt werden soll den ganzen<br />
Tag. S-Bahn und Regionalzüge<br />
sollen aber wie gewohnt fahren.<br />
Leser der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, die am<br />
Morgen pünktlich zur Arbeit kommen<br />
wollen, können die Möglichkeit<br />
nutzen und sich nur an diesem Tag<br />
kosten- und streikfrei beim Elektro-<br />
Roller-Verleiher Emmy anmelden.<br />
Mit dem Gutscheincode BERLINER-<br />
ZEITUNG sparen Leser die Anmeldegebühr<br />
von zehn Euro und bekommen<br />
25 Freiminuten. Die Anmeldung<br />
geht so: Mit dem Code online<br />
auf myemmy.de anmelden, die<br />
App laden und sich verifizieren lassen.<br />
WerauchnochseinenKollegen,<br />
Freunden oder anderen Leidensgenossen<br />
helfen will, nimmt eine<br />
zweite Person auf den roten Rollern<br />
mit. In der Boxliegen zwei Helme.<br />
DieS-Bahn verstärkt während des<br />
Warnstreiks ihren Verkehr auf der<br />
Ost-West-Linie S5.Zwischen Mahlsdorf<br />
und Warschauer Straße wird es<br />
etwa 80 zusätzliche S-Bahn-Fahrten<br />
geben. In der elektronischen Fahrplaninformation<br />
werden die Fahrten<br />
nicht angezeigt. „Wir werden unser<br />
volles Programm fahren und alle einsetzbaren<br />
Betriebsreserven mobilisieren“,<br />
hieß es.Dochsowohl bei der<br />
S-Bahn als auch im Regionalverkehr<br />
müssen die Fahrgäste mit „sehr vollen<br />
Zügen“ rechnen.<br />
Folgende Buslinien sind in Betrieb:<br />
106, 161, 162, 163, 168, 175,<br />
179, 218, 234, 263, 275, 284, 320, 322,<br />
334, 341, 349, 363, 365, 371, 373, 380<br />
und 399. Sie werden von Subunternehmen<br />
im Auftrag der BVG befahren.<br />
SechsLinienfahren mit leichten<br />
Einschränkungen: 112, 140, 184, 283,<br />
370 und 893. Die Linie 390 ist nur in<br />
den frühen Morgenstunden regulär<br />
im Einsatz. (BLZ)<br />
PREMIERE AM 02.04. IN ANWESENHEIT VON<br />
CHRISTIAN CLAVIER UND PHILIPPE DECHAUVERON<br />
CINEMA PARIS (OMU) 18:00 UHR &KINO INTERNATIONAL 19:30 UHR
10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Stadtgeschichte<br />
Frisch eingekleidet, satt und glücklich: <strong>Berliner</strong> Kinder bei ihrer Rückkehr von einem Erholungsaufenthalt in Schweden, aufgenommen am Stettiner Bahnhof in Berlin Ende Dezember 1920. Ermöglicht wurden die Reisen von der im November 1919<br />
gegründeten schwedischen Schwesterorganisation von Save the Children, Rädda Barnen (Rettet die Kinder), Mitglied der 1920 gegründeten internationalen Save the Children Union. UISE (5)<br />
Als Berlin hungerte<br />
Vor100 Jahren half Save the Children in der Not<br />
VonMaritta Tkalec<br />
Im Charlottenburger Cäcilienhaus betrieb Rädda Barnen einen Kindergarten<br />
und eine Kakaostube für 200 Kinder.<br />
Kakaostube in Charlottenburg 1920: Für jedes Kind gab es einen Becher Kakao<br />
und ein Stück Gebäck von 100 Gramm Gewicht.<br />
April 1919. Die Männer<br />
machten Revolution oder<br />
Konterrevolution. Mit der<br />
Monarchie war die alte<br />
staatliche Ordnung zusammengebrochen,<br />
die Weimarer Republik<br />
noch nicht etabliert. Die Frauen<br />
suchten Nahrung, die Kinder hungerten.<br />
Verhungerten –inDeutschland<br />
etwa 800 jeden Tag. In Berlin lag die<br />
Sterblichkeitsrate von Kleinkindern<br />
doppelt so hoch wie 1913. Deutschland<br />
brachte nicht die Kraft auf, sich<br />
um die Kleinen zu kümmern.<br />
Die Regierung Großbritanniens<br />
gehörte zu den Siegern des Ersten<br />
Weltkriegs. Sie unterstützte die über<br />
das Kriegsende hinaus verlängerte<br />
„Hungerblockade“, die Presse bejubelte<br />
die Härte. Doch ausgerechnet<br />
in Großbritannien regte sich Mitleid:<br />
Als erste trat Eglantyne Jebb mit dem<br />
schockierenden Foto eines verhungernden<br />
Wiener Babys indie uninformierte<br />
Öffentlichkeit. Sieverteilte<br />
ein Flugblatt, wurde am 15. Maideswegen<br />
zu einer Strafe vonfünf Pfund<br />
oder elf Tagen Gefängnis verurteilt.<br />
Ihr Richter spendete daraufhin fünf<br />
Pfund für die notleidenden Kinder<br />
auf dem Kontinent: die erste Spende<br />
für die Organisation Save the Children,<br />
die Eglantyne Jebb kurzdarauf<br />
gründete.Viele Briten gaben großzügig<br />
und großherzig, die Hilfe lief an.<br />
1920 erreichten die Hilfsgüter von<br />
Save the Children auch die <strong>Berliner</strong><br />
Kinder. Als erstes trafen „Liebesgaben<br />
aus Schweden“ ein. Die Organisation<br />
Rädda Barnen, als Schwester<br />
der britischen gegründet, schickte<br />
Kleidung, Schuhe, Milch, Kakao,<br />
Fässer voll Lebertran und eine große<br />
Lieferung Gummisauger für Babyflaschen,<br />
die an Säuglingseinrichtungen<br />
verteilt wurde.<br />
In <strong>Berliner</strong> Bezirken eröffneten<br />
mehrereKakaostuben, in denen ausgewählte<br />
Kleinkinder bis 1922 jeden<br />
Tagein heißes Kakaogetränk und einen<br />
Keks bekamen. In sechs Neuköllner<br />
Grundschulen und zwei Sonderschulen<br />
betrieben Save the<br />
Children und die Internationale Vereinigung<br />
für Kinderhilfe ab Januar<br />
1924 Küchen, in denen Schulspeisungen<br />
für mehr als 6500 Kinder zubereitet<br />
wurden.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg leistete<br />
Save the Children abermals Nothilfe<br />
für deutsche Kinder. Legendär<br />
wurden die „Schwedensuppen“.<br />
Hundert Jahre nach dem Beginn ist<br />
die Großtat fast vergessen. Dassollte<br />
nicht sein.<br />
Save theChildrenruftauf: Sind Sie eines der<br />
Kinder,das nachdem I. oder II. Weltkriegmit<br />
Save the Children in Berührung gekommen ist?<br />
Oder mit einer der Organisationen, denenSave<br />
the Children mit Spenden geholfen hat? Kennen<br />
Sie jemanden,dem vonSavethe Children<br />
geholfen wurde? Bittemelden: zeitzeugen@<br />
savethechildren.de, 030/27 59 59 79 79<br />
<strong>Berliner</strong> Schulspeisung 1924: VonSavethe Children finanzierte Lebensmittelpäckchen<br />
werden an die Kinder einer Klasse verteilt.<br />
Kinderspeisung vor einer Neuköllner Schule 1924: Die Inflation stellte bis<br />
1923 Arbeiterfamilien vor die Frage, wie man die Kinder satt bekommen sollte.<br />
DAS IST<br />
DAS WAR<br />
DAS KOMMT<br />
Helle Panke e.V.<br />
Der Boulevard, ein Bollwerk<br />
Brecht, Berlin und 1918<br />
Der Helle Panke e.V. ist ein gemeinnütziger Verein unter<br />
dem Dach der Rosa Luxemburg Stiftung mit Sitz in Berlin.<br />
Ziel des Vereins ist die Förderung politischer Bildung<br />
und Kultur. Der Verein will damit einen Beitrag zur Entfaltung<br />
freien und mündigen Denkens und solidarischen<br />
Handelns im humanistischen, demokratischen und<br />
weltoffenen Sinne leisten. Und weil Mitglieder sowie<br />
Sympatisanten des Vereins Bücher –meist zu viele –haben,<br />
betreibt derVerein auch ein Antiquariat mit gespendeten<br />
Exemplaren.<br />
Helle Pankelogiert in der Kopenhagener Straße 76 (Hinterhaus).<br />
Öffnungszeiten Mo–Do 14–17 Uhr.ImNetz: www.helle-panke.de<br />
Die Straße Unter den Linden wird gerne als Boulevard,<br />
gar als Prachtboulevard bezeichnet. Doch im eigentlichen<br />
Sinn des Wortes ist sie kein Boulevard. Das lässt<br />
sich aus der Wortherkunft ersehen. Die liegt im mittelniederländischen<br />
bulwerc, was im Deutschen zum Bollwerk,imEnglischen<br />
zum bulwark, im Italienischen zum<br />
balvardo und französisch zu Boulevard wurde. Boulevardswurden<br />
in vielen Städten auf jenen Freiflächen angelegt,<br />
die aus geschleiften Stadtmauernentstanden. Exemplarisch<br />
gilt das für Paris, wo ab Juni 1670 alte Forts<br />
und Stadtmauern abgerissen und die Gräben verfüllt<br />
wurden. An deren Stelle entstanden Straßen – meist<br />
breite und vonBäumen flankierte.Dadie alten Festungs-<br />
mauerninder Regel ringförmig um die alten Stadtkerne<br />
lagen, verlaufen nun auch die Boulevards als Straßenringe.<br />
Auch in Berlin kann man solche Verläufe noch an<br />
etlichen Stellen nachvollziehen, wenn auch nicht als<br />
prächtige, breite Straßen: Der <strong>Berliner</strong> Festungsgraben<br />
(Teil der Stadtbefestigung aus dem 17. Jahrhundert)<br />
wurde zwischen den heutigen Bahnhöfen Hackescher<br />
Markt und Jannowitzbrücke zugeschüttet und auf dem<br />
preisgünstigen Bauland in Stadtbesitz die Stadtbahn gebaut.<br />
DemVerlauf der Akzisemauer aus dem 18. und 19.<br />
Jahrhundertfolgen unter anderem die Torstraße im Norden<br />
sowie die Straßen zwischen Halleschem und Schlesischem<br />
Tor. Dieser Trasse folgt auch die U1. (mtk.)<br />
VonTrommeln in der Nacht bis zu nie geschriebenen<br />
Werken –inStücken, Gedichten und Prosa von Bertolt<br />
Brecht hat die Revolution von1918/19 Spuren hinterlassen.<br />
Brecht war in den Tagen der Revolution selbst Mitglied<br />
im Augsburger Arbeiter- und Soldatenrat. Der Publizist<br />
und Literaturwissenschaftler Michael Bienert<br />
spricht über Brechts Sicht auf die Zeit und die damaligen<br />
Ereignisse.Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung<br />
„Berlin 18/19 –Das lange Leben der Novemberrevolution“<br />
statt.<br />
Vortrag: Brecht, Berlin und die Novemberrevolution, 4. April, 18 Uhr,<br />
Märkisches Museum, Am Köllnischen Park 5
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 11<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Das Dilemma von drinnen und draußen<br />
Die Kreuzberger Markthalle 9sollte eine Öko-Vision sein. Jetzt steht sie für sozialen Ausschluss<br />
VonMichaela Schlagenwerth<br />
Wie absurd, jetzt stehe<br />
ich hier und kämpfe<br />
für Aldi. Dasist an diesem<br />
Sonnabendnachmittag<br />
einer der Sätze, der häufig<br />
durch die Eisenbahnstraße tönt. Die<br />
Initiative „Markthalle 9für alle“ hat<br />
zu einer Kundgebung für Aldi aufgerufen,<br />
und etwa 300 Menschen sind<br />
gekommen. Schilder werden in die<br />
Höhe gereckt, darauf steht: „Ernährungswende<br />
muss sozial sein, sonst<br />
ist sie keine.“ Oder: „Wo bleibt die<br />
Suppenküche für obdachlose Menschen?“<br />
Drinnen geht der Verkauf von<br />
Bio-Gemüse, weitgehend aus regionalem<br />
Anbau, von raffinierten Torten,<br />
exquisitem Käse und Fleisch aus<br />
besonders fairer Tierhaltung ungestörtweiter,draußen<br />
geben sich wütende<br />
Anwohner gegenseitig das<br />
Mikroindie Hand.<br />
Drinnen, das ist für viele draußen<br />
zu teuer.Obwohl sie doch eigentlich<br />
selbst auch „Ökos“ sind. Viele ältere<br />
Menschen sind dabei und erstaunlich<br />
wenige junge.Einige derjenigen,<br />
die draußen stehen, hatten vor acht<br />
Jahren die Markthallen-Betreiber Nikolaus<br />
Driessen, Florian Niedermeier<br />
und Bernd Maier unterstützt.<br />
Die waren damals mit dem Konzept<br />
einer „Markthalle für alle“ angetreten.<br />
„Die Markthalle soll ein soziales<br />
Zentrum“ werden und auf gar keinen<br />
Fall eine „Eventlocation“, war<br />
ihr Versprechen. Aber genau das ist<br />
seit der Eröffnung vor acht Jahren<br />
Protest am Sonnabend vor der Markthalle 9. Anwohner wollen ihren Aldi behalten.<br />
passiert. Die Markthalle 9 ist eine<br />
Touristenattraktion geworden, sie ist<br />
eine hippe Food-Event-Location,<br />
kein „soziales Zentrum“, sondern<br />
aus Sicht vieler Anwohner ein rabiater<br />
Gentrifizierungs-Beschleuniger.<br />
Das passierte nicht durch Zufall,<br />
sondern durch entsprechende Marketingstrategien,<br />
und genau darüber<br />
sind die Menschen draußen so wütend.<br />
In der Markthalle 9kann man<br />
heute Torte für sechs Euro das Stück<br />
vom Pappteller essen und Brot für<br />
zwölf Euro das Kilo kaufen. „Kiezmarkthalle<br />
statt Luxus-Food-Halle“<br />
lautet entsprechend auch die Forderung<br />
der Kundgebungsteilnehmer.<br />
Die Sängerin Christiane Rösinger<br />
bringt die Lage gleich in ihrer Eröffnungsrede<br />
auf den Punkt. Sie möge<br />
vieles von dem, was an den Ständen<br />
angeboten wird, aber es sei zu teuer.<br />
„Multikulti, das gibt es doch nur<br />
noch bei Aldi.“<br />
Eine absurde Situation. Der Discounter<br />
Aldi ist zur letzten Bastion<br />
der sozialen Mischung geworden,<br />
die hier angeblich alle, auch die Betreiber<br />
selbst, wollen. Tatsächlich<br />
kommen durch Aldi Menschen in<br />
die Halle,die dortsonst nichts mehr<br />
einkaufen. Oder nur ab und zu, um<br />
sich etwas Besonders zu leisten, das<br />
Fleisch von„Kumpel &Keule“ etwa,<br />
oder ein nicht ganz so teures Stück<br />
Torte von „Konditormeisterin Frau<br />
Zeller“.<br />
Annette Zeller ist seit 2011, seit<br />
die neue Markthalle eröffnete, mit<br />
CHRISTIAN SCHULZ<br />
ihrem Stand dabei. Siehat zur Kundgebung<br />
ein Statement an die<br />
Schwarze Wand der Kreuzberger<br />
Markthalle 9 gehängt. Es macht<br />
deutlich, dass die Sache ziemlich<br />
kompliziert ist. 60 Stunden arbeitet<br />
sie in der Woche.Einen Mindestlohn<br />
kann sie sich dafür nicht auszahlen.<br />
Obwohl ihr Geschäft bestens läuft.<br />
Aber wenn sie nur gute Bio-Produkte<br />
verwenden und nicht völlig überhöhte<br />
Preise nehmen will, ist mehr<br />
für sie nicht drin. Gleiches schildert<br />
draußen mit gepresster Stimme eine<br />
Floristin vom Blumenstand. Regional,<br />
fair,bio,handgemacht, daran ist<br />
selbst bei hohen Preisen nicht viel zu<br />
verdienen. Viele der Stände drinnen<br />
repräsentieren eine Öko-Vision, die<br />
auch viele, die jetzt draußen stehen,<br />
eigentlich gut finden. Das ist eben<br />
das Dilemma. Günstig ist nicht<br />
Handwerk, sondern Industrie. „Wir<br />
sind nicht gegen die Händler“, wird<br />
immer wieder betont.<br />
Aufkleber mit Herz<br />
Mehr Mischung der Angebote sollte<br />
her.Mehr Mitbestimmung durch die<br />
Anwohner, mehr Bewusstsein dafür,<br />
dass die Markthalle kein Ort des sozialen<br />
Ausschlusses sein sollte und<br />
dass deswegen ein Discounter wie<br />
Aldi dazugehöre. Im Hintergrund<br />
stehen die Betreiber und hören mit<br />
grimmigen Gesichternzu. Sietragen<br />
wie fast alle Händler an diesem Tag<br />
einen Markthalle-9-Aufkleber mit<br />
Herz. Gegen sie, nicht gegen die<br />
Händler,richten sich die Statements<br />
der Anwohner.<br />
Nikolaus Driessen, Florian Niedermeier<br />
und Bernd Maier haben<br />
mit der Markthalle 9aus dem Nichts<br />
einen florierenden Ort geschaffen.<br />
Aber die Weise, wie sie dabei politischen<br />
Anspruch als Markenkern für<br />
Event-Food verkaufen, könnte ihnen<br />
jetzt böse auf die Füße fallen. In den<br />
vergangenen Wochen dürften sie<br />
mehr der linken Kreuzberger Kundschaft<br />
verloren haben, als sie mit<br />
dem Drogeriemarkt dm je dazu gewinnen<br />
werden.<br />
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Birnen<br />
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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
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Berlin<br />
NACHRICHTEN<br />
Polizei kontrolliertClub<br />
während einer Soli-Party<br />
EinPolizeieinsatz in einem Club in<br />
Prenzlauer Berg sorgt für Aufregung.<br />
Während einer Solidaritätsveranstaltung<br />
für die Flüchtlingshelfer im<br />
Mittelmeerraum führten Zoll und<br />
Polizei am Sonnabendabend eine<br />
Kontrolle in dem Club „Mensch<br />
Meier“ wegen Schwarzarbeit durch.<br />
Eine Polizistin und fünf Kollegen<br />
wurden bei diesem Einsatz in der<br />
StorkowerStraße leicht verletzt. Laut<br />
Polizei soll ein Türsteher am Eingang<br />
mehrerePolizeibeamte mit Reizgas<br />
besprüht haben. Er schloss die Tür,<br />
als die Polizisten kamen. Diese versuchten,<br />
die Tür aufzuziehen. Als sie<br />
einen Spalt breit offen war,sprühte<br />
der Türsteher Reizgas.Beteiligte im<br />
Club schilderten, die Polizei sei ohne<br />
Vorwarnung und mit gezogener<br />
Waffe eingerückt. Kultursenator<br />
Klaus Lederer (Linke) kündigte am<br />
Sonntag per Twitter an, dass die Innenpolitiker<br />
der Sache nachgehen<br />
werden. (BLZ)<br />
Den Sumpfkrebsen geht es<br />
weiter an den Kragen<br />
Angesichts der massiven Ausbreitung<br />
in den vergangenen Jahren<br />
setzt Berlin den Kampf gegen<br />
Sumpfkrebse in Gewässernfort. Offizieller<br />
Startder Fangsaison sei am<br />
1. April, sagte derWildtierexperte der<br />
Umweltverwaltung, Derk Ehlert. Die<br />
Reusen würden aber wohl etwas später<br />
ausgelegt, weil die Krebse erst ab<br />
einer Wassertemperatur von12bis<br />
15 Grad aktiv werden. Vonden Vielfraßen<br />
befallen sind insbesondere<br />
Wasserläufe und Becken im Tiergarten<br />
(Mitte) und Britzer Garten (Neukölln).<br />
Allein dortwurden im Vorjahr<br />
fast 39 000 Stück gefangen. Dieessbaren<br />
Krustentierekamen erstmals<br />
in den Handel. DieExoten in der Natur<br />
sind vermutlich Nachkommen<br />
ausgesetzter Aquarienbewohner.<br />
(dpa)<br />
Knapp 150 Gerichtssäle<br />
haben jetzt WLAN<br />
In den Gerichten sind jetzt knapp 150<br />
Säle mitWLAN ausgestattet. Hinzu<br />
kommen fast 90 Hotspots in Anwaltszimmern,<br />
Bibliotheken und Aufenthaltsbereichen.<br />
DieKosten trägt die<br />
Senatskanzlei. Im Herbst 2018 hatte<br />
Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne)<br />
angekündigt, die knapp 320 Sitzungssäle<br />
mit dem drahtlosen Netzwerkzu<br />
versorgen. (dpa)<br />
Brücken für Adlershof<br />
Alfred Iwainsky bringt Wissen und Erfahrungen verschiedener Fachleute zusammen<br />
VonMartina Doering<br />
An dieser Stelle berichten<br />
montags <strong>Berliner</strong> über ihrenBerufsalltag.<br />
Heute: Alfred<br />
Iwainsky.Erist pensionierter<br />
Physiker,aber nicht im Ruhestand.<br />
Er arbeitet als Netzwerkmanager<br />
in der Wissenschafts- und<br />
Wirtschaftsstadt Adlershof und gehört<br />
dem Vorstand der Gesellschaft<br />
zur Förderung angewandter Informatik<br />
(GFaI) an.<br />
Vorder Wende 1989 befand sich auf<br />
dem Gelände in Sichtweite der S-<br />
Bahnstation Adlershof die Akademie<br />
der Wissenschaften der DDR mit Instituten<br />
für angewandte Forschung<br />
unter anderem in Chemie, Elektronik<br />
und Kosmos.Dortwaren die Studios<br />
des DDR-Fernsehfunks angesiedelt<br />
und Truppen des Stasi-Wachregiments<br />
stationiert. Nach 1989<br />
wurden viele Betriebe geschlossen,<br />
die Akademie abgewickelt und die<br />
Gegend verkam zu einer riesigen<br />
Brache.Inzwischen hat sich dortvieles<br />
verändert. Büro-Komplexe und<br />
Supermärkte, Wohnhäuser, Hotels<br />
und neue Straßen sind entstanden.<br />
Alfred Iwainsky hat von seinem<br />
Büroeinen guten Überblick über die<br />
„Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft<br />
und Medien“, die dortabAnfang der<br />
90er-Jahre entstanden ist. Der Wissenschaftler<br />
hat sich maßgeblich mit<br />
dafür eingesetzt, dass es dieses Viertel<br />
heute gibt.<br />
Kompetenzen bündeln<br />
Alfred Iwainsky,1949 in Potsdam geboren,<br />
ist inzwischen pensioniert,<br />
aber als Vorstandsmitglied der Gesellschaft<br />
zur Förderung angewandter<br />
Informatik (GFaI) aktiv.Vor allem<br />
aber ist er Netzwerkmanager.„Kleine<br />
oder mittelständische Unternehmen<br />
sind das Rückgrat der Industrie in<br />
Deutschland“, erklärt er. „Für Forschung<br />
und Entwicklung neuer Produkte<br />
haben sie jedoch oft zu wenig<br />
Mittel, zu wenig Ressourcen. “<br />
Seine Aufgabe als Netzwerker sei<br />
es, Firmen untereinander sowie<br />
auch mit Instituten zu verbinden,<br />
um so Kompetenzen für ein konkretes<br />
Forschungsprojekt zu bündeln.<br />
„Da kommen Wissen und Praxis zusammen,<br />
die Ergebnisse können getestet<br />
werden und im Erfolgsfall in<br />
die Produktion gehen“, sagt<br />
Iwainsky. Für die praxisnahe Forschung<br />
gebe es Fördergelder.<br />
Iwainsky nennt Beispiele für gelungene<br />
Netzwerk-Projekte. Dazu<br />
zählten, so der Wissenschaftler, die<br />
Alfred Iwainskyist als pensionierter Physiker noch lange nicht im Ruhestand. BERND FRIEDEL<br />
Name: Alfred Iwainsky<br />
Beruf: Physiker,Netzwerkmanager<br />
MEINE WOCHE<br />
Wasverdient man in dem Beruf?: Als Netzwerk-Manager ein durchschnittliches Gehalt<br />
Wiewar Ihre Ausbildung?: Physik-Studium<br />
Wielangearbeiten Sie pro Woche?: 18 Stunden plus ehrenamtliche Tätigkeit<br />
Würden Sie diese Berufswahl wieder treffen: Ja! Aber eine schöne Alternativewäre für mich<br />
heute auch Architektur.<br />
Entwicklung eines Systems zur Analyse<br />
für Brückenschwingungen zur<br />
Dauerüberwachung oder Beurteilung<br />
des Bauwerk-Zustandes. AndereBeispiele<br />
seien die Entwicklung<br />
einer Sensormatte für das Gesundheitswesen,<br />
die die Körperfunktionen<br />
von Patienten überwacht und<br />
im Bedarfsfall Alarmschlägt; die Einrichtung<br />
einer Musterwohnung für<br />
„Ambient Assisted Living“, also das<br />
selbstbestimmte Leben älterer oder<br />
behinderter Menschen in der eigenen<br />
Wohnung oder einem Heim.<br />
Über solche Projekte können sich Interessierte<br />
während des Innovationstages<br />
Mittelstand am 9. Mai in<br />
Pankow an der Tschaikowskistraße<br />
informieren.<br />
Mehr Leute als zu DDR-Zeiten<br />
Nunist„Netzwerker“ kein Beruf, den<br />
man erlernen kann, doch die Ausbildung<br />
und der berufliche Lebensweg<br />
von Alfred Iwainsky haben die<br />
Grundlagen dafür gelegt. Seine Begabung<br />
war schon früh aufgefallen,<br />
so besuchte Alfred Iwainsky eine<br />
Spezialklasse für Mathematik der Erweiterten<br />
Oberschule „Heinrich<br />
Hertz“ in Berlin-Adlershof, machte<br />
eine Facharbeiterausbildung zum<br />
Technischen Rechner. Ab1967 studierte<br />
er Physik, begann im Institut<br />
für Kosmosforschung zu arbeiten,<br />
promovierte, wechselte zum Zentralinstitut<br />
für Kybernetik und Informationsprozesse<br />
und wurde in dieser<br />
Zeit in die Praxis geschickt, zu einem<br />
Einsatz im VEB Geräte- und<br />
Reglerwerk Teltow. Dort beschaffte<br />
er Industrieaufträge für das Institut.<br />
Mit der Wende kam das Aus, die<br />
Akademie der Wissenschaften mit<br />
ihren Einrichtungen wurde abgewickelt.<br />
„Aber wir haben uns praktisch<br />
selbst aus dem Sumpf gezogen“, sagt<br />
Iwainsky. 1990 war er Mitbegründer<br />
der GFaI, die anfangs Computer-<br />
Weiterbildungskurse konzipierte<br />
und veranstaltete, aber dann vor allem<br />
Forschungsprojekte mit Orientierung<br />
auf deutsche Mittelstands-<br />
Unternehmen initiierte.<br />
„Es ist das einzige zusammenhängende<br />
Gelände im Osten<br />
Deutschlands, woheute wesentlich<br />
mehr Menschen arbeiten als am<br />
Ende der DDR-Zeit“, sagt er. Bis zu<br />
17 000 Fachkräfte undWissenschaftler<br />
sollen heute in den Unternehmen<br />
und Instituten beschäftigt sein, etwa<br />
5000 Studenten forschen, lehren,<br />
lernen und bis zu 8000 Menschen<br />
wohnen dort. „Die Entwicklung des<br />
Standorts Adlershof ist eine Erfolgsgeschichte.“<br />
POLIZEIREPORT<br />
Taxifahrer überfallen.<br />
In Hohenschönhausen haben Fahrgäste<br />
einen Taxifahrer überfallen.<br />
Kurz nach Mitternacht waren vier<br />
Männer in der Landsberger Allee in<br />
das Auto gestiegen. Sieließen sich in<br />
die Degnerstraße bringen. Einer der<br />
Männer stieg dortaus,begab sich zur<br />
Fahrertür und reichte eine EC-Karte<br />
zur Zahlung durch das geöffnete<br />
Fenster.Als eine Zahlung trotz mehrererVersuche<br />
nicht funktionierte,<br />
holte der Mann ein Elektroschockgerät<br />
hervor, hielt es dem Taxifahrer ins<br />
Gesicht und betätigte dies mehrmals.<br />
Einzweiter Fahrgast raubte das<br />
Handy des Fahrers.Als der Taxifahrer<br />
daraufhin den ÜberfallalarmamTaxi<br />
auslöste,flüchteten die Täter.<br />
Gasaustritt in Restaurant.<br />
Nach einem Gasaustritt in einem<br />
Restaurant in Mitte sind zwei bewusstlose<br />
Kinder gefunden worden.<br />
Dasacht Jahrealte Mädchen und der<br />
sechsjährige Junge seien in einem<br />
angrenzenden Raum bewusstlos<br />
entdeckt worden, teilte die Polizei<br />
am Sonntag mit. Beide Kinder wurden<br />
in ein Krankenhaus gebracht, sie<br />
sollen aber nicht in Lebensgefahr<br />
sein. DerGasaustritt ereignete sich<br />
am Sonnabendabend, die Ursachen<br />
waren zunächst unklar.<br />
Feuer im Parkhaus gelegt.<br />
In einem Parkhaus in der Bergfriedstraße<br />
in Kreuzberghaben am Sonntagmorgen<br />
Unbekannte Baumaterialien<br />
angezündet. Gegen 5.30 Uhr<br />
bemerkte ein Anwohner Rauch und<br />
informierte die Feuerwehr.Verletzt<br />
wurde niemand.<br />
Container angesteckt.<br />
In der Rigaer Straße in Friedrichshain<br />
haben 30 Frauen und Männer<br />
Müllcontainer und Unratauf die<br />
Fahrbahn geschoben und angezündet.<br />
Sieflüchteten, bevor die Polizei<br />
eintraf. DieFeuerwehr löschte den<br />
Brand und räumte die Reste vonder<br />
Fahrbahn.<br />
Flucht vor der Polizei.<br />
DiePolizei hat in der Nacht zum<br />
Sonntag in Charlottenburgeinen 23<br />
Jahrealten Intensivtäter gestellt. Er<br />
war in einem Smarteiner Polizeistreife<br />
aufgefallen, als er über die<br />
Spandauer-Damm-Brücke mit ausgeschaltetem<br />
Licht fuhr.Nachdem<br />
die Streife den Fahrer aufgefordert<br />
hatte,anzuhalten, gab der Mann Gas<br />
und raste in Richtung Schloßstraße.<br />
Dortbremste er und sprang aus dem<br />
Auto.Der Smartkam an einem geparkten<br />
VW zu stehen. DieStreife<br />
nahm den Mann fest. Einen Führerschein<br />
hat er nicht. (ls./dpa)<br />
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2Aus der Frischetruhe<br />
01042019<br />
ALDI Einkauf GmbH &Co. oHG, Eckenbergstr.16+16A, 45307 Essen. Firma und Anschrift unserer regional tätigen Unternehmen finden Sie unter aldi-nord.de unter<br />
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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Unser kosmischer Nachbar<br />
Mond ist im April<br />
Wegweiser durch die Festivitäten<br />
und Ereignisse<br />
am Himmel wie auf Erden. In archaischen<br />
Zeiten ohne künstliches wie<br />
elektrisches Licht diente unser Erdtrabant<br />
als natürlicher Lichtspender.<br />
Es ist daher kaum verwunderlich,<br />
dass sich bis heute Feiertage in vielen<br />
Kulturen am Mond orientieren. Denn<br />
allein der Lauf des Mondes um unserenPlaneten<br />
und die dadurch entstehenden<br />
Mondphasen bilden einen<br />
leicht zu lesenden Kalender zur Organisation<br />
sozialer Strukturen.<br />
Steht der Mond der Sonne gegenüber,strahlt<br />
er als Vollmond, befindet<br />
der Mond sich zwischen Sonne und<br />
Erde,sehen wir nur seine unbeleuchtete<br />
Seite, wir sprechen von Neumond,<br />
der am 5. Aprileintritt. Am 12.<br />
April steht der<br />
zunehmende<br />
Halbmond (erstes<br />
Viertel) am<br />
Abendhimmel,<br />
derVollmond erhellt<br />
die Nacht<br />
des 19. Aprilund<br />
der abnehmende<br />
Halb-<br />
TimFlorian Horn,<br />
Direktor des Zeiss-<br />
Großplanetariums,<br />
Prenzlauer Allee 80<br />
EDINGER<br />
mond (letztes<br />
Viertel) kann am<br />
27. April beobachtet<br />
werden.<br />
Ostern als<br />
das höchste christliche Fest orientiert<br />
sich an eben dieser feinen Himmelsmechanik.<br />
WirfeiernOsterntraditionell<br />
am ersten Sonntag nach dem ersten<br />
Vollmond nach Frühlingsanfang.<br />
Ganze Kalendersysteme nutzen den<br />
astronomischen Frühlingsanfang zur<br />
Tages- und Nachtgleiche als Startund<br />
Eichpunkt ihrer Jahreszählungen<br />
und Feste. Rein astronomisch betrachtet<br />
feiern wir Ostern somit in<br />
diesem Jahr vier Wochen zu spät. Der<br />
Frühlingsanfang war bereits am 20.<br />
März und der darauffolgende Vollmond<br />
nur einen Tagspäter am 21.<br />
März. Am Sonntag, den 24. März,<br />
wärefolgerichtig Osterngewesen.<br />
So viel zurTheorie.Jedoch wirdgerade<br />
in der kirchlichen Datumsberechnung<br />
interessanterweise so einige<br />
himmlische Geometrie vereinfacht,<br />
und es wird mit sogenannten<br />
Zyklen, vereinfachten Rechenregeln,<br />
gearbeitet. Immerhin mit wenigen<br />
Änderungen und kleinen Ergänzungen<br />
seit der gregorianischen Kalenderreform<br />
von 1582. Der zyklische<br />
Frühlingsanfang wird astronomisch<br />
inkorrekt jedes Jahr stur für den 21.<br />
März angenommen, der zyklische<br />
Vollmond ist für den 20. März bestimmt,<br />
was um einen Tagvom richtigenVollmond<br />
abweicht, da die Kalenderregeln<br />
nur tagesgenau rechnen<br />
und nicht wie das Universum sekundengenau.<br />
Diese Verallgemeinerungen<br />
bescheren uns damit in diesem<br />
Jahr astronomisch inkorrekte Ostern,<br />
möge das wärmereWetter Ende April<br />
uns milde stimmen.<br />
Nach Sonnenuntergang fällt uns<br />
der Planet Mars durch seine rötliche<br />
Färbung tief im Westen auf, auch<br />
wenn er im April weiter an Helligkeit<br />
verliert. Seine Untergangszeiten bleiben<br />
um 0.15 Uhrnahezu konstant.<br />
Die beiden Marsmonde Phobos<br />
und Deimos, übersetzt Furcht und<br />
Schrecken, ziehen merkwürdige<br />
Kreise am Marsianischen Firmament.<br />
Phobos kreist in nur 9000 KilometernHöhe<br />
über dem Mars,sodass<br />
er proMarstag zweimal auf- und wieder<br />
untergeht. Deimos ist weiter entfernt<br />
und schreitet gemächlicher<br />
über den Himmel, sodass er etwa<br />
zweieinhalb Marstage zu sehen ist<br />
und dabei alle Deimos-Mondphasen<br />
zweimal durchläuft.<br />
Unweit vom Mars steht<br />
das rötlich leuchtende<br />
Auge des Sternbildes<br />
O<br />
Leier<br />
TimFlorian Horn erklärt das Firmament im April<br />
Himmelsanblick Berlin<br />
Schlangenträger<br />
Waage<br />
Stier, der Stern<br />
Aldebaran. Dieser<br />
steht vordem V-förmigen<br />
Sternhaufen<br />
der Hyaden, die den Kopf<br />
des Stieres markieren. Im<br />
Körper findet sich ein weiterer<br />
markanter Sternhaufen: die Plejaden.<br />
Durch diese beiden Sternhaufen,<br />
die als das Goldene Torder Ekliptik<br />
bezeichnet werden, wandert<br />
der Mond am Abend des 9. April<br />
hindurch. Zusammen mit dem<br />
Mars ergibt sich ein sehr schöner<br />
Anblick.<br />
Gemma<br />
Wega<br />
Herkules<br />
Drache<br />
Nördl. Krone<br />
Deneb<br />
Schwan<br />
am 1. April 0 Uhr<br />
Arktur<br />
Bärenhüter<br />
Spica<br />
DER HIMMEL ÜBER BERLIN<br />
Warum Ostern<br />
zu spät<br />
kommt<br />
Kepheus<br />
Gr. Wagen<br />
Jungfrau<br />
Rabe<br />
N<br />
Kl. Bär /Kl. Wagen<br />
S<br />
15. April 23 Uhr, 30. April 22 Uhr<br />
Kassiopeia<br />
Polarstern<br />
Gr. Bärin<br />
Frühlingsdreieck<br />
Löwe<br />
Perseus<br />
Krebs<br />
Regulus<br />
Wasserschlange<br />
Kapella<br />
Kastor<br />
Pollux<br />
Fuhrmann<br />
Stier<br />
Zwillinge<br />
Kl. Hund<br />
BLZ/REEG; QUELLE: STIFTUNG PLANETARIUM<br />
Plejaden<br />
Mars<br />
Prokyon<br />
Aldebaran<br />
Beteigeuze<br />
BERLIN<br />
W<br />
sellen und im<br />
Nordosten der<br />
Stern Wega in der<br />
Leier den herannahenden<br />
Sommerhimmel<br />
ankündigt. Beim Gasriesen<br />
Jupiter wären Feiertagsberechnungen<br />
anhand seiner 79 derzeit<br />
bekannten Monde sicherlich ebenfalls<br />
unübersichtlich, wenn auch bestimmt<br />
ein lukratives Geschäft.<br />
Seine Helligkeit macht ihn zum<br />
auffälligen Objekt im doch unscheinbaren<br />
Sternbild Schlangenträger.Verfolgt<br />
wird erweiter stetig vom Plane-<br />
Die Sternkarte zeigt den Himmel<br />
über Berlin spät in der Nacht: Am 1.<br />
April um0Uhr, am15. April um23<br />
Uhrund am 30. Aprilum22Uhr.Über<br />
uns steht das Sternbild des Großen<br />
Bären als immerwährender Wegweiser<br />
zum Polarstern: Einen Teil des<br />
Sternbildes kennen wir gemeinhin als<br />
emissionsfreien Großen Wagen. Verbindet<br />
man die hinteren beiden<br />
Sterne des Wagenkastens und verlängert<br />
diese Linie fünfmal weiter, erreicht<br />
man den Polarstern.<br />
Unser Blick geht zurück zum GroßenWagen.<br />
Nutzen wir wiederum die<br />
Deichsel als gekrümmten Zeigefinger<br />
und verfolgen diesen Schwung weiter,<br />
erreichen wir erst den Stern Arktur<br />
im Bärenhüter und weiter gen Horizont<br />
Spica in der Jungfrau. Zusammen<br />
mit dem hellen SternRegulus im<br />
Sternbild Löwe bilden diese drei das<br />
Frühlingsdreieck in Richtung Süden,<br />
während sich im Westen<br />
die letzten Wintersternbilder<br />
um das Sternbild<br />
Zwillinge herum geten<br />
SaturnimSternbild Schütze. Die<br />
Gasplaneten des Sonnensystems<br />
scharen durch ihre große Anziehungskraft<br />
jeweils eine ganze Armada<br />
an Monden um sich. Beim Saturn<br />
sind uns bisher 62 Trabanten<br />
bekannt, wenn auch gleich die Saturnringe<br />
aus unzähligen weiteren<br />
Eis- und Gesteinsbrocken bestehen.<br />
Auf dem absteigenden Ast befindet<br />
sich der Planet Venus und verliert<br />
gegen Monatsmitte den Status<br />
als Morgenstern, wenn sie unbeobachtbar<br />
wird. Am 1. Aprilgeht Venus<br />
um 5.56 Uhr, am 15. April um<br />
5.32 Uhrunter.Auch ohne Mond ist<br />
es schwer, auf der Venus Zeit zu<br />
messen, da sie sich im Gegensatz zu<br />
fast allen anderen Planeten im Sonnensystem<br />
in die andere Richtung<br />
um sich selbst dreht. So dauert ein<br />
Venustag ganze 116,75 Erdtage. Nur<br />
ist es schwer, dies an der Sonne zu<br />
messen, da die Venus immer von<br />
dichten Wolken eingehüllt ist, die<br />
Tagwie Nacht die Temperatur auf<br />
wohlige 400° Cheizt. Der Regen aus<br />
konzentrierter Schwefelsäure vermag<br />
dort nicht zu helfen, da er auf<br />
dem Wegzur Oberfläche gleich wieder<br />
verdunstet.<br />
Wettlauf im All<br />
In der Geschichte der Erde spielt<br />
unser Mond eine große Rolle. Die<br />
Internationalen Raumfahrtagenturen<br />
und immer mehr private Firmen,<br />
auch aus Berlin, drängen zum<br />
Mond. Einneuer Wettlauf im All beginnt.<br />
Laut Anordnung des US-Präsidenten<br />
sollen amerikanische Astronauten<br />
bereits in fünf Jahren den<br />
Mond wieder betreten, um damit<br />
anderen zuvor zu kommen. Auch<br />
dafür würde ihn so mancher gern<br />
zum Mond schießen.<br />
Nach einer der gängigsten Theorien<br />
traf vor vier Milliarden Jahren<br />
ein etwa marsgroßer Möchtegernplanet<br />
die frühe Erde, sprengte<br />
große Teile heraus,die sich zu unseremheutigen<br />
Mond formten. Unser<br />
neuer Begleiter stabilisierte die Erdachse,<br />
bremste die Erdrotation ab<br />
und sorgte mit Ebbe und Flut für einige<br />
Bewegung, die vielleicht sogar<br />
die Entstehung des Lebens befeuerte.<br />
Umso wichtiger ist es, dass wir<br />
den Himmelskörper vor unserer<br />
kosmischen Haustür genau verstehen,<br />
um die Geschichte des Systems<br />
Erde-Mond und damit unsere eigene<br />
Geschichte in kosmischen Zyklen<br />
besser zu ergründen.<br />
Jeder Blick zum Mond ist daher<br />
auch ein Blick in die gesamte Geschichte<br />
des Sonnensystems und<br />
gar auf die Besonderheit unserer<br />
Erde. Immerhin ist sie der bisher<br />
einzig bekannte Planet im Universum,<br />
auf dem sich einigermaßen intelligentes<br />
Leben gebildet hat.<br />
Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />
Vorgezogener<br />
Anzeigenschluss<br />
Ostern 2019<br />
Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik<br />
Sa./So., 20.04./21.04.2019<br />
Hauptprodukt Do., 18.04.19, 10 Uhr Bauen/Kapitalmarkt<br />
Dienstleistung u.a.<br />
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Immobilienwelten Mi., 17.04.19, 15 Uhr Immobilienmarkt<br />
Dienstag, 23.04.2019 Do., 18.04.19, 14 Uhr alle redaktionellen Anzeigen u. Rubriken<br />
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Am 19. und 22. April<br />
erscheint keine<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Weniger Straßenbäume<br />
Trotz Spenden ist der Bestand geschrumpft<br />
Baumpflege ist teuer. Rund 2000<br />
Euro kostet sie in Berlin in den<br />
ersten drei Jahren für ein neugepflanztes<br />
Exemplar an einer der Straßen.<br />
In diesem Frühjahr kommen<br />
600 neue Bäume in den Boden –finanziert<br />
von Privatleuten und Firmen,<br />
die 500 Euro je Baum gespendet<br />
haben. Seit 2012 wurden mit<br />
Hilfe von Spenden rund 9500<br />
Bäume gepflanzt, wie Derk Ehlert<br />
von der Senatsverwaltung für Umwelt<br />
berichtete. Trotzdem reicht das<br />
laut Verwaltung nicht, um den Rückgang<br />
des Bestandes zu stoppen. Allein<br />
im vergangenen Jahr wurden<br />
rund 6200 Bäume gefällt, während<br />
nur etwa 2100 neue gepflanzt wurden.<br />
Die Säge werde etwa angesetzt,<br />
um Platz für Bauarbeiten zu schaffen.<br />
Auch Stürme oder Starkregen<br />
greifen gerade alte Bäume so an,<br />
dass sie wegmüssen.<br />
In der Hauptstadt gibt es mehr als<br />
430 000 Straßenbäume.Der Bestand<br />
geht seit 2014 zurück. Dennoch stehen<br />
derzeit mehr Bäume an den<br />
Straßen als noch vor zehn Jahren<br />
(2008 knapp 428 500 Bäume). Stadtbäume<br />
haben Ehlertzufolge eine geringere<br />
Lebenserwartung als Waldbäume.DieWurzeln<br />
könnten sich an<br />
befestigten Straßen nicht so gut ausbreiten.<br />
Das schwäche die Vitalität<br />
und mache die Bäume anfälliger für<br />
Krankheiten und Schädlinge. Hinzu<br />
komme, dass den Bezirksämtern<br />
Fachpersonal für die Pflege fehle.<br />
Nach einer früheren Analyse des<br />
Pflanzenschutzamtes machen auch<br />
Schädlinge und Pilze den <strong>Berliner</strong><br />
Bäumen zu schaffen. Der trockene<br />
Sommer 2018 hat zudem Spuren am<br />
Stadtgrün hinterlassen.<br />
Vermutlich durch den Klimawandel<br />
sei eine Pilzkrankheit ausgelöst<br />
worden, die besonders ältere Platanen<br />
angreife, so Ehlert. Auch der<br />
Borkenkäfer mache sich zunehmend<br />
breit. Betroffen seien bereits<br />
geschwächte Nadelbäume, vereinzelt<br />
Eichen, Rotdornund Linden.<br />
Nach Angaben der Umweltverwaltung<br />
bekamen die Bezirke seit<br />
2017 fast 14 Millionen Euro an Sondermitteln.<br />
Das Geld sei für die Beseitigung<br />
vonSturmschäden, Baumpflege,<br />
Bewässerungen sowie für<br />
Nachpflanzungen verwendet worden.<br />
Weitere zwei Millionen Euro<br />
seien jeweils für die Jahre 2020 und<br />
2021 im Haushalt vorgesehen, um<br />
künftig schneller auf extremes Wetter<br />
reagieren zu können. (dpa)<br />
GEWINNZAHLEN<br />
Lottozahlen: 3-26-28-29-46-49<br />
Superzahl: 4<br />
Spiel 77: 3905786<br />
Landeslotterie Super 6: 892797<br />
Glücksspirale: (Gewinner nach Endziffern)<br />
6gewinnt 10 Euro<br />
94 gewinnt 25 Euro<br />
329 gewinnt 100 Euro<br />
8915 gewinnt 1000 Euro<br />
12 251 gewinnt 10 000 Euro<br />
770 586 gewinnt 100 000 Euro<br />
047 822 gewinnt 100 000 Euro<br />
Prämie: Monatliche „Sofortrente“ in Höhe von<br />
10 000 Euro auf die Nummer 1903 913.<br />
ARD-Fernsehlotterie:<br />
1420 346 gewinnt VW Golf<br />
4122 828 gewinnt VW takeup<br />
0370 214 gewinnt Reise nach Warnemünde<br />
8924 930 gewinnt Jubiläumsrundflug im Rosinenbomber<br />
und Reise in die Lüneburger Heide<br />
7775 795 gewinnt 100 000 Euro<br />
Prämienziehung (nur für Mega-Lose):<br />
7572 829 gewinnt 1000 000 Euro<br />
342 209 gewinnt 100 000 Euro<br />
75 683 gewinnt 10 000 Euro<br />
7572 gewinnt 1000 Euro<br />
49 gewinnt 10 Euro<br />
Alle Angaben ohne Gewähr!
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 15<br />
· ·<br />
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Berlin/Brandenburg<br />
Sponsor blamiert sich<br />
GRETATHUNBERG<br />
war der umjubelte Star bei derVerleihung<br />
der Goldenen Kamera am<br />
Sonnabend in einem Hangar des früheren<br />
Flughafens Tempelhof. Die16-<br />
jährige Klimaaktivistin aus Schweden,<br />
die die Bewegung „Fridays for<br />
Future“ ins Rollen gebracht hat,<br />
holte sich nicht nur die sehr dekorative<br />
Trophäe ab, sie las den Vielfliegern<br />
und Kapselkaffeetrinkern, die<br />
ihr stehend applaudierthatten, auch<br />
die Leviten. Und versuchte, die anwesenden<br />
Stars aus Film, Fernsehen<br />
und Musik für ihren Kampf gegen die<br />
Umweltzerstörung in die Pflicht zu<br />
nehmen: „Wir schaffen das nicht<br />
ohne euch Prominente. Nutzt eure<br />
Stimmen, um der Welt zu vermitteln,<br />
dass unser Haus in Flammen steht!“<br />
Mit einem Satz ließ sie die glühenden<br />
Verfechter der Schulpflicht<br />
ziemlich dumm dastehen, indem sie<br />
meinte, das sei doch eine „seltsame<br />
Welt, in der sich mehr Menschen Gedanken<br />
darüber machen, ob Kinder<br />
zur Schule gehen, als über ihre eigene<br />
Zukunft“. Ihren Preis widmete<br />
sie denen, die den Hambacher Forst<br />
schützen, und allen, die sich dafür<br />
einsetzen, dass fossile Energieträger<br />
im Boden bleiben.<br />
MILENA TSCHARNTKE<br />
wirdindie Geschichte der Goldenen<br />
Kamera als Preisträgerin eingehen,<br />
mit der sich ein Sponsor unsterblich<br />
blamierte. Die Gewinnerin des<br />
Nachwuchspreises,die ihreDankesrede<br />
nutzte, umganz sympathisch<br />
dafür zu werben, ihr mehr Rollen anzubieten<br />
(„Ich habe Lust zu spielen –<br />
also meldet euch bitte!“), bekam am<br />
Ende von Sponsor VW ein Fahrzeug<br />
geschenkt. Wobei der Sponsor die<br />
großartige Chance, Kompetenz in<br />
Sachen Umweltschutz zu demonstrieren,<br />
fahrlässig ungenutzt verstreichen<br />
ließ. Statt der 22-Jährigen<br />
einen Ökoflitzer zu überlassen,<br />
musste es ausgerechnet ein SUV<br />
sein, mit dem sie sich unter Gleichaltrigen<br />
besser nicht blicken lässt.<br />
Peinlich.<br />
JESSICA CHASTAIN<br />
holte sich die Goldene Kamerainder<br />
Kategorie „Beste Schauspielerin International“<br />
ab und löste damit eine<br />
Welle der immer selben Frage aus:<br />
Jessica wer?! Laudator Tom Wlaschiha<br />
(unser Mann in „Game of<br />
Thrones“!) ging vor ihr sehr galant<br />
auf die Knie.JörgSchüttauf hatte mal<br />
Greta Thunberg widmet die<br />
Goldene Kamera den Beschützern des<br />
Hambacher Forstes. Ein peinliches<br />
Geschenk zum Nachwuchspreis<br />
Beste Schauspielerin: Anna Schudt<br />
Bester Nachwuchs: Milena<br />
Tscharntke GETTY IMAGES/KRUG<br />
Franco Nero, Ehemann von<br />
Vanessa Redgrave REUTERS/HANSCHKE<br />
von Andreas Kurtz<br />
ak@andreaskurtz.net<br />
REUTERS<br />
Schauspielerin Thekla<br />
Carola Wied DPA/KALAENE<br />
Ausgezeichnet: Jessica<br />
Chastain REUTERS/HANSCHKE<br />
wieder mit seiner negativen Grundhaltung<br />
zu Preisverleihungen recht<br />
behalten. Auf die Frage, obereine<br />
Dankesrede vorbereitet habe, antwortete<br />
er schon vor der Verleihung:<br />
„Ich kriege die Goldene Kamera<br />
doch sowieso nicht.“<br />
THEKLA CAROLA WIED<br />
erklärte vor Beginn der Gala, warum<br />
sie seit zwölf Jahren nicht dabei gewesen<br />
ist: „Ich gehe lieber über bemoosten<br />
Waldboden als auf roten<br />
Teppichen.“ Und dann kam sie wieder,<br />
diese Frage, obeigentlich eine<br />
Fortsetzung ihrer inzwischen über<br />
30 Jahre alten Erfolgsserie „Ich heirate<br />
eine Familie“ denkbar wäre:<br />
„Diese Frage gab es immer wieder,<br />
ob wir vielleicht als Großelternnoch<br />
einige Folgen drehen wollen. Nein.<br />
Der Erfolg der Serie hat bestimmt<br />
auch damit zu tun, dass es nur wenige<br />
Folgen gibt.“<br />
FRANCO NERO<br />
ist eingesprungen. DerDjango aus<br />
den Italowestern, der gerade unter<br />
der Regie vonMarco Kreuzpaintner<br />
im Kinofilm „Der<br />
Fall Collini“ gespielt hat,<br />
holte den Lebenswerkpreis<br />
für seine Ehefrau Vanessa<br />
Redgrave ab. Der hatten die<br />
Ärzte nach einem Unfall das<br />
Fliegen verboten. In einer Videobotschaft<br />
dankte die Menschenrechtlerin<br />
Angela Merkel<br />
für deren europäisches Engagement.<br />
Franco Nero nannte<br />
seine Frau in seiner Dankesrede<br />
die „Jeanne d'Arcunserer Zeit“.<br />
ANNA SCHUDT<br />
hatte sich sicherheitshalber Gedanken<br />
darüber gemacht, was<br />
sie in einer Dankesrede sagen<br />
möchte. Was sehr umsichtig<br />
war,denn so konnte die Siegerin<br />
in der Kategorie „Beste<br />
Schauspielerin“ bei der Goldenen<br />
Kameramehr sagen als beim<br />
International Emmy Award, bei<br />
dem sie mehrmals „Thank you!“<br />
gerufen hatte. Ausgezeichnet<br />
wurde sie für ihr Spiel im ZDF-<br />
Film„Aufbruch in die Freiheit“, ihrem<br />
Vater, der die Verleihung zu<br />
HauseamFernseher verfolgte,rief<br />
sie zu: „Das nächste Malspiele ich<br />
wirklich was Lustiges,Papi!“<br />
Macht zwar kein Fernsehen, sorgt aber<br />
für Aufsehen: Greta Thunberg. DPA/KALAENE<br />
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Belgien, Sorte:<br />
Conference,<br />
Kl. l<br />
In Brandenburg sind elf Prozent der Bevölkerung als Schwerbehinderte registriert. Zahl der Klagen gegen Behörden steigt<br />
VonManfred Rey,Potsdam<br />
In Brandenburg sind 275000 Menschen als schwerbehindertregistriert.<br />
DIGITAL VISION<br />
sellschaft in Brandenburg, der sie<br />
vorsteht, falle immer wieder auf,<br />
dass Sachbearbeiter Behinderte<br />
nicht anhörten. Nicht selten seien<br />
ärztliche Atteste über den Grad einer<br />
Behinderung aus SichtSeiberts„vorsichtig<br />
gesagt oberflächlich“ erstellt.<br />
In anderen Fällen fehlten den LASV-<br />
Mitarbeitern ausreichende Kenntnisse<br />
über spezielle Behinderungen.<br />
Als Beispiel nennt Seibert das bei<br />
Menschen mit multipler Sklerose<br />
auftretende chronische Fatigue Syndrom,<br />
eine Ermüdungskrankheit,<br />
die die Bewegung völlig lahmlegen<br />
kann. Dieses Symptom sei nicht<br />
Schwerbehinderte in Brandenburg<br />
haben im vergangenen Jahr<br />
jeder fünften Entscheidung des Landesamtes<br />
für Soziales und Versorgung<br />
(LASV) widersprochen. Das<br />
geht aus der Antwort des Sozialministeriums<br />
auf eine Anfrage aus der<br />
Linksfraktion hervor. Damit mussten<br />
von den etwa 56 800 Anträgen,<br />
mit denen eine Behinderung erstmals<br />
attestiertoder geändertwerden<br />
sollte,etwa 12 000 noch einmal überprüft<br />
werden.<br />
Im Vergleich zu 2017 nahm die<br />
Zahl der Widersprüche gegen den<br />
von Behörden festgelegten Grad einer<br />
Behinderung um fast sieben Prozent<br />
zu, obwohl geringfügig weniger<br />
Anträge eingingen. DieZahl der Klagen<br />
stieg im Jahresvergleich sogar<br />
um 14 Prozent auf fast 1430.<br />
Menschen mit einer Behinderung<br />
vonmindestens 50 Prozent gelten als<br />
schwerbehindert. Dazu zählen zum<br />
Beispiel Blinde oder Menschen, die<br />
stark gehbehindert sind. Arbeitnehmer<br />
mit einer Behinderung von<br />
30 Prozent können sich unter bestimmten<br />
Umständen mit Schwerbehinderten<br />
gleichstellen lassen.<br />
Damit sind sie besser vorEntlassungen<br />
geschützt. AndereKläger wollen<br />
sich vorGericht ihreArbeitsunfähigkeit<br />
bestätigen lassen, damit sie früher<br />
in Rente gehen können.<br />
Nach Angaben des Sozialministeriums<br />
waren Ende 2017 etwa 275 000<br />
Menschen als Schwerbehinderte registriert.<br />
Das waren elf Prozent der<br />
Bevölkerung. Die bundesweite<br />
Quote betrug 9,4 Prozent.<br />
Im LASV in Cottbus und den Außenstellen<br />
Potsdam und Frankfurt<br />
(Oder) wird nach Ansicht der Vorsitzenden<br />
des Brandenburger Landesbehindertenbeirats,<br />
Marianne Seibert,<br />
„zu stark nach Aktenlage“ entschieden.<br />
Mitarbeiterinnen der<br />
Deutschen Multiplen Sklerose Gemessbar.<br />
„Sachbearbeiter lesen<br />
dann Ermüdung und sagen sich,<br />
müde bin ich auch manchmal.“<br />
Dann werdeeine Behinderung oft zu<br />
niedrig bewertet. „Wenn wir mit den<br />
Mitarbeitern inden Behörden sprechen<br />
und ihnen den Fall konkret erläutern,<br />
wird der Betroffene häufig<br />
richtig eingestuft“, sagte Seibert.<br />
Hans-Jörg Pötsch, ehrenamtlicher<br />
Richter am Landessozialgericht<br />
Berlin-Brandenburg, sieht einen<br />
weiteren Grund, weshalb sich<br />
schwerbehinderte Menschen über<br />
Entscheidungen der Behörden beklagen.„Die<br />
Laufzeit der Anträge von<br />
bis zu fünf Monaten ist nicht nachvollziehbar“,<br />
sagte Pötsch, der dem<br />
Landesbehindertenbeirat angehört.<br />
Der Antrag auf Hilfsmittel werde ja<br />
auch spätestens in drei Wochen bearbeitet.<br />
Seinen Beobachtungen zufolge<br />
ist es in Berlin leichter, einen<br />
höheren Grad der Behinderung attestiert<br />
zubekommen, als in Brandenburg.<br />
Nach Ansicht der Linken-Abgeordneten<br />
Diana Bader müssen die<br />
Entscheidungen des LASV transparenter<br />
werden. „Es darf nicht vorkommen,<br />
dass zwei Menschen mit<br />
den völlig gleichen Behinderungen<br />
unterschiedlich eingestuft werden.“<br />
Zudem sollten kommunale Beratungen<br />
ausgebaut werden. (dpa)<br />
KW 14 /national<br />
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begrenzten Angebots schon am ersten Tagausverkauft sein.<br />
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16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Lokalsport<br />
NACHRICHTEN<br />
FUSSBALL<br />
<strong>Berliner</strong> AK schließt weiter<br />
zum Chemnitzer FC auf<br />
FUSSBALL. Für den <strong>Berliner</strong> AK<br />
könnte die Saison in der Regionalliga<br />
Nordost eine Saison der vergebenen<br />
Chance werden. DerKlub vonPräsident<br />
Mehmet Ali Hanhat darauf verzichtet,<br />
eine Lizenz für die Dritte<br />
Liga zu beantragen –weil der Abstand<br />
zunächst aussichtslos erschien.<br />
Sieben Spieltage vordem<br />
Saisonende jedoch liegen die <strong>Berliner</strong><br />
nur vier Punkte hinter dem Spitzenreiter<br />
Chemnitzer FC. DieSachsen<br />
verloren am Wochenende bei<br />
Lok Leipzig 2:4, der BAK kam bei Budissa<br />
Bautzen durch einen Treffer<br />
vonAbu-Bakarr Kargbo in der 44.<br />
Minute zu einem 1:0. Sollten die<br />
Chemnitzer (61 Zähler) wegen eines<br />
Insolvenzverfahrens nicht aufsteigen<br />
können, stünde Hertha BSC II<br />
(50 Zähler) bereit. Diezweite Mannschaft<br />
des <strong>Berliner</strong> Bundesligisten<br />
hatte am Freitag Erfurt2:1 besiegt.<br />
Tennis Borussia bessert<br />
beim 6:0 die Torbilanz auf<br />
FUSSBALL. In der NOFV-Oberliga<br />
Nord bleibt Tennis Borussia Berlin<br />
dem Tabellenersten Lichtenberg47<br />
auf den Fersen. DieMannschaft von<br />
Trainer Dennis Kutrieb überrollte<br />
den CFC Hertha 06 am 21. Spieltag<br />
beim 6:0 (3:0). Siebesserte damit die<br />
Torbilanz deutlich auf, die in der<br />
Endabrechnung noch eine Rolle<br />
spielen könnte.52eigene Treffer bei<br />
16 Gegentreffer lassen TeBe im Saldo<br />
zwischen erzielten und kassierten<br />
Torenauf Platz zwei der Liga stehen.<br />
Eine bessereBilanz weist derzeit nur<br />
Lichtenberg47auf (54:10). Die<br />
Mannschaft vonTrainer UweLehmann<br />
gewann beim SV Altlüdersdorf<br />
2:0 und hat bei 52 Punkten drei<br />
Punkte Vorsprung auf TeBe.<br />
Tasmania und Sparta weiter<br />
mit Kopf-an-Kopf-Rennen<br />
FUSSBALL. In der Berlin-Liga geht<br />
das Spitzenduo weiter im Gleichschritt<br />
voran. Primus Tasmania gewann<br />
bei SD Croatia, einem Team<br />
aus dem Tabellenmittelfeld, durch<br />
einen Treffer vonFelix Robrecht aus<br />
der 66. Minute 1:0. Sparta Lichtenbergbezwang<br />
den Abstiegskandidaten<br />
BFC Preussen 3:1 und hat einen<br />
Punkt Rückstand auf Platz eins.<br />
Wasserfreunde am<br />
letzten Spieltag kampflos<br />
WASSERBALL. DieEntscheidung<br />
über den Ausgang der Hauptrunde<br />
der Bundesliga der Männer ist vertagt.<br />
Nach dem letzten Spieltag der<br />
Gruppe ProAist Titelverteidiger Waspo<br />
Hannovernach einem 17:6 beim<br />
ASC DuisburgSpitzenreiter.Allerdings<br />
kann Spandau 04 auf Platz eins<br />
vorrücken. DasSpiel des Rekordmeisters<br />
gegen den Duisburger SV<br />
98 wurde wegen einer Krankheitswelle<br />
der Duisburger abgesagt. Die<br />
Partie könnte mit 2:0 Punkten und<br />
10:0 Torenfür Berlin gewertet werden.<br />
DieEntscheidung ist noch offen.<br />
DieSGNeukölln verlor daheim<br />
gegen den OSC Potsdam 2:7 (0:4)<br />
und tritt in der Abstiegsrelegation<br />
an. Potsdam trifft im Play-off-Viertelfinale<br />
(Best of five) auf Esslingen.<br />
<strong>Berliner</strong> HC startet mit<br />
Erfolg in Teil zwei der Saison<br />
HOCKEY. DieFrauen des <strong>Berliner</strong><br />
HC sind erfolgreich in den zweiten<br />
Teil der Feldsaison gestartet. Das<br />
Team vonTrainer Floris Völkner bezwang<br />
den Harvestehuder THC 4:0<br />
(1:0) und rückte vomsiebten auf den<br />
sechsten Tabellenplatz vor. Die<br />
BHC-Frauen hatten sich in einem<br />
fünftägigen Trainingslager in Málaga<br />
auf den Startindie entscheidende<br />
Phase der Saison vorbereitet. In der<br />
Männer-Bundesliga spielte der BHC<br />
beim Düsseldorfer HC 2:2 (1:0) und<br />
gewann bei Rot-Weiß Köln 3:2 (2:2).<br />
Voller Einsatz: Jonas Mattisseck unterwegs zwischen Abiturklausuren sowie Albas Farm-und Profiteam<br />
Die Masche mit den Maschen<br />
Albas Jonas Mattisseck, 19, steht für ein Programm, das in der Kita beginnt und nun im Eurocup gipfeln kann<br />
VonChristian Kattner<br />
Zum Jubelfoto mit der<br />
Mannschaft hatte es schon<br />
wieder gereicht. Beim genauen<br />
Blick auf Jonas Mattisseck<br />
fiel vor allem dessen rechter<br />
Fußauf. Nach 30 Sekunden war er im<br />
zweiten Play-off-Spiel mit Lok Bernau<br />
in Frankfurt umgeknickt. Die<br />
Partie war für den Aufbauspieler damit<br />
frühzeitig gelaufen.Vonder Bank<br />
musste der 19-Jährige verfolgen, wie<br />
sein Team einen 84:76-Erfolg feierte<br />
und damit das Halbfinale der Meisterschaft<br />
in der Zweiten Bundesliga<br />
ProBerreichte.Wie lange Mattisseck<br />
ausfallen wird, muss die genaue Untersuchung<br />
am Montag ergeben. „Es<br />
wird nicht so schlimm sein“, hat er<br />
am gestrigen Sonntag gesagt. In einer<br />
Saison, in der es für das Eigengewächs<br />
vonAlba Berlin eigentlich nur<br />
steil nach oben ging, ist es dennoch<br />
ein erster Rückschlag.<br />
Sorgen um die Zukunft muss sich<br />
Mattisseck nicht machen. Vorwenigen<br />
Tagen hat er seinen letzten<br />
Schultag gehabt, die ersten Abiturprüfungen<br />
hinter sich. In dieser Woche<br />
schreibt er Klausuren in Sport-<br />
Theorie und Englisch. Ausgerechnet<br />
vor der Sportklausur hat er größten<br />
Respekt.„Dagibt es viele biologische<br />
Themen, dafür muss man sehr viel<br />
lernen“, erzählte er.Anfang Maisind<br />
die letzten Prüfungen absolviert, das<br />
Abitur hoffentlich in der Tasche.Und<br />
danach „möchte ich mich erst einmal<br />
auf Basketball konzentrieren“.<br />
Wenn er im Sommer einen Profivertrag<br />
bei Alba unterschreiben wird, ist<br />
das der letzte Schritt im Ausbildungsprogramm<br />
beim achtmaligen<br />
Deutschen Meister.<br />
120 Jugendtrainer<br />
Ein Programm, welches die Führungsriege<br />
im Jahr 2006 aufgelegt<br />
hat. Damals„haben wir beschlossen,<br />
dass wir nicht nur im Leistungssport<br />
tätig sein wollen, sondern auch in<br />
die Breite gehen“, erzählt Marco<br />
Baldi, „wir haben überlegt, wie wir<br />
auf höchstem Niveau erfolgreich<br />
sein können“, sagt Albas Geschäftsführer<br />
weiter. Neben der Spitzenförderung<br />
hatten er und seine Mitstreiter<br />
weiteres Potenzial in der Breite<br />
gesehen. Denn: „Aus dieser Masse<br />
kommt auch eine Qualität“, so Baldi,<br />
„das kommt aber nicht vonallein.“<br />
Derzeit sind 120 Jugendtrainer<br />
und zahlreiche Partnervereine dafür<br />
Revanche: Alba Berlin hat im Kampf um einen<br />
guten Play-off-Platz Revanche für die<br />
NiederlageimPokalfinale vorsechs Wochen<br />
genommen. Am Sonntag siegten die <strong>Berliner</strong><br />
vor6000 ZuschauerninBamberg mit 69:66<br />
(33:33). Da Alba zwei Spiele weniger absolvierthat<br />
als die Franken, bleibt das Team hinter<br />
Bamberg Tabellenfünfter.Beste <strong>Berliner</strong><br />
Werfer waren LandryNnokomit 12 und Johannes<br />
Thiemann mit 11 Punkten. „Es war<br />
ein tougher Fight. Bei beiden Mannschaften<br />
lief nicht alles rund“, sagte Thiemann.<br />
verantwortlich, dass Projekte wie der<br />
Alba-Kitasport, Alba macht Schule<br />
oder die Alba Grundschul- und<br />
Oberschulliga in Berlin und Brandenburgimmer<br />
weiter wachsen. Die<br />
Mannschaften des Klubs in der<br />
NBBL (U19) und der JBBL (U16) erhalten<br />
auch aus diesen Projekten regelmäßig<br />
Nachschub.<br />
Bevor esumLeistungssport geht,<br />
pflegt Alba eine intensive Zusammenarbeit<br />
mit Kitas. Dabei geht es<br />
weniger um Basketball, sondern viel<br />
mehr um Bewegung generell. Die<br />
motorischen Fähigkeiten der Kinder<br />
sind oft unzureichend ausgeprägt.<br />
Erzieher haben andere Aufgaben in<br />
der Betreuung und auch nicht die<br />
Expertise,umdie Defizite der Heranwachsenden<br />
auszugleichen. „Da<br />
brauchen sie Unterstützung. Auch<br />
an den Schulen begleiten unsere<br />
Trainer den Sportunterricht. Wenn<br />
die Qualität im Angebot stimmt,<br />
ALBA BESIEGT BAMBERG<br />
Reset: Alba kam zunächst offensiv garnicht<br />
ins Spiel und lag Ende des ersten Viertels<br />
9:20 hinten. Eine gute Defensivarbeit führte<br />
vermehrtzuBallgewinnen. Alba kämpfte sich<br />
langsam heran und drehte die Partie Mitte<br />
des zweiten Viertels mit einem 14:0-Lauf. Im<br />
Anschluss unterliefen beiden Teams überraschend<br />
viele Fehler.Die Führung wechselte<br />
hin und her.Sostand es nach dem dritten<br />
Viertel 50:50. Als Martin Hermannsson 30<br />
Sekunden vorEnde Berlin mit 68:64 in Führung<br />
brachte, war die Partie entschieden.<br />
Recken und strecken: Johannes Thiemann beim Korbwurf in Bamberg<br />
IMAGO<br />
IMAGO/TILO WIEDENSOHLER<br />
kann man damit etwas bewegen“,<br />
sagt Baldi und spricht von einer sozialen<br />
Verankerung in der Stadt.<br />
Breite und Spitze laufen bei Alba<br />
Berlin parallel. Selbst für die Zeit<br />
nach der Schule gibt es mit dem Alba<br />
Berlin College eine Möglichkeit, um<br />
während der Profikarrierezustudieren<br />
und für später vorzusorgen. Ein<br />
Angebot, das beispielsweise Tim<br />
Schneider wahrnimmt.<br />
Diese Ideen zu verankern, hat Zeit<br />
und Geduld erfordert. 30 bis 35 Prozent<br />
der Mittel des Gesamtvereins<br />
gehen mittlerweile in den Nachwuchs.<br />
Das Konzept trägt Früchte.<br />
DieProfis spielen kommendeWoche<br />
um den Eurocup. Mit Niels Giffey,<br />
Joshiko Saibou, Tim Schneider,<br />
Franz Wagner, Bennett Hundt und<br />
Jonas Mattisseck stehen dann sechs<br />
Spieler im Kader, die Albas Nachwuchsprogramm<br />
durchliefen. Moritz<br />
Wagner schloss sich den Los Angeles<br />
Lakers an, mit ihm hat Alba<br />
also einen NBA-Spieler ausgebildet.<br />
„Es freut einen, wenn man sieht,<br />
dass so ein Konzept aufgeht“, sagt<br />
Baldi, „wir wollen Identifikation und<br />
Bindungsfläche schaffen.“ Aber:<br />
„Ohne Planung geht es nicht.“<br />
Berufung in die A-Auswahl<br />
Die kommt keineswegs starr daher.<br />
Bei aller Struktur im engmaschigen<br />
Nachwuchskonzept „lässt uns das<br />
System viel Raum zur Entfaltung“,<br />
sagt Jonas Mattisseck, „es gibt nahtlose<br />
Übergänge zwischen den<br />
Teams.Dukannst immer deinem Level<br />
entsprechend trainieren und<br />
spielen. Du stößt niemals an eine<br />
Grenze. Wenn du etwas besser bist,<br />
kommst du in ein höheres Team.“ Er<br />
ist im Profiteam angekommen. Auch<br />
wenn das nicht unbedingt so geplant<br />
war. Neben dem Abitur in diesem<br />
Jahr stand für ihn eigentlich Lok Bernau<br />
im Fokus, zudem ist Mattisseck<br />
für das NBBL-Team spielberechtigt.<br />
Zahlreiche Verletzungen bei Albas<br />
Guards brachten ihm unverhofft<br />
viele Einsätze wie im Pokalviertelfinale<br />
gegen Bayern München, im<br />
Bundesliga-Heimspiel gegen Bambergoder<br />
im Eurocup gegen Belgrad.<br />
Seine Leistungen verschafften ihm<br />
im Februar sogar eine Teilnahme an<br />
einem Lehrgang der Deutschen A-<br />
Nationalmannschaft. In diesem Moment<br />
sei für ihn ein Kindheitstraum<br />
in Erfüllung gegangen, sagt er.<br />
Im Alba-Nachwuchssystem hat<br />
Mattisseck neben der guten Ausbildung<br />
auch das notwendige Vertrauen<br />
bekommen, um solche Aufgaben<br />
zu bewältigen. „Wenn das<br />
Team und der Verein nicht so hinter<br />
mir stehen würden, wäre esschwieriger“,<br />
sagt Jonas Mattisseck. Eine<br />
Saison, in der für ihn schon viel passiertist,<br />
hält in den kommendenWochen<br />
noch einige sportliche Aufgaben<br />
bereit. Sollte sich die Verletzung<br />
als nicht so schwerwiegend herausstellen,<br />
möchte Mattisseck im Playoff-Halbfinale<br />
wieder für Lok Bernau<br />
spielen.<br />
Auch dem NBBL-Team würde er<br />
bei der Verteidigung des Deutschen<br />
Meistertitels helfen. Einen Einsatz in<br />
den späteren Play-off-Spielen<br />
schließt er nicht aus, es„ist sogar<br />
nicht unwahrscheinlich, dass es<br />
dazu kommt“, sagt er. Doch über allem<br />
steht erst einmal das Abitur.Und<br />
der Erfolg – beim Schreiben der<br />
Klausur in Sport-Theorie.<br />
Dritte Liga, 31. Spieltag<br />
KFC Uerdingen 05−1.FCKaiserslautern 2:4<br />
SpVgg Unterhaching −Hallescher FC 0:0<br />
Würzburger Kickers −SCPreußenMünster 3:2<br />
SV Meppen −SGSonnenhof Großaspach 2:1<br />
Eintracht Braunschweig −TSV 1860 München 1:1<br />
Energie Cottbus −Fortuna Köln 4:3<br />
FC Hansa Rostock −FSV Zwickau 3:1<br />
VfR Aalen −FCCarlZeiss Jena 1:1<br />
SV Wehen Wiesbaden −Karlsruher SC 2:0<br />
Osnabrück -Sportfreunde Lotte 19 Uhr<br />
1 VfL Osnabrück 30 45: 22 61<br />
2 SV Wehen Wiesbaden 31 59: 40 55<br />
3 Karlsruher SC 31 47: 32 55<br />
4 Hallescher FC 31 35: 29 50<br />
5 FC Hansa Rostock 31 39: 40 45<br />
6 TSV 1860 München 31 43: 34 44<br />
7 Würzburger Kickers 31 46: 38 44<br />
8 1. FC Kaiserslautern 31 40: 41 44<br />
9 SV Meppen 31 41: 41 42<br />
10 SpVgg Unterhaching 31 45: 34 41<br />
11 SC Preußen Münster 31 39: 39 41<br />
12 KFC Uerdingen 05 31 35: 47 41<br />
13 FSV Zwickau 31 35: 37 37<br />
14 Sportfreunde Lotte 30 27: 32 36<br />
15 Eintracht Braunschweig 31 37: 46 36<br />
16 Fortuna Köln 31 33: 51 36<br />
17 Sonnenhof Großaspach 31 27: 32 34<br />
18 Energie Cottbus 31 40: 50 34<br />
19 FC CarlZeiss Jena 31 32: 50 28<br />
20 VfR Aalen 31 38: 48 27<br />
Regionalliga, 27. Spieltag<br />
Optik Rathenow−Germania Halberstadt 0:1<br />
Hertha BSC II−Rot-Weiß Erfurt 2:1<br />
VSG Altglienicke−Bischofswerdaer FV 1:2<br />
FSV Budissa Bautzen −<strong>Berliner</strong> AK 07 0:1<br />
1. FC Lok Leipzig −Chemnitzer FC 4:2<br />
Viktoria 89 Berlin −Union Fürstenwalde 2:2<br />
Wacker Nordhausen −VfB Auerbach 3:0<br />
ZFC Meuselwitz−SVBabelsberg 03 3:0<br />
FC Oberlausitz−<strong>Berliner</strong> FC Dynamo 0:1<br />
1Chemnitzer FC 26 62: 27 61<br />
2 <strong>Berliner</strong> AK 07 27 50: 26 57<br />
3 Hertha BSC II 26 50: 30 50<br />
4 Wacker Nordhausen 26 45: 22 49<br />
5 Rot-Weiß Erfurt 26 43: 27 41<br />
6 1. FC Lok Leipzig 26 40: 30 40<br />
7 SV Babelsberg 03 27 45: 33 39<br />
8 Germania Halberstadt 27 31: 31 35<br />
9 Viktoria 89 Berlin 27 37: 28 34<br />
10 ZFC Meuselwitz 27 41: 47 33<br />
11 Union Fürstenwalde 27 33: 48 32<br />
12 <strong>Berliner</strong> FC Dynamo 26 28: 46 32<br />
13 VSG Altglienicke 27 42: 51 28<br />
14 VfB Auerbach 25 30: 43 27<br />
15 Bischofswerdaer FV 25 22: 40 27<br />
16 FSV Budissa Bautzen 27 17: 37 23<br />
17 FC Oberlausitz 24 22: 46 21<br />
18 Optik Rathenow 26 23: 49 18<br />
Oberliga, 21. Spieltag<br />
TeBe −CFC Hertha 06 6:0<br />
Lichtenberg 47 −Altlüdersdorf 2:0<br />
Wismar−HerthaZehlendorf 2:0<br />
Malchow−BSC Süd 0:5<br />
Staaken −Neustrelitz 2:1<br />
Lok Stendal −Torgelow 1:4<br />
Greifswalder FC−Strausberg 5:0<br />
BW 90 Berlin −Hansa II 4:1<br />
1Lichtenberg 47 21 54: 10 52<br />
2 TeBe 21 52: 16 49<br />
3 Greifswalder FC 21 48: 23 46<br />
4 Hansa II 21 45: 28 38<br />
5 Hertha Zehlendorf 21 40: 25 36<br />
6 Neustrelitz 21 29: 30 29<br />
7 BW 90 Berlin 21 31: 28 28<br />
8 Strausberg 21 34: 43 28<br />
9 CFC Hertha 06 21 30: 39 28<br />
10 Torgelow 21 32: 34 27<br />
11 Altlüdersdorf 21 29: 44 23<br />
12 Staaken 21 36: 39 22<br />
13 BSC Süd 21 34: 41 22<br />
14 Wismar 21 15: 30 21<br />
15 Lok Stendal 21 25: 53 20<br />
16 Malchow 21 19: 70 4<br />
Berlin-Liga, 24. Spieltag<br />
Reinickend. Füchse −SCCharlottenb. abges.<br />
BFC Preussen−SVSpartaLichtenberg 1:3<br />
TuSMakkabi Berlin−SFC Stern 0:0<br />
FSV Spandauer Kickers −Frohnauer SC 4:4<br />
Türkiyemspor Berlin−Eintracht Mahlsdorf 0:1<br />
SD Croatia Berlin−Tasmania 1900 Berlin 0:1<br />
FSV Berolina Stralau −SpVgg Hellas-Nordwest 1:5<br />
TSV Rudow−SVEmpor Berlin 2:1<br />
BSV Al-Dersimspor Berlin −<strong>Berliner</strong> SC 0:1<br />
1Tasmania 1900 Berlin 24 71: 26 57<br />
2 SV Sparta Lichtenberg 24 80: 26 56<br />
3 SFC Stern 24 49: 24 45<br />
4 SpVgg Hellas-Nordwest 25 53: 43 43<br />
5 <strong>Berliner</strong> SC 24 31: 35 41<br />
6 Eintracht Mahlsdorf 24 49: 32 38<br />
7 SD Croatia Berlin 24 39: 45 37<br />
8 TSV Rudow 24 40: 39 36<br />
9 SV Empor Berlin 25 39: 47 32<br />
10 Türkiyemspor Berlin 24 37: 37 29<br />
11 Frohnauer SC 24 34: 40 28<br />
12 TuSMakkabi Berlin 24 35: 38 25<br />
13 FSV Spandauer Kickers 24 35: 54 24<br />
14 FSV Berolina Stralau 24 29: 43 23<br />
15 SC Charlottenburg 23 25: 46 22<br />
16 BFC Preussen 24 35: 55 21<br />
17 BSV Al-Dersimspor 24 27: 55 21<br />
18 Reinickendorfer Füchse 23 28: 51 15
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automatisch. Welche HD-/UHD-Sender in Premium HD enthalten sind, richtet sich nach den gewählten Sky Paketen und der Verfügbarkeit beim jeweiligen Netzbetreiber. Mehr Informationen unter: sky.de/senderempfang. Für den Empfang der UHD-Sender sind ein Sky QReceiver sowie<br />
ein UHD-fähiges Endgerät (z. B. Fernseher) erforderlich. Alle Preise inkl. MwSt.Angebot gültig bis 30.4.2019. Stand: April 2019. Änderungen vorbehalten. SkyDeutschland Fernsehen GmbH &Co. KG, Medienallee 26, 85774 Unterföhring. Foto: ©2018 GettyImages/StuartFranklin/Bongarts;<br />
©photoarena/Thomas Eisenhuth
18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
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Sport<br />
NACHRICHTEN<br />
Haie ziehen ins<br />
DEL-Halbfinale ein<br />
EISHOCKEY. Dank einer außergewöhnlichen<br />
Aufholjagd haben sich<br />
die Kölner Haie doch noch den Einzug<br />
ins Halbfinale um die deutsche<br />
Meisterschaft gesichert. Derachtmalige<br />
Meister gewann am Sonntag<br />
das siebteViertelfinalspiel gegen den<br />
ERCIngolstadt 3:2. Mitdem dritten<br />
Sieg nacheinander machten die Kölner<br />
in der SerieimModus Best of seveneinen<br />
1:3-Rückstand wett und<br />
schafften dieses Kunststück als zweites<br />
Team in der Play-off-Geschichte<br />
der DEL. Sietreffen im Halbfinale auf<br />
Mannheim. Augsburgsetzte sich am<br />
Abend 2:1 gegen Düsseldurfdurch<br />
und trifft nun im Halbfinale auf Eisbären-Bezwinger<br />
München.<br />
Mick Schumacher holt<br />
nächste Formel-2-Punkte<br />
MOTORSPORT. Mick Schumacher<br />
hat auch in seinem zweiten Formel-<br />
2-Rennen Punkte gesammelt. Einen<br />
Tagnach Platz acht bei seinem Debüt<br />
in der höchsten Nachwuchsklasse<br />
in Bahrain landete der Sohn<br />
vonFormel-1-Rekordweltmeister<br />
Michael Schumacher am Sonntag<br />
auf Rang sechs.ImSprintrennen<br />
musste er seine Pole Position zwar in<br />
der dritten Runde abgeben, holte<br />
aber vier Punkte.Den Sieg feierte<br />
Luca Ghiotto vomTeam UniVirtuosi.<br />
Geschkebeendet Rundfahrt<br />
im Krankenhaus<br />
RADSPORT. DerKolumbianer Miguel<br />
Ángel Lópezhat die 99. Katalonien-Rundfahrtgewonnen.<br />
Für den<br />
<strong>Berliner</strong> Simon Geschke endete die<br />
letzte Etappe mit einem Schlüsselbeinbruch.<br />
Er stürzte auf der Abfahrt<br />
vonBarcelonas HausbergMontjuic.<br />
DenSieg auf der Schlussetappe sicherte<br />
holte der Italiener Davide<br />
Formolo (Bora-hansgrohe). AufPlatz<br />
drei fuhr sein Teamkollege Maximilian<br />
Schachmann aus Berlin.<br />
ZAHLEN<br />
Fussball<br />
2. Bundesliga, 27. Spieltag<br />
FC St. Pauli−Duisburg 0:0<br />
Magdeburg −Heidenheim 0:0<br />
VfL Bochum−Hamburger SV 0:0<br />
Union Berlin−SCPaderborn 1:3<br />
Darmstadt 98 −Regensburg 1:1<br />
1. FC Köln−Kiel 4:0<br />
Ingolstadt −Sandhausen 1:2<br />
Greuther Fürth−Arminia Bielefeld 2:2<br />
ErzgebirgeAue −Dynamo Dresden Mo., 20.30<br />
1 1. FC Köln 26 68: 31 54<br />
2 Hamburger SV 27 38: 29 51<br />
3 Union Berlin 27 43: 26 47<br />
4 SC Paderborn 27 61: 41 44<br />
5 FC St. Pauli 27 38: 40 44<br />
6 Heidenheim 27 40: 32 43<br />
7 Kiel 27 51: 41 42<br />
8 Regensburg 27 39: 39 38<br />
9 VfL Bochum 27 37: 39 35<br />
10 Arminia Bielefeld 27 40: 43 35<br />
11 Darmstadt 98 27 38: 46 33<br />
12 Greuther Fürth 26 28: 43 33<br />
13 ErzgebirgeAue 26 33: 35 32<br />
14 Dynamo Dresden 25 29: 38 28<br />
15 Sandhausen 27 31: 39 26<br />
16 Magdeburg 27 28: 41 24<br />
17 Duisburg 26 24: 42 22<br />
18 Ingolstadt 27 26: 47 19<br />
Eishockey<br />
DEL, Viertelfinale, Play-offs<br />
Köln -Ingolstadt 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) Stand: 4:3<br />
Augsburg -Dü’dorf 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) Stand: 4:3<br />
Köln, Augsburg,München und Mannheim sind fürs<br />
Halbfinale qualifiziert<br />
Motorsport<br />
Formel-1-WM, 2. Wettbewerb<br />
GP von Bahrain: 1. Hamilton (Großbr.) -Mercedes<br />
1:34:21,295 Std.; 2. Bottas (Finnland) -Mercedes<br />
+2,980 Sek.; 3. Leclerc (Monaco) -Ferrari<br />
+6,131; 4. Verstappen (Niederlande) -Red Bull<br />
+6,408; 5. Vettel (Heppenheim) -Ferrari<br />
+36,068; 6. Norris (Großbr.) -McLaren +45,754;<br />
7. Räikkönen (Finnland) -Alfa Romeo +47,470; 8.<br />
Gasly (Frankreich) -Red Bull +58,094<br />
Zu versöhnliches Ende<br />
Eine enttäuschende Saison ist vorbei, ein tiefgreifender Umbruch ist bei den Eisbären aber nicht zu erwarten<br />
VonBenedikt Paetzholdt<br />
Nachdem die Schlusssirene<br />
am Freitagabend<br />
verklungen und dasViertelfinalaus<br />
der Eisbären<br />
in den Play-offs durch das 3:4 gegen<br />
München gewiss war, erlebten die<br />
EHC-Cracks ergreifende Momente.<br />
Minutenlang feierten die Zuschauer<br />
die Mannschaft, die ihnen viel zugemutet<br />
hatte in dieser Saison. Profis<br />
wie Louis-Marc Aubry versuchten<br />
erst gar nicht, die Tränen der Rührung<br />
zurückzuhalten. Und auch in<br />
den Sozialen Netzwerken ging es am<br />
Wochenende versöhnlich zu. Es gab<br />
ja nicht wenige, die sich gewünscht<br />
hätten, dass diese Saison ganz ohne<br />
Play-offs endet. Damit die Verantwortlichen<br />
die Notwendigkeit eines<br />
tiefgreifenden Umbruchs sehen.<br />
Richers Fehlplanungen<br />
Ergreifender Moment: Frank Hördler,Colin Smith und Co. nehmen Abschied.<br />
In der Tatdroht die Gefahr, dass der<br />
Handlungsdruck aufgrund der aufsteigenden<br />
Form in den Play-offs<br />
mal wieder nachgelassen hat. Zumal<br />
Geschäftsführer Peter John Lee nach<br />
dem Spiel unbedingt mitteilen<br />
wollte, „dass wir im Schnitt auf sieben<br />
Spieler verzichten mussten. Wir<br />
müssen jetzt schauen, woran das<br />
liegt: Istesdie Fitness oder fehlt was<br />
anderes.“ Aber natürlich genügte<br />
dieser Kader nicht den eigenen und<br />
schon gar nicht höchsten Ansprüchen.<br />
„Wir haben jetzt viel Zeit und<br />
müssen schauen, wie wir eine bessere<br />
Mannschaft bekommen“, sagte<br />
Lee noch. Vor allem Sportdirektor<br />
Stéphane Richer muss also die Fehlplanungen<br />
desVorjahres korrigieren.<br />
Im Zentrum aller Überlegungen<br />
steht der zukünftige Trainer. Zuletzt<br />
wurde in der Süddeutschen <strong>Zeitung</strong><br />
ja die latente Spekulation neu befeuert,<br />
dass Serge Aubin übernehmen<br />
soll. Der Kanadier war Chefcoach<br />
unter Sportdirektor Stéphane Richer<br />
bei den Hamburg Freezers. Derzeit<br />
bezieht er noch Gehalt von den ZSC<br />
Lions aus der Schweiz, wo er im Januar<br />
entlassen wurde.<br />
Lee hingegen sprach vonzweibis<br />
drei Kandidaten, die sich mittlerweile<br />
in der engeren Auswahl befänden.<br />
„Jetzt werden wir die Gespräche<br />
intensivieren. Wir haben 25 bis 30<br />
Dinge aufgeschrieben, die wir erwarten.“<br />
Unter anderem müsse der neue<br />
Bandenchef eine Autoritätsperson<br />
sein.„Man muss heute mehr mit den<br />
Jungs kommunizieren als früher“,<br />
weiß Lee. Zudem muss der Neue für<br />
einen offensiven, sehenswerten Stil<br />
stehen. „Wir wollen nicht passiv<br />
spielen.“<br />
CITY-PRESS<br />
Natürlich braucht es auch die<br />
Spieler, die auf dem Eis für einen<br />
Neustart sorgen. Dass Nationalstürmer<br />
Leonhard Pföderl von den<br />
NürnbergIce Tigers zu den Eisbären<br />
wechselt, ist längst kein Geheimnis<br />
mehr.Dennoch besteht auf allen Positionen<br />
weiterer Handlungsbedarf.<br />
Abgestaubter Triumph<br />
TorwartKevin Poulin, den die Eisbären<br />
Ende September verpflichtet<br />
hatten, spielte überzeugende Playoffs<br />
und genoss bei der Ehrenrunde<br />
am Freitag mit Constantin Braun die<br />
größte Zuneigung der Fans. Allerdings<br />
gilt der Kanadier als sehr emotionaler<br />
und auch eigenwilliger Charakter.Während<br />
die Kollegen in den<br />
letzten Jahren stets die Leistungen<br />
seinesVorgängers PetriVehanens betonten,<br />
gab es wenig Schmeicheleien<br />
für ihn. Möglich, dass die EHC-<br />
Bosse auf mehr Ruhe im Torsetzen.<br />
Baxmanns Abschied<br />
In der Abwehr endet eine Ära. Nach<br />
15 Jahren erhält Jens Baxmann keinen<br />
neuenVertragmehr.Inden Playoffs<br />
kam er nie zum Einsatz. Spannend<br />
wird zudem sein, wie sich die<br />
<strong>Berliner</strong> auf den Ausländerpositionen<br />
neu aufstellen wollen. Micki Du-<br />
Pont, Danny Richmond und Mark<br />
Cundari haben kein Arbeitspapier<br />
mehr. DuPont hat wohl als einziger<br />
Aussichten auf ein weiteres Jahr. Mit<br />
acht Vorlagen war er zweitbester<br />
Play-off-Scorer der Mannschaft.<br />
Auch verpasste er keines der 60<br />
Spiele. Richer & Co. werden sich<br />
nach mindestens einem physisch<br />
starken Verteidiger umsehen müssen,<br />
der zudem Torgefahr ausstrahlt.<br />
Der größte Handlungsspielraum<br />
besteht in der Offensive. Jamie Mac-<br />
Queen, der in der Hauptrunde 21<br />
Tore schoss,soll Wechselambitionen<br />
hegen. Zudem laufen die Verträge<br />
von Brendan Ranford und Colin<br />
Smith aus. Diese zwei Positionen<br />
auszutauschen wäre die einfache<br />
Lösung. Aber es braucht mehr, um<br />
die enteilte Ligaspitze wieder einzufangen.<br />
Von Vertragsauflösungen<br />
machten die Eisbären in den letzten<br />
Jahren allerdings wenig Gebrauch.<br />
Gerneverweisen die EHC-Verantwortlichen<br />
auf die Rolle ihres Nachwuchses.Doch<br />
hat es den Anschein,<br />
dass die Qualität oder das Vertrauen<br />
in jene Spieler fehlt. Denn die Talente<br />
kommen meist nur dann zum<br />
Einsatz, wenn die Personalnot groß<br />
ist −und das obwohl die einstigen<br />
Vorbilder André Rankel und Co. ihre<br />
besten Jahre hinter sich haben. Eine<br />
echte Vision fehlt dem Klub. Was<br />
dazu führt, dass fast jährlich der Ruf<br />
nach einem Umbruch laut wird.<br />
Weil die Batterie seines Ferraris ausfällt, verliert Charles Leclerc den sicher geglaubten Sieg in Bahrain an Lewis Hamilton<br />
VonElmar Brümmer,Sakhir<br />
Erste Pole-Position und erstes Podium<br />
im zweiten Rennen für Ferrari<br />
hörtsich gut an. Trotzdem gab es<br />
beim Großen Preis vonBahrain wohl<br />
niemanden, der unglücklicher war<br />
als Charles Leclerc. Durcheinen Batterieausfall<br />
an seinem Ferrari wurde<br />
der Monegasse um den ersten Sieg<br />
gebracht. Derging dafür an Titelverteidiger<br />
Lewis Hamilton. Es gab in<br />
Sakhir zum zweiten Mal inFolge einen<br />
silbernen Doppelerfolg, nachdem<br />
Melbourne-Sieger Valtteri Bottas<br />
Zweiter wurde. Die Dramen bei<br />
Ferrarihören trotz Platz drei für Leclerc<br />
nicht auf. Sebastian Vettel als<br />
Fünfter war bei dem mit dem Safety<br />
CarzuEnde gebrachten 999. Formel-<br />
1-Rennen der große Verlierer.<br />
„Mensch, ist das bitter für<br />
Charles“, sagte Hamilton nach der<br />
Zieldurchfahrt, „er hat noch eine<br />
Menge Siege vor sich.“ Der derart<br />
Gelobte, der immerhin den Zusatzpunkt<br />
für die schnellste Rennrunde<br />
kassierte, bilanzierte traurig: „Ein<br />
bitterer Tag. Wir werden stärker zurückkommen.“<br />
In der WM-Wertung<br />
führt weiterhin Bottas mit 44 Zählernvor<br />
Hamilton (43), MaxVerstappen<br />
(27), Leclerc(25) und Vettel (22).<br />
„Es war kein einfaches Rennen“, gestand<br />
Vettel, „mit Sicherheit passt es<br />
bei uns noch nicht ganz. Wirtun uns<br />
schwer,alles herauszuholen.“<br />
„Mensch, bitter für Charles“: Lewis Hamilton tröstet Leclerc<br />
Gegenwind von 50km/h war die<br />
klimatische Entsprechung in Sakhir<br />
für das, was Vettel bei Ferrari blüht.<br />
Dervierfache Weltmeister,der unbedingt<br />
seinen ersten Titel in Rotholen<br />
muss, hat Konkurrenz im eigenen<br />
Haus. Leclerc erfüllt sich kühnste<br />
Träume im Eiltempo: Nach 23 Formel-1-Rennen<br />
ist er schon ein Nummer-Eins-Kandidat,<br />
das erinnert an<br />
Hamiltons Debütsaison 2007.<br />
Ferrariwar in Bahrain auf bestem<br />
Wegzur Wiedergutmachung für den<br />
Fehlstartvon Australien, beide Autos<br />
in der ersten Startreihe –das technische<br />
Versagen kam dazwischen. Da-<br />
IMAGO/ZAK MAUGER<br />
mit ist klar,dass Mercedes seinen gewaltigen<br />
Vorsprung verloren hat.<br />
Leclerc, 21, ist die neue Lichtgestalt.<br />
Er fährtmit der Coolness eines alten<br />
Hasen. Aber die Silberpfeile setzten<br />
ihreRoutine dagegen.<br />
Die Frage nach der Ferrari-Stallorder,<br />
die eigentlich Vettel versprochen<br />
war, stellte sich nicht. Reifenwahl<br />
und Autoabstimmung sprachen<br />
für Leclerc, der diesen Vorteil<br />
kaltschnäuzig zu nutzen verstand.<br />
Schnell setzte er sich ab, während<br />
sich Vettel im Duell der Champions<br />
mit Hamilton auseinandersetzen<br />
musste. Der Brite fuhr beim ersten<br />
Boxenstopp vorbei, musste dann<br />
aber nach 23 Runden angesichts ruinierter<br />
Pneus zurückstecken. „Ich<br />
bin eine lahme Ente, zum Abschuss<br />
freigegeben“, klagte der Titelverteidiger.<br />
Mercedes wusste, dass es in<br />
der Wüstennacht schwierig werden<br />
würde, nachdem Ferrari alle Trainingssitzungen<br />
dominiert und Leclercdas<br />
Qualifying kontrollierthatte.<br />
Aber nach dem zweiten vorgezogenen<br />
Boxenstopp befand sich Hamilton<br />
in Schlagdistanz zu Vettel,<br />
und zum Ende des zweiten Renndrittels<br />
liefern sie sich Zweikämpfe.<br />
Bisder Heppenheimer sich plötzlich<br />
drehte. Ernahm den Fahrfehler auf<br />
seine Kappe. Wenig später flog der<br />
Frontflügel am Auto mit der Nummer<br />
fünf davon, beim Boxenstopp<br />
klemmt die Fahrzeugnase – ein<br />
Rückfall in alte Ferrari-Zeiten? Vettel<br />
war Neunter, tankte sich aber auf<br />
den fünften Rang vor. Enttäuschung<br />
undWutwaren riesig –die Unruhe in<br />
Maranello wirdgrößer.<br />
Vorallem, nachdem Leclerc zehn<br />
Runden vor Schluss hilflos aus dem<br />
Cockpit funkte: „Was passiert hier<br />
mit mir?“ Das Auto des Führenden<br />
wurde dramatisch langsamer, Hamilton<br />
überholte ihn neun Sekunden<br />
vorSchluss lässig, Bottas machte<br />
ebenfalls Beute. Die Batterieaufladung<br />
war defekt, damit fehlten Leclerc<br />
160 PS, Gegenwehr unmöglich.<br />
Wollte Ferrarizuschnell zu viel?<br />
Einer,der<br />
alles<br />
macht<br />
Zachrisson führt die Füchse<br />
zum Gruppensieg<br />
VonCarolin Paul<br />
Mattias Zachrisson stand mit gehoben<br />
Händen vor Fabian<br />
Wiede und nickte seinem Mitspieler<br />
zu. „Spiel mich ruhig an. Ich weiß,<br />
was zu tun ist“, schrie es förmlich aus<br />
seinen Augen. Denn nichtWiede war<br />
bei dem 36:23(16:14)-Sieg gegen Balatonfüredi<br />
auf der Mitte zugange,<br />
sondernder Schwede.<br />
Bei der Partie im EHF-Cup konnten<br />
die Füchse am Sonntagnachmittag<br />
entspannt aufspielen, da der<br />
Hauptkonkurrent um den Gruppensieg,<br />
Var St. Raphaël, am Vorabend<br />
gegen Logroño verloren hatte. Dennoch,<br />
nach den Auftritten der vergangenen<br />
Wochen ging es nicht nur<br />
um zwei Punkte, sondern gleichermaßen<br />
darum, vor eigenem Publikum<br />
zu überzeugen.<br />
Im Angriff erfüllte Zachrisson<br />
seine Aufgabe dahingehend bravurös.<br />
Hier ein Diagonalpass nach außen,<br />
da eine angesagte Kreuzung<br />
und wenn sich für die Nebenmänner<br />
keine Lücke ergab, ging er einfach<br />
selbst. Ob Schlagwurf, Durchbruch<br />
oder klassisches Gegenstoßtor –das<br />
Repertoire des 28-Jährigen ist breit<br />
und das zeigte er vonMinute eins an<br />
auf dem Feld.<br />
Comeback vonMandalinic<br />
Die<strong>Berliner</strong> starteten jedoch verhalten<br />
in die Begegnung und schließlich<br />
lag es auch an Zachrisson, dass sich<br />
das Team etwas absetzen konnte.<br />
Vonder 8. bis 10. Minute erzielte er<br />
drei Tore in Folge (7:4) und ließ über<br />
das Spiel noch sieben Treffer folgen.<br />
„Ich habe in letzter Zeit überall gespielt,<br />
wo es nötig war. Das lag auch<br />
an den Verletzten. Manchmal ist es<br />
da etwas schwierig, so in das Spiel zu<br />
finden, aber ich mache alles,wenn es<br />
dem Team hilft“, sagte Zachrisson.<br />
Bravourös im Angriff: der <strong>Berliner</strong> Mattias<br />
Zachrisson<br />
DPA/JÖRG CARSTENSEN<br />
Sorgenkind war allerdings wieder<br />
einmal die Abwehr. Vielfach taten<br />
sich dort bei den <strong>Berliner</strong>n riesige<br />
Lücken auf, die es den Ungarnleicht<br />
machten, einfache Tore zu erzielen.<br />
Vonihrer Defensive imStich gelassen,<br />
konnten weder Silvio Heinevetter<br />
noch Malte Semisch entscheidend<br />
dagegen vorgehen. Erst in der<br />
zweiten Halbzeit fing Semisch wichtige<br />
Bälle zwischen den Pfosten ab<br />
und gab seiner Mannschaft dadurch<br />
neue Impulse.<br />
Nach 37 Minuten gingen die<br />
Füchse mit sechs Toren in Front<br />
(22:16) und bauten die Führung von<br />
da an stetig aus. Ein willkommenes<br />
Comeback für Stipe Mandalinic, der<br />
in der Partie erste Einsatzzeiten erhielt<br />
und zwei Treffer erzielen<br />
konnte. Dawar auch Geschäftsführer<br />
Bob Hanning wieder frohen Mutes:<br />
„Das war heute ein gutes Zeichen.<br />
Wirhaben lange nicht mehr so<br />
eine gute zweite Halbzeit gespielt.“<br />
Damit ist ein weiterer Schritt in<br />
Richtung Titelverteidigung getan.<br />
Während Kiel mit dem Sieg in<br />
Gruppe Dals Gastgeber automatisch<br />
im Final Four am 17./18. Maigesetzt<br />
ist, spielen die anderen Gruppensieger<br />
am letzten Aprilwochenende das<br />
Viertelfinale aus. Wen die Füchse<br />
dann zu Hause erwarten dürfen, entscheidet<br />
sich am Dienstag via Los.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 19 *<br />
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Sport<br />
TSG Hoffenheim<br />
BUNDESLIGA<br />
1. FC Nürnberg<br />
Der<br />
Karriereoptimierer<br />
Wäre ihm auch noch das<br />
abschließende Tor<br />
zum 4:1, sein drittes beim<br />
Sieg der TSGHoffenheim gegen<br />
Bayer Leverkusen, gutgeschrieben<br />
worden, hätte<br />
Ishak Belfodil an den vergangenen<br />
sieben<br />
Spieltagen der<br />
Bundesliga sieben<br />
Treffer erzielt. Bei<br />
gleichbleibender<br />
Quote hätte der Algerier<br />
dann am 30.<br />
Spieltag der kommenden<br />
Saison 47<br />
Tore für den Klub<br />
auf dem Konto.Ein<br />
solches Szenario<br />
konnte Andrej Kramaric natürlich<br />
nicht zulassen.<br />
Deshalb verpasste der<br />
Kroate nach Belfodils Schuss<br />
dem fast schon im Tor befindlichen<br />
Ball mit der Zehenspitze<br />
noch einen kleinen<br />
Stupser und ließ der<br />
Deutschen Fußball Liga<br />
keine andere Wahl, als ihn<br />
zum Torschützen zu erklären.<br />
Es war Kramarics 47.<br />
Treffer für Hoffenheim, womit<br />
er Sejad Salihovic endgültig<br />
als Toptorjäger der<br />
Kraichgauer ablöste und Bel-<br />
fodils Aufholjagd erst mal<br />
bremste.<br />
Erfolgreich, aber nicht optimal<br />
verlief bisher die Karrierevon<br />
Kramaric, nachdem<br />
er sich in der Heimat mit dem<br />
mächtigen<br />
Der Tordieb: Andrej<br />
Kramaric GETTY<br />
Fußballpaten<br />
Zdravko Mamic angelegt<br />
hatte und<br />
dafür einige Unannehmlichkeiten<br />
in<br />
Kauf nahm. Mutig<br />
verweigerte er damals<br />
als einer von<br />
ganz wenigen kroatischen<br />
Profis die<br />
Unterschrift eines<br />
Vertrages, der den<br />
inzwischen zu Gefängnis<br />
verurteilten Mamic illegalerweise<br />
an seinen Ablösesummen<br />
beteiligt hätte.<br />
Von Leicester City ging er<br />
dann ausgerechnet in dem<br />
Jahr nach Hoffenheim, als der<br />
englische Klub sensationell<br />
Meister wurde, mit Kroatien<br />
verlor er das WM-Finale 2018<br />
gegen Frankreich. Hoffenheim<br />
klingt da ein bisschen<br />
nach Abstellgleis für einen 27-<br />
Jährigen. Gut möglich also,<br />
dass bald ein anderer den<br />
Torräuber für Ishak Belfodil<br />
spielen muss. (mali.)<br />
Verein Sp S U N Tore Punkte<br />
1 Bor.Dortmund 27 19 6 2 66: 30 63<br />
2 München 27 19 4 4 69: 28 61<br />
3 RB Leipzig 27 15 7 5 49: 20 52<br />
4 Eintr.Frankfurt 27 14 7 6 54: 30 49<br />
5 M'gladbach 27 14 5 8 46: 34 47<br />
6 SV Werder Bremen 27 11 9 7 49: 39 42<br />
7 Leverkusen 27 13 3 11 48: 44 42<br />
8 VfL Wolfsburg 27 12 6 9 44: 41 42<br />
9 Hoffenheim 27 10 11 6 54: 39 41<br />
10 Hertha BSC 27 9 8 10 40: 44 35<br />
11 Düsseldorf 27 10 4 13 36: 51 34<br />
12 SC Freiburg 27 7 11 9 38: 43 32<br />
13 Mainz 05 27 8 6 13 28: 48 30<br />
14 FC Schalke04 27 7 5 15 28: 44 26<br />
15 FC Augsburg 27 6 7 14 37: 50 25<br />
16 VfB Stuttgart 27 5 5 17 26: 59 20<br />
17 Nürnberg 27 3 7 17 22: 52 16<br />
18 Hannover96 27 3 5 19 24: 62 14<br />
28. Spieltag,5.bis 7. April:<br />
Mainz -Freiburg Fr., 20.30<br />
Schalke04-Frankfurt Sa., 15.30<br />
Leverkusen -Leipzig Sa., 15.30<br />
VfB Stuttgart-Nürnberg Sa., 15.30<br />
Hertha BSC -Düsseldorf Sa., 15.30<br />
VfL Wolfsburg -Hannover96 Sa., 15.30<br />
Bayern München -Dortmund Sa., 18.30<br />
FC Augsburg -Hoffenheim So., 15.30<br />
Mönchengladbach -Bremen So., 18.00<br />
Torjäger<br />
19 Tore: Lewandowski (Bayern München)<br />
16 Tore: Alcácer (Borussia Dortmund),<br />
Jovic (Eintracht Frankfurt)<br />
15 Tore: Poulsen (RB Leipzig), Reus (Borussia<br />
Dortmund)<br />
14 Tore: Haller (Eintracht Frankfurt)<br />
Kramaric (1899 Hoffenheim)<br />
Der<br />
reizbare Jüngling<br />
Ein bisschen geschämt hat<br />
sich Matheus Pereira offenbar<br />
schon. Das legte der<br />
Torjubel des Nürnberger Angreifers<br />
beim 3:0 gegen den<br />
FC Augsburg nahe. Erst die<br />
Albrecht-Dürer-Geste mit<br />
den aneinandergelegten<br />
Handflächen, dann die Hand<br />
aufs Herz, eine klare Entschuldigung<br />
für seinen Auftritt<br />
in Düsseldorf vor vier<br />
Wochen. Da kassierte der<br />
Brasilianer in der 4. Minute<br />
den schnellsten Platzverweis<br />
der Club-Geschichte, nachdem<br />
er einem Gegenspieler<br />
die Faust in einen besonders<br />
sensiblen Bereich südlich<br />
des Bauchnabels gewuchtet<br />
hatte. Nach drei Spielen<br />
Sperre gelang dem 22-Jährigen<br />
nun in der 88. Minute<br />
das 2:0, seine Torpremiere<br />
für Nürnberg, die alle bangen<br />
Zweifel des Publikums<br />
am ersten Sieg seit einem<br />
halben Jahr beseitigte.<br />
Dass es nicht ganz leicht<br />
würde mit Pereira, wussten<br />
die Nürnberger, als sie ihn<br />
von Sporting Lissabon ausliehen.<br />
Da war er in Ungnade<br />
gefallen, nachdem er via Social<br />
Media wenig Zweifel<br />
daran ließ, was er von der<br />
Entscheidung des Trainers<br />
Entschuldigung und Bekenntnis:<br />
Nürnbergs Pereira.<br />
DDP<br />
hielt, ihn beim ersten Saisonspiel<br />
nur auf die Bank zu setzen.<br />
Keine gute Idee bei einem<br />
Klub, dessen Präsident<br />
mal in einem Wutanfall die<br />
gesamte Mannschaft entließ<br />
und wo die Fans gern die<br />
Spieler verprügeln. Ein<br />
Glücksfall wiederum für den<br />
1. FC Nürnberg, der sich aber<br />
erst am Sonnabendnachmittag<br />
richtig auszahlte. Man<br />
hofft nun wieder auf den<br />
Klassenerhalt, eine feste Verpflichtung<br />
des reizbaren<br />
Jünglings wäre jedoch selbst<br />
dann eher unwahrscheinlich<br />
– die festgeschriebene Ablöse<br />
beträgt 60 Millionen<br />
Euro. (mali.)<br />
Es war eine Augenweide,<br />
zumindest für die Fans<br />
des SV Werder Bremen, wie<br />
MaxKruse und Milot Rashica<br />
augenscheinlich im Auge des<br />
Sturms harmonierten. Trainer<br />
Florian Kohfeldt traute<br />
seinen Augen kaum. Das Zusammenspiel<br />
der Stürmer<br />
beim 3:1 gegen Mainz sprang<br />
augenblicklich allen in die<br />
Augen, weil Kruse zweimal<br />
und Rashica einmal trafen.<br />
Zudem behielten beide den<br />
Erfolg des anderen im Auge,<br />
was je ein Assist bewies. Da<br />
leuchteten ihre Augen: „Wir<br />
sind wie ein kleines Dream-<br />
SV Werder Bremen<br />
Das Auge<br />
des Sturms<br />
team. Ich weiß mittlerweile<br />
ganz genau, wann und wie<br />
die Pässe vonMax kommen“,<br />
sagte Rashica –sogar mit geschlossenen<br />
Augen. Kohfeldt<br />
will Kruse mit Argusaugen<br />
beobachten:„Max hat ein unglaubliches<br />
Gefühl für Räume<br />
und Positionen. Vielleicht<br />
sollte ich mal nachschauen,<br />
ob er auch hinten Augen hat.“<br />
Wenn das nicht ins Auge<br />
geht…Denn noch ist unklar,<br />
ob jemand anderes ein Auge<br />
auf Kruse geworfen hat, dessen<br />
Vertrag zum Saisonende<br />
ausläuft. Kruse sagt, er halte<br />
seine Augen offen. (kah.)<br />
Sie genießen den Augenblick: Milot Rashica (l.) und Max Kruse<br />
DPA<br />
Nicht besser,aber erfolgreicher<br />
Der Niederländer Huub Stevens macht Schalke<br />
nicht besser,aber erfolgreicher.Auf diesen Nenner<br />
lässt sich das 1:0 der Königsblauen in Hannover<br />
bringen. Die Gastgeber waren über weite<br />
Strecken die bessereMannschaft, spielten voller<br />
Hingabe,aber ohne Fortune.Die Gäste hingegen<br />
nutzten in der 39. Minute durch Suat Serdar<br />
WITTERS<br />
(Foto) eine ihrer wenigen Chancen. Mit26Punkten<br />
stehen die Schalker auf Platz 14 der Tabelle,<br />
haben Anschluss ans Mittelfeld. „In unserer Situation<br />
hast du keine Leichtigkeit, da muss gekämpft<br />
werden. Das haben die Jungs gemacht“,<br />
sagte Stevens.Für Hannoverhingegen rückt der<br />
Abstieg infolge der 19. Saisonniederlage näher.<br />
Borussia Mönchengladbach<br />
Bei der Recherche nach einem<br />
korrekt akzentuierten<br />
Thema verlassen sich immer<br />
mehr Journalisten auf<br />
die Suchmaschine Google.<br />
Zurecht, wie sich aus gegebenem<br />
Anlass an Borussia<br />
Mönchengladbach zeigt. Bei<br />
der Eingabe des Ortsnamens<br />
und des Wortes „Handschlag“<br />
wird klar, dass diese<br />
Form des Grußes nicht nur<br />
mit Keimen, sondern auch<br />
gestisch extrem belastet ist.<br />
Das liegt an Mönchengladbachs<br />
Trainer Dieter Hecking,<br />
der in der 41. Minute<br />
der Partie bei Fortuna DüsseldorfThorgan<br />
Hazard auswechselte.<br />
Der Stürmer, in<br />
diesem Jahr vor allem torlos,<br />
reagierte fassungslos, wovon<br />
sich Hecking ohne Hautkontakt<br />
anstecken ließ.„Ich habe<br />
mich über eine Sache geärgert“,<br />
sagte er verschnupft.<br />
Werdie Stichwörter „Hecking“<br />
und „verschnupft“<br />
eingibt, weiß alsbald, dass<br />
der Trainer trotz bester Gesundheit<br />
oft an Erkältungssymptomen<br />
leidet. Daran ist<br />
Gute Laune<br />
mit Jesus<br />
er selbst schuld, schafft er<br />
doch laut allwissender Suchmaschine<br />
ein Reizklima.<br />
Dasist ihm offenbar auch<br />
in Mönchengladbach gelungen,<br />
was Hazard aber nicht<br />
ulkig findet, wie Google per<br />
Fußnote zu den entspechenden<br />
Wörtern mitteilt: „Es<br />
fehlt: ulkig“. Werfolgerichtig<br />
den Spielernamen sowie<br />
„wechselwillig“ eintippt,<br />
wirdmit dem Gedanken vertraut<br />
gemacht, dass Borussia<br />
Dortmund den Belgier demnächst<br />
aufnehmen könnte.<br />
Das erklärt die frühe Auswechslung<br />
beim 1:3 am<br />
Sonnabend in Düsseldorf<br />
und jene Deadline, von der<br />
Google berichtet. Die soll<br />
Mönchengladbachs Sportdirektor<br />
Max Eberl um Ostern<br />
herum gezogen haben. Der<br />
hat das so erläutert: „Da<br />
müssen wir schon mehr Fett<br />
an die Rippen bekommen.“<br />
Ein Tipp an Thorgan Hazard:<br />
Einfach „Ostern“ und<br />
„Rippen“ googeln. Ergebnis:<br />
„Auch Jesus hatte schlechte<br />
Laune.“ Also,Kopf hoch. (cs.)<br />
SIEBENUNDZWANZIGSTER SPIELTAG<br />
4:1 (1:1)<br />
HOFFENHEIM–LEVERKUSEN<br />
2:0 (0:0)<br />
DORTMUND–WOLFSBURG<br />
5:0 (2:0)<br />
LEIPZIG–HERTHA<br />
3:0 (1:0)<br />
FRANKFURT–STUTTGART<br />
3:1 (2:0)<br />
BREMEN–MAINZ<br />
1:1 (1:1)<br />
FREIBURG–BAYERN<br />
3:1 (3:0)<br />
DÜSSELDORF–M’GLADBACH<br />
3:0 (0:0)<br />
NÜRNBERG–AUGSBURG<br />
0:1 (0:1)<br />
HANNOVER–SCHALKE<br />
1899 Hoffenheim: Baumann -<br />
Kaderabek, Vogt, B. Hübner,<br />
Brenet -Grillitsch -Kramaric,<br />
Demirbay, Bittencourt(74. Otto)<br />
-Joelinton (51. Amiri), Belfodil<br />
(87. Bicakcic)<br />
BayerLeverkusen: Hradecky -L.<br />
Bender (36. Weiser), Tah, S.<br />
Bender,Jedvaj-Baumgartlinger<br />
-Havertz, Brandt -Bellarabi (26.<br />
Ch. Aranguiz), K. Volland, Bailey<br />
(80. Alario)<br />
SR: Osmers -ZS: 28 350<br />
Tore: 1:0 Belfodil (10.), 1:1 K.<br />
Volland (17.), 2:1 S. Bender<br />
(51./Eigentor), 3:1 Belfodil<br />
(61.), 4:1 Kramaric (79.)<br />
GK: Grillitsch (7), B. Hübner (1)<br />
/Bailey(4), Havertz(2)<br />
Borussia Dortmund: Bürki -M.<br />
Wolf, Akanji, Zagadou, Diallo<br />
(49. Hakimi (74. Bruun Larsen))<br />
-Witsel, Delaney-Guerreiro, M.<br />
Götze (81. Dahoud), Sancho -<br />
Alcácer<br />
VfL Wolfsburg: Casteels -William,<br />
Knoche, Brooks, Roussillon<br />
-Guilavogui -Gerhardt, Arnold<br />
-Klaus (67. Steffen), Mehmedi<br />
(81. Ginczek) -Weghorst<br />
Schiedsrichter:Schmidt<br />
Zuschauer:81365<br />
Tore: 1:0 Alcácer (90.), 2:0<br />
Alcácer (90.+4)<br />
Gelbe Karten: -/Brooks (7), Arnold<br />
(5), William (9)<br />
RB Leipzig: Gulacsi -Mukiele<br />
(65. Laimer), Konaté, Orban,<br />
Halstenberg -Kampl, Adams -<br />
Haidara, Forsberg (75. Sabitzer)<br />
-Poulsen (70. Matheus Cunha),<br />
Werner<br />
Hertha BSC: Jarstein -N.Stark,<br />
Lustenberger (59. Klünter), Rekik<br />
-Lazaro, Mittelstädt -Grujic -<br />
Maier (77. Skjelbred), Duda -<br />
Kalou (75. Leckie) -Selke<br />
Schiedsrichter:Storks<br />
Zuschauer:31939<br />
Tore: 1:0 Forsberg (17.), 2:0<br />
Poulsen (27.), 3:0 Poulsen<br />
(56.), 4:0 Poulsen (62.), 5:0<br />
Haidara (64.)<br />
Gelbe Karten: Mukiele (3) /N.<br />
Stark (4)<br />
Eintracht Frankfurt: Trapp -Hinteregger,Hasebe,<br />
N'Dicka -da<br />
Costa, G. Fernandes, Rode,<br />
Kostic (89. Willems) -Rebic<br />
(85. Paciencia) -Haller (75. de<br />
Guzmán), Jovic<br />
VfB Stuttgart: Zieler -Kabak, Pavard,<br />
M. O. Kempf -Beck, Gentner<br />
(34. Didavi), Castro, Insua -<br />
Esswein, Zuber (72. Aogo) -<br />
Gonzalez (79. Mar.Gomez)<br />
Schiedsrichter:Dr. Felix Brych<br />
(München)<br />
Zuschauer:51500 (ausverk.)<br />
Tore: 1:0 Kostic (45.), 2:0<br />
Kostic (64.), 3:0 Jovic (84.)<br />
Gelbe Karten: Haller (3), Hasebe<br />
(3) /Insua (4)<br />
Werder Bremen: Pavlenka -Gebre<br />
Selassie, Veljkovic, Moisander<br />
(29. Langkamp), Augustinsson<br />
-M.Eggestein -Möhwald,<br />
Klaassen -M.Kruse -Harnik<br />
(60. J. Eggestein), Rashica (84.<br />
Sargent)<br />
FSV Mainz 05: Fl. Müller -Brosinski,<br />
Bell, Niakhaté, Martín -<br />
Kunde Malong (81. Ujah) -Öztunali<br />
(46. Maxim), Latza -Boetius<br />
-Mateta (70. Onisiwo),<br />
Quaison<br />
SR: Marco Fritz<br />
Zuschauer:40711<br />
Tore: 1:0 Rashica (3.), 2:0 M.<br />
Kruse (36.), 2:1 Quaison (52.),<br />
3:1 M. Kruse (63.)<br />
Gelbe Karten: -/Boetius (7)<br />
SC Freiburg: Schwolow-P.Stenzel,<br />
K. Schlotterbeck, Heintz,<br />
Günter -Frantz (70. L. Waldschmidt),<br />
Abrashi, Höfler,Grifo<br />
(90. J. Gondorf) -Haberer -Höler<br />
(79. Gulde)<br />
Bayern München: Ulreich -Kimmich,<br />
Boateng (73. Süle), Hummels,<br />
Rafinha -Thiago-James<br />
Rodríguez, Goretzka, Coman<br />
(73. F. Ribéry) -Müller (55.<br />
Gnabry), Lewandowski<br />
SR: Christian Dingert<br />
Zuschauer:24000<br />
Tore: 1:0 Höler (3.), 1:1 Lewandowski<br />
(22.)<br />
Gelbe Karten: Günter (3), Abrashi<br />
(3), Heintz (2) /Hummels<br />
(1)<br />
Fortuna Düsseldorf: Rensing -<br />
Mat. Zimmermann, Ayhan (52.<br />
A. Hoffmann), Kaminski, Gießelmann<br />
-Bodzek (60. Bormuth),<br />
Stöger -Raman, O. Fink, Suttner<br />
-Hennings (71. Kownacki)<br />
Mönchengladbach: Sommer -<br />
Johnson (69. Raffael), Elvedi,<br />
Ginter,Wendt -Hofmann, Strobl,<br />
Neuhaus (46. Zakaria) -T.Hazard<br />
(41. P. Herrmann), Stindl,<br />
Pléa<br />
SR: Stieler -Zuschauer:52500<br />
Tore: 1:0 Hennings (6.), 2:0<br />
Stöger (12.), 3:0 Hennings<br />
(16.), 3:1 Zakaria (83.)<br />
GK: Suttner (1), Hoffmann (3) /<br />
Neuhaus (3), Pléa (2), Strobl<br />
(4)<br />
1. FC Nürnberg: Mathenia -Ro.<br />
Bauer,Mühl, Ewerton (54. Margreitter),<br />
Leibold -Erras -Löwen,<br />
Behrens -Kubo (84. Ilicevic),<br />
Ishak, Kerk (70. Pereira)<br />
FC Augsburg: Kobel -Danso,<br />
Gouweleeuw,R.Khedira, Max -<br />
Koo (78. Cordova), Baier -<br />
Hahn, Gregoritsch, Ji -Finnbogason<br />
(46. M. Richter)<br />
Schiedsrichter:Siebert<br />
Zuschauer:42658<br />
Tore: 1:0 Ishak (52.), 2:0 Pereira<br />
(88.), 3:0 Löwen (90.+1)<br />
Gelbe Karten: Ro. Bauer (2) /Ji<br />
(2), Baier (7), Gregoritsch (2)<br />
Hannover96: M. Esser -Sorg<br />
(46. Muslija), Anton, Wimmer,<br />
Albornoz (61. Felipe) -Bakalorz,<br />
Schwegler -Haraguchi, Maina<br />
(75. Asano) -N.Müller,Weydandt<br />
FC Schalke04: Nübel -Bruma,<br />
Salif Sané, Nastasic -Stambouli,<br />
Mascarell, Oczipka -Rudy<br />
(71. Kutucu), Serdar (79. Boujellab)<br />
-Uth, Embolo (90. Konopljanka)<br />
Schiedsrichter:Jablonski<br />
Zuschauer:44500<br />
Tore: 0:1 Serdar (39.)<br />
Gelbe Karten: Weydandt (1) /<br />
Bruma (4)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 – S eite 20 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Borussia Dortmund<br />
Schwarz-gelber<br />
Dusel<br />
Daniel Theweleit<br />
sieht einen BVB,der Fortuna<br />
auf seiner Seite hat.<br />
Eigentlich wollte Sebastian Kehl<br />
lediglich das spektakuläre Ende<br />
eines komplizierten Fußballspiels<br />
kommentieren, als er einen alten<br />
Bundesligabegriff umdeutete, und<br />
den aufregenden Wettkampf um die<br />
deutsche Meisterschaft mit einer<br />
neuen Facette bereicherte. „Vom<br />
Bayern-Dusel hat man ja früher auch<br />
immer gesprochen“, sagte der Leiter<br />
der Dortmunder Lizenzspielerabteilung,<br />
nachdem der BVBein Spiel gegen<br />
Wolfsburg gewonnen hatte, zu<br />
dessen Verlauf ein 0:0 erheblich besser<br />
gepasst hätte als dieses 2:0, das<br />
nach zwei späten Treffern des Stürmers<br />
Paco Alcácer in die Saisonstatistik<br />
einfließt. Wie schon am Spieltag<br />
zuvor in Berlin hatten die Dortmunder<br />
also in der Nachspielzeit getroffen,<br />
was den Verdacht nahelegt,<br />
dass sich da gerade tatsächlich so etwas<br />
wie ein BVB-Dusel entwickelt.<br />
Während die Münchner in Freiburg<br />
willensstark, druckvoll aber<br />
glücklos auf den Sieg drängten, profitierten<br />
die Dortmunder bei ihrem<br />
späten Siegtor vonder Fortune eines<br />
abgefälschten Freistoßes Alcácers<br />
und einer Mauer, die der Schiedsrichter<br />
beinahe eineinhalb Meter zu<br />
weit vomBall entfernt postierthatte.<br />
DerReus-Faktor<br />
Sollte Borussia Dortmund am Saisonende<br />
tatsächlich Deutscher<br />
Meister werden, könnte dieser<br />
grundsätzlich ja eher unscheinbare<br />
27. Spieltag als womöglich vorentscheidender<br />
Wendepunkt in die Saisongeschichte<br />
eingehen. Die ganze<br />
Fußballnation spricht ja vom vermeintlich<br />
entscheidenden direkten<br />
Duell der beiden führenden Klubs<br />
der Bundesliga am kommenden Wochenende,<br />
dabei hat so ein Durchschnittssonnabend<br />
wie der vorige das<br />
Potenzial, exakt die gleichen Effekte<br />
in der Tabelle zu erzeugen. Wäre<br />
Alcácers-Schuss nicht ins Torgeflogen<br />
und eine der Münchner Großchancen<br />
in der Schlussphase von<br />
Freiburggenutzt worden, stünden die<br />
Bayern nun zwei Zähler vordem BVB.<br />
Jetzt können die Dortmunder in<br />
München sogar verlieren, ohne dramatisch<br />
an Boden zu verlieren.<br />
Nach Wochen, in denen das Momentum<br />
auf der Seite des FC Bayern<br />
zu liegen schien, ist es nun der Rekordmeister,der<br />
in dieser Partie richtig<br />
viel zu verlieren hat. Undfür den<br />
dieses Spiel zu einem psychologisch<br />
ausgesprochen ungünstigen Zeitpunkt<br />
kommt. Dass Dortmunds Kapitän<br />
Marco Reus, der aufgrund der<br />
Geburt seines ersten Kindes gegen<br />
Wolfsburgfehlte,dann beflügelt vom<br />
jungen Vaterglück in den Saisonendspurtgehen<br />
wird, könnte ebenfalls zu<br />
einem Faktor in einem Wettbewerb<br />
werden, in dem genau solche Kleinigkeiten<br />
in der mentalen Konstitution<br />
der beiden großen Rivalen entscheidend<br />
werden könnten.<br />
DankeGott! Paco Alcácer huldigt höheren<br />
Mächten.<br />
AFP/SCHUERMANN<br />
Schämen sich für die erbrachte Nicht-Leistung in Leipzig: die Herthaner Davie Selke(l.) und Karim Rekik<br />
Sprachlos<br />
Nach dem 0:5 in Leipzig fehlen Spielern und Trainer die Worte. Dardai kündigt „ehrlichen Dialog“ an<br />
VonPatrick Berger<br />
Etwa 14 Stunden später<br />
hatte der sonst so redselige<br />
PalDardai seine Wortewiedergefunden.<br />
Am Sonntagmorgen<br />
war der Trainer von Hertha<br />
BSC zu Gast beim Fußballtalk von<br />
JörgWontorra. Der Sender Sky hatte<br />
Dardai sogar kurzfristig angeboten,<br />
nach der heftigen 0:5 (0:2)-Klatsche<br />
bei RB Leipzig dem TV-Auftritt fernbleiben<br />
zu können. Doch Dardai, ein<br />
Mann, der sich auch in unangenehmen<br />
Momenten nicht davor scheut,<br />
sich zu stellen, dachte gar nicht<br />
daran. Undsostieg der 43-Jährige im<br />
Morgengrauen in grauer Jeans, weißem<br />
Hemd und schwarzemSakko in<br />
den Flieger nach München und<br />
nahm kurze Zeit später neben Kultmoderator<br />
Wontorra Platz. „Das ist<br />
besser für die Ruhe“, bemerkte Dardai,<br />
„wenn ich auf dem Trainingsplatz<br />
gewesen wäre, wer weiß, was<br />
passiert wäre. Ein bisschen Abstand<br />
tut gut.“<br />
Unmittelbar nach der „gefühlt<br />
größten Niederlage in meiner Trainerkarriere“<br />
hatte sich der Coach auf<br />
der Pressekonferenz noch selbst geschützt,<br />
in dem er sich auf die Lippen<br />
biss. Erhabe gelernt, in solchen<br />
Situationen lieber seinen Mund zu<br />
halten, bevor er jemanden beleidige<br />
oder Sachen sage, die nicht in Ordnung<br />
seien.<br />
WasDardai am Sonnabend innerlich<br />
so sehr zum Brodeln brachte,<br />
war der blut- und wehrlose Auftritt<br />
seiner Mannschaft. Vor 41939 Zuschauern<br />
in Leipzig gerieten die<br />
Blau-Weißen derart unter die Räder<br />
wie kaum zuvor in Dardais viereinhalbjähriger<br />
Amtszeit. Im April 2016<br />
gab es ein 0:5 in Gladbach. Seinerzeit<br />
lag Hertha nach 65 Minuten allerdings<br />
nur 0:2 zurück, in Leipzig war<br />
die Messe nach Toren von Yussuf<br />
Poulsen (27./56./62.) sowie Emil<br />
Forsberg (17.) und Amadou Haidara<br />
(64.) früh gelesen.<br />
Auch die Kicker stellen sich<br />
„Das war das schlechteste Spiel, seitdem<br />
ich Hertha-Trainer bin“, analysierte<br />
Dardai. „Aber das gehört auch<br />
dazu. Da muss man sich stellen.“ Der<br />
frühereBundesligaprofi und Co-Moderator<br />
Jan Aage Fjörtoft lobte den<br />
Coach dafür:„Sich jetzt nicht zu verstecken<br />
nach so einer Klatsche –das<br />
ist stark.“<br />
Während Dardai im Fernsehstudio<br />
in Unterföhring im Nordosten<br />
Münchens saß, leitete Co-Trainer<br />
RainerWidmayer im <strong>Berliner</strong>Westen<br />
auf dem Schenckendorffplatz das<br />
Auslaufen. „Ich bin auch enttäuscht.<br />
Ich kann nicht verlieren –und wenn<br />
es dann so extrem ist, hat man dran<br />
zu knabbern“, bekannte der nach<br />
Saisonende zum VfB Stuttgart abwandernde<br />
Schwabe. „Aber die<br />
Jungs sind einsichtig. Sie haben<br />
schon nach dem Spiel in der Mixed<br />
Zone das Ganze selbstkritisch betrachtet<br />
–das ist der richtige Ansatz.“<br />
In derTat: DieAkteureverkrochen<br />
sich nach den desaströsen 90 Minuten<br />
keineswegs.„Wirhaben jetzt drei<br />
Spiele verloren, ich bin sprachlos,<br />
das ist sehr enttäuschend“, sagte<br />
etwa Marko Grujic. „Wir lassen uns<br />
quasi verarschen“, befand Valentino<br />
Lazaro, während Niklas Starkvon einem„scheiß<br />
Spiel“ sprach und Davie<br />
Selke die Leistung als„fatal“ bezeichnete.„Wervon<br />
uns Spielernjetzt von<br />
Europa redet ...“, ergänzte Selke und<br />
Weitermachen, besser machen<br />
OTTMAR WINTER<br />
stockte dann. Den Satz führte der<br />
Stürmernicht weiter aus.<br />
Eine Teilnahme im kommenden<br />
Jahr am europäischen Wettbewerb<br />
können sich die Herthaner abschminken.<br />
Erstmals in dieser Saison<br />
haben sie drei Spiele am Stück<br />
verloren. Mit 35 Punkten befindet<br />
sich Hertha, das sagt auch Dardai,<br />
„im Niemandsland“. Mit solchen<br />
Auftritten ist selbst das Minimalziel,<br />
ein einstelliger Tabellenplatz, in Gefahr.<br />
„So ein Gesicht habe ich von<br />
uns noch nicht gesehen. Ich bin extrem<br />
enttäuscht“, sagte Lazaro.<br />
Chronischer Rückrundenfluch<br />
Und irgendwie bleibt auch in dieser<br />
Spielzeit wieder der Eindruck haften,<br />
dass Hertha in der Rückrunde<br />
schwächelt. Das ist fast schon chronisch.<br />
In den bislang zehn Spielen<br />
seit dem Jahreswechsel fuhr Hertha<br />
nur drei Siege ein. Auch deshalb will<br />
Dardai ab Dienstag einen „ehrlichen<br />
Dialog“ mit den Spielernführen, um<br />
Fehler aufzuarbeiten und möglichst<br />
schnell in die Spur zu finden. Die<br />
richtigen Wortewirderbis dahin gefunden<br />
haben.<br />
Erste Heimniederlage seit Januar 2018, zweite Pleite in Serie: Unions Coach Fischer richtet den Blick aber nur nach vorne<br />
VonMathias Bunkus<br />
Zumindest einer hatte im Verlauf<br />
des Sonnabends bis in die späten<br />
Abendstunden in Köpenick ausgesprochen<br />
gute Laune. Steffen Baumgart,<br />
der ehemalige Union-Profi mit<br />
Kultstatus und aktuelleTrainer des SC<br />
Paderborn, ließ den Abend ganz gemütlich<br />
beim Italiener einen Steinwurf<br />
entfernt von seinem Domizil in<br />
der Altstadt Köpenick ausklingen. Im<br />
Isola da Capri gab es bei Antonio ein<br />
Abendessen mit der ganzen Familie.<br />
Seine Elternwaren zu einem Spiel ihresSprösslings<br />
als Trainer nach Berlin<br />
gekommen, seine Ehefrau Katja –Leiterin<br />
der Unionfanshops –lebt nach<br />
wie vormit den Kinderndort.<br />
Aber nicht nur die Pizza Scampi<br />
hatte Baumgart vorzüglich gemundet.<br />
Auch das Resultat, errungen zuvorinden<br />
Stunden in der Alten Försterei,<br />
war ganz nach seinem Geschmack.<br />
Mit 3:1 gewannen die Ostwestfalen<br />
da, wo sich in 20 Versuchen<br />
seit dem 26. Januar 2018 alle vergeblich<br />
an einem Auswärtserfolg versucht<br />
hatten.<br />
Erst am Sonntag fuhr der 47-Jährige<br />
zurück in seine Wahlheimat,<br />
um seine Truppe<br />
da auf den bevorstehenden<br />
Pokalfight gegen den Hamburger<br />
SV am Dienstag<br />
(18.30 Uhr) einzustellen.<br />
Ein Spiel übrigens, von<br />
dem man in Köpenick<br />
nicht recht weiß, wie es am<br />
besten ausgehen sollte.<br />
Eine demoralisierende Niederlage<br />
für den HSV hätte<br />
genau so etwas wie eine mögliche Zusatzbelastung<br />
beim Erreichen des<br />
Halbfinales. Denn im Aufstiegsrennen<br />
könnten am Ende Kleinigkeiten<br />
über den Ausgang entscheiden.<br />
Wenn ein Fußballlehrer gute<br />
Laune hat, liegt es in der Naturder Sache,dass<br />
sein Gegenüber eine andere<br />
Gefühlslage hat. Unions Trainer Urs<br />
Fischer ärgerte sich über eine durchaus<br />
vermeidbareNiederlage.„Wirhaben<br />
es dem Gegner zu einfach gemacht.<br />
Unssind zu viele individuelle<br />
Fehler unterlaufen, die zu<br />
Toren oder gefährlichen<br />
Aktionen führten. Mich ärgert<br />
nicht, dass eine Serie<br />
zu Ende gegangen ist, sondern<br />
die Art und Weise.<br />
Man muss nicht groß nach<br />
DPA/GORA<br />
Ausreden suchen.Wirmüssen<br />
den Mund abwischen<br />
Union-Coach und versuchen, es das<br />
UrsFischer nächste Mal besser zu machen“,<br />
analysierte der 53-<br />
Jährige die zweite Pleite hintereinander.<br />
Groß darüber lamentieren wollte<br />
Fischer jedoch nicht. Zumal der Blick<br />
auf die Tabelle zeigt, dass Union sich<br />
zwar wieder ein Chance hat entgehen<br />
lassen, den Abstand nach oben zu<br />
verkürzen, aber sich mit Rang drei<br />
weiter in einer guten Ausgangsposition<br />
befindet. Jeder in Köpenick hätte<br />
das wohl mit Kusshand unterschrieben,<br />
wenn es ihm vor dem ersten<br />
Spieltag so versprochen worden wäre.<br />
Und noch einer ärgerte sich, obwohl<br />
er bei der Rückkehr nach knapp<br />
zweimonatigem Verletzungsausfall<br />
mit einem Comeback-Tor allen<br />
Grund zur Freude gehabt hätte –Sebastian<br />
Polter! Denn dessen sechster<br />
Saisontreffer (90.+4) war eben nur Ergebniskosmetik,<br />
weil zuvor Christopher<br />
Antwi-Adjej (41.), Sven Michel<br />
(88.) und Philipp Klement (90.+1) alles<br />
klar gemacht hatten für den SCP.<br />
„Ich hätte lieber nicht getroffen, dafür<br />
aber gewonnen“, so Polter. Dennoch<br />
könnte der Mittelstürmer so etwas<br />
wie das große Plus für die restlichen<br />
sieben Spiele im Endspurt werden.<br />
Auch wenn der 28-Jährige vor überzogenen<br />
Erwartungen warnt: „Nur<br />
weil ich wieder da bin, läuft es nicht<br />
vonallein.“<br />
Und<br />
Hoeneß<br />
schweigt<br />
Die Bayern verlieren in<br />
Freiburg wichtige Punkte<br />
Mehr als ein gezischtes „Wiedersehen“<br />
kam Uli Hoeneß nicht<br />
über die Lippen. Der Präsident des<br />
FC Bayern verschwand nach dem 1:1<br />
(1:1) beim SC Freiburg schweigend<br />
aus dem Schwarzwald-Stadion –<br />
das, was Trainer Niko Kovac und<br />
Sportdirektor Hasan Salihamidzic zu<br />
sagen hatten, klang aber so,als hätte<br />
der Rekordmeister vor der „Woche<br />
der Wahrheit“ tiefgreifendere Probleme<br />
als die an Borussia Dortmund<br />
verlorene Tabellenführung. „Ich<br />
glaube,dass der eine oder anderegedacht<br />
hat: 'Das wird schon.' Aber es<br />
wurde eben nicht“, sagte Kovac, der<br />
ebenso grimmig wie Hoeneß erkennen<br />
ließ, dass seine Spieler seinen<br />
Anweisungen nicht gefolgt sind:<br />
„Das Entscheidende war, dass wir<br />
nicht so ins Spiel reingegangen sind,<br />
wie ich mir das vorgestellt habe.“<br />
Schon nach drei Minuten war der<br />
Matchplan der Münchner dahin, als<br />
Lucas Höler per Kopf ins Freiburger<br />
Glück traf. Zwar gelang Robert Lewandowski<br />
(22.) mit seinem 199.<br />
Bundesligator der Ausgleich, und vor<br />
allem in der zweiten Halbzeit erspielten<br />
sich die Bayern eineVielzahl<br />
an Chancen. „Aber im Großen und<br />
Ganzen war es total enttäuschend“,<br />
sagte Salihamidzic.<br />
Er habe nicht erkennen können,<br />
„dass wir die richtige Einstellung<br />
hatten“, sagte der Sportdirektor, der<br />
von seinem Platz auf der Bank nicht<br />
das Gefühl gehabt habe, „dass wir<br />
das unbedingt gewinnen wollen. Der<br />
Funke ist nicht übergesprungen.“<br />
Dasschnelle 0:1 brachte auch Nationalspieler<br />
Leon Goretzka in Rage:<br />
„Wir haben in den ersten fünf Minuten<br />
gepennt. Wir haben das vorher<br />
700-mal in der Kabine angesprochen,<br />
das ist unerklärlich.“<br />
Hummels sieht’s entspannt<br />
Am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) spielt<br />
der FC Bayern im Pokal-Viertelfinale<br />
gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim,<br />
am Sonnabend (18.30<br />
Uhr/Sky) kommt der BVB zum Spitzenspiel<br />
nach München. „Das heißt,<br />
dass wir eine Reaktion zeigen müssen<br />
und dass wir Meister werden<br />
wollen. Ich erwarte, dass wir sie aggressiv<br />
unter Druck setzen“, sagte<br />
Salihamidzic, der auf die Frage, was<br />
sich spielerisch verbessern müsse,<br />
vielsagend antwortete: „Vieles!“<br />
Die Bayern-Profis, die nach und<br />
nach aus dem kleinen Freiburger<br />
Stadion die wenigen Meter zum<br />
Mannschaftsbus gingen, wirkten dagegen<br />
erstaunlicherweise kaum enttäuscht.„Natürlich<br />
ist das ein Dämpfer,<br />
aber keiner, der nachhaltig im<br />
Kopf hängen bleibt“, sagte Mats<br />
Hummels, der über weite Strecken<br />
gemeinsam mit Jérôme Boateng die<br />
Innenverteidigung gebildet hatte.<br />
Bei26Torschüssen und „mindestens<br />
fünf, sechs hochkarätigen Chancen<br />
kann man nicht so viel falsch gemacht<br />
haben“, sagte der ehemalige<br />
Nationalspieler. (sid)<br />
Alles andere als begeistert:<br />
Bayern-Präsident Uli Hoeneß<br />
GETTY/HANGST
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 – S eite 21<br />
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Feuilleton<br />
„Rufmord“: Prämierter<br />
ZDF-Film über Cybermobbing<br />
in der Schule<br />
Seite 23<br />
„Die Grenze zwischen West und Ost war nicht die Oder.“<br />
Arno Widmannzum 90. Geburtstag des mitteleuropäischen Schriftstellers Milan Kundera Seite 22<br />
Verstrickung<br />
Ein Brief an<br />
Wolf Biermann<br />
PetraKohse<br />
hat Daniel Krugs<br />
bittere Vorwürfe gelesen.<br />
Daniel Krug hat einen Brief geschrieben.<br />
Einen offenen. An<br />
Wolf Biermann. „Es wirddir wurscht<br />
sein, aber meinen Respekt hast du<br />
verspielt!“, schreibt der Sohn von<br />
Manfred Krug darin als ersten Satz.<br />
Es gab also einmal Respekt, aber einen,<br />
von dem der Schreiber nicht<br />
annimmt, dass er je erwidertworden<br />
wäre. Hier spricht einer, der schon<br />
lange gekränkt ist. Anlass des Schreibens<br />
ist Biermanns Buch „Barbara“,<br />
ein Band mit Novellen, in denen er<br />
Begegnungen und Personen literarisch<br />
überformt, und in dem es auch<br />
einen Text über Manfred Krug gibt.<br />
In bitterem Tonkritisiert Daniel<br />
Krug, dass Biermann seinen vor<br />
zweieinhalb Jahren verstorbenen<br />
Vater im Buch als „Freund“ bezeichne,<br />
obwohl es kaum Kontakt<br />
zwischen beiden Künstlern gegeben<br />
habe.Und obwohl er ihn gleichzeitig<br />
um einer Pointe willen ans Messer<br />
liefereund als„protzenden Angeber“<br />
und „prügelnden Primitivling“ schildere.<br />
Außerdem kolportiere Biermann<br />
zwar korrekt, dass Krug Freunden<br />
gegenüber einmal verkündet<br />
habe„Ich bin jetzt Millionär!“, unterschlage<br />
dabei aber, dass dies ironisch<br />
gemeint gewesen sei.<br />
DasAndenken Manfred Krugs,so<br />
sein Sohn, sei durch Biermann beschädigt.<br />
Und dies aus „Neid“ und<br />
als „Retourkutsche für zu wenig erwiderte<br />
Aufmerksamkeit und Liebe“.<br />
Warum habe er den Text der Familie<br />
nicht wenigstens vorher gezeigt? „Da<br />
ich ja kein Anfänger bin, lüge ich<br />
nicht mit Lügen, sondern nur mit<br />
Wahrheiten“, sagte Wolf Biermann<br />
über sein Buch am 16. März inder<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Andererseits endet<br />
die künstlerische Freiheit dort, wo<br />
Persönlichkeitsrechte verletzt werden.<br />
Ist Daniel Krug an einer juristischen<br />
Klärung interessiert? Oder<br />
reicht es ihm, dass sein Protest jetzt<br />
eine Fußnote des Biermann-Buches<br />
ist? Mit etwas Glück wird umgekehrt<br />
auch dieser auf eine Anzeige wegen<br />
Beleidigung verzichten. Die Verstrickung<br />
würde durch jeden Schritt voneinanderwegjanur<br />
immer größer.<br />
Der Spielverderber<br />
Deutsches Theater: Anne Lenk inszeniert Molières „Menschenfeind“ mit Ulrich Matthes in der Titelrolle<br />
VonUlrich Seidler<br />
So richtig lustig ist die Humorlosigkeit<br />
dieses Alceste<br />
nicht. Molières titelgebender<br />
Menschenfeind wird eigentlich<br />
zur Lachnummer, weil er<br />
von einem Ehrlichkeitsfimmel erfasst<br />
ist und jegliche Höflichkeit als<br />
Lüge ablehnt. Ob in der höfischen<br />
Kultur des 17. Jahrhunderts oder in<br />
der Kommunikation über soziale<br />
Medien heute: Wersich nicht an die<br />
Spielregeln eines öffentlichen Miteinanders<br />
hält, über den macht man<br />
sich lustig –schon um sich so einen<br />
übergriffigen Prinzipienreiter vom<br />
Leibe zu halten.<br />
In dem Stück –esgilt als eines der<br />
zu Molières Lebzeiten weniger erfolgreichen<br />
und zugleich als sein autobiografischstes<br />
–ist der Spielverderber<br />
Alceste von Gefühlen für<br />
Célimène ergriffen, von seinen Gefühlen<br />
wohlbemerkt, weniger von<br />
Célimène persönlich. Ihre Hingabe<br />
soll exklusiv und bedingungslos sein<br />
und seine Liebe ihr alles auf der Welt<br />
ersetzen können. Als sie sich weigert,<br />
mit ihm die Einsamkeit zu suchen,<br />
den Menschen den Rücken zu kehren,<br />
ist er bis ins Tiefste verletzt und<br />
stößt sie vonsich.<br />
Käfig ohne Narren<br />
Wiewohl Célimène am Anfang nicht<br />
abgeneigt ist, bringt sie sich vor diesem<br />
emotionalen Totalitarismus<br />
hinter zahlreichen Verehrern inDeckung.<br />
Gerade findet die junge<br />
Witwe zurück ins Leben, was im<br />
Deutschen Theater in der Inszenierung<br />
von Anne Lenk nicht so leicht<br />
ist. Hier ist die Welt ein schwarzer<br />
tür- und fensterloser Käfig mit Gitterwänden<br />
aus Gummilitzen<br />
(Bühne: Florian Lösche), durch die<br />
man auf die Bühne schlüpfen und in<br />
alle Richtungen wieder entschwinden<br />
kann. Draußen lauert das<br />
schwarze Nichts.<br />
Alles in dieser farblosen Leere<br />
steht und fällt mit dem durchaus eher<br />
flachen Humor der Mitinsassen –sie<br />
sind, wenn auch nur in Grautönen, so<br />
doch extravagant und betont dreidimensional<br />
gekleidet (Kostüme: Sibylle<br />
Wallum). Sie scheinen sich damit<br />
gegen das brutale weiße Kunstlicht<br />
wehren zu wollen. Es zerschneidet<br />
die Kastenwelt zuweilen in<br />
vertikale Streifen, sodass die Figuren<br />
Werden kein Paar:Alceste und Célimène (Ulrich Matthes, Franziska Machens).<br />
sich in barcodeartige körperlose Gestalten<br />
auflösen, die nur aus in Reimen<br />
gebundener Sprache bestehen.<br />
Werwollte da mit einem wie Alceste<br />
allein sein? Undwas würde der überhaupt<br />
noch sagen, wenn er niemanden<br />
hätte, über den er sich aufregen<br />
und erheben könnte?<br />
Ulrich Matthes tut, wofür man ihn<br />
sonst feiert, also alles,umseine Figur<br />
nicht für ein paar Pointen zu denun-<br />
ARNO DECLAIR<br />
zieren. Diese Art, mit der er dem<br />
leicht zu habenden Humor ausweicht,<br />
um der Figur Wahrhaftigkeit<br />
zu verleihen, erhebt ihn auf eine moralisch<br />
höhere Stufe der schauspielerischen<br />
Eitelkeit: sehr löblich und<br />
passend zum Spielverderber Alceste –<br />
aber eben doch Spielverderberei. „In<br />
IhremKampf gegen die menschliche<br />
Natur /Werden Sie selbst schon zur<br />
komischen Figur“, warnt Philinte<br />
(Manuel Harder) seinen Freund Alceste.Und<br />
was antwortet unser Menschen-<br />
und also auch Zuschauerfeind?„Das<br />
will ich ja. Dasist ein gutes<br />
Zeichen./ Das freut mich. Genau das<br />
wollte ich erreichen.“ Humorlosigkeit,<br />
die absichtlich komisch sein will<br />
statt unfreiwillig? Nö, so macht es keinen<br />
Spaß,jemanden auszulachen.<br />
DasZuschauerherzgehörtden gockelhaften<br />
Kavalieren, die mit Alceste<br />
um Célimène konkurrieren – was<br />
Matthes’ Kollegen mit herzerfrischend<br />
niedriger schauspielerischer<br />
Eitelkeit vorführen: Elias Arens wirft<br />
als ausgezehrter Clitandre seine langen<br />
Fettsträhnen, Jeremy Mockridge<br />
flötet als weggetreten durchleuchteterNarziss<br />
denFrauenhinterher, und<br />
allen voran wirft sich Timo Weisschnur,der„dicke<br />
Dichter“ Oronte,in<br />
einem Blouson-Anzug und zierlichen<br />
Wappen-Pantoletten in Pose. Erlässt<br />
weich das Becken kreisen und glättet<br />
das Gesicht zueinem sonnigen Lächeln,<br />
das seiner bescheidenen Meinung<br />
nach alle Welt für ihn einnehmen<br />
müsste.Alle Welt spielt mit –außer<br />
Alceste, der Orontes Sonett auf<br />
ehrabschneidendeWeise kritisiertund<br />
für diesen Verriss vor das Schiedsgericht<br />
geladen wird (glücklich überwundene<br />
Praxis,Anm. d. Kritikers).<br />
Diplomatin im Parkett<br />
Diese Gockeleien sind fröhliche Karikatur;<br />
richtig ernst und verletzend<br />
wirdeserst in der Liebe.DreiFrauen<br />
macht Alceste mit seinem Moral-Ego<br />
unglücklich: die verlangend tugendhafte,<br />
von der Männerwelt enttäuschte<br />
Arsinoé (Judith Hofmann);<br />
die ihm offenherzig nacheifernde<br />
Éliante (Lisa Hrdina), die Alceste nur<br />
als Mittel zur Rache an Célimène zu<br />
missbrauchen versucht, und eben<br />
Célimène, gespielt von Franziska<br />
Machens. DasEntsetzen, das ihr Gesicht<br />
entstellt, als sie am Ende bemerkt,<br />
wem sie da gerade noch von<br />
derSchippe springt, bleibt haften.<br />
Das Publikum –die diplomatisch<br />
durchtrainierte Angela Merkel saß in<br />
der Premiere, um Alceste zu belächeln<br />
–war wohl glücklich über den<br />
ästhetisch übersichtlichen, auf die<br />
Kraft der Sprache vertrauenden<br />
Abend. Man applaudierte lang und<br />
freudig –auf wessen Kosten?<br />
DerMenschenfeind 4., 16., 20.April,19.30Uhr,<br />
DeutschesTheater,Karten: 28441225<br />
NACHRICHTEN<br />
Kirill Serebrennikow erhält<br />
russischen Filmpreis<br />
Derunter Hausarrest stehende russische<br />
Regisseur Kirill Serebrennikow<br />
ist für seinen Kinofilm „Leto“ mit einem<br />
der wichtigsten Filmpreise des<br />
Landes ausgezeichnet worden. „Ich<br />
hoffe ernsthaft, dass es das letzte Mal<br />
ist, dass Kirill Serebrennikowseinen<br />
eigenen Preis nicht abholen kann“,<br />
sagte der Produzent, Ilja Stewart, bei<br />
der Verleihung der „Nika“ für die<br />
beste Regiearbeit am Sonnabend in<br />
Moskau. Serebrennikowwurde im<br />
Sommer 2017 wegen angeblicher<br />
Unterschlagung vonFördergeldern<br />
festgenommen. (dpa)<br />
Ernest-Hemingway-Archiv<br />
in Kuba eröffnet<br />
DerNachlass vonErnest Hemingway<br />
(1899–1961) wirdkünftig im<br />
ehemaligen Anwesen des US-<br />
Schriftstellers in Kuba gepflegt. Ein<br />
Archiv mit Beständen des Literatur-<br />
Nobelpreisträgers wurde am Sonnabend<br />
in seinem einstigen Wohnsitz<br />
in der Hauptstadt Havanna eröffnet,<br />
wie die nach dem Anwesen benannte<br />
Stiftung Finca Vigía mitteilte.<br />
Beider Eröffnung übte der US-Kongressabgeordnete<br />
James McGovern<br />
heftige Kritik an der Kuba-Politik der<br />
Regierung vonUS-Präsident Donald<br />
Trump: Es gebe „keinen guten und<br />
vernünftigen Grund“, warum die<br />
beiden Staaten keine normalen Beziehungen<br />
unterhalten sollten. Gladys<br />
Collazo, Leiterin des kubanischen<br />
Rats für Kulturerbe,bezeichnete<br />
die Einrichtung des Archivs als<br />
Resultat der Zusammenarbeit zwischen<br />
„Menschen guten Willens,die<br />
jedem Druck standhalten“. (AFP)<br />
Chöre und Orchester gründen<br />
gemeinsamen Dachverband<br />
Diebeiden Dachverbände der Chöre<br />
und der Amateurorchester in<br />
Deutschland haben sich in Gotha zu<br />
einem gemeinsamen Dachverband<br />
zusammengeschlossen. DerBundesmusikverband<br />
Chor &Orchester<br />
e.V. vertritt etwa drei Millionen Musiker<br />
in rund 100 000 Ensembles,wie<br />
das Unternehmen Kultourstadt Gotha<br />
mitteilte.Geschäftsstellen soll es<br />
in Berlin und Trossingen (Baden-<br />
Württemberg) geben. (dpa)<br />
UNTERM<br />
Strich<br />
XXXXXXX
22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
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Feuilleton<br />
Der Roman ist nicht tot<br />
Und auch der Autor lebt. Zum 90. Geburtstag des mitteleuropäischen Schriftstellers Milan Kundera<br />
VonArnoWidmann<br />
Wir Leser sind untreue<br />
Gesellen. Lange Jahre<br />
mögen wir dem Autor<br />
folgen, in den Buchhandlungen<br />
Ausschau halten nach<br />
seinen Büchern. Aber mit einem Mal<br />
oder auch schleichend schieben sich<br />
andere Autoren vor die einst geliebten.<br />
Wir sind auf der Suche nach<br />
neuen Sensationen. Neue Schauplätze,<br />
neue Geschichten aus unbekannten<br />
Weltgegenden. Manchmal<br />
verabschieden wir uns auch von der<br />
Schönheit der langen Perioden und<br />
wechseln hinüber ins Lager der Liebhaber<br />
der kurzen Sätze. Oder wir<br />
wenden uns nach der jugendlichen<br />
Vorliebe fürs Stakkato der erinnerungsschweren<br />
Kunst der Elegien zu.<br />
Distanz zum Frühwerk<br />
Milan Kundera wurde heute vor<br />
neunzig Jahren in Brünn geboren.<br />
1975 erhielt er eine Dozentur in Rennes.<br />
Die tschechoslowakische Regierung<br />
hinderte ihn nicht daran, sie anzunehmen.<br />
1978 zog Kundera nach<br />
Parisund lehrte an der École des Hautes<br />
Études en Sciences Sociales. Im<br />
selben Jahr erschien sein Roman„Das<br />
Buch vomLachen und Vergessen“. Er<br />
trug ihm den Entzug der tschechoslowakischen<br />
Staatsbürgerschaft ein.<br />
1981 erhielt er die französische<br />
Staatsbürgerschaft. Seit 1993 schreibt<br />
Kunderaauf Französisch.<br />
Kunderawurde nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg Mitglied der Kommunistischen<br />
Partei, 1950 wurde er schon<br />
wieder ausgeschlossen, 1967 wieder<br />
aufgenommen und 1970, er war einer<br />
der Protagonisten des Prager Frühlings<br />
gewesen, verabschiedete sich<br />
die Partei endgültig vonihm.<br />
Seine Arbeiten aus den Fünfzigerund<br />
frühen Sechzigerjahren lässt er<br />
nicht wieder veröffentlichen. Man<br />
wirft ihm darum manchmal vor, er<br />
wolle etwas verbergen. Man sollte<br />
aber nicht vergessen: Nicht jeder ist<br />
Autor vonAnfang an. Manche kämpfen<br />
sich mühsam durch tausend Anpassungen<br />
und Imitationen hindurch,<br />
bis sie zu sich selbst gefunden<br />
haben. Sie mögen das alte Ich nicht,<br />
das noch nicht ihres war. Sie sind<br />
froh, die Schlacken abgeworfen zu<br />
haben. Es ist ja schlimm genug, dass<br />
man veröffentlicht, dass also jedermann<br />
sehen kann, werman vordreißig,<br />
vierzig Jahren war und wer man<br />
heute ist. Es gehört ein großer Narzissmus<br />
dazu, das zu ertragen.<br />
Kundera habe, soglaubt ein Historiker<br />
belegen zu können, 1950 einen<br />
22-jährigen antikommunistischen<br />
Aktivisten bei der Polizei angezeigt.<br />
Der junge Mann habe dar-<br />
Leser,die ihm untreu wurden, sollten wieder zu seinen Bücherngreifen: Milan Kundera.<br />
aufhin 14 Jahre in einem<br />
Uranbergwerkarbeiten müssen. Das<br />
Dokument trug nicht die Unterschrift<br />
Kunderas. Kundera erklärte,<br />
mit dem ihm völlig unbekannten<br />
Vorgang nichts zu tun gehabt zu haben.<br />
Wir wissen nicht, was stimmt.<br />
DasDokument sei echt, heißt es.Das<br />
sagt nur, dass es ein Dokument des<br />
tschechoslowakischen Geheimdienstes<br />
ist. Über die Richtigkeit der<br />
in ihm behaupteten Tatbestände ist<br />
damit noch gar nichts gesagt.<br />
Mit Milan Kundera sind wir im<br />
Mitteleuropa des Kalten Krieges. Im<br />
Aufbruch, der für viele seiner Generation<br />
der Kommunismus war, und<br />
im zweiten Aufbruch, der der Abschied<br />
vonihm war.Der oft zunächst<br />
keiner war, sondern die Idee eines<br />
besseren, eines wirklichen Kommunismus,<br />
eines mit einem menschlichen<br />
Gesicht. Vielleicht ist das Buch<br />
schon geschrieben, das die langen<br />
Umwege beschreibt, die immer neue<br />
Generationen von„Renegaten“ hervorbrachten.<br />
Es war der Kundera,<br />
der von den Hoffnungen erzählte,<br />
von ihrem Scheitern auch, der den<br />
Bildern von Panzern, die in Menschen<br />
hineinfuhren, den Titel gab<br />
vonder „Unerträglichen Leichtigkeit<br />
des Seins“, der Meister eines aufgeklärten,<br />
aber süßen Schmerzes.<br />
Das Stichwort ist schon gefallen:<br />
Mitteleuropa. Das Wort erinnerte<br />
daran, dass die Grenze zwischen Ost<br />
und West nicht die Oder war. Was<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg Osteuropa<br />
genannt wurde, weil es der Sowjetunion<br />
unterstellt worden war,<br />
war in Wahrheit Mitteleuropa. Es<br />
hatte kulturell Jahrhunderte lang näher<br />
an Paris als an Moskau gelegen.<br />
Kundera erinnerte uns in seinen Romanen<br />
und Essays fortwährend<br />
daran. Er war nicht der Einzige.Nicht<br />
in der Tschechoslowakei, nicht in den<br />
anderen Ländern: In Ungarn gab es<br />
etwa György Konrád, der am 2. April<br />
85 Jahre alt werden wird, in Polen<br />
Andrzej Szczypiorski. Mitteleuropa<br />
meldete sich in den Jahren nach 1968<br />
mit einem Selbstbewusstsein zu<br />
Wort, das viele im Westen überraschte.<br />
Ästhetisch sagte Mitteleuropa<br />
der westeuropäischen Avantgarde:<br />
DerAutor lebt. DerRoman ist<br />
nicht tot. Derneue Mensch, vondem<br />
„Romanciers,<br />
die intelligenter sind als ihre Werke,<br />
sollten den Beruf wechseln.“<br />
Milan Kundera in „Die Kunst des Romans“<br />
die Sozialisten geträumt, den die<br />
Kommunisten zu erschaffen unternommen<br />
hatten, war nirgends erschienen.<br />
Der homo sovieticus war<br />
unübersehbar ein Schwundstadium<br />
des homo sapiens. Die altmodische,<br />
in Kursbüchern gerade mal wieder<br />
für tot erklärte Figur des allwissen-<br />
CATHERINE HELIE /LAIF<br />
den Erzählers, der Autor, der uns in<br />
wieder weit ausgreifenden Romanen<br />
die ganze unübersichtliche Vertracktheit<br />
von Weltenlauf und<br />
menschlicher Existenz vor Augen<br />
führt, statt uns zu sagen, wo es langgeht,<br />
war mit einem Mal wieder da<br />
und feierte Erfolge über Erfolge.<br />
In seinem Gespräch mit Philip<br />
Roth erklärte Kundera, wie viel er<br />
den Romanen vonDiderot und Laurence<br />
Sterne verdankte.„Ihre Experimente“,<br />
sagte er, „waren erfüllt von<br />
Glück und Freude.“ Auf den Akkord<br />
vonExperiment und Glück sprangen<br />
die 68er jeden Alters an. Es gab die<br />
Lust aufs Experiment, eine Sehnsucht<br />
nach dem Unbekannten. Man<br />
kann das heute, dasoviele sich zu<br />
sehnen scheinen nach dem, das sie<br />
kennen, nicht dick genug unterstreichen:<br />
dasVerlangen nach dem Fremden,<br />
dem Neuen.<br />
Das Neue ist nicht, was als News<br />
über die Bildschirme flimmert. Das<br />
Neue ist das,das der Autor entdeckt,<br />
wenn er nicht mehr schreibt, was er<br />
zu schreiben vorhatte, sondern<br />
wenn er dem Gang des Romans folgt.<br />
Der Autor ist wieder da, aber gerade<br />
nicht als der Herr seines Stoffes,sondern<br />
als der, der ihm zu folgen versteht.<br />
„Romanciers“, schreibt Milan<br />
Kunderain„DieKunst des Romans“,<br />
„die intelligenter sind als ihreWerke,<br />
sollten den Berufwechseln.“<br />
Das war die Botschaft, die die<br />
mitteleuropäischen Autoren in den<br />
Sechziger- und Siebzigerjahren für<br />
ihre Leser hatten. Es war die Erfahrung,<br />
dass die gesellschaftliche Produktion<br />
von Reichtum nicht von<br />
Plankommissionen zu bewältigen<br />
ist, dass sie nicht den Gesetzen des<br />
sogenannten demokratischen Zentralismus<br />
folgt. Dass sie auch nicht<br />
abhängt von Auflagenhöhen und<br />
Einschaltquoten. Sie muss von Individuen<br />
getan werden.<br />
Erfahrungen können nur dann<br />
zum gesellschaftlichen Reichtum<br />
werden, wenn sie als die Einzelner,<br />
ganz subjektiv, formuliert werden.<br />
Menschliche Gesellschaft ist die von<br />
Individuen. Wo die gekappt werden,<br />
da wird die Gesellschaft zerstört. Wo<br />
ein Paradies errichtet wird, da steht<br />
immer auch ein Archipel Gulag daneben.<br />
Für die nämlich, die nicht hineinpassen<br />
ins zu schaffende Paradies.Mit<br />
der Zeit wächst der Archipel<br />
Gulag und das Paradies verschwindet<br />
von der Landkarte. Die glücklichen<br />
Momente der Menschheit sind<br />
die, in denen Paradies und Gulag<br />
weit weggerückt, aber zu nahe sind,<br />
als dass jemand den Wunsch haben<br />
könnte sie zu errichten.<br />
Milan Kundera wird heute neunzig<br />
Jahrealt. DieKonstellationen, aus<br />
denen heraus er zum Schreiben<br />
kam, sind seit langem verschwunden.<br />
Seine untreuen Leser haben<br />
sich anderen Autoren zugewendet.<br />
Dabei täte es ihnen gut, wieder einmal<br />
„Die unerträgliche Leichtigkeit<br />
des Seins“ oder auch den schon<br />
sechs Jahrezuvor geschriebenen Roman<br />
„Das Buch vom Lachen und<br />
Vergessen“ zu lesen. Sie würden erkennen:<br />
DerRoman lebt.<br />
Verloren im Spätwerk<br />
Danach veröffentlichte Milan Kundera<br />
die großen Romane, die von<br />
den Schwierigkeiten der Liebe handeln<br />
in unserer westlichen Welt. Zuletzt<br />
erschien vonihm im Jahre2014<br />
„Das Fest der Bedeutungslosigkeit“.<br />
Er feiertdarin seine lang vergangene<br />
Geburtund seinen näher rückenden<br />
Tod. Mit diesem Buch habe er, so<br />
schrieb damals ein deutscher Kritiker,sein<br />
Talent überlebt.<br />
Kundera, der sein Frühwerk verwarf,<br />
weil er noch nicht zu sich gefunden<br />
hatte, hat sich womöglich<br />
am Ende auch wieder verloren. Wie<br />
wir alle das tun. Das gehört zum<br />
Menschsein dazu. Daran erinnert er<br />
uns,seine untreuen Leser.<br />
Wellness-, Kur- und Erholungsreisen<br />
an die polnische Ostseeküste<br />
LESERREISEN<br />
INFORMATIONEN UND BUCHUNG<br />
0800 –228 42 66<br />
Kennwort: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Swinemünde<br />
4- oder 8-tägige Reise an die polnische Ostseeküste<br />
22.04. –26.04.2019<br />
08.12. –15.12.2019<br />
weitere Termine von April bis Dezember online<br />
ab €199,–<br />
p. P. im DZ<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
·3xÜN/HP im im 4*Hotel Hamilton ·3xreichhaltiges Frühstücksbuffet<br />
·1xAbendessen vom Buffet am Anreisetag ·1xWellnesspaket bestehend<br />
aus: 1x Hydrojet-Massage (ca. 10 Min.) / 1x Gesichtsmassage<br />
(ca. 15 Min.) /1xMassage mit Aromakerzen (ca. 20 Min.) ·Freie Nutzung<br />
von Schwimmbad, Whirlpool und Sauna im Hotel (außerhalb der Therapiezeiten)<br />
·Leihbademantel ·Freier Internetzugang (WLAN) im Hotel<br />
· Örtliche, deutschsprachige Reiseleitung mit regelmäßigen Sprechstunden<br />
im Hotel · Möglichkeit zur Buchung von Ausflügen vor Ort<br />
Zusätzliche Kosten p. P.: ·EZ-Zuschlag: ab €48,–/3Nächte<br />
Kolberg<br />
15-tägiger Kur-Urlaub im berühmten Ostseebad<br />
25.05. –08.06.2019<br />
ab €579,–<br />
07.12. –21.12.2019<br />
p. P. im DZ<br />
weitere Termine von Mai bis Dezember online<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
·Haustür-Abholunginkl. Kofferservice ·An-und Abreiseimmodernen Fernreisebus·JeweilseinMittagsimbissundeinGetränkbeiAn-undAbreise·14x<br />
ÜN/HP im Aparthotel Nad Parseta ·2xKuchenbuffet (montags) ·Ärztliches<br />
Eingangsgespräch ·20Kur-Anwendungen pro Aufenthalt (2x pro Werktag)<br />
·Freie Nutzung von Schwimmbad, Whirlpool und Fitnessraum im<br />
Hotel ·Freie Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen ·Örtliche, deutschsprachige<br />
Reiseleitung mit regelmäßigen Sprechstunden im Hotel ·24-<br />
Stunden-Notruftelefon ·Möglichkeit zur Buchung von Ausflügen vor Ort<br />
Zusätzliche Kosten p. P.: ·EZ-Zuschlag: ab €168,– /14Nächte<br />
Mehr Informationen unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen |leserreisen@berliner-zeitung.de<br />
Detaillierte Informationen zur Reise und rechtliche Hinweise erhalten Sie vor Buchung vom Reiseveranstalter.<br />
Reiseveranstalter (i. S. d. G.): Vital Tours GmbH, Pettenkoferstr. 43, 10247 Berlin
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 23<br />
· ·<br />
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Feuilleton/Medien<br />
Zu früh<br />
für ein<br />
Abschiedsmahl<br />
Gob Squads Brexit-Abend<br />
„I love you, Goodbye“<br />
VonDoris Meierhenrich<br />
Vielleicht war es voreilig, die britische<br />
Regierung beim Wort zu<br />
nehmen und den 29. Märzals großes<br />
Brexit-Theater auch auf dem Theater<br />
festzulegen. Andererseits, warum<br />
sollte man Politiker nicht mal beim<br />
Wort nehmen, auch wenn wir im Fall<br />
der britischen Spezies gelernt haben,<br />
wie flüchtig ein solches „Wort“ doch<br />
ist. Eins ist klar:Brexit ist keineswegs<br />
gleich Brexit, und die „Noes“ und<br />
„Ayes“ in den seltsamen Abstimmungsprozessionen<br />
über die immer<br />
gleichen Fragen scheinen auch keineswegs<br />
die immer gleichen „Noes“<br />
und „Ayes“ zu sein.<br />
So ist am Freitag das Schicksalsdatum<br />
selbst quasi über Nacht zu einem<br />
ganz normalen Wochenende geworden.<br />
Was bedeutet, dass wir am<br />
Abend zwar noch mit einigem Erwartungskribbeln<br />
ins altehrwürdige<br />
HAU, dem nunmehrigen „House“<br />
marschierten, wo die Performer des<br />
britisch-deutschen Theaterkollektivs<br />
Gob Squad dem anberaumten Brexit<br />
dramatisch-parlamentarisch entgegen<br />
fieberten. Dann aber ließen sie in<br />
einer sechsstündigen Kochshow mit<br />
Tanzeinlagen den Brexit in sieben<br />
mehr oder weniger katastrophisch<br />
zubereiteten Nationalgerichten einfach<br />
verdampfen. Am Sonnabend<br />
schien die Sonne dann freundlicher<br />
denn je, und alles war wie zuvor: Die<br />
einst so hoffnungsfroh geschmiedete<br />
EU war nicht reduziert, und die <strong>Zeitung</strong>en<br />
verkündeten, dass bis zum 12.<br />
Aprilalles wieder offen sei.<br />
„Reset!“ lautet das englische Wort<br />
und fiel in dem locker improvisierten,<br />
auch seichten Sieben-Gänge-Kabarett<br />
im entstuhlten HAU 1gleich dutzende<br />
Male: als Kommando des auch<br />
hier zentralen Zeremonienmeisters<br />
„Mister Speaker“, der vom Rang aus<br />
das Identität stiften wollende Kochspektakel<br />
auf der Bühne ordnete. Es<br />
war aber auch der Sehnsuchtsruf der<br />
Performerin Berit Stumpf, der kurz<br />
vor Mitternacht erklang, nachdem<br />
ihrehessische„grüne Soße“ durch die<br />
Unkenntnis der britischen Hilfsköche<br />
in grüne Pampe endete.Verzweiflung<br />
Scheidungsgrund? Britische Hilfsköche<br />
verderben die grüne Soße. DOROTHEA TUCH<br />
klang aus ihrem „Reset!“ und jenes<br />
tief innere, sehr menschliche Pathos,<br />
dem Gob Squad seit 25 Jahren in ihren<br />
bunt verpackten „Real-Life“-Perfomances<br />
nachspüren. Wahre Gefühlsmomente<br />
sind ihnen immer<br />
wichtiger als diskursive Konstrukte,<br />
und so bilden auch hier die vielen<br />
Popzitate und aufgewärmten<br />
deutsch-britischen Klischees, die sie<br />
sich gegenseitig an die Kochmützen<br />
werfen, nur die Fassade für das unberührtMenschliche<br />
darunter.<br />
Und Berit Stumpf blättert das<br />
noch ein bisschen weiter auf, indem<br />
sie ihr historisch-praktisches Fantasiekostüm,<br />
das sie (wie die ihrer Kollegen)<br />
irgendwo zwischen Muppetshow<br />
und Shakespeare verortet, ablegt.<br />
Dann steht sie nackt da und<br />
wünscht sich dorthin zurück, wo<br />
noch kein Gerücht, keine Falschheit<br />
ihrebritisch-deutsche Liebe je trübte.<br />
Zu spät. Längst rührtjeder seinen eigenen<br />
Brei, sabotiert die Rezepte des<br />
anderen. Eine traurig groteske Manscherei<br />
–wie der Brexit selbst.<br />
Unsere Lehrerin ist nackt!<br />
Im prämierten ZDF-Drama „Rufmord“ beeindruckt Rosalie Thomass als wehrhaftes Cybermobbing-Opfer<br />
VonTorsten Wahl<br />
App für Obama<br />
Und das als Mosaik: Die Nationalgalerie zeigt die erste Europa-Schau des Afroamerikaners Jack Whitten<br />
VonIngeborg Ruthe<br />
Der Spirit wirkt. Er dringt<br />
aus jedem Schwung,<br />
etwa in einem steingrauen<br />
Bild, das Cy<br />
Twomblys gewebeartigen Malstrukturen<br />
gewidmet ist und auf dem sich<br />
Rakel-Spuren finden, als sei der<br />
Wind über eine Eisfläche des Nordmeeres<br />
oder über das Hochplateau<br />
eines Basaltgebirgszuges gepeitscht.<br />
DasGeistige wie das Emotionale,das<br />
den Maler Jack Whitten (1939–2018)<br />
zu unverwechselbaren, abstrakten<br />
Bild-Experimenten antrieb, entströmt<br />
den Tafeln geradezu physisch.<br />
In seiner Malerei, hat Whitten<br />
gesagt, drehe sich alles um die„Leerstellen“<br />
zwischen Form und Inhalt.<br />
Es geht bei Letzterem nicht um Bild-<br />
Erzählungen, nicht um Illustrationen,<br />
auch nicht um Symbolik, eher<br />
um Experimente und Prozesse.<br />
Von irgendwo, das meint seine<br />
Tochter Mirsini Whitten, die mit anderen<br />
Familienangehörigen gerade<br />
aus New York angereist ist, würde<br />
Jack jetzt zusehen. Und gewiss erfreut<br />
sein. Noch nie waren seine eigenwillig-schönen<br />
Mosaik-Gemälde<br />
nämlich in Europa ausgestellt. Der<br />
aus Alabama stammende Afroamerikaner<br />
ist hierzulande noch ein Unbekannter.<br />
Nationalgalerie-Direktor<br />
Udo Kittelmann hatte ihn 2007 in<br />
den USA getroffen, die Ausstellung<br />
stand seitdem auf seinerTo-do-Liste.<br />
Doch Whitten, gerade noch mitten<br />
in der Arbeit, starb ganz plötzlich<br />
Anfang letzten Jahres.<br />
AusAlabama nach NewYork<br />
„Apps for Obama“ 2011, Acryl auf Hohlkerntür PRIVATSAMMLUNG/ ZENO XGALLERY ANTWERPEN/ JOHN BERENS<br />
Jack Whitten im Atelier Queens vor einer seiner Mosaikwände, um 2007<br />
Eine junge blonde Frau lässt sich<br />
nackt auf den Wellen eines Bergsees<br />
treiben. Dann taucht sie unter.<br />
Oder taucht sie ab? Tags darauf beginnt<br />
die Polizei im See nach ihr zu<br />
suchen. EinZeitsprung acht Wochen<br />
zurück zeigt die blonde Schwimmerin<br />
als Lehrerin, der scheinbar alles<br />
leicht fällt und alles zufällt. Luisa<br />
(Rosalie Thomass) hat mit ihren unkonventionellen<br />
Methoden eine Rabaukenklasse<br />
begeistert und privat<br />
den Schreiner Finn (Shenja Lacher)<br />
für sich gewonnen, der für sie seine<br />
langjährige Freundin aus dem Dorf<br />
verlassen hat.<br />
Doch von einem Tagauf den andern<br />
wird Luisas Status erschüttert.<br />
Aufdem Schulservertauchen Nacktfotos<br />
von ihr auf, die von ihrem Exfreund<br />
stammen. Der gibt zwar zu,<br />
dass er die Bilder auf ein„Rache-Portal“<br />
hochgeladen habe, beteuert<br />
aber,sie nicht weiter verstreut zu haben.<br />
Luisa glaubt, dass der Bauunternehmer<br />
(Johann von Bülow) hinter<br />
der Attacke steckt –sie hatte seinen<br />
lernschwachen Sohn nicht bevorzugen<br />
wollen. Schon mehrfach<br />
haben sich Fernsehfilme mit dem<br />
Thema Cybermobbing auseinander<br />
gesetzt, meist unter Jugendlichen,<br />
wie im Drama „Homevideo“, das<br />
schon 2011 Maßstäbe setzte.<br />
Hier nun trifft es eine junge Lehrerin,<br />
die mit dem Netz aufgewachsen<br />
ist und recht unbefangen damit<br />
umgeht. Sie posiert sogar für ihre<br />
Klasse fürs Handyfoto, was ihr später<br />
prompt vorgehalten wird. Zugleich<br />
ist Luisa aber eine Frau, die<br />
sich überhaupt nicht als Opfer<br />
sieht, sondern vehement versucht,<br />
sich zu wehren, und dabei immer<br />
mehr missgünstige Dörfler gegen<br />
sich aufbringt.<br />
Wie Rosalie Thomass diese Entwicklung<br />
spielt, ist ein Ereignis. Ihre<br />
Luisa ist schon dank ihrer strahlenden<br />
Erscheinung eine Provokation<br />
für die Alteingesessenen. IhrGlaube,<br />
alles ließe sich aufklären, ist unerschütterlich<br />
–und trotzdem hat sie<br />
keine Chance. Zusehr steht sie als<br />
Lehrerin im Blickfeld. Sie wird von<br />
den Kolleginnen im Stich gelassen,<br />
von der Schuldirektorin (Johanna<br />
Gastdorf) wie zu einem Tribunal zu<br />
JPHN BERENS<br />
Die Lehrerin Luisa (Rosalie Thomass) und<br />
ihr Freund Finn (Shenja Lacher).<br />
ZDF<br />
den empörten Eltern geführt –und<br />
vonden Männerndes Ortes am Telefon<br />
sexuell belästigt. Selbst ihr<br />
Freund wendet sich ab. Kurz vor ihrem<br />
Zusammenbruch konfrontiert<br />
sie die Kerle in der Kneipe mit deren<br />
blöden Sprüchen.<br />
„Rufmord“ baut aber nicht nur<br />
auf eine starke Hauptdarstellerin,<br />
30 seiner meist großformatigen Tafeln<br />
aus 55 Jahren sind im Hamburger<br />
Bahnhof zu sehen. Der witzige<br />
Titel„Jack's Jacks“ will sagen, dass alles,was<br />
wir sehen, ganz und gar sein<br />
Ding war und er es nie anders gewollt<br />
hätte. Nicht die bitteren Erfahrungen<br />
der Rassentrennung in den<br />
Südstaaten. Nicht die verrückten<br />
60er-Jahre in New York, erst beim<br />
Studium an der Hochschule Cooper<br />
Union, dann die folgenreiche Begegnung<br />
mit der eher poetischen Fraktion<br />
der abstrakten Expressionisten<br />
wieWillem de Kooning, Arshile Gorki<br />
oder Franz Kline. Und später mit<br />
dem Who is Who der amerikanischen<br />
Nachkriegs-Klassik: Ellsworth<br />
Kelly,Rauschenberg, Warhol.<br />
Whitten war ein Suchender, der<br />
die Mittel malerischer Abstraktion<br />
erweiternwollte.Das betraf die technisch-handwerklichen<br />
Aspekte und<br />
sein ausgeprägtes Materialempfinden<br />
ebenso wie die formal-ästhetischen<br />
und politischen Inhalte. Er<br />
war dem schwarzen Bürgerrechtler<br />
Martin Luther King begegnet, widmete<br />
ihm 1968 ein farbstrudelndes<br />
Bild wie aus Erde,Feuer,Wasser,Luft.<br />
Whitten engagierte sich gegen<br />
den Vietnamkrieg, las die Schriften<br />
deutscher Philosophen und zugleich<br />
Bücher über Quantenphysik und<br />
Mathematik, interessierte sich für<br />
Sport und verwandelte, was er sah,<br />
hörte,erlebte in Formen, die schließlich<br />
zu den späten Experimenten,<br />
den Mosaiken, führten. Zudem<br />
liebte er Jazz, traf Musiker wie B.B.<br />
King –für ihn malte er auf schwarzem<br />
Bildgrund ein Engelchen –,<br />
Duke Ellington, John Coltrane,Miles<br />
Davis,Ornette Coleman.<br />
In einem Video am Eingang der<br />
Ausstellung ist zu sehen, wieWhitten<br />
arbeitete: Er schnitt die Rechtecke<br />
der fast byzantinisch perfekt angeordneten<br />
Mosaikteile aus Papier und<br />
Pappe, bemalte, spachtelte, klebte,<br />
collagierte die Teilchen akribisch auf<br />
Leinwand und Holz. Er türmte Acrylfarbe<br />
auf Acrylfarbe; in den vonKanten<br />
aus Metall oder Gummi begrenzten<br />
Bildtableaus gibt es kein Stückchen<br />
buntes Glas, Stein oder Kunststoff.<br />
Alles ist nur verwandelte Farbe,<br />
etwa im Mosaik mit einem Oval voller<br />
Brustnippel. Die sinnlich-witzige<br />
Tafel ist der großen Bildhauerin<br />
Louise Bourgeois und dem ewig<br />
Weiblichen gewidmet.<br />
Wabenmuster für Warhol<br />
In einer Hommage für Warhol<br />
drückte Whitten Bienenwaben und<br />
Lochraster-Bleche in die Farbmasse.<br />
Die ganze Leinwand sieht aus wie<br />
eine überflogene Landmarke, die<br />
nur für Außerirdische und deren<br />
Landeplätze bestimmt ist. Und da<br />
sind die „Apps for Obama“ von2011,<br />
Whitten hat damit seine Hoffnungen<br />
auf Barack Obama ins Bild gesetzt<br />
und zwar mit viel Blau und Weiß,<br />
dazu grün-gelbe-rote Markierungen<br />
auf einer Hohlkerntür. Symbolisch<br />
dargestellt ist ein digitales Netzwerk.<br />
„Als ich an diesem Bild arbeitete,war<br />
Obama in Schwierigkeiten“, notierte<br />
Whitten damals. Esging um dessen<br />
zweite Amtszeit als Präsident der<br />
USA. Dass dann am 20. Januar 2017<br />
Donald Trump ins Weiße Haus einzog,<br />
hat Whitten noch erlebt. Dem<br />
unberechenbaren Twitterer widmete<br />
er keine App. Daswäreihm gegen die<br />
Künstler-Ehregegangen.<br />
Jack’sJacks,Hamburger Bahnhof bis 1.9., Invalidenstr.50/51<br />
sondern ragt mit seiner kraftvollen,<br />
stimmungsvollen Bildsprache und<br />
seiner raffinierten Dramaturgie weit<br />
aus dem Einerlei der regionalen<br />
ZDF-Montagsfilme heraus. Die<br />
Krimi-Elemente stehen hier mal<br />
nicht im Vordergrund. Die Kommissarin<br />
findet sich in Luisas Position<br />
wieder, denn sie wird als Zugereiste<br />
ähnlich beargwöhnt. Gespielt wird<br />
sie vonVerena Altenberger,die demnächst<br />
auch im ARD-Polizeiruf als<br />
Nachfolgerin von Matthias Brandt<br />
zu sehen sein wird.<br />
Wie trickreich das Drama nicht<br />
nur mit dem Thema Rache, sondern<br />
vor allem mit der Brüchigkeit sozialer<br />
Bindungen spielt, das macht sogar<br />
richtig Spaß. „Rufmord“ wurde<br />
schon vor der ZDF-Ausstrahlung für<br />
alle denkbaren TV-Auszeichnungen<br />
nominiert, gewann kürzlich auf dem<br />
Deutschen Fernsehkrimi-Festival in<br />
Wiesbaden sowohl den Preis der Jury<br />
als auch den Publikumspreis –die<br />
junge Schweizer Regisseurin Viviane<br />
Andereggen ist die erste Frau, der<br />
dies gelang.<br />
Rufmord –Mo, 1.4.,20.15, ZDF<br />
Windharfe<br />
und<br />
Blechglanz<br />
Debüt: Die Dirigentin<br />
Karina Canellakis beim DSO<br />
VonClemens Haustein<br />
Schneller als gedacht neigt sich die<br />
Zeit dem Ende zu, da Auftritte einer<br />
Dirigentin als ungewöhnlich galten.<br />
In Nürnberg, Halle, Magdeburg<br />
und Basel sind Generalmusikdirektorinnen<br />
im Amt oder werden es<br />
bald sein, mit Mirga Gražinyte-Tyla<br />
hat sich eine erste Frau auf einem<br />
großen, vielbeachteten Posten bewährt,<br />
beim City of Birmingham Orchestra.<br />
Als Karina Canellakis am<br />
Sonnabend beim Deutschen Symphonie-Orchester<br />
debütierte,<br />
nimmt man befriedigt wahr,dass die<br />
Tatsache,dass hier eine Frau ans Dirigentenpult<br />
getreten ist, viel weniger<br />
interessierttritt als die Frage,wie<br />
hier ein Orchesterdebüt gelingt: in<br />
diesem Fall glänzend.<br />
Canellakis, inNew York geboren,<br />
in den USA als Geigerin ausgebildet,<br />
später Mitglied der Orchesterakademie<br />
der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker (wo<br />
Simon Rattle sie in ihrer Absicht bestärkte,zum<br />
Dirgieren zu wechseln),<br />
zeigte sich in der Philharmonie als<br />
außergewöhnlich komplette Dirigentin<br />
(die Bezeichnung schließt die<br />
männlichen Kollegen mit ein): präzise<br />
und detailliertinder Zeichengebung,<br />
was in Antonín Dvoráks „Mittagshexe“<br />
zu Beginn und bei Béla<br />
Bartóks „Konzertfür Orchester“ zum<br />
Schluss zu einer nicht nur unfallfreien,<br />
sondern außergewöhnlich<br />
differenzierten Wiedergabe führte.<br />
Bei einem Gastauftritt kommt das<br />
nicht so oft vor.<br />
Transparent und geschmeidig<br />
Auffallend ist auch die enorme dynamische<br />
Bandbreite, die Canellakis<br />
dem Orchester abtrotzen kann: vom<br />
windharfenartig gehauchten Pianissimo<br />
reicht sie bis zum blechglänzenden<br />
Fortissimo. Klangliche Qualität<br />
haben beide Extreme, weil unter Canellakis’<br />
Händen der Klang nie verklumpt,<br />
sonderntransparent und geschmeidig<br />
bleibt. Auch Tempohärte<br />
bringt die Dirigentin mit, ebenso einen<br />
wachen Sinn für die Gliederung<br />
eines Werkes, für Abschnitte, Entwicklungen<br />
und Übergänge,weshalb<br />
bei der„Mittagshexe“ wie beim„Konzert<br />
für Orchester“ eine fesselnd klare<br />
Erzählung gelingt.<br />
All das lässt an die amerikanische<br />
Tradition präzisen, knackigen Spiels<br />
denken. Die Grenzen fördert György<br />
Ligetis Violinkonzert zu Tage, bei<br />
dem im Zusammenspiel nicht alles<br />
so akkurat gelingt, wie es sein<br />
könnte. Das mag mit der heiklen,<br />
rhythmisch empfindlichen Textur<br />
dieses Werkes zusammenhängen,<br />
angesichts einer hingebungsvollen<br />
Aufführung gerät der Mangel aber<br />
schnell in den Hintergrund.<br />
Solist Pekka Kuusisto, trollartig<br />
auftretend, gibt seinem Part zarte<br />
Präsenz, ein zeitloser Klangraum entsteht,<br />
in dem Kompositionstechniken<br />
des Mittelalters gleichberechtigt<br />
neben Obertonexperimenten der<br />
Moderne stehen. Vonder kommenden<br />
Saison an wirdKarina Canellakis<br />
übrigens Chefdirigentin des Niederländischen<br />
Radio-Orchesters sein.<br />
TOP 10<br />
Sonnabend, 30. März<br />
1 Tagesschau ARD 6,69 24 %<br />
2 Der Auftrag ARD 5,87 20 %<br />
3 Sportschau 18:30 ARD 4,86 23 %<br />
4 DSDS Folge17 RTL 3,41 12 %<br />
5 Sportschau 18:00 ARD 2,74 17 %<br />
6 heute ZDF 2,63 12 %<br />
7 Der Kommissar ... ARD 2,57 11 %<br />
8 Dr. Klein ZDF 2,47 10 %<br />
9 Goldene Kamera ZDF 2,36 8%<br />
10 heute journal ZDF 2,35 13 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %
24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
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Tagestipp<br />
KALENDER<br />
BÜHNE<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (✆ 28 40 81 55)<br />
20.00: Die Antigone des Sophokles<br />
DT-Kammerspiele (✆ 28 44 12 25)<br />
19.00 Box: Hool (Junges DT)<br />
Komische Oper Berlin (✆ 47 99 74 00)<br />
19.30: VanDijk |Eyal(Staatsballett Berlin)<br />
Schaubühne (✆ 89 00 23)<br />
19.30 Studio: Love hurts in Tinder Times<br />
Vaganten Bühne (✆ 313 12 07)<br />
20.00: Ruhm<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
BKA (✆ 202 20 07)<br />
20.00: TheatersportBerlin: Das Match<br />
Distel (✆ 204 47 04)<br />
19.30 Studio: #MayDay. Wirfeierninden Brexit<br />
(Tilman Lucke, Martin Valenskeund Roger Stein)<br />
20.00: Zirkus Angela<br />
Mehringhof-Theater (✆ 691 50 99)<br />
20.00: Früher war ichälter (Horst Evers)<br />
Wühlmäuse (✆ 30 67 30 11)<br />
20.00: Der blaue Montag: Die ganze Stadt in einer<br />
Show(Arnulf Rating(Mod.)<br />
Zimmer 16 (✆ 48 09 68 00)<br />
19.30: Die offene Bühne<br />
KLASSIK<br />
Konzerthaus Berlin (✆ 203 09 21 01)<br />
20.00 Gr.Saal: Mariza, Fado<br />
Palais Schleiermacher (✆ 204 35 48)<br />
19.30: Ellen Hünigen (Clavichord),Bei Schleiermacher,Kompositionen<br />
für Tasteninstrumente aus<br />
dem 16. und 17. Jahrhundertvon Byrd, Sweelinck,<br />
Scheidemann, Frescobaldi u. a.<br />
Philharmonie (✆ 25 48 83 01)<br />
20.00: <strong>Berliner</strong> Symphoniker,Ltg.Thomas Hennig,<br />
Solisten der Universität der Künste Berlin, Chorvereinigung<br />
Berlin,G.Rossini:Ouvertüre zur Oper „Die<br />
seideneLeiter“, Ouvertüre zurOper „Die seidene Leiter“;<br />
P. Cornelius: Arie aus „Der Barbier vonBagdad“;<br />
L. Thuille: „Urschlamm-Idyll“, „Fridolin“, Burleskefür<br />
Soli, Männerchor und Orchester<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal<br />
(✆ 254 88 -1 32) 20.00: Kammersymphonie Berlin,<br />
Ltg.Jürgen Bruns, Gustavo Beytelmann (Piano), Berlin<br />
trifft Argentinien<br />
WaterGate (✆ 61 28 03 94)<br />
20.00: Christophe Rousset (Cembalo), Classic<br />
Lounge<br />
KINDER<br />
Atze Musiktheater (✆ 81 79 91 88)<br />
10.00 Studio: Oh wie schön ist Panama (ab 4bis<br />
8J.)<br />
10.30: Emil und die Detektive(ab 6bis 12 J.)<br />
<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (✆ 47 99 74 88)<br />
20.00: Erbarmen, Psychothriller (ab6J.)<br />
Buchlokal (✆ 40 04 73 33)<br />
10.00: Märchentrilogie vonSebastian Meschenmoser,Illustration<br />
(ab 3J.)<br />
Computerspielemuseum (✆ 60 98 85 77)<br />
10.00: Aufschlag Games. Wiedigitale Spiele in unser<br />
Leben traten, Videogames<br />
Grips Hansaplatz (✆ 39 74 74 77)<br />
10.00: Laura war hier (ab 5J.)<br />
Grips Podewil (✆ 39 74 74 77)<br />
10.00: Das Nacktschnecken-Game (ab 12 J.)<br />
JugendmuseumSchöneberg (✆ 902 77 61 63)<br />
14.00: Heimat Berlin, Projektschau und Aktionsraum<br />
14.00: Villa Global. The Next Generation<br />
14.00: Wunderkammern–Wunderkisten<br />
14.00: Welcome to diversCITY! Queer in Schöneberg<br />
und anderswo<br />
Komische Oper Berlin (✆ 47 99 74 00)<br />
11.00: Die Bremer Stadtmusikanten (Bremen Mizikacilari)<br />
(ab 6J.)<br />
Labyrinth Kindermuseum (✆ 800 93 11 50)<br />
9.00: 1, 2, 3, Kultummel –Die Ausstellung mit dem<br />
Vielfalter,Lernvielspaß für Mitmachkinder (ab 3bis<br />
11 J.)<br />
me Collectors Room Berlin (Auguststr.68)<br />
12.00: ART &KIDS<br />
Pierre Boulez Saal (✆ 47 99 74 11)<br />
10.00, 18.00: Märchen ohne Worte: HelgaKaren<br />
(Klavier), Movement: Shila Anaraki und Studierende<br />
der Barenboim-Said Akademie, RobertSchumann:<br />
„Märchenerzählungen“ für Klarinette, Bratsche und<br />
Klavier;GyörgyKurtág: „HommageàR.Sch.“ –<br />
Konzertfür Kinder und Erwachsene<br />
Puppentheater Firlefanz (✆ 283 35 60)<br />
10.00: Kasperheiratet, Einlustiges Abenteuerspiel<br />
(ab 3bis 8J.)<br />
Schlossplatztheater (✆ 651 65 16)<br />
10.00: Die Reise zum Mond –Eine fantastische Oper,<br />
Musiktheater (ab 7J.). Anm. erf.<br />
Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />
10.30: Frau Wassily sieht Blau, Christiane Kampwirth<br />
(ab 2J.). Anm. erf.<br />
Theater an der Parkaue (✆ 55 77 52 52)<br />
10.00: Pünktchen und Anton (ab 10 J.)<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Haus für Poesie (✆ 48 52 45 -0)<br />
19.30: 20 Jahre Lyrikline. Spoken Word und Performance<br />
aus Flandernund der Wallonie, AndyFierens,<br />
Gioia Kayaga,Lisette Lombé, Lesung und Performances<br />
vonDominique De Groen, präsentiertvon Mélanie<br />
Godin und Patrick Peeters<br />
Kulturbrauerei/Maschinenhaus (✆ 44 31 51 00)<br />
20.00: Holger Biege: Sagte mal ein Dichter.Das<br />
Leben eines Ausnahmekünstlers, Wolfgang Martin,<br />
Buchpremiere mit Musik. Moderation: Ulf Drechsel<br />
Kulturfabrik Moabit (✆ 397 50 56)<br />
19.30 Fabriktheater:Schall &Rauch Slam, Poetry<br />
Slam Schattenwand<br />
Literaturhaus Berlin (✆ 88 72 86 -0)<br />
21.00: Wortservierung: Werhat meinen Vater umgebracht,<br />
vonEduard Louis mit Richard Burger<br />
Periplaneta Kreativzentrum (✆ 44 67 34 33)<br />
20.00: Lesebühne: Vision &Wahn „Reingefallen“,<br />
Klaus Ungerer,Marion Alexa Müller,Thomas Manegold<br />
und Robert Rescue, Johannes Kubin<br />
Pfefferberg Theater (✆ 939 35 85 55)<br />
20.00: Literatur Live: Der Menschenleser,Patricia<br />
Holland Moritz<br />
Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />
20.00 Kl. Salon: Autorenforum: Lesen –Zuhören –<br />
Diskutieren, Vorlesen unveröffentlichter Texte<br />
Volksbühne Berlin (✆ 24 06 57 77)<br />
20.00 Roter Salon: Wenn dein Land nicht mehr dein<br />
Land ist oder sieben Schritte in dieDiktatur,Ece<br />
Temelkuran, Moderation: Dilek Güngör,Lesung dt.<br />
Passagen: Irene Baumann<br />
FÜHRUNG<br />
Arbeitskreis altes Regierungsviertel<br />
(✆ 01 76 25 29 15) 13.30: VomWilhelmplatz zum<br />
Führerbunker –Eine Stadtführung durch das alte<br />
Regierungsviertel, Treff: Wilhelmstr./Mohrenstr.am<br />
Denkmal für Leopold vonAnhalt-Dessau<br />
Berlinische Galerie (✆ 78 90 26 00)<br />
14.00: Kuratorenführung in den aktuellen Ausstellungen<br />
14.00: Kuratorenführung in den aktuellen Ausstellungen<br />
14.00: Kurator*innenführung: Julian Charrière, Guido<br />
Faßbender<br />
15.00: Guided Tour in English: Julian Charrière<br />
Dalí Berlin (✆ 07 00 32 54 23)<br />
12.30, 14.00, 15.30, 17.00, 18.30: Dalí –Die Ausstellung<br />
am PotsdamerPlatz,Treff: Im Museum<br />
Buch &Musik<br />
Sagte<br />
mal<br />
ein Dichter<br />
Wer beim Lesen der Überschrift<br />
an Holger Biege<br />
denkt, wird nicht enttäuscht:<br />
Wolfgang Martin, einst Musikchef<br />
beim Jugendradio DT64,<br />
hat mit dieser Liedzeile seine<br />
Holger-Biege-Biografie überschrieben.<br />
Heute stellt er sie<br />
vor, der Schauspieler Thomas<br />
Putensen wird dazu singen.<br />
DerAutor kannte Holger Biege,<br />
den 1952 in Greifswald geborenen<br />
Musiker,gut, war mit Biege<br />
befreundet, der mit seinen stillen<br />
Liedern sein Publikum in<br />
der DDR auf besondere Weise<br />
erreichte. Ersang vom„Reichtum<br />
der Welt“, „Cola-Wodka“<br />
und versprach, am Ende blieben<br />
„Deine Liebe und mein<br />
Lied“. Holger Biege hielt es<br />
nicht aus im Osten. Er übersiedelte<br />
1983 nach Hamburg –<br />
und musste merken, dass ihm<br />
nicht nur seine Hörer abhanden<br />
gekommen waren, sondern<br />
wiederum Kompromisse<br />
nötig waren. Cornelia Geißler<br />
Über Holger Biege –musikalische Buchpremiere,<br />
20 Uhr,Kulturbrauerei, Maschinenhaus,<br />
Knaackstr.97, 12 Euro<br />
Peter Huchel<br />
(1903 bis<br />
1981), um 1975<br />
KEYSTONE/HULTON ARCHI-<br />
VE/GETTY IMAGES<br />
Du, lass Dich nicht verhärten/<br />
in dieser harten<br />
Zeit/ die allzu hart sind<br />
brechen/ die allzu spitz<br />
sind stechen/ und brechen ab sogleich“.<br />
Die Zeilen gehören zu Wolf Biermanns<br />
wohl berühmtestem Lied:<br />
„Ermutigung“. DerText erschien zuerst<br />
1968 in dem Band „Mit Marxund<br />
Engelszungen“ im Wagenbach-<br />
Verlag, später erschien es dann auch<br />
aufVinyl.Wolf Biermann hat in Interviews<br />
wiederholt betont, dass er das<br />
Lied vor allem für sich geschrieben<br />
habe. Gewidmet aber hat er die Zeilen,<br />
die heute in vielen Schulbüchern<br />
abgedruckt sind, seinem<br />
Freund, dem Lyriker Peter Huchel,<br />
dem der Zusatz „das Huchel-Lied“<br />
auch durchaus eine größereöffentliche<br />
Aufmerksamkeit bescherte –zumindest<br />
im Westen.<br />
Peter Huchel wurde 1903 im <strong>Berliner</strong><br />
Südwesten in Lichterfelde geboren.<br />
In den 20er-Jahren studierte<br />
er Literaturwissenschaft in Berlin<br />
und Freiburg. Nach Reisen durch<br />
Frankreich, Rumänien, Ungarn und<br />
die Türkei kam er zu Beginn der<br />
30er-Jahre in freundschaftlichen<br />
Harry Nutt<br />
findet, dass Poesie und Lebensgeschichte<br />
einander oft bedingen.<br />
Dami<br />
In der Kunst d<br />
sich der Lyrik<br />
Die Akademie<br />
Kontakt mit Ernst Bloch, Alfred Kantorowicz,<br />
Fritz Sternberg und dem<br />
DichterGünther Eich.<br />
Ein Dichterleben, wie er es für<br />
sich vorgestellt haben mag, wurde in<br />
dieser Zeit zunehmend schwieriger<br />
und führte zu einem quälenden<br />
Schwanken zwischen Widerstand<br />
und innerer Emigration. Huchel versuchte<br />
weiter zu schreiben. Er veröffentlichte<br />
Hörspiele und übte sich<br />
fortan in der Fähigkeit, Politisches in<br />
seinen Texten behutsam zu verschlüsseln,<br />
obwohl doch die besten<br />
Gedichte Huchelsgerade vondessen<br />
Beobachtungsgabe und präziser<br />
Ausdrucksfähigkeit zeugen. Irgendwann<br />
aber war ans Schreiben kaum<br />
noch zu denken. Von1941 diente er<br />
als Soldat bei der Luftwaffe,1945 geriet<br />
er in russische Kriegsgefangenschaft.<br />
Peter Huchelsberuflicher Werdegang<br />
vollzog sich in der Gründungsphase<br />
der DDR schnell und geradlinig.<br />
Nach seiner Rückkehr aus Russland<br />
wurde er Dramaturg und persönlicher<br />
Referent des Sendeleiters<br />
beim Rundfunk der DDR, künstlerische<br />
Erfolge blieben nicht aus. 1951<br />
wurde Peter Huchel mit dem Natio-<br />
KINO<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 8551) Ein Gauner &<br />
Gentleman 15.15, 20.30; Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft 17.30<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19) Das Haus am Meer<br />
15.30; Das Haus am Meer –Lavilla (OmU) 18.00;<br />
Green Book –Eine besondere Freundschaft 20.30<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 1026) Ein Gauner &<br />
Gentleman 15.30, 18.00, 20.30<br />
Delphi LUX (✆ 322 931040) Ein Gauner &Gentleman<br />
–The Old Man &the Gun (OmU) 14.00,<br />
20.40; Beale Street –IfBeale Street Could Talk<br />
(OmU) 18.00; Free Solo 13.40; Free Solo (OmU)<br />
18.40; Mid90s (OmU) 21.00; Vice –Der zweite<br />
Mann 15.00, 17.50;Vice –Der zweite Mann (OmU)<br />
20.40; Trautmann 15.00, 17.30; Asche ist reines<br />
Weiß 15.00, 20.00; Die Goldfische 16.30, 19.00;<br />
Wir –Us (OF) 21.30; Of Fathers and Sons –Die<br />
Kinder des Kalifats (OmU) 15.10; Green Book –<br />
Eine besondere Freundschaft (OmU) 17.30, 20.20;<br />
Talking Money –Rendezvous bei der Bank (OmU)<br />
14.00; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit –<br />
On the Basis of Sex(OmU) 16.00; BohemianRhapsody<br />
(OmU) 18.40; The Sisters Brothers (OmU)<br />
21.30<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53)Ein Gauner &Gentleman<br />
18.15, 20.15; This Mountain Life –Die Magie<br />
der Berge –This Mountain Life (OmU) 18.00; The<br />
Sisters Brothers 20.00<br />
Kant Kino (✆ 319 9866) Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 15.45; Weil Du nur einmal<br />
lebst –Die Toten Hosen auf Tour 18.00, 20.30;<br />
Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit 15.15,<br />
17.50, 20.30; Yuli 16.00; The Favourite –Intrigen<br />
und Irrsinn 18.15; Bohemian Rhapsody 20.50;<br />
Lampenfieber 15.15; Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft17.20; DasHausamMeer 20.10;Beale<br />
Street 14.45, 17.20, 20.00<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Dumbo<br />
14.50, 17.30; 3D: Captain Marvel 20.15, 23.15;<br />
The LegoMovie II 14.30; 3D: Captain Marvel 17.00;<br />
Bohemian Rhapsody 20.00; Wir 23.00;The Hate U<br />
Give 14.30; Die Goldfische 17.20, 20.00; Escape<br />
Room 22.40; Captain Marvel 14.00; Weil Du nur<br />
einmal lebst –Die Toten Hosen auf Tour 22.50;<br />
Green Book –Eine besondere Freundschaft 14.20;<br />
Free Solo 17.45; 3D: Dumbo 20.20, 23.00; Kirschblüten<br />
&Dämonen 15.00; Wir 17.40, 20.20; Captain<br />
Marvel 23.10; AStar Is Born 14.30;Trautmann<br />
17.30; Green Book –Eine besondere Freundschaft<br />
20.15; Wir –Us (OF) 23.10<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88)Colette(OmU)<br />
11.00; Die Frau des Nobelpreisträgers –The Wife<br />
(OmU) 13.00; #Female Pleasure (OmU) 14.40;<br />
Prinzessin Emmy 16.15; Iron Sky:The Coming Race<br />
(OmU) 17.30; Free Solo (OmU) 19.00; Beach Bum<br />
20.45;The House That Jack Built(OmU)22.20; Gegenden<br />
Strom–Konafer istrio (OmU) 11.00;Hi, AI<br />
–Liebesgeschichten aus der Zukunft (OmU) 12.45;<br />
Can You Ever Forgive Me? (OmU) 14.15; The Favourite<br />
–Intrigen und Irrsinn (OmU) 16.00; Of Fathers<br />
and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU) 18.00;<br />
Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 19.40; Bohemian<br />
Rhapsody (OmU) 21.35; Westwood: Punk.<br />
Ikone. Aktivistin. –Westwood: Punk, Icon, Activist<br />
(OmU) 11.00; Beale Street –IfBeale Street Could<br />
Talk (OmU) 12.30; Beautiful Boy (OmU) 14.30;<br />
Vice –Der zweite Mann (OmU) 16.30; Der Junge<br />
muss an die frische Luft 18.50; Green Book –Eine<br />
besondere Freundschaft (OmU) 20.30; Beach Bum<br />
(OF) 22.40<br />
Intimes (✆ 29 77 76 40)Kirschblüten &Dämonen<br />
16.45; Can You Ever Forgive Me? (OmU) 19.00;<br />
Der Goldene Handschuh 21.15; Herr Lehmann (DFmenglU)<br />
23.30<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Der Vorname<br />
16.00; The Favourite –Intrigen und Irrsinn (OmU)<br />
17.45; Roma (OmU) 20.00; Colette (OmU) 22.30;<br />
Stiller Kamerad 16.15; Familie Brasch 18.00; RBG<br />
–Ein Leben fürdie Gerechtigkeit (OmU) 20.00;Helmut<br />
Berger,meine Mutter und ich 22.00<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Ostwind 4–Aris<br />
Ankunft 13.45; IMAX 3D: Captain Marvel 13.45,<br />
16.45, 19.45; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
13.45, 16.00; Trautmann 14.00, 16.45;<br />
The Lego Movie II 14.00; Dumbo 14.00, 17.00,<br />
20.15; Paul und die Schule des Lebens 14.15;<br />
Mia und der weiße Löwe 14.15; Die Goldfische<br />
14.15, 16.45, 20.00; Rocca verändert die Welt<br />
14.30; 3D: Dumbo 14.30, 17.30; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3: Die geheime Welt 14.30; Ralph<br />
reichts 2: Chaos im Netz 14.45; Prinzessin Emmy<br />
14.45; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die<br />
geheimeWelt 16.30; Captain Marvel 16.30, 20.00;<br />
Vice –Der zweite Mann 17.00;Iron Sky:The Coming<br />
Race 17.00, 20.15; Die Berufung: Ihr Kampf für<br />
Gerechtigkeit 17.15; Captain Marvel (OF) 17.15;<br />
Beach Bum 17.15, 19.45; Escape Room 17.30;<br />
Ein Gauner &Gentleman 18.10, 20.30; 3D: Alita:<br />
Battle Angel 19.15; Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft 19.30; Destroyer 19.30; Rabb Da<br />
Radio II 19.45; Rate Your Date 20.00; Beach Bum<br />
(OF) 20.15; Sneak Preview 20.30<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) OfFathers and<br />
Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU) 18.00; The<br />
Hate UGive (OmU) 20.00; Lords of Chaos (OmU)<br />
22.30; Rafiki (OmU) 18.20; Luz (OmU) 20.00; Der<br />
Fall Sarah &Saleem (OmU) 21.25<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Dumbo<br />
16.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />
Welt 16.40; Asterix und das Geheimnis des<br />
Zaubertranks 16.40; Die Goldfische 16.50, 19.50;<br />
3D: Captain Marvel 17.00, 20.00; Ostwind 4–Aris<br />
Ankunft 17.10; Dumbo 17.10, 20.15; Captain<br />
Marvel 19.30; Iron Sky: The Coming Race 19.40;<br />
Escape Room 19.45; Wir 20.10<br />
Kino Kiste (✆ 998 7481) Wie gut ist deine Beziehung?<br />
14.00; Mia und der weiße Löwe 16.05;<br />
Vorhang auf für Cyrano 18.00; Gundermann 20.00<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 038 71/211 4109) Ostwind 4<br />
–Aris Ankunft 14.20; 3D: Dumbo 14.30, 17.15;<br />
Captain Marvel 14.30, 16.50, 20.10; Die Goldfische<br />
14.40, 17.10, 20.00; Rocca verändert die<br />
Welt 14.45; Dumbo 14.50, 17.30, 19.50; Asterix<br />
und das Geheimnis des Zaubertranks 14.50; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3:Die geheime Welt<br />
15.00; Prinzessin Emmy 15.10; Beach Bum 17.15,<br />
19.40; Misfit 17.20; Green Book 17.20; Der Junge<br />
muss an die frische Luft 17.30; 3D: Captain Marvel<br />
19.30; Hard Powder 19.45;Wir 19.50; Weil Du nur<br />
einmal lebst –DieToten Hosen auf Tour 20.00; Iron<br />
Sky: The Coming Race 20.20<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A Vice –Der zweite Mann<br />
(OmU) 17.20,20.15, 22.15; B The Favourite –Intrigen<br />
und Irrsinn (OmU) 17.00, 19.40<br />
fsk am Oranienplatz (✆ 614 2464) Talking Money<br />
–Rendezvous bei der Bank (OmU) 18.00; Of<br />
Fathers and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU)<br />
18.15; Das Haus am Meer (OmU) 19.45;Asche ist<br />
reines Weiß –Ash Is Purest White (OmU) 20.15;<br />
Mid90s (OmU) 22.00<br />
Moviemento (✆ 692 4785) Yuli (OmU) 14.45;<br />
The Sisters Brothers (OmU) 17.15; Of Fathers and<br />
Sons–Die Kinder des Kalifats (OmU)20.00,22.15;<br />
Fair Traders(OmU) 10.15, 18.45; Der kleineDrache<br />
Kokosnuss –Auf inden Dschungel! 12.30; Checker<br />
Tobi und das Geheimnis unseres Planeten 14.30;<br />
Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 16.30; The<br />
Favourite –Intrigen und Irrsinn(OmU) 21.00; Beach<br />
Bum (OF) 13.45, 18.15, 20.30, 22.45; RBG –Ein<br />
Leben für die Gerechtigkeit (OmU) 16.00<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Elly... –Darbareye<br />
Elly (OmU) 20.00<br />
Sputnik (✆ 694 1147) Frau Mutter Tier 16.00;<br />
Free Solo (OmU) 17.45; Weil Du nur einmal lebst<br />
–Die Toten Hosen auf Tour 19.30; Beale Street –If<br />
Beale Street Could Talk (OmU) 21.30; OfFathers<br />
and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU) 16.15;<br />
This Mountain Life –Die Magie der Berge (OmU)<br />
18.00; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit –<br />
On the Basis ofSex (OmU) 19.30; Vice –Der zweite<br />
Mann (OmU) 21.40; Kinobar im Sputnik Hi, AI –<br />
Liebesgeschichten aus der Zukunft (OmU) 20.00<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) Ein Gauner &Gentleman<br />
15.50, 18.10, 20.30; New Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 15.30; Die Goldfische 17.30,<br />
20.00<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Prinzessin Emmy<br />
14.00; Ostwind 4–Aris Ankunft 14.45; Dumbo<br />
15.00, 17.30, 20.00; Rocca verändert die Welt<br />
15.15; Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />
Welt 15.30; Asterix und das Geheimnis des<br />
Zaubertranks 16.00; Die Goldfische 17.15, 20.00;<br />
3D: Captain Marvel 17.30, 20.15; Ein Gauner &<br />
Gentleman 17.45, 20.15; Iron Sky: The Coming<br />
Race 18.00;Wir 20.30<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Wie gut ist<br />
deine Beziehung? 13.00; Trautmann 13.30; Ein<br />
Gauner &Gentleman 13.45, 18.00; Die Berufung:<br />
Ihr Kampf für Gerechtigkeit 15.30; This Mountain<br />
Life –Die Magie der Berge 16.00; Prinzessin Emmy<br />
16.00; Die Goldfische 18.00, 20.30; Der Goldene<br />
Handschuh 18.00; Weil Dunur einmal lebst –Die<br />
Toten Hosen auf Tour 20.15; Das Haus amMeer<br />
20.15<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Ostwind<br />
4–ArisAnkunft 14.00, 17.00; Captain Marvel<br />
14.00, 17.00; Dumbo 14.15, 17.00, 20.00; Mia<br />
und der weiße Löwe 14.30; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 3:Die geheime Welt 14.30; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 14.30, 17.15;<br />
Rocca verändert die Welt 14.45; Die Goldfische<br />
14.45, 17.30, 20.15; Wir 17.00, 20.00; Misfit<br />
17.00; Iron Sky: The Coming Race 17.30, 20.15;<br />
Hard Powder19.45; 3D: Captain Marvel19.45;Der<br />
Goldene Handschuh 20.15<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98) Kommissar Gordon &Buffy<br />
17.00; Gegen den Strom 18.30; Der Fall Sarah &<br />
Saleem (OmU) 20.30; Fair Traders (OmU) 18.00;Of<br />
Fathers and Sons –Die Kinder des Kalifats (OmU)<br />
19.45; Wintermärchen 21.45<br />
Babylon (✆ 242 59 69) Lola Long List: 25 km/h<br />
17.15; Maria Stuart, Königin von Schottland –Mary<br />
Queen ofScots (OmU) 17.30; Lola Long List: Der<br />
Junge muss andie frische Luft 18.00; Lola Long<br />
List: 303 19.30; Lola Long List: Gundermann<br />
20.00; ScalaAdieu 20.00;The Mule (OmU) 21.45;<br />
Lola Long List: Alles ist gut 22.15; Lola Long List:<br />
Der Goldene Handschuh 22.30<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73)Alita:<br />
Battle Angel 13.00; Checker Tobi und das Geheimnis<br />
unseres Planeten 16.00; The Sisters Brothers<br />
(OmU) 18.00; AStar Is Born (OmU) 20.45; Ein<br />
Gauner &Gentleman –The Old Man &the Gun<br />
(OmU) 11.15, 13.15, 15.15, 17.15, 19.30, 21.45<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Prinzessin<br />
Emmy 11.00, 13.15; Die Goldfische 11.00,<br />
14.30, 17.50, 20.30, 22.40; Ostwind 4 11.10;<br />
Asterix und das Geheimnisdes Zaubertranks11.20,<br />
14.40, 18.00; Captain Marvel 11.30, 13.45,<br />
16.45,19.20, 22.30;Clubder roten Bänder 11.40;<br />
Dumbo 11.45, 14.30, 17.20, 19.45, 23.15; Trautmann<br />
11.50; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht<br />
312.20; 3D: Dumbo 13.40, 16.30; Green Book<br />
–Eine besondere Freundschaft 13.45, 19.50; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3: Die geheime Welt<br />
14.45; Rocca verändert die Welt 15.00; Der Junge<br />
muss an die frische Luft 15.30; Bohemian Rhapsody<br />
16.45; Wir 17.00, 19.50, 22.45; 3D: Captain<br />
Marvel 17.10, 20.15; Rate Your Date 17.30;<br />
Escape Room 20.10, 23.15; Beach Bum 20.20,<br />
23.00; Iron Sky: The Coming Race 20.40, 23.10;<br />
Hard Powder 22.50; 3D: Alita: Battle Angel 23.15<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 4603) Beale Street –If<br />
Beale Street Could Talk (OmU) 14.30, 17.00; Green<br />
Book –Eine besondere Freundschaft (OmU) 19.30;<br />
Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 22.15; Die<br />
Maske –Twarz (OmU) 15.30; Talking Money –Rendezvous<br />
bei der Bank (OmU) 17.30; Das Haus am<br />
Meer–La villa(OmU)19.30; VomLokführer,der die<br />
Liebe suchte 21.45; Berlin Babylon (Omdt+englU)<br />
16.00; Fair Traders (OmU) 18.00; Beach Bum (OF)<br />
20.00,22.00; Of Fathers and Sons –Die Kinderdes<br />
Kalifats (OmU) 14.45; Die Berufung: Ihr Kampf für<br />
Gerechtigkeit –On the Basis of Sex (OmU) 17.15;<br />
Free Solo (OmU) 19.45; Mid90s (OmU) 22.00; Willkommen<br />
in Marwen –Welcome to Marwen (OmU)<br />
14.30,17.00,19.30; Destroyer (OmU) 22.00<br />
International (✆ 24 75 60 11) Ein Gauner &<br />
Gentleman 14.45, 17.00, 19.15; Siegessäule und<br />
Teddy präs. MonGay: Preview: Monsieur Claude II –<br />
Qu‘est-ce qu‘on aencore fait auBon Dieu? (OmU;<br />
m. Gästen) 22.00<br />
Z-inema (✆ 28 38 91 21) Fernsehfriedhof (Horrorshow<br />
–Der Fangschuss für EWG) 20.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex NeuköllnArcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />
Dumbo 14.00, 16.45, 19.30; 3D: Dumbo 14.10,<br />
17.00; Captain Marvel 14.10, 17.00, 19.30; Ralph<br />
reichts 2:Chaos imNetz 14.20; Mia und der<br />
weiße Löwe 14.20; Prinzessin Emmy 14.25; Rocca<br />
verändert die Welt 14.30, 17.00; Misfit 14.40; Asterix<br />
und das Geheimnis des Zaubertranks 15.00,<br />
17.20; Willkommen in Marwen 16.40, 19.40; Die<br />
Goldfische 16.50, 19.30; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 3: Die geheime Welt 17.05; Wir 17.10,<br />
20.00; Dumbo (OF) 19.45; Escape Room 19.50;<br />
Sneak Preview (OF) 20.00; Sneak Preview 20.00<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Free Solo (OmU) 10.00,<br />
18.10; Das Haus amMeer (OmU) 12.00; The SistersBrothers(OmU)<br />
14.30; Hotel Jugoslavija (OmU)<br />
16.40;Vice –Der zweite Mann (OmU) 20.00;Green<br />
Book –Eine besondere Freundschaft (OmU) 22.20<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50)Wir –Us(OmU)16.20,<br />
21.15; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &<br />
the Gun (OmU) 19.00<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft 17.40; Green Book –Eine<br />
besondereFreundschaft(OmU) 20.30; Beale Street<br />
–IfBeale Street Could Talk (OmU) 17.50, 20.30;<br />
DerGoldene Handschuh 18.40, 21.20; TheFavourite<br />
–Intrigen und Irrsinn (OmU) 18.20, 21.00<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Wir –Us(OF) 16.00,<br />
18.40, 21.20; Beach Bum (OF) 16.15, 18.30,<br />
20.45, 22.20; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />
–Onthe Basis ofSex (OmU) 17.30; Free<br />
Solo (OF) 20.00, 22.30; Destroyer (OmU) 16.20,<br />
21.30; The Sisters Brothers (OmU) 19.00; Captain<br />
Marvel (OF) 17.10; Captain Marvel (OmU) 19.50<br />
UCI Luxe GropiusPassagen (✆ 66 68 12 34)Captain<br />
Marvel 14.00,17.00; Ostwind 4–ArisAnkunft<br />
14.20;Asterixund dasGeheimnis desZaubertranks<br />
14.30, 17.30; Dumbo 14.40, 17.20, 20.00; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3: Die geheime Welt<br />
14.50,16.50; Rocca verändert die Welt 15.00;Wir<br />
16.40, 20.10; Die Goldfische 17.30, 20.15; Hard<br />
Powder 19.45; 3D: Captain Marvel 19.50; Sneak<br />
Preview 20.15
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 25<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
KALENDER<br />
t Sie wissen, wie ich redigiere<br />
es Schweigens zwischen den Worten musste<br />
er Peter Huchel in beiden deutschen Diktaturen üben.<br />
der Künste erinnert daran<br />
nalpreis der DDR ausgezeichnet, obwohl<br />
er bereits zu dieser Zeit wegen<br />
seines konzeptionellen Eigensinns<br />
in der Zeitschrift Sinn und Form,die<br />
er seit 1949 leitete, ein ums andere<br />
Mal inKonflikt geriet. Eine freundschaftliche<br />
Intervention des ihm verbundenen<br />
Bertolt Brecht hatte 1953<br />
eine drohende Absetzung Huchels<br />
als Chefredakteur noch einmal verhindern<br />
können, aber das war nur<br />
ein Aufschub.<br />
Ein paar Jahre später bekam Huchel<br />
deutlich die Instrumente gezeigt.<br />
Wie das aussah, hat sein<br />
Freund und Weggefährte Hans Mayerineiner<br />
Erinnerung an PeterHuchel<br />
kurz nach dessen TodimJahre<br />
1981 in einer Rede vorgetragen, die<br />
auch als Tondokument erhalten ist.<br />
„Als der Herausgeber von Sinn und<br />
Form zu Beginn der 60er-Jahre vorgeladen<br />
wurde vom mächtigen Professor<br />
Kurt Hager,Mitglied des Politbüros,umfreundschaftlich<br />
ermahnt<br />
zu werden ob seiner Redaktionsführung,<br />
da scherzte der Mächtige: die<br />
Zeitschrift gemahne ihn ‚an einen<br />
englischen Lord‘. Huchel antwortete,erhat<br />
es mir selbst erzählt, und<br />
stolz: ‚Das Wort englisch zum Lord<br />
LESUNG<br />
Das Schweigen zwischen den Worten.<br />
Ein Abend für Peter Huchel<br />
2. April, 20 Uhr,Akademie der Künste,<br />
Pariser Platz 4, 6, ermäßigt 4Euro<br />
hätte ich Ihnen sofort gestrichen,<br />
Herr Hager. Damit Sie wissen, wie<br />
ich redigiere!‘“<br />
Das war zu viel der Gewitztheit.<br />
ZumJahresende 1962 wurde Huchel<br />
abgesetzt und die Zeitschrift einer<br />
stärkeren Kontrolle unterworfen.<br />
Für Peter Huchel, den empfindsamen<br />
Lyriker, fingen die Jahre der<br />
Gängelung aber erst an. Er zog sich<br />
in sein Haus nach Wilhelmshorst bei<br />
Potsdam zurück, das zuvor ein offener<br />
Treffpunkt für Literaten war.<br />
Hans Mayer und Stephan Hermlin<br />
kamen hierher ebenso zu Besuch<br />
wie Max Frisch, Heinrich Böll, Ernst<br />
Bloch, Wolf Biermann und Hans<br />
Henny Jahnn. Nach 1962 aber war<br />
Huchel ein Ausgegrenzter, der überwacht,<br />
getriezt und gedemütigt<br />
wurde, eher man ihn 1971 in den<br />
Westen ausreisen ließ.<br />
Unter dem Titel „Das Schweigen<br />
zwischen den Worten“ veranstaltet<br />
die Akademie der Künste einen<br />
Abend für Peter Huchel, an dem<br />
Friedrich Christian Delius und Durs<br />
Grünbein mit Matthias Weichelt,<br />
dem Autor des Bandes „Peter Huchel.<br />
Leben in Bildern“, über Leben<br />
und Werk Huchelssprechen.<br />
Andreas Kurtz<br />
25 Jahre<br />
unterwegs für<br />
diese <strong>Zeitung</strong><br />
Immer nur Hummer und Kaviar<br />
futtern und mit Stars<br />
und Glamourmenschen palavern?<br />
Grauslig! Ein Theaterkritiker,<br />
etwa der unterzeichnende,<br />
ist unglaublich dankbar,<br />
dass sich jemand um das<br />
Geschehen rund um die Premieren<br />
kümmert. Man selbst<br />
guckt sich die Show an, sammelt<br />
Glückspunkte und Nörgelmaterial,<br />
geht mit seinen<br />
Notizen nach Hause und liegt<br />
längst im Bett, wenn etwa Andreas<br />
Kurtz–der heute sein 25.<br />
Dienstjubiläum als Gesellschaftskolumnist<br />
der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> feiert, noch schuftet. Er<br />
ist mehr als eine Autorität am<br />
Buffet, sammelt Statements<br />
ein, überredet zum Foto und<br />
stellt variantenreiche Beobachtungen<br />
an, die er aktuell in die<br />
Redaktion schickt. Außerdem<br />
ist Kurtz schon eine geraume<br />
Weile als Sofa-Talker unterwegs,<br />
heute Abend mit Wladimir<br />
Kaminer.Ulrich Seidler<br />
Kurtzauf der Couch mit Wladimir Kaminer,<br />
20 Uhr, WintergartenVarieté, PotsdamerStraße96,<br />
Karten ab 19,90Euro<br />
Mendelssohn-Remise am Gendarmenmarkt<br />
(✆ 81 70 47 26) 14.00: Die Gräber des Mendelssohns,<br />
Sabine Krusen, Treff: Eingang Friedhof<br />
Schönhauser Allee.<br />
Meyers Stadtgänge (✆ 442 32 31)<br />
11.00: DiezweiGesichter des Hansaviertels –ein<br />
Diskurs., Bernd S. Meyer, Treff: Joseph-Haydn-Str.Nr.1.<br />
Anm. erf.<br />
Olympiastadion (✆ 30 68 86 18)<br />
11.00, 13.00, 15.00: Tour durchs Olympiastadion<br />
11.30, 13.30, 15.30: Tour durchs Olympiastadion<br />
(in English)<br />
Stadt im Ohr (✆ 20 07 88 41)<br />
9.00: Hörspaziergang Friedenau –Eine Reise durch<br />
15 Dekaden deutscher Geschichte, stadt im ohr,Treff:<br />
Süßkramdealer,Varziner Str.4<br />
11.00: Zwischen Schlangeund Schwan. Audiospaziergang<br />
über das Leben in DDR-Baudenkmälern, stadt<br />
im ohr,Treff: Concierge, Platz der Vereinten Nationen 1<br />
11.00: Wege nach Queertopia. Gehen, wie wir<br />
leben wollen, Treff: Café Blume an der Hasenheide,<br />
Fontanestr.32<br />
12.00: Audiotour Mitte-Schritte–Hörspaziergang<br />
durch Berlins historisches Zentrum, stadt im ohr,Treff:<br />
ausberlin –Kaufhaus für Berlinprodukte, Karl-Liebknecht-Str.9<br />
16.00: Hörspaziergang Friedrichshain, Der Hörspaziergang<br />
Friedrichshain ist ausleihbar im Cafe Sibylle,<br />
Karl-Marx-Allee 72<br />
KONZERT<br />
A-Trane (✆ 313 25 50)<br />
21.00: Igor Butman Quintet<br />
AstraKulturhaus (✆ 69 56 68 40)<br />
20.30: Mulatu Astatke<br />
b-flat (✆ 283 31 23)<br />
21.00: Samuel Eagles –Spirit<br />
Badehaus (✆ 95 59 27 76)<br />
21.00: TuneUP Session<br />
Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />
20.00: Sophie andThe Giants<br />
Café Engels (Herrfurthstr.21)<br />
20.00: Blue MoondayJazzsession hosted by Charlotte<br />
Joerges<br />
Cassiopeia (✆ 47 38 59 49)<br />
20.00: Allusinlove<br />
Huxleys Neue Welt (✆ 301 06 80 88)<br />
21.00: Lea, Zwischen meinen Zeilen<br />
Lido (✆ 69 56 68 40)<br />
20.00: KT Tunstall<br />
Martin-Luther-Kirche Neukölln (✆ 623 30 58)<br />
18.00: Sasha Pushkin (Klavier), Montagabend im<br />
Luther’s<br />
Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />
19.00: Das Fritz-Festival: TUA, Das Paradies, Sway<br />
Clarke, Nessi, Milliarden, Malik Harris<br />
PrivatClub (✆ 61 67 59 62)<br />
20.00: Yuna, Vvaves<br />
Rickenbacker’s (✆ 81 89 82 90)<br />
21.00: MondayNight Pro Jam Session mitJürgen<br />
Bailey<br />
Schokoladen Mitte (✆ 282 65 27)<br />
19.00: 10 Jahre „thirsty &miserable“: E-Turn feat. DJ<br />
e.kwality +Kaye<br />
Tempodrom (✆ 69 53 38 85)<br />
20.00: Loreena McKennitt, Lost Souls<br />
CLUB<br />
Crack Bellmer Bar (Revaler Str.99)<br />
20.00: Nice One, Vito Fattore, Andrea di Rocco<br />
KitKat/Sage-Club (Köpenicker Str.76)<br />
23.00: Electric Monday, Bert, Joal Alvim, Ricardo<br />
Rodriguez<br />
Monster Ronson’sIchiban Karaoke<br />
(✆ 89 75 13 27) 19.00: Multisexual Boxhopping<br />
22.00: Sing on stagewith Ripsy<br />
BALLROOM<br />
Clärchens Ballhaus (✆ 282 92 95)<br />
21.00: Salsa, Flori, Wilbert, Naudy<br />
MUSEEN<br />
Berlinische Galerie (✆ 78 90 26 00)<br />
10.00: Kunst in Berlin 1880–1980, Mi-Mo 10-18 Uhr<br />
10.00: Gartenparade, Atelier le balto, Mi-Mo 10-18<br />
Uhr<br />
10.00: 12x12, Sebastian Stumpf, Mi-Mo 10-18 Uhr<br />
10.00: Underground Architecture: <strong>Berliner</strong> U-Bahnhöfe<br />
1953-1994, Mi-Mo 10-18 Uhr<br />
Botanisches Museum (✆ 83 85 01 00)<br />
9.00: Geliebt, gegossen, vergessen: Die Zimmerpflanzen<br />
der Deutschen, tgl. 9-19 Uhr<br />
Dalí Berlin (✆ 07 00 32 54 23)<br />
12.00, 12.00: Dalí –Die Ausstellung am Potsdamer<br />
Platz, tgl. 12-20 Uhr<br />
Deutsches Spionagemuseum (✆ 398 20 04 51)<br />
10.00: Hauptstadt der Spione, tgl. 10-20 Uhr<br />
Georg Kolbe Museum (✆ 304 21 44)<br />
10.00: Bunte Steine, William Tucker,Kai Schiemenz,<br />
Stefan Guggisberg,tgl. 10-18 Uhr<br />
Jüdisches Museum (✆ 25 99 33 00)<br />
10.00: StändigeAusstellungdes Jüdischen Museums<br />
(bis 2019 wg Umbau geschl.), Mo 10-22, Di-So<br />
10-20 Uhr<br />
10.00: Welcome to Jerusalem, tgl. 10-20 Uhr<br />
12.00 Museumsgarten: Ganzfeld „Aural“, James<br />
Turrell, tgl. 12-18 Uhr<br />
10.00: res.o.nant, Mischa Kuball, tgl. 10-20 Uhr<br />
10.00: Awie Jüdisch. In 22 Buchstaben durch die<br />
Gegenwart, tgl. 10-20 Uhr<br />
Keramik-Museum Berlin (✆ 321 23 22)<br />
13.00: grotesk –skurril –anders,Fr-Mo 13-17 Uhr<br />
13.00: Helmut Krüger Porzellan-Manufaktur (Moabit<br />
1954-1971), Fr-Mo 13-17Uhr<br />
13.00: 100. Ausstellung des KMB–ein Rückblick,<br />
Fr-Mo 13-17 Uhr<br />
Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt<br />
(✆ 28 59 94 07) 10.00: Blindes Vertrauen –<br />
versteckt am Hackeschen Markt 1941-1943, tgl.<br />
10-20 Uhr<br />
10.00: „... und immer wieder bewundernwir Eure<br />
mit aufopfernder Liebe primagepackten Pakete“, tgl.<br />
10-20 Uhr<br />
Museum für Film und Fernsehen (✆ 300 90 30)<br />
10.00: 120 Jahre Deutsche Filmgeschichte und<br />
Fernsehgeschichte in West und Ost, Di-So 10-18, Do<br />
10-20 Uhr<br />
10.00: Zwischen den Filmen. Eine Fotogeschichte der<br />
Berlinale, Mi-Mo/Feiert. 10-18, Do 10-20 Uhr<br />
Schloss Glienicke (✆ 80 58 67 50)<br />
:Hofgärtnermuseum Glienicke–Wissen und Wirken<br />
der preußischen Hofgärtner,Apr.-Okt. Di-So/Feiert.<br />
10-17.30 Uhr /Nov./Dez/Mrz. Sa/So/Feiert. 10-16<br />
Uhr /Jan./Feb.geschl.<br />
Schwules Museum (✆ 69 59 90 50)<br />
14.00: RainbowArcade –Queere Videospielgeschichte<br />
1985-2018, Mi-Mo 14-18, Do 14-20, Sa<br />
14-19 Uhr<br />
Sportmuseum Berlin (✆ /30 58 3- 00)<br />
10.00: StändigeAusstellung des Sportmuseums,<br />
Mo-Fr 10-14 Uhr<br />
Stasi Museum Berlin (✆ 553 68 54)<br />
10.00 Haus 1: Staatssicherheit in der SED-Diktatur,<br />
Mo-Fr 10-18, Sa/So/Feiert. 11-18 Uhr<br />
The StoryofBerlin (✆ 88 72 01 00)<br />
10.00: 800 Jahre <strong>Berliner</strong> Geschichte, tgl. 10-20 Uhr<br />
Topographie des Terrors (✆ 25 45 09 50)<br />
10.00: Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt<br />
in der Wilhelm- und Prinz-Albrecht-Straße, tgl. 10-20<br />
Uhr<br />
10.00: „Im Dienst der Rassenfrage“ –Propagandafotografien<br />
im Auftrag des Reichsministers R. Walther<br />
Darré, tgl. 10-20 Uhr<br />
Trabi-Museum Berlin (✆ 30 20 10 30)<br />
10.00: DieWeltder Trabis, tgl. 10-18 Uhr<br />
KINO<br />
Wolf (✆ 921 03 93 33) Die Maske –Twarz (OmU)<br />
12.00; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &<br />
the Gun (OmU) 12.10,21.00; Beale Street –IfBeale<br />
Street Could Talk (OmU) 13.50, 18.40; Mid90s<br />
(OmU) 14.10, 21.10; Asche ist reines Weiß –Ash Is<br />
Purest White (OmenglU) 16.10; Kommissar Gordon<br />
&Buffy 16.30; Rafiki (Omdt+englU) 19.10<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Ein Gauner<br />
&Gentleman 15.00, 18.00, 20.15; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 16.00; Trautmann<br />
17.15; Bohemian Rhapsody 19.45<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88)Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 16.00; Free Solo<br />
18.00, 20.20; Sneak Preview 22.00; Rocca verändert<br />
die Welt 15.30; Ein Gauner &Gentleman –The<br />
Old Man &the Gun (OmU) 17.45, 20.00; Die Goldfische<br />
15.30, 18.00, 20.40; Wir–Us(OmU)18.15;<br />
Vice –Der zweiteMann(OmU) 20.50; Die Berufung:<br />
Ihr Kampf für Gerechtigkeit 14.45, 17.20; Green<br />
Book –Eine besondere Freundschaft 15.30, 20.00<br />
Kino inder Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />
Dumbo (OmU) 13.45, 16.30, 19.30, 22.20; Captain<br />
Marvel (OmU) 13.45, 16.45, 19.50, 22.30;<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />
Welt 14.00; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />
–Onthe Basis of Sex (OmU) 14.00; Vorhang<br />
auf für Cyrano –Edmond (OmU) 14.15; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 14.20, 16.30;<br />
Die Goldfische 14.30, 16.50, 19.45; Willkommen<br />
in Marwen –Welcome toMarwen (OmU) 14.45,<br />
20.10;The Sisters Brothers (OmU) 16.50;Wir –Us<br />
(OmU) 17.00, 22.45; Beale Street –IfBeale Street<br />
Could Talk (OmU) 17.15; DasHausamMeer (OmU)<br />
17.30; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &<br />
the Gun (OmU) 19.00, 22.00; Beach Bum 19.30,<br />
22.45; Green Book –Eine besondere Freundschaft<br />
(OmU) 19.40; Sneak Preview 20.00; Der Goldene<br />
Handschuh 21.20; Destroyer (OmU) 22.50; Iron<br />
Sky:The Coming Race (OmU) 23.00<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) Hotel Jugoslavija (OmU)<br />
18.00; Spreeland. Fontane 19.30; Die Maske –<br />
Twarz (OmU) 21.00<br />
Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Der letzte Jolly<br />
Boy 17.30; Flüchtig –Das rätselhafte Leben des<br />
B. Traven 19.15; Mädchen in Koffer (OmU) 20.30;<br />
Berlin, Prenzlauer Berg – Begegnungen zwischen<br />
dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990 22.15<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Mia<br />
und der weiße Löwe 14.20; Dumbo 14.20, 17.05,<br />
19.55, 22.45; Captain Marvel 14.20; Prinzessin<br />
Emmy 14.25; Ostwind 4 14.30; Die Goldfische<br />
14.30, 17.10, 19.35, 22.35;Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 314.40; Asterix und das Geheimnis des<br />
Zaubertranks 14.40, 17.15; Rocca verändert die<br />
Welt 14.55; Misfit 14.55,16.40; Wir 16.45,19.45,<br />
22.45; 3D: Captain Marvel 16.50, 19.50, 22.40;<br />
Alita 16.55; Beach Bum 17.00, 19.35, 22.30; 3D:<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 317.10; Willkommen<br />
in Marwen 17.20, 20.00; Bohemian Rhapsody<br />
19.30; Rate Your Date 19.40; Green Book 19.45;<br />
Wir (OF) 20.00; 3D: Aquaman 22.30; Iron Sky II<br />
22.40; Hard Powder 22.40; Escape Room 22.45<br />
REINICKENDORF<br />
CineStarTegel (✆ 04 51/703 02 00) Ostwind 4–<br />
Aris Ankunft 13.30; Dumbo 13.30, 16.30, 19.25;<br />
Die Goldfische 13.45, 16.45, 20.10; 3D: Dumbo<br />
14.00, 17.05; Prinzessin Emmy 14.15; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 14.15, 18.00;<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />
Welt 14.20; Misfit 14.30; Captain Marvel 15.00,<br />
17.05,19.30; Wir 16.15,19.50; Trautmann 16.40;<br />
Der Junge muss an die frische Luft 16.40; 3D: Captain<br />
Marvel 16.45, 20.00; Rate Your Date 19.20;<br />
Hard Powder 19.30; Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft 19.45; Escape Room 20.30<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema amWalther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />
Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit 14.40,<br />
20.30; Bohemian Rhapsody 17.30<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02)GreenBook –Einebesondere<br />
Freundschaft 18.00; Vice –Der zweite Mann<br />
20.15<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) Ein Gauner &Gentleman<br />
–The Old Man &the Gun (OmU) 16.15,18.30; Wir<br />
–Us(OmU) 20.45<br />
Xenon (✆ 78 00 15 30)Mid90s(OmU) 18.30; Der<br />
verlorene Sohn –Boy Erased (OmU) 20.30<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Prinzessin<br />
Emmy 10.00, 12.00; Ostwind 4–Aris Ankunft<br />
10.00; Dumbo 10.00, 14.05, 17.00, 19.45;<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />
Welt 10.00, 12.15; Asterix und das Geheimnis des<br />
Zaubertranks 10.00, 12.00, 14.30; Captain Marvel<br />
12.15, 14.45, 17.10, 19.30; Rocca verändert die<br />
Welt 12.25, 15.05; 3D: Dumbo 14.20, 16.50; Die<br />
Goldfische 17.35, 20.20; Wir 17.40,20.20; Sneak<br />
Preview 20.15<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81)<br />
Kirschblüten &Dämonen 12.45; The Favourite –Intrigen<br />
und Irrsinn 15.15; Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft 17.45; Vice –Der zweite Mann<br />
20.15<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/505 07 11)Der Junge muss an die<br />
frische Luft 15.00; Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft 17.30,20.30<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)<br />
Ralph reichts 2:Chaos im Netz 10.00; Prinzessin<br />
Emmy 10.00, 11.50; Dumbo 10.00,13.55,16.40,<br />
19.45, 22.40; Die Winzlinge: Abenteuer inder Karibik<br />
10.00; Checker Tobi und das Geheimnis unseres<br />
Planeten 10.00; Captain Marvel 10.00, 12.30,<br />
14.30, 16.35, 19.30, 22.30; Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 10.00, 12.10, 14.55,<br />
17.50; The Lego Movie II 12.00; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3:Die geheime Welt 12.10; Rocca<br />
verändert die Welt 12.25, 15.10; Ostwind 4–Aris<br />
Ankunft 12.40, 15.00; Misfit 14.20; 3D: Dumbo<br />
14.35, 17.25; Wir 17.10, 20.10, 23.00; Die Goldfische<br />
17.15, 20.00; Trautmann 17.20; Free Solo<br />
(OmU) 20.00; Escape Room 20.15; Ein Gauner<br />
&Gentleman 20.15, 22.50; Sneak Preview (OF)<br />
23.00; Sneak Preview 23.00; Iron Sky: The Coming<br />
Race 23.00<br />
Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Prinzessin<br />
Emmy 15.00; Dumbo 15.30, 18.00, 20.30; Asterix<br />
und dasGeheimnisdes Zaubertranks 15.30, 16.30;<br />
Rocca verändert die Welt 15.45; Captain Marvel<br />
17.45, 20.30; Vice –Der zweite Mann 18.15; Die<br />
Goldfische 18.15,20.45;Wir 20.30<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00) Magical History Tour:<br />
Marokko –Morocco (OV; m. Vorfilm) 20.00; DEFA-<br />
Stiftung: Gundula – Jahrgang 58 (m. Vorfilmen<br />
u. Gästen) 19.00; DEFA-Stiftung: Wir lassen uns<br />
scheiden 21.00<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69)<br />
Rocca verändert die Welt 12.30, 14.20, 16.50;<br />
Lampenfieber 12.30; Dumbo 12.30, 15.30, 17.00,<br />
19.40, 22.35;Clubder roten Bänder –Wie allesbegann<br />
12.30; 3D: Alita: BattleAngel 12.40; Prinzessin<br />
Emmy 12.50, 15.20; Asterix unddas Geheimnis<br />
des Zaubertranks 12.50, 14.50, 17.30; 3D: Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3: Die geheime Welt<br />
13.10;The LegoMovie II 13.20,16.20; 3D: Dumbo<br />
13.30, 16.50; DieGoldfische13.30, 17.10,19.40,<br />
22.50; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />
13.30; Miaund derweiße Löwe13.40; 3D: Captain<br />
Marvel 13.40, 17.00, 20.30, 23.00;<br />
Ralph reichts 2: Chaos im Netz 13.50; Ein Gauner<br />
&Gentleman 13.55, 16.45, 19.30; Ostwind 4–<br />
Aris Ankunft 14.30; Misfit 15.10; Frau Mutter Tier<br />
15.10; Head Full of Honey 15.40; Captain Marvel<br />
16.00, 19.15, 22.35; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 3: Die geheime Welt 16.10; Wir 16.20,<br />
20.00, 22.40; Willkommen in Marwen 16.30,<br />
19.30, 22.45; Was Männer wollen 16.30; Green<br />
Book –Eine besondere Freundschaft 17.20,19.30;<br />
Beach Bum 17.40, 20.20, 23.00; Der Junge muss<br />
an die frische Luft 17.50; Rate Your Date 18.00;<br />
Vice –Der zweite Mann 19.10; Alita: Battle Angel<br />
19.30; Iron Sky: The Coming Race 19.50, 22.30;<br />
Sneak Preview 20.00; Escape Room 20.10, 23.00;<br />
AStar IsBorn 20.20; Trautmann 20.40; Bohemian<br />
Rhapsody 20.40; The Mule 21.00; Hard Powder<br />
22.30; Der Goldene Handschuh 22.40; Creed 2–<br />
Rocky‘s Legacy 22.45<br />
CineStar imSony Center (✆ 04 51/703 02 00)<br />
3D: Dumbo (OF) 13.30,16.30; Bohemian Rhapsody<br />
(OF) 13.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />
Die geheimeWelt –How to Train Your Dragon III (OF)<br />
13.40; Dumbo (OF)14.00, 17.00, 19.20; 3D: Captain<br />
Marvel (OF) 14.00, 16.50, 20.20; The Hate U<br />
Give (OF) 14.10;Willkommen in Marwen –Welcome<br />
to Marwen (OF) 14.20, 20.15; Vice –Der zweite<br />
Mann (OF) 16.20;Wir –Us(OF) 16.45, 19.45; Die<br />
Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit –Onthe Basis<br />
of Sex (OF) 16.45; 3D: Alita: Battle Angel (OF)<br />
17.10; Captain Marvel (OF) 17.20, 20.00; Green<br />
Book –Eine besondere Freundschaft (OF) 19.30;<br />
Ein Gauner &Gentleman –The Old Man &the Gun<br />
(OF) 19.50; Beach Bum (OF) 19.50<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Galapagos:<br />
Rätsel der verlorenen Welt 11.30; 3D: Captain<br />
Marvel (OF) 13.00, 16.15; 3D: Captain Marvel<br />
19.30<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 4344) Asche ist reines<br />
Weiß –Ash Is Purest White (OmU) 17.30; Wintermärchen<br />
20.00; Luz 22.30<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 1650) Rocca verändert die Welt<br />
14.00; Prinzessin Emmy 14.00; Asterix und das<br />
Geheimnis des Zaubertranks 14.00, 16.00; Dumbo<br />
15.00, 17.30, 20.00, 22.30; Die Goldfische 15.00,<br />
18.00, 20.15; Misfit 16.00; Captain Marvel 16.00,<br />
19.00; 3D: Captain Marvel 17.30, 20.00, 22.00;<br />
Wir 18.00, 20.15, 22.30; Iron Sky: The Coming<br />
Race 22.30; Escape Room 22.30<br />
Casablanca (✆ 677 57 52) Fahrenheit 11/9<br />
15.30;Vice –Der zweite Mann 18.00; Kirschblüten<br />
&Dämonen 20.30<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 0200)<br />
Ralph reichts 2: Chaos im Netz 14.00; Dumbo<br />
14.00, 16.50, 19.40; Captain Marvel 14.00,<br />
16.45, 19.30; Ostwind 4 – Aris Ankunft 14.15;<br />
Die Goldfische 14.20, 17.20, 20.10; 3D: Dumbo<br />
14.30, 17.20; Misfit 14.35; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 3: Die geheime Welt 14.35; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 14.40; Phantastische<br />
Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 16.55;<br />
Escape Room16.55, 20.00; Wir 17.10, 20.10; 3D:<br />
Captain Marvel 17.15, 20.00; Beach Bum 17.15,<br />
20.15; 3D: Alita: Battle Angel 19.45; Iron Sky: The<br />
Coming Race 20.05<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Prinzessin<br />
Emmy 14.00, 16.00; Captain Marvel 14.00,<br />
17.00, 19.30; Dumbo 14.10, 17.00, 19.45; Ralph<br />
reichts 2: Chaos im Netz 14.20; Asterix und das<br />
Geheimnis des Zaubertranks 14.20; Rocca verändert<br />
die Welt 14.30; Misfit 14.45; Wir 16.40,<br />
20.00; Dumbo (OF) 17.00; Die Goldfische 17.00;<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime<br />
Welt 17.10; The Lego Movie II 18.00; Wir –Us (OF)<br />
19.45; Sneak Preview 20.00; Sneak Preview (OF)<br />
20.10; Beach Bum 20.30<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 471 40 01)Berlin-Film-Katalog:<br />
Dirty Daughters oder Die Hure und der Hurensohn<br />
18.00; Die Ziege: Ali Mizah wa Ibrahim –Ali, the<br />
Goat and Ibrahim (OmU) 20.00; Luz 21.45<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Checker Tobi und<br />
dasGeheimnis unseres Planeten 12.30; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 14.30, 16.30; Ein<br />
Gauner &Gentleman 18.30, 20.45; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 11.00; Der Junge<br />
muss an die frische Luft 13.00; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3: Die geheime Welt 15.15; Vorhang<br />
auf für Cyrano 17.30; Green Book –Eine besondere<br />
Freundschaft 20.00<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Capernaum<br />
–Stadt der Hoffnung 15.30; Das Haus am Meer<br />
18.00; The Sisters Brothers 20.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Vice –Der zweite<br />
Mann 14.45, 20.00;Trautmann 17.30<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 811 46 78) Beautiful Boy 18.00; Exhibition<br />
onScreen: Degas: Leidenschaft für Perfektion<br />
20.30<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Ein Gauner &Gentleman<br />
15.50, 18.10, 20.30<br />
POTSDAM<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Frau Mutter<br />
Tier 14.00; Fair Traders (OmU) 14.00; Dumbo<br />
15.15;Vice(OmU) 16.00;Rocca verändertdie Welt<br />
16.00; Ein Gauner & Gentleman (OmU) 16.15,<br />
20.30; Dumbo (OmU) 18.00, 20.45; Green Book<br />
–Eine besondere Freundschaft (OmU) 18.15; Free<br />
Solo (OmU) 18.15; Helmut Berger, meine Mutter<br />
und ich 18.45; This Mountain Life –Die Magie der<br />
Berge (OmU) 21.00; Beach Bum (OmU) 21.00<br />
UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />
Paul und die Schule des Lebens 13.45; Dumbo<br />
13.45,16.45,19.40;Die Goldfische 14.00, 16.50,<br />
19.45; Rocca verändert die Welt 14.15; Ostwind<br />
4 – Aris Ankunft 14.15, 16.45; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3: Die geheime Welt 14.15, 17.00;<br />
Asterix und das Geheimnis desZaubertranks14.20,<br />
17.00; Prinzessin Emmy 14.30; Captain Marvel<br />
16.45;Wir 17.00,20.00; Misfit 17.15; Green Book<br />
–Eine besondere Freundschaft 19.45; 3D: Captain<br />
Marvel 19.45; Hard Powder 19.50; Rate Your Date<br />
20.10; Escape Room 20.15<br />
UMLAND<br />
ALA Falkensee (✆ 033 22/279 8877) Prinzessin<br />
Emmy 15.20; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />
Die geheime Welt 17.30; Die Goldfische 20.00<br />
Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />
Frau Mutter Tier 17.15; Shoplifters: Familienbande<br />
20.00<br />
Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) 3D:<br />
Dumbo 15.30, 18.00, 20.30; Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 15.30; Ostwind 4–Aris<br />
Ankunft 15.30; Vice –Der zweite Mann 17.45; Die<br />
Goldfische 18.00, 20.30; Captain Marvel 20.30<br />
FilmpalastOranienburg (✆ 033 01/70 48 28) Asterix<br />
und das Geheimnis des Zaubertranks 14.30;<br />
Dumbo 15.00, 17.30, 19.45; Die Goldfische<br />
15.15,17.45, 20.30; PrinzessinEmmy15.30; Rocca<br />
verändert die Welt 16.30; Captain Marvel17.15,<br />
20.00;Misfit 18.30; Womit haben wirdas verdient?<br />
20.15<br />
Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Mia und der<br />
weiße Löwe 14.00; The Lego Movie II 15.45; Captain<br />
Marvel 17.15; Green Book 18.15; 3D: Captain<br />
Marvel 20.00; Escape Room 21.00
26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Spreewild<br />
Klartext<br />
Kunst darf doch<br />
nicht alles<br />
von Laura Patz, 24 Jahre<br />
Die Band Rammstein hat ein neues<br />
Lied veröffentlicht. Zunächst<br />
hatte der Trailer,der die Sänger kontextlos<br />
als KZ-Häftlinge zeigt, für<br />
Empörung gesorgt. NachVeröffentlichung<br />
des ganzen Musikvideos am<br />
Freitag war dann nur noch vonganz<br />
großer Kunst die Rede. Der nun bekannte<br />
Kontext ist ein Großteil deutscher<br />
Geschichte.<br />
Hobby-Literaturwissenschaftler<br />
und Cineasten,<br />
die am<br />
Freitag über<br />
„Deutschland“<br />
berichteten, lesen<br />
in Rammsteins<br />
Veröffent-<br />
Laura hört lieber<br />
K.I.Z., wenn es<br />
politisch sein soll.<br />
CREDIT<br />
lichung begeistert<br />
Kritik an ihrem<br />
Heimatland.<br />
Auch ich verstehe<br />
jetzt die KZ-Szene<br />
als Teil eines Ganzen.<br />
Was ich an „Deutschland“ nicht<br />
verstehe: Warum ist es notwendig,<br />
die ersten zwei Zeilen des Deutschlandlieds<br />
nur minimal abgewandelt<br />
zu reproduzieren? Inwiefern ist ein<br />
„Fotografieren verboten“-Schild neben<br />
den gehängten KZ-Häftlingen<br />
eine angemessene Art der Aufarbeitung?<br />
Und vor allem, wie kann man<br />
Millionen Ermordete als PR nutzen?<br />
Das Allzweck-Argument „Kunstfreiheit“<br />
macht es für die Rammstein-Laudatoren<br />
möglich. „Wer den<br />
Holocaust (...) als Marketing-Gag instrumentalisiert,<br />
der geht zu weit,<br />
egal in welchem Rahmen“, fand allerdings<br />
auch die ehemalige Präsidentin<br />
des Zentralrates der Juden in<br />
Deutschland, Charlotte Knobloch.<br />
Ich unterstelle Rammstein keine<br />
Fliegenschiss-Mentalität und vermute,dass<br />
das Lied sogar als Distanzierung<br />
von deutschen Gräueltaten<br />
gemeint war. Immer wieder hat die<br />
Band Gerüchte um rechtsextreme<br />
Tendenzen ausdrücklich bedauert.<br />
Gerade deswegen sollte man Satire<br />
in diese Richtung lieber offenkundig<br />
linkeren und begabteren Künstlern<br />
wie K.I.Z. mit„Biergarten Eden“ oder<br />
Jan Böhmermann mit „Be Deutsch“<br />
überlassen.<br />
Hörprobe<br />
Billie Eilish – „When We All Fall<br />
Asleep, Where DoWeGo?“<br />
Billie Eilish, zu Recht gefeierte<br />
Newcomerin aus den USA, hat nun<br />
endlich ihr erstes richtiges Album<br />
veröffentlicht. Es ist poppiger, als<br />
man es erwartet hätte, auch leichter<br />
zu hören. So fröhlich wie im Opener,<br />
in dem sie vermutlich mit ihrem<br />
Bruder und Produzenten lacht, geht<br />
es danach nicht weiter. Dafür mag<br />
man einfach in Billie Eilishs düsterenTagträumen<br />
versinken, die sie so<br />
wunderbar in Musik zu gießen weiß.<br />
Schon der Albumtitel zeigt, dass die<br />
Fantasie und Gedankenwelt dieser<br />
17-Jährigen keine Grenzen kennt.<br />
Antonia Eichenauer<br />
Fazit Wir stellen die Wette auf: Dieses Jahr<br />
wird es kein besseres Album geben.<br />
Hoch hinaus: Im vergangenen Jahr haben die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Austausch von den Artisten des Kinderzirkus gelernt, auf Stelzen zu gehen.<br />
Friederike Deichsler, 22 jahre<br />
Paris, Rom oder Barcelona –<br />
an diese Ziele führen Sprachreisen<br />
und interkulturelle<br />
Fahrten normalerweise.Von<br />
der Gutenberg-Schule in Lichtenberg<br />
jedoch fahren jährlich einige<br />
Schüler in das kleine DorfMolcad in<br />
Weißrussland. Bereits seit 20 Jahren<br />
besteht die Partnerschaft zwischen<br />
dem dortigen Internat und der <strong>Berliner</strong><br />
Sekundarschule.<br />
„Wir schenken ein Lächeln“<br />
Eine,die vonAnfang an dabei war,ist<br />
Ute Gdanietz. Sie war Lehrerin an<br />
der Gutenberg-Schule, als 1995 der<br />
Verein Freunde der Völker Russlands<br />
darum bat, eine Kaffeetafel für Kinder<br />
aus einem Waisenhaus in Gomel<br />
zu veranstalten. Die Stadt galt nach<br />
dem Reaktorunglück von Tschernobyl<br />
als Sperrgebiet, in Deutschland<br />
sollten die Kinder unbeschwerte<br />
Tage verbringen. Das gilt im Grunde<br />
noch immer, auch wenn die Gutenberg-Schule<br />
bald entschied, selbst<br />
eine Partnereinrichtung zu suchen –<br />
von Nils Hagemann, 16 Jahre<br />
Als Mario Götze das Siegtor<br />
schießt und ganz Deutschland<br />
in Ekstase versinkt, gibt in Saal 1keiner<br />
einen Tonvon sich. Fußball ist<br />
für manch einen Fan Auslöser der<br />
ganz großen Emotionen. Manch ein<br />
anderer besucht dafür das Kino.Das<br />
Festival 11mm vereint beides und<br />
bietet Raum für Fußballfilme auf<br />
hohem Niveau.<br />
Seit 2004 treibt 11mm jährlich die<br />
Fußballfans ins Kino-Babylon in<br />
Berlin-Mitte.Soauch dieses Jahr.Mit<br />
dem Festivalschwerpunkt „Frauen<br />
im Fußball“ möchte man sich weiblicher<br />
geben und auch für Frauen<br />
interessanter werden. Gar nicht so<br />
einfach in der männerdominierten<br />
Fußballwelt. Schade also, dass bei<br />
vielen Vorstellung die weiblichen<br />
Zuschauer noch klar die Minderheit<br />
darstellen.<br />
So freut es umso mehr, dass der<br />
Publikumspreis an den Film „Araghe-Sard“<br />
ging, einen Spielfilm über<br />
Blick in eine andere Welt<br />
Warum eine <strong>Berliner</strong> Schule seit 20 Jahren den Austausch mit Weißrussland pflegt<br />
und im Internat Molcad fündig wurde.„DasMotto<br />
ist: Wirschenken unseren<br />
Kindernein Lächeln“, sagt Ute<br />
Gdanietz.„Der Kern sind humanitäre<br />
Hilfe und Schüleraustausch.“<br />
Etwa 20 Schüler reisen jedes Jahr<br />
nach Weißrussland, alle zwei Jahre<br />
kommt eine Gruppe aus Molcad<br />
nach Berlin. Das Internat nimmt<br />
Kinder aus sozial schwachen<br />
Familien auf, erhält aber kaum Unterstützung.<br />
Obwohl es eine Sanatoriumsschule<br />
ist, fehlt es an medizinischen<br />
Geräten und Hilfsmitteln. Die<br />
Gruppe aus Lichtenberghat deshalb<br />
immer zahlreiche Spenden im Gepäck,<br />
von Kleidung über Spielzeug<br />
bis hin zu Hygieneartikeln. Unterstütztwirddie<br />
Schule vonSponsoren<br />
und Stiftungen.<br />
Doch es geht nicht nur um Spenden.<br />
Während der 14 Tage, die die<br />
Schüler aus Lichtenberg imInternat<br />
verbringen, gestalten sie Arbeitsgemeinschaften<br />
und Projekttage. Das<br />
heißt auch, dass die Reise Vorbereitung<br />
erfordert. Dennoch gab es zuletzt<br />
38 Anmeldungen für die 20 Plätze.<br />
Die 15-jährige Nicole war schon<br />
viermal dabei. „Meine Schwester hat<br />
vor mir mitgemacht und ich bin<br />
dann mal mitgefahren“, sagt sie.Ihre<br />
Mitschülerin Bettina ergänzt, dass<br />
sie gern reist und zuvor noch nie in<br />
Weißrussland gewesen war. „Ich<br />
wollte erfahren, wie die Kinder im<br />
Internat leben.“ Dieses Leben unterscheidet<br />
sich zum Teil sehr vondem,<br />
das die Schüler aus Berlin kennen.<br />
„Alle verstehen sich“<br />
Das Runde imEckigen<br />
Nicole und Bettina verarbeiten ihre<br />
Erfahrungen gerade in einer Festzeitung<br />
zum 20-jährigen Jubiläum der<br />
Schulpartnerschaft. Zehn Seiten sollen<br />
es werden, fünf auf Deutsch und<br />
fünf auf Russisch. Währenddessen<br />
probieren sich die weißrussischen<br />
Gastschüler, die gerade Berlin besuchen,<br />
im Kinderzirkus Cabuwazi in<br />
Kreuzberg anTüchern, Bällen und<br />
Seilen aus. Bereits seit fünfJahrenbesteht<br />
diese Kooperation, einige Trainer<br />
begleiten sogar die Reisen nach<br />
Weißrussland.„Der Zirkus macht allen<br />
Spaß, sie wollenamliebsten alles<br />
ausprobieren“, sagt Olga Sakowskaja,<br />
die in Molcad Deutsch unterrichtet<br />
und nun in Berlin als Betreuerin<br />
dabei ist. Tatsächlich hängen die<br />
Schüler schon nach kurzer Zeit mutig<br />
hoch oben im Vertikaltuch oder<br />
bauen akrobatische Menschenpyramiden.<br />
Berührungsängste gibt es<br />
keine. „Die Kinder sind begeistert<br />
von der gemeinsamen Zeit mit den<br />
deutschen Schülern“, so Sakowskaja.<br />
„Auch wenn nicht alle die Sprache<br />
beherrschen,verstehen sie sich.“<br />
Das bestätigt auch Ute Gdanietz.<br />
„Die Schüler lernen sich gut kennen,<br />
es entstehen Freundschaften. Auch<br />
die jüngeren und älteren Schüler<br />
wachsen zusammen.“ Das Projekt<br />
liegt ihr am Herzen, selbst im Ruhestand<br />
engagiert sie sich dafür. Das<br />
gilt ebenfalls für Eltern, die den Austausch<br />
noch unterstützen, wenn ihre<br />
Kinder die Schule längst verlassen<br />
haben. „Natürlich könnte man auch<br />
sagen, dass unsereSchule die größere<br />
Last trägt“, sagt Gdanietz. „Aber<br />
wir profitieren so viel von dem Austausch.“<br />
VorKurzem gab es ein Ehemaligentreffen.<br />
Und auch dort waren<br />
sich alle einig: Das Projekt hat<br />
ihnen viel gegeben.<br />
Das Fußballfilmfestival 11mm zeigt vor allem eines: Fußball bewegt auch außerhalb des Stadions<br />
Baran Kosari spielt Afrooz, die iranische Spielerin, die sich gegen ihren Mann auflehnt.<br />
11MM<br />
Afrooz, Kapitänin des iranischen<br />
Frauen-Futsal-Nationalteams. Mit<br />
ihrem Team schafft sie es in das<br />
Finale der Asienmeisterschaften.<br />
Kurz vordem Abflug erfährtsie,dass<br />
ihr Mann von dem im Iran tatsächlich<br />
noch geltenden Recht Gebrauch<br />
macht, Afrooz die Ausreise zu verweigern.<br />
Ein bewegender Film über<br />
Verzweiflung, Willensstärke und<br />
Hilflosigkeit. Der Film zeigt, welche<br />
Bedeutung Fußball auch über das<br />
Seitenaus hinaus haben kann.<br />
11mm ist zwar eigentlich ein Fußballfilmfestival,<br />
dabei geht es im<br />
Grunde um viel mehr als nur um<br />
GUTENBERG-SCHULE<br />
Fußball. Dasmacht auch der Gewinnerfilm<br />
des Jurypreises deutlich.<br />
„Unser Team –Nossa Chape“ malt<br />
schonungslos die tragische Geschichte<br />
des brasilianischen Fußballteams<br />
Chapecoense. Das Team<br />
ist auf dem Wegzuseinem Spiel gegen<br />
Atlético Nacional, als das Flugzeug<br />
samt Team und Trainerstab abstürzt.<br />
Es ist ein Film über den Neuaufbau<br />
eines Vereins mit all seinen<br />
Problemen, in all seiner Härte.<br />
Die Palette der (B-)prominenten<br />
Gäste reichte von Ex-Weltmeistern<br />
wie UweBeinbis zu Hertha-Spielern<br />
ohne Spielzeit wie Pascal Köpke. Ob<br />
Weltmeister, Hertha-Spieler, Amateur-Fußballer<br />
oder Hardcore-Fan –<br />
Fußball bringt sie alle zusammen.<br />
Undgenau das schafft auch das Fußballfilmfestival<br />
11mm, dessen Wirkung<br />
über die Stadiongrenzen hinausgeht.<br />
Undsoist es am Ende gar<br />
nicht schlimm, wenn das einzige<br />
Geräusch bei Götzes Siegestor das<br />
Rascheln des Popcorns vom Nachbarnist.<br />
Außenseiter<br />
trifft<br />
Sonderling<br />
Tim Burton erweckt<br />
Dumbo zum Leben<br />
von Annika Saar<br />
Schaurige Bilder, morbide Handlungen,<br />
dunkle Akzente – typische<br />
Elemente der Filme von Tim<br />
Burton. Mit der Disney-Real-Verfilmung<br />
von „Dumbo“ probiert sich<br />
der Meisterregisseur nun in gewissem<br />
Maße als Zirkus-Direktor aus.<br />
Und das gelingt ihm erstaunlich<br />
gut. Auf den ersten Blick passen ein<br />
schräger Filmemacher und ein<br />
niedlicher Babyelefant nicht unbedingt<br />
zusammen. Doch schnell wird<br />
klar,dass sich hier zwei Außenseiter<br />
gesucht und gefunden haben.<br />
„Dumbo“ gehört zuden Disney-<br />
Klassikern schlechthin. Wermusste<br />
früher nicht ein paar Tränchen verdrücken,<br />
als der Elefant mit den viel<br />
zu großen Ohren zum Gespött der<br />
Zirkusleute wurde? Zum Glück<br />
kommt auch die Real-Verfilmung<br />
Dumbo hat es auch inder Verfilmung von Tim<br />
Burton nicht leicht.<br />
DISNEY ENTERPRISES<br />
aus dem Hause Disney, und daher<br />
geht natürlich, ohne zu viel zu verraten,<br />
die Neu-Interpretation von<br />
Tim Burton gut aus. Neu interpretiert<br />
ist an dieser Stelle nicht übertrieben,<br />
denn der 2019er Dumbo<br />
orientiert sich zwar am Original,<br />
bringt aber neue, eigene Elemente<br />
mit ein. Und gerade die machen<br />
den Film sehenswert.<br />
Die burtontypischen dunkelbunten<br />
Bilder begeistern. Man<br />
wünscht sich sofort, Teil des Zirkuspublikums<br />
sein zu dürfen. Wieso<br />
habenColin Farrell und TimBurton<br />
eigentlich vorher noch nie zusammengearbeitet?<br />
DieMischung funktioniert<br />
jedenfalls hervorragend.<br />
Tim Burton ist ein Meister darin,<br />
seine Zuschauer in die Welt von<br />
Sonderlingen eintauchen zu lassen.<br />
„Dumbo“ wirkt im Vergleich vielleicht<br />
wie ein echt niedlicher Außenseiter,<br />
doch der Filmkünstler<br />
schafft es auch hier, sein ganz besonderes<br />
Flair zu versprühen.<br />
„Dumbo“ läuft seit dem 28. März<br />
in den Kinos.<br />
MELDUNG<br />
Jugendredaktion für ein<br />
Festival<br />
Vom7.bis zum 12. Maifindet das<br />
„Augenblick mal!“-Festival statt –<br />
und du kannst als theater-und<br />
schreibbegeisterter junger Mensch<br />
dabei sein. Denn das Festival für<br />
Jugendtheater bietet Jugendlichen<br />
zwischen 14 und 20 Jahren die Möglichkeit,<br />
das Festivalmagazin zu<br />
gestalten. Dabei gilt: Alle Texte und<br />
Bilder kommen voneuch. Mehr<br />
Infos zum Festival gibt es auf augenblickmal.de.Interessierte<br />
melden<br />
sich bei Dominik Eichhorn, dem<br />
Projektleiter,mit einer Mail:<br />
dominik-eichhorn@t-online.de. SW<br />
Mit freundlicher Unterstützung von:<br />
Das Projekt „Spreewild“<br />
im Internet unter:<br />
DieBeiträge dieser Seite werden von<br />
Jugendlichen geschrieben.<br />
KONTAKT<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Jugendredaktion<br />
Telefon: 030/695 66 50<br />
blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de<br />
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facebook.com/spreewild<br />
twitter.com/Spreewild
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 27 *<br />
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TV-Programm<br />
ARD<br />
5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.05 (für HG)<br />
Livenach Neun 9.55 (für HG) Sturmder Liebe<br />
10.45 (für HG)Meisterdes Alltags 11.15 (für<br />
HG) Werweiß denn sowas? 12.00 (für HG) Tagesschau<br />
12.15 (für HG) ARD-Buffet 13.00 (für<br />
HG) ZDF-Mittagsmagazin 14.00 (für HG) Tagesschau<br />
14.10 (für HG) Rote Rosen 15.00 (für HG)<br />
Tagesschau 15.10 (für HG) Sturmder Liebe<br />
16.00 (für HG) Tagesschau 16.10 (für HG) Hallo<br />
Schatz –Vom Plunder zum Prachtstück 17.00 (für<br />
HG) Tagesschau 17.15 (für HG) Brisant 18.00<br />
(für HG) Werweiß denn sowas? 18.50 (für HG)<br />
Großstadtrevier. Das Revier explodiert 19.45 (für<br />
HG) Wissen voracht –Zukunft 19.55 (für HG)<br />
Börse voracht 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Wilde Dynastien<br />
Königin der Löwen<br />
Dokumentationsreihe<br />
21.00 (für HG) Hart aber fair<br />
Moralischer Zwang zur Organspende:<br />
Wollen Sie das, Herr Spahn?<br />
22.15 (für HG) Tagesthemen<br />
22.45 (für HG) Milliardengeschäft Inkasso<br />
Die Geldeintreiber und ihre Opfer<br />
23.30 (für HG) Der Stahlbaron<br />
Hermann Röchling und die Völklinger<br />
Hütte.Dokumentarfilm, D2019<br />
0.15 (für HG) Nachtmagazin<br />
RTL<br />
6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 (für HG)<br />
Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap 9.00<br />
Unter uns. Daily Soap 9.30 Freundinnen –<br />
Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie 10.00 Der<br />
Blaulicht-Report 11.00 Der Blaulicht-Report<br />
12.00 Punkt 12 14.00 Die Superhändler –4<br />
Räume, 1Deal 15.00 Auf fremden Sofas<br />
16.00 Meine Geschichte –Mein Leben 17.00<br />
Freundinnen –Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie<br />
17.30 Unter uns. Daily Soap 18.00 Explosiv<br />
–Das Magazin. Moderation: Elena<br />
Bruhn 18.30 Exclusiv –Das Star-Magazin. Moderation:<br />
Frauke Ludowig 18.45 aktuell 19.05<br />
(für HG) Alles was zählt Classics. Soap 19.40<br />
(für HG) Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />
20.15 Wer wird Millionär?<br />
Quiz-Show<br />
Moderation: Günther Jauch<br />
Mit seiner gewitzten Art hat der Moderator<br />
Günter Jauch schon so manchen<br />
Kandidaten aus der Fassung gebracht.<br />
22.15 Extra –Das RTL Magazin<br />
23.25 Spiegel TV Der Tourette-Politiker –der<br />
SPD-Mann Bijan Kaffenberger macht<br />
trotz seiner Krankheit Karriere<br />
0.00 Nachtjournal<br />
0.30 Die Alltagskämpfer –ÜberLeben in<br />
Deutschland Karriere trotz Tourette<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
MDR WDR Internet tauchtein Nacktfoto vonihr auf, Arte<br />
16.00 (für HG) MDR um vier 17.45 (für HG)<br />
Aktuell 18.10 (für HG) Brisant 18.54 (für HG)<br />
Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />
19.30 (für HG)Aktuell 19.50 (für HG) Mach<br />
dich ran! 20.15 (für HG) Polizeiruf 110. Tote<br />
erben nicht. TV-Kriminalfilm, D2000 21.45<br />
(für HG) Aktuell 22.05 (für HG) Fakt ist! 23.05<br />
(für HG) Charité 0.40 14,74 oder Das Streben<br />
nach Mittelmäßigkeit. Drama, D2016 0.55<br />
MDR Kultur –Filmmagazin 1.10 (für HG) Fakt<br />
ist! 2.10 (für HG) Anne Will 3.10 (für HG)<br />
Mach dich ran!<br />
Bayern<br />
16.15 (für HG) Wir inBayern 17.30 Regional<br />
18.00 (für HG) Abendschau 18.30 (für HG)<br />
Rundschau 19.00 (für HG) Querbeet 19.30<br />
(für HG) Dahoam is Dahoam 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 (für HG) Mein Job –Dein<br />
Job 21.00 (für HG) Das Stift St. Peter –Bis<br />
dass der TodEuch scheidet 21.45 (für HG)<br />
Rundschau Magazin 22.00 (für HG) Lebenslinien<br />
22.45 Zur Freiheit 23.05 Zur Freiheit<br />
23.25 Schlachthof 0.10 Rundschau Nacht<br />
0.20 Ringlstetter 1.05 (für HG) Dahoam is<br />
Dahoam 1.35 (für HG) Wir inBayern<br />
Vox<br />
18.00 First Dates –Ein Tisch für zwei 19.00<br />
Das perfekte Dinner 20.00 Prominent! 20.15<br />
Goodbye Deutschland! Die Auswanderer. Heute<br />
mit: /Ben &Lena Jung /Thomas Kadrev /<br />
Annette Britsch 22.15 Goodbye Deutschland!<br />
Die Auswanderer. Heute mit: /Familie Kitzmann,<br />
Norwegen /Familie Eichele, Kanada<br />
0.15 nachrichten 0.40 (für HG) Medical Detectives<br />
–Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Feinde im eigenen Haus 1.25 (für HG) Medical<br />
Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Schriftliches Vermächtnis<br />
Super RTL<br />
14.55 Dragons –Auf zu neuen Ufern 15.20<br />
ALVINNN!!! und die Chipmunks 15.50 Ninjago<br />
–ImLand der Drachen 16.15 Ritter hoch 3<br />
16.45 Voll zu spät! 17.10 Grizzy &die Lemminge<br />
17.40 Spirit: wild und frei 18.10 Bugs<br />
Bunny und LooneyTunes 18.40 WOW Die Entdeckerzone<br />
19.10 ALVINNN!!! und die Chipmunks<br />
19.35 Angelo! 20.15 On the Case –<br />
Unter Mordverdacht 21.15 On the Case –Unter<br />
Mordverdacht 22.15 On the Case –Unter<br />
Mordverdacht 23.15 On the Case –Unter<br />
Mordverdacht<br />
Sport1<br />
15.30 Storage Hunters 16.00 Storage Hunters.<br />
Jahrmarkt 16.30 Find It, Fix It, Flog It–<br />
Schätze aus der Scheune 17.30 Container<br />
Wars. Auf und davon 18.00 Container Wars.<br />
Die Winterspiele 18.30 Volkswagen Pokalfieber<br />
19.00 Bundesliga aktuell. Die tägliche News-<br />
Sendung für Fußballfans 19.25 Goooal! –Das<br />
internationale Fußball-Magazin 19.55 Fußball:<br />
Regionalliga West. Vorberichte 20.15 Fußball:<br />
RegionalligaWest. 27.Spieltag 22.15 Die Premier<br />
League Highlights 23.30 3. Liga pur<br />
5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 heute<br />
Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />
10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Grabräuber.<br />
Krimiserie 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart. Um<br />
Haaresbreite. Krimiserie 12.00 heute 12.10<br />
drehscheibe 13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin<br />
14.00 heute –inDeutschland 14.15 Die<br />
Küchenschlacht 15.00 (für HG) heute Xpress<br />
15.05 (für HG) Bares für Rares 16.00 (für HG)<br />
heute –inEuropa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-Cops.<br />
Ein Schuss in die Nacht 17.00 (für<br />
HG) heute 17.10 (für HG) hallo deutschland<br />
17.45 (für HG) Leute heute spezial 18.00 (für<br />
HG) SOKO München. Tippgemeinschaft 19.00<br />
(für HG) heute 19.25 (für HG) WISO<br />
20.15 (für HG) Rufmord<br />
TV-Drama, D2018<br />
Mit Rosalie Thomass, Johann von<br />
Bülow, Shenja Lacher u.a.<br />
Regie: Viviane Andereggen<br />
21.45 (für HG) heute-journal<br />
22.15 (für HG) Non-Stop<br />
Actionthriller,F/USA/GB/CDN 2014<br />
23.50 heute+<br />
0.05 (für HG) Komm schon!<br />
Jens. Comedyserie<br />
0.30 (für HG) Komm schon!<br />
Vera &Michael. Comedyserie<br />
5.30 Frühstücksfernsehen. Moderation: Christian<br />
Wackert, Marlene Lufen 10.00 Im Namen<br />
der Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit<br />
Alexander Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />
Isabella Schulien 11.00 Im Namen der<br />
Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit Alexander<br />
Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />
Isabella Schulien 12.00 Anwälte im<br />
Einsatz 13.00 Anwälte im Einsatz 14.00 Auf<br />
Streife. Reportagereihe 15.00 Auf Streife –Die<br />
Spezialisten. Reportagereihe 16.00 Klinik am<br />
Südring 17.00 Meine Klasse –Voll das Leben<br />
17.30 Fünf Leben –Die Schicksale 18.00<br />
Endlich Feierabend! 19.00 Genial daneben –<br />
Das Quiz 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Dein Leben gehört mir<br />
TV-Thriller,D2019<br />
Mit Josefine Preuß, Vladimir Burlakov,<br />
Anna Blomeier,Max Hopp, Victoria<br />
Chilap,Teresa Harder u.a.<br />
Regie: Jochen Alexander Freydank<br />
22.15 Verfolgt und bedroht –wie Gestalkte<br />
leiden<br />
22.40 Online –Meine Tochter in Gefahr<br />
TV-Thriller,D2012<br />
Mit Annette Frier,Jamie Bick u.a.<br />
0.35 Criminal Minds<br />
Schmetterlinge. Krimiserie<br />
14.55 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />
15.45 (für HG) Aktuell 16.05 Hier<br />
und heute 18.00 (für HG) aktuell /Lokalzeit<br />
18.15 (für HG) Servicezeit 18.45 (für HG) Aktuelle<br />
Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 (für HG) Ohne Schnitzel<br />
geht es nicht 21.00 (für HG) Ohne Schnitzel<br />
geht es nicht 21.45 (für HG) Aktuell 22.10 (für<br />
HG) Unterwegs im Westen 22.40 (für HG)<br />
Westart 23.20 Omar. Drama, PLE 2013 0.55<br />
(für HG) Ohne Schnitzel geht es nicht 1.40<br />
(für HG) Ohne Schnitzel geht es nicht<br />
NDR<br />
16.00 (für HG) aktuell 16.20 (für HG) Mein<br />
Nachmittag 17.10 (für HG) Leopard, Seebär &<br />
Co. 18.00 Ländermagazine 18.15 (für HG) Die<br />
Nordreportage 18.45 (für HG) DAS! 19.30<br />
Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Markt 21.00 (für HG) Die Bewegungs-Docs<br />
21.45 (für HG) aktuell 22.00<br />
(für HG) 45 Min 22.45 (für HG) Kulturjournal<br />
23.15 (für HG) RobertAltman's Last Radio<br />
Show. Musikkomödie,USA 2006 0.55 Sass:<br />
So isst der Norden 1.25 (für HG) Die Bewegungs-Docs<br />
2.10 (für HG) Die Nordreportage<br />
Kabel eins<br />
8.30 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />
9.25 Navy CIS: L.A. 10.25 Navy CIS 11.20<br />
Without aTrace 12.10 Numb3rs 13.05 Castle<br />
14.00 The Mentalist 14.55 Navy CIS: L.A.<br />
15.50 News 16.00 Navy CIS 16.55 Abenteuer<br />
Leben täglich 17.55 Mein Lokal, Dein Lokal –<br />
Der Profi kommt 18.55 Achtung Kontrolle!Wir<br />
kümmern uns drum 20.15 Atemlos –Gefährliche<br />
Wahrheit. Actionthriller,USA 2011 22.30<br />
Extreme Rage. Actionfilm, USA/D 2003 0.30<br />
Atemlos –Gefährliche Wahrheit. Actionthriller,<br />
USA 2011 2.10 Late News<br />
RTL 2<br />
13.10 Die Geissens –Eine schrecklich glamouröse<br />
Familie! 14.10 Die Wollnys –Eine<br />
schrecklich große Familie! 15.10 Die Wollnys –<br />
Eine schrecklich große Familie! 16.05 Krass<br />
Schule –Die jungen Lehrer 17.00 News 17.10<br />
Krass Schule –Die jungen Lehrer 18.05 Köln<br />
50667 19.05 Berlin –Tag &Nacht 20.15 Die<br />
Reimanns –Ein außergewöhnliches Leben<br />
21.15 Daniela Katzenberger –Familienglück<br />
auf Mallorca 23.15 Der Traummann –Liebe<br />
ohne Grenzen (3) 0.05 Der Traummann –Liebe<br />
ohne Grenzen (4)<br />
Eurosport 1<br />
12.00 Snooker:World Main Tour 12.30 Radsport:<br />
Gent-Wevelgem 13.25 Snooker:World<br />
Main Tour. China Open: 1.Tag 17.00 Snooker:<br />
World MainTour 17.30 Schwimmen: Nordic<br />
Swim Tour. 1. Tag 19.05 Eurosport News<br />
19.15 Radsport: Gent-Wevelgem 20.00 Snooker:<br />
World Main Tour 21.00 Schwimmen: Nordic<br />
Swim Tour 21.50 Eurosport News 22.00<br />
Curling: Weltmeisterschaft der Herren. Gruppenphase:<br />
USA –Schottland 1.00 Radsport:<br />
Gent-Wevelgem 1.30 Pause<br />
SAT.1, 20.15 UHR TV-THRILLER<br />
Dein Leben gehört mir<br />
Dasssich die vermeintlich großeLiebe zumAlbtraumentwickeln kann, ist<br />
eine fürchterliche Erfahrung, die auch Malu (JosefinePreuß)machen muss.<br />
Alsdie Ärztin den charmanten Hannes (Vladimir Burlakov)kennenlernt, glaubt<br />
sie,inihm denperfekten Partner gefundenzuhaben.Doch derBlickdurch die<br />
rosaroteBrille wird bald getrübt,denn Hannes entpuppt sich als krankhafteifersüchtig,erstelltihr<br />
nach und nimmtihr jeglichen Raum.Malubeendet die Beziehung,<br />
doch sie wird Hannes einfach nichtlos.Auf perfideArt beginntHannes<br />
damit,Malus Lebenzuzerstören. Dabei geht er so geschickt vor, dass er keine<br />
Spuren hinterlässt.Die Polizeiist machtlos gegen den Stalker,dochMalu gibt<br />
nichtauf und beginnt, aufeigene Faust Beweisezusammeln,die Hannes endlich<br />
überführen sollen.Düsteres Dramamit starkerBesetzung.<br />
(Dtl./2019)<br />
ZDF, 20.15 UHR TV-DRAMA<br />
Rufmord<br />
NORMALVARIANTE -mittel<br />
NORMALVARIANTE –MITTEL<br />
Foto: Sat.1<br />
Die Grundschullehrerin Luisa(Rosalie<br />
Thomass) istFeuer und Flamme für<br />
ihren Job. Als siesichjedochweigert,dem<br />
Sohn des einflussreichen Unternehmers<br />
GeorgBär (Johann vonBülow) eine Gymnasialempfehlungzugeben,<br />
brichtfür die<br />
integreLehrerinein Horrorszenariolos:Im<br />
und das isterstder Anfangeiner Rufmordkampagne.Als<br />
sie vonder Polizei nicht die<br />
erwartete Hilfe bekommt, fasstLuiseeinen<br />
drastischenEntschluss.Packendes Drama<br />
mit einer überzeugenden Rosalie Thomass<br />
in der Rolle der Lehrerin,die Opfer übertriebener<br />
elterlicher Fürsorge wird.<br />
(Dtl./2018)<br />
7 8 5<br />
5 6 4<br />
2 8 4<br />
5 1<br />
3 9<br />
6 2<br />
4 8<br />
2 1<br />
5 7 9<br />
1<br />
1<br />
MitDIAGONALEN-schwer<br />
MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />
6<br />
SUDOKU<br />
8 4 9<br />
7 9 8<br />
5<br />
3 9<br />
7 1<br />
9 4<br />
Foto: ZDF<br />
AUFLÖSUNG Auflösung<br />
VOM vom29./30. 30.3.2019 3. MITTEL mittel<br />
6 4 5 2 7 1 3 8 9<br />
1 8 9 4 5 3 7 6 2<br />
3 2 7 6 8 9 5 4 1<br />
7 3 1 9 6 5 8 2 4<br />
8 5 4 7 1 2 9 3 6<br />
9 6 2 3 4 8 1 5 7<br />
4 1 3 8 9 6 2 7 5<br />
5 7 8 1 2 4 6 9 3<br />
2 9 6 5 3 7 4 1 8<br />
AUFLÖSUNG Auflösung<br />
VOM vom29./30. 30.3.2019 3. 2019<br />
SCHWER schwer<br />
1 8 7 5 6 3 9 2 4<br />
6 5 9 2 8 4 1 7 3<br />
2 4 3 7 9 1 6 5 8<br />
9 7 1 4 3 5 8 6 2<br />
5 3 6 1 2 8 4 9 7<br />
8 2 4 9 7 6 5 3 1<br />
4 9 8 3 5 2 7 1 6<br />
7 1 2 6 4 9 3 8 5<br />
3 6 5 8 1 7 2 4 9<br />
6.30 rbb Gartenzeit spezial 7.00 rbb24 7.10<br />
Super.Markt 7.55 Landschleicher 8.00 rbb24<br />
8.10 In aller Freundschaft 8.55 Landschleicher<br />
9.00 rbb24 9.10 In aller Freundschaft –<br />
Die jungen Ärzte 10.00 rbb24 10.10 Rote Rosen<br />
11.00 rbb24 11.10 Sturm der Liebe<br />
12.00 rbb24 12.10 Die Stein 13.00 rbb24<br />
13.10 Verrückt nach Meer 14.00 Kesslers Expedition<br />
14.45 Traumhäuser 15.15 Panda,<br />
Gorilla &Co. 16.00 rbb24 16.15 Gefragt –<br />
Gejagt 17.00 rbb24 17.05 Nashorn, Zebra &<br />
Co. 17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das<br />
Ländermagazin 18.30 zibb. zuhause in berlin<br />
&brandenburg 19.30 Brandenburg aktuell /<br />
Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Super.Markt<br />
Neues für Verbraucher<br />
21.00 Gesund essen –aber wie?<br />
Die Qualität unserer Lebensmittel<br />
Moderation: RaikoThal<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Tatort Der dunkle Fleck<br />
TV-Kriminalfilm, D2002<br />
Mit Axel Prahl, Jan Josef Liefers,<br />
Friederike Kempter u.a.<br />
23.30 Polizeiruf 110<br />
Schwere Jahre<br />
TV-Kriminalfilm, DDR 1984<br />
ProSieben<br />
11.00 How IMet Your Mother. Immer Ärger mit<br />
Barney/Die Festung der Barnigkeit. Comedyserie<br />
11.55 2Broke Girls. Altes Geld sucht neuen<br />
Stall/Küchenkrise.Comedyserie 12.45 Mom.<br />
Ein Kerl namens Christy.Comedyserie 13.05<br />
Twoand aHalf Men. Die haarähnliche Substanz/Eiertanz/Fest<br />
der Liebe. Comedyserie<br />
14.20 The Middle. Die Freischwimmer/Die Mucki-Bude.<br />
Comedyserie 15.15 The Big Bang<br />
Theory. Erregungsfaktor: Null/Die Leuchtfisch-<br />
Idee/Die andere Seite der Krawatte/Das Mittelerde-Paradigma.<br />
Comedyserie 17.00 taff 18.00<br />
Newstime 18.10 Die Simpsons. Selig sind die<br />
Dummen/Ein unmögliches Paar.Zeichentrickserie<br />
19.05 Galileo. Moderation: Aiman Abdallah<br />
20.15 The Big Bang Theory<br />
Die Reifendoktor-Reise. Comedyserie<br />
20.45 The Big Bang Theory<br />
Die Hochzeitsüberraschung<br />
21.15 The Middle Der königliche Hauptgewinn<br />
21.45 The Big Bang Theory Comedyserie<br />
22.15 The Big Bang Theory<br />
Der sicherste Ort der Welt<br />
22.40 The Big Bang Theory<br />
Paradoxe Psychologie. Comedyserie<br />
23.10 Late Night Berlin<br />
Gäste: Kai Pflaume (Moderator),<br />
Dendemann (Musiker)<br />
11.30 (für HG) Kinder der Sonne –Unsere<br />
Schmetterlinge 12.15 (für HG) Re: 12.50 Arte<br />
Journal 13.00 Stadt Land Kunst 14.05 (für<br />
HG) Der Eissturm. Drama, USA 1997 15.55<br />
(für HG) Märkte –Im Bauch von …16.45<br />
X:enius 17.15 Leben mit Vulkanen 17.40 China<br />
–Die letzte Ernte 18.35 Geheimnisvolle<br />
Wildblumen 19.20 Arte Journal 19.40 Re:<br />
20.15 (für HG) Die schwarze Witwe. Thriller,<br />
USA 1987 21.55 (für HG) Der Augenzeuge.<br />
Kriminalfilm, USA 1981 23.35 Der Prozess.<br />
Dokumentarfilm,NL2018 1.40 Arte Journal<br />
3Sat<br />
10.15 (für HG) Riverboat 12.20 (für HG) sonntags<br />
13.00 (für HG) ZIB 13.15 Reporter 13.35<br />
unterwegs 14.20 unterwegs 15.00 unterwegs<br />
15.40 unterwegs 16.25 unterwegs 17.05 unterwegs<br />
17.45 unterwegs 18.30 nano 19.00<br />
(für HG) heute 19.20 Kulturzeit 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 Traumseen der Schweiz<br />
22.00 (für HG) ZIB 222.25 (für HG) Winnie.<br />
Dokumentarfilm,F/NL/SA/FIN 2017 23.50<br />
(für HG) Guter Hoffnung 0.35 10vor10 1.05<br />
(für HG)Willkommen Österreich 1.55 Best of<br />
Radltour-Konzerte 2018<br />
Phoenix<br />
14.00 phoenix vor ort 14.45 phoenix plus<br />
16.00 AnneWill 17.00 Angriff auf die Demokratie<br />
–Wurde der Brexit gekauft? 17.30<br />
phoenix der tag 18.00 Plattgemacht –Wenn<br />
ein Stadtteil verschwindet 18.30 Frankreichs<br />
schönste Küsten. Dokumentarfilm, F2012<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Kriege im<br />
Namen Gottes –Die Kreuzzüge aus arabischer<br />
Sicht 21.45 (für HG) heute-journal 22.15 unter<br />
den linden 23.00 phoenix der tag 0.00<br />
unter den linden 0.45 Kriege imNamen Gottes<br />
–Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht<br />
Kika<br />
12.05 Der kleine Nick 12.25 (für HG) Die<br />
Maus 12.55 Marcus Level 13.20 Max &Maestro<br />
13.40 Tiere bis unters Dach 14.10 Schloss<br />
Einstein 15.00 (für HG) Dance Academy<br />
16.15 (für HG) H2O –Abenteuer Meerjungfrau<br />
16.40 4½Freunde 17.25 (für HG) Insectibles<br />
17.55 Shaun das Schaf 18.10 (für HG) Die<br />
Biene Maja 18.35 Mama Fuchs und Papa<br />
Dachs 18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Arthur<br />
und die Freunde der Tafelrunde 19.25 pur+<br />
19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) KiKA Live<br />
20.10 4Viertel –Meine Gegend rockt!<br />
Dmax<br />
15.15 Ultimate Airport Dubai 16.15 Border<br />
Control –Spaniens Grenzschützer 16.45 Border<br />
Control –Spaniens Grenzschützer 17.15<br />
Fast 'N' Loud 18.15 Garage Rehab –Die Werkstatt-Retter<br />
19.15 Steel Buddies –Stahlharte<br />
Geschäfte 20.15 Die Gebrauchtwagen-Profis<br />
21.15 Die Gebrauchtwagen-Profis 22.15<br />
Speed Is the New Black –Hauptsache schnell!<br />
23.15 Las Vegas Hot Rods 0.15 Die Gebrauchtwagen-Profis<br />
1.10 Speed Isthe New<br />
Black –Hauptsache schnell!<br />
5.02 hessenschau 5.30 ARD-Morgenmagazin<br />
9.00 Tagesschau-Nachrichten 9.15 45 Min 10.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 10.15 Alles Wissen<br />
11.00 Tagesschau-Nachrichten 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />
14.00 Tagesschau-Nachrichten 19.20<br />
Weltspiegel 20.00 Tagesschau 20.15 Anne Will<br />
21.17 Extra 21.30 Westpol 22.00 Markt 22.45<br />
Die Tagesschau vor 20 Jahren 23.00 Tagesthemen<br />
23.30 die nordstory.Klasse statt Masse –Ein<br />
Bauer stellt um aufBio 0.30 Europamagazin 1.00<br />
Nachtmagazin 1.20 Puzzle 1.50 Abendschau 2.20<br />
Sachsen-Anhalt Heute 2.50 Extra 3.02 Aktuelle<br />
Stunde 3.47 Extra 4.02 Brandenburg aktuell 4.30<br />
buten un binnen<br />
ONE<br />
11.50 Verrücktnach Meer 12.40 Sturm der Liebe<br />
13.25 Sturmder Liebe 14.15 Unser Traum von<br />
Kanada: Sowas wie Familie. TV-Drama, D2015<br />
15.45 In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />
16.35 Bezaubernde Jeannie 16.55 Bezaubernde<br />
Jeannie 17.20 Lindenstraße 17.50 Der Dicke<br />
18.40 Sturmder Liebe 19.25 Sturmder Liebe<br />
20.15 Großstadtrevier 21.00 Großstadtrevier<br />
21.50 Nuhr im Ersten 22.35 Bauerfeind –Die<br />
Show zurFrau 23.20 Der Lissabon-Krimi: Dunkle<br />
Spuren. TV-Kriminalfilm, D2019 0.50 Lindenstraße<br />
1.20 Nuhr im Ersten 2.05 SträtersMännerhaushalt<br />
3.05 kinokino 3.20 Der Dicke 4.10 Lindenstraße<br />
4.40 Verrückt nach Meer<br />
ZDF NEO<br />
5.25 Inspector Barnaby. Morden, wenn die Blätter<br />
fallen. TV-Kriminalfilm,GB2001 7.05 Die Rettungsflieger<br />
7.50 Topfgeldjäger 8.45 Lafer!Lichter!<br />
Lecker! 9.30 Bares für Rares 10.20 Bares fürRares<br />
11.15 3Pläne für mein schönstes Zimmer<br />
12.00 DieRettungsflieger 13.25 Monk 14.50<br />
Heldt 15.35 Die Rettungsflieger 16.20 DieRettungsflieger<br />
17.05 Monk 17.45 Monk 18.30 Baresfür<br />
Rares 19.20 Bares fürRares 20.15 (für<br />
HG)InspectorBarnaby. Leichenlebenlänger.TV-<br />
Kriminalfilm, GB 2001 21.55 Inspector Barnaby.<br />
Morden, wenn die Blätter fallen. TV-Kriminalfilm,<br />
GB 2001 23.35 ArtofCrime 1.20 Spooks–Im<br />
Visier desMI5 2.10 heute-show<br />
ZDF INFO<br />
6.05 Schrottplatz XXL –Deutschlands größter Auto-Schrottplatz<br />
7.45 Im Auge desSturms 8.30<br />
Einsatz über dem Meer 9.15 Police Patrol –Gefährliches<br />
Pflaster 10.40 Miami SWAT –Spezialeinheit<br />
aufVerbrecherjagd 11.30 Dirty Dollars 12.15<br />
Crime andJustice –das Justizsystem derUSA<br />
13.00 Leschs Kosmos 13.30 Ursprungder Technik<br />
14.15 Vonder Keule zur Rakete –Die Geschichteder<br />
Gewalt 15.00 Panzer! 18.00 Vonder<br />
Keule zurRakete –Die Geschichteder Gewalt<br />
18.45 Wunder derWissenschaft 20.15 One strange<br />
Rock –Unsere Erde 22.25 (für HG) Faszination<br />
Universum 0.35 heute-journal 1.05 UFOs Declassified<br />
–Die Geheimakten<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Alte Musik Matthias Weckmann zum 400. Geburtstag.Vor<br />
400 Jahren wurde in Thüringen<br />
der Komponist und Organist MatthiasWeckmann<br />
geboren. Als Schüler von Heinrich<br />
Schütz durchlief er am Dresdner Hof eine hervorragende<br />
Ausbildung und wurde später zum<br />
Organisten der Jacobikirche in Hamburg ernannt.,ca.<br />
56 Minuten<br />
20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
In Concert Shai Maestro Trio. Mit Shai Maestro<br />
(Klavier), Jorge Roeder (Bass), Ofri Nehemya<br />
(Schlagzeug)., ca. 87 Minuten<br />
21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Musikfest Erzgebirge 2018 Chormusik aus<br />
mehr als fünf Jahrhunderten. Werke von Johann<br />
Pachelbel, Edvard Grieg,Charles Wood<br />
u.a. Mit Thilo Braun, ca.105 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Neue Musik Im Fluss der Zeit. Ernst Helmuth<br />
Flammers Musik zwischen Philosophie und<br />
Zeitkritik. VonTobias Schick Der Komponist<br />
Ernst Helmuth Flammer verbindet in seinem<br />
Schaffen Reflexionen zum Wesen der Zeit mit<br />
kritischen Analysen der Gegenwart.,<br />
ca. 55 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Lesung Julian Barnes: „Die einzige Geschichte”<br />
(11/22). Es liest Frank Arnold, ca. 30 Min.<br />
21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
„Monis Männer” Mit Jürgen Holtz (Lothar<br />
Ackermann), Rolf Ludwig (Horst Paschke),<br />
Horst Lebinsky (Terre), Margit Bendokat<br />
(Schenniffa), Edgar Harter (Beamter). Regie:<br />
Oliver Bukowski, ca. 60 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Lesung Julian Barnes: „Die einzige Geschichte”<br />
(11/22), ca. 31 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
13.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Länderreport Aus braun mach weiß –Geschichte<br />
versus Rendite in Prora. VonAlexa<br />
Hennings, ca. 55 Minuten<br />
19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Zeitfragen Politik und Soziales. u.a.: Ordnung<br />
der Elemente (15/18). 150 Jahre Periodensystem.<br />
Von Frank Kaspar,Jennifer Rieger,ca.<br />
55 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Gil Scott-Heron. Mit Lothar Jänichen,<br />
ca. 30 Minuten<br />
1.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Tonart Jazz., ca. 235 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 – S eite 28 **<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
NACHRICHTEN<br />
Sarah Wiener (56) redet sich in Rage<br />
und also Tacheles.Inder Augsburger<br />
Allgemeinen beklagt die Starköchin<br />
die Tabuisierung des Schlachtens<br />
vonTieren: „Wenn ich ein Tier essen<br />
will, sollte ich mir auch die Hände<br />
dafür blutig machen können. Aber<br />
wir können es nicht ertragen, wenn<br />
man ein Auge,eine Sehne oder eine<br />
Kralle sieht.“ Jupp,der Kulinarik eignet<br />
zumeist etwas Gewalttätiges.<br />
Aber das eben so zu sehen, vermeiden<br />
wir –umuns den Appetit nicht<br />
zu verderben. Sind Schnitzelliebhaber<br />
denn Feiglinge?<br />
Keira Knightley (34) hat deutsches<br />
Essen immer gemocht. Überhaupt<br />
verbindet die britische Schauspielerin(fast)<br />
nur gute Erinnerungen mit<br />
ihrem Schüleraustausch in Konstanz<br />
vor20Jahren, wie sie in der Frankfurter<br />
Allgemeinen Sonntagszeitung erklärt.<br />
Undja: „Ein richtig schönes<br />
Schnitzel ist eine wundervolle Erfindung.“<br />
Nurdie deutschen Jungs fand<br />
Knightley etwas fad.<br />
Katja Kipping (41) konvertierte bei einem<br />
PunkkonzertinDresden zurVegetarierin.<br />
Da war sie 14 Jahrealt, auf<br />
einer Videoleinwand seien Filme<br />
blutig-grausamen Szenen aus<br />
Schlachthöfen zu sehen gewesen, erzählt<br />
Linken-Politikerin in der Heilbronner<br />
Stimme.Eklig! Allerdings<br />
genehmige sie sich manchmal eine<br />
Wurst:„Wie es bei den Katholiken ist:<br />
Manhat seine Grundsätzeund sündigt<br />
manchmal –und genießt die<br />
Sünde umso mehr.“<br />
Mick Jagger (75) muss<br />
pausieren. DerFrontmann<br />
der Rolling<br />
Stones kuriereauf<br />
den Ratseiner<br />
Ärzte erst einmal<br />
eine Erkrankung<br />
aus,teilte die Band<br />
per Facebook mit.<br />
Diefür April, Mai<br />
und Juni angekündigte<br />
Tournee durch<br />
Nordamerika werde<br />
verschoben.Woran<br />
Jagger leidet, wurde<br />
nicht bekannt.<br />
(schl./mit dpa)<br />
Ist erkrankt und<br />
muss Pause<br />
machen. DPA<br />
TIERE<br />
Inbegriff des spanischer Konquistadors: Hernán Cortés. Das Gemälde zeigt ihn bei der Schlacht von Otumba am 14. Juli 1520 –beim Sieg gegen ein großes Azteken-Heer.<br />
Entschuldigen Sie!<br />
Der mexikanische Präsident empört sich über die spanischen Eroberer vor einem halben Jahrtausend<br />
VonMartin Dahms, Madrid<br />
Der Präsident Mexikos hat<br />
sich im Adressaten<br />
geirrt“, glaubt der peruanische<br />
Schriftsteller Mario<br />
Vargas Llosa. „Er hätte sich den<br />
Brief selber schicken müssen.“ Im<br />
argentinischen Córdoba findet gerade<br />
der achte Kongress der Spanischen<br />
Sprache statt, und alle reden<br />
da, so wie Vargas Llosa, über diesen<br />
Brief. So wie in der gesamten spanischsprachigen<br />
Welt gerade über<br />
den Brief geredet wird. Andrés<br />
Manuel López Obrador, seit<br />
kurzem mexikanischer Präsident,<br />
hat ihn geschrieben und vor einem<br />
Monat an den spanischen König Felipe<br />
VI. geschickt. Nun haben mehrere<br />
<strong>Zeitung</strong>en Teile seines Inhalts<br />
bekannt gemacht –und eine Debatte<br />
ist losgebrochen.<br />
LópezObrador bittet in dem Brief<br />
darum, dass „das Königreich Spanien<br />
öffentlich und offiziell das verursachte<br />
Unrecht anerkenne“, das mit<br />
der Eroberung des heutigen Mexikos<br />
durch spanische Invasoren vor 500<br />
Jahren einherging. Mit anderen Worten:<br />
Der Präsident bittet den König,<br />
um Entschuldigung für vergangenes<br />
Unrecht zu bitten. Das kam in Spanien<br />
nicht gut an. Die Regierung von<br />
Ministerpräsident PedroSánchezgab<br />
eine Erklärung heraus, inder sie die<br />
Bitte von López Obrador „mit aller<br />
Entschiedenheit“ zurückweist. „Die<br />
Ankunft vor500 Jahren vonSpaniern<br />
auf dem gegenwärtigen mexikanischen<br />
Territorium kann nicht nach<br />
heutigen Maßstäben bewertet werden.<br />
Unsere Geschwistervölker haben<br />
es immer verstanden, unseregemeinsame<br />
Vergangenheit ohne Zorn<br />
und aus einem konstruktiven Blickwinkel<br />
zu betrachten.“<br />
Im Moment ist die Debatte aber<br />
doch zornig. Der spanische Schriftsteller<br />
Arturo Pérez-Reverte twitterte<br />
über López Obrador: „Wenn dieses<br />
Individuum wirklich glaubt, was es<br />
sagt, ist es ein Idiot. Wenn nicht, ein<br />
Lump.“ Die Madrider <strong>Zeitung</strong> El<br />
Mundo kommentierte,der mexikanische<br />
Präsident fordere offenbar eine<br />
Entschuldigung vonSpanien,„weil es<br />
1519 die Menschenrechtserklärung<br />
von1948 verletzt hat“. Undder Präsident<br />
der Königlich Spanischen Akademie,Santiago<br />
MuñozMachado,erklärte:<br />
„Alle Eroberer aller Epochen<br />
haben viele Grausamkeiten verübt.“<br />
DerBrief vonLópezObrador sei bloß<br />
„eine Form,Krach zu machen“.<br />
Für die meisten Spanier dürfte<br />
dieser Krach eher überraschend<br />
kommen. Die eigene koloniale Vergangenheit<br />
ist ihnen fern. Dass Spanien<br />
mal über ein Weltreich<br />
herrschte,indem die Sonne niemals<br />
unterging, wissen sie zwar, ziehen<br />
daraus aber gewöhnlich keinen besonderen<br />
Stolz. Wenn, dann fragen<br />
sie sich gelegentlich, warum vondieser<br />
imperialen Größe so wenig übrig<br />
geblieben ist. Kolumbus ist für sie<br />
ein wagemutiger Seefahrer, der Europa<br />
eine neue Welt entdeckte, kein<br />
rücksichtsloser Eroberer. Seinetwegen<br />
wird heute in der halben Welt<br />
Spanisch gesprochen, was das Reisen<br />
erleichtert. Und Mexiko ist das<br />
Land, das vor 80 Jahren großzügig<br />
„Das Königreich Spanien möge offiziell das<br />
verursachte Unrecht anerkennen.“<br />
Andrés Manuel López Obrador, seit 1. Juli 2018 Präsident von Mexiko<br />
die Verlierer des Spanischen Bürgerkriegs<br />
aufnahm.<br />
Der Brief von López Obrador ist<br />
eine Erinnerung daran, dass die Hispanisierung<br />
großer Teile Amerikas<br />
kein friedlicher, sondern ein gewalttätiger<br />
Prozess war. Das wissen die<br />
Spanier –aber sollen sie deswegen<br />
heute,ein halbes Jahrtausend später,<br />
um Entschuldigung bitten? Die Aufforderung,<br />
sich für die Taten der Vorfahren<br />
zu schämen, hat die fatale<br />
Wirkung, dass sie die Chauvinisten<br />
in Spanien anstachelt. So wie Pablo<br />
Casado, den jungen Vorsitzenden<br />
der konservativen Volkspartei –die<br />
er gerade auf stramm rechten Kurs<br />
bringt. Für Casado ist die Hispanität<br />
– die Verbreitung der spanischen<br />
Kultur vor500 Jahren um den Globus<br />
IMAGO<br />
– „die brillanteste Etappe der<br />
Menschheitsgeschichte gemeinsam<br />
mit dem Römischen Reich“.<br />
Versklavung, Ausbeutung, der Tod<br />
durch Seuchen gehören für Casado<br />
zur„SchwarzenLegende“: So nennen<br />
die Spanier alle kritischen Kommentare<br />
über die negativen Aspekte der<br />
spanischen Geschichte. Von der<br />
Schwarzen Legende reden sie, wenn<br />
sie denn mal der Nationalstolz packt.<br />
Undder packt sie,wenn sie der mexikanische<br />
Präsident für Verbrechen<br />
der Vergangenheit verantwortlich<br />
machen will. Zumal sie wissen, dass<br />
die Konquistadoren nicht in einen<br />
friedlichen Garten Eden einbrachen.<br />
In seinem Standardwerk über „Die<br />
Eroberung Mexikos“ schrieb der britische<br />
Hispanist Hugh Thomas über<br />
die Eroberer und die Eroberten: „Gemessen<br />
an heutigen Maßstäben warenbeide<br />
grausam, aber kultiviert.“<br />
MarioVargas Llosa macht die Probleme<br />
Lateinamerikas nicht in der<br />
Vergangenheit, sondern inder Gegenwart<br />
fest. Deswegen habe sich<br />
LópezObrador im Adressaten seines<br />
Briefes geirrt. Mexiko genieße seit<br />
200 Jahren volle Souveränität. So wie<br />
„alle lateinamerikanischen Präsidenten“<br />
müsse sich López Obrador<br />
fragen, warum noch kein Land „die<br />
allgemein bekannte Ungerechtigkeit<br />
gegenüber den Eingeborenen“ beseitigt<br />
habe.Das sei nicht die Verantwortung<br />
der heutigen Spanier,deren<br />
Vorfahren in Spanien blieben –im<br />
Gegensatz zu jenen, die nach Amerika<br />
auswanderten. „Sowie die Ururgroßeltern<br />
von López Obrador. Und<br />
die meinen.“<br />
Tödlicher Flugzeugabsturz<br />
in Hessen<br />
Beim Absturzeines Kleinflugzeugs in<br />
der Nähe eines Flugplatzes in Egelsbach<br />
sind drei Menschen ums Leben<br />
gekommen. AufdemWegzum Unfallortwurde<br />
wenig später ein Streifenwagen<br />
in einen tödlichen Unfall<br />
verwickelt. DieMaschine war am<br />
Sonntag auf ein Spargelfeld in Erzhausen<br />
gestürzt, teilte die hessische<br />
Polizei mit. DerUnfall der Polizisten<br />
ereignete sich nur wenige Kilometer<br />
entfernt vonder Absturzstelle durch<br />
einen frontalen Zusammenstoß mit<br />
einem Auto.ImWagen der Unfallverursacher<br />
kamen zwei Menschen ums<br />
Leben. Unter den Toten des Flugzeugabsturzesist<br />
auch die 55-jährige<br />
russische Geschäftsfrau Natalija Filjowa.<br />
Siewar Miteigentümerin der<br />
S7-Fluggesellschaft. (dpa)<br />
Schweizerin geht nach<br />
Lotto-Gewinnweiter arbeiten<br />
Trotz eines Lottogewinns von162<br />
Millionen Euro geht eine Schweizerinlaut<br />
einem Medienbericht weiter<br />
ihrem Jobnach. Siemache weiter<br />
ihreArbeit, sagte die Frau, die anonym<br />
bleiben möchte,der <strong>Zeitung</strong><br />
Schweiz amWochenende.Mit einem<br />
Einsatz vonumgerechnet 22 Euro<br />
hatte die Frau im vergangenen Oktober<br />
162 Millionen Euro in der LotterieEuro-Millions<br />
gewonnen.<br />
Auch ihrem Wohnortbleibe die Gewinnerin<br />
aus dem Kanton Aargau<br />
treu, obwohl sie mit einem Umzug in<br />
einen anderen Kanton Millionen<br />
hätte sparen können, schreibt die<br />
<strong>Zeitung</strong> weiter. (dpa)<br />
Erinnerungsstückevon<br />
RomySchneider versteigert<br />
Dieses Baumwolltuch der Marke Yves<br />
Saint Laurent brachte 2200 Euro.<br />
DPA<br />
Besteck, Bücher und Halstücher der<br />
Schauspielerin Romy Schneider sowie<br />
Möbelstücke aus ihrem Elternhaus<br />
sind im niederbayerischen<br />
Landshut versteigertworden. Insgesamt<br />
kamen 50 Gegenstände unter<br />
den Hammer.MehrereDutzend<br />
Sammler boten am Sonnabend –fast<br />
37 Jahrenach demToddes Filmstars –<br />
im Auktionshaus Ruef mit. Besonders<br />
begehrtwaren Halstücher.Sozahlte<br />
ein Bieter für ein blau-beige gemustertes<br />
Baumwolltuch der MarkeYves<br />
Saint Laurent 2200 Euro. (dpa)<br />
Überlebenskampf: sechs Elefantenbabys<br />
in Thailand.<br />
Dicht gedrängt, Rüssel nach oben,<br />
um Luft zu holen: Unser Bild zeigt<br />
sechs thailändische Elefantenbabys,<br />
die um ihr Überleben kämpfen,<br />
nachdem sie in eine Schlammgrube<br />
gerutscht sind. EinDrama im Thap<br />
Lan National Park östlich vonBangkok.<br />
ZumGlück stießenWildhüter auf<br />
die verängstigten und hilflosen Tiere,<br />
wie Parkleiter PrawartsartChantheap<br />
am Sonnabend berichtete.Die Elefantenkälber<br />
hatten demnach ihre<br />
Herdeverloren und waren auf der Suche<br />
nachWasser in die Grube geraten.<br />
DasHappyEnd: DieWildhüter holten<br />
Hacken und Spaten herbei und<br />
gruben den Dickhäuterneine Rampe,<br />
über die sie schließlich ihr Gefängnis<br />
verlassen konnten. Bravo! (schl.)<br />
AP<br />
Die neueste Verschwörung<br />
Amazon-Chef Bezos wehrt sich gegen die Veröffentlichung kompromittierender SMS –und beschuldigt Saudi-Arabien<br />
Nach der Veröffentlichung kompromittierender<br />
Handy-Nachrichten<br />
und intimer Fotos von Amazon-Chef<br />
Jeff Bezos durch die Boulevardzeitschrift<br />
National Enquirer hat<br />
ein von Bezos engagierter Privatermittler<br />
Saudi-Arabien beschuldigt,<br />
das Mobiltelefon des Unternehmers<br />
gehackt zu haben, um an dessen persönliche<br />
Daten zu gelangen.<br />
Mansei sich„sehr sicher“, dass die<br />
saudi-arabischen Behörden Zugriff<br />
auf Bezos Handy gehabt hätten und<br />
an private Informationen gelangt<br />
seien, schrieb der Privatdetektiv Gavin<br />
de Becker am Sonnabend (Ortszeit)<br />
auf der Website „The<br />
Daily Beast“. Zwar sei es der<br />
Bruder von Bezos’ Geliebter<br />
gewesen, der dem Skandalblatt<br />
National Enquirer<br />
die kompromittierenden<br />
SMS verkauft habe. Damit<br />
hätten die wahren Verantwortlichen<br />
aber lediglich<br />
eine falsche Spur gelegt.<br />
De Becker sieht einen<br />
Zusammenhang mit der umfangreichen<br />
Berichterstattung der zu Bezos’<br />
Unternehmen gehörenden Washington<br />
Post über den Mord an dem<br />
saudi-arabischen Journalisten Jamal<br />
Jeff Bezos gibt<br />
nicht klein bei.<br />
AP/CLIFF OWEN<br />
Khashoggi im saudi-arabischen<br />
Konsulat in Istanbul<br />
im Oktober vergangenen<br />
Jahres. Essei klar, dass der<br />
saudiarabische Kronprinz<br />
Mohammed bin Salman<br />
die <strong>Zeitung</strong> als einen wichtigen<br />
Feind ansehe.<br />
Der US-Senat hatte bin<br />
Salman nach einer Anhörung<br />
von CIA-Ermittlern<br />
für den Mord an Khashoggi verantwortlich<br />
gemacht. Der National Enquirer<br />
hatte im Januar über eine außereheliche<br />
Affäre des reichsten<br />
Mannes der Welt mit der Nachrichtenmoderatorin<br />
Lauren Sánchezberichtet.<br />
Kurz zuvor hatten Bezosund<br />
seine Frau MacKenzie ihreTrennung<br />
nach 25 Jahren Ehe verkündet.<br />
Bezos heuerte daraufhin die Detektivkanzlei<br />
Gavin de Becker &Associates<br />
an, um herauszufinden, wie<br />
seine intimen Fotos und SMS in die<br />
Hände der Boulevardjournalisten<br />
gelangen. Bezos warf dem National-<br />
Enquirer-Herausgeber American<br />
Media Inc einen Erpressungsversuch<br />
vor. Ihm sei die Veröffentlichung<br />
seiner Privatfotos angedroht<br />
worden, wenn die Ermittlungen<br />
nicht eingestellt würden. (AFP)<br />
Europaweiter Rückgang<br />
insektenfressender Vögel<br />
Ob Bachstelze, Wiesenpieper oder<br />
Rauchschwalbe: DieZahl der vonInsekten<br />
lebendenVögel ist in den vergangenen<br />
25 Jahren europaweit deutlich<br />
zurückgegangen. Durchschnittlich<br />
um 13 Prozent sank die Zahl dieserVögel<br />
laut einer im Fachjournal<br />
„Conservation Biology“ veröffentlichten<br />
Studie.DieWissenschaftler<br />
des SenckenbergBiodiversität und<br />
Klima Forschungszentrums und des<br />
Deutschen Zentrums für integrative<br />
Biodiversitätsforschung führen diese<br />
Entwicklung nicht allein auf das Insektensterben,<br />
sonderninsbesondereauch<br />
aufVeränderungen der Agrarlandschaften<br />
zurück. Denn auf<br />
Äckern,Wiesen undWeiden hätten<br />
sich die Bestände der dortlebenden<br />
Vögel besonders verringert. (dpa)