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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019<br />
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Berlin<br />
Unser kosmischer Nachbar<br />
Mond ist im April<br />
Wegweiser durch die Festivitäten<br />
und Ereignisse<br />
am Himmel wie auf Erden. In archaischen<br />
Zeiten ohne künstliches wie<br />
elektrisches Licht diente unser Erdtrabant<br />
als natürlicher Lichtspender.<br />
Es ist daher kaum verwunderlich,<br />
dass sich bis heute Feiertage in vielen<br />
Kulturen am Mond orientieren. Denn<br />
allein der Lauf des Mondes um unserenPlaneten<br />
und die dadurch entstehenden<br />
Mondphasen bilden einen<br />
leicht zu lesenden Kalender zur Organisation<br />
sozialer Strukturen.<br />
Steht der Mond der Sonne gegenüber,strahlt<br />
er als Vollmond, befindet<br />
der Mond sich zwischen Sonne und<br />
Erde,sehen wir nur seine unbeleuchtete<br />
Seite, wir sprechen von Neumond,<br />
der am 5. Aprileintritt. Am 12.<br />
April steht der<br />
zunehmende<br />
Halbmond (erstes<br />
Viertel) am<br />
Abendhimmel,<br />
derVollmond erhellt<br />
die Nacht<br />
des 19. Aprilund<br />
der abnehmende<br />
Halb-<br />
TimFlorian Horn,<br />
Direktor des Zeiss-<br />
Großplanetariums,<br />
Prenzlauer Allee 80<br />
EDINGER<br />
mond (letztes<br />
Viertel) kann am<br />
27. April beobachtet<br />
werden.<br />
Ostern als<br />
das höchste christliche Fest orientiert<br />
sich an eben dieser feinen Himmelsmechanik.<br />
WirfeiernOsterntraditionell<br />
am ersten Sonntag nach dem ersten<br />
Vollmond nach Frühlingsanfang.<br />
Ganze Kalendersysteme nutzen den<br />
astronomischen Frühlingsanfang zur<br />
Tages- und Nachtgleiche als Startund<br />
Eichpunkt ihrer Jahreszählungen<br />
und Feste. Rein astronomisch betrachtet<br />
feiern wir Ostern somit in<br />
diesem Jahr vier Wochen zu spät. Der<br />
Frühlingsanfang war bereits am 20.<br />
März und der darauffolgende Vollmond<br />
nur einen Tagspäter am 21.<br />
März. Am Sonntag, den 24. März,<br />
wärefolgerichtig Osterngewesen.<br />
So viel zurTheorie.Jedoch wirdgerade<br />
in der kirchlichen Datumsberechnung<br />
interessanterweise so einige<br />
himmlische Geometrie vereinfacht,<br />
und es wird mit sogenannten<br />
Zyklen, vereinfachten Rechenregeln,<br />
gearbeitet. Immerhin mit wenigen<br />
Änderungen und kleinen Ergänzungen<br />
seit der gregorianischen Kalenderreform<br />
von 1582. Der zyklische<br />
Frühlingsanfang wird astronomisch<br />
inkorrekt jedes Jahr stur für den 21.<br />
März angenommen, der zyklische<br />
Vollmond ist für den 20. März bestimmt,<br />
was um einen Tagvom richtigenVollmond<br />
abweicht, da die Kalenderregeln<br />
nur tagesgenau rechnen<br />
und nicht wie das Universum sekundengenau.<br />
Diese Verallgemeinerungen<br />
bescheren uns damit in diesem<br />
Jahr astronomisch inkorrekte Ostern,<br />
möge das wärmereWetter Ende April<br />
uns milde stimmen.<br />
Nach Sonnenuntergang fällt uns<br />
der Planet Mars durch seine rötliche<br />
Färbung tief im Westen auf, auch<br />
wenn er im April weiter an Helligkeit<br />
verliert. Seine Untergangszeiten bleiben<br />
um 0.15 Uhrnahezu konstant.<br />
Die beiden Marsmonde Phobos<br />
und Deimos, übersetzt Furcht und<br />
Schrecken, ziehen merkwürdige<br />
Kreise am Marsianischen Firmament.<br />
Phobos kreist in nur 9000 KilometernHöhe<br />
über dem Mars,sodass<br />
er proMarstag zweimal auf- und wieder<br />
untergeht. Deimos ist weiter entfernt<br />
und schreitet gemächlicher<br />
über den Himmel, sodass er etwa<br />
zweieinhalb Marstage zu sehen ist<br />
und dabei alle Deimos-Mondphasen<br />
zweimal durchläuft.<br />
Unweit vom Mars steht<br />
das rötlich leuchtende<br />
Auge des Sternbildes<br />
O<br />
Leier<br />
TimFlorian Horn erklärt das Firmament im April<br />
Himmelsanblick Berlin<br />
Schlangenträger<br />
Waage<br />
Stier, der Stern<br />
Aldebaran. Dieser<br />
steht vordem V-förmigen<br />
Sternhaufen<br />
der Hyaden, die den Kopf<br />
des Stieres markieren. Im<br />
Körper findet sich ein weiterer<br />
markanter Sternhaufen: die Plejaden.<br />
Durch diese beiden Sternhaufen,<br />
die als das Goldene Torder Ekliptik<br />
bezeichnet werden, wandert<br />
der Mond am Abend des 9. April<br />
hindurch. Zusammen mit dem<br />
Mars ergibt sich ein sehr schöner<br />
Anblick.<br />
Gemma<br />
Wega<br />
Herkules<br />
Drache<br />
Nördl. Krone<br />
Deneb<br />
Schwan<br />
am 1. April 0 Uhr<br />
Arktur<br />
Bärenhüter<br />
Spica<br />
DER HIMMEL ÜBER BERLIN<br />
Warum Ostern<br />
zu spät<br />
kommt<br />
Kepheus<br />
Gr. Wagen<br />
Jungfrau<br />
Rabe<br />
N<br />
Kl. Bär /Kl. Wagen<br />
S<br />
15. April 23 Uhr, 30. April 22 Uhr<br />
Kassiopeia<br />
Polarstern<br />
Gr. Bärin<br />
Frühlingsdreieck<br />
Löwe<br />
Perseus<br />
Krebs<br />
Regulus<br />
Wasserschlange<br />
Kapella<br />
Kastor<br />
Pollux<br />
Fuhrmann<br />
Stier<br />
Zwillinge<br />
Kl. Hund<br />
BLZ/REEG; QUELLE: STIFTUNG PLANETARIUM<br />
Plejaden<br />
Mars<br />
Prokyon<br />
Aldebaran<br />
Beteigeuze<br />
BERLIN<br />
W<br />
sellen und im<br />
Nordosten der<br />
Stern Wega in der<br />
Leier den herannahenden<br />
Sommerhimmel<br />
ankündigt. Beim Gasriesen<br />
Jupiter wären Feiertagsberechnungen<br />
anhand seiner 79 derzeit<br />
bekannten Monde sicherlich ebenfalls<br />
unübersichtlich, wenn auch bestimmt<br />
ein lukratives Geschäft.<br />
Seine Helligkeit macht ihn zum<br />
auffälligen Objekt im doch unscheinbaren<br />
Sternbild Schlangenträger.Verfolgt<br />
wird erweiter stetig vom Plane-<br />
Die Sternkarte zeigt den Himmel<br />
über Berlin spät in der Nacht: Am 1.<br />
April um0Uhr, am15. April um23<br />
Uhrund am 30. Aprilum22Uhr.Über<br />
uns steht das Sternbild des Großen<br />
Bären als immerwährender Wegweiser<br />
zum Polarstern: Einen Teil des<br />
Sternbildes kennen wir gemeinhin als<br />
emissionsfreien Großen Wagen. Verbindet<br />
man die hinteren beiden<br />
Sterne des Wagenkastens und verlängert<br />
diese Linie fünfmal weiter, erreicht<br />
man den Polarstern.<br />
Unser Blick geht zurück zum GroßenWagen.<br />
Nutzen wir wiederum die<br />
Deichsel als gekrümmten Zeigefinger<br />
und verfolgen diesen Schwung weiter,<br />
erreichen wir erst den Stern Arktur<br />
im Bärenhüter und weiter gen Horizont<br />
Spica in der Jungfrau. Zusammen<br />
mit dem hellen SternRegulus im<br />
Sternbild Löwe bilden diese drei das<br />
Frühlingsdreieck in Richtung Süden,<br />
während sich im Westen<br />
die letzten Wintersternbilder<br />
um das Sternbild<br />
Zwillinge herum geten<br />
SaturnimSternbild Schütze. Die<br />
Gasplaneten des Sonnensystems<br />
scharen durch ihre große Anziehungskraft<br />
jeweils eine ganze Armada<br />
an Monden um sich. Beim Saturn<br />
sind uns bisher 62 Trabanten<br />
bekannt, wenn auch gleich die Saturnringe<br />
aus unzähligen weiteren<br />
Eis- und Gesteinsbrocken bestehen.<br />
Auf dem absteigenden Ast befindet<br />
sich der Planet Venus und verliert<br />
gegen Monatsmitte den Status<br />
als Morgenstern, wenn sie unbeobachtbar<br />
wird. Am 1. Aprilgeht Venus<br />
um 5.56 Uhr, am 15. April um<br />
5.32 Uhrunter.Auch ohne Mond ist<br />
es schwer, auf der Venus Zeit zu<br />
messen, da sie sich im Gegensatz zu<br />
fast allen anderen Planeten im Sonnensystem<br />
in die andere Richtung<br />
um sich selbst dreht. So dauert ein<br />
Venustag ganze 116,75 Erdtage. Nur<br />
ist es schwer, dies an der Sonne zu<br />
messen, da die Venus immer von<br />
dichten Wolken eingehüllt ist, die<br />
Tagwie Nacht die Temperatur auf<br />
wohlige 400° Cheizt. Der Regen aus<br />
konzentrierter Schwefelsäure vermag<br />
dort nicht zu helfen, da er auf<br />
dem Wegzur Oberfläche gleich wieder<br />
verdunstet.<br />
Wettlauf im All<br />
In der Geschichte der Erde spielt<br />
unser Mond eine große Rolle. Die<br />
Internationalen Raumfahrtagenturen<br />
und immer mehr private Firmen,<br />
auch aus Berlin, drängen zum<br />
Mond. Einneuer Wettlauf im All beginnt.<br />
Laut Anordnung des US-Präsidenten<br />
sollen amerikanische Astronauten<br />
bereits in fünf Jahren den<br />
Mond wieder betreten, um damit<br />
anderen zuvor zu kommen. Auch<br />
dafür würde ihn so mancher gern<br />
zum Mond schießen.<br />
Nach einer der gängigsten Theorien<br />
traf vor vier Milliarden Jahren<br />
ein etwa marsgroßer Möchtegernplanet<br />
die frühe Erde, sprengte<br />
große Teile heraus,die sich zu unseremheutigen<br />
Mond formten. Unser<br />
neuer Begleiter stabilisierte die Erdachse,<br />
bremste die Erdrotation ab<br />
und sorgte mit Ebbe und Flut für einige<br />
Bewegung, die vielleicht sogar<br />
die Entstehung des Lebens befeuerte.<br />
Umso wichtiger ist es, dass wir<br />
den Himmelskörper vor unserer<br />
kosmischen Haustür genau verstehen,<br />
um die Geschichte des Systems<br />
Erde-Mond und damit unsere eigene<br />
Geschichte in kosmischen Zyklen<br />
besser zu ergründen.<br />
Jeder Blick zum Mond ist daher<br />
auch ein Blick in die gesamte Geschichte<br />
des Sonnensystems und<br />
gar auf die Besonderheit unserer<br />
Erde. Immerhin ist sie der bisher<br />
einzig bekannte Planet im Universum,<br />
auf dem sich einigermaßen intelligentes<br />
Leben gebildet hat.<br />
Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />
Vorgezogener<br />
Anzeigenschluss<br />
Ostern 2019<br />
Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik<br />
Sa./So., 20.04./21.04.2019<br />
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Am 19. und 22. April<br />
erscheint keine<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Weniger Straßenbäume<br />
Trotz Spenden ist der Bestand geschrumpft<br />
Baumpflege ist teuer. Rund 2000<br />
Euro kostet sie in Berlin in den<br />
ersten drei Jahren für ein neugepflanztes<br />
Exemplar an einer der Straßen.<br />
In diesem Frühjahr kommen<br />
600 neue Bäume in den Boden –finanziert<br />
von Privatleuten und Firmen,<br />
die 500 Euro je Baum gespendet<br />
haben. Seit 2012 wurden mit<br />
Hilfe von Spenden rund 9500<br />
Bäume gepflanzt, wie Derk Ehlert<br />
von der Senatsverwaltung für Umwelt<br />
berichtete. Trotzdem reicht das<br />
laut Verwaltung nicht, um den Rückgang<br />
des Bestandes zu stoppen. Allein<br />
im vergangenen Jahr wurden<br />
rund 6200 Bäume gefällt, während<br />
nur etwa 2100 neue gepflanzt wurden.<br />
Die Säge werde etwa angesetzt,<br />
um Platz für Bauarbeiten zu schaffen.<br />
Auch Stürme oder Starkregen<br />
greifen gerade alte Bäume so an,<br />
dass sie wegmüssen.<br />
In der Hauptstadt gibt es mehr als<br />
430 000 Straßenbäume.Der Bestand<br />
geht seit 2014 zurück. Dennoch stehen<br />
derzeit mehr Bäume an den<br />
Straßen als noch vor zehn Jahren<br />
(2008 knapp 428 500 Bäume). Stadtbäume<br />
haben Ehlertzufolge eine geringere<br />
Lebenserwartung als Waldbäume.DieWurzeln<br />
könnten sich an<br />
befestigten Straßen nicht so gut ausbreiten.<br />
Das schwäche die Vitalität<br />
und mache die Bäume anfälliger für<br />
Krankheiten und Schädlinge. Hinzu<br />
komme, dass den Bezirksämtern<br />
Fachpersonal für die Pflege fehle.<br />
Nach einer früheren Analyse des<br />
Pflanzenschutzamtes machen auch<br />
Schädlinge und Pilze den <strong>Berliner</strong><br />
Bäumen zu schaffen. Der trockene<br />
Sommer 2018 hat zudem Spuren am<br />
Stadtgrün hinterlassen.<br />
Vermutlich durch den Klimawandel<br />
sei eine Pilzkrankheit ausgelöst<br />
worden, die besonders ältere Platanen<br />
angreife, so Ehlert. Auch der<br />
Borkenkäfer mache sich zunehmend<br />
breit. Betroffen seien bereits<br />
geschwächte Nadelbäume, vereinzelt<br />
Eichen, Rotdornund Linden.<br />
Nach Angaben der Umweltverwaltung<br />
bekamen die Bezirke seit<br />
2017 fast 14 Millionen Euro an Sondermitteln.<br />
Das Geld sei für die Beseitigung<br />
vonSturmschäden, Baumpflege,<br />
Bewässerungen sowie für<br />
Nachpflanzungen verwendet worden.<br />
Weitere zwei Millionen Euro<br />
seien jeweils für die Jahre 2020 und<br />
2021 im Haushalt vorgesehen, um<br />
künftig schneller auf extremes Wetter<br />
reagieren zu können. (dpa)<br />
GEWINNZAHLEN<br />
Lottozahlen: 3-26-28-29-46-49<br />
Superzahl: 4<br />
Spiel 77: 3905786<br />
Landeslotterie Super 6: 892797<br />
Glücksspirale: (Gewinner nach Endziffern)<br />
6gewinnt 10 Euro<br />
94 gewinnt 25 Euro<br />
329 gewinnt 100 Euro<br />
8915 gewinnt 1000 Euro<br />
12 251 gewinnt 10 000 Euro<br />
770 586 gewinnt 100 000 Euro<br />
047 822 gewinnt 100 000 Euro<br />
Prämie: Monatliche „Sofortrente“ in Höhe von<br />
10 000 Euro auf die Nummer 1903 913.<br />
ARD-Fernsehlotterie:<br />
1420 346 gewinnt VW Golf<br />
4122 828 gewinnt VW takeup<br />
0370 214 gewinnt Reise nach Warnemünde<br />
8924 930 gewinnt Jubiläumsrundflug im Rosinenbomber<br />
und Reise in die Lüneburger Heide<br />
7775 795 gewinnt 100 000 Euro<br />
Prämienziehung (nur für Mega-Lose):<br />
7572 829 gewinnt 1000 000 Euro<br />
342 209 gewinnt 100 000 Euro<br />
75 683 gewinnt 10 000 Euro<br />
7572 gewinnt 1000 Euro<br />
49 gewinnt 10 Euro<br />
Alle Angaben ohne Gewähr!