Berliner Zeitung 01.04.2019

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18 * Berliner Zeitung · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 ························································································································································································································································································· Sport NACHRICHTEN Haie ziehen ins DEL-Halbfinale ein EISHOCKEY. Dank einer außergewöhnlichen Aufholjagd haben sich die Kölner Haie doch noch den Einzug ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gesichert. Derachtmalige Meister gewann am Sonntag das siebteViertelfinalspiel gegen den ERCIngolstadt 3:2. Mitdem dritten Sieg nacheinander machten die Kölner in der SerieimModus Best of seveneinen 1:3-Rückstand wett und schafften dieses Kunststück als zweites Team in der Play-off-Geschichte der DEL. Sietreffen im Halbfinale auf Mannheim. Augsburgsetzte sich am Abend 2:1 gegen Düsseldurfdurch und trifft nun im Halbfinale auf Eisbären-Bezwinger München. Mick Schumacher holt nächste Formel-2-Punkte MOTORSPORT. Mick Schumacher hat auch in seinem zweiten Formel- 2-Rennen Punkte gesammelt. Einen Tagnach Platz acht bei seinem Debüt in der höchsten Nachwuchsklasse in Bahrain landete der Sohn vonFormel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher am Sonntag auf Rang sechs.ImSprintrennen musste er seine Pole Position zwar in der dritten Runde abgeben, holte aber vier Punkte.Den Sieg feierte Luca Ghiotto vomTeam UniVirtuosi. Geschkebeendet Rundfahrt im Krankenhaus RADSPORT. DerKolumbianer Miguel Ángel Lópezhat die 99. Katalonien-Rundfahrtgewonnen. Für den Berliner Simon Geschke endete die letzte Etappe mit einem Schlüsselbeinbruch. Er stürzte auf der Abfahrt vonBarcelonas HausbergMontjuic. DenSieg auf der Schlussetappe sicherte holte der Italiener Davide Formolo (Bora-hansgrohe). AufPlatz drei fuhr sein Teamkollege Maximilian Schachmann aus Berlin. ZAHLEN Fussball 2. Bundesliga, 27. Spieltag FC St. Pauli−Duisburg 0:0 Magdeburg −Heidenheim 0:0 VfL Bochum−Hamburger SV 0:0 Union Berlin−SCPaderborn 1:3 Darmstadt 98 −Regensburg 1:1 1. FC Köln−Kiel 4:0 Ingolstadt −Sandhausen 1:2 Greuther Fürth−Arminia Bielefeld 2:2 ErzgebirgeAue −Dynamo Dresden Mo., 20.30 1 1. FC Köln 26 68: 31 54 2 Hamburger SV 27 38: 29 51 3 Union Berlin 27 43: 26 47 4 SC Paderborn 27 61: 41 44 5 FC St. Pauli 27 38: 40 44 6 Heidenheim 27 40: 32 43 7 Kiel 27 51: 41 42 8 Regensburg 27 39: 39 38 9 VfL Bochum 27 37: 39 35 10 Arminia Bielefeld 27 40: 43 35 11 Darmstadt 98 27 38: 46 33 12 Greuther Fürth 26 28: 43 33 13 ErzgebirgeAue 26 33: 35 32 14 Dynamo Dresden 25 29: 38 28 15 Sandhausen 27 31: 39 26 16 Magdeburg 27 28: 41 24 17 Duisburg 26 24: 42 22 18 Ingolstadt 27 26: 47 19 Eishockey DEL, Viertelfinale, Play-offs Köln -Ingolstadt 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) Stand: 4:3 Augsburg -Dü’dorf 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) Stand: 4:3 Köln, Augsburg,München und Mannheim sind fürs Halbfinale qualifiziert Motorsport Formel-1-WM, 2. Wettbewerb GP von Bahrain: 1. Hamilton (Großbr.) -Mercedes 1:34:21,295 Std.; 2. Bottas (Finnland) -Mercedes +2,980 Sek.; 3. Leclerc (Monaco) -Ferrari +6,131; 4. Verstappen (Niederlande) -Red Bull +6,408; 5. Vettel (Heppenheim) -Ferrari +36,068; 6. Norris (Großbr.) -McLaren +45,754; 7. Räikkönen (Finnland) -Alfa Romeo +47,470; 8. Gasly (Frankreich) -Red Bull +58,094 Zu versöhnliches Ende Eine enttäuschende Saison ist vorbei, ein tiefgreifender Umbruch ist bei den Eisbären aber nicht zu erwarten VonBenedikt Paetzholdt Nachdem die Schlusssirene am Freitagabend verklungen und dasViertelfinalaus der Eisbären in den Play-offs durch das 3:4 gegen München gewiss war, erlebten die EHC-Cracks ergreifende Momente. Minutenlang feierten die Zuschauer die Mannschaft, die ihnen viel zugemutet hatte in dieser Saison. Profis wie Louis-Marc Aubry versuchten erst gar nicht, die Tränen der Rührung zurückzuhalten. Und auch in den Sozialen Netzwerken ging es am Wochenende versöhnlich zu. Es gab ja nicht wenige, die sich gewünscht hätten, dass diese Saison ganz ohne Play-offs endet. Damit die Verantwortlichen die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Umbruchs sehen. Richers Fehlplanungen Ergreifender Moment: Frank Hördler,Colin Smith und Co. nehmen Abschied. In der Tatdroht die Gefahr, dass der Handlungsdruck aufgrund der aufsteigenden Form in den Play-offs mal wieder nachgelassen hat. Zumal Geschäftsführer Peter John Lee nach dem Spiel unbedingt mitteilen wollte, „dass wir im Schnitt auf sieben Spieler verzichten mussten. Wir müssen jetzt schauen, woran das liegt: Istesdie Fitness oder fehlt was anderes.“ Aber natürlich genügte dieser Kader nicht den eigenen und schon gar nicht höchsten Ansprüchen. „Wir haben jetzt viel Zeit und müssen schauen, wie wir eine bessere Mannschaft bekommen“, sagte Lee noch. Vor allem Sportdirektor Stéphane Richer muss also die Fehlplanungen desVorjahres korrigieren. Im Zentrum aller Überlegungen steht der zukünftige Trainer. Zuletzt wurde in der Süddeutschen Zeitung ja die latente Spekulation neu befeuert, dass Serge Aubin übernehmen soll. Der Kanadier war Chefcoach unter Sportdirektor Stéphane Richer bei den Hamburg Freezers. Derzeit bezieht er noch Gehalt von den ZSC Lions aus der Schweiz, wo er im Januar entlassen wurde. Lee hingegen sprach vonzweibis drei Kandidaten, die sich mittlerweile in der engeren Auswahl befänden. „Jetzt werden wir die Gespräche intensivieren. Wir haben 25 bis 30 Dinge aufgeschrieben, die wir erwarten.“ Unter anderem müsse der neue Bandenchef eine Autoritätsperson sein.„Man muss heute mehr mit den Jungs kommunizieren als früher“, weiß Lee. Zudem muss der Neue für einen offensiven, sehenswerten Stil stehen. „Wir wollen nicht passiv spielen.“ CITY-PRESS Natürlich braucht es auch die Spieler, die auf dem Eis für einen Neustart sorgen. Dass Nationalstürmer Leonhard Pföderl von den NürnbergIce Tigers zu den Eisbären wechselt, ist längst kein Geheimnis mehr.Dennoch besteht auf allen Positionen weiterer Handlungsbedarf. Abgestaubter Triumph TorwartKevin Poulin, den die Eisbären Ende September verpflichtet hatten, spielte überzeugende Playoffs und genoss bei der Ehrenrunde am Freitag mit Constantin Braun die größte Zuneigung der Fans. Allerdings gilt der Kanadier als sehr emotionaler und auch eigenwilliger Charakter.Während die Kollegen in den letzten Jahren stets die Leistungen seinesVorgängers PetriVehanens betonten, gab es wenig Schmeicheleien für ihn. Möglich, dass die EHC- Bosse auf mehr Ruhe im Torsetzen. Baxmanns Abschied In der Abwehr endet eine Ära. Nach 15 Jahren erhält Jens Baxmann keinen neuenVertragmehr.Inden Playoffs kam er nie zum Einsatz. Spannend wird zudem sein, wie sich die Berliner auf den Ausländerpositionen neu aufstellen wollen. Micki Du- Pont, Danny Richmond und Mark Cundari haben kein Arbeitspapier mehr. DuPont hat wohl als einziger Aussichten auf ein weiteres Jahr. Mit acht Vorlagen war er zweitbester Play-off-Scorer der Mannschaft. Auch verpasste er keines der 60 Spiele. Richer & Co. werden sich nach mindestens einem physisch starken Verteidiger umsehen müssen, der zudem Torgefahr ausstrahlt. Der größte Handlungsspielraum besteht in der Offensive. Jamie Mac- Queen, der in der Hauptrunde 21 Tore schoss,soll Wechselambitionen hegen. Zudem laufen die Verträge von Brendan Ranford und Colin Smith aus. Diese zwei Positionen auszutauschen wäre die einfache Lösung. Aber es braucht mehr, um die enteilte Ligaspitze wieder einzufangen. Von Vertragsauflösungen machten die Eisbären in den letzten Jahren allerdings wenig Gebrauch. Gerneverweisen die EHC-Verantwortlichen auf die Rolle ihres Nachwuchses.Doch hat es den Anschein, dass die Qualität oder das Vertrauen in jene Spieler fehlt. Denn die Talente kommen meist nur dann zum Einsatz, wenn die Personalnot groß ist −und das obwohl die einstigen Vorbilder André Rankel und Co. ihre besten Jahre hinter sich haben. Eine echte Vision fehlt dem Klub. Was dazu führt, dass fast jährlich der Ruf nach einem Umbruch laut wird. Weil die Batterie seines Ferraris ausfällt, verliert Charles Leclerc den sicher geglaubten Sieg in Bahrain an Lewis Hamilton VonElmar Brümmer,Sakhir Erste Pole-Position und erstes Podium im zweiten Rennen für Ferrari hörtsich gut an. Trotzdem gab es beim Großen Preis vonBahrain wohl niemanden, der unglücklicher war als Charles Leclerc. Durcheinen Batterieausfall an seinem Ferrari wurde der Monegasse um den ersten Sieg gebracht. Derging dafür an Titelverteidiger Lewis Hamilton. Es gab in Sakhir zum zweiten Mal inFolge einen silbernen Doppelerfolg, nachdem Melbourne-Sieger Valtteri Bottas Zweiter wurde. Die Dramen bei Ferrarihören trotz Platz drei für Leclerc nicht auf. Sebastian Vettel als Fünfter war bei dem mit dem Safety CarzuEnde gebrachten 999. Formel- 1-Rennen der große Verlierer. „Mensch, ist das bitter für Charles“, sagte Hamilton nach der Zieldurchfahrt, „er hat noch eine Menge Siege vor sich.“ Der derart Gelobte, der immerhin den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde kassierte, bilanzierte traurig: „Ein bitterer Tag. Wir werden stärker zurückkommen.“ In der WM-Wertung führt weiterhin Bottas mit 44 Zählernvor Hamilton (43), MaxVerstappen (27), Leclerc(25) und Vettel (22). „Es war kein einfaches Rennen“, gestand Vettel, „mit Sicherheit passt es bei uns noch nicht ganz. Wirtun uns schwer,alles herauszuholen.“ „Mensch, bitter für Charles“: Lewis Hamilton tröstet Leclerc Gegenwind von 50km/h war die klimatische Entsprechung in Sakhir für das, was Vettel bei Ferrari blüht. Dervierfache Weltmeister,der unbedingt seinen ersten Titel in Rotholen muss, hat Konkurrenz im eigenen Haus. Leclerc erfüllt sich kühnste Träume im Eiltempo: Nach 23 Formel-1-Rennen ist er schon ein Nummer-Eins-Kandidat, das erinnert an Hamiltons Debütsaison 2007. Ferrariwar in Bahrain auf bestem Wegzur Wiedergutmachung für den Fehlstartvon Australien, beide Autos in der ersten Startreihe –das technische Versagen kam dazwischen. Da- IMAGO/ZAK MAUGER mit ist klar,dass Mercedes seinen gewaltigen Vorsprung verloren hat. Leclerc, 21, ist die neue Lichtgestalt. Er fährtmit der Coolness eines alten Hasen. Aber die Silberpfeile setzten ihreRoutine dagegen. Die Frage nach der Ferrari-Stallorder, die eigentlich Vettel versprochen war, stellte sich nicht. Reifenwahl und Autoabstimmung sprachen für Leclerc, der diesen Vorteil kaltschnäuzig zu nutzen verstand. Schnell setzte er sich ab, während sich Vettel im Duell der Champions mit Hamilton auseinandersetzen musste. Der Brite fuhr beim ersten Boxenstopp vorbei, musste dann aber nach 23 Runden angesichts ruinierter Pneus zurückstecken. „Ich bin eine lahme Ente, zum Abschuss freigegeben“, klagte der Titelverteidiger. Mercedes wusste, dass es in der Wüstennacht schwierig werden würde, nachdem Ferrari alle Trainingssitzungen dominiert und Leclercdas Qualifying kontrollierthatte. Aber nach dem zweiten vorgezogenen Boxenstopp befand sich Hamilton in Schlagdistanz zu Vettel, und zum Ende des zweiten Renndrittels liefern sie sich Zweikämpfe. Bisder Heppenheimer sich plötzlich drehte. Ernahm den Fahrfehler auf seine Kappe. Wenig später flog der Frontflügel am Auto mit der Nummer fünf davon, beim Boxenstopp klemmt die Fahrzeugnase – ein Rückfall in alte Ferrari-Zeiten? Vettel war Neunter, tankte sich aber auf den fünften Rang vor. Enttäuschung undWutwaren riesig –die Unruhe in Maranello wirdgrößer. Vorallem, nachdem Leclerc zehn Runden vor Schluss hilflos aus dem Cockpit funkte: „Was passiert hier mit mir?“ Das Auto des Führenden wurde dramatisch langsamer, Hamilton überholte ihn neun Sekunden vorSchluss lässig, Bottas machte ebenfalls Beute. Die Batterieaufladung war defekt, damit fehlten Leclerc 160 PS, Gegenwehr unmöglich. Wollte Ferrarizuschnell zu viel? Einer,der alles macht Zachrisson führt die Füchse zum Gruppensieg VonCarolin Paul Mattias Zachrisson stand mit gehoben Händen vor Fabian Wiede und nickte seinem Mitspieler zu. „Spiel mich ruhig an. Ich weiß, was zu tun ist“, schrie es förmlich aus seinen Augen. Denn nichtWiede war bei dem 36:23(16:14)-Sieg gegen Balatonfüredi auf der Mitte zugange, sondernder Schwede. Bei der Partie im EHF-Cup konnten die Füchse am Sonntagnachmittag entspannt aufspielen, da der Hauptkonkurrent um den Gruppensieg, Var St. Raphaël, am Vorabend gegen Logroño verloren hatte. Dennoch, nach den Auftritten der vergangenen Wochen ging es nicht nur um zwei Punkte, sondern gleichermaßen darum, vor eigenem Publikum zu überzeugen. Im Angriff erfüllte Zachrisson seine Aufgabe dahingehend bravurös. Hier ein Diagonalpass nach außen, da eine angesagte Kreuzung und wenn sich für die Nebenmänner keine Lücke ergab, ging er einfach selbst. Ob Schlagwurf, Durchbruch oder klassisches Gegenstoßtor –das Repertoire des 28-Jährigen ist breit und das zeigte er vonMinute eins an auf dem Feld. Comeback vonMandalinic DieBerliner starteten jedoch verhalten in die Begegnung und schließlich lag es auch an Zachrisson, dass sich das Team etwas absetzen konnte. Vonder 8. bis 10. Minute erzielte er drei Tore in Folge (7:4) und ließ über das Spiel noch sieben Treffer folgen. „Ich habe in letzter Zeit überall gespielt, wo es nötig war. Das lag auch an den Verletzten. Manchmal ist es da etwas schwierig, so in das Spiel zu finden, aber ich mache alles,wenn es dem Team hilft“, sagte Zachrisson. Bravourös im Angriff: der Berliner Mattias Zachrisson DPA/JÖRG CARSTENSEN Sorgenkind war allerdings wieder einmal die Abwehr. Vielfach taten sich dort bei den Berlinern riesige Lücken auf, die es den Ungarnleicht machten, einfache Tore zu erzielen. Vonihrer Defensive imStich gelassen, konnten weder Silvio Heinevetter noch Malte Semisch entscheidend dagegen vorgehen. Erst in der zweiten Halbzeit fing Semisch wichtige Bälle zwischen den Pfosten ab und gab seiner Mannschaft dadurch neue Impulse. Nach 37 Minuten gingen die Füchse mit sechs Toren in Front (22:16) und bauten die Führung von da an stetig aus. Ein willkommenes Comeback für Stipe Mandalinic, der in der Partie erste Einsatzzeiten erhielt und zwei Treffer erzielen konnte. Dawar auch Geschäftsführer Bob Hanning wieder frohen Mutes: „Das war heute ein gutes Zeichen. Wirhaben lange nicht mehr so eine gute zweite Halbzeit gespielt.“ Damit ist ein weiterer Schritt in Richtung Titelverteidigung getan. Während Kiel mit dem Sieg in Gruppe Dals Gastgeber automatisch im Final Four am 17./18. Maigesetzt ist, spielen die anderen Gruppensieger am letzten Aprilwochenende das Viertelfinale aus. Wen die Füchse dann zu Hause erwarten dürfen, entscheidet sich am Dienstag via Los.
Berliner Zeitung · N ummer 76 · M ontag, 1. April 2019 19 * ························································································································································································································································································· Sport TSG Hoffenheim BUNDESLIGA 1. FC Nürnberg Der Karriereoptimierer Wäre ihm auch noch das abschließende Tor zum 4:1, sein drittes beim Sieg der TSGHoffenheim gegen Bayer Leverkusen, gutgeschrieben worden, hätte Ishak Belfodil an den vergangenen sieben Spieltagen der Bundesliga sieben Treffer erzielt. Bei gleichbleibender Quote hätte der Algerier dann am 30. Spieltag der kommenden Saison 47 Tore für den Klub auf dem Konto.Ein solches Szenario konnte Andrej Kramaric natürlich nicht zulassen. Deshalb verpasste der Kroate nach Belfodils Schuss dem fast schon im Tor befindlichen Ball mit der Zehenspitze noch einen kleinen Stupser und ließ der Deutschen Fußball Liga keine andere Wahl, als ihn zum Torschützen zu erklären. Es war Kramarics 47. Treffer für Hoffenheim, womit er Sejad Salihovic endgültig als Toptorjäger der Kraichgauer ablöste und Bel- fodils Aufholjagd erst mal bremste. Erfolgreich, aber nicht optimal verlief bisher die Karrierevon Kramaric, nachdem er sich in der Heimat mit dem mächtigen Der Tordieb: Andrej Kramaric GETTY Fußballpaten Zdravko Mamic angelegt hatte und dafür einige Unannehmlichkeiten in Kauf nahm. Mutig verweigerte er damals als einer von ganz wenigen kroatischen Profis die Unterschrift eines Vertrages, der den inzwischen zu Gefängnis verurteilten Mamic illegalerweise an seinen Ablösesummen beteiligt hätte. Von Leicester City ging er dann ausgerechnet in dem Jahr nach Hoffenheim, als der englische Klub sensationell Meister wurde, mit Kroatien verlor er das WM-Finale 2018 gegen Frankreich. Hoffenheim klingt da ein bisschen nach Abstellgleis für einen 27- Jährigen. Gut möglich also, dass bald ein anderer den Torräuber für Ishak Belfodil spielen muss. (mali.) Verein Sp S U N Tore Punkte 1 Bor.Dortmund 27 19 6 2 66: 30 63 2 München 27 19 4 4 69: 28 61 3 RB Leipzig 27 15 7 5 49: 20 52 4 Eintr.Frankfurt 27 14 7 6 54: 30 49 5 M'gladbach 27 14 5 8 46: 34 47 6 SV Werder Bremen 27 11 9 7 49: 39 42 7 Leverkusen 27 13 3 11 48: 44 42 8 VfL Wolfsburg 27 12 6 9 44: 41 42 9 Hoffenheim 27 10 11 6 54: 39 41 10 Hertha BSC 27 9 8 10 40: 44 35 11 Düsseldorf 27 10 4 13 36: 51 34 12 SC Freiburg 27 7 11 9 38: 43 32 13 Mainz 05 27 8 6 13 28: 48 30 14 FC Schalke04 27 7 5 15 28: 44 26 15 FC Augsburg 27 6 7 14 37: 50 25 16 VfB Stuttgart 27 5 5 17 26: 59 20 17 Nürnberg 27 3 7 17 22: 52 16 18 Hannover96 27 3 5 19 24: 62 14 28. Spieltag,5.bis 7. April: Mainz -Freiburg Fr., 20.30 Schalke04-Frankfurt Sa., 15.30 Leverkusen -Leipzig Sa., 15.30 VfB Stuttgart-Nürnberg Sa., 15.30 Hertha BSC -Düsseldorf Sa., 15.30 VfL Wolfsburg -Hannover96 Sa., 15.30 Bayern München -Dortmund Sa., 18.30 FC Augsburg -Hoffenheim So., 15.30 Mönchengladbach -Bremen So., 18.00 Torjäger 19 Tore: Lewandowski (Bayern München) 16 Tore: Alcácer (Borussia Dortmund), Jovic (Eintracht Frankfurt) 15 Tore: Poulsen (RB Leipzig), Reus (Borussia Dortmund) 14 Tore: Haller (Eintracht Frankfurt) Kramaric (1899 Hoffenheim) Der reizbare Jüngling Ein bisschen geschämt hat sich Matheus Pereira offenbar schon. Das legte der Torjubel des Nürnberger Angreifers beim 3:0 gegen den FC Augsburg nahe. Erst die Albrecht-Dürer-Geste mit den aneinandergelegten Handflächen, dann die Hand aufs Herz, eine klare Entschuldigung für seinen Auftritt in Düsseldorf vor vier Wochen. Da kassierte der Brasilianer in der 4. Minute den schnellsten Platzverweis der Club-Geschichte, nachdem er einem Gegenspieler die Faust in einen besonders sensiblen Bereich südlich des Bauchnabels gewuchtet hatte. Nach drei Spielen Sperre gelang dem 22-Jährigen nun in der 88. Minute das 2:0, seine Torpremiere für Nürnberg, die alle bangen Zweifel des Publikums am ersten Sieg seit einem halben Jahr beseitigte. Dass es nicht ganz leicht würde mit Pereira, wussten die Nürnberger, als sie ihn von Sporting Lissabon ausliehen. Da war er in Ungnade gefallen, nachdem er via Social Media wenig Zweifel daran ließ, was er von der Entscheidung des Trainers Entschuldigung und Bekenntnis: Nürnbergs Pereira. DDP hielt, ihn beim ersten Saisonspiel nur auf die Bank zu setzen. Keine gute Idee bei einem Klub, dessen Präsident mal in einem Wutanfall die gesamte Mannschaft entließ und wo die Fans gern die Spieler verprügeln. Ein Glücksfall wiederum für den 1. FC Nürnberg, der sich aber erst am Sonnabendnachmittag richtig auszahlte. Man hofft nun wieder auf den Klassenerhalt, eine feste Verpflichtung des reizbaren Jünglings wäre jedoch selbst dann eher unwahrscheinlich – die festgeschriebene Ablöse beträgt 60 Millionen Euro. (mali.) Es war eine Augenweide, zumindest für die Fans des SV Werder Bremen, wie MaxKruse und Milot Rashica augenscheinlich im Auge des Sturms harmonierten. Trainer Florian Kohfeldt traute seinen Augen kaum. Das Zusammenspiel der Stürmer beim 3:1 gegen Mainz sprang augenblicklich allen in die Augen, weil Kruse zweimal und Rashica einmal trafen. Zudem behielten beide den Erfolg des anderen im Auge, was je ein Assist bewies. Da leuchteten ihre Augen: „Wir sind wie ein kleines Dream- SV Werder Bremen Das Auge des Sturms team. Ich weiß mittlerweile ganz genau, wann und wie die Pässe vonMax kommen“, sagte Rashica –sogar mit geschlossenen Augen. Kohfeldt will Kruse mit Argusaugen beobachten:„Max hat ein unglaubliches Gefühl für Räume und Positionen. Vielleicht sollte ich mal nachschauen, ob er auch hinten Augen hat.“ Wenn das nicht ins Auge geht…Denn noch ist unklar, ob jemand anderes ein Auge auf Kruse geworfen hat, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Kruse sagt, er halte seine Augen offen. (kah.) Sie genießen den Augenblick: Milot Rashica (l.) und Max Kruse DPA Nicht besser,aber erfolgreicher Der Niederländer Huub Stevens macht Schalke nicht besser,aber erfolgreicher.Auf diesen Nenner lässt sich das 1:0 der Königsblauen in Hannover bringen. Die Gastgeber waren über weite Strecken die bessereMannschaft, spielten voller Hingabe,aber ohne Fortune.Die Gäste hingegen nutzten in der 39. Minute durch Suat Serdar WITTERS (Foto) eine ihrer wenigen Chancen. Mit26Punkten stehen die Schalker auf Platz 14 der Tabelle, haben Anschluss ans Mittelfeld. „In unserer Situation hast du keine Leichtigkeit, da muss gekämpft werden. Das haben die Jungs gemacht“, sagte Stevens.Für Hannoverhingegen rückt der Abstieg infolge der 19. Saisonniederlage näher. Borussia Mönchengladbach Bei der Recherche nach einem korrekt akzentuierten Thema verlassen sich immer mehr Journalisten auf die Suchmaschine Google. Zurecht, wie sich aus gegebenem Anlass an Borussia Mönchengladbach zeigt. Bei der Eingabe des Ortsnamens und des Wortes „Handschlag“ wird klar, dass diese Form des Grußes nicht nur mit Keimen, sondern auch gestisch extrem belastet ist. Das liegt an Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking, der in der 41. Minute der Partie bei Fortuna DüsseldorfThorgan Hazard auswechselte. Der Stürmer, in diesem Jahr vor allem torlos, reagierte fassungslos, wovon sich Hecking ohne Hautkontakt anstecken ließ.„Ich habe mich über eine Sache geärgert“, sagte er verschnupft. Werdie Stichwörter „Hecking“ und „verschnupft“ eingibt, weiß alsbald, dass der Trainer trotz bester Gesundheit oft an Erkältungssymptomen leidet. Daran ist Gute Laune mit Jesus er selbst schuld, schafft er doch laut allwissender Suchmaschine ein Reizklima. Dasist ihm offenbar auch in Mönchengladbach gelungen, was Hazard aber nicht ulkig findet, wie Google per Fußnote zu den entspechenden Wörtern mitteilt: „Es fehlt: ulkig“. Werfolgerichtig den Spielernamen sowie „wechselwillig“ eintippt, wirdmit dem Gedanken vertraut gemacht, dass Borussia Dortmund den Belgier demnächst aufnehmen könnte. Das erklärt die frühe Auswechslung beim 1:3 am Sonnabend in Düsseldorf und jene Deadline, von der Google berichtet. Die soll Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl um Ostern herum gezogen haben. Der hat das so erläutert: „Da müssen wir schon mehr Fett an die Rippen bekommen.“ Ein Tipp an Thorgan Hazard: Einfach „Ostern“ und „Rippen“ googeln. Ergebnis: „Auch Jesus hatte schlechte Laune.“ Also,Kopf hoch. (cs.) SIEBENUNDZWANZIGSTER SPIELTAG 4:1 (1:1) HOFFENHEIM–LEVERKUSEN 2:0 (0:0) DORTMUND–WOLFSBURG 5:0 (2:0) LEIPZIG–HERTHA 3:0 (1:0) FRANKFURT–STUTTGART 3:1 (2:0) BREMEN–MAINZ 1:1 (1:1) FREIBURG–BAYERN 3:1 (3:0) DÜSSELDORF–M’GLADBACH 3:0 (0:0) NÜRNBERG–AUGSBURG 0:1 (0:1) HANNOVER–SCHALKE 1899 Hoffenheim: Baumann - Kaderabek, Vogt, B. Hübner, Brenet -Grillitsch -Kramaric, Demirbay, Bittencourt(74. Otto) -Joelinton (51. Amiri), Belfodil (87. Bicakcic) BayerLeverkusen: Hradecky -L. Bender (36. Weiser), Tah, S. Bender,Jedvaj-Baumgartlinger -Havertz, Brandt -Bellarabi (26. Ch. Aranguiz), K. Volland, Bailey (80. Alario) SR: Osmers -ZS: 28 350 Tore: 1:0 Belfodil (10.), 1:1 K. Volland (17.), 2:1 S. Bender (51./Eigentor), 3:1 Belfodil (61.), 4:1 Kramaric (79.) GK: Grillitsch (7), B. Hübner (1) /Bailey(4), Havertz(2) Borussia Dortmund: Bürki -M. Wolf, Akanji, Zagadou, Diallo (49. Hakimi (74. Bruun Larsen)) -Witsel, Delaney-Guerreiro, M. Götze (81. Dahoud), Sancho - Alcácer VfL Wolfsburg: Casteels -William, Knoche, Brooks, Roussillon -Guilavogui -Gerhardt, Arnold -Klaus (67. Steffen), Mehmedi (81. Ginczek) -Weghorst Schiedsrichter:Schmidt Zuschauer:81365 Tore: 1:0 Alcácer (90.), 2:0 Alcácer (90.+4) Gelbe Karten: -/Brooks (7), Arnold (5), William (9) RB Leipzig: Gulacsi -Mukiele (65. Laimer), Konaté, Orban, Halstenberg -Kampl, Adams - Haidara, Forsberg (75. Sabitzer) -Poulsen (70. Matheus Cunha), Werner Hertha BSC: Jarstein -N.Stark, Lustenberger (59. Klünter), Rekik -Lazaro, Mittelstädt -Grujic - Maier (77. Skjelbred), Duda - Kalou (75. Leckie) -Selke Schiedsrichter:Storks Zuschauer:31939 Tore: 1:0 Forsberg (17.), 2:0 Poulsen (27.), 3:0 Poulsen (56.), 4:0 Poulsen (62.), 5:0 Haidara (64.) Gelbe Karten: Mukiele (3) /N. Stark (4) Eintracht Frankfurt: Trapp -Hinteregger,Hasebe, N'Dicka -da Costa, G. Fernandes, Rode, Kostic (89. Willems) -Rebic (85. Paciencia) -Haller (75. de Guzmán), Jovic VfB Stuttgart: Zieler -Kabak, Pavard, M. O. Kempf -Beck, Gentner (34. Didavi), Castro, Insua - Esswein, Zuber (72. Aogo) - Gonzalez (79. Mar.Gomez) Schiedsrichter:Dr. Felix Brych (München) Zuschauer:51500 (ausverk.) Tore: 1:0 Kostic (45.), 2:0 Kostic (64.), 3:0 Jovic (84.) Gelbe Karten: Haller (3), Hasebe (3) /Insua (4) Werder Bremen: Pavlenka -Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander (29. Langkamp), Augustinsson -M.Eggestein -Möhwald, Klaassen -M.Kruse -Harnik (60. J. Eggestein), Rashica (84. Sargent) FSV Mainz 05: Fl. Müller -Brosinski, Bell, Niakhaté, Martín - Kunde Malong (81. Ujah) -Öztunali (46. Maxim), Latza -Boetius -Mateta (70. Onisiwo), Quaison SR: Marco Fritz Zuschauer:40711 Tore: 1:0 Rashica (3.), 2:0 M. Kruse (36.), 2:1 Quaison (52.), 3:1 M. Kruse (63.) Gelbe Karten: -/Boetius (7) SC Freiburg: Schwolow-P.Stenzel, K. Schlotterbeck, Heintz, Günter -Frantz (70. L. Waldschmidt), Abrashi, Höfler,Grifo (90. J. Gondorf) -Haberer -Höler (79. Gulde) Bayern München: Ulreich -Kimmich, Boateng (73. Süle), Hummels, Rafinha -Thiago-James Rodríguez, Goretzka, Coman (73. F. Ribéry) -Müller (55. Gnabry), Lewandowski SR: Christian Dingert Zuschauer:24000 Tore: 1:0 Höler (3.), 1:1 Lewandowski (22.) Gelbe Karten: Günter (3), Abrashi (3), Heintz (2) /Hummels (1) Fortuna Düsseldorf: Rensing - Mat. Zimmermann, Ayhan (52. A. Hoffmann), Kaminski, Gießelmann -Bodzek (60. Bormuth), Stöger -Raman, O. Fink, Suttner -Hennings (71. Kownacki) Mönchengladbach: Sommer - Johnson (69. Raffael), Elvedi, Ginter,Wendt -Hofmann, Strobl, Neuhaus (46. Zakaria) -T.Hazard (41. P. Herrmann), Stindl, Pléa SR: Stieler -Zuschauer:52500 Tore: 1:0 Hennings (6.), 2:0 Stöger (12.), 3:0 Hennings (16.), 3:1 Zakaria (83.) GK: Suttner (1), Hoffmann (3) / Neuhaus (3), Pléa (2), Strobl (4) 1. FC Nürnberg: Mathenia -Ro. Bauer,Mühl, Ewerton (54. Margreitter), Leibold -Erras -Löwen, Behrens -Kubo (84. Ilicevic), Ishak, Kerk (70. Pereira) FC Augsburg: Kobel -Danso, Gouweleeuw,R.Khedira, Max - Koo (78. Cordova), Baier - Hahn, Gregoritsch, Ji -Finnbogason (46. M. Richter) Schiedsrichter:Siebert Zuschauer:42658 Tore: 1:0 Ishak (52.), 2:0 Pereira (88.), 3:0 Löwen (90.+1) Gelbe Karten: Ro. Bauer (2) /Ji (2), Baier (7), Gregoritsch (2) Hannover96: M. Esser -Sorg (46. Muslija), Anton, Wimmer, Albornoz (61. Felipe) -Bakalorz, Schwegler -Haraguchi, Maina (75. Asano) -N.Müller,Weydandt FC Schalke04: Nübel -Bruma, Salif Sané, Nastasic -Stambouli, Mascarell, Oczipka -Rudy (71. Kutucu), Serdar (79. Boujellab) -Uth, Embolo (90. Konopljanka) Schiedsrichter:Jablonski Zuschauer:44500 Tore: 0:1 Serdar (39.) Gelbe Karten: Weydandt (1) / Bruma (4)
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Berliner Zeitung 01.04.2019

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