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PANORAMA 39<br />
*<br />
Neue Studie Darum leben<br />
Frauen vier Jahre länger...<br />
... und was Männer davon lernen sollten<br />
Genf –Esbleibt dabei: Frauen<br />
leben im Schnitt länger als<br />
Männer. Das hat eine neue Studie<br />
der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) bestätigt. Die<br />
Gründe dafür sehen die Studienautoren<br />
in einer Mischung<br />
aus biologischen Faktoren und<br />
gesellschaftlich eingespielten<br />
Verhaltensmustern.<br />
141 Millionen Babys werden<br />
im Jahr 2019 weltweit auf die<br />
Welt kommen, schätzt die<br />
WHO. 73 Millionen von ihnen<br />
werden Jungen sein, nur 68<br />
Millionen Mädchen. Doch im<br />
Laufe der Jahre wird sich dieses<br />
Verhältnis umdrehen. Denn<br />
während die 2019er-Mädchen<br />
eine Lebenserwartung von 74,2<br />
Jahren haben, werden die dieses<br />
Jahr geborenen Jungen im<br />
Schnitt nur 69,8 Jahre alt.<br />
Die Gründe sind vielfältig,<br />
doch die Tendenz ist eindeutig:<br />
Von den 40 häufigsten Todesursachen<br />
wirken sich 33 stärker<br />
auf die Lebenserwartung von<br />
Männern aus, teilte die WHO<br />
anlässlich des morgigen Weltgesundheitstages<br />
mit. Demnach<br />
hätten Männer ein höheres<br />
Risiko für durch verkalkte<br />
Arterien verursachte Herzerkrankungen<br />
und Lungenkrebs.<br />
Zudem hätten Mädchen genetischbedingt<br />
ein stärkeres Immunsystem<br />
und überleben so<br />
häufiger das Kleinkindalter.<br />
Doch der Vierjahresunterschied<br />
hat auch gesellschaftliche<br />
Gründe. So ist das Risiko für<br />
Männer,bei einemVerkehrsunfall<br />
zu sterben, ab ihrem 15. Lebensjahr<br />
mehr als doppelt so<br />
hoch wie das der Frauen. Auch<br />
achten Männer,vor alleminIndustriestaaten,<br />
weniger auf ihre<br />
Gesundheit. Sie rauchen öfter<br />
und trinken mehr Alkohol. Zudem<br />
kommen viermal mehr<br />
Männer durch Tötungsdelikte<br />
um und auch die Suizidrate ist<br />
höher. Und: Frauen bleiben<br />
auch dadurch länger amLeben,<br />
weil sie früher einenArzt aufsuchen.<br />
Insgesamt konnte die Lebenserwartung<br />
weltweit in den vergangenen<br />
16 Jahren von 66,5 auf<br />
72 Jahre steigen. In Deutschland<br />
stiegsie von 78 auf 81 Jahre.<br />
Da überrascht es, dass die Lebenserwartung<br />
in den USA zuletzt<br />
sank. Als einender Gründe<br />
gibt die WHO Fettleibigkeit an.<br />
Proteste in Köln:<br />
Fans vonMichael<br />
Jackson demonstrieren<br />
gegen die Dokumentation.<br />
„Leaving Neverland“ heute im deutschen TV<br />
Michael-Jackson-Doku: Regisseur räumt Fehler ein<br />
München – Sie ist hoch umstritten<br />
und kommt nun nach<br />
Deutschland. ProSieben zeigt<br />
heute Abend die Michael Jackson-Doku<br />
„Leaving Neverland“,<br />
in dem zwei Männer heftige<br />
Missbrauchsvorwürfe gegen<br />
den King of Pop erheben.<br />
Seine Fans reagieren mit wütenden<br />
Protesten. Dem gibt Regisseur<br />
Dan Reed nun neue<br />
Nahrung: Ein Detail aus dem<br />
Film, so räumte er diese Woche<br />
ein, kann nicht stimmen.<br />
Es geht um eine Aussage von<br />
James Safechuck, einem der<br />
beiden Protagonisten. Der gibt<br />
an, von 1988 bis 1992 von Jackson<br />
missbraucht worden zu<br />
sein –unter anderem in einem<br />
Raum des „Neverland“-Bahnhofes.<br />
Der wurde aber erst 1993<br />
gebaut, wie ein Jackson-Biograf<br />
in den offiziellen Unterlagen<br />
der Baugenehmigung herausgefunden<br />
hat.<br />
Safechuck (heute 41) und Wade<br />
Robson (36) erzählen in der<br />
Doku schockierend eindrucksvoll<br />
und in schwer zu ertragenen<br />
Details, wie der Sänger sie<br />
als Kinder missbraucht haben<br />
soll. „Ich konnte entweder ihn<br />
anschauen wie er masturbierte -<br />
Fotos: AP,dpa<br />
Wade Robson, Regisseur Dan<br />
Reed und James Safechuck (v.l.)<br />
drehten die Jackson-Doku.<br />
oder Peter Pan“, sagt etwa Robson.<br />
Safechuck schildert kurz<br />
danach mit zitternden Händen,<br />
wie der King of Pop ihm in Paris<br />
zeigte,„wie man masturbiert“.<br />
Fans des 2009 verstorbenen<br />
Sängers wollen all das nicht<br />
glauben. Die Vorwürfe sind für<br />
sie nichts weiter als Lügen. Bereits<br />
vor einer Woche demonstrierte<br />
eine Gruppe seiner Anhänger<br />
in Köln. Für heute sind<br />
Proteste vor der ProSieben-<br />
Zentrale in Unterföhring bei<br />
Münchenangekündigt. Die Ausstrahlung<br />
um 20.15 werden sie<br />
nicht verhindern.