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Berliner Kurier 15.04.2019

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*<br />

SPORT 27<br />

Lewis Hamilton<br />

feiertden Sieg im<br />

1000. Rennen,<br />

Sebastian Vettel<br />

leckt seine<br />

Wunden.<br />

Charles Leclerckann es<br />

nicht fassen, dasserseinen<br />

Ferrari-Kollegen<br />

Sebastian Vettel wieder<br />

vorbeilassen muss.<br />

Hamilton gewinnt 1000. Rennen<br />

Stallorder-Streit entzweit Ferrari!<br />

Vettel behauptet: „Ich war schneller“, Kollege Leclerckontert: „Blödsinn!“, Teamchef Binotto mussschlichten<br />

Fotos: AFP,AP, Getty<br />

Von<br />

OLIVER REUTER<br />

Shanghai – Mercedes-Märchen<br />

im 1000. Formel-1-Rennen!<br />

Fünffach-Weltmeister<br />

Ergebnisse GP vonChina<br />

3von 20 WM-Läufen (56 Runden à<br />

5,451 km/305,066 km):<br />

1. Lewis Hamilton (Großbritannien)<br />

Mercedes 1:32:06,350 Stunden;<br />

2. Valtteri Bottas (Finnland)Mercedes<br />

+6,552 Sek.; 3. Sebastian Vettel<br />

(Heppenheim) Ferrari +13,744; 4.<br />

Max Verstappen (Niederlande) Red<br />

Bull +27,627; 5. Charles Leclerc<br />

(Monaco) Ferrari +31,276; 6. Pierre<br />

Gasly (Frankreich) RedBull<br />

+1:29,307 Min.; 7. Daniel Ricciardo<br />

(Australien) Renault +1Rd.; 8. Sergio<br />

Perez (Mexiko) Racing Point +1<br />

Rd.; 9. Kimi Räikkönen (Finnland)<br />

Alfa Romeo +1Rd.; 10. Alexander Albon<br />

(Thailand)Toro Rosso+1Rd.;<br />

11. Romain Grosjean (Frankreich) -<br />

Haas +1Rd.; 12. Lance Stroll (Kanada)<br />

Racing Point +1Rd.; 13. Kevin<br />

Magnussen (Dänemark) Haas +1<br />

Rd.; 14. Carlos Sainz Jr. (Spanien) -<br />

McLaren +1Rd.; 15. Antonio Giovinazzi<br />

(Italien) Alfa Romeo +1Rd.; 16.<br />

George Russell (Großbritannien)<br />

Lewis Hamilton (34) gewinnt<br />

das Jubiläumsrennen in China,<br />

feiert seinen sechsten<br />

China-Sieg (Rekord), den 75.<br />

GP-Triumph der Karriere<br />

und übernimmt die WM-<br />

Führung von Team-Kollege<br />

Williams +2Rd.; 17.RobertKubica<br />

(Polen) Williams +2Rd.; 18. Lando<br />

Norris (Großbritannien) McLaren +<br />

6Rd.<br />

Ausfälle: Nico Hülkenberg(Emmerich)<br />

Renault (20. Rd.); Daniil<br />

Kwjat (Russland)Toro Rosso(43.<br />

Rd.)<br />

Poleposition: Bottas 1:31,547Min.<br />

Schnellste Rennrunde: Gasly<br />

1:34,742 Min.<br />

Fahrer-WM: 1. Hamilton 68 Pkt.;<br />

2. Bottas 62; 3. Verstappen 39; 4.<br />

Vettel 37; 5. Leclerc 36; 6. Gasly 13;<br />

7. Räikkönen 12; 8. Norris 8; 9. Magnussen<br />

8; 10. Hülkenberg6;11. Ricciardo<br />

6; 12. Perez 5; 13. Albon 3; 14.<br />

Stroll 2; 15. Kwjat 1<br />

Konstrukteurs-WM: 1. Mercedes<br />

130 Pkt.; 2. Ferrari 73; 3. RedBull<br />

52; 4. Renault 12; 5. Alfa Romeo 12;<br />

6. Haas 8; 7. McLaren 8; 8. Racing<br />

Point 7; 9. Toro Rosso4<br />

Nächstes Rennen: GP von Aserbaidschan<br />

am 28. April in Baku<br />

Valtteri Bottas (29), der<br />

Zweiter wird. Dagegen entzweit<br />

sich Ferrari durch einen<br />

Stallorder-Streit.<br />

Nur,weil es Ferrari so will?<br />

Vettel (r.) zieht an Leclercvorbei.<br />

Happy Hamilton hier, Riesen-<br />

Zoff bei Ferrari. Sebastian Vettel<br />

(31) hatte Platz drei durch<br />

eine falsche Linienwahl nach<br />

dem Start an Teamkollege<br />

Charles Leclerc (21) verloren<br />

und nur dank Stallorder zurückerhalten.<br />

Er behauptete<br />

hinterher: „Ich war schneller.“<br />

Leclerc motzte: „Blödsinn.“<br />

Bei Ferrari ist mächtig Feuer<br />

unterm Dach. Trotz 1000-PS-<br />

Motor auf der Powerstrecke<br />

Shanghai von Mercedes gedemütigt.<br />

Vettel nach nur drei<br />

Rennen bereits 31 WM-Punkte<br />

hinter Hamilton. Und dann<br />

auch noch der interne Streit mit<br />

dem aufmüpfigen Leclerc.<br />

Vettels Traum vom ersten<br />

Ferrari-Titel im fünften Anlauf<br />

droht ganz früh zu platzen. Bereits<br />

vorm Rennen musste er<br />

sich gegen Rücktritts-Forderungen<br />

von Ex-Formel-1-Boss<br />

Bernie Ecclestone (88) wehren.<br />

Entsprechend seine Reaktion<br />

nach dem Rennen. „Ich bin<br />

glücklich, auf dem Podium zu<br />

stehen“, sagte Vettel gequält. Er<br />

wusste um sein Stallorder-Geschenk,<br />

das er nicht in eine Attacke<br />

auf Bottas umsetzen<br />

konnte, und rechtfertigte sich:<br />

„Ich denke schon, dass ich<br />

schneller fahren konnte. Ich<br />

hatte dann ein paar Probleme<br />

und den Vorteil, den ich hatte,<br />

wieder verspielt.“<br />

Gleich dreimal verbremste er<br />

sich beim Versuch, von Leclerc<br />

wegzuziehen. Sky-Experte<br />

Ralf Schumacher (43): „Das<br />

sind die Nerven, da musste Sebastian<br />

sauberer fahren. Das<br />

letzte Rennen war eine Katastrophe,<br />

da war der Druck auf Sebastian<br />

immens. Das wäre der<br />

Super-GAU gewesen, hätte<br />

Leclerc ihn wieder überholt.“<br />

Doch Vettel behauptete:<br />

„Aber ich denke, wenn man das<br />

ganze Rennen betrachtet, ist es<br />

fair. Schade, dass Charles nicht<br />

noch Max schnappen konnte.“<br />

Der Monegasse wurde hinter<br />

Max Verstappen (21, Red Bull)<br />

nur Fünfter und schäumte: „Sie<br />

haben die Strategie dauernd geändert.<br />

Ich musste Sebastian<br />

vorbeilassen, er konnte nicht<br />

wirklich wegziehen und meine<br />

Reifen haben gelitten.“<br />

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto<br />

(49) versuchte vergebens,<br />

die Gemüter zu beruhigen: „Ich<br />

verstehe, dass Charles sauer ist.<br />

Kein Fahrer will gerne seinen<br />

Platz hergeben. Aber wir haben<br />

gesehen, dass Sebastian etwas<br />

schneller war und haben probiert,<br />

ob er an die Mercedes<br />

rankommen kann.“<br />

Doch auch Binotto musste erkennen,<br />

dass die Rote Göttin<br />

„Lina“ auch mit 1000 PS zu<br />

langsam für den Silberpfeil ist:<br />

„Wir hatten nicht den Speed,<br />

um zu gewinnen. Es hat sich im<br />

Vergleich zu Bahrain komplett<br />

geändert. Wir müssen sicherstellen,<br />

dass wir besser vorbereitet<br />

zum Rennen kommen.“<br />

Auch in Baku (28. April) warten<br />

lange Geraden, und Ralf<br />

Schumacher befürchtet erneut<br />

eine silberne Machtdemonstration:<br />

„Mercedes fährt in einer<br />

eigenen Liga, in einer anderen<br />

Welt.“ Keine guten Aussichten<br />

für Ferrari und Vettel.

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