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Berliner Kurier 11.05.2019

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REISE<br />

NACHRICHTEN<br />

Sandskulpturen-Festival<br />

Heute wird eine der<br />

deutschlandweit größten<br />

überdachten Sandskulpturen-Ausstellungen<br />

eröffnet:<br />

Unter dem Motto „Maritime<br />

Abenteuer“ -egal ob<br />

Tiefseetaucher in beeindruckenden<br />

Unterwasserlandschaften,<br />

Seemänner<br />

aus wilden Meutereien<br />

oder schöne Meerjungfrauen<br />

-finden sich 22 Bildszenen<br />

und ca. 70 Skulpturen<br />

aus Sand am Fischereihafen<br />

in Lübeck-Travemünde. In<br />

einer Bootshalle können die<br />

Besucher täglich die Kunstwerke<br />

bestaunen -obbei<br />

strahlendem Sonnenschein<br />

oder auch bei Schietwetter.<br />

Pilgern in Finnland<br />

Im Westen Finnlands wird<br />

am 24. Mai ein neuer Abschnitt<br />

des St. Olavswegs<br />

freigegeben. Dieser Teil des<br />

Pilgerwegs führt über 336<br />

Kilometer von Turku bis zu<br />

den schönen Åland-Inseln,<br />

wie Visit Finland mitteilt.<br />

Wanderer können den ganzen<br />

Weg gehen oder nur<br />

einzelne Etappen.<br />

www.visitpargas.fi<br />

Traumbucht bleibt zu<br />

Der Film „The Beach“ mit<br />

Leonardo DiCaprio hat die<br />

thailändische Maya Bay<br />

weltberühmt gemacht. Im<br />

vergangenen Juni war sie<br />

für Besucher gesperrt worden,<br />

nachdem der ausgelöste<br />

Touristenansturm zu<br />

massiven Umweltschäden<br />

geführt hatte. Bis zur Sperrung<br />

waren täglich bis zu<br />

5000 Urlauber in die Bucht<br />

gefahren worden. Nun habe<br />

die Nationalparkverwaltung<br />

eine Verlängerung um<br />

zwei Jahre beschlossen.<br />

Damit solle der Natur die<br />

Möglichkeit gegeben werden,<br />

sich weiter zu erholen.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Foto: dpa Foto: dpa<br />

Tel. 030/23 27 56 98<br />

(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />

E-Mail: service-redaktion@berliner-kurier.de<br />

Wo auf Bornholm<br />

der Hammer hängt<br />

Der Norden der Insel ist ein spektakuläres Stück Natur.Und mit „Thor“ geht’s auf Tour<br />

Die Kommandobrücke misst<br />

gut 15 Meter. Sie steht hinter<br />

Büschen versteckt auf einem<br />

Granithang, der seinerseits<br />

nur über einen Holzsteg erreichbar<br />

ist. Von oben sieht<br />

man das tiefblaue Meer und in<br />

der Ferne die winzige Insel<br />

Christiansø. Die Riesenterrasse<br />

gehört zu einem Ferienhaus,<br />

und wenn man die Fensterfront<br />

aufschiebt, stehen<br />

Küche und Esstisch an der frischen<br />

Luft. Und Luftlinie gerade<br />

mal 300 Meter hangabwärts<br />

wartet der von Klippen<br />

gesäumte feine Sandstrand<br />

von Sandkaas –Urlaubsherz,<br />

was willst Du mehr.<br />

„Hier rühr´ ich mich nicht mehr<br />

weg“, erklärt folglich meine<br />

Frau kategorisch und macht<br />

sich auf der Balkonliege lang.<br />

Kann ich gut verstehen aber es<br />

wäre schade. Sie weißt ja<br />

schließlich, was sie dann alles<br />

verpasst. Als Wiederholungstäter<br />

kennen wir die Insel aus dem<br />

Effeff und lieben sie, seit wir vor<br />

25 Jahren das erste Mal den Fuß<br />

auf ihren Boden setzten. Ihr<br />

weiches Licht. Ihre blitzblanke<br />

Luft. Ihre leuchtenden Farben.<br />

Ihre verrückten Wolken. Und<br />

noch allerlei mehr. Aus dem<br />

kleinen Disput erwächst ein<br />

Kompromiss: Wir bleiben diesmal<br />

im Radius von 15 Kilometern<br />

–und sind so immer ganz<br />

schnellzurück.<br />

15 Kilometer also. Das ergibt<br />

ein Dreieck mit Hammerodde<br />

Fyr, dem Leuchtturm an der<br />

Nordspitze sowie den Hafenstädtchen<br />

Hasle im Westen und<br />

GudhjemimNorden. Ein Revier<br />

mit Outdoor-Potential und Maritim-Romantik.Mit<br />

Felsenklippen<br />

und Steinbruchseen. Mit<br />

Fachwerkflair und Räucherschloten.<br />

Mit Burgruine und<br />

Kunsttempel. Und mit dem<br />

Hauptdarsteller Meer natürlich,<br />

der jeden Tag eine andere Rolle<br />

spielt – von spiegelglattem<br />

Schmeichler bis schäumendem<br />

Wüterich ist diese Woche alles<br />

dabei.<br />

Auftakt inGudhjem. Mit gelben<br />

und roten Fachwerkhäusern<br />

schon mal ein reizender<br />

Hingucker, weckt das Örtchen<br />

Assoziationen zu Landschaften<br />

am Mittelmeer. Am Rande des<br />

Bornholmer Granitschilds gelegen,<br />

zieht es sich steilden Hang<br />

hinunter bis zum Hafen, wo –<br />

wie auch in den Räuchereien –<br />

aus silbernenHeringen goldene<br />

Bornholmer fabriziert werden<br />

und üppige Fischbüfetts Mäuler<br />

bis zum Platzen stopfen.<br />

Genuss ganz anderer Art verspricht<br />

MS „Thor“. Einüber100<br />

Jahre alter Oldtimer, mit dem<br />

Claus Dahl von April bis Oktober<br />

die schroffe Nordküste entlang<br />

schippert. Ziel der Tour<br />

sind die Helligdomsklippen. Eine<br />

mit Höhlen und Grotten gespickte<br />

Formation wilder Felsen,<br />

an die der Käpt´n so nah<br />

heran manövriert, wie es eben<br />

geht. Wer nicht nach Gudhjem<br />

zurück will, kann hier aus- und<br />

aufsteigen zu einem weiteren<br />

Knüller: Bornholms Kunstmuseum.<br />

Ein avantgardistischer<br />

Bau, der seine Besucher mit<br />

Sammlungen von einheimischen<br />

Künstlern erfreut, allen<br />

voran Maler-Star Oluv Høst, der<br />

lange Zeit in Gudhjem lebte.<br />

Nächster Tag. Nur fünf Minuten<br />

braucht es bis zur Rundkirche<br />

von Olsker, deren weiße<br />

Tünche wunderbar kontrastiert<br />

mit dem blauen Himmel. Sie<br />

steht auf einem112 Meterhohen<br />

Hügel und ist die älteste von vieren<br />

dieser einzigartigen Bauwerke<br />

auf Bornholm.<br />

Wiederum nur Minuten später<br />

landen wir erst zum Picknick<br />

im zauberhaften Garten des<br />

Kræmmerhuset und dann in der<br />

Greifvogelshow von Louise und<br />

Martin Ramstrup.<br />

Gleich zwei volle Tage gehen<br />

drauf für den äußersten Norden<br />

und seinen Dominator, den<br />

Hammeren. Ein gigantisches<br />

Granitmassiv, das bis zu 82 Meter<br />

über die Ostsee ragt. In den<br />

alten Steinbrüchen leuchten<br />

heute mit Opal- und Kristallsee<br />

zwei echte Perlen: an den glatten<br />

Steilwänden fanden viele<br />

Vögel neue Lieblingsplätze.<br />

Komplett aus Granit entstand<br />

der alte Leuchtturm von Hammer<br />

Fyr. All das liegt am Weg<br />

der mehrstündigen Rundtour.<br />

Was dabei auch immer schon<br />

mal aus der Ferne grüßt, ist<br />

Pflicht für den nächsten Tag:<br />

Burg Hammershus zum Beispiel.<br />

500 Jahre war sie Zentrum<br />

der Macht, bis die Dänen<br />

1743 Schluss machten mit der<br />

martialischen Herrlichkeit. Die<br />

Burg entsprach nicht mehr dem<br />

militärischen Standard. Das hat<br />

sich inzwischen wieder geändert<br />

– die gepflegten Ruinen<br />

dürften heute nicht nur die<br />

größte touristische Attraktion<br />

der Insel sein; ihren Stellenwert<br />

beweist unter anderem ein topmodernes<br />

Besucherzentrum.<br />

Wer übrigens erst am Nachmittag<br />

nach Hammerhus<br />

kommt, hat die Herrlichkeit aus<br />

Granitplateau, Mauern, Bastionen,<br />

Türmen, Toren und Küstenpanoramen<br />

manchmal sogar<br />

exklusiv und kann den Abenteuerspielplatz<br />

in Ruhe bis zum roten<br />

Sonnenabgang genießen.<br />

Umso mehr, wenn es dann nach<br />

Haus nur sechs Kilometer sind.<br />

Ekkehart Eichler<br />

DieseReportage wurde unterstützt<br />

von Novasol und Bornholmslinjen

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