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Platzhirsch_1_2019

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Netzwerkes ECI. Dort sind wir mittlerweile<br />

Gesellschafter und freuen uns, dass wir<br />

da das Geschäft international mitgestalten<br />

können.<br />

#5 Interviews sind ja deshalb so cool, weil<br />

man da auf Fragen antworten kann. Man<br />

muss sein eigenes Leistungsspektrum nicht<br />

alpha-mäßig nach vorne tragen. Aber auf<br />

die konkrete Frage jetzt: Wie darf man euch<br />

im deutschen oder internationalen Markt<br />

einordnen? Darf man auch wahrheitsgemäß<br />

beantworten.<br />

Ja gut, im deutschen Markt gibt es, ich<br />

glaub´, 6.000 Personalberatungen und wir<br />

sind eine davon.<br />

#6 Okay, es macht einen Unterschied,<br />

das mittags mit dir zu besprechen, oder<br />

abends. Aber ich mag auch diese Bescheidenheit.<br />

Wir sind, glaub´ ich, keine schlechte<br />

Adresse. Was heißt: glaub´ ich? Wir sind<br />

natürlich schon sehr überzeugt von dem,<br />

was wir tun. Ich persönlich hab´ das Glück<br />

gehabt, dass ich bei sehr guten Adressen gelernt<br />

habe und dieses Know-how einbringen<br />

konnte in das, was wir tun. Wir sind auch<br />

anerkanntermaßen eine Personalberatung,<br />

die in einen erlauchten Kreis aufgenommen<br />

wurde – Stichwort AESC. Diese Abkürzung<br />

steht für Association of Executive Search<br />

Consultants. Da kann nicht jeder Mitglied<br />

werden, das sind in Deutschland 25 Gesellschaften,<br />

die nach sehr strengen Kriterien<br />

dort eingeladen werden. Ich denke, das<br />

spricht auch für unsere Qualität.<br />

#7 Geht doch ... Bevor wir jetzt weiter in<br />

das Thema gehen, ich weiß, dass wahrscheinlich<br />

auch irgendwo der Begriff Suchmandat<br />

auftauchen wird, bring doch vorher bitte die<br />

Übersetzung dazu.<br />

Das ist relativ einfach. Ein Unternehmen<br />

kommt auf uns zu und sagt: „Wir haben<br />

eine bestimmte Position vakant.“ Das kann<br />

verschiedene Gründe haben wie Altersnachfolge<br />

oder ein gewisses Wachstum mit neuen<br />

Geschäftsbereichen, das kann auch eine<br />

schlechte Performance des Amtsvorgängers<br />

sein, und dann werden wir mandatiert und<br />

festbeauftragt, diese Position, gemeinsam<br />

mit dem Unternehmen, zu besetzen und<br />

diesen Auftrag nennen wir Suchmandat.<br />

#8 Euer ungewöhnlichstes Suchmandat,<br />

hast du da sofort ein Beispiel parat?<br />

Da gibt es auch sehr viel – aber ein sehr<br />

ungewöhnliches Suchmandat war die<br />

Suche nach einem Geschäftsführer für ein<br />

Unternehmen, das Chemiewaffen vernichtet<br />

hat. D.h. wir haben im Umfeld von<br />

Generälen und Führungskräften zu tun gehabt,<br />

die einen militärischen Hintergrund<br />

in der Bio- und Chemiewaffenszene hatten.<br />

Das war schon sehr speziell.<br />

#9 Wie hat sich denn der Markt verändert,<br />

für dich, wo du unterwegs bist? Inwiefern hat<br />

sich das Verhalten der, ich nenn´ sie mal „Zielpersonen“<br />

verändert?<br />

Wenn du mit Zielpersonen Kandidaten<br />

meinst: Das ist ja jetzt keine ganz große,<br />

bahnbrechende Erkenntnis, dass die Mobilität,<br />

wenn das das ist, worauf die Frage hinausgeht,<br />

die geht ja gegen Null. Wir haben es<br />

im Moment ohnehin mit einem Nachfragemarkt<br />

zu tun. Kandidaten, die heute wechselwillig<br />

sind, können sich es aussuchen, wo sie<br />

hingehen. Weil eigentlich jede Firma sucht<br />

und Führungskräfte überall fehlen.<br />

Das führt wiederum dazu, dass natürlich<br />

auch diese Kandidaten sehr kritisch werden.<br />

Also nicht nur, zu welcher Firma gehe<br />

ich? Sondern jetzt gucke ich auch um den<br />

Kirchturm herum. Bin ich bereit, 20 km zur<br />

Arbeit zu fahren oder möchte ich mit dem<br />

Fahrrad fahren? Das macht unsere Arbeit<br />

zunehmend schwerer, weil die Grundgesamtheit<br />

verfügbarer Kandidaten sehr, sehr<br />

begrenzt ist.<br />

#10 Das erleben die Firmen auf der<br />

anderen Seite genauso. Das ganze Thema<br />

Employer Branding – wie stellt man sich<br />

als Firma dar? Wie interessant ist man als<br />

Firma, als Arbeitgeber?<br />

Da wird unglaublich viel gemacht und als<br />

Personalberater kannst du halt wirklich<br />

nur von Glück sagen, wenn du Klienten<br />

hast, die da sehr viel machen und die verstanden<br />

haben, wie wichtig es ist.<br />

Wir sind schon lange aus dieser Phase<br />

raus, wo man sich als Arbeitgeber, potenzieller<br />

Arbeitgeber, hinter den Schreibtisch<br />

setzt, die Arme verschränkt und sagt: „So,<br />

Kandidat, dann erzähl´ mal, warum willst<br />

du denn unbedingt zu uns?“<br />

Es ist eigentlich schon eher andersrum – dass<br />

Firmen sich um Mitarbeitende bemühen.<br />

Das ist bei uns, die ja aktiv auf Kandidaten<br />

zugehen, schon immer so gewesen.<br />

Wir rufen Leute an, die nichts Böses ahnen,<br />

möglicherweise auch glücklich und<br />

zufrieden sind in ihrer aktuellen Rolle,<br />

und konfrontieren sie mit einer beruflichen<br />

Entwicklungsmöglichkeit.<br />

Wir sprechen eben deswegen nicht von Bewerbern,<br />

sondern wir sprechen von Kandidaten,<br />

weil diese Menschen, die wir ansprechen,<br />

eben nicht Bewerber sind, ja, sondern im<br />

Grunde genommen das Objekt der Begierde<br />

unsererseits bzw. von unseren Klienten.<br />

#11 Was ist wirklich dran am „War of<br />

Talents“, worauf dürfen wir uns einstellen?<br />

Dieser „War of Talents“ wird eher zunehmen,<br />

weil rein demografisch die Situation<br />

so ist, dass wir in eine Phase kommen, wo<br />

weniger potenzielle Führungskräfte verfügbar<br />

sind. Auch die letzte, kleinere, mittelständische<br />

Gesellschaft wird inzwischen<br />

bei der Erkenntnis angekommen sein, dass<br />

gute Leute kriegsentscheidend für Erfolg<br />

oder Misserfolg sind. Insofern wird da<br />

immer mehr investiert.<br />

#12 Sprechen wir über die Kosten für das<br />

Recruting: Werden sich Unternehmen darauf

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