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Platzhirsch_1_2019

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Das ist eine kecke Ansage. Der steht echt<br />

auf unserer Agenda. Wir möchten unbedingt<br />

ein Interview mit ihm führen. Und<br />

zwar nicht mit dem Musiker Udo, sondern<br />

mit dem Unternehmer Udo. Wie er sich<br />

business-unplugged vorstellt.<br />

Stellmach: Absolut, der verkauft sich<br />

selbst. Das habe ich gemeinsam mit ihm.<br />

Ich bin gespannt, wie er darauf reagiert,<br />

dass du dich für kreativer hältst als er.<br />

Stellmach: Das wird der verstehen (Schallendes<br />

Gelächter am Tisch). Mutig ist er auch.<br />

Das bin ich auch.<br />

Er hat vor kurzem gesagt, ich zitiere mal:<br />

„Nicht kürzertreten, sondern längere Schuhe<br />

anziehen.“<br />

Stellmach: Kann man so sehen.<br />

Okay, wir haben uns warm geschmunzelt<br />

(feine, humorvolle Runde). Rein ins Thema:<br />

Für die Menschen da draußen, die keine<br />

Insolvenz-Erfahrung haben: Was sind aus<br />

eurer Sicht mögliche Ursachen für unternehmerische<br />

Schieflagen, für eine sich anbahnende<br />

Insolvenz?<br />

Katrin Tersteegen: Fehler im Management,<br />

wie z.B. das Festhalten an veralteten<br />

Verhaltensmustern. Fehlende Anpassungsfähigkeit,<br />

wie z.B. sich den Herausforderungen<br />

des digitalen Wandels nicht zu stellen.<br />

Probleme mit der Qualität. Fehlendes<br />

Kapital. Die Insolvenz des Auftraggebers.<br />

Fehlendes oder nicht ausreichend qualifiziertes<br />

Personal: Morgen beraten wir eine<br />

Spedition (nicht aus der Region), die alles<br />

richtig machen, die zuverlässig sind und<br />

die möglicherweise wegen fehlenden Fahrern<br />

ins Straucheln geraten.<br />

Welche Verfahren drohen dann?<br />

Tersteegen: Es gibt die Verbraucherinsolvenz<br />

– wenn also ein Privatmann seine Überschuldung<br />

nicht mehr gehändelt bekommt.<br />

Wenn ein Unternehmer in eine Schieflage<br />

gerät, dann gibt es zwei Verfahren.<br />

1. Die Regelinsolvenz, bei der ein Insolvensverwalter<br />

durch das Gericht bestellt wird.<br />

2. Das Eigenverwaltungsmandat.<br />

Die zweite Variante wurde 2011 eingeführt<br />

– das ist auch unser Kerngebiet. Hierbei<br />

kann der Unternehmer die Zügel in der Hand<br />

behalten, sich selbst verwalten. Mit der Aufsicht<br />

eines Beraters – wie uns zum Beispiel.<br />

Ich habe bei der Recherche auf eurer Seite<br />

eine Passage gefunden, wonach es euer Ziel<br />

ist, den betriebswirtschaftlichen Gleichklang<br />

wieder herzustellen. Ich würde das so übersetzen,<br />

dass ihr dem Unternehmen helft, wieder<br />

in den Ruhepuls zu kommen.<br />

Tersteegen: Ja, das ist unsere Aufgabe.<br />

Wenn man zu euch recherchiert findet man<br />

auf eurer Webseite einen Link zu einem<br />

spannenden Artikel, der euer verändertes<br />

Rollenverhalten deutlich macht. Da steht<br />

„Vom Pathologen zum Therapeuten“.<br />

Stellmach: Der Insolvenzverwalter alter<br />

Prägung ist der Verwalter, der vom Gericht beauftragt<br />

wird, ein zahlungsunfähigen Unternehmen<br />

zu betreuen. Er ist ein Abwickler, ein<br />

Vollstrecker.<br />

Wir verstehen uns als Berater eines<br />

schwächelnden Unternehmens. Daher sprechen<br />

wir in diesen Fällen von Mandanten.<br />

Im Regelinsolvenzverfahren spricht man<br />

von Schuldnern. Da wird auch schon deutlich,<br />

worin der Unterschied liegt.<br />

Jetzt habe ich gelesen, dass für ein erfolgreiches<br />

Sanierungskonzept drei Elemente<br />

wichtig sind: Geschwindigkeit, Konsequenz<br />

und Kommunikation.<br />

Stellmach: Absolut, gerade die Kommunikation<br />

ist enorm wichtig.<br />

Ihr habt euch als Team neu aufgestellt, um<br />

solche Sanierungsprozesse effektiv zu begleiten.<br />

Wie darf ich mir das vorstellen,<br />

Heinrich Fritz, welche Berufsbilder finden<br />

wir in eurem Team?<br />

Stellmach: Für die Entwicklung eines<br />

Sanierungskonzeptes braucht man Erfahrung,<br />

das machen die Juristen in unserem Team,<br />

wie z.B. Katrin und ich. Als Berater vor Ort<br />

agieren vornehmlich die Youngster aus unserem<br />

Team. Die kommen aus sehr unterschiedlichen<br />

Bereichen, was auch gut ist, weil unsere<br />

Mandanten ja auch unterschiedlichen Branchen<br />

angehören. Sven hat einen starken [...]<br />

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