13.05.2019 Aufrufe

Platzhirsch_1_2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

34<br />

RECRUITING BEIM<br />

BACKSPEZIALISTEN<br />

Onboarding, Prototypen und andere handfeste Beispiele, wie Sinnack neue Wege<br />

im Personalmanagement geht …<br />

Damit die Menschen ein Bild von eurem<br />

Business bekommen, zitiere ich<br />

gerne ein paar Zahlen, Daten und<br />

Fakten aus eurem Mitarbeitermagazin:<br />

• 12.000.000 Brötchen für Paris: „Wir<br />

produzieren jeden Tag 12 Millionen<br />

Brötchen! Zumindest in der Theorie<br />

könnte jeder Pariser täglich ein Sinnack-Brötchen<br />

essen.“<br />

• Mitarbeiter aus 25 Nationen arbeiten<br />

bei Sinnack. Vielfalt steht nicht nur in<br />

der Produktpalette ganz weit oben.<br />

• 21 Länder werden von Sinnack beliefert.<br />

• Euer Motto: „Wer immer tut, was er<br />

schon kann, bleibt immer das, was er<br />

schon ist.“ von Henry Ford<br />

#1 Lena, übertragen wir dieses Zitat auf’s<br />

Personalmanagement. Der Vorteil bei einem<br />

Interview ist, dass man auf gezielte Fragen<br />

ehrliche Antworten geben darf, ohne dass es<br />

den Geschmack hat, sich selbst in den Vordergrund<br />

zu spielen. Wann habt ihr angefangen,<br />

die Dinge anders zu tun?<br />

Lena Sinnack: Ich bin Ende 2014 in das<br />

Unternehmen unseres Vaters eingestiegen.<br />

Mir war es wichtig eine Art Ist-Aufnahme zu<br />

machen. Vielleicht nicht so strukturiert, wie<br />

man sich das vorstellt. Im Vordergrund stand,<br />

mir ein Bild zu machen, wie wir aufgestellt<br />

sind und wie es den Menschen, die mit uns<br />

arbeiten, dabei geht. Und so habe ich im<br />

Februar 2015 damit angefangen, mit jeder<br />

Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter aus der<br />

Produktion zu sprechen. Das waren 314 Gespräche<br />

á 15 Minuten am Standort Bocholt.<br />

2016 dann weitere Gespräche an unserem<br />

Standort in Droßdorf – also über 500 Gespräche<br />

insgesamt – auch während der Nachtschicht.<br />

Auf diese Art konnte ich jeden Mitarbeiter<br />

persönlich kennenlernen. Ende 2015<br />

haben Frau Fellerhoff und ich die Gespräche<br />

ausgewertet und was draus gemacht.<br />

#2 Sascha, das ist das erste Mal für<br />

mich, dass ich eine Frau so anspreche. Du<br />

hast beim Aufwärm-Kaffee angesprochen,<br />

dass es für dich überraschend war, dass ein<br />

Unternehmen dieser Größe irgendwie doch<br />

Family-Business ist.<br />

Sascha Fellerhoff: In der Tat. Hier gibt es<br />

sehr kurze Entscheidungswege. Wir sind positiv<br />

emotional und es ist schön, das in der täglichen<br />

Arbeit zu spüren. Sascha ist übrigens<br />

ein sehr ursprünglicher, weiblicher Vorname.<br />

#3 Ihr seid von der Zeitschrift „Kapital“<br />

als „Deutschlands Bester Ausbilder 2018“<br />

ausgezeichnet worden. Was waren die<br />

Schritte dorthin?<br />

Lena: Wir haben unser Recruiting überdacht<br />

und auch das sogenannte Onboarding,<br />

also das an Bord holen neuer Mitarbeiter.<br />

Anne Berning: Fangen wir bei den Auszubildenden<br />

an: Wir schauen uns wirklich<br />

noch jede Bewerbung an. Dann laden wir<br />

die, die wir für uns am besten finden, zu<br />

uns ein. Das müssen nicht zwingend die<br />

besten Noten sein, das Gesamtpaket muss<br />

einfach passen.<br />

An diesem Auswahltag machen wir einen<br />

Test, um das Allgemeinwissen abzufragen.<br />

Dann finden wir uns in unserem neuen Sinnack-Bistro<br />

zusammen. Dort kommen die aktuellen<br />

Auszubildenden hinzu, um Fragen zu<br />

beantworten. Dann gibt es noch eine Teamaufgabe.<br />

Bei allem steht jedoch nicht das Testen<br />

im Vordergrund. Es geht uns darum, die<br />

Bewerber kennen zu lernen und umgekehrt.<br />

Wir bilden derzeit Industriekaufleute, Fachinformatiker,<br />

Industriemechaniker, Elektroniker<br />

und Fachkräfte für Lebensmitteltechnik bei<br />

uns aus. Das duale Studium haben wir 2016<br />

erstmalig angeboten.<br />

Marvin Glinka: Genau, hier sitzt der Prototyp.<br />

Ich hatte eigentlich schon meine „normale“<br />

Ausbildung hier sicher. Dann kam<br />

das Unternehmen auf mich zu und sagte:<br />

„Herr Glinka, wir werden im nächsten Jahr<br />

mit dem dualen Studium in unserem Unternehmen<br />

starten. Sie haben so gute Noten,<br />

das trauen wir ihnen auch zu. Möchten sie<br />

nicht sozusagen als Prototyp in diesem Jahr<br />

schon mal anfangen?“ Es ist bislang super<br />

gelaufen, ich würde es auf jeden Fall wieder<br />

so machen.<br />

#4 Sieht die Geschäftsleitung das genau<br />

so, Lena?<br />

Lena: Wir sind jetzt im dritten Jahrgang und<br />

haben vier duale Studenten. Wir gehen diesen<br />

Schritt gerne weiter. Wir wissen, dass diese<br />

jungen Menschen irgendwann möglicherweise<br />

weiter ziehen. Aber das ist unser Beitrag<br />

den wir leisten können, für die Entwicklung<br />

hier in der Region. Aber wir haben auch was<br />

davon. Herr Glinka zum Beispiel, hat ein<br />

wahnsinnig gutes Händchen für die neuesten<br />

technischen Möglichkeiten, wie zum Beispiel<br />

Videos für unsere interne Kommunikation.<br />

#5 Also sitze ich nicht neben einen<br />

Prototypen, sondern neben einen Junior-Chief-Social-Media-Officer?<br />

Anzeige

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!