Platzhirsch_1_2019
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RECRUITING BEIM<br />
BACKSPEZIALISTEN<br />
Onboarding, Prototypen und andere handfeste Beispiele, wie Sinnack neue Wege<br />
im Personalmanagement geht …<br />
Damit die Menschen ein Bild von eurem<br />
Business bekommen, zitiere ich<br />
gerne ein paar Zahlen, Daten und<br />
Fakten aus eurem Mitarbeitermagazin:<br />
• 12.000.000 Brötchen für Paris: „Wir<br />
produzieren jeden Tag 12 Millionen<br />
Brötchen! Zumindest in der Theorie<br />
könnte jeder Pariser täglich ein Sinnack-Brötchen<br />
essen.“<br />
• Mitarbeiter aus 25 Nationen arbeiten<br />
bei Sinnack. Vielfalt steht nicht nur in<br />
der Produktpalette ganz weit oben.<br />
• 21 Länder werden von Sinnack beliefert.<br />
• Euer Motto: „Wer immer tut, was er<br />
schon kann, bleibt immer das, was er<br />
schon ist.“ von Henry Ford<br />
#1 Lena, übertragen wir dieses Zitat auf’s<br />
Personalmanagement. Der Vorteil bei einem<br />
Interview ist, dass man auf gezielte Fragen<br />
ehrliche Antworten geben darf, ohne dass es<br />
den Geschmack hat, sich selbst in den Vordergrund<br />
zu spielen. Wann habt ihr angefangen,<br />
die Dinge anders zu tun?<br />
Lena Sinnack: Ich bin Ende 2014 in das<br />
Unternehmen unseres Vaters eingestiegen.<br />
Mir war es wichtig eine Art Ist-Aufnahme zu<br />
machen. Vielleicht nicht so strukturiert, wie<br />
man sich das vorstellt. Im Vordergrund stand,<br />
mir ein Bild zu machen, wie wir aufgestellt<br />
sind und wie es den Menschen, die mit uns<br />
arbeiten, dabei geht. Und so habe ich im<br />
Februar 2015 damit angefangen, mit jeder<br />
Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter aus der<br />
Produktion zu sprechen. Das waren 314 Gespräche<br />
á 15 Minuten am Standort Bocholt.<br />
2016 dann weitere Gespräche an unserem<br />
Standort in Droßdorf – also über 500 Gespräche<br />
insgesamt – auch während der Nachtschicht.<br />
Auf diese Art konnte ich jeden Mitarbeiter<br />
persönlich kennenlernen. Ende 2015<br />
haben Frau Fellerhoff und ich die Gespräche<br />
ausgewertet und was draus gemacht.<br />
#2 Sascha, das ist das erste Mal für<br />
mich, dass ich eine Frau so anspreche. Du<br />
hast beim Aufwärm-Kaffee angesprochen,<br />
dass es für dich überraschend war, dass ein<br />
Unternehmen dieser Größe irgendwie doch<br />
Family-Business ist.<br />
Sascha Fellerhoff: In der Tat. Hier gibt es<br />
sehr kurze Entscheidungswege. Wir sind positiv<br />
emotional und es ist schön, das in der täglichen<br />
Arbeit zu spüren. Sascha ist übrigens<br />
ein sehr ursprünglicher, weiblicher Vorname.<br />
#3 Ihr seid von der Zeitschrift „Kapital“<br />
als „Deutschlands Bester Ausbilder 2018“<br />
ausgezeichnet worden. Was waren die<br />
Schritte dorthin?<br />
Lena: Wir haben unser Recruiting überdacht<br />
und auch das sogenannte Onboarding,<br />
also das an Bord holen neuer Mitarbeiter.<br />
Anne Berning: Fangen wir bei den Auszubildenden<br />
an: Wir schauen uns wirklich<br />
noch jede Bewerbung an. Dann laden wir<br />
die, die wir für uns am besten finden, zu<br />
uns ein. Das müssen nicht zwingend die<br />
besten Noten sein, das Gesamtpaket muss<br />
einfach passen.<br />
An diesem Auswahltag machen wir einen<br />
Test, um das Allgemeinwissen abzufragen.<br />
Dann finden wir uns in unserem neuen Sinnack-Bistro<br />
zusammen. Dort kommen die aktuellen<br />
Auszubildenden hinzu, um Fragen zu<br />
beantworten. Dann gibt es noch eine Teamaufgabe.<br />
Bei allem steht jedoch nicht das Testen<br />
im Vordergrund. Es geht uns darum, die<br />
Bewerber kennen zu lernen und umgekehrt.<br />
Wir bilden derzeit Industriekaufleute, Fachinformatiker,<br />
Industriemechaniker, Elektroniker<br />
und Fachkräfte für Lebensmitteltechnik bei<br />
uns aus. Das duale Studium haben wir 2016<br />
erstmalig angeboten.<br />
Marvin Glinka: Genau, hier sitzt der Prototyp.<br />
Ich hatte eigentlich schon meine „normale“<br />
Ausbildung hier sicher. Dann kam<br />
das Unternehmen auf mich zu und sagte:<br />
„Herr Glinka, wir werden im nächsten Jahr<br />
mit dem dualen Studium in unserem Unternehmen<br />
starten. Sie haben so gute Noten,<br />
das trauen wir ihnen auch zu. Möchten sie<br />
nicht sozusagen als Prototyp in diesem Jahr<br />
schon mal anfangen?“ Es ist bislang super<br />
gelaufen, ich würde es auf jeden Fall wieder<br />
so machen.<br />
#4 Sieht die Geschäftsleitung das genau<br />
so, Lena?<br />
Lena: Wir sind jetzt im dritten Jahrgang und<br />
haben vier duale Studenten. Wir gehen diesen<br />
Schritt gerne weiter. Wir wissen, dass diese<br />
jungen Menschen irgendwann möglicherweise<br />
weiter ziehen. Aber das ist unser Beitrag<br />
den wir leisten können, für die Entwicklung<br />
hier in der Region. Aber wir haben auch was<br />
davon. Herr Glinka zum Beispiel, hat ein<br />
wahnsinnig gutes Händchen für die neuesten<br />
technischen Möglichkeiten, wie zum Beispiel<br />
Videos für unsere interne Kommunikation.<br />
#5 Also sitze ich nicht neben einen<br />
Prototypen, sondern neben einen Junior-Chief-Social-Media-Officer?<br />
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