Gut saniert 2019/20
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Trockenlegung unterhalb des<br />
Bodenniveaus durchgeführt werden<br />
muss oder Gebäude direkt angrenzen.<br />
Die Unterfangung zählt zu den bekanntesten<br />
Techniken. Dabei wird abschnittsweise<br />
das Grundmauerwerk entfernt und entweder<br />
durch Beton oder neues Mauerwerk mit einer<br />
sachgerechten Abdichtung aus Bitumen oder<br />
Edelstahl ersetzt.<br />
Das Mauersägeverfahren kann nur bei<br />
Ziegelmauerwerk mit durchgehenden Mörtelfugen<br />
angewandt werden. Das Mauerwerk wird<br />
dabei zuerst hinsichtlich seiner Standsicherheit<br />
überprüft. Da die Mauer im Bereich der Schnitte<br />
für einen kurzen Zeitraum nicht tragfähig ist,<br />
muss ein Statiker die Schnittlängeneinteilung<br />
vornehmen und einen verbindlichen Schnittplan<br />
anfertigen. Demgemäß werden die Trennschnitte<br />
vorgenommen. Die Durchführung erfolgt dann<br />
mit speziellen Ketten, Seilen oder Kreissägen im<br />
Nass- oder Trockenverfahren. Nach dem Herstellen<br />
einer geglätteten Betonauflage können die<br />
einzelnen Isolierbahnen aus Bleifolie, vergüteten<br />
Bitumenmatten oder Edelstahlplatten sorgfältig<br />
in die Fuge eingebracht werden. Beim Bohrverfahren<br />
mit Überlappung schließlich wird die Mauer<br />
systematisch perforiert. Die Überlappungen der<br />
Löcher ergeben eine durchgehende Mauertrennung.<br />
Anschließend werden die Bohrlöcher mit<br />
einem dichtenden und quellfähigen Mörtel ausgefüllt<br />
und somit eine sichere Abdichtung erzielt.<br />
Die Chromstahlsperre ist ein „Einschlagverfahren“,<br />
bei dem ohne Durchschneiden oder<br />
Aufstemmen des Mauerwerks in lediglich einem<br />
Arbeitsgang sowohl die Trenn- als auch die<br />
Isolationsschicht eingebracht werden. Dabei<br />
handelt es sich um gewellte Platten aus rostfreiem<br />
Edelstahl, die überlappend als durchgehende<br />
horizontale Sperrschicht wirken. Durch diese<br />
Sperrschicht kann in weiterer Folge dann keine<br />
Feuchtigkeit mehr hochsteigen. Das Verfahren<br />
Achtung:<br />
Bei der Wahl<br />
des Injektagemittles auf<br />
Umweltverträglichkeit<br />
und baubiologische<br />
Verträglichkeit achten!<br />
wird von<br />
vielen Lizenznehmern<br />
im Inund<br />
Ausland bereits<br />
seit Jahrzehnten erfolgreich<br />
angewandt und hat sich als eines<br />
der preisgünstigsten und zuverlässigsten<br />
erwiesen.<br />
Zur Verringerung des Verdrängungs- und Verdichtungswiderstands<br />
werden seit einiger Zeit<br />
Platten verwendet, die keil- oder pfeilförmig<br />
angespitzt sind und weniger Erschütterungen<br />
im Mauerwerk verursachen.<br />
Chemische Trockenlegung<br />
Eine ebenfalls weit verbreitete Methode ist das<br />
Injektageverfahren. Dabei werden Löcher in die<br />
Wand gebohrt und anschließend Injektionsmittel<br />
zur Abdichtung der Poren eingebracht. Wie bei<br />
allen anderen Verfahren bedarf es zunächst einer<br />
fachmännischen Prüfung sowohl des Feuchteals<br />
auch des Salzgehalts im Mauerwerk. Ebenso<br />
wichtig ist die Wahl des geeigneten Injektionsmittels,<br />
das in chemischer Hinsicht mit den<br />
verwendeten Baustoffen harmonieren muss.<br />
Der Erfolg einer Injektage hängt nicht nur von<br />
der Wahl des Injektagemittels, sondern vor allem<br />
von deren fachgerechter Ausführung ab. Abstand,<br />
Tiefe und Durchmesser der Bohrlöcher sind<br />
entscheidende Faktoren. Zudem kommt es auch<br />
darauf an, ob das Verfüllmittel mit oder ohne<br />
Druck und in ausreichender Menge eingebracht<br />
wird. Bei der Wahl des Injektagemittels sollten<br />
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GEBÄUDE<br />
SANIEREN<br />
gut <strong>saniert</strong>!