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Gut saniert 2019/20

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18<br />

GEBÄUDE<br />

SANIEREN<br />

Wichtige "Gerüstregeln"<br />

Keine Fassadensanierung ohne Standgerüst.<br />

Der Abstand des Gerüstbelags<br />

zum Objekt darf nicht mehr<br />

als 30 cm (bei stark gegliederten<br />

Fassaden 40 cm) betragen.<br />

Die einzelnen Lagen<br />

müssen mind. 60 cm breit<br />

sein. ÖNORM- bzw.<br />

Euro-Norm- CEN-<br />

HD-1000-Prüfzeichen<br />

sind Pflicht.<br />

mineralischem Putz verdeckt. Beim folgenden<br />

Anstrich ist es wichtig, immer ganze Wandteile<br />

großflächig zu überstreichen, da sich die neue<br />

Farbschicht sonst von der alten abhebt. Spezielle<br />

Rissüberbrückungssysteme gibt es in starrer und<br />

flexibler Ausführung, wobei Letztere die größere<br />

Bedeutung haben und häufig mit Gewebearmierungen<br />

aus Glas oder Synthetikfasern verstärkt<br />

sind. Elastische Bänder nehmen Spannungen<br />

auf und stellen gleichzeitig eine kraftschlüssige<br />

Verbindung zwischen den Fassadenteilen her.<br />

Auch bei dieser Methode wird über die verklebten<br />

Bereiche Sanierungsspachtelmasse aufgetragen,<br />

die nach ausreichender Trocknung überputzt<br />

werden kann. Für den Erfolg ist bei jeder Methode<br />

entscheidend, dass die jeweiligen Materialien genau<br />

nach Herstellerangabe verarbeitet werden. Es<br />

sollten nur Stoffe verwendet werden, die auch bei<br />

tiefen Temperaturen noch dehnfähig sind, weil<br />

die Rissbreite mit abnehmender Temperatur größer<br />

wird. Gipshaltige Spachtelmassen sind nur für<br />

trockene Innenbereiche geeignet, da sie Feuchtigkeit<br />

aus der Luft aufnehmen. Im Außenbereich<br />

sind unbedingt frostfeste Spachtelmassen zu<br />

verwenden. Beim Verteilen und Verreiben haben<br />

sich Edelstahlkellen und Glätter aus rostfreiem<br />

Metall bewährt. Zur Reparatur großer Putzschäden<br />

sind Sanierputze geeignet. Sie bestehen aus<br />

mehreren, aufeinander abgestimmten Produkten.<br />

Die Haftbrücke, auch Vorspritzer oder Primer genannt,<br />

stellt den Halt auf dem Untergrund her, der<br />

Porengrundputz bindet schädliche Salze, die sich<br />

im Mauerwerk eingelagert haben, und der eigentliche<br />

Sanierputz bildet die sichtbare Oberfläche.<br />

Neu verputzt<br />

Die am weitesten verbreitete Variante zur<br />

Fassadengestaltung ist das Einfärben der<br />

Putzoberfläche. Eine ansprechende Fassade<br />

entsteht aber nicht durch bloßes Anstreichen.<br />

Ein markantes Erscheinungsbild wird erst<br />

durch Fensterumrahmungen, Strukturputze,<br />

Stuckputze oder Stuckreliefs über Fenstern<br />

und Türen erzielt. Das harmonische Wechselspiel<br />

von Fläche, Licht und Schatten, Struktur<br />

und Farbe macht sie lebendig und individuell.<br />

Interessante Option: Vorsatzschale<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Sanierung und<br />

gleichzeitigen Neugestaltung der Fassade<br />

bieten die sogenannten Vorsatzverschalungen<br />

oder abgehängten Fassaden. Diese Systeme<br />

können aus verschiedenen Materialien wie<br />

Mineralstoffplatten, Holz und Holzverbundwerkstoffen<br />

ebenso wie Metall, Glas und<br />

Kunststoffen bestehen. Entscheidend ist, ganz<br />

unabhängig von der Materialwahl, dass der jeweilige<br />

Werkstoff sachgemäß verarbeitet wird.<br />

Vorgehängte Fassaden werden vor allem in<br />

Regionen eingesetzt, in denen die Gebäudehülle<br />

durch Wind und Regen stark strapaziert<br />

wird. Doch auch in puncto Wärmeschutz und<br />

Gestaltungsvielfalt eignen sie sich als sehr<br />

brauchbares System. So können unansehnliche<br />

Fassaden damit verschönert und auf den<br />

bautechnischen Stand der Zeit gebracht werden.<br />

Die Vorgangsweise ist weitgehend unabhängig<br />

vom verwendeten Material und basiert auf einem<br />

Tragsystem aus Kanthölzern, Metallprofilen oder<br />

vorgebauten Betonträgern. Zwischen dieser Tragkonstruktion<br />

wird die Dämmung eingebracht und<br />

an der Außenseite mit einem diffusionsoffenen<br />

Windschutz (Kunststofffolie) versehen. Zwischen<br />

Dämmung und Außenhülle bleibt ein mehrere<br />

Zentimeter breiter Lüftungsspalt, der oben und<br />

unten mit einem Gitter versehen wird, das Insekten<br />

und Kleintiere abhalten soll.<br />

Systeme zum Vorhängen eignen sich sehr<br />

gut bei unebenen Wänden. Im Fall einer<br />

Holzausführung kann zudem viel Eigenleistung<br />

erbracht werden. Allerdings müssen der<br />

Witterung ausgesetzte Hölzer alle paar Jahre<br />

mit einem Schutzanstrich versehen werden.<br />

Ausnahmen bilden Holzarten, die einen hohen<br />

gut <strong>saniert</strong>!

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