Gut saniert 2019/20
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GEBÄUDE<br />
SANIEREN<br />
Durch diese ziehen Sie dann die Mantelleitungen.<br />
Fixiert wird mit sogenannten Hakennägeln<br />
in einem Abstand von 40 cm in der Horizontale<br />
und 50 cm in der Vertikale.<br />
Bei der Aufputzvariante werden die Leitungen<br />
sichtbar auf der Wand oder Decke verlegt und mit<br />
Schellen befestigt. Was die vorgeschriebenen<br />
Abstände anbelangt, halten Sie sich an folgende<br />
Regeln: Die Leitung, die aus der Steckdose, einem<br />
Schalter oder einem Gerät kommt, muss nach<br />
mindestens zehn Zentimetern mit einer Schelle<br />
befestigt werden. Generell darf der Abstand<br />
zwischen den Schellen horizontal nicht mehr als<br />
25 cm betragen und vertikal nicht mehr als 40 cm.<br />
Die Aufputzinstallation ist einfacher und rascher<br />
zu bewerkstelligen, eignet sich aber natürlich nur<br />
eingeschränkt für den Wohnraum. Auf dem Dachboden,<br />
im Keller, in Garagen oder Werkstätten ist<br />
sie aber sicherlich Mittel der Wahl.<br />
Mehr Steckdosen, mehr Schalter<br />
Im Durchschnittshaushalt von heute werden<br />
elektronisch betriebene Geräte ganz selbstverständlich<br />
und in höherer Zahl als noch vor <strong>20</strong>, 30<br />
oder mehr Jahren eingesetzt.. Entsprechend rar<br />
sind in Altbauten auch Steckdosen und Schalter<br />
gesät. Wenn Sie eine Erneuerung der Elektrik<br />
angehen, sollten also auch unbedingt die Anzahl<br />
und Anordnung der Dosen und Schalter geplant<br />
werden. Dauerüberlastete Steckerleisten, an<br />
denen fünf und mehr Geräte hängen, können<br />
nämlich nicht die Lösung sein.<br />
Überlegen Sie, wie viele Steckdosen in<br />
welchem Raum nötig sein werden und rechnen<br />
Sie gleich ein bis zwei Ersatzsteckdosen mit ein.<br />
Auch die Anzahl der Stromkreise ist – je nach<br />
Größe des Gebäudes – vorgeschrieben. Erkundigen<br />
Sie sich bei Ihrem Elektroinstallateur. Und<br />
auch die Lichtauslässe sollten nicht zu knapp<br />
bemessen sein, die Zeiten des einen Schalters<br />
neben der Zimmertür sind vorbei.<br />
Gefahrenquelle FI-Schalter<br />
Während sie in Neubauten heute schon ganz<br />
selbstverständlich eingesetzt werden, finden<br />
sich in älteren Gebäuden oft noch Standard-<br />
Fehlerstrom-Schutzgeräte vom „Typ AC“. Diese<br />
können mit der modernen Technik jedoch nicht<br />
mehr mithalten und stellen sogar eine potenzielle<br />
Gefahr dar! So können elektronische Geräte<br />
wie TV- und Haushaltsgeräte, Lampendimmer,<br />
Vorschaltgeräte, drehzahlgesteuerte Motoren<br />
und dergleichen die Auslösung des Schutzmechanismus<br />
im FI-Schalter verzögern beziehungsweise<br />
vollständig verhindern. Die Folgen<br />
können äußerst gefährlich werden, besonders<br />
wenn ein Mensch in den Stromkreis gelangt und<br />
der FI-Schalter nicht oder zu spät reagiert.<br />
Nur ein FI-Schalter, der an den entsprechenden<br />
Fehler- oder Ableitstrom angepasst ist und<br />
über die Eigenschaft der Pulsstrom-Sensitivität<br />
verfügt, bietet ausreichend Schutz. Der entscheidende<br />
Unterschied zwischen herkömmlichen<br />
Schutzschaltern und jenen des „Typ A“ ist<br />
deren Reaktionsfähigkeit auf die verschiedenen<br />
Stromimpulse. So ist der veraltete „Typ AC“<br />
nicht für Pulsstrom optimiert. Pulsstromsensitive<br />
Fehlerstrom-Schutzgeräte des „Typ A“ gewährleisten<br />
hingegen auch bei überlagernden<br />
glatten Gleichfehlerströmen von bis zu 6 mA,<br />
wie sie zum Beispiel bei Photovoltaikanlagen<br />
auftreten können, zuverlässigen Schutz.<br />
gut <strong>saniert</strong>!