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MITTWOCH, 29. MAI 2019 I VERLAGSBEILAGE<br />
SPEZIAL<br />
23<br />
zeichen Schütze) und auch sonst<br />
eher unauffällig spielt –bis auf<br />
die Mega-Sammlung Gelber Karten<br />
vielleicht. Trotzdem war er<br />
einer der Stabilisatoren einst im<br />
Team der Niedersachsen und er<br />
ist es in der Alten Försterei erst<br />
recht geworden. Mit 30 Jahren<br />
hat er einiges erlebt und aus<br />
der Ruhe bringen lässt er sich<br />
schon lange nicht. Dafür läuft er<br />
lieber ein paar Meter mehr, um<br />
den noch ein wenig kreativeren<br />
Mitspielern mit seinen Balleroberungen<br />
den Rücken freizuhalten.<br />
Auch deshalb haben sie in<br />
Köpenick die Ausleihe in einen<br />
festen Vertrag umgewandelt.<br />
Warum, das wissen sie am ehesten<br />
selbst zu schätzen. Einen<br />
viel besseren Teamplayer nämlich<br />
können sie sich derzeit nur<br />
schwer vorstellen.<br />
Da ist andererseits Prömel,<br />
der als Schwabe in Berlin ein<br />
Klischee erfüllen könnte, der<br />
sich aber, weil ihm bei der TSG<br />
Hoffenheim nicht ganz der<br />
Durchbruch gelang, reinhaut<br />
wie kein Zweiter und dafür auch<br />
schon mal vom Platz fliegt wie<br />
im Herbst in Regensburg. Er ist<br />
einer, der defensiv arbeitet wie<br />
ein Grubenhund, der aber auch<br />
nach vorn Akzente setzt und<br />
trotz seiner teils hemdsärmeligen<br />
Spielweise seinen Aktionen<br />
neben Geradlinigkeit einen<br />
Hauch von Eleganz verleiht. Sein<br />
siebtes Saisontor erzielte er im<br />
Abschlussspiel in Bochum, für<br />
einen Mittelfeldmann allererste<br />
Sahne. Am Ende seiner Entwicklung<br />
ist er noch lange nicht mit<br />
seinen 24 Jahren, da könnte die<br />
Bundesliga der nächste logische<br />
Karriereschritt sein.<br />
Solch unterschiedliche Typen<br />
–klein und quirlig der eine,<br />
groß und durchsetzungsfähig<br />
der andere –braucht ein Team.<br />
Besser: Sie haben im Zusammenspiel<br />
noch keiner Mannschaft<br />
geschadet, sie sind eher<br />
die Bessermacher, diejenigen,<br />
die immer auf ihrem oberen<br />
Level spielen, egal obbei Wind<br />
und Regen oder bei Sonne und<br />
Rasenteppich.<br />
Aus dem ungleichen Paar ist<br />
im Verlaufe der Saison ein rotweißes<br />
Erfolgsduo geworden, eines,<br />
das sich durchaus für höhere<br />
Aufgaben empfohlen hat.<br />
Grischa Prömel beherrscht die Ballbehandlung in der Luft ebenfalls.<br />
CITY-PRESS