Berliner Kurier 14.06.2019
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*<br />
Zickzack-<br />
Wetter<br />
Erst die große Hitze, dann heftige Stürme.<br />
Weltweit nehmen die Extrem-Ereignisse zu<br />
uns zusetzt<br />
SEITE5<br />
BERLINER KURIER, Freitag, 14. Juni 2019<br />
Meteorologe Sven<br />
Plöger erklärt, welche<br />
Auswirkungen die<br />
Erderwärmung hat.<br />
Migräne-Patienten nennen<br />
den Wetterwechsel, vor allem<br />
den Temperatursturz nach heißen<br />
Tagen, oft als Auslöser für<br />
Attacken. „Das Wetter ist nicht<br />
schuld, aber es ist das, was das<br />
Fass zum Überlaufen bringt“,<br />
sagt Prof. Matzarakis. Auch<br />
Rheumatiker und Menschen<br />
mit Arthrose spüren abrupte<br />
Wetterwenden in den Gelenken.<br />
Da kommen auch gesundheitliche<br />
Folgekosten auf uns<br />
zu, meint Prof. Matzarakis.<br />
Von häufigeren Rettungsdiensteinsätzen<br />
und mehr<br />
Arztbesuchen bis zu Arbeits-<br />
Ein Baum stürzt an der<br />
Rheinstraße auf ein Cabrio,<br />
Fahrer und Beifahrer<br />
könnensich befreien.<br />
zeitausfällen. So zahlt nicht<br />
nur die Erde, sondern auch der<br />
Mensch für den selbst verschuldeten<br />
Klimawandel<br />
schon sehr direktdie Zeche.<br />
Dass die Erderwärmung die<br />
Ursache für Wetterextreme ist,<br />
„ist für 97 von 100 Wissenschaftlern<br />
unumstritten“, betont<br />
ARD-Wetterexperte<br />
Sven Plöger. Das ließe<br />
sich nicht nur mit dem<br />
Thermometer messen.<br />
„Früher gab es häufig<br />
Westwindlagen, heute<br />
oft Ostwind und somit<br />
Wetterstau von Nord<br />
nach Süd.“<br />
Hauptgrund der Wetterwende<br />
sei, dass Hochs und<br />
Tiefs langsamer ziehen, sie verharren<br />
länger an derselben<br />
Stelle –siehe Rekordsommer<br />
2018, Starkregen 2017. Der Motor,<br />
sagt Plöger, sei am Nordpol<br />
zu finden: „Das Polar-Eis zieht<br />
sich dramatisch zurück. Es gibt<br />
auf der Erde überhaupt nur<br />
Wetter, weil der Äquator sehr<br />
heiß ist und der Polar-Kreis<br />
sehr kalt.“<br />
Jetzt, wo sich die Luft durch<br />
klimaschädliche Gase über den<br />
Polen erwärmt, wären die Ausgleichsbewegungen<br />
geringer.<br />
Das stört den weltumspannenden<br />
Jetstream, die Winde in<br />
zehn Kilometer Höhe. Die<br />
Luftmassengrenze wird tagelang<br />
aufgebaut, entlädt sich<br />
umso wuchtiger. Folge: Dürre,<br />
Hochwasser, Temperatur-<br />
Sprünge, Starkregen.<br />
Der sorgte in Mitte allerdings<br />
für eine gute Nachricht: Das<br />
Grillverbot im Monbijoupark<br />
an der Spree ist aufgehoben.
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