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Berliner Zeitung 14.06.2019

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16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 135 · F reitag, 14. Juni 2019<br />

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Brandenburg<br />

NACHRICHTEN<br />

Endgültiges Ergebnis der<br />

Europawahl in Brandenburg<br />

DieLandeswahlleitung hat das endgültige<br />

Ergebnis der Europawahl in<br />

Brandenburgfestgestellt. Im Vergleich<br />

zum vorläufigen Ergebnis am<br />

Abend des 26. Maihätten sich nur<br />

geringfügige Veränderungen ohne<br />

Auswirkung auf das Ergebnis ergeben,<br />

sagte Wahlleiter Bruno Küpper.<br />

Wiebeim vorläufigen Ergebnis erhielt<br />

die AfD mit 19,9 Prozent die<br />

meisten Stimmen, es folgen die CDU<br />

mit 18,0 Prozent, die SPD mit 17,2<br />

Prozent sowie die Linke und die Grünen<br />

mit je 12,3 Prozent. DieFDP kam<br />

auf 4,4 Prozent. Dieendgültige Vergabe<br />

der 96 Sitzefür Deutschland<br />

steht erst mit dem bundesweiten<br />

Endergebnis am 24. Juni fest. (dpa)<br />

Dutzende Polizisten suchten<br />

nach Vermissten<br />

Eine groß angelegte Suche der Polizeinach<br />

einem vermissten 74-Jährigen<br />

aus dem Kreis Teltow-Fläming<br />

war erfolgreich. DerMann ist demenzkrank,<br />

macht aber täglich Ausflüge<br />

und fand immer nach Hause<br />

zurück. Nicht aber am Dienstag. Da<br />

verließ er um 12.30 Uhrdas Haus<br />

und kam nicht zurück. Da mehrere<br />

Zeugen den Mann gesehen hatten,<br />

wusste die Polizisten in welcher Region<br />

sie suchen mussten. DiePolizei<br />

setzte mehrereDutzend Beamte für<br />

die Suche ein, dazu geländegängige<br />

Fahrzeuge,Suchhunde und nachts<br />

auch Hubschrauber mit Wärmebildkameras.AmDonnerstag<br />

um 10.50<br />

Uhr–also nach 46 Stunden und zwei<br />

Nächten im Wald –wurde der Mann<br />

gefunden. „Erwar entkräftet, aber<br />

wohlbehalten“, sagte Polizeisprecherin<br />

Therese Franz. DerMann, der<br />

regelmäßig überlebenswichtige Medikamente<br />

nehmen muss,wurde sofortmedizinisch<br />

betreut. (bla.)<br />

LOTTO-QUOTEN<br />

Mittwoch-Lotto:<br />

2-21-24-41-42-47, Sz. 1<br />

QUOTEN<br />

Klasse 1: Unbesetzt<br />

Klasse 2: 1x864 157,60 Euro<br />

Klasse 3: 25 x17283,10 Euro<br />

Klasse 4: 235 x5515,80 Euro<br />

Klasse 5: 1418 x304,70 Euro<br />

Klasse 6: 14 786 x58,40 Euro<br />

Klasse 7: 29 772 x29,00 Euro<br />

Klasse 8: 311 742 x12,40 Euro<br />

Klasse 9: 243 742 x5,00 Euro<br />

Alle Angaben ohne Gewähr!<br />

Löschflugzeuge der EU für die Mark<br />

CDU-Opposition will, dass die erste deutsche Feuerwehrstaffel in Brandenburg stationiert wird<br />

VonJens Blankennagel, Potsdam<br />

Der mit Abstand größte<br />

Waldbrand im heutigen<br />

Land Brandenburg seit<br />

1970 ist seit Anfang der<br />

Woche gelöscht. Bei Jüterbog (Teltow-Fläming)<br />

wütete das Feuer in<br />

800 Hektar Wald. Diese Zahl sagt<br />

Laien nicht allzu viel und auch die<br />

Umrechnung, dass es 1000 Fußballfelder<br />

sind, hilft nicht recht weiter.<br />

Klarer wirddas ganzeAusmaß dieses<br />

Waldbrandes erst, wenn man die<br />

Zahl in eine Relation setzt.<br />

Nach Angaben des Umweltbundesamtes<br />

gibt es einen Mittelwert<br />

der Waldbrände für den Zeitraum<br />

von 1993 bis 2016: Jedes Jahr passieren<br />

durchschnittlich 1001 Brände,<br />

bei denen 505 Hektar Wald betroffen<br />

sind –wohlgemerkt bundesweit.<br />

Allein dieser eine Brand bei Jüterbog<br />

hat also weit mehrWald vernichtet<br />

als alle Brände bundesweit. Auch<br />

sonst nimmt Brandenburgeine Sonderstellung<br />

in der Bundesrepublik<br />

ein, denn auch im Dürrejahr 2018<br />

gab es allein in Brandenburg 500<br />

Waldbrände –das ist die Hälfte des<br />

bundesweiten Mittelwertes.<br />

Deshalb läuft nun eine Debatte,<br />

ob das Land ausreichend vorbereitet<br />

ist auf solche Großbrände –inZeiten<br />

des Klimawandels, indenen es längere<br />

Hitzeperioden im Sommer gibt<br />

und in denen bereits ab April die<br />

höchste Waldbrandwarnstufe gilt.<br />

Am Donnerstag hat der Landtag<br />

dazu ein neues Brand- und Katastrophenschutzgesetz<br />

verabschieden:<br />

Kernziel ist dabei, dass die Feuerwehren<br />

von Aufgaben befreit werden,<br />

die sie vomLöschen abhalten –<br />

wie die Notöffnung von Türen oder<br />

die Beseitigung vonÖlspuren.<br />

EU-Geld für Flugzeuge<br />

Löschflugzeug bei den Großbränden im August 2018 in Kalifornien.<br />

Brandenburg verfügt über<br />

1,1 Millionen Hektar Wald.<br />

Das ist ein Drittel der Landesfläche.<br />

Dortstehen zu 70<br />

Prozent die schnell brennbaren<br />

Kiefern. 280000 Hektar<br />

Wald sind zudem noch mit<br />

Altmunition aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg belastet, sodass<br />

Explosionsgefahr besteht.<br />

GRÜNDE FÜR DIE GEFAHR<br />

Im Jahr 2018 gabesin<br />

Brandenburg mehr als 500<br />

Brände mit Schäden auf<br />

1700 Hektar.Allerdings fielen<br />

90 Prozent der Schäden<br />

bei elf Großbränden an. Im<br />

vergangenen Sommer gabes<br />

die größten Waldbrände seit<br />

Jahrzehnten. Auch dieses<br />

Jahr gabes180 Brände.<br />

DPA/MARK MCKENNA<br />

Das gesamte Land wird<br />

durch Kameras auf hohen<br />

Türmen überwacht, die Feuer<br />

schnell erkennen. Aber das<br />

Löschen in riesigen Wäldern<br />

ist oft schwer.Das Land fördertdie<br />

Anschaffung von<br />

Hochdruckpumpen und von<br />

Wärmebildkameras zur Erkennung<br />

vonGlutnestern.<br />

Im Parlament forderte CDU-Chef<br />

Ingo Senftleben, dass es in Brandenburg<br />

mehr hauptberufliche Feuerwehrleute<br />

geben müsse und dass<br />

Löschflugzeuge stationiert werden<br />

sollten. „Wir brauchen Löschflugzeuge“,<br />

sagte er. Feuerlösch-Staffeln<br />

gebe es derzeit in Europa in Spanien,<br />

Frankreich und Italien. Nun wolle<br />

die EU solche Staffeln auch nördlich<br />

der Alpen aufbauen. „Die EU will<br />

drei Viertel der Kosten tragen“, sagte<br />

Senftleben, der auch schon einen<br />

Vorschlag hat, wo diese internationale<br />

Staffel stationiert werden soll:<br />

auf dem Flugplatz in Welzow in der<br />

Lausitz. Senftleben sagte auch, dass<br />

die Lage ernst sei, sonst hätte Ministerpräsident<br />

Dietmar Woidke (SPD)<br />

sich nicht wegen der Löschhubschrauber<br />

an Kanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU) gewandt.<br />

Woidke sagte dazu im Landtag:<br />

„Ich habe Frau Bundeskanzlerin gebeten,<br />

bei der Beschaffung vonHubschraubern<br />

auch auf die Katastrophenschutz-Einsatzfähigkeit<br />

zu achten.“<br />

Sein Brief ging auch an Verteidigungsministerin<br />

Ursula von der<br />

Leyen (CDU) und an Innenminister<br />

Horst Seehofer (CSU) –weil sowohl<br />

Bundeswehr als auch Bundespolizei<br />

über solche Hubschrauber verfügen,<br />

die im Notfall bei Bränden eingesetzt<br />

werden und die zum Schutz der zivilen<br />

Bevölkerung wichtig seien.<br />

Innenminister Karl-Heinz Schröter<br />

(SPD) lehnte die Idee mit den<br />

Löschflugzeugen ab. Grundsätzlich<br />

sei es so,dass die Brandbekämpfung<br />

eine Aufgabe der Kommunen sei<br />

und dass in Brandenburg vor allem<br />

freiwillige Feuerwehren eingesetzt<br />

werden. „Das Land ist insgesamt gut<br />

vorbereitet“, sagte er.<br />

Die Kommunen könnten auch<br />

hauptamtliche Feuerwehrleute einstellen,<br />

wenn sie dies wollen. ZurFinanzierung<br />

sagte der Minister, dass<br />

das Land den Kommunen in den<br />

nächsten zwei Jahren 280 Millionen<br />

Euro zusätzlich bereitstelle.<br />

„Hubschrauber sind besser“<br />

Zudem hat das Land nach dem<br />

Waldbrandjahr 2018 einiges geändert:<br />

So wurde die Förderung von80<br />

auf 100 Prozent erhöht, wenn Kommunen<br />

Tiefbrunnen für Löschwasser<br />

oder Waldbrandschneisen anlegen.<br />

Die Kosten der Kommunen für<br />

Hubschraubereinsätze übernimmt<br />

das Land zu 80 Prozent, obwohl das<br />

Land es nicht müsse.<br />

Doch Löschflugzeuge seien wenig<br />

sinnvoll, sagte Minister Schröter.<br />

„Die Bundesländer stimmen überein,<br />

dass Hubschrauber das beste<br />

Mittel sind.“ Außerdem würde die<br />

EU nur die Anschaffung der Flugzeuge<br />

fördern, nicht aber den teuren<br />

laufenden Betrieb. Ein weiterer<br />

Grund: Die Flugzeuge nehmen das<br />

Wasser meist im Flug auf und dazu<br />

sind Brandenburgs Seen zu klein.<br />

Derzeit fordert Brandenburg im<br />

Ernstfall vonzweiOrten Hilfe aus der<br />

Luft an. Wenn es im Süden brennt,<br />

kommen die Hubschrauber der<br />

Bundeswehr aus Holzdorf, für den<br />

Norden werden Helikopter der Bundespolizei<br />

aus Blumberg angefordert.<br />

Beim Großbrand in Jüterbog<br />

waren teilweise bis zu fünf Hubschrauber<br />

im Einsatz, die insgesamt<br />

870 000 Liter Wasser abwarfen.<br />

DerVorteil: Diegroßen mobilen<br />

Wassertanks für Hubschrauber können<br />

fast überall aufgestellt werden.<br />

„Die Hubschrauber können alle drei<br />

Minuten zwei Kubikmeter Wasser<br />

aufnehmen und dann ganz präzise<br />

auf das Feuer abwerfen“, sagte der<br />

Innenminister.„DieLöschunterstützung<br />

durch Hubschrauber hat sich<br />

als optimal erwiesen.“<br />

Hausbesitzer<br />

müssen nicht<br />

mehr zahlen<br />

Beiträge für Straßenausbau<br />

abgeschafft<br />

Oliver von Riegen, Potsdam<br />

Der Brandenburger Landtag<br />

steht vor wichtigen Entscheidungen.<br />

In der Sitzung am Donnerstag<br />

hat das Parlament beschlossen,<br />

die Straßenausbaubeiträge rückwirkend<br />

zum Jahresanfang abzuschaffen.<br />

Es gab keine Gegenstimme,aber<br />

vier Enthaltungen. Dabei geht es um<br />

einen Gesetzentwurf der rot-roten<br />

Koalitionsfraktionen und des Abgeordneten<br />

Péter Vida (BVB/Freie<br />

Wähler). Die anteiligen Kosten für<br />

alle nach dem 1. Januar 2019 abgeschlossenen<br />

Baumaßnahmen sollen<br />

nicht mehr auf die Grundstückseigentümer<br />

umgelegt, sondern vom<br />

Land übernommen werden. Dafür<br />

sind Mittel von31Millionen Euro im<br />

Jahr vorgesehen. Eine vonden Freien<br />

Wählern initiierte Volksinitiative<br />

hatte mehr als 108 000 Unterschriften<br />

von Bürgern für das Abschaffen<br />

der Beiträge übergeben.<br />

Die Umsetzung muss noch per<br />

Verordnung geregelt werden. Im<br />

Landeshaushalt sind für dieses Jahr<br />

31 Millionen Euro vorgesehen. Die<br />

SPD-Fraktion rechnet mit bis zu 50<br />

Millionen Euro proJahr.<br />

Kontrolle für Verfassungsschützer<br />

Außerdem beschäftigte sich das Parlament<br />

mit dem Verfassungsschutz.<br />

Der Verfassungsschutz in Brandenburg<br />

wird künftig stärker parlamentarisch<br />

kontrolliert, bekommt aber<br />

auch neue Befugnisse. Der Landtag<br />

stimmte am Donnerstag in Potsdam<br />

mit Mehrheit für eine Gesetzesnovelle<br />

von SPD und Linken. Dafür<br />

stimmten 44 Abgeordnete, dagegen<br />

waren 35 Parlamentarier, zwei enthielten<br />

sich. Mit der Neuregelung<br />

soll die Anwerbung vonVertrauensleuten,<br />

genannt V-Leuten, stärker reglementiert<br />

werden. Das Gesetz ist<br />

bei einigen Linke-Abgeordneten<br />

umstritten, damit war eine Mehrheit<br />

bis zuletzt unsicher. (BLZ/dpa)<br />

Anlieger müssen nicht mehr zahlen, wenn<br />

ihre Straße ausgebaut wird. IMAAGO IMAGES<br />

2. und3.<br />

November 2019<br />

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