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ma Sander. „Aber diesen Unmenschen<br />
in Handschellen<br />
und meine zitternde Kleine,<br />
die er mit dem Tod bedrohte<br />
hatte, falls sie abhaue, in<br />
meinen Armen zu wissen,<br />
das war der Himmel auf Erden.<br />
Ich habe geweint vor<br />
Glück.“<br />
Elif benötigte mehrjährige<br />
Therapien, um das Erlebte<br />
und Erlittene zu verarbeiten.<br />
Sie machte ein tolles Abi, ist<br />
heute 36 Jahre alt und arbeitet<br />
bei einem namhaften Bekleidungsunternehmen<br />
in<br />
der Qualitätskontrolle.<br />
Orhan wurde mit einem lebenslangen<br />
richterlichen<br />
Kontaktverbot für Elif und<br />
Selma belegt; er ist vor einigen<br />
Jahren gestorben.<br />
Selma Sander zog nach<br />
mehreren Therapien nach<br />
Berlin. Hier machte sie in<br />
der Firma eines Onkels eine<br />
Ausbildung zur Bürokauffrau.<br />
Von da an ging es steil<br />
nach oben: Geschäftsführerin<br />
eines Modeladens am<br />
Kudamm, Wechsel zu einer<br />
großen spanischen Modekette,<br />
für die sie neue Filialen<br />
in Deutschland aufbaute.<br />
Von dort ging sie zu einem<br />
Habt Mut,<br />
lasst euch<br />
häusliche<br />
Gewalt nicht<br />
gefallen!<br />
Stuttgarter Sportwagen-Riesen,<br />
für den sie europaweit<br />
die Eröffnung neuer Stores<br />
für Luxus-Accessoires managte.<br />
Nach einem Burn-out stieg<br />
sie aus, heiratete einen Kollegen<br />
aus der Chefetage des<br />
Konzerns, zog mit ihm nach<br />
Kroatien –und schrieb sich<br />
ihre Traumata von der Seele.<br />
Das Manuskript schickte sie<br />
der Bestsellerautorin Hera<br />
Lind, die daraus einen „Roman<br />
nach einer wahren Geschichte“<br />
entwickelte: „Die<br />
Frau, die frei sein wollte“<br />
(Diana-Verlag, 415 Seiten;<br />
9,99 Euro).<br />
Das Buch solle Frauen in<br />
ähnlichen Situationen –<br />
„Und das sind nicht nur Türkinnen!“<br />
–Mut machen, sagt<br />
Selma Sander, „Mut, sich gegen<br />
häusliche Gewalt zu erheben<br />
und sie anzuzeigen“.<br />
Ihr Appell: „Nehmt euer Leben<br />
in die Hand, lasst euch<br />
keine Gewalt gefallen. Ist der<br />
erste Schritt getan, kann es<br />
nur noch vorwärtsgehen!“<br />
Michael Santen