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Berliner Kurier 23.06.2019

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BERLINER KURIER, Sonntag, 23. Juni 2019<br />

Fotos: Andrew Parsons/imago images, Gustavo Valiente/imago images<br />

BeimkünftigenPremier fängt<br />

dasChaos jetztschon an<br />

London –Ist Boris Johnson dem<br />

Amt des britischen Premierministers<br />

nervlich gewachsen? Der haushohe<br />

Favorit auf die Nachfolge von<br />

Theresa May hat in der Nacht zu<br />

Samstag Besuch von der Polizei gehabt.<br />

Grund war ein lautstarker<br />

Streit mit seiner Freundin Carrie Symonds<br />

(31) in der gemeinsamen<br />

Wohnung in London.<br />

Johnson, der sich nur noch gegen<br />

Außenminister Jeremy Hunt durchsetzen<br />

muss, um Tory-Chef und damit<br />

Premierminister zu werden, soll<br />

sich mit seiner Freundin so laut gestritten<br />

haben „dass die Wände gewackelt<br />

haben“, wie ein Nachbar<br />

dem „Guardian“ berichtet.<br />

Der Nachbar habe die Polizei gerufen,<br />

weil er Angst um Symonds gehabt<br />

habe. Er habe den Streit zudem<br />

aufgezeichnet. Auf der Aufnahme ist<br />

angeblich zu hören, wie Symonds<br />

den Londoner Ex-Bürgermeister<br />

lauthals aufforderte, sie in Ruhe zu<br />

lassen und abzuhauen. „Geh weg<br />

von meinem verf… Laptop“, habe andererseits<br />

der 55-Jährige geflucht.<br />

Anschließend<br />

habe es ein lautes,<br />

schepperndes<br />

Geräusch<br />

gegeben, wenig<br />

später laute<br />

Schreie, dann<br />

einen Knall. Offenbar<br />

ging es in<br />

dem Streit auch<br />

darum, dass<br />

Johnson Rotweinflecke<br />

auf<br />

dem Sofa hinter-<br />

Aktivistenstürmen Tagebau<br />

Hunderte Demonstranten durchbrechen Polizeiabsperrung und dringenauf Garzweiler-Gelände vor<br />

Erkelenz –Bei den Klimademos<br />

im Rheinischen Revier<br />

sind Hunderte Aktivisten in<br />

den Tagebau Garzweiler eingedrungen.<br />

Nach Polizeiangaben<br />

strömten Mitglieder des Aktionsbündnises<br />

Ende Gelände<br />

von einem Protestmarsch, an<br />

dem sie teilgenommen hatten,<br />

in das Tagebaugelände ein. Sie<br />

hatten sich der Demo der Jugendbewegung<br />

Fridays For Future<br />

angeschlossen.<br />

Die Polizei warnte, dass es le-<br />

lassen habe. Symonds schimpfte:<br />

„Das ist dir alles egal, weil du so verwöhnt<br />

bist.“<br />

Die Polizei rückte nach dem Notruf<br />

des Nachbarn an –und wenig<br />

später unverrichteter Dinge wieder<br />

ab. „Es gab keinen Grund für einen<br />

Polizeieinsatz“, hieß es in einem<br />

Statement der Metropolitan Police.<br />

Johnson hatte bereits in der<br />

vergangenen Woche für pikante<br />

Schlagzeilen auf der<br />

Insel gesorgt. Aber nicht mit<br />

lauten Schreiereien, sondern<br />

mit dem Zustand seines<br />

Privatautos. Johnsons<br />

Pkw ist stark mit Flaschen,<br />

Keksen und Verpackungen<br />

zugemüllt, wie die Aufnahmen<br />

von Fotografen<br />

gezeigt haben. In der britischen<br />

Presse setzte<br />

daraufhin eine Diskussion<br />

ein, ob ein solcher<br />

Chaot wirklich<br />

geeignet sei, das<br />

Land zu führen.<br />

bensgefährlich sein könne, sich<br />

auf dem Tagebaugelände südlich<br />

von Mönchengladbach aufzuhalten.<br />

Die auf das Gelände<br />

durchgebrochenen Demonstranten<br />

marschieren auf den<br />

Bagger 288 zu, mit einer Förderleistung<br />

von 240000 Kubikmeter<br />

pro Tag eines der größten<br />

Landfahrzeuge der Welt.<br />

Er ist so hoch wie die Freiheitsstatue<br />

und so schwer wie 8667<br />

Autos.<br />

Das Aktionsbündnis Ende<br />

Johnson-Freundin Carrie Symonds (31):<br />

Jetzt gabesimgemeinsamen Heimder<br />

beiden einen lautstarken Streit.<br />

Gelände kündigte zudem für<br />

das gesamte Wochenende „Aktionen<br />

zivilen Ungehorsams“<br />

gegen den weiteren Kohleabbau<br />

an. „Alle sind gegen Kohle,<br />

außer Peter, der gräbt noch<br />

einen Meter“ hieß es auf dem<br />

Plakat eines Teilnehmers, das<br />

Wirtschaftsminister Peter Altmaier<br />

(CDU) zeigte.<br />

Auf dem Evangelischen Kirchentag<br />

warb auch Kanzlerin<br />

Angela Merkel für verbindliche<br />

Klimaziele und mehr internationale<br />

Zusammenarbeit. Bei<br />

der diesjährigen UN-Klimakonferenz<br />

werde es nicht reichen,<br />

nur Bilanz zu ziehen, sagte<br />

Merkel gestern in Dortmund.<br />

Bundestagspräsident Wolfgang<br />

Schäuble (CDU) begrüßte die<br />

Auswirkungen der Fridays-for-<br />

Future-Bewegung: „Wenn die<br />

Jungen jetzt stärker Druck machen,<br />

hilft es der Politik, Entscheidungen<br />

zu treffen, die sie<br />

schon viel früher und energischer<br />

hätte treffen müssen.“<br />

Foto: Imago/ITAR-TASS<br />

Foto: Annette Riedl/dpa<br />

NACHRICHTEN<br />

Dialog angeboten<br />

Tiflis –Nach den Ausschreitungen<br />

in der georgischen<br />

Hauptstadt Tiflis mit vielen<br />

Verletzten hat Präsidentin<br />

Salome Surabischwili vor<br />

weiterer Gewalt gewarnt. Sie<br />

sei bereit, mit allen politischen<br />

Kräften zusammenzuarbeiten,<br />

um ein öffentliches<br />

Einvernehmen zu erzielen,<br />

erklärte sie.<br />

Höhenflug hält an<br />

Berlin –Erneut sind die Grünen<br />

(27 Prozent) stärkste<br />

Kraft im Trendbarometer von<br />

RTL und N-TV. Auf 24 Prozent<br />

käme die Union. Bei der<br />

Kanzlerfrage liegt Grünenchef<br />

Robert Habeck mit 34<br />

Prozent vor Olaf Scholz (21,<br />

SPD) und CDU-Chefin Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer<br />

(18).<br />

Ökologisch kaufen!<br />

Berlin –Bauernpräsident<br />

Joachim Rukwied hat die<br />

Verbraucher zum Kauf ökologisch<br />

erzeugter Lebensmittel<br />

ermuntert. Der „Rheinischen<br />

Post“ sagte er, größerer<br />

Aufwand und niedrigere<br />

Erträge von Ökoprodukten<br />

müssten sich auch in den<br />

meist höheren Preisen niederschlagen.<br />

Razzia gegen Migranten<br />

Washington –US-Präsident<br />

Donald Trump hat Medienberichten<br />

zufolge die Einwanderungsbehörde<br />

ICE angewiesen,<br />

bei einer Großrazzia<br />

ab heute rund 2000 ausreisepflichtige<br />

Migrantenfamilien<br />

festzunehmen. Die<br />

Razzia werde in bis zu zehn<br />

Städten beginnen.<br />

Schwan will SPD-Amt<br />

Berlin –Gesine Schwan, Ex-<br />

Kandidatin für dasAmt der<br />

Bundespräsidentin,hat Interesse<br />

an einem SPD-Spitzenamt.<br />

Im„Spiegel“sagte die<br />

76-Jährige: „Ich willder SPD<br />

gerne helfen. Und ich traue<br />

mir auch zu, dazu beizutragen,<br />

dassdas Bildder Partei in<br />

derÖffentlichkeit positiver<br />

wird.“

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