ewe-aktuell 2/ 2019
Magazin des eine-welt-engagement. de
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Seite 24 Seite 25<br />
Beziehungsstatus: Kompliziert<br />
Ein Jahr als Freiwillige/r des eine-welt-engagement<br />
in Sambia prägt nachhaltig. Im Vorfeld ist eine<br />
hohe Motivation nötig, sich auf eine so gänzlich<br />
andere Kultur einzulassen und mit den Menschen<br />
in einer sambischen Familie und einer katholischen<br />
Gemeinde zu leben, eben andere Familien- und<br />
Kirchenerfahrungen zu machen. Dieses Konzept ist<br />
Alleinstellungsmerkmal des <strong>ewe</strong> gegenüber anderen<br />
weltwärts-Entsendeorganisationen.<br />
Allerdings lassen oft das anschließende Studium<br />
oder eine Ausbildung sowie die Reintegration in die<br />
deutsche Kultur und Gesellschaft ein Engagement<br />
im und für den <strong>ewe</strong> nicht zu. Und dies, obwohl wir<br />
als Verantwortliche und der <strong>ewe</strong> als Ganzes auf das<br />
„Experten“-Wissen der ehemaligen Freiwilligen für<br />
unsere Arbeit angewiesen sind und uns im Sinne<br />
künftiger Freiwilligen<br />
ihre Erfahrungen nutzbar<br />
machen könnten. Manchmal<br />
- abhängig von Studienort<br />
und der verfügbaren<br />
Zeit - bringen unsere<br />
Freiwilligen ihre Expertise<br />
in die Vorbereitung neuer<br />
Freiwilliger oder bei<br />
Infotagen ein. Doch eine<br />
kontinuierliche Mitarbeit ist<br />
meist nicht möglich.<br />
Gleichzeitig sind die<br />
Herausforderungen für<br />
unsere ehrenamtliche<br />
Vorstandsarbeit und<br />
die Anforderungen an<br />
Auswahl und Begleitung<br />
der Freiwilligen sowie der<br />
Verwaltungsaufwand in den<br />
letzten Jahren gestiegen,<br />
zumal wir uns der Idee<br />
und Kultur unseres Vereins<br />
zu partnerschaftlicher<br />
Zusammenarbeit und<br />
kommunikativem<br />
The status of our relationship is<br />
complicated<br />
Spending a year in Zambia as an eine-welt-engagement<br />
volunteer leaves a mark. One requires a high amount<br />
of motivation not only to engage oneself in a<br />
completely different culture and to live with people<br />
in a Zambian family and in a catholic community but<br />
also to experience other family and church cultures.<br />
This concept is the unique characteristic of the EWE<br />
in comparison to other inter-country exchange<br />
organizations.<br />
The scholastics and reintegration into the German<br />
culture and society that follow after the voluntary<br />
service often doesn‘t allow engagement with the EWE,<br />
although we, the ones responsible for the EWE and the<br />
entire EWE community at large, could learn a lot from<br />
the knowledge of these volunteers and we actually do<br />
rely on this knowledge. Depending on time and place<br />
Austausch mit unseren Partnern in Sambia<br />
verpflichtet fühlen. Gegenseitiges Verständnis und die<br />
gemeinsame Weiterentwicklung des Dienstes bilden<br />
die Grundlage des eine-welt-engagement und sind<br />
essenziell. Dem wirken leider oft typisch deutsche<br />
Verwaltungsvorschriften und schwer zu vermittelnde<br />
sambisch-kulturelle Eigenheiten entgegen.<br />
Entsprechend verlangt unsere Kommunikation ein<br />
hohes Maß an Kultursensibilität.<br />
Diese Herausforderungen sehen auch unsere<br />
sambischen Partner. Doch auch ihnen fehlt die<br />
Expertise der ehemaligen Freiwilligen – hier meist<br />
bedingt durch Studienort und Familiensituation.<br />
Dennoch sind alle Freiwilligen grundsätzlich hoch<br />
motiviert, ihre Erfahrungen weiterzugeben. Denn sie<br />
haben sich vor der Ausreise im Freiwilligenvertrag<br />
verpflichtet, sich auch nach dem Freiwilligenjahr in<br />
Sambia oder Deutschland für den <strong>ewe</strong> zu engagieren.<br />
Doch finden diese Motivation einerseits und der<br />
Bedarf an Mitarbeit andererseits offensichtlich keine<br />
gemeinsame Schnittstelle.<br />
Die Beziehung der ehemaligen Freiwilligen zum <strong>ewe</strong><br />
stellt sich also kompliziert dar und ist <strong>aktuell</strong> für beide<br />
Seiten unbefriedigend:<br />
Von ca. 100 Vereinsmitgliedern und mittlerweile auch<br />
fast 90 Freiwilligen (von denen nur ein Teil gleichzeitig<br />
auch Mitglieder sind) arbeiten im erweiterten Vorstand<br />
9 Menschen aktiv mit. Diese sind in den Bereichen<br />
deutsche Freiwillige, sambische Freiwillige, interne<br />
und externe Kommunikation und Geschäftsführung<br />
(Leitung, Finanzen, Schriftführung) engagiert.<br />
Nun ist es nicht ganz einfach, Menschen im Alter<br />
zwischen 22 und 71 Jahren, die im Rheinland<br />
irgendwo zwischen Aachen und Bonn, zwischen<br />
Mönchengladbach und Hürtgenwald verstreut leben,<br />
dazu unterschiedlich beruflich und familiär gebunden<br />
sind, in einer gemeinsamen Vorstandsarbeit<br />
und mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten<br />
zusammen zu führen und einzubinden. Dennoch<br />
ist dies notwendig und es gelingt auch so, dass die<br />
Freiwilligenarbeit nach anerkannten und zertifizierten<br />
Qualitätsstandards geleistet werden kann. Hingegen<br />
of study, our volunteers do sometimes bring their<br />
expertise to the table to help while preparing new<br />
volunteers or during meetings although continuous<br />
work is not possible.<br />
The challenges of our honorary administrative work<br />
and the attention that choosing, supporting and<br />
maintaining the volunteers requires has risen in the<br />
past years. This is especially because we feel obliged<br />
to work together and communicate with our partners<br />
in Zambia in accordance with the idea and culture<br />
of our Association. A mutual understanding and<br />
unified development of our service is an important<br />
base of the eine-welt-engagement. Typical German<br />
administrative regulations and peculiarities of the<br />
Zambian culture that are hard to convey work against<br />
this mutual understanding and unified development.<br />
Furthermore, our communication requires a lot of<br />
cultural sensitivity.<br />
Our Zambian partners have noticed all these<br />
challenges too but, as with us, they lack the expertise<br />
from former volunteers mainly due to place of study<br />
and situations in the respective families of the former<br />
volunteers.<br />
All volunteers are highly motivated to share their<br />
experiences. As in the voluntary service contract, they<br />
also committed to engage themselves in the <strong>ewe</strong> either<br />
in Germany or Zambia after their service. Apparently,<br />
this motivation and the requirement for work do not<br />
meet.<br />
The relationship between former volunteers is<br />
therefore complicated and for both sides not satisfying.<br />
From almost 100 members and currently almost 90<br />
volunteers (of which only a small part are members too),<br />
9 are working actively in the extended Administration.<br />
These 9 are engaged in the following areas: German<br />
volunteers, Zambian volunteers, internal and external<br />
communication and administration (management,<br />
finance, record keeping).<br />
It is rather difficult to pull people to administratively<br />
work together and give them various responsibilities