Berliner Kurier 23.09.2019
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*<br />
LEUTE<br />
NEUE CDS<br />
Alte Bekannte<br />
Pixies, CD: Beneath the<br />
Eyrie (Infectious). Die Wut<br />
und das Ungestüme, das die<br />
Pixies einst antrieb, sind<br />
nur noch zu erahnen. Die<br />
Indierocker, die mit Songs<br />
wie „Here<br />
comes your<br />
man“<br />
Grunge erst<br />
möglich<br />
machten,<br />
sind in die<br />
Jahre gekommen, Band-<br />
Boss Francis Black steuert<br />
auf die 55 zu. Aber unüberhörbar:<br />
Melodien, die nicht<br />
vergehen, können sie immer<br />
noch. Inzwischen<br />
schleicht sich etwas Leonard-Cohen-haftes<br />
(„Bird<br />
of prey“) zwischen gut abgehangenen<br />
Punkrock („St.<br />
Nazaire“). Mit Songs wie<br />
„Catfish Kate“, die schon<br />
beim ersten Hören wie ein<br />
alter Bekannter klingen.<br />
Die Leiden der jungen R.<br />
Lana Del<br />
Ray, CD:<br />
NFR! (Polydor).<br />
Die<br />
luftig-wehmütige<br />
Midtempo-Single „Doin’<br />
time“ täuscht ein wenig<br />
darüber hinweg –dass der<br />
Rest des Albums recht<br />
schlurfig daherkommt. Del<br />
Reys dunkle Stimme hat eh<br />
die Tendenz, in Moll zu leiden.<br />
Aber auf Dauer sind<br />
die Leiden der jungen R. zu<br />
anstrengend. STH<br />
NEUE DVDS<br />
Pubertärer Superheld<br />
Sie wissen es also doch.<br />
Dass Comic-Verfilmungen<br />
ohne Humor nicht laufen.<br />
„Shazam!“ (Warner, DVD<br />
–11,99 Euro, BD –14,99 Euro)<br />
ist eine Abwechslung im<br />
sonst doch recht martialisch<br />
angelegten<br />
DC-Comics-Kosmos.<br />
Okay, der Humor<br />
ist recht<br />
pubertär angelegt.<br />
Doch<br />
so ist er ein Film für alle, die<br />
mal eine Auszeit vom sonst<br />
so stumpfen Superhelden-<br />
Genre brauchen. Wir folgen<br />
dem 14-jährigen Billy, Waisenjunge<br />
und Prügelknabe.<br />
Doch dann trifft er auf einen<br />
betagten Magier, der<br />
ihn zum Superhelden<br />
macht. Okay, ein Bösewicht<br />
naht auch bald. Lustig ist es<br />
aber, zu sehen, wie ein pubertierender<br />
Knabe nach<br />
und nach seine Superkräfte<br />
entdeckt.<br />
STH<br />
Fotos: Stage Entertainment,Christian Schulz<br />
Die Kessler Zwillingen bei der<br />
Mamma-Mia-Premiere<br />
im Theater des Westens<br />
Von<br />
FLORIAN THALMANN<br />
Draußen wird es herbstlich,<br />
doch im Theater des Westens<br />
in der Kantstraße ist der<br />
Sommer zurück! Am Abend<br />
feierte hier das Jukebox-Musical<br />
„Mamma Mia“ seine<br />
Wiederaufnahme – zur großen<br />
Premiere bejubelt ein<br />
riesiges Star-Aufgebot die<br />
Musik von Abba.<br />
Ein Klassiker ist zurück auf<br />
Berlins schönster Musical-<br />
Bühne: Mit Hits wie „Dancing<br />
Queen“, „Money Money Money“<br />
und natürlich „Mamma<br />
Mia“ meldete sich das Musical<br />
mit den Hits von Abba auf der<br />
TdW-Bühne zurück. Das Stück<br />
aus der Feder der Abba-Män-<br />
ner Benny Andersson und<br />
Björn Ulvaeus (Buch: Catherine<br />
Johnson), das 1999 Uraufführung<br />
feierte, ist bereits zum<br />
wiederholten Mal in Berlin zu<br />
sehen –und soll gute Laune auf<br />
die Bühne bringen.<br />
Die Story: Die alleinerziehende<br />
Donna lebt mit ihrer Tochter<br />
Sophie auf einer kleinen griechischen<br />
Insel. Sophie weiß<br />
nicht, wer ihr Vater ist –und<br />
findet im Tagebuch ihrer Mutter<br />
mehrere mögliche Kandidaten.<br />
Zu ihrer anstehenden<br />
Hochzeit lädt sie die drei Herren<br />
kurzerhand ein, um sie kennenzulernen<br />
und das Vaterschafts-Rätsel<br />
zu lösen. Der<br />
Spaß beginnt …<br />
Die Darsteller – 33 Sänger,<br />
Schauspieler und Tänzer stehen<br />
auf der Bühne -proben seit<br />
Wochen. Anstrengend vor allem<br />
für eine: Hauptdarstellerin<br />
Sabine Mayer. Sie spielt Donna,<br />
hat damit den Löwenanteil des<br />
Hit-Musicals. „Ich singe in der<br />
Show sehr viele Songs“, sagt sie<br />
dem KURIER. „Das ist natürlich<br />
anstrengend, aber die Rolle<br />
ist eine, die mir gesanglich sehr<br />
liegt. Mit gefällt vor allem der<br />
Facettenreichtum: Es gibt lustige,<br />
aber auch sehr nachdenkliche<br />
Szenen.“ Trotz viel Erfahrung<br />
–Mayer spielte die Rolle<br />
bereits 2012 in Stuttgart und in<br />
einer Tourproduktion –erlebt<br />
ein Musical-Profi aber Lampenfieber,<br />
vor allem bei der<br />
Premiere. „Da ist man schon<br />
nervös, es ist ja ein besonderer<br />
Abend“, sagt sie. Aufregung im<br />
Rampenlicht kenne sie gut: „Es<br />
gab eine Zeit, da erlebte ich auf<br />
der Bühne richtige Panikattacken,<br />
vor allem dann, wenn<br />
SEITE19<br />
BERLINER KURIER, Montag, 23. September 2019<br />
Abba-Songs vomfeinsten<br />
bietet die Mamma-Mia-Show<br />
im Stage Theater des<br />
Westens. Die 70er-Jahre<br />
sind zurück in Berlin!<br />
Mamma Mia, die<br />
Siebziger sind<br />
zurück in Berlin!<br />
Wiederaufnahme-Premieredes legendären Abba-Musicals mit <strong>Berliner</strong> Prominenz<br />
Kollegen oder wichtige Leute<br />
im Publikum saßen. Mit Meditation<br />
habe sie das Problem in<br />
den Griff bekommen. Heute habe<br />
ich nur noch Spaß!“<br />
Und den sollen auch die Zuschauer<br />
erleben. Bei der Premiere<br />
kamen bereits zahlreiche<br />
Prominente in den Genuss des<br />
Stückes. Angemeldet hatten<br />
sich für den Abba-Abend unter<br />
anderem Schauspielerin Muriel<br />
Baumeister, Moderatorin<br />
Maren Gilzer, Comedian Oliver<br />
Kalkofe, die Sänger Nevio Passaro<br />
und Jay Khan, Nacktschnecke<br />
Micaela Schäfer, Frederic<br />
Prinz von Anhalt –und<br />
Schauspielerin Heike Kloss, die<br />
nach ihrem Engagement für das<br />
Take-That-Musical „The<br />
Band“ den Staffelstab übergab.<br />
„Mamma Mia“ läuft bis April,<br />
Tickets unter www.musicals.de