Berliner Kurier 23.09.2019
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*<br />
SPORT<br />
Esgibt nicht wenige, die<br />
meinen, dassDortmund<br />
endlich raus muss aus<br />
den Köpfen der Union-Kicker.<br />
Dies ist ebenso richtig<br />
wie falsch. Natürlich muss<br />
es raus, weil sich keiner darauf<br />
ausruhen darf, dass alles<br />
wieder so läuft. Und dennoch<br />
ist es wichtig für den<br />
Hinterkopf zu wissen, dass<br />
Union mit den Gegnern in<br />
der Liga mithalten kann.<br />
Und in noch einer Hinsicht<br />
war Dortmund wichtig: Es<br />
lieferte einen Fingerzeig darauf,<br />
was sich bei Union ändern<br />
könnte. Es war die einzige<br />
Partie,inder Kampfzwerg<br />
Manuel Schmiedebach<br />
(1,71 m) mitwirken<br />
durfte. Dessen Tugenden<br />
wurden in Leverkusenarg<br />
vermisst. Ein Wechsel auf<br />
seiner Position sollte keinen<br />
groß verwundern. Auch auf<br />
den Flügeln könnte sich was<br />
tun: Denn Sheraldo Becker<br />
scheintderzeit mit Tempo<br />
und Physis der Bundesliga<br />
noch ein wenigzufremdeln.<br />
Marius Bülter wirkt,als<br />
brauche er eine schöpferische<br />
Pause.Seine Unbekümmertheit<br />
scheint weg.<br />
Akaki Gogia, Joshua Mees<br />
oder Suleiman Abdullahi–<br />
so er denn seine Knieprobleme<br />
ad acta gelegt hat –wären<br />
Alternativen. Auch hinten<br />
links scheint betroffen.<br />
Notgedrungen. Denn wie<br />
schnelldie Adduktoren von<br />
ChristopherLenz wieder<br />
mitspielen,lässt sich nicht<br />
präzisebeantworten.<br />
Nachschussverpasst?<br />
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sport/nachschuss<br />
NACH-<br />
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Fragen?<br />
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E-Mail: berlin.sport@dumont.de<br />
Von<br />
Mathias<br />
Bunkus<br />
Warum Fischer jetzt<br />
wasändern wird!<br />
TV-TIPPS<br />
EUROSPORT<br />
11.00 -12.45 Rad, Straßen-WM<br />
aus Yorkshire: Zeitfahren der Juniorinnen<br />
14.40 -17.45 Zeitfahren<br />
der Junioren<br />
SPORT1<br />
20.15 -22.15 Fußball, Regionalliga<br />
Nord: VfBLübeck-VfBOldenburg<br />
Mit drei Feldverweisen in fünf Spielen schwächt sich der 1. FC Union selbst<br />
Von<br />
MATHIASBUNKUS<br />
Berlin – Union-Trainer Urs<br />
Fischer sprach in seiner gewohnt<br />
ruhigen Art nach dem<br />
0:2 in Leverkusen ein großes<br />
Thema an, das aus Sicht der<br />
Eisernen auch ein paar nassforsche<br />
Töne vertragen<br />
könnte. „Das sind dumme Rote<br />
Karten, das musst du besser<br />
lösen. Ich glaube aber<br />
nicht, dass es Absicht war,<br />
sondern ein bisschen Übereifer.<br />
Aber damit schwächst du<br />
dich selbst. Das darf in dieser<br />
Häufigkeit nicht passieren“,<br />
sagte der Schweizer nach Rot<br />
für Sebastian Polter, dem<br />
dritten eisernen Feldverweis<br />
dieser noch jungen Saison.<br />
Es herrscht, das kann getrost<br />
und ohne große Übertreibung<br />
konstatiert werden, Alarmstufe<br />
Rot in Köpenick. Sicher, man<br />
NevenSubotic (l.) fliegt gegen<br />
Bremen vomPlatz.<br />
kann in Unterzahl auch hin und<br />
wieder mal irgendwas mitnehmen.<br />
Doch die Wahrscheinlichkeit<br />
sinkt, wenn ein eher minderbegabtes<br />
Team auf Dauer<br />
nicht mehr in Gleichzahl mit<br />
seinen Gegnern auftritt.<br />
An diesem Wochenende war<br />
erneut ein dezimiertes Union<br />
zu bewundern, nachdem es zuvor<br />
Keven Schlotterbeck in<br />
Alarmstufe<br />
Rot in<br />
Köpenick<br />
Augsburg (glatt Rot) und Neven<br />
Subotic (Gelb-Rot gegen Bremen)<br />
erwischt hatte. Und dies<br />
quasi in Rekordzeit. Sebastian<br />
Polter wurde erwartungsgemäß<br />
erst eingewechselt (61.).<br />
Keine drei Minuten später –<br />
oder anders ausgedrückt: 340<br />
mund einen Ballkontakt später<br />
–war es schon wieder vorbei.<br />
Bitter für den Angreifer, für<br />
den die Eisernen nach dem Tritt<br />
in die Hacken von JulianBaumgartlinger<br />
eine Sperre von zwei,<br />
drei Spielen erwarten.<br />
Bitter auch für Union. So war<br />
bei Bayer nix mehr zu bestellen.<br />
„Mit zehn gegen elf kannst du<br />
nicht mehr viele Chancen kreieren“,<br />
merkte Keeper Rafal Gikiewicz<br />
an. Denn ein 2:0 sei ein<br />
„gefährliches Ergebnis“, wies<br />
Fischer darauf hin, dass schon<br />
viele solcher vermeintlich sicheren<br />
Spiele gekippt seien,<br />
wenn ein Anschlusstor aus dem<br />
Nichts heraus fällt, weil der auf<br />
der Siegerstraße Befindliche<br />
oft nervös wird und patzt.<br />
Unabhängig davon muss man<br />
natürlich die Frage stellen, warum<br />
Union sich derart häufig<br />
ins Abseits stellt. Denn auffällig<br />
dabei ist ja, dass sich alle drei<br />
Szenen fernab der Hochsicherheitszone<br />
namens eigener<br />
Strafraum abspielten. Irgendwo<br />
im Nirgendwo des Mittelfeldes.<br />
„Da müssen wir cleverer