22.10.2019 Aufrufe

Handelsverband Journal RETAIL 4/2018

Handelsverband Journal RETAIL 4/2018

Handelsverband Journal RETAIL 4/2018

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— logistik spezial<br />

logistikwelt<br />

Foto: Moni Fellner<br />

Bernd Winter, Chefredakteur der Internationalen Wochenzeitung<br />

Verkehr, berichtet über Trends und Entwicklungen in der Logistik.<br />

Die Zukunft der KEP-Dienste<br />

Nach einer Logistik-Roundtable-Diskussion über die aktuellen<br />

Herausforderungen der KEP-Dienstleister mit Vertretern der Österreichischen<br />

Post, dpd, DHL Paket, <strong>Handelsverband</strong> Österreich,<br />

WU Wien, FH des bfi Wien und der Int. Wochenzeitung Verkehr<br />

wurde folgendes Resümee gezogen: Es zeigt sich bei KEP-Diensten<br />

eine Kluft zwischen zunehmender Individualisierung durch mehr<br />

Zustelloptionen und der Bewältigung des wachsenden Paketaufkommens.<br />

Neue Zustellvarianten bieten KEP-Dienstleistern die<br />

Möglichkeit, adäquate Preise für ihre Leistungen zu verlangen,<br />

Schwierigkeiten bestehen hier in der Beschaffung der Daten der<br />

Empfänger, die sich heute als zahlende Kunden herauskristallisieren.<br />

Herausforderungen zeigen sich sowohl in den aktuellen<br />

Regelungen in Städten (Parkplatzsituation und Ladezonen) sowie<br />

in der Definition einer tragfähigen City-Logistik für die nahe und<br />

weitere Zukunft. Entsprechende Konzepte sind noch wenig greifbar,<br />

White-Label-Lösungen erachteten alle Teilnehmer als nicht<br />

zielführend, da der Verlust der Kernkompetenz mit der Aufgabe<br />

der Last Mile droht. Eine Abhilfe wird eher von Sharing-Lösungen<br />

erwartet. Alternative Möglichkeiten wie Paketabholboxen, die<br />

Kofferraumzustellung, Applikationen für Türöffnungssysteme, Tapkey<br />

oder der Einsatz von Drohnen und autonomen Fahrlösungen<br />

werden von Unternehmen angedacht und geprüft.<br />

Nachholbedarf beim Breitband- und 5G-Ausbau<br />

Der neue österreichische Infrastrukturreport 2019 von Future<br />

Business Austria (FBA) mit dem Titel „Prioritäten für die öster -<br />

reichische Infrastrukturpolitik“ zeigt die Stärken und Schwächen<br />

der heimischen Infrastruktur auf. Der Befund ist klar: Oberste<br />

Priorität hat für die Studienautoren der flächendeckende Breitbandausbau.<br />

Der 5G-Standard ist die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Standorts Österreich. Die Produktivität könnte bei<br />

einem optimalen Ausbau<br />

(Kostenpunkt rund<br />

EUR 10 Mrd.) um über<br />

15 Prozent gesteigert<br />

werden, ist der FBA-Initiator<br />

David Ungar-Klein<br />

überzeugt. „Gemessen<br />

am BIP des Jahres 2017<br />

ist damit eine zusätzliche<br />

Wertschöpfung von<br />

rund EUR 57 Mrd. für<br />

den Standort Österreich<br />

möglich.“<br />

Foto: Create Connections<br />

Nachhaltige Logistik<br />

Das alljährliche Forum Green Logistics fand heuer am thinkport<br />

VIENNA unter dem Motto „Die Effizienzfalle – können wir<br />

uns grüne Logistik überhaupt leisten?“ statt. Viele Logistiker<br />

bekennen sich zur „grünen Logistik“, wenn sie wirtschaftlich<br />

darstellbar ist. Dazu braucht es u.a. die Förderung von umweltfreundlichen<br />

Fahrzeugen, eine entsprechende Mautentlastung<br />

und mehr freie Logistikflächen (vor allem in Wien), so der Tenor<br />

aus der Expertendiskussion. Den heurigen Pacemaker Award<br />

für besondere nachhaltige Leistungen erhielt Roman Leydolf,<br />

Gründer und Gesellschafter von Logpoint.<br />

Die Pacemaker Award-Gewinner: v.l.n.r. Manfred Gronalt (BOKU<br />

Wien), Bernd Winter (Int. Wochenzeitung Verkehr), Roman Leydolf<br />

(Logpoint), Doris Pulker-Rohrhofer (Wiener Hafen), Davor<br />

Sertic (Gründer Forum Green Logistics, UnitCargo Spedition)<br />

und Fritz Müller (Müller Transporte)<br />

Schwedens grüner Vorreiter<br />

Göteborg hat sich zu einer der weltweit innovativsten Städte<br />

entwickelt und sich das Thema der Nachhaltigkeit auf die Fahnen<br />

geschrieben. Damit gilt die Stadt auch innerhalb der EU als ein<br />

Vorbild für klimaneutrale Verkehrskonzepte. Göteborg, seit Ende<br />

2017 zusammen mit Nizza (F) und Utrecht (NL) Teilnehmer des<br />

smarten EU-Leuchtturmprojekts IRIS, dient als „Living Lab“ für<br />

das praktische Ausprobieren nachhaltiger Lösungen zur Reduktion<br />

des CO 2<br />

-Fußabdrucks, beispielsweise bei der Bewältigung von<br />

Pendlerströmen oder der urbanen Logistik. Spezifisch schwedisch<br />

ist der Ansatz, im Rahmen eines integrierten Stadtplanungskonzepts<br />

innerstädtische Wasserwege in das multimodale Transportsystem<br />

einzubauen. Denn Göteborg wird vom Fluss Göta älv und<br />

mehreren kleinen Kanälen durchzogen. Diese Wasserwege wurden<br />

in einem Pilotprojekt in den innerstädtischen Transport von Waren<br />

und zur Entsorgung von Abfall miteingebunden. Dazu werden<br />

Lastkähne eingesetzt, die, ausgehend von Konsolidierungszentren<br />

in der Peripherie, an bestimmten Hubs im Stadtzentrum ihre<br />

Fracht in Kleincontainern an Elektrofahrzeuge übergeben, dann<br />

auf dem Rückweg müllgefüllte Container mitnehmen und diese<br />

gleich zu einer nahen Verbrennungsanlage führen.<br />

Foto: Verkehr/ Moni Fellner<br />

26 — Dezember <strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!