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Berliner Kurier 25.10.2019

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BERLIN<br />

Hunde-Kontrollen<br />

DasErgebnis:<br />

Ein Haufen Ärger<br />

SEITE 14<br />

Syrer in Marzahn<br />

Eine Flucht<br />

ins Glück<br />

SEITEN 18-19<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

HelgaKrull<br />

bringt<br />

zusammen,<br />

waszusammen<br />

gehört.<br />

Foto: zvg<br />

Deckel und Topf, Kino<br />

und Popcorn, Großeltern<br />

und Enkel –esgibt<br />

einfach Dinge, die gehören<br />

zusammen. So wie Leihopa<br />

Wolfgang und sein Patenenkel<br />

Tom. Seit 30 Jahren<br />

bringt der <strong>Berliner</strong> Großelterndienst<br />

unter der Leitung<br />

von Helga Krull Omas<br />

und Opas mit Enkeln zusammen.<br />

Krull vermittelt<br />

vitale Ältere zwischen 50<br />

und 70 als „Wunschgroßeltern“<br />

an Kinder Alleinerziehender.<br />

Ein- bis zweimal<br />

wöchentlich kümmern sich<br />

die Wunschgroßeltern wie<br />

Leihopa Wolfgang Schwermer<br />

um ihre Wunschenkel<br />

und entlasten dadurch alleinerziehende<br />

Mütter und<br />

Väter, schaffen ihnen dringend<br />

notwendige Freiräume<br />

oder einfach Zeit zum<br />

Auftanken. Ganz nebenbei<br />

erleben die Wunschgroßeltern,<br />

dass auch sie wieder<br />

gebraucht werden. „Es sind<br />

immer spannende Begegnungen<br />

und ein wunderbares<br />

Gefühl, wenn es passt“,<br />

sagt Helga Krull. Aus 500<br />

Mütter- und Väteranträgen<br />

auf der Warteliste können<br />

sich Interessierte ihre<br />

Wunschfamilie aussuchen.<br />

Vom Baby bis zum 10-Jährigen<br />

warten viele Kinder<br />

auf eine Oma oder Opa.<br />

Wenn Sie sich auch engagieren<br />

wollen:<br />

www.grosselterndienst.de<br />

Nacktprotest im<br />

Stadtbad<br />

Nur Männer-Bademeister<br />

beim FKK-Frauentag<br />

Von<br />

MIKE WILMS<br />

Berlin – Frauen schwimmen<br />

nackt und werden dabei von<br />

männlichen Bademeistern<br />

beobachtet. Das klingt nach<br />

einer verdammt peinlichen<br />

Situation, aber im Stadtbad<br />

Neukölln<br />

ist es Alltag. Bade-<br />

Kunze (38) be-<br />

gast Nancy<br />

richtet entsetzt von der Erdie<br />

sie am Montag<br />

fahrung,<br />

beim sogenannten Frauentag<br />

im Stadtbad Neukölln ma-<br />

Die <strong>Berliner</strong> Bä-<br />

chen musste.<br />

derbetriebe begründen den<br />

Einsatz von Männern beim<br />

Frauen-FKK mit zu wenig<br />

weiblichem Personal.<br />

Schon bei<br />

einem früheren Bad-<br />

Nancy Kunze nega-<br />

Besuch war<br />

tiv aufgefallen, dass ausgerechnet<br />

am Frauentag drei<br />

Männer den Bademeister-Dienst<br />

verrichten. Das<br />

sei außerhalb<br />

der<br />

FKK-<br />

Badestunden<br />

gewe-<br />

sen, aber<br />

trotzdem<br />

ein merk-<br />

würdiges Erlebnis. Deshalb habe<br />

sie diesmal zur Sicherheit<br />

extra an der Kasse gefragt, „ob<br />

wieder nur die drei Männer da<br />

sind“. Die Kassiererin wies<br />

Nancy Kunze darauf hin, dass<br />

die FKK-Badezeit bereits angebrochen<br />

sei, und bestätigte,<br />

dass Männer die Aufsicht<br />

führen. „Ich war<br />

entsetzt und sauer<br />

– und habe<br />

das Stadtbad<br />

sofort verlassen“,<br />

sagt<br />

Kunze. Sie<br />

sei ja nicht<br />

prüde und<br />

als gebürtige<br />

Leipzigerin<br />

mit<br />

der FKK-<br />

Kultur<br />

des Ostens aufgewachsen.<br />

Aber: „Es ist ein großer Unterschied,<br />

ob alle nackt im See baden<br />

oder ob unbekleidete Frauen<br />

unter den Augen bekleideter<br />

Männer ihre Runden drehen<br />

müssen.“<br />

Auf den Frauentag im<br />

Stadtbad Neukölln hat<br />

man bei den <strong>Berliner</strong><br />

Bäderbetrieben<br />

einen ganz anderen<br />

Blick. Er finde bereits<br />

seit Jahren an<br />

jedem Montag<br />

statt, heißt es auf<br />

Anfrage. Diese<br />

Traditionsveranstaltung<br />

und die zugehörige<br />

FKK-Badezeit<br />

von 20 bis 22.30<br />

Uhr würden auf der<br />

Internetseite der Bäderbetriebe<br />

und in der<br />

Bäder-App angekündigt.<br />

DasStadtbad Neukölln<br />

wurde 2009 saniert. Es<br />

gehörtzuden schönsten<br />

<strong>Berliner</strong> Bädern.<br />

„Die<br />

Frauen,<br />

die an<br />

diesem<br />

Tag die Sauna nutzen, möchten<br />

sich auch für die Nutzung der<br />

Schwimmhalle nicht extra<br />

Badebekleidung anlegen müssen,<br />

daher das FKK-Schwimmen,<br />

jedoch erst ab 20 Uhr“, so<br />

eine Sprecherin. Leider sei es<br />

„aufgrund der Personalstruk-<br />

nicht zu gewährleisten,<br />

tur“<br />

dass den ganzen Tag über nur<br />

weibliches Personal die Auf-<br />

übernehme. Dies werde<br />

sicht<br />

im<br />

Bad kommuniziert.<br />

Für Badegast Nancy Kunze,<br />

ergibt das Frauentag-Konzept<br />

keinen Sinn. „Ich fände es bes-<br />

wenn sich die FKK-Pflicht<br />

ser,<br />

ganztägig auf die Sauna be-<br />

würde“, sagt die IT-<br />

schränken<br />

Managerin. In der Schwimmhalle<br />

könne man es den Frauen<br />

doch freistellen, ob sie zu den<br />

bisherigen FKK-Badezeiten bekleidet<br />

oder unbekleidet baden<br />

wollen. „Dann hätte ich meinen<br />

Besuch nicht abbrechen müs-<br />

so Kunze. Und dann kön-<br />

sen“,<br />

neesauch nicht passieren, dass<br />

Frauen, die einfach schwimmen<br />

wollen, unbeabsichtigt bei<br />

einem FKK-Event landen.<br />

Mit ihren kritischen Ansich-<br />

liegt die ten Stadtbad-Besuche-<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Männliche Bademeister werden<br />

im Stadtbad Neukölln auch beim<br />

Frauen-FKK eingesetzt.Das<br />

gefällt nicht jeder Besucherin.

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