AUTOINSIDE Ausgabe 11 – November 2019
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AUSGABE <strong>11</strong> <strong>–</strong> NOVEMBER <strong>2019</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Transport-CH<br />
Alternative Antriebe im Fokus<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 12<br />
Nutzfahrzeuge<br />
Elektronische Schutzengel:<br />
Fahrerassistenzsysteme sind<br />
Lebensretter.<br />
Seiten 22 <strong>–</strong> 24<br />
Flottenmanagement<br />
Zu Besuch in der<br />
Innovationsschmiede<br />
Kyburz Switzerland AG.<br />
Seiten 38 <strong>–</strong> 41<br />
«Tag der Schweizer Garagisten»<br />
Referent Michael Jost<br />
kennt die Strategie des<br />
Volkswagen-Konzerns.<br />
Seiten 54 <strong>–</strong> 55
AUSGABE <strong>11</strong> <strong>–</strong> NOVEMBER <strong>2019</strong><br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Nutzfahrzeuge<br />
Flottenmanagement<br />
Elektronische Schutzengel: Zu Besuch in der<br />
Fahrerassistenzsysteme sind Innovationsschmiede<br />
Lebensretter.<br />
Kyburz Switzerland AG.<br />
Seiten 22 <strong>–</strong> 24<br />
Seiten 38 <strong>–</strong> 40<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
«Tag der Schweizer Garagisten»<br />
Referent Michael Jost<br />
kennt die Strategie des<br />
Volkswagen-Konzerns.<br />
Seiten 54 <strong>–</strong> 55<br />
INHALT<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong><br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
Nutzfahrzeuge<br />
8 Transport-CH: Alternative<br />
Antriebskonzepte im Fokus<br />
12 Am Mobility-Forum diskutieren<br />
Experten die Mobilität von morgen<br />
14 Darauf freuen sich die Aussteller an<br />
der Transport-CH<br />
18 Yokohama ist erstmals an der<br />
Transport-CH<br />
19 Nutzfahrzeuge sind beliebt<br />
20 Antti-Jussi Tähtinen von Nokian<br />
Tyres im Gespräch<br />
22 Elektronische Schutzengel an Bord<br />
26 Den Umbauspezialisten auf die<br />
Finger geschaut<br />
28 Mahle macht aus Abgaswärme<br />
Energie<br />
30 Transporter nachrüsten und<br />
Emissionen verringern<br />
32 Coop setzt auf Aquarama<br />
34 Produktpräsentationen<br />
Flottenmanagement<br />
36 Vorausschauende Wartung hält die<br />
Flotte in Bewegung<br />
38 Kyburz ist von Innovation getrieben<br />
42 CNG als Alternative für Flotten<br />
Bildung<br />
44 Dario Cologna über Veränderungen<br />
46 Besser und moderner: der neue<br />
Safety Bag<br />
48 Autef-Reise: Viel gelernt in Montreal<br />
50 Business Academy<br />
52 Regionale Weiterbildungskurse<br />
Verband & Sektionen<br />
54 Michael Jost erklärt VW-Strategie<br />
56 Alpine Garage ist neu AGVS-Mitglied<br />
57 Händlerschilder im Ausland <strong>–</strong><br />
Lösung in Sicht<br />
58 Im Herz des Zürcher Strassennetzes<br />
59 Neues aus der Sektion Waadt<br />
60 Vera Härer gewinnt<br />
Berufsmeisterschaften<br />
Technik & Umwelt<br />
62 AEC wird verlängert<br />
64 Mobilität im Gespräch<br />
Auto-Salon<br />
66 Die ESA zieht in Halle 1<br />
Handel & Aftersales<br />
68 Osram erleuchtet die Welt<br />
71 Werkstatt der Zukunft: Ersatzteile<br />
aus der Wolke<br />
72 BAK rechnet mit Rückgang<br />
74 So war das Eurotax-Branchentreffen<br />
<strong>2019</strong> in Baden<br />
Politik & Recht<br />
76 Alles zum neuen Datenschutzgesetz<br />
77 Bilanz zu den Wahlen<br />
79 Garagenwelt<br />
82 Grafik des Monats,<br />
Vorschau & Impressum<br />
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AUTO<br />
INSIDE<br />
Transport-CH<br />
Alternative Antriebe im Fokus<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 12<br />
Titelseite: Der<br />
eActros von<br />
Mercedes-Benz.<br />
(Bild zvg)<br />
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EDITORIAL<br />
Transport-CH: Branchentreffpunkt und Leistungsshow<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Bereits zum zehnten Mal wird sich<br />
vom 14. bis 17. <strong>November</strong> <strong>2019</strong> die Nutzfahrzeugbranche<br />
zum Schweize rischen<br />
Nutzfahrzeugsalon Transport-CH in<br />
Bern treffen. Sie trifft sich zu ihrer Leitmesse,<br />
die sowohl Branchentreffpunkt<br />
als auch Leis tungs show ist. Und die,<br />
nachdem sie einst als regionale Messe<br />
von Frei burger AGVS-Mitgliedern und<br />
dem Carrosseriegewerbe ins Leben<br />
gerufen worden ist, mittlerweile<br />
weit über die Landesgrenzen und die<br />
«Trucker»-Gruppe hinaus Strahlkraft<br />
entwickelt hat.<br />
Über 30 000 Besucherinnen und<br />
Besucher werden zum Jubiläum erwartet,<br />
wobei internationale Hersteller nicht<br />
nur ihre Premieren und weitere Highlights<br />
in Bern präsentieren werden,<br />
sondern selbst mit Delegationen den<br />
Weg in die Schweiz antreten wollen.<br />
Dies aus gutem Grund: Unter dem<br />
Motto «eVolution» bietet die Messe<br />
einen Überblick über Marktentwicklungen<br />
in den Bereichen Nutzfahrzeuge,<br />
im Zubehör-, Komponentenund<br />
Betriebs stoffe-Markt sowie bei<br />
Werkstatteinrichtungen («Aftermarket»).<br />
Im Rahmen des Mobility-<br />
Forum.org werden am 14. <strong>November</strong><br />
von hochrangigen Fachexperten Einschätzungen<br />
aus erster Hand über<br />
die laufenden Entwicklungen und<br />
Perspektiven bei den alternativen<br />
Antriebstechnologien vermittelt.<br />
Zahlreiche Attraktionen, eine<br />
Teststrecke für alternative Antriebstechnologien,<br />
aber auch neuste<br />
Entwicklungen bei bewährten Technologien<br />
wie den immer sauberer<br />
werdenden Verbrennungsmotoren<br />
sorgen schon im Vorfeld für Aufsehen.<br />
Selbstverständlich ist das Treffen der<br />
Nutzfahrzeugbranche auch ein Stelldichein<br />
für das Segment der leichten<br />
Nutzfahrzeuge: Vom kleinsten 3-Rad-<br />
Nutzfahrzeug (inklusive Staplerfahrzeugen)<br />
bis zum 5-achsigen 40-Tonnen-<br />
Lkw werden über 600 Marken auf mehr<br />
als 260 Ständen vertreten sein.<br />
Unter diesem Aspekt wird die Transport-CH,<br />
die vom AGVS als Patronatspartner<br />
führend getragen wird, gerade<br />
auch den Garagisten viel bieten. Denn<br />
sie ist mehr als eine «Lastwagen-<br />
Ausstellung». Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon<br />
Transport-CH ist auch<br />
bei seiner 10. Austragung ein Muss für<br />
den gesamten, stolzen Berufsstand<br />
der Garagisten, die an ihre Zukunft<br />
(an eine «eVolution») glauben.<br />
Als Präsident der Nutzfahrzeugkommission<br />
des AGVS Schweiz und<br />
Mitglied des Zentralvorstandes AGVS<br />
würde ich mich sehr freuen, eine<br />
grosse Anzahl der 4000 Garagenbesitzer<br />
aus unserem Verband in Bern<br />
begrüssen zu dürfen.<br />
Dominique Kolly,<br />
OK-Präsident Transport-CH und<br />
Mitglied des AGVS-Zentralvorstands<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Neue Mitarbeiterin für den<br />
AGVS: Jole Ballinari<br />
Jole Ballinari.<br />
Am 16. September <strong>2019</strong> hat<br />
Jole Ballinari ihre Stelle als<br />
Rezeptionistin begonnen. Sie<br />
betreut den Empfang der Mobilcity<br />
und bedient die AGVS-<br />
Telefonzentrale. Der AGVS<br />
heisst Jole Ballinari herzlich<br />
willkommen und wünscht ihr<br />
viel Erfolg und Freude in ihrem<br />
neuen Tätigkeitsgebiet.<br />
ESA feiert 50 Jahre<br />
Geschäftsstelle Giubiasco<br />
Im Rahmen eines Kunden-<br />
Events feierten die Gäste<br />
zusammen mit dem ESA-Team<br />
Ende September das 50-Jahr-<br />
Jubiläum der ESA Tessin/<br />
Engadin. Nebst den Kundinnen<br />
und Kunden begrüssten Giorgio<br />
Feitknecht, CEO der ESA, und<br />
Massimo Vicedomini, Ge-<br />
Die ESA feierte in Giubiasco 50 Jahre ESA Tessin/Engadin.<br />
schäftsführer der ESA Tessin/<br />
Engadin, mit seinem Team auch<br />
Branchenverbandsvertreter<br />
und politische Persönlichkeiten<br />
wie den Tessiner Regierungsrat<br />
Norman Gobbi. Mit einem<br />
Nachtessen und bei geselligem<br />
Beisammensein wurde das<br />
50-Jahr-Jubiläum in einem<br />
würdigen Rahmen ausgiebig<br />
gefeiert.<br />
Spatenstich für Amag<br />
Carrosserie Center Wettswil<br />
Mitte September erfolgte der<br />
Spatenstich für das Amag<br />
Carrosserie Center in Wettswil<br />
ZH. Die Amag realisiert ein<br />
neues Kompetenzzentrum<br />
im Bereich Carrosserie und<br />
Lackiererei für die Marken<br />
Volkswagen, Audi, Seat, Skoda<br />
und VW Nutzfahrzeuge. Durch<br />
modernste Technik und Infrastruktur<br />
werden künftig pro<br />
Woche rund 100 Reparaturen<br />
an der Carrosserie und bis zu 50<br />
Aufbereitungen durchgeführt.<br />
Die Inbetriebnahme ist für das<br />
2. Quartal 2021 geplant und<br />
das Investitionsvolumen beträgt<br />
23 Millionen Franken. Am<br />
neuen Standort werden rund<br />
45 Mitarbeitende, davon acht<br />
Lernende, arbeiten.<br />
LKQ Europe: John S. Quinn geht,<br />
Arndt Franz kommt<br />
Arndt Franz.<br />
Wie LKQ Corporation, zu der<br />
auch Rhiag Switzerland gehört,<br />
mitteilte, wird der Executive<br />
Vice President und CEO von LKQ<br />
Europe, John S. Quinn, in den<br />
Ruhestand gehen. Der aktuelle<br />
Chief Operating Officer von LKQ<br />
Europe, Arndt Franz, wird sein<br />
Nachfolger. Franz hat seine<br />
Stellung am 1. Oktober angetreten.<br />
Er kam im April dieses<br />
Jahres zu LKQ, nachdem er den<br />
grössten Teil seiner beruflichen<br />
Laufbahn bei der Mahle-Gruppe<br />
verbracht hatte, wo er zuletzt<br />
als Corporate Executive Vice<br />
President tätig war.<br />
Schweizerin de Silvestro<br />
steigt bei Porsche ein<br />
Mit Simona de Silvestro und<br />
Thomas Preining verzeichnet<br />
Simona de Silvestro.<br />
das TAG Heuer Porsche Formel-<br />
E-Team zwei Neuzugänge. De<br />
Silvestro und Preining werden<br />
das Werksteam in seiner<br />
Debütsaison als Test- und Entwicklungsfahrer<br />
unterstützen.<br />
Sie sind an der Simulatorarbeit<br />
in Weissach beteiligt<br />
und werden bei ausgewählten<br />
Formel-E-Rennen vor Ort sein.<br />
Ausserdem stehen die beiden<br />
zusätzlichen Fahrer dem Team<br />
für In-Season-Testfahrten zur<br />
Verfügung. De Silvestro ist<br />
keine Unbekannte in der ABB<br />
FIA Formel-E-Meisterschaft.<br />
Die 31-jährige Schweizerin<br />
sammelte bereits Erfahrungen<br />
in der weltweit ersten vollelektrischen<br />
Strassenrennserie.<br />
Pirelli zeichnet die besten<br />
Zulieferer aus<br />
Qualität, Innovationsfähigkeit,<br />
Schnelligkeit und globale<br />
Versorgungssicherheit waren<br />
Pirelli zeichnete neun Zulieferer mit<br />
den Supplier Awards aus.<br />
die Schlüsselkategorien bei<br />
der Auswahl der Supplier<br />
Awards <strong>2019</strong>. Pirelli vergab die<br />
Auszeichnung an neun seiner<br />
weltweit mehr als 10 000 Zulieferer.<br />
Die Supplier Awards<br />
würdigen jene Unternehmen,<br />
die sich dadurch auszeichnen,<br />
die Lieferkette von Pirelli<br />
nachhaltiger, innovativer und<br />
qualitativ exzellenter gestaltet<br />
zu haben. So trugen sie dazu<br />
bei, die Produkte von Pirelli im<br />
Einklang mit der Strategie des<br />
Das partnerschaftliche<br />
Garagenkonzept Ihrer ESA
KURZ NOTIERT<br />
Unternehmens immer hochwertiger<br />
zu machen. Andrea<br />
Casaluci, General Manager<br />
Operations Pirelli, und Pierluigi<br />
de Cancellis, Chief Procurement<br />
Officer Pirelli, überreichten<br />
die Auszeichnungen an die<br />
neun Lieferanten von Rohstoffen,<br />
Dienstleistungen und<br />
Maschinen während einer Feier<br />
am Hauptsitz des Unternehmens<br />
in Mailand.<br />
Kylie Raymund ist die neue<br />
Miss Yokohama<br />
Kylie Raymund aus Horgen<br />
ist Miss Yokohama <strong>2019</strong>/2020.<br />
Die 20-Jährige, zu deren Hobbys<br />
Miss Yokohama Kylie Raymund (Mitte).<br />
Fussball, Singen und Autofahren<br />
gehören, durfte sich an der Wahl<br />
von Ende September in Thun das<br />
Krönchen aufsetzen lassen. Als<br />
eine von neun Kandidatinnen<br />
stellte sie sich dem Publikum<br />
und der fünfköpfigen Jury, in<br />
der unter anderen Yokohama-<br />
Schweiz-CEO Reto Wandfluh<br />
sass, vor. Als Preis erhielt sie<br />
unter anderem einen Suzuki<br />
Swift Sport. Den Titel als Vize<br />
Miss Yokohama <strong>2019</strong>/2020 ging<br />
an die 22-jährige Narges aus<br />
Lengnau. Rund 120 Gäste folgten<br />
der Einladung von Yokohama<br />
(Suisse) SA in die Konzepthalle<br />
6.<br />
Matthias Holzammer wird<br />
neuer CEO von Autoneum<br />
Matthias Holzammer.<br />
Der Verwaltungsrat der Autoneum<br />
Holding AG hat mit sofortiger<br />
Wirkung Matthias Holzammer,<br />
den langjährigen, ehemaligen<br />
Leiter der Business Group Europe,<br />
zum CEO bestellt. Er folgt auf<br />
Martin Hirzel, der im Einvernehmen<br />
mit dem Verwaltungsrat<br />
das Unternehmen verlassen wird.<br />
Holzammer hat seine operative<br />
Expertise bereits als Leiter der<br />
Business Group Europe unter<br />
Beweis gestellt, die er ab 2012<br />
erfolgreich restrukturierte und zu<br />
einer hochprofitablen Business<br />
Group transformierte. Anfang des<br />
Jahres verliess er Autoneum, um<br />
sich nach den erreichten Erfolgen<br />
mit der Business Group Europe<br />
neuen beruflichen Herausforderungen<br />
zu stellen, die er nun<br />
als CEO in Angriff nehmen wird.<br />
Branchenprofis lancieren<br />
Racedrive24<br />
Automobilbegeisterte dürfen<br />
sich freuen: Mit Racedrive24<br />
Die Initianten von Racedrive24.<br />
erhalten sie nicht nur eine<br />
Community, sondern auch<br />
Dienstleistungen ganz nach<br />
ihrem Gusto. Am modernen<br />
Standort in Gampelen im<br />
Berner Seeland ermöglicht<br />
Christoph Aebi, Gründer von<br />
Racedrive24 und ehemaliger<br />
Direktor von Autoscout24,<br />
nicht nur die Einlagerung<br />
von Fahrzeugen, sondern<br />
organisiert zusammen mit den<br />
erfolgreichen Rennfahrern<br />
Nico Müller (DTM-Pilot)<br />
und Fredy Barth (ehemaliger<br />
Tourenwagen-WM-Pilot)<br />
auch die Durchführung von<br />
Trackdays im nahen Ausland.<br />
Darüber hinaus übernimmt<br />
Racedrive24 die Bewirtschaftung<br />
von Autos sowie<br />
die Möglichkeit, über eine<br />
Mitgliedschaft je nach Wunsch<br />
sportliche oder exklusive<br />
Fahrzeuge zu mieten. «Ideal<br />
gelegen zwischen Biel, Bern,<br />
Freiburg und Neuenburg<br />
verschreiben wir uns leidenschaftlich<br />
und zukunftsgerichtet<br />
den Bedürfnissen<br />
sowohl unserer deutsch- wie<br />
auch französischsprechenden<br />
Kundschaft», freut sich Aebi.<br />
Das Team komplettieren<br />
Adrian Leuenberger und Ciril<br />
Stebler.<br />
MITGLIED<br />
Neue AGVS-Mitglieder<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Der AGVS konnte im Monat<br />
September <strong>2019</strong> 9 neue Mitglieder<br />
begrüssen. Die Betriebe beschäftigen<br />
insgesamt 27 Mitarbeitende.<br />
Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />
herzlich willkommen.<br />
Sektion Zentralschweiz<br />
> > Dorf-Garage Piccolo GmbH,<br />
Ebikon<br />
> > Pneu Wüest, Hüswil<br />
Sektion Zug<br />
> > My Car Service GmbH,<br />
Steinhausen<br />
Sektion St. Gallen, Appenzell,<br />
Fürstentum Liechtenstein<br />
> > Migrol Auto Service, Mels<br />
> > Garage Gilomen GmbH,<br />
Gommiswald<br />
> > Garage & Carrosserie Guhl,<br />
Eschenbach SG<br />
> > Mike Egeter GmbH, Oberriet SG<br />
> > Alpine-Garage GmbH, Bütschwil<br />
> > Lenz Garage Zuzwil GmbH,<br />
Zuzwil SG<br />
Nächste SAS bereits<br />
im August 2020<br />
Die Vorbereitungen für die<br />
nächste Swiss Automotive<br />
Show (SAS) haben bereits<br />
wieder begonnen. Die SAS<br />
2020 im Forum Fribourg soll<br />
noch einmal grösser werden:<br />
Die Organisatoren peilen 180<br />
Aussteller und 8000 Besucher<br />
an. Daher gilt es jetzt schon,<br />
sich das Datum zu merken: Die<br />
nächste SAS findet bereits<br />
am 28. und 29. August 2020 in<br />
Freiburg statt <strong>–</strong> und nicht wie<br />
ursprünglich kommuniziert erst<br />
im September.<br />
Die Marke Ihrer Wahl
NUTZFAHRZEUGE<br />
Transport-CH<br />
Alternative Antriebskonzepte<br />
stehen im Fokus<br />
«eVolution» steht als Motto über der Transport-CH. Das «e» im Wort ist Programm in der zehnten Auflage des Schweizer<br />
Nutzfahrzeugsalons. Doch der Fokus auf alternative Antriebstechnologien ist weiter gefasst. Sandro Compagno und Bruno Sinzig<br />
An den vier Ausstellungstagen vom 14. bis 17.<br />
<strong>November</strong> werden in Bern mehr als 30 000<br />
Messebesucherinnen und Besucher erwartet.<br />
In acht Hallen und auf dem Freigelände stehen<br />
50 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur<br />
Verfügung. Rund 250 Aussteller und 600<br />
Marken werden in der Bernexpo vertreten<br />
sein <strong>–</strong> alles, was in der Branche Rang und<br />
Namen hat.<br />
Die Fahrzeughersteller Mercedes-Benz, Ford Iveco,<br />
Renault und Volvo zeigen ihre Neuheiten.<br />
Mercedes-Benz präsentiert den neuen Actros,<br />
Ford zeigt den F-Max, der den Titel «Truck of the<br />
Year <strong>2019</strong>» trägt, und Iveco bringt den S-Way als<br />
Schweizer Premiere und Renault eine Sonderedition<br />
des T-Modells: die «Berliet-Sonderedition<br />
Schweiz» zu Ehren des legendären französischen<br />
Lastwagenbauers Berliert. Ausserdem verspricht<br />
Sprecherin Daniela Schifferle «eine ganz grosse<br />
Überraschung», die sie nicht verraten wolle. Und<br />
Volvo setzt auf alternative Antriebstechnologien:<br />
Am Stand zeigen die Schweden ein reines Elektrofahrzeug<br />
sowie einen LNG-Truck.<br />
Zu den Highlights der Transport-CH gehört<br />
erneut der Testdrive. Auf 600 Metern<br />
können Fahrzeuge mit alternativen<br />
Antriebstechnologien getestet werden, namentlich<br />
der Mercedes-Benz eVito, der Renault<br />
Master Z.E. und der Man eTGE.<br />
Auch Prominenz wird vor Ort sein: Bei Mercedes-Benz<br />
wird «Trucker-Fee» Patrizia Baumgartner<br />
erwartet, bei Iveco macht am Eröffnungstag<br />
Schwingerkönig Christian Stucki<br />
seine Aufwartung.<br />
Die Transport-CH findet alle zwei Jahre statt<br />
und feiert dieses Jahr ihr 10-Jahr-Jubiläum.<br />
«e-motions» lautete das Motto vor zwei<br />
Jahren, «eVolution» heisst es heuer. Das<br />
8<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
Transport-CH<br />
Öffnungszeiten<br />
Donnerstag, 14. <strong>November</strong>: 9 bis 18 Uhr<br />
Freitag, 15. <strong>November</strong>: 9 bis 18 Uhr<br />
Samstag, 16. <strong>November</strong>: 9 bis 18 Uhr<br />
Sonntag, 17. <strong>November</strong>: 9 bis 16 Uhr<br />
Eintrittspreise<br />
Erwachsene: 22 Franken<br />
AHV, Lehrlinge, Studenten, Soldaten in<br />
Uniform: 15 Franken<br />
Geschlossene Gruppen ab 12 Personen, pro<br />
Person über 16 Jahre: 15 Franken<br />
Besucher mit Eintrittsgutschein: gratis<br />
Kinder bis 16 Jahre in Begleitung eines<br />
Erwachsenen: gratis<br />
Weitere Infos: www.transport-ch.com<br />
kleine «e» ist Programm: Auch im Bereich<br />
Nutzfahrzeuge stehen die Zeichen auf Elektrifizierung<br />
<strong>–</strong> aber nicht nur. «‹eVolution› bedeutet,<br />
dass die Fortschritte in der sauberen Dieseltechnologie<br />
ebenso ihren Platz haben wie<br />
die Elektro- und die Erdgasmobilität sowie die<br />
Brennstoffzellentechnologie», sagt OK-Präsident<br />
Dominique Kolly. Man wolle 20 Jahre<br />
nach der Erstaustragung des Nutzfahrzeugsalons,<br />
der 1999 als regionale Messe des Garagen-<br />
und Carrosseriegewerbes im Kanton Freiburg<br />
lanciert worden war und der mittlerweile<br />
das Ausstellungsgelände der Bernexpo füllt,<br />
«relevanten Themen einen Platz einräumen».<br />
Daneben bedeute «eVolution», dass man die<br />
Gegenwart mit der Zukunft und der Vergangenheit<br />
verbinde. Neben der Teststrecke für<br />
alternative Antriebstechnologien werden auch<br />
historische Fahrzeuge zu sehen sein.<br />
Es gibt kabellose Alternativen: Der Migros<br />
Genossenschaftsbund sucht technologieoffen<br />
nach klimafreundlichen Antriebstechnologien<br />
und fördert LKW mit alternativem<br />
Antrieb, die Strom und Wasserstoff aus erneuerbaren<br />
Quellen oder im Inland hergestelltem<br />
Biogas beziehen. Der orange Riese<br />
hat angekündigt, einen Elektro-Lastwagen,<br />
ein gasbetriebenes Nutzfahrzeug und einen<br />
Brennstoffzellen-LKW nach Bern zu bringen.<br />
Neben den Herstellern von leichten und<br />
schweren Nutzfahrzeugen und den Produzenten<br />
von Aufbauten werden auch zahlreiche<br />
Anbieter von Produkten und Dienstleistungen<br />
im Aftersales-Bereich in der Bernexpo<br />
ausstellen. Ihnen soll insbesondere nach den<br />
Entwicklungen und angekündigten Veränderungen<br />
im Bereich Fachmessen <strong>–</strong> insbesondere<br />
am Auto-Salon in Genf <strong>–</strong> ein Schaufenster<br />
geboten werden. «Bereiche wie Betriebsstoffe,<br />
Reifenangebote, aber auch die Intralogistik<br />
oder Werkstatteinrichtungen passen bestens<br />
ins Umfeld der Nutzfahrzeugbranche», ist CEO<br />
Jean-Daniel Goetschi überzeugt.<br />
Auch der AGVS als Branchenverband der<br />
Schweizer (Nutzfahrzeug-)Garagisten wird in<br />
Bern vertreten sein. Er wird seine grosse Vielfalt<br />
an beruflichen Grundbildungen präsentieren<br />
<strong>–</strong> schwergewichtig Automobil-Mechatroniker/-in<br />
und Automobil-Fachmann/-frau in der<br />
Fachrichtung Nutzfahrzeuge.<br />
Abgerundet wird die Transport-CH durch<br />
ein hochkarätig besetztes «Mobility Forum»<br />
(siehe Seite 12) am Auftakttag, ein bewährtes<br />
und hochwertiges Gastronomiekonzept sowie<br />
ein reichhaltiges Vergnügungsprogramm für<br />
Gross und Klein.<br />
Dieser Mix aus Sales und Aftersales, aus<br />
Business und Spass, aus Fachwissen und<br />
Geselligkeit machen die Transport-CH erst<br />
zu dem, was sie ist: eine Messe von Profis<br />
für Profis. <<br />
Die Antriebe in der Übersicht ab<br />
Seite 10<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>9
NUTZFAHRZEUGE<br />
Elektro: Migros<br />
Auf Samtpfoten durch Zürich<br />
Auf den ersten Blick unterscheidet den eActros<br />
wenig von seinen dieselbetriebenen Cousins<br />
aus dem Hause Mercedes-Benz. Wenn<br />
da die himmelblauen Streifen am Kühlergrill<br />
nicht wären. Seit einigen Wochen testet die<br />
Migros den vollelektrischen Lastwagen und<br />
transportiert Lebensmittel von der Betriebszentrale<br />
der Migros Zürich in die städtischen<br />
Filialen. Was ihn vom Actros wirklich unterscheidet,<br />
liegt im Verborgenen unterhalb des<br />
Rahmens nahe der Radnaben der Hinterachse.<br />
Hier befinden sich statt des Dieselmotors<br />
zwei leistungsstarke Elektromotoren.<br />
CNG: Bürgin<br />
Migros setzt auf die vollelektrischen Lastwagen eActros von Mercedes-Benz.<br />
Mercedes-Benz will den 25-Tönner bis 2021<br />
zur Marktreife bringen. Bis dahin wird das<br />
Fahrzeug gründlich getestet <strong>–</strong> unter anderem<br />
bei der Migros Genossenschaft Zürich<br />
und neu auch bei der Migros Genossenschaft<br />
Basel. Die Migros Zürich rollt seit Juni <strong>2019</strong><br />
elektrisch durch die Strassen der grössten<br />
Schweizer Stadt und rund um den Zürichsee.<br />
Die Erfahrungen seien sehr positiv, sagt Marco<br />
Grob, Leiter Transport bei der Migros Zürich:<br />
«Chauffeure haben Diesel im Blut. Doch<br />
nach anfänglicher Skepsis überwog die Freude<br />
am neuen Fahrzeug sehr schnell.» Das angenehme<br />
Fahrverhalten in Kombination mit<br />
dem hohen Drehmoment habe die Chauffeure<br />
überzeugt.<br />
Rund 150 bis 200 Kilometer sind für den regionalen<br />
Einsatzzweck ausreichend, in drei<br />
Auf alternativen Wegen<br />
Beat Bürgin bezeichnet sich selbst als «Technikfreak».<br />
Der Transporteur aus Schaffhausen,<br />
der den Familienbetrieb gemeinsam mit<br />
seinem Bruder Thomas führt, beschäftigte<br />
sich schon vor zehn Jahren mit Erdgas und<br />
Biogas. «Damals war die Technik noch nicht<br />
so weit.» Jetzt ist sie es: Seit Januar ist die<br />
Bürgin Transporte AG mit zwei CNG-LKW<br />
von Scania unterwegs. Die Erfahrungen seien<br />
durchwegs positiv, fasst Beat Bürgin nach<br />
zehn Monaten zusammen: «Die Fahrzeuge<br />
sind alltagstauglich, praktisch störungsfrei<br />
und sauber.» Dank Emissionszertifikaten der<br />
SH Power, der Energieversorgung Schaffhausen<br />
und Neuhausen a.Rh., sind die Bürgins<br />
<strong>2019</strong> komplett CO 2<br />
-neutral unterwegs. «Das<br />
ist unser Beitrag, den wir als Transporteure<br />
für mehr Nachhaltigkeit leisten können.»<br />
Die Bürgin Transporte AG setzt einen Scania<br />
G410 B 6x2*4 mit Kühleinrichtung für den<br />
Transport von pharmazeutischen Produkten<br />
zwischen dem Flughafen Zürich-Kloten<br />
Die Bürgin Transporte AG setzt auf CNG-LKW von Scania.<br />
und einem grossen lokalen Pharmaunternehmen<br />
in Schaffhausen ein. Einen Sattelzug mit<br />
derselben Motorisierung nutzt er für regionale<br />
Transporte rund um Schaffhausen. Beat<br />
Bürgin: «Dadurch stellt auch die Reichweite<br />
von 460 Kilometern keinerlei Einschränkung<br />
Stunden ist er vollständig geladen. Deutlich<br />
tiefer als beim vergleichbaren Diesel sind die<br />
Betriebskosten <strong>–</strong> trotz 100 Prozent erneuerbarem<br />
Strom. Marco Grob: «Trotz der höheren<br />
Anschaffungskosten wird der eActros infolge<br />
des geringen Stromverbrauchs und der Befreiung<br />
der Emissionsabgaben nach rund fünf<br />
Betriebsjahren das wirtschaftlichere Fahrzeug<br />
sein.» <<br />
dar.» Der 13-Liter-Motor mit 410 PS sorgt bei<br />
<strong>11</strong>00 bis 1400 U/min für ein Drehmoment von<br />
2000 Nm. «Dieses Drehmoment ist praktisch<br />
identisch mit jenem eines Dieselmotors der<br />
gleichen Grösse.» <<br />
10<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
LNG: Lidl<br />
Ein grosses Ziel vor Augen<br />
Der Discounter Lidl hat sich für LNG entschieden<br />
und dafür eigens eine Tankstelle am<br />
Hauptsitz in Weinfelden TG in Betrieb genommen.<br />
Zwei weitere sind im Raum Sévaz/Estavayer-le-Lac<br />
sowie in Gunzgen geplant. Während<br />
LNG in den Nachbarländern bereits gut<br />
etabliert ist, fehlt in der Schweiz noch eine entsprechende<br />
Tankstellen-Infrastruktur.<br />
LNG steht für Liquefied Natural Gas und ist<br />
auf minus 160 Grad Celsius gekühltes Methan.<br />
Das gleiche Methan (CH 4<br />
), das als CNG<br />
(Compressed Natural Gas) auf 200 bar komprimiert<br />
PW und Nutzfahrzeuge antreibt.<br />
Im Vergleich zum Dieselfahrzeug stossen<br />
mit LNG betriebene Fahrzeuge zehn bis<br />
15 Prozent weniger CO 2<br />
, 35 Prozent weniger<br />
Stickoxide und 95 Prozent weniger Feinstaub<br />
aus. Und: Sie sind 50 Prozent leiser als Diesel-<br />
LKW. Salopp ausgedrückt, wird der «Brummi»<br />
zum «Flüsti».<br />
Gemeinsam mit seinem Logistikpartner<br />
Krummen Kerzers will sich Lidl vom Diesel<br />
verabschieden. Bis 2020 will Lidl der nachhaltigste<br />
Discounter der Schweiz werden, bis<br />
2030 seine gesamte Logistik weitgehend CO 2<br />
-<br />
frei betreiben. «LNG steht dem Diesel weder<br />
bei der Reichweite noch bei der Nutzlast<br />
nach», sagt Transporteur Martin Krummen.<br />
Der Anschaffungspreis eines LKW ist zwar<br />
höher als bei einem dieselbetriebenen Fahrzeug.<br />
Über die gesamte Lebensdauer von acht<br />
Jahren aber rechne sich der Truck. Für geringere<br />
Kilometerleistungen unter <strong>11</strong>0 000 Kilometer<br />
sei CNG die bessere Lösung als LNG,<br />
sagt Thomas Rücker, CEO von Iveco Schweiz.<br />
«Je mehr Kilometer ich zurücklege, desto<br />
günstiger wird das LNG-Fahrzeug.» Und Kosten<br />
spielen bei einem Discounter ja immer<br />
eine Rolle. <<br />
Lidl-Lastwangen tanken neu LNG.<br />
Wasserstoff: Coop<br />
Weltpremiere in der 34-Tonnen-Klasse<br />
Der Grossverteiler Coop setzt auf den umweltfreundlichen<br />
Wasserstoff (H 2<br />
). Die Firma<br />
Esoro aus Fällanden hat für Coop den weltweit<br />
ersten Lastwagen mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie<br />
der 34-Tonnen-Klasse entwickelt.<br />
Speziell im Schwerverkehr und der Industrie gilt<br />
Wasserstoff als Schlüsselelement für eine Energiewende.<br />
H 2<br />
kann durch das elektrochemische<br />
Zerlegen von Wasser mittels elektrischen Stroms<br />
(Elektrolyse) gewonnen werden. Im Vordergrund<br />
steht die H 2<br />
-Produktion in sonnen- oder windreichen<br />
Gegenden (beispielsweise Nordafrika). Es<br />
besteht jedoch auch die Möglichkeit, mit Stromüberschüssen<br />
<strong>–</strong> wenn Sonne oder Wind in Spitzenzeiten<br />
mehr elektrischen Strom liefern als benötigt<br />
wird <strong>–</strong> H 2<br />
zu produzieren. Im Hinblick auf<br />
die Klimaneutralität ist dabei der Einsatz von erneuerbarer<br />
Energie ein Muss. H 2<br />
ist gasförmig<br />
und kann unter hohem Druck und bei tiefen<br />
Temperaturen gut gelagert werden.<br />
Für die Umwandlung von H 2<br />
in mechanische<br />
Energie stehen zwei Verfahren zur Verfügung:<br />
• Brennstoffzelle: Umwandlung<br />
in elektrische Energie und Antrieb<br />
durch Elektromotoren<br />
• Verbrennungsmotor: direkte<br />
Umwandlung in speziell umgerüsteten<br />
Dieselmotoren<br />
Beide Verfahren eignen sich hervorragend für<br />
den Langstreckeneinsatz. Das Tanken geht<br />
schnell und bei der Umwandlung entsteht lediglich<br />
Wasser.<br />
In einem gemeinsamen Projekt bereiten auch<br />
Hyundai Motor und H 2<br />
Energy die Einführung<br />
schwerer Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff-Elektroantrieb<br />
für den Schweizer Markt<br />
vor. Die ersten 50 Einheiten dieser umweltfreundlichen<br />
Nutzfahrzeuge sollen 2020 auf<br />
die Strasse kommen.<br />
Die Ingenieure des Münchner Start-up-Unternehmens<br />
Keyou favorisieren insbesondere für<br />
Nutzfahrzeuge und Baumaschinen dagegen<br />
herkömmliche mit H 2<br />
-Gas betriebene (Diesel-)Verbrennungsmotoren.<br />
An den mit Abgasturboladern<br />
aufgeladenen Dieselmotoren<br />
werden hauptsächlich die Brennräume, die<br />
Zylinderköpfe sowie die Luftzuführung modifiziert.<br />
Hinzu kommen besondere Injektoren<br />
und eine gebräuchliche Zündanlage.<br />
Vorab bezüglich der Tankstellendichte steckt der<br />
Antrieb mit H 2<br />
noch in den Kinderschuhen. Der<br />
Förderverein H 2<br />
Mobilität Schweiz geht jedoch<br />
davon aus, dass bis 2023 ein flächendeckendes<br />
Netz von 100 Tankstellen verfügbar sein wird. <<br />
Coop setzt auf Wasserstoff H 2<br />
.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong><strong>11</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
Mobility Forum<br />
Der Schlüssel für die<br />
Mobilität von morgen?<br />
Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon Transport-CH ist mehr als ein Branchentreffpunkt und eine Verkaufsmesse. Am<br />
Fachkongress Mobility-Forum am Auftakttag, dem 14. <strong>November</strong>, diskutieren Experten über die Mobilität von morgen.<br />
sco. «Die Transport-CH hat es sich zum Ziel<br />
gemacht, Informationen zu wichtigen aktuellen<br />
Themen zu vermitteln», erklärt Messeleiter<br />
Jean-Daniel Goetschi die Hintergründe der<br />
Fachveranstaltung. Im Zentrum stehen dabei<br />
Informationen aus erster Hand über die laufenden<br />
Entwicklungen in der Mobilität und<br />
über neue Technologien.<br />
Im Zentrum stehen die Energieeffizienz, mit<br />
der gegen den CO 2<br />
-Ausstoss und den damit<br />
verbundenen Klimawandel vorgegangen werden<br />
soll. Alternative Antriebstechnologien<br />
werden von den Forumsteilnehmern unter<br />
verschiedensten Aspekten unter die Lupe genommen.<br />
Diskutiert wird insbesondere über<br />
die Klimapolitik, die Erdgasmobilität (CNG/<br />
LNG), die Brennstoffzellen-Technologie, die<br />
Elektromobilität sowie das Fallbeispiel der<br />
Migros. Sie hat sich im Bereich Transport/<br />
Logistik der Dekarbonisierung verschrieben.<br />
Die Referenten:<br />
• Christian Bach, Leiter der Abteilung<br />
Fahrzeugantriebssysteme der Empa in<br />
Dübendorf, beschäftigt sich schwerwiegend<br />
mit Mobilität, die wenig CO 2<br />
und<br />
Schadstoffe produziert.<br />
• Rainer Deutschmann ist Leiter<br />
der Direktion Logistik Transport<br />
des Migros Genossenschaftsbunds.<br />
Er setzt sich für innovative<br />
Lösungen im Güterverkehr ein.<br />
• Philipp Dietrich ist CEO der H 2<br />
Energy AG.<br />
Er hat an der ETH Zürich als Maschinenbauingenieur<br />
doktoriert und will<br />
Wasserstoff aus erneuerbarer Energie zu<br />
einem Grundpfeiler des Energiesystems<br />
machen.<br />
• Bastien Girod ist Umweltwissenschaftler<br />
und politisiert seit 2007 für die Grünen<br />
im Nationalrat. Der ETH-Privatdozent<br />
beschäftigt sich hauptsächlich<br />
mit Fragen des Klimaschutzes und der<br />
Kreislaufwirtschaft.<br />
• Reiner Langendorf ist Geschäftsführer<br />
der Quality Alliance Eco-Drive. Die Initiative,<br />
in der der AGVS via AutoEnergieCheck<br />
als Projektpartner mit von der<br />
Partie ist, setzt sich für eine ökologische,<br />
sparsame und sichere Fahrweise ein.<br />
• Dominik Moor ist Flottenspezialist der<br />
Marke Seat. Er bildet bei Firmenkunden<br />
die Schnittstelle zwischen den Schweizer<br />
Seat-Händlern und der spanische<br />
VW-Tochter. Dabei bildet die CNG-Technologie<br />
eine wesentliche Rolle.<br />
• Jürg Röthlisberger ist seit 2015 Direktor<br />
des Bundesamts für Strassen (Astra), der<br />
Fachbehörde für die Strassen infrastruktur<br />
und den individuellen Strassenverkehr.<br />
Moderiert wird das Mobility-Forum von Karin<br />
Frei. Die Journalistin moderierte von 20<strong>11</strong> bis<br />
2017 die TV-Sendung «Der Club» auf SRF 1.<br />
Durchgeführt wird der Anlass gemeinsam mit<br />
dem Schweiz. Fahrlehrerverband SFV. Das Mobility-Forum<br />
am 14. <strong>November</strong> beginnt um<br />
9.30 Uhr und dauert bis 14.30 Uhr. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
mobility-forum.org<br />
Autoberufe haben Zukunft: Der<br />
AGVS an der Transport-CH<br />
Kaum eine Branche bietet eine derart grosse<br />
Vielfalt an beruflichen Grundbildungen wie<br />
das Autogewerbe. Der AGVS stellt an der<br />
Transport-CH seine Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
in den Fokus.<br />
Dabei geht es in erster Linie um die<br />
technischen Berufe in den Bereichen Nutzfahrzeuge<br />
und Personenwagen. Jedes Jahr<br />
beginnen 2600 bis 2700 junge Frauen und<br />
Männer eine Lehre als Automobil-Mechatroniker/-in<br />
(4 Jahre), Automobil-Fachmann/-<br />
frau (3 Jahre) oder Automobil-Assistent/-in<br />
(2 Jahre). Sie alle vereint die Aussicht auf<br />
eine berufliche Tätigkeit in einer ungemein<br />
dynamischen Branche.<br />
Für den Auftritt an der Transport-CH hat<br />
sich der AGVS mit seinen Partnerverbänden<br />
zusammengetan. Auf dem grosszügigen,<br />
260 m 2 grossen Stand «Berufswelt Mobilität»<br />
präsentieren sich neben dem Schweizer<br />
Garagistenverband AGVS auch Carrosserie<br />
Suisse, Les Routiers Suisses, Auto-Schweiz,<br />
der Nutzfahrzeugverband Astag, die Vereinigung<br />
der Schweizer Transportdisponenten,<br />
der Verband freiberuflicher Fahrzeugsachverständiger<br />
Schweiz, der Swiss Automotive<br />
Aftermarket und die Armee. Die Besucherinnen<br />
und Besucher haben die Gelegenheit,<br />
einen kleinen Modell-LKW zusammenzubauen,<br />
ihn zu bemalen und anschliessend als Souvenir<br />
mit nach Hause zu nehmen. «Wir zielen<br />
damit natürlich auf die Jugendlichen. Ihnen<br />
wollen wir unsere Berufe näherbringen»,<br />
sagt Olivier Maeder vom AGVS.<br />
Zu den technischen Grundbildungen in den<br />
Schweizer Garagen kommen Berufslehren im<br />
kaufmännischen Bereich und im Detailhandel.<br />
Der Einstieg in die Berufswelt ist im Autogewerbe<br />
auf unterschiedlichen Stufen möglich<br />
<strong>–</strong> abhängig vom schulischen Leistungsniveau.<br />
autoberufe.ch<br />
Der AGVS zeigt an der Transport-CH die beruflichen<br />
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
12<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Der Reifen- und Räderratgeber powered by Pirelli<br />
So überzeugen Sie Ihre Kunden<br />
von Premiumreifen<br />
Für <strong>AUTOINSIDE</strong> beantwortet Reifenspezialist Elio Rullo viermal pro Jahr Fragen zum Reifen- und Rädergeschäft. Die Beiträge<br />
sind auf einen maximalen Nutzwert ausgerichtet und werden von <strong>AUTOINSIDE</strong>-Partner Pirelli zur Verfügung gestellt.<br />
Für viele Garagisten in der Schweiz hat die Reifensaison bereits begonnen,<br />
für andere steht sie unmittelbar bevor. Diese Saison ist eine ideale Gelegenheit,<br />
mit den Kunden ins (Beratungs-)Gespräch zu kommen. Allerdings<br />
nur, wenn sie gut vorbereitet ist: Sobald im Flachland der erste Schnee fällt<br />
und sich die Autos vor der Garage stauen, um von Sommer- auf Winterreifen<br />
zu wechseln, haben Sie kaum noch Zeit für ein vernünftiges Gespräch.<br />
Deshalb raten wir Ihnen, Ihre Kunden rechtzeitig zu kontaktieren und<br />
zum Reifenwechsel einzuladen. Das schafft einerseits Kundenbindung, andererseits<br />
steuern Sie damit die Auslastung in Ihrer Werkstatt.<br />
Gerade für Garagen, die ein eigenes Reifenhotel führen, lohnt sich die Prüfung<br />
der eingelagerten Reifen. Hier erkennen Sie rasch, welche Reifen noch<br />
eine Saison halten und welchen Kunden Sie einen neuen Satz offerieren<br />
können. Tun Sie dies rechtzeitig! Pirelli unterstützt seine Wiederverkäufer<br />
darin, die Reifensaison optimal zu steuern. Jeder Endkunde, der zwischen<br />
dem 15. September und 30. <strong>November</strong> <strong>2019</strong> einen Satz Pirelli Reifen ab 17<br />
Zoll erwirbt, erhält kostenlos die Autobahnvignette 2020. Voraussetzung<br />
ist eine Registrierung unter www.pzeroclub.ch. So können Händler ihre<br />
Kunden dazu motivieren, bereits früh in der Saison die Reifen zu wechseln.<br />
Der P ZERO CLUB erfreut sich steigender Beliebtheit <strong>–</strong> weit mehr als<br />
40 000 Mitglieder werden regelmässig über Neuheiten informiert und geniessen<br />
attraktive Promotionen.<br />
Durch die Mitgliedschaft im P ZERO CLUB profitieren Endkunden automatisch<br />
von der kostenlosen, zweijährigen Reifenversicherung «Tyrelife»<br />
für ihre registrierten Reifen. Werden die Reifen durch Stösse an einer Bordsteinkante,<br />
Nägel oder andere Gegenstände, sowie Schnitte, Stiche oder<br />
Brand beschädigt, bietet «Tyrelife» den vollumfänglichen Reifenersatz in<br />
den ersten 24 Monaten ab Kaufdatum bis zu einer Profiltiefe von 4 Millimetern.<br />
«Tyrelife» übernimmt A im Schadensfall die Kosten für die Reifen-<br />
B<br />
und Ventilmontage bis zu B 30 Franken. Ganz wichtig: «Tyrelife» und<br />
C<br />
die kostenlose Vignette<br />
D<br />
sind nur für Endkunden, die ihre Reifen bei<br />
einem der rund 1000 E teilnehmenden Händlern in der Schweiz kaufen.<br />
Damit bietet Pirelli seinen Händlern wertvolle Argumente, mit<br />
F<br />
G<br />
denen sie sich gegenüber der Online-Konkurrenz abheben können.<br />
Die Vignette und die Versicherung sind zwei Argumente, mit denen Sie<br />
auch preissensible Endkunden von einem Premiumreifen überzeugen können.<br />
Ein weiteres Argument für dieses Kundensegment ist der Rollwiderstand:<br />
Die EU kennt ein siebenstufiges Reifenlabel, von A bis G. Ein Reifen<br />
mit Label B schlägt einen Reifen mit Label F im Rollwiderstand um ganze<br />
0,4 Liter auf 100 Kilometer. Ein Durchschnittsfahrer mit rund 15 000 Kilometern<br />
Jahresleistung spart also mit einem Premiumreifen rund 60 Liter<br />
Treibstoff oder 100 Franken. Mit anderen Worten: Budgetreifen lohnen<br />
sich nur auf den ersten Blick.<br />
Und von den sicherheitsrelevanten Merkmalen haben wir noch gar nicht<br />
gesprochen. Im Winter ist vor allem der Bremsweg auf nasser Fahrbahn<br />
ein ganz entscheidendes Kriterium. Auch hier gibt es gewaltige Unterschiede:<br />
Zwischen dem Bremsweg eines Reifens der Kategorie B und einem Reifen<br />
der Kategorie E bei 80 km/h liegen neun Meter Differenz. Das sind<br />
neun Meter, die sehr entscheidend sein können! <<br />
Hinweis: 5 m<br />
mehr sind etwa<br />
30 km/h Aufprallgeschwindigkeit.<br />
15<br />
m mehr sind schon<br />
über 50 km/h Aufprallgeschwindigkeit<br />
(Abhängig von Ausgangsgeschwindigkeit<br />
und mittlerer<br />
Verzögerung).<br />
Hinweis: 0,5 l mehr<br />
Spritverbrauch auf<br />
100 km entsprechen<br />
etwa 12 g CO 2<br />
Mehrausstoss pro<br />
gefahrenen km.<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
B<br />
B<br />
Die Nasshaftung der Reifen ist entscheidend<br />
für die Sicherheit beim Fahren. Der Bremswegunterschied<br />
von einer Klasse zur nächsten<br />
liegt, auf nasser Fahrbahn und einer Ausgangsgeschwindigkeit<br />
von 80 km/h, zwischen 3 bis<br />
6 m. Das wiederum bedeutet eine Aufprallgeschwindigkeit<br />
von bis zu 30 km/h auf Grund<br />
des verlängerten Bremsweges.<br />
<br />
Mehr als 18 Meter<br />
<br />
Elio Rullo ist seit 30 Jahren in der Reifenbranche<br />
tätig und einer der profundesten<br />
Kenner des Reifengeschäfts in der Schweiz.<br />
Bei der Pirelli Tyre (Suisse) SA bekleidete er in<br />
den letzten drei Jahrzehnten verschiedene<br />
Positionen, unter anderen jene des Leiters<br />
Motorsport. Heute ist er verantwortlich für<br />
Kundendienst und Technik.<br />
A <strong>–</strong> B: 3m<br />
B <strong>–</strong> C: 4m<br />
C <strong>–</strong> E: 5m<br />
E <strong>–</strong> F: 6m<br />
Das Zapfsäulen-Symbol steht für den Rollwiderstandsbeiwert.<br />
Durch die Reduzierung des<br />
Rollwiderstandes wird Kraftstoff und somit CO 2<br />
eingespart. Eine Verbesserung von einer Klasse zur<br />
nächsten bedeutet ungefähr die Einsparung von 2.5<br />
bis 4.5% für ein Auto und 5 bis 8% für einen LKW.<br />
Anders ausgedrückt 0,1 bis 0,15 Liter Kraftstoff<br />
auf 100 km beim PW. Zwischen A und G liegen so<br />
etwa 0,5 bis 0,7 I Mehr- bzw. Minderverbrauch, bei<br />
typischen mittleren Fahrzeug-Verbrauchswerten.<br />
<br />
bis 0,66l/100 km<br />
<br />
A <strong>–</strong> B: 0,10l<br />
B <strong>–</strong> C: 0,12l<br />
C <strong>–</strong> E: 0,14l<br />
E <strong>–</strong> F: 0,15l<br />
F <strong>–</strong> G: 0,15l<br />
www.pirelli.ch / elio.rullo@pirelli.com<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
B<br />
B<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>13
NUTZFAHRZEUGE<br />
4 Fragen an<br />
Kundenkontakte und die<br />
Zukunft vor Augen<br />
Rund 250 Aussteller werden an der 10. <strong>Ausgabe</strong> der Transport-CH in Bern ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
präsentieren. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat einigen von ihnen den Puls gefühlt. André Bissegger<br />
Riccardo De Pieri, Geschäftsführer<br />
Dautel AG.<br />
Herr De Pieri, welche Bedeutung hat die<br />
Transport-CH für die Branche?<br />
Riccardo De Pieri, Geschäftsführer Dautel<br />
AG: Die Transport-CH ist die wichtigste Fachmesse<br />
der NFZ-Branche mit internationalem<br />
Charakter. Sie ist für Fachbesucher aus der ganzen<br />
Schweiz und dem angrenzenden Ausland<br />
eine exzellente Plattform für Investitionsentscheidungen.<br />
Zudem kann man sich mit einem<br />
zeitlich komprimierten Aufwand über die neuesten Produktinnovationen<br />
informieren. Die Transport-CH vereint Transport, Spedition und<br />
Logistik unter einem Dach und bietet die idealen Rahmenbedingungen,<br />
um aktuell anstehende und zukünftige Investitionsentscheidungen zu<br />
treffen. Man trifft konzentriert an vier Messetagen auf ein hochqualifiziertes<br />
Fachpublikum. Die Entscheider tauschen sich vor Ort aus und<br />
Geschäftsabschlüsse können so persönlich angebahnt werden!<br />
Was zeigen Sie den Besuchern an Ihrem Stand in Bern?<br />
Die Dautel AG bietet ausschliesslich Hydraulik-Hebebühnen für Transporter<br />
und LKW in unterschiedlichen Varianten und Grössen an. Bei<br />
Cargotech AG finden sich die Bereiche Verladetechnik, Transport-Behälter<br />
und Ladungssicherung. Grundsätzlich geht es aber immer um<br />
die Transportrationalisierung bei unseren Kunden. Der technische Level<br />
bei den Produkten im Markt ist hoch und mit wenigen Ausnahmen<br />
fast identisch. Matchentscheidend sind letztendlich das Engagement<br />
und die Unterstützung der Kunden bei den Lösungsfindungen. Dann<br />
kommt dazu, dass wir mit unseren beiden Unternehmen eine umfassende<br />
Produktpalette in Sachen Verladetechnik, Ladungssicherung und<br />
Hebetechnik anbieten können. Dank diesem erweiterten Produkteangebot<br />
können wir unsere Kunden meist umfassender bedienen als andere<br />
Marktteilnehmer.<br />
Auf was freuen Sie sich besonders an der Transport-CH?<br />
Grundsätzlich habe ich Menschen gerne. Die Transport-CH ist auch<br />
eine grosse Kontaktbörse, wo man Geschäftsfreundschaften pflegen<br />
kann. Darauf freue ich mich am meisten! Die Fachbesucher der Transport-CH<br />
sind so vielfältig wie die Nutzfahrzeugbranche und die Aufgaben,<br />
die mit Hilfe der unterschiedlichen Konzepte gelöst werden. Wenn<br />
Dautel und/oder Cargotech dabei helfen können, erfüllt es mich umso<br />
mehr mit Freude und Genugtuung.<br />
Welchen Trend der NFZ-Branche behalten Sie im Auge und wieso?<br />
In naher Zukunft soll alles laut- und abgaslos werden. Wie wird also der<br />
Antrieb der Fahrzeuge der Zukunft aussehen? Kurzfristig kann Elek-<br />
tromobilität die Städte entlasten. Dort müssen wir geräuscharme und<br />
‹saubere› Hebebühnen anbieten können. Transportrationalisierung ist<br />
das zentrale Thema bei den Unternehmen, wenn es um Geldeinsparungen<br />
geht. Unsere Kunden sind deshalb die interessantesten Trendsetter.<br />
Aus deren Ideen und Bedürfnisse ergeben sich oftmals Konzepte<br />
respektive Produkte, die auch bei anderen Kunden auf grosses<br />
Interesse stossen. Wir sind daher offen für Neues und bieten Hand bei<br />
der Umsetzung.<br />
Ferdinand Smolders,<br />
Geschäftsführer KSU<br />
A-Technik AG<br />
Herr Smolders, welche Bedeutung hat die<br />
Transport-CH für die Branche?<br />
Ferdinand Smolders, Geschäftsführer KSU<br />
A-Technik AG: Für uns als führenden Gesamtanbieter<br />
von Werkstatteinrichtungen, Waschanlagen<br />
und Werkzeugen ist die Transport-CH<br />
eine ausgezeichnete Plattform, um uns im Premiumbereich<br />
für Unterhaltsfirmen von Verkehrsmitteln<br />
zu präsentieren. Dazu kommt,<br />
dass die Transportbranche zukünftig gegenüber<br />
dem Individualverkehr zunehmen wird. Gründe dafür sind der<br />
stetig steigende Internethandel und das wachsende Bedürfnis im öffentlichen<br />
Verkehr.<br />
Was zeigen Sie den Besuchern an Ihrem Stand in Bern?<br />
Wir zeigen unsere Stärken in unseren drei Schwerpunktbereichen<br />
und präsentieren in jedem Bereich unsere Premiumprodukte verbunden<br />
mit unseren exzellenten Kundendienstleistungen. Im Fokus steht<br />
hier unser «KSU 360° Service». Hervorzuheben sind unter anderem<br />
im Waschbereich unser Selbstbedienungswaschanlagen von «Moog<br />
Car Wash by KSU», im Werkstattbereich die Hunter LKW-Achsvermessung<br />
und im Werkzeugbereich die automatische Werkzeugüberwachung<br />
ATC von Snap On.<br />
Auf was freuen Sie sich besonders an der Transport-CH?<br />
Auf viele Kundenkontakte, interessante Gespräche und speziell auf<br />
unser neues Messestandkonzept, dank dem wir die Kunden digital<br />
unterstützt auf moderne und zeitgemässe Art beraten werden.<br />
Welchen Trend der NFZ-Branche behalten Sie im Auge und wieso?<br />
Im Fokus stehen für uns die Unterhaltsfirmen, die täglich dafür sorgen,<br />
dass der noch zunehmende Nutzfahrzeugpark jederzeit einsatzbereit<br />
ist. Sie werden sich in Zukunft in ihrer Organisation und Einrichtung<br />
noch mehr professionalisieren müssen. Genau diese Unterstützung für<br />
14<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
die erfolgreiche Umsetzung bieten wir durch unsere Fachkompetenz<br />
in der Beratung, unser Produktesortiment und unseren Kundendienst.<br />
René Wasem, Leiter<br />
Produktmanagement und<br />
Marketing Matik AG<br />
Herr Wasem, welche Bedeutung hat die<br />
Transport-CH für die Branche?<br />
René Wasem, Leiter Produktmanagement<br />
und Marketing Matik AG: Die Transport-CH<br />
ist alle zwei Jahre DIE Messe für die Branche.<br />
Da treffen sich nicht nur die Fahrzeuginteressierten,<br />
die ein Fahrzeug kaufen wollen oder<br />
sich einfach nur für Fahrzeuge interessieren.<br />
Es kommen auch alle aus dem Unterhalt- und<br />
Reparaturbereich, von den Fahrzeugvertretungen/Reparaturwerkstätten<br />
bis zum Transporteur/Fuhrparkunternehmer.<br />
Also alle. Die Messe ist auch ideal getimt, nämlich in den Jahren<br />
ohne eine grosse Richt-Messe in Europa, wie die IAA-Nutzfahrzeuge<br />
und auch die Automechanika in Frankfurt.<br />
Was zeigen Sie den Besuchern an Ihrem Stand in Bern?<br />
Wir zeigen eine Übersicht unseres ganzen Angebotes. Vom Produkt bis<br />
zur Dienstleistung wird alles ein Thema sein. Neben Werkstatteinrichtungen<br />
zeigen wir einen Auszug aus dem Angebot von Texa mit Diagnose<br />
und ADAS. Aber auch alle anderen Produkte kommen nicht zu<br />
kurz. Dieses Jahr kommt noch eine Besonderheit hinzu: Wir unterhalten<br />
in den vier Tagen der Messe gemeinsam mit SAF-Holland einen<br />
Stand. Mit diesem Partner pflegen wir eine langjährige Beziehung im<br />
Bereich Trailer und anverwandte Produkte. Es freut uns, dass wir diesen<br />
gemeinsamen Auftritt mit SAF-Holland realisieren konnten und<br />
unsere langjährige Partnerschaft den Kunden deutlich zeigen können.<br />
Auf was freuen Sie sich besonders an der Transport-CH?<br />
Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher, die vielen guten Fachgespräche<br />
in einer angenehmen Atmosphäre und natürlich auch auf gute Geschäfte,<br />
denn das gehört auch dazu. Da sich die Branche trifft, freue ich<br />
mich auch auf viele bekannte Gesichter und auf neue Kontakte, die wir<br />
gemeinsam mit unserer Verkaufsmannschaft finden werden.<br />
Welchen Trend der NFZ-Branche behalten Sie im Auge und wieso?<br />
Die Umweltdiskussion, die in allen Medien präsent ist, hat schon heute<br />
Einfluss auf die Fahrzeugbeschaffung. Dieses Thema gilt es zu verfolgen<br />
und die Angebote auf die sich verändernden Bedürfnisse anzupassen.<br />
Wir rechnen mit Elektrofahrzeugen und mit Gasfahrzeugen. Es wird<br />
spannend sein, zu verfolgen, wie sich die Anteile entwickeln werden,<br />
und darauf zu reagieren. Auch verändern sich unsere Kunden laufend,<br />
passen sich am Markt und dessen Bedürfnissen an. Es gibt nicht viele<br />
Branchen, die auf politische Entwicklungen so schnell reagieren müssen<br />
wie die Transportbranche. Neue Vorschriften und Abgaben werden<br />
immer rasch gefunden und der Transporteur muss auf diese Entwicklungen<br />
unmittelbar reagieren. Das macht die ganze Branche «wach» <strong>–</strong><br />
wir alle sind immer in Bewegung in Richtung Zukunft.<br />
Fortsetzung Seite 16<br />
« Die Schulungen der hostettler autotechnik<br />
ag sind top und im Tagesgeschäft kann<br />
ich auf professionelle Unterstützung und<br />
Informationen zurückgreifen. »<br />
Stefan Wüest<br />
Garage Wüest AG in Ettiswil<br />
« Für unsere Kunden erarbeite ich jedes<br />
Jahr ein aktuelles und praxisbezogenes<br />
Schulungsprogramm. »<br />
Franz Wey<br />
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NUTZFAHRZEUGE<br />
André Repond, Geschäftsführer<br />
Dhollandia-<br />
Vertretung AG<br />
Herr Repond, welche Bedeutung hat die<br />
Transport-CH für die Branche?<br />
André Repond, Geschäftsführer Dhollandia-Vertretung<br />
AG: Persönliche Treffen auf<br />
Messen sind im digitalen Zeitalter wichtiger<br />
denn je. Die Transport-CH ist die Plattform,<br />
um die gesamte Branche zu treffen<br />
und sich über die neusten Entwicklungen zu<br />
informieren.<br />
gibt uns die Gelegenheit, uns persönlich zu präsentieren und im Markt<br />
auszutauschen. Nebst all den neuen Vertriebskanälen im Marketing<br />
können wir uns hier im Turnus von zwei Jahren vorstellen und unsere<br />
Produkte zeigen.<br />
Was zeigen Sie den Besuchern an Ihrem Stand in Bern?<br />
Die Besucher sehen einen kleinen Auszug unseres Portfolios. Unsere<br />
Lösungs- und Dienstleistungsmöglichkeiten sowie unsere Mitarbeiter<br />
mit ihrem Fachwissen stehen dabei aber im Mittelpunkt.<br />
Was zeigen Sie den Besuchern an Ihrem Stand in Bern?<br />
In diesem Jahr besteht unser Fokus darin, die Neuausrichtung der<br />
Dhollandia-Vertretung AG sowie das ausgebaute Produkte- und Dienstleistungs-Portfolio<br />
dem Fachpublikum vorzustellen.<br />
Auf was freuen Sie sich besonders an der Transport-CH?<br />
Ich persönlich freue mich auf die interessanten Begegnungen und der<br />
daraus resultierenden Gespräche.<br />
Welchen Trend der NFZ-Branche behalten Sie im Auge und wieso?<br />
Die Nutzfahrzeugindustrie ist mit verschärften Emissionsvorschriften<br />
konfrontiert. Aktuell gibt es viele Technologien, die mögliche Lösungsalternativen<br />
darstellen. Die Frage, welche Technologie sich durchsetzen<br />
wird, ist spannend nachzuverfolgen.<br />
Erhard Luginbühl, Inhaber<br />
und CEO Luginbühl Fahrzeugtechnik<br />
AG.<br />
Herr Luginbühl, welche Bedeutung hat die<br />
Transport-CH für die Branche?<br />
Erhard Luginbühl, Inhaber und CEO Luginbühl<br />
Fahrzeugtechnik AG: Durch unser<br />
diesjähriges 40-Jahr-Jubiläum sind wir sehr<br />
stark und tief im Nutzfahrzeuggewerbe verankert.<br />
Aus Überzeugung suchen wir immer<br />
wieder Nischen und neue Produkte, um die<br />
Wirtschaftlichkeit und Sicherheit von Nutzfahrzeugen<br />
zu verbessern. Die Transport-CH<br />
ist der Leading-Treffpunkt der Branche. Sie<br />
Auf was freuen Sie sich besonders an der Transport-CH?<br />
Luginbühl Fahrzeugtechnik AG <strong>–</strong> 40 spannende Jahre: Seit nunmehr<br />
als 40 Jahren engagieren wir uns mit unseren Mitarbeitern, Produkten<br />
und Dienstleistungen im gesamten Mobilitätsmarkt insbesondere aber<br />
im Nutzfahrzeugmarkt. Es freut mich, dass uns so viele Kunden, Lieferanten<br />
und eine stattliche Anzahl von Mitarbeitenden über all die Jahre<br />
so treu gefolgt sind. Unser Leitsatz «Ihre Wirtschaftlichkeit ist unser<br />
Antrieb» ist aktueller denn je und verpflichtet uns täglich. All diese<br />
Kunden an der Transport-CH <strong>2019</strong> zu treffen und uns auszutauschen,<br />
darauf freue ich mich sehr. Wir haben im Nutzfahrzeug- und Baumaschinenbereich<br />
so viele grossartige Kunden.<br />
Welchen Trend der NFZ-Branche behalten Sie im Auge und wieso?<br />
Betrieblich halte ich den Regulierungswahn unserer Gesellschaft im<br />
Auge und versuche mit digitalisierten Abläufen sowie unseren Fachkenntnissen<br />
unsere Effizienz hoch zu halten. Dass die Hersteller, sobald<br />
ein Produkt eine gewisse Marktakzeptanz erreicht hat, uns immer<br />
wieder vom Markt drängen, daran sind wir uns gewohnt und nehmen<br />
immer wieder gerne neue Herausforderungen an. <<br />
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16<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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Yokohama (Schweiz) AG<br />
Steigende Anforderungen und<br />
die Antwort der Industrie<br />
Erstmals stellt der japanische Reifenhersteller Yokohama an der Transport-CH aus. CEO Reto Wandfluh setzt sein Hauptaugenmerk<br />
auf Reifen für LKW und Lieferwagen und verspricht eine Weltpremiere in der Bernexpo. Sandro Compagno<br />
Reto Wandfluh ist mit Yokohama erstmals an der<br />
Transport-CH vertreten.<br />
Herr Wandfluh, Yokohama ist in der<br />
Schweiz vor allem als Premiumhersteller<br />
von PW-Reifen bekannt. Nun stellen Sie<br />
erstmals an der Transport-CH aus. Was<br />
zeigen Sie in der Bernexpo?<br />
Reto Wandfluh, CEO Yokohama Schweiz:<br />
Das Hauptaugenmerk wird auf unser LKWund<br />
Lieferwagensortiment gesetzt, wobei<br />
wir drei Produktneuheiten ausstellen werden.<br />
Angefangen mit dem BluEarth 707L,<br />
einem innovativen Langstrecken-Antriebsachsenreifen<br />
für den Autobahnbetrieb, der<br />
dank seiner neu entwickelten Laufflächenmischung<br />
eine lange Lebensdauer und zuverlässige<br />
Traktion bei Nässe und Schnee<br />
erlaubt. Mit dem neuen BluEarth <strong>11</strong>0L im<br />
Lenkachsenbereich präsentieren wir einen<br />
hervorragenden Reifen, der über die «Spiraloop»-Technologie<br />
verfügt. Diese Technologie<br />
minimiert die Ausdehnung und<br />
verhindert eine ungleiche Abnutzung der<br />
Lauffläche. Bei der letzten Produktneuheit<br />
handelt es sich um eine Weltpremiere, weshalb<br />
diese erst am Stand enthüllt wird.<br />
Welche Aktivitäten sind an Ihrem Stand<br />
geplant? Oder anders gefragt: Wieso<br />
soll ein Nutzfahrzeuggaragist genau bei<br />
Yokohama vorbeischauen?<br />
In diesem Jahr werden wir zum ersten Mal<br />
an der Nutzfahrzeugmesse in Bern auftreten<br />
und unsere Produkte den vielfältigen Besuchern<br />
präsentieren. Mit unserem neuen<br />
Stand, einer umfangreichen Produktpalette<br />
und unserem Fachpersonal möchten wir den<br />
Besuchern einen angenehmen und informativen<br />
Standbesuch ermöglichen.<br />
Am Auto-Salon im März sagte General<br />
Manager Takeshi Masatomo, dass<br />
Yokohama weltweit die Nummer 1 bei den<br />
Winterreifen und den sogenannten Hobby-<br />
Reifen für PW, also Sportwagen, Rallye,<br />
Offroad und historische Fahrzeuge, sein<br />
wolle. Welche Ziele verfolgt der Konzern<br />
im Bereich Nfz-Reifen?<br />
Tatsächlich baut Yokohama seit einigen Jahren<br />
das Hobby-Reifensegment mit Extrem-<br />
Offroad-, Oldtimer- und Sportreifen aktiv<br />
aus. Dies bedeutet allerdings nicht, dass<br />
Yokohama in den anderen Bereichen keine<br />
Innovationsziele hat <strong>–</strong> im Gegenteil. Die professionellen<br />
Transportunternehmen stellen<br />
immer höhere Anforderungen an ihre Reifen<br />
und erwarten demzufolge stetige Neuerungen<br />
und optimierte Technologien. Um den<br />
entsprechenden Anforderungen gerecht zu<br />
werden, setzt sich Yokohama für eine permanente<br />
Weiterentwicklung der Reifen ein.<br />
Weshalb wir auch dieses Jahr neue Technologien<br />
und neue Reifenprofile präsentieren<br />
können.<br />
Im PW-Bereich engagiert sich Yokohama<br />
unter dem Label BluEarth und produziert<br />
leichte, umweltfreundliche und sozialverträgliche<br />
Reifen. Lässt sich dieses<br />
Konzept auch auf Nutzfahrzeuge übertragen?<br />
Mit dem BluEarth <strong>11</strong>0 L bieten wir einen<br />
fortschrittlichen Lenkachsreifen mit innovativem<br />
BluEarth-Konzept und «Spiraloop»-<br />
Technologie an. Nebst den nachhaltigen<br />
Aspekten beweist der Reifen ein exzellentes<br />
Nasshandling und eine herausragende<br />
Bremsleistung, eine hohe Langlebigkeit<br />
und Performance. Im Weiteren sind sämtliche<br />
Lastwagen-Reifen nachschneidbar und<br />
runderneuerungsfähig und können somit<br />
einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.<br />
Wie profitiert der Nutzfahrzeuggaragist<br />
von einer Zusammenarbeit mit Yokohama?<br />
Eine Zusammenarbeit mit Yokohama zeichnet<br />
sich für den Nfz-Garagisten dadurch<br />
aus, dass er von einer hohen Warenverfügbarkeit<br />
aus dem Schweizer Lager profitiert<br />
und die Reifen innert 24 Stunden schweizweit<br />
geliefert werden. Zudem profitiert er von<br />
einer engen Zusammenarbeit mit der Schweizer<br />
Verkaufsniederlassung Yokohama (Suisse)<br />
SA und der Unterstützung vom Verkaufsaussendienst.<br />
<<br />
Weitere Infos unter:<br />
de.yokohama.ch<br />
18<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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In den ersten neun Monaten <strong>2019</strong> sind in der Schweiz und im Fürstentum<br />
Liechtenstein 6,7 Prozent mehr neue Nutzfahrzeuge immatrikuliert worden. Vor<br />
allem leichte Nutzfahrzeuge und Wohnmobile haben stark zugelegt.<br />
Sattes Plus: Leichte Nutzfahrzeuge sind in der Schweiz sehr gefragt.<br />
pd. Auto-Schweiz zählt von Januar bis September<br />
33 526 Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen.<br />
Das ist ein Plus von 6,7 Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Leichte<br />
Sachen- sowie Personentransportfahrzeuge<br />
konnten teils stark zulegen, die schweren<br />
Nutzfahrzeuge liegen nur minim unter dem<br />
Vorjahresniveau.<br />
Im September hat die Expertengruppe des<br />
Bundes ihre Aussichten für die Schweizer Konjunktur<br />
revidiert und erwartet nun für <strong>2019</strong><br />
nur noch 0,8 statt 1,2 Prozent Wirtschaftswachstum.<br />
Entlang dieser Aussichten haben<br />
sich auch die Immatrikulationszahlen der neuen<br />
Nutzfahrzeuge entwickelt. Einzig bei den<br />
schweren Sachentransportfahrzeugen steht<br />
nach neun Monaten mit 3397 Zulassungen<br />
ein Minus im Vergleich zu 2018 von 57 Zulassungen<br />
oder 1,7 Prozent Buche. Angesichts<br />
des sehr hohen Vorjahresniveaus ist dieser<br />
leichte Marktrückgang aber zu verkraften.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong><br />
Zahlreicher geworden sind die Lieferwagen<br />
und leichten Sattelschlepper, die den grössten<br />
Teil des Nutzfahrzeugmarktes ausmachen.<br />
25 178 Neuzulassungen bedeuten ein Plus<br />
von 1439 oder 6,1 Prozent zum Vorjahr. «Ein<br />
durchaus beachtlicher Nachfrageschub angesichts<br />
der sich abkühlenden Wirtschaftslage»,<br />
so die Einschätzung von Christoph<br />
Wolnik, Mediensprecher von Auto-Schweiz.<br />
Die Gründe seien schwer zu eruieren. «Der private<br />
Konsum zeigt sich bislang relativ robust<br />
gegenüber den weltwirtschaftlichen Entwicklungen.<br />
Dies könnte Investitionen von KMU,<br />
Transportdienstleistern und anderen Unternehmen<br />
in neue Fahrzeuge nach sich ziehen.»<br />
Auf einer Erfolgswelle reiten auch die Wohnmobile.<br />
In den ersten drei Quartalen des Jahres<br />
sind 4341 neue Camper immatrikuliert<br />
worden, 789 oder 22,2 Prozent mehr als im<br />
vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Hinzu kommen<br />
610 andere Personentransportfahrzeuge<br />
wie Kleinbusse, Cars und Busse. Insgesamt<br />
liegt dieses Fahrzeugsegment mit 4951 Zulassungen<br />
737 Einheiten oder 17,5 Prozent über<br />
dem Vorjahr.<br />
Zusammen mit den 226 310 Personenwagen<br />
wurden im ersten Halbjahr des laufenden Jahres<br />
in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein<br />
insgesamt 259 836 neue Motorfahrzeuge<br />
in Verkehr gesetzt. Im Vergleich zum<br />
entsprechenden Vorjahreszeitraum stellt dies<br />
ein Wachstum um 3 143 Fahrzeuge oder 1,2<br />
Prozent dar. <<br />
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NUTZFAHRZEUGE<br />
Nokian Tyres<br />
«Mit uns kommt man<br />
immer sicher nach Hause»<br />
Antti-Jussi Tähtinen, Vice President Marketing, und Markus Dettwyler, Sales Manager Truck & Heavy Tyres Switzerland,<br />
von Nokian Tyres im Gespräch über die Transport-CH, Herausforderungen bei Nutzfahrzeugreifen und pensionierte<br />
Husky-Hunde. Sandro Compagno<br />
Herr Tähtinen, welche Rolle spielen<br />
Nutzfahrzeuge in Ihrer Strategie?<br />
Antti-Jussi Tähtinen: Nutzfahrzeugreifen<br />
sind ein wichtiger Geschäftsbereich für Nokian<br />
Tyres. Wir entwickeln nicht nur Neureifenprofile,<br />
sondern mit Noktop und E-Tread auch<br />
identische Profillaufstreifen für die Runderneuerung.<br />
Damit garantieren wir eine hervorragende,<br />
immer gleichbleibende Qualität<br />
und Laufleistung über mehrere Reifenleben.<br />
Im Jahr 2018 kündigte Nokian Heavy Tyres<br />
ein gewaltiges Vorhaben an: Die Produktion<br />
von Nutzfahrzeugreifen soll um bis zu 50 Prozent<br />
gesteigert und die Anzahl neuer Produkte<br />
durch hohe Investitionen in Produktion und<br />
Produktentwicklung mehr als verdoppelt werden.<br />
Die Gesamtinvestition beläuft sich auf<br />
rund 70 Millionen Euro. Diese Investitionen<br />
schreiten planmässig voran.<br />
Herr Dettwyler, Nokian Truck Tyres stellt in<br />
Bern an der Transport-CH aus. Was zeigen<br />
Sie dort?<br />
Markus Dettwyler: Wir bringen mehrere<br />
Neuheiten mit nach Bern: Den Nokian Hakkapeliitta<br />
Truck F2 XL in der Dimension<br />
385/65R22.5. Das ist der erste Heavy Duty<br />
Winterreifen für 10 Tonnen Vorderachslasten.<br />
Dann zeigen wir den Nokian Hakkapeliitta<br />
City Bus <strong>–</strong> ein All-Position Winter-/Ganzjahresreifen<br />
mit Seitenwandschutz gegen Bordsteinscheuern.<br />
Auch bei uns zu sehen: die Nokian<br />
Hakka Truck Range, eine neue Reifenfamilie<br />
für den Winter- und Ganzjahreseinsatz, sowie<br />
die Nokian R-Truck Range, eine neue Reifenfamilie<br />
für den gemischten Einsatz auf der Strasse<br />
sowie im Gelände. Wir werden mit unserem<br />
Team vor Ort sein und freuen uns darauf,<br />
unsere Gäste während den vier Tagen begrüssen<br />
zu dürfen. Man findet uns, wie schon im<br />
Jahr 2017, in der Halle 1.2, auf Stand B049.<br />
Antti-Jussi Tähtinen ist Vice President Marketing bei Nokian Tyres.<br />
Im PW-Bereich wird mit dem Aufkommen<br />
der E-Mobilität die Laufruhe eines Reifens<br />
zu einem immer entscheidenderen Kriterium.<br />
Wie sieht das im NFZ-Bereich aus?<br />
Welche Kriterien sind dort wichtig?<br />
Dettwyler: Auch im Nutzfahrzeugbereich<br />
sind Abrollgeräusche ein grosses Thema. Wir<br />
forschen und arbeiten an einer kontinuierlichen<br />
Reduzierung und erreichen heute mit<br />
unserer gesamten Palette, abhängig vom Profil<br />
und Einsatz, Werte von 67 bis 75 Dezibel.<br />
Ein weiteres und sehr wichtiges Krite-<br />
20<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
rium für jeden Flottenbetreiber ist Total Cost<br />
of Ownership TCO oder auf Deutsch die Gesamtbetriebskosten.<br />
Obwohl die Reifen nur<br />
2 bis 3 Prozent der Gesamtbetriebskosten<br />
ausmachen, haben sie grossen Einfluss darauf.<br />
Durch einen niedrigen Rollwiderstand<br />
der Reifen lassen sich der Kraftstoffverbrauch<br />
und damit auch der CO 2<br />
-Ausstoss signifikant<br />
reduzieren. Der leider immer noch oft allein<br />
betrachtete Reifeneinstandspreis oder<br />
Rabatt reflektiert nicht die realen und effektiven<br />
Kosten.<br />
Wie unterscheidet sich das Marketing<br />
für einen PW-Reifen von jenem für einen<br />
NFZ-Reifen?<br />
Tähtinen: Die grössten Unterschiede hängen<br />
mit dem Endverbraucher zusammen, da<br />
die Reifen aus unterschiedlichen Gründen gekauft<br />
werden. NFZ-Reifen sind Investitionsgüter,<br />
die sehr hohe und vielfältige technische<br />
Anforderungen, hohe Betriebssicherheit und<br />
Laufleistung sowie die Runderneuerungsfähigkeit<br />
gewährleisten müssen.<br />
Welche Vorteile zieht der Garagist <strong>–</strong> PW<br />
oder Nutzfahrzeuge <strong>–</strong> aus einer<br />
Zusammen arbeit mit Nokian Tyres?<br />
Dettwyler: Unsere Kunden erhalten Top-Produkte<br />
und Unterstützung von einem führenden<br />
Anbieter für Nachhaltigkeit, dazu ein<br />
begeistertes und professionelles Personal.<br />
Ausserdem profitieren sie von einem erweiterten<br />
Netzwerk und hohen Verfügbarkeiten.<br />
Nokian Tyres möchte weg vom Winterreifenimage.<br />
Ist das der Grund, wieso<br />
der ikonische Nokian-Husky in Rente<br />
geschickt wurde?<br />
Tähtinen: Nokian Tyres hat bereits 1934 den<br />
ersten Winterreifen erfunden und ist seitdem<br />
führend auf dem Gebiet der Winterreifen. Wir<br />
wollen uns auf keinen Fall vom Winterreifenimage<br />
lösen, sondern der Welt mitteilen, dass<br />
die Fahrerinnen und Fahrer mit Reifen von<br />
Nokian Tyres immer sicher nach Hause kommen<br />
<strong>–</strong> egal, unter welchen Bedingungen.<br />
Sie haben das neue Branding vor einem<br />
guten Jahr vorgestellt. Welche Kernbotschaften<br />
wollen Sie damit transportieren?<br />
Tähtinen: Unsere Reifen sind für Menschen<br />
gemacht, die das skandinavische Premium-<br />
Versprechen zu schätzen wissen: Hightech-<br />
Produkte, die nachhaltig hergestellt werden.<br />
Wir halten unser Versprechen auf der Strasse<br />
ein, da unsere Reifen unter allen Bedingungen<br />
Zuverlässigkeit, Leistung, Sicherheit und Sorgenfreiheit<br />
bieten.<br />
Sind konkrete Umsatz- und Wachstumsziele<br />
mit dem neuen Auftritt verbunden?<br />
Tähtinen: Wir haben ehrgeizige Wachstumsziele,<br />
die wir transparent auch auf unseren<br />
Webseiten publizieren. In Mitteleuropa wollen<br />
wir beispielsweise in fünf Jahren um 50 Prozent<br />
wachsen.<br />
Welches Fazit ziehen Sie nach 18 Monaten<br />
mit dem neuen Corporate Design?<br />
Tähtinen: Unsere Markenerneuerung war genau<br />
richtig und wurde von unseren Kunden<br />
und Mitarbeitern positiv aufgenommen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
nokiantyres.ch
NUTZFAHRZEUGE<br />
Die kinetische Energie von<br />
Camions ist aufgrund des<br />
40-Tonnen-Gewichts deutlich<br />
höher als bei Personenwagen.<br />
Fahrerassistenzsysteme unterstützen<br />
den Chauffeur, in seiner<br />
Spur zu bleiben und dank Notbremsassistent<br />
Auffahrunfälle<br />
zu vermeiden. Die Sensorik mit<br />
Radar, Lidar, Kamera und auch<br />
Kommunikation mit anderen<br />
Fahrzeugen (V2X) hilft, bei immer<br />
dichter werdendem Verkehr<br />
die Unfallzahlen zu minimieren.<br />
(Bild Continental)<br />
Technik: Fahrerassistenzsysteme FAS bei Nutzfahrzeugen<br />
Elektronische Schutzengel<br />
obligatorisch an Bord<br />
Die Fahrerassistenzsysteme (FAS) in Nutzfahrzeugen sind Lebensretter erster Güte: Durch die hohe Fahrzeugmasse ist<br />
die kinetische Energie mit Faktor 25 deutlich höher als bei Personenwagen. Ein Unfall hat physikalisch betrachtet damit<br />
grössere Auswirkungen. Die meisten Unfälle sind auf Sekundenschlaf oder Ablenkung des Fahrers zurückzuführen. Rund<br />
40 % der Unfälle betreffen Auffahrunfälle, 20 % durch das Abkommen von der Fahrbahn. Beide Unfalltypen lassen sich mit<br />
modernsten FAS verhindern. Ab 2022 gehören auch Abbiegeunfälle mit Velos der Vergangenheit an. Andreas Senger<br />
In den vergangenen Jahren kamen FAS-Vorgaben<br />
für Nutzfahrzeuge in Europa Schlag<br />
auf Schlag: 2014 die ESP-Pflicht für alle neuen<br />
Lastwagen, 2015 die vor aus schauenden Notbremssysteme<br />
und der Spur verlassenswarner<br />
und seit 2018 müssen Camions ab 3,5 Tonnen<br />
Gesamtgewicht mit einem Notbremssystem<br />
ausgestattet sein, mit dem vor einem<br />
stehenden Hindernis eine Temporeduzierung<br />
von mindestens 20 km/h (bei 80 km/h) erreicht<br />
wird (auch bei stehenden Objekten).<br />
Der Grund liegt auf der Hand. Wenn mit<br />
einem Camion ein Unfall geschieht, ist eine<br />
höhere kinetische Energie im Spiel und die Unfallfolgen<br />
höher.<br />
Auch das eingeschränkte Sichtfeld und die<br />
Bereiche rund ums Fahrzeug, die von Auge<br />
trotz Einsatz vieler Spiegeln und Kameras<br />
nicht einsehbar sind (toter Winkel), machen<br />
neue Systeme unabdingbar. Ab 2022 sollen beispielsweise<br />
ein Abbiegeassistent, ein Müdigkeitsassistent<br />
(mit Fahrerüberwachung), ein<br />
Geschwindigkeitsassistent, eine Rück fahrkamera<br />
und ein Unfalldatenrecorder zum Repertoire<br />
der elektronischen Schutzengel bei<br />
Neufahrzeugen gehören.<br />
Obwohl Chauffeure (insbesondere hierzu<br />
lande) ausgebildete Profis sind, können<br />
durch Unachtsamkeit Unfälle geschehen. Die<br />
aktuellen FAS bevormunden den Fahrer nicht,<br />
sondern unterstützen ihn. Aktuell lassen sich<br />
zudem die Systeme teilweise im Cockpit vor<br />
der Fahrt deaktivieren. Auf schmalen Strassen<br />
kann beispielsweise der Spurhalteassistent<br />
aufgrund der engen Verhältnisse mit seinen<br />
andauernden Warnungen nerven.<br />
Je zuverlässiger die Systeme funktionieren,<br />
desto eher werden sie auch von den Berufschauffeuren<br />
akzeptiert. Allerdings ist nicht jedes<br />
System, das angeboten wird, auch von<br />
den Spediteuren gewünscht. Im Fokus und<br />
aufgrund des Wettbewerbsumfeldes sind die<br />
Betriebskosten ausschlaggebend, die bei der<br />
22<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
Neuanschaffung zu Buche schlagen. Die TCO<br />
(Total Cost of Ownership) lassen es nicht zu,<br />
von Seiten der Betreiber alle erdenklichen Gadgets<br />
einbauen zu lassen. Im Gegensatz zur Personenwagenwelt,<br />
wo der Wiederverkaufswert<br />
dank hoher Ausstattung eher in Geld umgesetzt<br />
werden kann, hat beim Camion der Nutzwert<br />
oberste Priorität. Entsprechend können<br />
sich FAS nur etablieren, wenn gesetzliche Vorgaben<br />
die Ausrüstung vorschreiben.<br />
Die Vielzahl der FAS bedingt auch in Nutzfahrzeugwerkstätten<br />
ein Aufrüsten punkto<br />
Spezialwerkzeug und Schulung der Mitarbeiter.<br />
Immer mehr Sensorik verlangt ein<br />
umfassendes Fachwissen, um bei Fehlfunktionen<br />
oder Fehlermeldungen die richtigen<br />
Schlüsse für eine Reparatur oder einen Austausch<br />
eines Bauteils zu ziehen. Längst nicht<br />
alle Fehlermeldungen des Diagnosetesters<br />
sind plausibel. Das vernetzte Denken ist gefragter<br />
denn je.<br />
Besonders bei der Kalibration der Umfeldsenorik<br />
gilt es, bei Camions und Cars mit grösster<br />
Sorgfalt vorzugehen. Präzises Arbeiten gemäss<br />
den Herstellervorgaben ist unabdingbar,<br />
damit die Sensoren im Ernstfall ihre Aufgabe<br />
wahrnehmen können. Werden die Sensoren<br />
nach Ersatz von Bauteilen wie Frontscheiben<br />
oder Unfallreparaturen nicht gemäss Vorgabe<br />
justiert, kann der Betrieb für eine Fehlfunktion<br />
juristisch belangt werden. Die erfolgreiche<br />
Kalibration muss entsprechend mittels Belegen<br />
nachgewiesen werden können. Ein entsprechendes<br />
Werkstattreporting hilft dabei. <<br />
Zur aktiven Sicherheit gehören auch Monitore,<br />
welche die Bedienung des Nutzfahrzeuges vereinfachen<br />
und die vielen FAS-Informationen sinnvoll<br />
darstellen. (Bild Mercedes-Benz)<br />
Übersicht der FAS im Camion<br />
se. Aktuell verfügen Nutzfahrzeuge mit einem<br />
Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen noch<br />
nicht über dieselbe FAS-Flut wie in der PW-<br />
Oberklasse. Grund ist der Verwendungszweck<br />
des kostenoptimierten Transportträgers Lastwagen.<br />
Im Fokus sind immer die TCO (Total<br />
Cost of Ownership), also die Betriebskosten.<br />
Jedes zusätzliche System muss amortisiert<br />
und für den Betrieb sinnvoll eingesetzt werden<br />
können. Aufgrund des politischen und gesetzgeberischen<br />
Druckes und zur Reduktion der<br />
Unfälle weisen ab 2022 auch Nutzfahrzeuge<br />
eine hohe Anzahl von neuen FAS auf.<br />
Der Notbremsassistent (Bild 1) ist seit 2015<br />
in neuen Camions Pflicht. Das System arbeitet<br />
zur Vorfeldüberwachung mit einem Radarsensor.<br />
Neuste Systeme kombinieren die Radarinformation<br />
mit den Innenkamerabildern, um<br />
Fehlbremsungen zu vermeiden. Der FMCW-<br />
Radar (Frequency Modulated Continous Wave)<br />
kann dank Dopplereffektmessung die Relativgeschwindigkeit,<br />
die Distanz sowie den Winkel<br />
der Objekte (Mehrantennentechnik) bestimmen.<br />
Eine Erweiterung zum ACC bietet<br />
sich an, obwohl Chauffeure auf der Autobahn<br />
mit abgeriegelter Höchstgeschwindigkeit keinen<br />
grossen Nutzen daraus ziehen können.<br />
Der Spurverlassenswarner (englisch Lane<br />
Keeping Assistent LKA) (Bild 2) ist vor allem<br />
bei eintönigen Autobahnfahrten sehr hilfreich<br />
und ebenfalls seit 2015 bei Neufahrzeugen<br />
Pflicht in der Ausrüstung. Ist der Fahrer<br />
unkonzentriert oder fällt in einen Sekundenschlaf,<br />
warnt das System bei ungewolltem<br />
Spurwechsel akustisch und optisch. Auch haptische<br />
Warnungen durch vibrierende Fahrersitze<br />
werden eingesetzt. Selbstlenkende Systeme<br />
wie im PW sind im schweren Nutzfahrzeug<br />
noch nicht spruchreif. Bei leichten Nutzfahrzeugen<br />
wird meist durch einen Bremseingriff<br />
an einem Rad der Hinterachse das Fahrzeug<br />
wieder auf die eigene Spur zurückgebracht.<br />
Ab 2022 sind Abbiegeassistenten (Bild 3)<br />
Pflicht. Befindet sich ein Velofahrer neben dem<br />
Lastwagen, wird dieser mittels seitlichen Radars<br />
erkannt. Die Seitenspiegel werden durch<br />
Kamerasysteme mit teilweise Weitwinkelerfassung<br />
ergänzt, um den toten Winkel zu eliminieren<br />
und damit Abbiegeunfälle zu verhindern.<br />
Der Fahrer wird beim Abbiegen und<br />
drohender Kollision ebenfalls optisch und<br />
akustisch gewarnt. Um den rückwärtigen<br />
Raum hinter dem Camion zu überwachen,<br />
werden zudem Rückfahrkamera oder eine entsprechende<br />
Sensorik wie Ultraschallsensoren<br />
oder Heckradar zum Standard erklärt. <<br />
Bild 1: Der Notbremsassistent. (Bild Man) Bild 2: Der Spurverlassenswarner (Bild Volvo) Bild 3: Abbiegeassistenten (Bild Continental)<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>23
NUTZFAHRZEUGE<br />
FAS-Technik im Nutzfahrzeug<br />
se. FAS unterscheiden sich technisch nur<br />
wenig von den PW-Systemen. Allerdings<br />
ist beim Camion die Einbauhöhe wie beispielsweise<br />
für die Frontkamera optimaler.<br />
Dank dem Einbau in der Fahrerkabine in luftiger<br />
Höhe ergibt sich ein optimalerer Erfassungswinkel,<br />
um die Fahrbahnlinien zu detektieren.<br />
Die grösste Herausforderung ist es,<br />
die nicht direkt einsehbaren Bereiche rund um<br />
den Lastwagen zu überwachen. <<br />
Gerade auf der Autobahn ergänzen sich Radarsensor<br />
und Frontkamera ideal. Das Zusammenarbeiten (Sensordatenfusion)<br />
erlaubt den Systemen ein präziseres<br />
Erkennen von Gefahrensituationen, um nicht unnötige<br />
Bremsmanöver einzuleiten. (Bild Continental)<br />
1 Toterwinkel-Kamera-System<br />
2 Abbiege-Assistent<br />
3 Vorrüstung Rückfahr-Assistent<br />
4 Active Break Assist<br />
5 Abstandsregeltempomat<br />
Bildgebende Systeme<br />
Sensorisches System<br />
Nutzfahrzeuge stehen punkto Ausstattungsrate für FAS-Sensoren den Personenwagen in nichts nach. Entsprechend<br />
ist die Ausbildung des Werkstattpersonals für die Kalibrierung und Diagnose eminent wichtig. (Bild Mercedes-Benz)<br />
Dank umfangreicher Sensorik wird der Chauffeur<br />
gezielt unterstützt. Dabei kommen Kameras (bildgebende<br />
Systeme) aber auch Radarsensoren (sensorische<br />
Systeme) zum Einsatz. (Bild Mercedes-Benz)<br />
Anforderungen an die Nfz-Werkstatt<br />
se. Vor schweren Arbeiten mit Kran und anderen<br />
Hilfsmitteln schrecken Automobilmechatroniker<br />
oder -fachleute der Fachrichtung<br />
Nutzfahrzeug nicht zurück. Mit grossen und<br />
schweren Werkzeugen und hohen Schraubendrehmomenten<br />
zu arbeiten, gehört zum<br />
Berufsalltag. Neu werden aber auch filigranere<br />
Kompetenzen verlangt. Werden Frontscheiben<br />
des Nutzfahrzeugs gewechselt, gilt<br />
es danach, die Frontkamera in der Führerkabine<br />
neu zu kalibrieren. Auch Radarsensoren<br />
müssen nach dem Austausch justiert werden.<br />
Dies geschieht wie in der PW-Werkstatt mittels<br />
Targets, also optischen Zielen, die in präzisem<br />
Abstand vor dem Nutzfahrzeug ausgerichtet<br />
werden müssen.<br />
Mittels Diagnosetester wird nun die Kalibrationssequenz<br />
des Sensors gestartet. Wichtig:<br />
Eine ebene Fläche, geschultes Werkstattpersonal und das erforderliche Kalibrationsequipment ist Grundlage für die<br />
Betreuung der FAS in Nutzfahrzeugen. (Bild Texa)<br />
Die geometrische Fahrachse, also die Fahrachse,<br />
auf der sich der Camion auf der Strasse<br />
bewegt, muss stimmen. Wenn Zweifel bestehen,<br />
dass die Lenkgeometrie nicht stimmt,<br />
empfiehlt sich zuerst die Fahrwerksvermessung.<br />
Eine schräg angeordnete Kamera oder<br />
Radar «sieht» auch schräg. In der Praxis können<br />
die Sensoren sich bis zu einem gewissen<br />
Grad selbst justieren. Um diese sicherheitsrelevanten<br />
Arbeiten ausführen zu können, benötigen<br />
die Lastwagenwerkstätten gut ausgebildetes<br />
Fachpersonal. <<br />
24<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Besuchen Sie uns am<br />
Schweizer Nutzfahrzeugsalon<br />
vom 14. - 17. <strong>November</strong> <strong>2019</strong><br />
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NUTZFAHRZEUGE<br />
An- und Umbauten an Fahrzeugen<br />
Ab Stange gibt es hier nichts<br />
Mit dem Kauf eines neuen Lastwagens oder eines neuen Lieferwagens ist es meist nicht getan. Die neue Errungenschaft<br />
in der Firmenflotte muss noch fit für den Alltagseinsatz gemacht werden. Und hier kommt einer der vielen Schweizer<br />
Umbauspezialisten mit seinem Fachwissen zum Zug. Jürg A. Stettler<br />
Die beiden Debrunner-Fahrzeuge sind von der Larag mit einem aus der Führerkabine bedienbaren, pneumatisch ausfahrbaren Unterfahrschutz bestückt worden.<br />
Am 10. Schweizer Nutzfahrzeugsalon werden<br />
vom 14. bis 17. <strong>November</strong> <strong>2019</strong> wiederum<br />
spannende Neuheiten von den Herstellern<br />
zu bewundern sein <strong>–</strong> wie der Mercedes-Benz<br />
Actros Edition 1, der Iveco S-WAY oder der<br />
F-Max von Ford Trucks. So topmodern diese<br />
Trucks auch sind und egal, mit wie viel Sicherheitstechnik<br />
sie auch ausgestattet sind, viele<br />
Schweizer Unternehmen können sie trotzdem<br />
nicht einfach so ab Stange kaufen und einsetzen.<br />
Denn meist sind nicht nur Firmenfarben<br />
und -logos von Nöten, sondern auch kleine<br />
Anpassungen und Umbauten, um das neue<br />
Fahrzeug fit für den Alltagseinsatz zu machen.<br />
Hierzulande gibt es diverse Umbauspezialisten,<br />
einer der führenden ist die Sortimo Walter<br />
Rüegg AG. In den eigenen Werkstätten<br />
samt Schreinerei und Schlosserei in Oberhasli<br />
bei Zürich erstellt sie branchengerechte und<br />
massgeschneiderte Lösungen für noch mehr<br />
Effizienz im Arbeitsalltag. Pro Woche werden<br />
von den schweizweit 90 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern 100 Fahrzeuge komplett umgebaut.<br />
Das Spektrum der Umbauten ist gross.<br />
Es kann von einer klemmbaren Hecktürleiter,<br />
die ohne Bohren an der Heckflügeltür oder<br />
Heckklappe montierbar ist, über Bodenplatten<br />
und Ordnungshelfer bis hin zu Kompletteinrichtungen<br />
reichen. Sortimo plant die massgeschneiderten<br />
Einrichtungen ausserdem so,<br />
dass möglichst jedes Kilo unnötige Ladung<br />
im Betrieb bleibt. Für den Innenausbau werden<br />
besonders leichte Komponenten und Module<br />
verwendet, denn jedes Zusatzkilo erhöht<br />
zum einen die Emissionen und den Verbrauch<br />
und senkt zum anderen den Spielraum für die<br />
Nutzlast.<br />
Während Sortimo sich primär im Bereich<br />
Transporter und Ordnungssysteme einen<br />
Ruf gemacht hat, gehört die Calag <strong>–</strong> kurz für<br />
Carrosserie Langenthal AG <strong>–</strong> mit ihren rund<br />
140 Mitarbeitern zu den führenden Betrieben<br />
bezüglich Bus- und LKW-Umbauten. Die Oberaargauer<br />
sind Spezialisten für Loseguttransporte,<br />
Kippkasten, Silowagen und Schubboden.<br />
Sie konzipieren aber auch auf individuelle<br />
Bedürfnisse zugeschnittene Spezialfahrzeuge<br />
mit Normladebrücken oder komplexen Kranaufbauten.<br />
Auch die Larag mit Hauptsitz in<br />
Wil bietet neben Reparatur- und Serviceleistungen<br />
für schwere und leichte Nutzfahrzeuge<br />
alles rund ums Thema Nutzfahrzeug-<br />
Individualisierung an. Sie verfügt dazu über<br />
eine eigene Maschinenbauabteilung, Carrosserieabteilung<br />
mit Spenglerei, Lackiererei und<br />
Chassis-Richtanlage, Elektronikabteilung und<br />
Fahrzeugbau.<br />
Dabei entstehen Unikate wie der Unimog U<br />
5023 4x4, der bei der EKT, die sich im Kanton<br />
Thurgau um die Netzinfrastruktur und die sichere<br />
Energieversorgung kümmert, zum Einsatz<br />
kommt. Oder Lösungen wie der pneumatisch<br />
ausfahrbare Unterfahrschutz der dritten<br />
Generation, der sogar von der Führerkabine<br />
aus betätigt werden kann. Ob Unimog oder<br />
Debrunner-Lkw mit Unterfahrschutz, der Ostschweizer<br />
Individualisierungsspezialist hat in<br />
seinen Werkstätten schon unzählige Modifikation<br />
realisieren können. Auch Privatpersonen,<br />
die ein Wohnmobil auf Basis eines Lastwagens<br />
oder Unimogs besitzen, gehören zu<br />
den Kunden. Ausserdem gehört das Reparie-<br />
26<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
Was sind die am meisten angefragten Individualisierungsarbeiten,<br />
die Sie bei der Larag für Kunden vornehmen müssen?<br />
So vielfältig wie unser Dienstleistungsangebot sind auch die Anfragen<br />
der Kunden. Am meisten gefragt sind An- und Aufbauten sowie Chassismodifikationen<br />
wie beispielsweise Kran, Schneepflug, Unterfahrschutz,<br />
Anbauten oder Kasten- und Brückaufbauten.<br />
Bauen Sie nur Neufahrzeuge um oder auch Occasionen?<br />
Wir nehmen An- und Umbauten sowohl an Neufahrzeugen als auch<br />
an Occasionen vor.<br />
Welches waren die aussergewöhnlichsten Anpassungen/Aufbauten,<br />
die grössten Herausforderungen, die Sie für Larag-Kunden bereits<br />
meistern mussten?<br />
Wir durften bereits viele spannende Projekte umsetzen. Ein Beispiel<br />
für einen aussergewöhnlichen Auftrag war der Bau des Fahrzeugs für<br />
den kürzlich verstorbenen Designer Colani. Hier haben wir nur aufgrund<br />
einer Zeichnung/Skizze ein komplettes Fahrzeug gebaut. Ein weiteres<br />
Beispiel für An- und Umbauten ist beispielsweise der Häcksler für<br />
Forstarbeiten.<br />
Gibt es auch Anpassungen/Aufbauten, die Sie nicht vornehmen?<br />
Und warum nicht?<br />
Wir machen nur Anpassungen oder Aufbauten, die gemäss Strassenverkehrsgesetz<br />
zulässig sind. <<br />
Für die auf den Strassenunterhalt spezialisierte Firma Besa aus Balterswil konnte die<br />
Larag ein Fahrzeug mit Greifarm und samt Holzhäcksler-Aufbau erstellen.<br />
ren und Fertigen von Gelenkwellen nach Mass oder das Produzieren<br />
von Schläuchen bis DN 50 mm (bis 500 bar) zum Angebot der Larag<br />
mit ihren schweizweit acht Standorten und insgesamt rund 530 Mitarbeitenden,<br />
davon 120 Lernenden.<br />
Herr Jäger, welche Arten von Anpassungen/Aufbauten bietet die<br />
Larag an?<br />
Bruno Jäger, CEO Larag AG: Das Dienstleistungsangebot ist sehr umfassend.<br />
Einerseits bieten wir die Reparatur und Montage von Standardaufbauten<br />
wie Krane, Kofferaufbauten oder Hakengeräte an, um<br />
nur einige zu nennen. Andererseits übernehmen wir individuelle Anund<br />
Umbauten nach Kundenwunsch wie beispielsweise Anpassungen<br />
am Chassis oder der Fahrerkabine oder die Ausrüstung eines Fahrzeugs<br />
mit Zubehör oder zusätzlichen Abstützungen. Wir entwickeln zudem<br />
selbst Fahrzeuganbauten wie beispielsweise die von Larag hergestellte<br />
Gleitschutzplatte oder der pneumatisch ausfahrbare Unterfahrschutz.<br />
Diese Dienstleistungen bieten wir sowohl für leichte als auch schwere<br />
Nutzfahrzeuge jeglicher Marken an. Ausserdem bauen wir auch Wohnmobile<br />
auf Basis von Lastwagen oder Unimogs.<br />
Für den kürzlich verstorbenen Designer Luigi Colani schuf die Larag einst sogar anhand<br />
von Zeichnungen einen futuristischen Sattelschlepper.<br />
Sind bei Ihnen auch Umbauten beispielsweise von einem Diesel-<br />
Truck zu einem LNG-Fahrzeug möglich?<br />
Wir können sehr vielfältige Umbauten an Fahrzeugen vornehmen. Jedoch<br />
macht ein Umbau von einem Diesel-Truck zu einem LNG wenig<br />
Sinn, da sehr viele Grundkomponenten wie Motor, Tankanlage<br />
etc. sehr verschieden sind und deshalb der Aufwand im Normalfall<br />
zu hoch ist.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>27
NUTZFAHRZEUGE<br />
Wärmerückgewinnung<br />
Die Box, die Sprit sparen lässt<br />
Die eWaste-Heat-Recovery-Box des Automobilzulieferers Mahle nutzt Abgaswärme von Nutzfahrzeug-Verbrennungsmotoren<br />
und wandelt sie in elektrische Energie um. Dank dem System können Kraftstoff und CO 2<br />
eingespart werden.<br />
Carla Stampfli<br />
Andreas Pfeifer, Leiter Produktentwicklung Motorensysteme und -komponenten bei Mahle, mit dem Testfahrzeug, das mit einer Boost Box ausgerüstet ist.<br />
Wenn Kraftstoff im Motor verbrannt wird,<br />
können etwa 40 Prozent davon in mechanische<br />
Energie gewandelt werden, die zum Vortrieb<br />
genutzt wird. Vom Rest wird ein guter<br />
Teil in Form von Wärme über das Abgas ungenutzt<br />
in die Umwelt abgeführt. Weshalb diese<br />
Energie nicht effizient einsetzen? Dieser Frage<br />
geht der Automobilzulieferer Mahle seit 20<strong>11</strong><br />
intensiv nach. Mit Erfolg: Mahle ist es gelungen,<br />
eine serientaugliche Lösung zu entwickeln,<br />
die dem Verbrennungsmotor im Nutzfahrzeug<br />
zu mehr Effizienz verhilft.<br />
Das Geheimnis liegt in der eWaste-Heat-Recovery-Box,<br />
auch Boost Box genannt, von denen<br />
zwei Prototypen entwickelt worden sind. Das<br />
Wärmerückgewinnungssystem sorgt <strong>–</strong> kurz<br />
zusammengefasst <strong>–</strong> dafür, dass Wärmeenergie<br />
aus dem Abgas zurückgewonnen wird. Diese<br />
Energie kann dann entweder Nebenaggregate<br />
speisen oder wieder in kinetische Energie, also<br />
Vortrieb, umgewandelt werden. Der Vorteil: Es<br />
wird weniger Sprit verbraucht, der CO 2<br />
-Ausstoss<br />
sinkt. Gemäss Mahle sollen sich dank<br />
dem Waste-Heat-Recovery-System je nach Betriebspunkt<br />
zwischen drei bis fünf Prozent<br />
Kraftstoff sparen lassen. Die Boost Box stiess<br />
an der letztjährigen Internationalen Nutzfahrzeug<br />
Automobilausstellung IAA in Hannover<br />
auf grosses Interesse. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich<br />
bei Andreas Pfeifer, Leiter Produktentwicklung<br />
Motorensysteme und -komponenten bei Mahle,<br />
nach dem Entwicklungsstand erkundigt.<br />
Herr Pfeifer, 2018 hat Mahle die Boost Box<br />
an der IAA präsentiert. Inwiefern hat sich<br />
die Technologie seither weiterentwickelt?<br />
Andreas Pfeifer: Wir entwickeln diese Technologie<br />
permanent weiter. Sie wird derzeit<br />
von uns wie auch von unseren Kunden erprobt.<br />
Dabei lassen wir Bedürfnisse und Rückmeldungen<br />
in die Weiterentwicklung einfliessen.<br />
Unsere bisherigen Prototypen sind auf<br />
der ganzen Welt unterwegs. Als Testfahrzeug<br />
dient uns unter anderem ein umgebauter Volvo<br />
FH460. Mit den bisher erzielten Ergebnissen<br />
sind wir sehr zufrieden. So konnten wir<br />
in Bezug auf die Kraftstoffersparnis dezidierte<br />
Werte messen, die auch von externen Stellen<br />
wie dem Joint Research Center (JRC) der EU-<br />
Kommission nachgewiesen wurden. Die Resultate<br />
bestätigen den von Mahle eingeschlagenen<br />
Weg. Wir sind stolz darauf, dass die<br />
Abgaswärmenutzung (Waste Heat Recovery,<br />
WHR) als Ein zel techno logie mit dem höchsten<br />
CO 2<br />
-Senkungspotenzial nun auch im Technologie-Katalog<br />
der CO 2<br />
-mindernden Massnahmen<br />
der EU-Gesetzgebung für schwere Nutzfahrzeuge<br />
für 2025 adäquat berücksichtigt ist.<br />
Kann jedes Nutzfahrzeug mit einer Boost<br />
Box ausgerüstet werden?<br />
Die Boost Box ist für den Serieneinsatz oder<br />
als Retrofit-Lösung vorgesehen. So kann jedes<br />
Nutzfahrzeug mit geringem Konstruktionsaufwand<br />
vom Hersteller ausgerüstet werden. Das<br />
Nachrüsten eines gebrauchten Lkw ist zwar<br />
möglich, lohnt sich jedoch finanziell in der Regel<br />
nicht.<br />
28<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Wie sieht es mit der Wartung aus?<br />
Unsere Tests zeigen, dass das System wartungsarm ist. Trotzdem<br />
muss die Boost Box, wie jede andere Fahrzeugkomponente auch, kontrolliert<br />
werden. Hier kommen die Werkstätten ins Spiel: Sie müssen<br />
sich auf das WHR-System einstellen und benötigen entsprechendes<br />
Know-how. Speziell unsere Erfahrungen im Bereich Aftermarket machen<br />
es uns jedoch leicht, Garagen mit den benötigten Informationen<br />
zu beliefern. Dort sind wir mit Schulungsangeboten, Repair and Maintenance<br />
Information RIM und dem Mahle Customer Care Portal breit<br />
aufgestellt und werden auch die Werkstattausrüstung zur Medienbefüllung,<br />
Wartung und Überprüfung der WHR-Box anbieten.<br />
Erreichen Sie Ihr Ziel <strong>–</strong><br />
egal was der Winter bringt<br />
Soll die Boost Box dereinst auch einmal für Personenwagen<br />
erhältlich sein?<br />
Wir sind grundsätzlich in der Lage, eine Boost Box für Personenwagen<br />
zu entwickeln. Doch das haben wir in naher Zukunft nicht vor.<br />
Im Nutzfahrzeugbereich, wo die Wirtschaftlichkeit der zentrale Treiber<br />
ist, machen fünf Prozent Kraftstoffersparnis einen Riesenunterschied.<br />
Bei der Anschaffung eines Personenwagens ist jedoch die Effizienz<br />
nur einer von vielen Faktoren, die auf den Kaufentscheid<br />
einwirken. Dazu kommt, dass der Anschaffungspreis eines 40-Tonners<br />
weit über dem eines Personenwagens liegt. Dieses Verhältnis muss<br />
sich dann natürlich auch im Preis für eine WHR-Komponente widerspiegeln,<br />
damit sie am Markt erfolgreich sein kann <strong>–</strong> das ist durchaus<br />
eine Herausforderung.<br />
Welche Ziele verfolgt Mahle mit dem<br />
Wärmerückgewinnungssystem?<br />
Ganz klar: Effizienzsteigerung! Wir wollen Fahrzeuge langfristig effizienter<br />
machen, gerade im Bereich der Nutzfahrzeuge, wo kleine Zahlen<br />
grosse Summen ausmachen können. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
mahle.com<br />
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Das WHR-System sitzt in einer kompakten Box (unten, in Rot).<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong><br />
1<br />
<strong>11</strong> Reifen im Test: 4x sehr gut, 4x gut, 3x befriedigend · 2 Test<br />
durchgeführt vom TÜV SÜD im ATP Papenburg (Deutschland)<br />
im Auftrag von Bridgestone. TÜV SÜD Product Service GmbH<br />
Bericht Nr. [713139853-BM], Oktober bis <strong>November</strong> 2018,<br />
Testfahrzeug: VW Golf 1.6 VII, Dimension: 195/65 R15, Test:<br />
http://bridgestone-daten.eu/TUEV-SUED-LM005-report.pdf<br />
3<br />
In ausgewählten Dimensionen mit DriveGuard erhältlich
NUTZFAHRZEUGE<br />
Nachrüstung für Transporter<br />
Freie Fahrt für saubere Diesel<br />
Mit einer Hardware-Nachrüstung lässt sich bei Handwerker- und Lieferfahrzeugen bis zu 85 Prozent NO x<br />
einsparen. HJS<br />
Emission Technology GmbH & Co KG aus Deutschland bietet solche Systeme für Mercedes Sprinter sowie VW Transporter<br />
T5 oder Crafter an. Jürg A. Stettler<br />
Jan Ebbing: «Eine autarke Elektronik (1) bündelt die Daten der Sensorik (2) und sorgt mit Heizelement (3) und Integralisolierung (7) dafür, dass aus dem AdBlue-Tank (4) genügend<br />
Additiv in die Eindüsung und Mischstrecke (5) eingespritzt wird, um im Stickoxid-Katalysator (6) stets optimale Temperatur- und Verarbeitungsbedingungen zu schaffen.»<br />
Bislang als einziges Unternehmen hat die HJS<br />
Emission Technology GmbH & Co KG aus<br />
Menden (D) die Zulassung vom deutschen<br />
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für eine AdBlue-<br />
Nachrüstungstechnik für Handwerker- und<br />
Lieferfahrzeuge erhalten. In der Schweiz arbeiten<br />
die Deutschen unter anderem im Baumaschinenbereich<br />
mit der Clean Life Umwelttechnik<br />
AG im luzernischen Zell zusammen.<br />
Die Hardware-Nachrüstung mit einem SCR-<br />
System garantiert saubere Luft und verhindert,<br />
dass Handwerker oder Lieferanten ihre<br />
Fahrzeuge bei möglichen Fahrverboten nicht<br />
mehr nutzen können.<br />
Die HJS verfügt nun, wie es im besten Beamtendeutsch<br />
heisst, über eine Allgemeine<br />
Betriebserlaubnis (ABE) für «Stickoxid (NO x<br />
)-<br />
Minderungssysteme mit erhöhter Minderungsleistung<br />
für die Nachrüstung an leichten<br />
Handwerker- und Lieferfahrzeugen». Die<br />
Nachrüstlösung ist derzeit für diverse Modellvarianten<br />
des Mercedes Sprinter sowie des<br />
VW Transporter T5 oder Crafter mit Dieselmotoren<br />
zugelassen. Und zwar auch für ältere<br />
Modelle, teilweise bis zu Jahrgang 20<strong>11</strong>. Weitere<br />
Zulassungen sind bereits in Erarbeitung.<br />
Mithilfe der bewährten SCR-Technologie verwandelt<br />
die Hardware von HJS unter Zugabe<br />
des Additivs AdBlue Stickoxide in harmlosen<br />
Stickstoff und Wasserdampf. Voraussetzung<br />
für eine stabile Wirkung dieser Abgasreinigung<br />
ist allerdings eine gewisse Mindesttemperatur.<br />
Das Problem dabei: Oft wird diese<br />
Temperatur im Kurzstreckeneinsatz und bei<br />
Einsätzen in der Stadt gar nie erreicht, weil die<br />
Handwerker- und Lieferfahrzeuge hier meist<br />
im Teillastbetrieb unterwegs sind.<br />
Durch ein aktives Thermomanagement sorgt<br />
HJS nun dafür, dass der SCR-Katalysator trotzdem<br />
immer im perfekten Temperaturbereich<br />
und somit mit bestmöglicher NO x<br />
-Reduktion<br />
arbeiten kann. Durch zwei vernetzt wirkende<br />
elektrische Aktuatoren wird dies sichergestellt,<br />
ohne dass das System dabei Einfluss auf<br />
den Motor (weder mechanisch noch elektronisch)<br />
nimmt. Jan Ebbing, Geschäftsbereichsleiter<br />
Nachrüstung (Retrofit) bei HJS, erklärt:<br />
«Unsere Systeme erhöhen gezielt die Temperatur,<br />
wenn der Motor zu kalt arbeitet. Klassische<br />
AdBlue-Systeme ohne aktives Thermomanagement<br />
kommen da selbst mit modernen<br />
Beschichtungstechnologien an ihre Grenzen,<br />
wenn man durchgängig auf das Niveau von<br />
Euro-VI-Fahrzeugen kommen will.»<br />
Die Systeme sind vergleichbar mit den Serienlösungen<br />
bei Nutzfahrzeugen, die bereits heute<br />
die modernen Euro 6/VI-Normen erfüllen. HJS<br />
geht je nach Fahrzeugtyp von einem Mehrverbrauch<br />
von drei bis fünf Prozent AdBlue aus,<br />
verspricht aber, dass der Kraftstoffmehrverbrauch<br />
unter sechs Prozent liege. Der Vorteil<br />
der HJS-Lösung: Sie kann in jeder Garage eingebaut<br />
werden und das eigens von HJS entwickelte<br />
Steuergerät ist zudem äusserst robust<br />
und kommt auch in Baumaschinen, Traktoren<br />
30<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
und schweren Nutzfahrzeugen zum Einsatz.<br />
Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein,<br />
und hat auch einen Haken. Markus Peter, Leiter<br />
Technik & Umwelt beim AGVS, erklärt: «In<br />
der Schweiz dürfte die Motivation eher gering<br />
sein, solche Nachrüstlösungen zu verbauen. In<br />
Deutschland gibt es teilweise grosse Förderbeiträge<br />
und zudem die Drohkulisse von Fahrverboten,<br />
bei uns nicht. Darum ist hierzulande<br />
eine Umrüstung primär gut fürs Image.»<br />
Jan Ebbing<br />
Geschäftsbereichsleiter<br />
Jan Ebbing,<br />
Geschäftsbereichsleiter<br />
Nachrüstung<br />
(Retrofit) bei HJS:<br />
Herr Ebbing, was<br />
waren die grossen<br />
Herausforderungen<br />
bei der Entwicklung<br />
der neuen HJS-Systeme?<br />
Wir sind vor allem für Nachrüstlösungen<br />
für Busse, Lastwagen, schwere Kommunalfahrzeuge<br />
sowie Baumaschinen bekannt. Bei<br />
Handwerker- und Lieferfahrzeugen ist klar<br />
weniger Bauraum vorhanden und es handelt<br />
sich bei den Nachrüstlösungen ja nicht um<br />
einen simplen Partikelfilter, sondern ein System<br />
mit aktivem Thermomanagement. Dafür<br />
braucht es einen zweiten Kat, eine Mischstrecke,<br />
in der sich das AdBlue mit dem Abgas<br />
vermischen kann, Sensorik, den AdBlue-Tank<br />
<strong>–</strong> all dies braucht Platz und einfach so runterskalieren<br />
liessen sich diese Systeme nicht.<br />
Neben Sprinter, T5 und Crafter gibt es<br />
weitere Handwerker- und Lieferfahrzeuge,<br />
wie zum Beispiel den Ford Transit <strong>–</strong> hat<br />
HJS auch hier bald Lösungen auf Lager?<br />
Wir arbeiten noch an Lösungen für den Ford,<br />
wie auch Fiat Ducato sowie Iveco-Modelle. Es<br />
dürfte aber sicher noch ein halbes Jahr dauern,<br />
bis wir nur schon für Deutschland eine<br />
Lösung haben. Man kann ja nicht einfach die<br />
bestehende Lösung nehmen, sondern muss<br />
den jeweils zur Verfügung stehenden Bauraum<br />
berücksichtigen und die Halterungen<br />
anpassen. Auch die ganzen TÜV-Messungen,<br />
die Zulassung selbst und natürlich auch die<br />
Überführung der Lösung in die Serienproduktion<br />
kostet Zeit. Aber wir sind dran!<br />
Wie viel kostet eine solche Nachrüstlösung<br />
von HJS?<br />
Unsere Hardware-Nachrüstungen werden in<br />
Deutschland mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten<br />
gefördert. Davon sollen primär 65 Städte<br />
profitieren, in denen der Stickoxid-Grenzwert<br />
von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft<br />
überschritten wird. Ohne solche Förderungen<br />
muss man wohl schon mit 6000 bis 7500 Franken<br />
rechnen. Damit stellt sich natürlich für viele<br />
Fuhrhalter die Frage, ob sich das ohne Förderung<br />
lohnt.<br />
Und wie viele Fahrzeuge wurden nun<br />
schon weltweit nachgerüstet?<br />
Wir haben in den letzten Jahren insgesamt<br />
rund 750 000 Stück umgerüstet. Viele davon<br />
waren auch Personenwagen. So haben wir damals,<br />
als Diesel noch nicht serienmässig mit<br />
einem Partikelfilter versehen waren, für VW<br />
rund 200 000 Diesel-Modelle nachgerüstet.<br />
Und in der Schweiz haben wir diverse Baumaschinen,<br />
insgesamt wohl an die 20 000 Stück,<br />
mit HJS-Filtersystemen ausgestattet. <<br />
Das TechTeam empfiehlt:<br />
Aus der Praxis<br />
für die Praxis<br />
Die Werkstatt-Profis vom TechTeam wissen:<br />
Ohne leistungsstarke Diagnoselösungen und<br />
effiziente Prüf- und Einstellgeräte geht in der<br />
Werkstatt heute nix mehr <strong>–</strong> außer vielleicht das<br />
Licht aus. Darum verlassen sie sich zu Recht auf<br />
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Für superschnelle Diagnosen und geführte<br />
Reparaturen an allen relevanten Fahrzeug marken<br />
und -modellen, für verlässliche Justagen aller<br />
modernen Scheinwerfersysteme, für die<br />
Kalibrierung von kamera- und sensorbasierten<br />
Fahrerassistenzsystemen und vieles mehr.<br />
Mehr Informationen unter www.hella-gutmann.ch
NUTZFAHRZEUGE<br />
Waschanlagen für Nutzfahrzeuge<br />
Saubere Coop-Trucks dank<br />
Aquarama<br />
Aus Schafisheim liefert<br />
Grossverteiler Coop<br />
in die ganze Schweiz.<br />
«Startruck» lautet der Name des neuen Waschportals für Nutzfahrzeuge von Aquarama. Er verspreche nicht zu viel, sagt<br />
Roland Peter von Aquarama Swiss AG. Die fortschrittliche Technik stehe für Zuverlässigkeit und Erfolg. Sandro Compagno<br />
Zwei dieser brandneuen «Startruck»-Nutzfahrzeugwaschanlagen<br />
stehen in den Coop-<br />
Verteilzentren in Schafisheim AG und in Dietikon<br />
ZH. «Für uns sind das Referenzanlagen.<br />
Wenn ein Detailhändler wie Coop auf Aquarama<br />
setzt, dann spricht das für unsere Qualität<br />
und erfüllt uns mit Stolz», stellt Roland<br />
Peter klar.<br />
Seit mehr als 20 Jahren produziert Aquarama<br />
in Italien Waschanlagen. 2015 übernahm<br />
die italienische Industriellenfamilie Bosio<br />
den Bereich Waschtechnik des Maschinenherstellers<br />
Ferrum und gründete die Tochtergesellschaft<br />
Aquarama Swiss AG. Die<br />
Waschanlagen werden in Novello im Piemont<br />
entwickelt, produziert und vertrieben.<br />
Aquarama exportiert in 50 Länder. In der<br />
Schweiz sind mehr als 100 Anlagen in Betrieb:<br />
Portalwaschanlagen für Personenwagen<br />
und Nutzfahrzeuge, Waschstrassen,<br />
Selbstbedienungsboxen und Kassensysteme.<br />
«Eine Waschanlage für Nutzfahrzeuge<br />
stellt andere Herausforderungen an die<br />
Konstruktion als eine für PW», erklärt Roland<br />
Peter. «Sie muss sehr, sehr stabil sein<br />
und bei den unterschiedlichsten Arten von<br />
Nutzfahrzeugen in kurzer Waschzeit ein gutes<br />
Resultat erzielen.» Hauptproblem für die<br />
Konstrukteure sind dabei die vielen Spiegel<br />
der schweren NFZ, Spoiler, Thermoaufbauten<br />
oder auch Hebebühnen.<br />
«Die Bürste darf bei Hebebühnen nicht in<br />
die Fettstellen geraten. Sonst wird das ganze<br />
Fahrzeug mit Öl verdreckt», bestätigt Bruno<br />
Bürgi, Leiter Garage im Coop-Verteilzentrum<br />
Schafisheim. Bürgi führt die betriebsinterne<br />
Werkstätte für rund 320 LKW und Anhänger,<br />
mit denen der Detailhändler von Schafisheim<br />
im Kanton Aargau die gesamte Schweiz<br />
mit Brot, Backwaren und Tiefkühlkost sowie<br />
die Verkaufsregion Nordwestschweiz-<br />
Zentralschweiz- Zürich mit sämtlichen<br />
Artikeln des täglichen Gebrauchs beliefert.<br />
15 Mitarbeiter warten und reparieren den<br />
Wagenpark im 2-Schicht-Betrieb von 4 Uhr<br />
morgens bis 9 Uhr abends.<br />
Rund 250 LKW-Wäschen pro Monat bewältigt<br />
die 2018 montierte Anlage derzeit. Bruno<br />
Bürgi: «Wie oft ein Fahrzeug gewaschen wird,<br />
hängt von Einsatzzweck und -häufigkeit ab.<br />
Zudem legt nicht jeder Chauffeur gleich viel<br />
Wert auf einen sauberen LKW. Einige kommen<br />
alle paar Tage, andere seltener.»<br />
Nach rund 25 Jahren Betriebsdauer war die<br />
alte Anlage in Schafisheim 2018 am Ende<br />
ihrer Lebensdauer angelangt. Für die Ersatzinvestition<br />
habe man die Anlagen verschiedener<br />
Hersteller angeschaut, sagt Bruno Bür-<br />
32<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
gi. Die Kriterien für eine NFZ-Waschanlage<br />
fasst er knapp zusammen: «Ein kurzes, relativ<br />
einfaches Programm und eine gute Leistung.»<br />
Die «Startruck» von Aquarama habe ihn mit<br />
ihrer einfachen Bedienung und gleichzeitig<br />
grosser Programmvielfalt überzeugt. Ob Lieferwagen,<br />
Sattelzug, Anhängerzug, Tanklastwagen,<br />
Reisebus oder Pritschenwagen <strong>–</strong> die<br />
«Startruck» hat für jedes Fahrzeug das passende<br />
Programm.<br />
Tanklastwagen beispielsweise können wegen<br />
ihres runden Aufbaus nicht mit rotierenden<br />
Bürsten gewaschen werden. Hier kommen<br />
Hochdruckdüsen zum Einsatz, die dem<br />
Schmutz zu Leibe rücken. Auch die Chassiswäsche<br />
erfolgt mit Hochdruck. Roland Peter:<br />
«Wir können bei der ‹Startruck›-Anlage präzise<br />
auf die jeweiligen Fahrzeugtypen programmieren.<br />
Highlights sind für den Aquarama-Mann<br />
vor allem die Waschprogramme<br />
für Hebebühnen und Spiegel: «Ein moderner<br />
Sattelzug und Camion hat bis zu acht Spiegel.<br />
Dank vollelektronischem Spiegel-Umfahrungsprogramm<br />
stellen diese kein<br />
Hindernis für eine gründliche Wäsche mehr<br />
dar <strong>–</strong> auch nicht die grossen Spezialrückspiegel<br />
der Autobusse.»<br />
In Schafisheim werden vor allem drei Typen<br />
von Nutzfahrzeugen gewaschen: LKW, Anhängerzüge<br />
und Sattelschlepper. Für Bruno<br />
Bürgi waren neben der Flexibilität und der<br />
kurzen Durchlaufzeit <strong>–</strong> eine Wäsche ist in<br />
wenigen Minuten möglich <strong>–</strong> natürlich auch<br />
die Kosten ein entscheidendes Kriterium:<br />
«Der Einbau der neuen Anlage war praktisch<br />
ohne bauliche Veränderungen möglich.<br />
Andere Anlagen setzen Pressluft voraus.<br />
Da hätten wir einiges mehr in die Gebäude-<br />
Infrastruktur investieren müssen.»<br />
Ein weiterer Vorteil der neuen «Startruck»-<br />
Waschanlage: Sie erlaubt zu einem späteren<br />
Zeitpunkt einen Umbau auf Brauchwasser.<br />
Aktuell werden für die Wäsche eines Sattelzugs<br />
einige hundert Liter Wasser benötigt.<br />
Multipliziert mit 250 Fahrzeugen im Monat<br />
klingt das nach viel, ist umgerechnet aber<br />
weniger als ein Zehntel des Inhalts eines<br />
Olympischen Schwimmbeckens. Auf «mindestens<br />
zehn Jahre» schätzt Bruno Bürgi die<br />
Lebensdauer des Waschportals. So lange will<br />
Coop nicht warten. «Der Umbau auf Brauchwasser<br />
braucht Filteranlagen und Wassertanks.<br />
Wir klären derzeit intern ab, wie wir<br />
das baulich umsetzen können.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
aquaramaswiss.ch<br />
Bruno Bürgi leitet die Autowerkstatt bei Coop in<br />
Schafisheim.<br />
In den Coop-Verteilzentren Schafisheim und Dietikon steht eine Aquarama-«Startruck» im Einsatz.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>33
NUTZFAHRZEUGE<br />
Continental<br />
truckon.com<br />
Die TruckOn-Plattform ist bereits<br />
in Deutschland, Italien und<br />
Spanien verfügbar, noch in die-<br />
> Sicher, schnell und komfortabel: LKW-Serviceplattform TruckOn jetzt mit integrierter Bezahlfunktion<br />
kostenlosen Profil hinzubuchen.<br />
sem Jahr wird sie in Frankreich<br />
Flottenmanager haben dann<br />
live geschaltet. Langfristig wird<br />
die Möglichkeit, einen Festpreis-Service<br />
TruckOn als globale Buchungs-<br />
komfortabel über<br />
plattform auch für weitere euro-<br />
das Portal zu bezahlen. Dafür<br />
päische Länder, unter anderem<br />
hinterlegen sie ihre Kreditkartendetails<br />
die Schweiz, freigeschaltet. <<br />
im<br />
System.<br />
pd. Mit der LKW-Serviceplattform<br />
TruckOn von Continental<br />
können Flotten länderübergreifend<br />
rund um die Uhr Werkstatttermine<br />
buchen <strong>–</strong> und jetzt<br />
auch gleich online bezahlen.<br />
Das Technologieunternehmen<br />
hat in seinen digitalen Service<br />
eine Bezahlfunktion integriert,<br />
die Werkstätten und Flottenbetreibern<br />
gleichermassen<br />
Vorteile bietet. Mit dem neuen<br />
Feature wird der für den Service<br />
fällige Betrag nach Abschluss<br />
der Buchung auf der Kreditkarte<br />
reserviert. Ab Sommer steht<br />
der Service für alle Festpreis-<br />
Leistungen wie beispielsweise<br />
die Tachografenprüfung zur<br />
Verfügung.<br />
Und so funktioniert’s: Werkstätten<br />
können die neue Bezahlfunktion<br />
bei TruckOn gegen<br />
eine geringe Gebühr zu ihrem<br />
Sobald eine Flotte einen Termin<br />
für einen Festpreis-Service<br />
bucht und die Werkstatt den<br />
Auftrag annimmt, wird der<br />
Betrag auf der Kreditkarte der<br />
Flotte reserviert. Wenn der<br />
Auftrag abgeschlossen ist,<br />
wird die Gebühr abgebucht und<br />
der Kunde erhält die Rechnung<br />
sowie die Dokumentation. Wird<br />
der Auftrag storniert, wird<br />
der Betrag auf der Kreditkarte<br />
sofort wieder freigegeben.<br />
TruckOn unterstützt als digitale<br />
Buchungsplattform für Nutzfahrzeugservice<br />
Flotten dabei,<br />
die Einsatzplanung mit Blick auf<br />
anstehende Werkstattarbeiten<br />
und die Organisation bei der<br />
Wartung effizienter zu gestalten<br />
<strong>–</strong> indem zum Beispiel Werkstattaufenthalte<br />
in eine Tourenplanung<br />
aufgenommen werden<br />
können. Die Plattform sorgt für<br />
mehr Transparenz, etwa durch<br />
die Bewertungen der Werkstätten<br />
durch Kunden und schafft<br />
so Vertrauen auch auf Distanz.<br />
Werkstätten bietet TruckOn<br />
einen einfachen Einstieg ins<br />
Onlinegeschäft, um so neue<br />
Kunden zu gewinnen. Zudem<br />
können die Betriebe damit ihre<br />
Abläufe und Auslastung weiter<br />
optimieren sowie Buchungen<br />
und Termine stets übersichtlich<br />
im Blick behalten.<br />
Wer hart arbeitet, will auch die Sicherheit<br />
haben, sein Geld zu bekommen. Die<br />
digitale Buchungsplattform TruckOn<br />
bietet jetzt eine Bezahlfunktion, die<br />
schon bei Annahme des Termins den<br />
Betrag auf der Kreditkarte des Kunden<br />
reserviert.<br />
Südo AG<br />
suedo.ch<br />
> Südo an der Transport-CH<br />
pd. Der Countdown läuft: Vom<br />
14. bis 17. <strong>November</strong> findet die<br />
Transport-CH unter dem Motto<br />
«eVolution» statt. An dieser<br />
Jubiläumsausgabe ist auch die<br />
Südo AG wieder vertreten.<br />
Ausserdem steht das kompetente<br />
Verkaufsteam gerne zur<br />
Verfügung und beantwortet die<br />
Fragen der Besucher. <<br />
Die Besucher finden den Südo-<br />
Stand mit der Nummer B057 in<br />
der Halle 1.2. Dort profitieren<br />
sie gleich zwei Mal: Während<br />
sie eine Brezel und ein Getränk<br />
geniessen, können sie sich<br />
gleichzeitig mit den vielfältigen<br />
Neuheiten und Sonderaktionen<br />
vertraut machen.<br />
Am neuen Standplatz kommen<br />
die Südo-Produkteneuheiten<br />
noch besser zur Geltung. Südo<br />
freut sich darauf, an der Bernexpo<br />
Spannendes und Innovatives<br />
von CTEK, Axios, ISRI, Aspöck,<br />
Startbooster und vieles mehr zu<br />
präsentieren.<br />
Südo präsentiert an der Transport-CH verschiedene Neuheiten.<br />
34<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NUTZFAHRZEUGE<br />
Scania<br />
scania.com/ch<br />
> Ein neues kabelloses Konzept <strong>–</strong> die Vorstellung von Scania AXL<br />
pd. Scania-Experten haben<br />
einen Konzept-LKW entwickelt,<br />
bei dem das modulare System<br />
des Unternehmens auch ohne<br />
Kabine im Mittelpunkt des<br />
Designs steht: der Scania AXL<br />
Concept Truck.<br />
Da verschiedene Branchen<br />
bestrebt sind, die Transportaufgaben<br />
zu rationalisieren<br />
und nachhaltiger zu gestalten,<br />
werden zunehmend selbstfahrende<br />
Fahrzeuge berücksichtigt.<br />
Minen und grosse geschlossene<br />
Baustellen sind Beispiele für<br />
Umgebungen, die für selbstfahrende<br />
Projekte geeignet sind, da<br />
diese gut kontrollierbar sind.<br />
Für autonome Fahrzeuge ist<br />
Software in vielerlei Hinsicht<br />
wichtiger als Hardware. Der<br />
Scania AXL wird von einer intelligenten<br />
Schaltzentrale gesteuert<br />
und überwacht. In Bergwerken<br />
beispielsweise wird<br />
der autonome Betrieb durch ein<br />
Logistiksystem erleichtert, das<br />
dem Fahrzeug sagt, wie es sich<br />
verhalten soll.<br />
«Wir haben bereits selbstfahrende<br />
LKW im Kundenbetrieb.<br />
Bisher hatten diese jedoch Platz<br />
für einen Sicherheitsfahrer,<br />
der bei Bedarf eingreifen kann.<br />
Scania AXL hat kein Fahrerhaus<br />
mehr und das verändert<br />
die Voraussetzungen erheblich»,<br />
sagt Claes Erixon, Leiter<br />
Forschung und Entwicklung bei<br />
Scania. «Die Entwicklung der<br />
selbstfahrenden Fahrzeuge hat<br />
in den letzten Jahren grosse<br />
Fortschritte gemacht. Wir<br />
haben immer noch nicht alle<br />
Antworten, aber mit Konzeptfahrzeugen<br />
wie dem Scania AXL<br />
beschreiten wir neue Wege und<br />
lernen weiterhin mit hoher Geschwindigkeit.»<br />
Der Verbrennungsmotor, der das<br />
Konzeptfahrzeug antreibt, ist<br />
ein Beispiel dafür, wie traditionelle<br />
und neue Technologien<br />
kombiniert werden. Es wird<br />
nachhaltig mit erneuerbarem<br />
Biotreibstoff betrieben.<br />
Neue Wege: Der Scania AXL hat kein Fahrerhaus mehr.<br />
Die robusten und leistungsstarken<br />
Eigenschaften und<br />
das Design des Scania AXL<br />
passen sich den härteren Umgebungen<br />
in Bergwerken und<br />
Grossbaustellen an. Ein neues<br />
intelligentes Frontmodul ersetzt<br />
das traditionelle Fahrerhaus,<br />
aber auch ohne Kabine ist das<br />
Konzept leicht als Scania zu<br />
erkennen. <<br />
Total SA<br />
totalsuisse.ch<br />
> Clearnox: Kristallbildung im SCR-System <strong>–</strong> das war gestern!<br />
pd. Ebenso wie AdBlue ist<br />
auch Clearnox eine einsatzfertige<br />
Harnstofflösung, die<br />
in Verbindung mit dem SCR-<br />
Katalysator Stickoxide (NOx)<br />
reduziert. Doch Clearnox geht<br />
noch weiter: Dank der exklusiven<br />
Total-Formel verhindert<br />
Clearnox die Kristallbildung in<br />
der SCR-Anlage und beugt damit<br />
dem Ausfallrisiko vor. Clearnox<br />
erfüllt die strengen Anforderungen<br />
der ISO 22241-Norm.<br />
AdBlue benötigt eine bestimmte<br />
Betriebstemperatur,<br />
um Stickoxide in Stickstoff und<br />
Wasserdampf umzuwandeln.<br />
Ist die Temperatur der Auspuffgase<br />
nicht hoch genug, wie<br />
zum Beispiel im Stop-and-Go-<br />
Verkehr, können sich Kristalle<br />
der Cyanursäure bilden und die<br />
SCR-Anlage verstopfen. Ein<br />
Ausfall des Fahrzeugs kann die<br />
Folge sein. Clearnox dagegen<br />
sorgt für eine optimale Dispersion<br />
und erlaubt so eine<br />
komplette Reduktionsreaktion<br />
auch bei niedrigeren Temperaturen.<br />
Die SCR-Anlage bleibt<br />
frei von Kristallen und der Motor<br />
geschützt.<br />
Für eine optimale Funktion der<br />
SCR-Anlage muss Clearnox,<br />
das mit allen Fahrzeugtypen<br />
kompatibel ist und AdBlue ersetzt,<br />
kontinuierlich eingesetzt<br />
werden. Vor dem Einsatz sollten<br />
kristalline Ablagerungen an<br />
der SCR-Anlage durch eine<br />
autorisierte Service-Werkstatt<br />
entfernt werden.<br />
Clearnox ist erhältlich im<br />
1000-Liter-IBC-Container, im<br />
208-Liter-Fass oder im 10-Liter-Kanister.<br />
<<br />
Clearnox sagt der Kristallbildung im SCR-System den Kampf an.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>35
FLOTTENMANAGEMENT<br />
Vorausschauende Wartung<br />
Nie mehr bis zur Panne warten<br />
Ein Bus, ein LKW oder auch ein Transporter, der steht statt fährt, ist jedem Flottenmanager ein Dorn im Auge. Das<br />
Fahrzeug verdient kein Geld, sondern verursacht sogar Kosten. Daher bieten immer mehr Hersteller und Zulieferer<br />
vorausschauende Wartungstools an, welche die Fahrzeuge schon vor der Panne in die Garage rufen. Jürg A. Stettler<br />
Durch die Digitalisierung und zunehmende Vernetzung ist es möglich, LKW schon vor einer Panne oder Reifenproblemen in die Garagen zu beordern.<br />
Dank modernster Sensortechnik und der zunehmenden<br />
Vernetzung können Fahrzeuge<br />
heute nicht erst bei einer Panne, sondern<br />
schon zuvor in eine Garage beordert werden.<br />
So bietet beispielsweise der Zulieferer ZF<br />
in seinem Nutzfahrzeug-Portfolio eine sogenannte<br />
Predictive-Maintenance-Strategie an.<br />
Dabei konzentriert sich die Überwachung auf<br />
kritische Einzelkomponenten und Verschleissteile<br />
wie etwa das Getriebeöl oder Kupplungsscheiben<br />
eines LKW. Laufleistungen von<br />
130 000 Kilo meter pro Jahr sind in diesem Bereich<br />
ja keine Seltenheit, daher ist eine optimale<br />
Wartung entscheidend<br />
Dank der präventiven Wartung kann ein bald<br />
nötiger Ölwechsel zudem perfekt mit den Einsatzplänen<br />
des Fahrzeugs oder auch den Lenkund<br />
Ruhezeiten der Fahrer abgestimmt werden.<br />
Dabei kann der Friedrichshafener Zulieferer<br />
seine Erfahrungen aus dem Geschäftsbereich<br />
Industrietechnik nutzen. Hier arbeitet man bereits<br />
bei Getrieben von Windkrafträdern, bei<br />
denen eine Reparatur mit einem enormen Aufwand<br />
und Ertragsausfall verbunden ist, mit<br />
dem Konzept der Predictive Maintenance.<br />
Das modulare Getriebesystem Traxon von ZF<br />
wird seit <strong>2019</strong> auf Wunsch mit der Predictive-Maintenance-Funktion<br />
versehen und lässt<br />
sich so in Echtzeit überwachen. Der Zulieferer<br />
nutzt dafür die bereits ab Werk verbauten<br />
Sendemodule, die Infos zum Getriebezustand<br />
in die Cloud liefern. Aus den vernetzten Fahrzeugen<br />
fliessen diese Rohdaten auf die Server<br />
von Hersteller und Zulieferer und werden dort<br />
ausgewertet. Als detaillierte Berichte zum Zustand<br />
der Getriebekomponenten und des Öls<br />
werden diese dann dem Fuhrparkmanager<br />
weitergegeben. Der kann anhand der Berichte<br />
den optimalen Wartungszeitpunkt festlegen,<br />
unplanmässige Stillstand- und Ausfallzeiten<br />
vermeiden und im Extremfall gar auf komplexe<br />
Notfallpläne für einen Pannenfall verzichten.<br />
Zudem werden die Instandhaltungsintervalle<br />
an die tatsächliche Nutzungsintensität<br />
der Fahrzeuge angepasst. All das spart Zeit<br />
und Geld.<br />
«Mit unserer neuen Predictive-Maintenance-<br />
Funktion erweitern wir das bewährte Traxon-Getriebesystem<br />
in Richtung Vernetzung.<br />
Fahrzeughersteller und Flottenbetreiber erhalten<br />
einen echten Mehrwert, weil sie bei den<br />
Diagnoseberichten auf unser tief greifendes<br />
Getriebe-Know-how wie auch unsere digitale<br />
Kompetenz zählen können», erklärt Winfried<br />
Gründler, Leiter der LKW- und Van-Antriebstechnik<br />
in der ZF-Division Nutzfahrzeugtechnik.<br />
Mit dem EcoLife-Getriebe der jüngsten<br />
36<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FLOTTENMANAGEMENT<br />
Evolutionsstufe, das zudem noch topografieund<br />
fahrwiderstandsabhängig die jeweils verbrauchsoptimale<br />
Schaltstrategie aktiviert, hat<br />
ZF ab 2020 auch ein Getriebe mit vorausschauender<br />
Wartung für Busse im Angebot.<br />
Nicht aufs Getriebe, sondern auf die Reifen fokussiert<br />
ein neues App-basiertes Angebot von<br />
Continental. Dank Digitalisierung, Vernetzung<br />
und Überwachung informiert es Betreiber von<br />
LKW- und Busflotten sofort, wenn ein Problem<br />
mit der Temperatur oder dem Luftdruck eines<br />
Reifens vorliegt und meldet dies auch dem<br />
Fahrer in die Führerkabine. «Mit ContiConnect<br />
Live integrieren wir unsere digitalen Lösungen<br />
für Nutzfahrzeugreifen in die bestehenden<br />
Systeme und Displays im Fahrzeug», erläuterte<br />
Nikolai Setzer, Vorstandsmitglied von Continental<br />
und Leiter der Division Reifen. «Flottenkunden<br />
können dadurch auf Basis ihrer bereits<br />
vorhandenen Geräte in das digitale Reifenmanagement<br />
einsteigen.»<br />
Auch Bosch, seit Jahren Partner von Erstausrüstern<br />
in der Softwareentwicklung für Steuergeräte<br />
und Diagnose, hat das Potenzial der<br />
präventiven, fahrzeugindividuellen Wartung<br />
erkannt. Durch die Bosch-Softwarelösung<br />
Dank Informationen aus der Cloud wird der Flottenmanager vor möglichen Pannen gewarnt.<br />
Predictive Diagnostics kann der Zulieferer<br />
nun fortlaufend Komponenten- und Systemzustände<br />
im Fahrzeug erfassen, bewerten und<br />
bei Gefahr einer Panne an die nötigen Stellen<br />
melden. Durch das optimierte Wartungsmanagement<br />
lassen sich die Gesamtbetriebskosten<br />
fürs Fahrzeug verringern und die Fahrzeugverfügbarkeit<br />
erhöhen. So kann Predictive<br />
Diagnostics heute schon zuverlässige Aussagen<br />
über die Restlebensdauer der wichtigsten<br />
Systeme und Komponenten in einem LKW<br />
oder Bus treffen <strong>–</strong> von der Treibstoffeinspritzung<br />
bis zur Bremsanlage. Stetig kommen bei<br />
Bosch neue Sensoren, Komponenten und Algorithmen<br />
hinzu, damit künftig eine 360°-Abdeckung<br />
aller wartungsrelevanten Fahrzeugbestandteile<br />
geboten werden kann. Das sorgt<br />
nicht nur für bessere Laufleistung der Fahrzeuge,<br />
sondern ermöglicht auch eine bessere Planung<br />
der Werkstattbesuche. Das heisst auch<br />
weniger Stress für den Garagisten, der zudem<br />
rechtzeitig die benötigten Ersatzteile ordern<br />
und die nötigen Fachkräfte aufbieten kann. <<br />
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FLOTTENMANAGEMENT<br />
Kyburz Switzerland AG<br />
Von Innovationen getrieben<br />
Die gelben Zustell-Dreiräder DXP der Schweizer Post sind wohl das bekannteste Produkt der Kyburz Switzerland AG, aber längst nicht das einzige.<br />
Bekannt sind vor allem die gelben Postdreiräder, doch Kyburz Switzerland ist mehr als bloss ein Hersteller von Zustellfahrzeugen.<br />
Aus der Schweizer Innovationsschmiede stammen auch der Fun-Buggy «eRod», autonome Lieferfahrzeuge und<br />
Flottenmanagementlösungen, wie ein exklusiver Werksbesuch zeigt. Jürg A. Stettler<br />
Seit 1991 entwickelt, produziert und vertreibt<br />
die Firma Kyburz Switzerland AG<br />
aus dem Zürcherischen Freienstein-Teufen<br />
Elektrofahrzeuge. Die bekanntesten davon<br />
sind sicherlich die gelben DXP-Dreiräder<br />
der Schweizerischen Post. Die flitzen auch<br />
beim Werksbesuch von <strong>AUTOINSIDE</strong> übers<br />
Areal der alten Spinnerei. Es herrscht sowieso<br />
Hochbetrieb in den verschiedenen Büros,<br />
Werkstätten und Sparten von Kyburz: Die<br />
Post-Expo in Amsterdam und damit die weltweite<br />
Leitmesse für die Post-, Paket- und Expressdienstbranche<br />
steht an. Und da will das<br />
Unternehmen, das <strong>2019</strong> mit einem Umsatz von<br />
44 Millionen Franken plant, natürlich mit seinen<br />
neusten Entwicklungen glänzen.<br />
Rund 140 Mitarbeiter, 20 davon in der Entwicklung,<br />
arbeiten inzwischen für den gelernten<br />
Maschinenmechaniker und diplomierten<br />
Elektroingenieur Martin Kyburz. Der CEO hatte<br />
einst für die Tour de Sol 1991 einen futuristischen<br />
Einplätzer namens «Cheetah» (Spitze:<br />
130 km/h, Reichweite 150 km) entworfen und<br />
später Seniorenfahrzeuge entwickelt. «Ich ticke<br />
etwas anders. Bei mir ist nicht die Gewinnmaximierung<br />
erster Fokus. Mir geht es ums<br />
Projekt», erklärt der 54-Jährige beim Werksbesuch<br />
von <strong>AUTOINSIDE</strong>. «Dieses muss immer<br />
neu sein. Es muss für die Umwelt gut sein,<br />
aber auch den Menschen, die es brauchen,<br />
einen Nutzen oder eine Verbesserung bringen.<br />
Dafür schaue ich nicht so sehr aufs Budget.»<br />
Die Rechnung geht trotzdem auf; die aus<br />
einem kleinen KMU entstandene Firma floriert<br />
und erschliesst neue Märkte. Auch wird an<br />
weiteren Projekten geforscht. Im Innenhof der<br />
alten Spinnerei feilt ein Ingenieur gerade an<br />
der hochflexiblen autonomen Lieferplattform<br />
38<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FLOTTENMANAGEMENT<br />
eT4. Der Prototyp kann bis zu 250 kg und 1,5<br />
Kubikmeter Nutzlast ausliefern. Neue Sensoren-Generationen<br />
erlauben, dass er nach der<br />
Auslieferung ohne Unterbrechung zur nächsten<br />
Mission übergeht. Dies ermöglicht eine<br />
massive Reduktion der Stillstandzeiten und<br />
steigert die Effizienz des Kyburz eT4 massiv.<br />
Bei seinen Projekten arbeitet Martin Kyburz<br />
auch mit der Berner Fachhochschule (BFH) in<br />
Biel und dem DTC in Vauffelin zusammen.<br />
Viele gelernte Automobil-Mechatroniker fanden<br />
so schon den Weg ins malerische Freienstein-Teufen.<br />
«Mit Biel habe ich gute Erfahrungen<br />
gemacht. Ingenieure müssen bei mir stets<br />
in der Umsetzung ihrer Konstruktionen mitund<br />
daher auch praktisch arbeiten. Das ist für<br />
viele junge Ingenieure attraktiv», erklärt Martin<br />
Kyburz. «Zudem kommen immer wieder<br />
Studenten für Probearbeiten zu uns. Sie lernen<br />
uns kennen und wir sie.» Aus einer dieser<br />
Arbeiten entstand der 120 km/h schnelle Fun-<br />
Buggy von Kyburz. Eigentlich war der «eRod»<br />
eine Bachelorarbeit von Schweizer Design- und<br />
Automobilingenieurstudenten, deren konkrete<br />
Umsetzung Martin Kyburz dann ermöglichte.<br />
Entstanden ist ein puristischer, strassenzugelassener<br />
(EU und CH) Elektro-Sportler auf<br />
Hankook-Reifen, der mit 140 Nm ab der ersten<br />
Umdrehung und nur 600 kg Gewicht Fahrspass<br />
pur bietet.<br />
Die hochflexible, autonome Lieferplattform eT4 kann bis zu 250 kg und 1,5 Kubikmeter Nutzlast ausliefern.<br />
Der «eRod» ist nur eines von vielen Kyburz-<br />
Projekten. «Es gibt so viele spannende Projekte<br />
für mich. Daher muss ich darauf achten, dass<br />
ich den Fokus behalte», gesteht er. «Wir lancieren<br />
ja nicht nur Forschungsprojekte oder stellen<br />
einfach ein Produkt her, um zu zeigen, dass<br />
es möglich ist. Ich habe immer eine Produktion<br />
im Hinterkopf.» So hat der Elektrospezialist<br />
auch schon über Lieferwagen mit Dieselhybridsystem<br />
nachgedacht, das Projekt aber<br />
wieder verworfen. «Bei der Kategorie bis 3,5<br />
Tonnen wird das kommen. Und wenn die Industrie<br />
selbst kommt, dann kann sie dies eh<br />
besser als wir.»<br />
Die Produktion des 120 km/h schnellen Fun-Buggy «eRod» wurde inzwischen nach Embrach ZH verlagert.<br />
Nichts vormachen kann man dem Schweizer<br />
Unternehmen im Bereich der Zustelldreiräder.<br />
Mit 1000 Fahrzeugen für die australische<br />
Post hat Kyburz Anfang <strong>2019</strong> einen Grossauftrag<br />
an Land gezogen. «Die Australier hatten<br />
seit über 10 Jahren nach elektrischen Fahrzeugen<br />
für ihre Postboten gesucht. Ich wollte natürlich<br />
wissen, wieso sie gerade unser Produkt<br />
gewählt haben, die anderen können ja auch<br />
Dreiräder bauen», erklärt Martin Kyburz in seiner<br />
ruhigen, besonnen Art. Vor allem der Wille<br />
der Schweizer, das Produkt gemäss speziellen<br />
Bedürfnissen weiterzuentwickeln, machte<br />
den Unterschied. «Es sind simple Sachen: etwa<br />
die dünne Glasscheibe, die vor der hohen Ultravioletteinstrahlung<br />
schützt und trotzdem<br />
den Durchgriff zur Briefbox gewährleistet, die<br />
Rückfahrkamera, der Panikknopf für eine Notfallmeldung<br />
an die Zentrale oder auch das verstärkte<br />
Fahrwerk und der gefederte Sitz wegen<br />
der schlechten Strassen. Diese Nachrüstvarianten<br />
sind unsere Stärke. Wir versuchen immer,<br />
Tools zu schaffen, die das Leben erleichtern»,<br />
führt der 54-jährige CEO aus.<br />
Die weltweit eingesetzten Zustelldreiräder<br />
von Kyburz sind teilweise mit einem Flottenmanagement<br />
ausgerüstet. Martin Kyburz:<br />
«Flottenmanagement ermöglicht unter anderem<br />
auch die Mehrfachnutzung der Fahrzeuge,<br />
was wiederum Ressourcen und Energie<br />
spart.» Dank der Telemetriedaten kann Kyburz<br />
eine hohe Zuverlässigkeit und einen effizienten<br />
Betrieb garantieren. So sammelte man<br />
viel Erfahrung im Bereich des Flottenmanagements,<br />
war wegen der mangelnden Flexibilität<br />
der angebotenen Software aber nie ganz zufrieden.<br />
Die pragmatische Lösung aus Freienstein:<br />
Man programmierte selbst. Kyburz begann<br />
im Flottenmanagement aktiv zu werden<br />
und alle betriebsrelevanten Daten einer Flotte<br />
zu erfassen. «Nur: Beim Einsatz eines OBD-<br />
Steckers kann der Hersteller sagen, es hat eine<br />
Manipulation stattgefunden, die Garantie gilt<br />
nicht mehr. Daher haben wir nach einer Lösung<br />
ohne Stecker gesucht», erläutert Martin<br />
Fortsetzung Seite 40<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>39
FLOTTENMANAGEMENT<br />
In der Entwicklungsabteilung nimmt CEO Martin Kyburz zusammen mit seinen Ingenieuren ein Dreirad mit Wechselboxen-System genauer unter die Lupe.<br />
Kyburz. Möglich macht dies nun die Fleetbox,<br />
ein kleines schwarzes Kästchen, nicht grösser<br />
als eine Zigarettenschachtel, das mittels Messtechnik<br />
die Signale abgreift. Die Box speichert<br />
und liefert Daten zu Position, Batterietemperatur,<br />
Strom- oder Treibstoffverbrauch, Batteriespannung,<br />
Motorentemperatur, gefahrene<br />
Wegstrecken und vieles mehr.<br />
Mittlerweile sind in dieser Kyburz-Sparte zwölf<br />
Leute <strong>–</strong> darunter sieben Entwickler <strong>–</strong> tätig. Sie<br />
bietet Lösungen für ökonomischere Fahrweisen,<br />
Überwachung von Kühltransporten in<br />
Echtzeit, Optimierung von Transportrouten<br />
oder auch automatische LSVA-Deklaration<br />
an. «Die Datenerfassung und -aufbereitung ist<br />
unsere Stärke», verrät Projektleiter Hanspeter<br />
Wepfer. Bei Kyburz lassen sich die Fahrzeugdaten<br />
von über 600 unterschiedlichen, neuen<br />
genauso wie alten, Modellen erfassen.<br />
«Das Wissen über eine Flotte ist zentral», führt<br />
Wepfer aus, «mit unserer professionellen Software<br />
lässt sich da einiges an Geld sparen.»<br />
Kein Wunder, setzt unter anderem die Planzer-Gruppe,<br />
Stahlhändler Debrunner oder eine<br />
rund 400 Schneepflüge, -fräsen und Salzstreuer<br />
umfassende Winterdienstflotte im Kanton<br />
Wallis auf die Kyburz-Lösung. Beim letzten<br />
Projekt unterstützte der ehemalige Professor<br />
Kurt Hug von der Berner Fachhochschule, Abteilung<br />
Automobiltechnik, das Unternehmen.<br />
«Er ist ein Pensionär im klassischen Unruhestand;<br />
viel zu vif für die Rente. Ich gehe gerne<br />
projektbezogene Zusammenarbeiten ein»,<br />
führt der Kyburz-Chef aus. «Es muss einfach<br />
und unkompliziert sein. Ich bevorzuge dabei<br />
ein Kunden-Lieferanten-Verhältnis, so dass immer<br />
einer die Dienstleistung des anderen einkauft.<br />
Egal, auf welcher Seite. Derjenige, der<br />
die Dienstleistung einkauft, ist dann auch im<br />
Besitz dieser Innovation. Der andere hat dafür<br />
viel gelernt.»<br />
Weil der Firmengründer nicht nur Freude an<br />
neuen Entwicklungen hat, sondern stets auf<br />
Nachhaltigkeit bedacht ist, landen in einem<br />
weiteren Kyburz-Projekt seit kurzem die alten<br />
DXP-Dreiräder nicht einfach auf dem Schrott.<br />
«Jährlich kommen 600 bis 800 DXP-Dreiräder<br />
von der Schweizerischen Post zu uns zurück»,<br />
erklärt Kyburz. Die clevere Lösung hier: Unter<br />
dem Namen «2ndLife» wird den Dreirädern,<br />
die meist noch in gutem Zustand sind, neues<br />
Leben eingehaucht. Die gelben Post-Teile werden<br />
durch weisse Elemente ersetzt, alle anderen<br />
Komponenten inklusive Batterien genau<br />
überprüft und wenn nötig ersetzt. Zum<br />
Schluss verlassen die 45 km/h schnellen Dreiräder<br />
die Kyburz-Hallen wieder mit zwei Jahren<br />
Werksgarantie. Gleich neben dieser Montagestrasse<br />
steht bereits eine Versuchsanlage,<br />
auf der bald alte Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien<br />
in ihre Rohstoffe aufgetrennt werden<br />
sollen. «Das ist viel effizienter, als sie zu<br />
schreddern. Ein gelernter Chemielaborant,<br />
Der CEO der Schweizer Innovationsschmiede, Martin<br />
Kyburz, ist gelernten Maschinenmechaniker und<br />
diplomierten Elektroingenieur.<br />
40<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FLOTTENMANAGEMENT<br />
der danach Umwelttechnik studierte, hat sich<br />
für seine Diplomarbeit damit befasst.» Das Resultat<br />
der Diplomarbeit überzeugte, nun ist der<br />
ehemalige Student bei Kyburz als Projektleiter<br />
für das Batterie-Center angestellt. «Ist die<br />
Prüfung der Umweltverträglichkeit und der<br />
Arbeitssicherheit abgeschlossen, werden wir<br />
hier bald die Batterien unserer DXP recyclen<br />
können.»<br />
Dann verabschiedet sich der von Innovationen<br />
getriebene Kyburz-CEO Martin Kyburz.<br />
Er muss in die Entwicklungsabteilung. Es gibt<br />
noch offene Fragen betreffend Optimierung<br />
eines Lastenfahrrads und eines Wechselboxen-Systems,<br />
bei denen das Wissen und die<br />
Erfahrung des gelernten Maschinenmechanikers<br />
und diplomierten Elektroingenieur gefragt<br />
sind. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
https://kyburz-switzerland.ch/de<br />
Neben der Schweizerischen, der finnischen und isländischen Post setzen nun auch australische Postboten auf ein<br />
elektrisches Dreirad von Kyburz. Die Zürcher können 1000 der speziell adaptierten Fahrzeuge liefern.<br />
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FLOTTENMANAGEMENT<br />
CNG als saubere und kostengünstige Alternative<br />
Mit spitzem Bleistift gerechnet<br />
180 CNG-Fahrzeuge<br />
für Coca-Cola: Der<br />
Schweizer Ableger des<br />
US-Getränkekonzerns<br />
ist der grösste CNG-<br />
Flottenbetreiber der<br />
Schweiz.<br />
(Foto: Oliver Lang<br />
und Coca-Cola HBC<br />
Schweiz)<br />
Fiat und vor allem der Volkswagen-Konzern setzen auf die CNG-Technologie, um die CO 2<br />
-Emissionen ihrer gesamten<br />
Fahrzeugpalette zu senken. Erdgas und Biogas überzeugen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch. Das ruft<br />
vermehrt Flottenmanager auf den Plan. Sandro Compagno und Jürg A. Stettler<br />
Die Nachfrage nach Fahrzeugen mit alternativen<br />
Antriebssystemen nimmt in der Schweiz<br />
deutlich zu. Im September erreichte der Anteil<br />
der Neuimmatrikulationen von Personenwagen<br />
mit Hybrid-, Elektro-, CNG- oder Brennstoffzellenantrieb<br />
mit 16,2 Prozent einen neuen<br />
Höchststand. In den ersten neun Monaten<br />
dieses Jahres kamen 26 274 neue Personenwagen<br />
mit alternativen Antriebssystemen auf<br />
die Strasse. Das sind 75,5 Prozent mehr als<br />
von Januar bis September 2018. Dabei wuchsen<br />
Hybrid-Motorisierungen um 54,4 Prozent,<br />
Elektroautos um 153,9 Prozent und CNG-Modelle<br />
um 18,2 Prozent.<br />
18,2 Prozent sind auf dem Papier eine respektable<br />
Steigerung, wenngleich das Wachstum<br />
auf noch bescheidenem Niveau erfolgt. Der<br />
Marktanteil der CNG-Fahrzeuge stieg <strong>2019</strong><br />
von 0,3 auf 0,4 Prozent. Der grösste Teil dieses<br />
Wachstums geht dabei auf das Konto von<br />
Firmenflotten. So hat beispielsweise der Telekom-Anbieter<br />
Salt seine Flotte zur Hälfte auf<br />
CNG umgestellt. «Wir haben uns betreffend<br />
Ersatzfahrzeugen für unsere Diesel auf dem<br />
Markt sehr genau umgeschaut», erinnert sich<br />
Andrew Kerr, Einkaufsleiter bei Salt Mobile<br />
SA, «und dafür Hybride, Benziner und eben<br />
auch CNG-Modelle in Betracht gezogen.» Die<br />
Wahl fiel schliesslich auf 44 Seat Leon ST TGI.<br />
CNG besteht aus Methan (CH4), dem einfachsten<br />
Kohlenwasserstoff. Methan verbrennt<br />
sehr sauber; die Feinstaubemissionen sind<br />
praktisch vernachlässigbar, der Ausstoss von<br />
Stickoxiden liegt rund 80 Prozent tiefer als<br />
beim Diesel und auch die CO 2<br />
-Emissionen<br />
sind 10 (Diesel) bis 20 Prozent (Benzin) tiefer<br />
als mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren.<br />
Im reinen Biogasbetrieb sind CNG-Fahrzeuge<br />
unter dem Strich sogar praktisch klimaneutral.<br />
Das CO 2<br />
, das der Ottomotor bei der<br />
Verbrennung an die Umwelt abgibt, wurde der<br />
Atmosphäre zuvor beim Wachstum der Rohstoffe<br />
entzogen.<br />
Bei diesen Rohstoffen handelt es sich ausschliesslich<br />
um organische Abfälle aus Landwirtschaft,<br />
Nahrungsmittelproduktion und<br />
Gastronomie. In der Schweiz werden keine<br />
Nutzpflanzen zur Produktion von biologischen<br />
Treibstoffen angebaut <strong>–</strong> die Frage «Tank oder<br />
Teller?» stellt sich also nicht.<br />
Die Salt-Flotte stösst aktuell 24 Prozent weniger<br />
CO 2<br />
aus als zuvor <strong>–</strong> das entspricht 40 Tonnen<br />
weniger des Treibhausgases im Jahr. «Zu<br />
diesem klaren ökologischen Vorteil kommt<br />
ein ökonomischer hinzu, schliesslich sinken<br />
dank CNG auch unsere Spritkosten deutlich»,<br />
ergänzt Andrew Kerr. Kein unwichtiger Aspekt,<br />
legt doch jeder Aussendienstmitarbeiter<br />
von Salt im Jahr rund 30 000 Kilometer<br />
zurück.<br />
Auch Coca-Cola HBC Schweiz fährt seit diesem<br />
Jahr auf CNG ab: 180 Fahrzeuge der<br />
Marken Audi, Skoda und VW Nutzfahrzeuge<br />
<strong>–</strong> Dienstfahrzeuge vom Aussendienstmitarbeiter<br />
bis zum Manager <strong>–</strong> ersetzen die<br />
bisherige Dieselflotte. Lediglich jene Aussendienstmitarbeiter,<br />
die auf einen 4×4-Antrieb<br />
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FLOTTENMANAGEMENT<br />
angewiesen sind oder keine CNG-Zapfsäule<br />
in erreichbarer Nähe haben, sind weiterhin<br />
mit Diesel-Fahrzeugen unterwegs. Da die<br />
Gastanks bei CNG-Fahrzeugen nahe der Hinterachse<br />
liegen und keinen Platz für Allradtechnik<br />
lassen, sind sämtliche in der Schweiz<br />
angebotenen CNG-Fahrzeuge reine Fronttriebler.<br />
Und weil die rund 150 CNG-Tankstellen in<br />
der Schweiz ans Gasnetz gebunden sind, bleiben<br />
weisse Flecken auf der CNG-Landkarte:<br />
weite Teile Graubündens beispielsweise oder<br />
auch das Oberwallis und die Region rund um<br />
den Gotthard.<br />
Mit 180 Fahrzeugen wird Coca-Cola HBC<br />
Schweiz zum grössten CNG-Flottenbetreiber<br />
des Landes. «Mit der Umstellung der Fahrzeugflotte<br />
auf CNG können wir unseren CO 2<br />
-<br />
Fussabdruck erneut signifikant senken», sagt<br />
Patrick Wittweiler, Nachhaltigkeitsmanager<br />
bei der Schweizer Tochter des US-amerikanischen<br />
Getränkeherstellers. Seit Jahren unternimmt<br />
das Unternehmen grosse Anstrengungen<br />
auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. So<br />
konnten die CO 2<br />
-Emissionen in den letzten<br />
fünf Jahren trotz wachsendem Getränkesegment<br />
um elf Prozent gesenkt werden.<br />
«Die Zusammenarbeit mit Coca-Cola ist ein<br />
Meilenstein für unsere Mission», sagt Pascal<br />
Lenzin, nationaler Koordinator für die Erdgasund<br />
Biogasmobilität. Lenzin hofft, dass «CNG<br />
und vor allem Biogas zu einem entscheidenden<br />
Bestandteil der Energiewende im Verkehrssektor»<br />
werden. Aktuell ist dem CNG,<br />
das an Schweizer Zapfsäulen getankt wird,<br />
im Durchschnitt 22,4 Prozent Biogas beigemischt.<br />
Klimarelevant angerechnet werden<br />
Treibstoff Benzin Diesel Erdgas<br />
Motor 1.5 TSI 130 PS, DSG 1.6 TDI <strong>11</strong>5 PS, DSG 1.5 TGI, 130 PS, DSG<br />
Verkaufspreis 33 010 35 760 36 900<br />
VW Prämien −750 −1500 −1500<br />
Erdgas Förderung 0 0 −2500<br />
Treibstoffkosten 7791 6560 5148<br />
Strassensteuer 832 166.40 166.40<br />
Versicherung 2928 2932 2784<br />
Wartung 1800 1800 2000<br />
TCO Kauf 45 6<strong>11</strong> 45 718 42 998<br />
jedoch nur zehn Prozent. Das soll sich 2020<br />
ändern. Der Wert soll auf 20 Prozent steigen<br />
<strong>–</strong> mit der Konsequenz, dass praktisch<br />
alle CNG-Fahrzeuge, die in der Schweiz angeboten<br />
werden, den Zielwert von 95 Gramm<br />
CO 2<br />
pro Kilometer unterbieten.<br />
Auch für die Garagisten ist CNG eine spannende<br />
Alternative. Anders als das rein elektrisch<br />
betriebene Auto wird ein CNG-Fahrzeug nach<br />
wie vor von einem Ottomotor angetrieben <strong>–</strong><br />
mit der Folge, dass für den Garagisten immer<br />
noch Service- und Wartungsarbeiten anfallen.<br />
Die ökologische Komponente von Erdgas<br />
und Biogas wirkt sich vorteilhaft fürs Image<br />
gegen aussen und <strong>–</strong> nach anfänglicher Skepsis<br />
<strong>–</strong> auch für die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
gegen innen aus. Doch Flottenmanager werden<br />
nicht an diesen immateriellen Werten gemessen,<br />
sondern müssen knallhart kalkulieren.<br />
TCO (= Total Cost of Ownership) heisst<br />
das Zauberwort. Auch hier überzeugt CNG:<br />
Volkswagen hat diese TCO am Beispiel eines<br />
VW Golf errechnet, der im Kanton Zürich immatrikuliert<br />
ist und in vier Jahren 100 000 Kilometer<br />
zurücklegt. Resultat: Das CNG-Modell<br />
ist über die gesamte Nutzungsdauer günstiger<br />
als seine mit Diesel oder Benzin betriebenen<br />
Cousins. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
cng-mobility.ch<br />
TCO-Rechnung am Beispiel des VW Golf.<br />
Auch Fahrlehrer setzen auf Erdgas und Biogas<br />
Auch verschiedene Fahrlehrer reduzieren ihren<br />
CO 2<br />
-Fussabdruck mit CNG-Fahrzeugen, beispielsweise<br />
Mathias Sterchi, Fahrlehrer in Thun. Seit<br />
mehr als 17 Jahren ist Sterchi mit seinen Schülern<br />
klimaschonend mit CNG im Berner Oberland<br />
unterwegs. «Zu Beginn war es schon etwas<br />
abenteuerlich, weil es erst wenige Tankstellen<br />
gab und auch das Angebot an Fahrzeugen bescheiden<br />
war.»<br />
Seit Anfang 2018 fährt er mit 100 Prozent Biogas,<br />
also nahezu klimaneutral. Sterchi unterrichtet mit<br />
einem Skoda Octavia G-Tec mit Handschaltung<br />
und einem Seat Leon mit Automatikgetriebe. Der<br />
Thuner Fahrlehrer nutzt die Fahrzeuge und das<br />
Argument Biogas auch zu Marketingzwecken,<br />
wie ein Blick auf seine Website zeigt: «Wenn ich<br />
etwas für die Umwelt tun kann, dann mache ich<br />
es.» Ausserdem wolle er so etwas «Gegensteuer<br />
zum Elektrohype» geben.<br />
Ökologisch und ökonomisch sinnvoll sei sein CNG-<br />
Seat, sagt auch Fahrlehrer William Marino aus<br />
Kaltbrunn SG. Der Unterhalt sei deutlich günstiger<br />
als bei einem Benziner, den er bis im Frühjahr<br />
2018 gefahren sei: «Mit den aktuellen Benzinpreisen<br />
betrugen die täglichen Treibstoffkosten 40<br />
Franken. Jetzt kann ich für rund 20 bis 25 Franken<br />
den ganzen Tag fahren.» Und das tue er heute mit<br />
viel besserem Gewissen als zuvor.<br />
Klimaneutral unterwegs: Fahrlehrer Mathias Sterchi<br />
betankt seinen Skoda Octavia G-Tec mit Biogas.<br />
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BILDUNG<br />
Kolumne<br />
«Das Leben besteht aus<br />
Veränderungen»<br />
Dario Cologna ist vierfacher Olympiasieger, Weltmeister, viermaliger Sieger des Gesamtweltcups und einer der besten<br />
Langläufer aller Zeiten. Für den AGVS amtet der 33-jährige Bündner als «Botschafter für Effizienz und Spitzenleistungen».<br />
In einer vierteiligen Serie erklärt Cologna, was es braucht, um ganz an die Spitze zu kommen, und wie er es schafft, sein<br />
Niveau während eines Sportlerlebens zu wahren. Heute: Offenheit für Veränderungen.<br />
44<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
«Lernende und junge Berufsleute befinden sich mitten in einem Prozess<br />
der Veränderung. Ich werde von verschiedenen AGVS-Sektionen immer<br />
mal wieder an Lehrabschlussprüfungen eingeladen. Solche Einladungen<br />
nehme ich gerne an, erzähle von meiner beruflichen Tätigkeit und<br />
versuche, die jungen Leute zu inspirieren und zu motivieren. Das Leben<br />
besteht aus Veränderungen. Das gilt für die Autoberufe genauso wie<br />
für meinen ‘Job’ als Berufssportler: Seit meinem Weltcupdebüt 2006 hat<br />
sich vieles verändert. Natürlich heisst die Sportart immer noch Langlauf.<br />
Aber ich hatte im Verlauf meiner Karriere immer wieder andere<br />
Trainer, die neue Impulse einbrachten. Auch die Technik hat sich verändert,<br />
dadurch auch die Athletik und nicht zuletzt das Material. Wer<br />
sich nicht weiterentwickelt, der wird eher früher als später abgehängt.<br />
Man orientiert sich an den Besten, schaut, was sie im Training und im<br />
Rennen machen, und versucht das auf seine eigenen Fähigkeiten anzupassen.<br />
Es braucht einen Plan und eine Philosophie, auf die man vertraut,<br />
aber man muss immer auch links und rechts schauen. Der Wille<br />
zur ständigen Verbesserung ist der Treiber dieser Entwicklung. Es geht<br />
darum, herauszufinden, welche Veränderungen für sich selbst geeignet<br />
sind: Radikale Massnahmen wie ein neuer Trainer? Oder punktuelle<br />
Anpassungen im Trainingsaufbau oder der Technik? Veränderungen<br />
sind immer mit Unsicherheit verbunden. Wichtig ist, Veränderung<br />
nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen. Aber letztlich findet<br />
man nur über den Fleiss und das Engagement zum Erfolg: Wir Spitzensportler<br />
müssen viel und hart trainieren. Und ein Lernender muss viel<br />
lernen und üben, wenn er in seinem Beruf erfolgreich sein will.<br />
Was man dabei nicht vergessen darf: Ist ein Ziel erreicht, dann ist es<br />
nicht fertig. Nicht für die frisch diplomierten Berufsleute und nicht<br />
für uns Sportler. Es gibt immer ein nächstes Ziel. Für mich ist es das<br />
nächste Weltcup-Rennen, die nächste Weltmeisterschaft oder die<br />
nächsten Olympischen Spiele 2022 in Peking, die sicher meine letzten<br />
sein werden. Für einen Lehrabgänger ist es die Erfahrung in der Praxis<br />
oder auch die Weiterbildung, denn gerade in der heutigen Zeit ist permanentes<br />
Lernen die Grundlage für langfristigen beruflichen Erfolg.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>45
BILDUNG<br />
Safety Bag<br />
Mehr Sicherheit <strong>–</strong> verpackt<br />
in einem Rucksack<br />
Besser und moderner: Die Branchenlösung des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ) hat den Safety Bag erneuert und<br />
qualitativ aufgestockt. Kompakt verpackt enthält er die gesetzlich vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung (PSA),<br />
die vom Arbeitgeber vollumfänglich bezahlt werden muss. André Bissegger<br />
MIDLAND.CH<br />
Der praktische Rucksack bietet Platz für die<br />
Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, Gehörschutzpfropfen<br />
sowie Schutzhandschuhe. Der Safety<br />
Bag ist ein Erfolgsmodell. «Wir haben bereits<br />
über 1000 Exemplare verkauft. Jetzt haben<br />
wir ihn auf den neusten Stand gebracht», sagt<br />
Karl Baumann, Geschäftsleiter der BAZ und<br />
beim AGVS für den Bereich Arbeitssicherheit<br />
und Umwelt zuständig. Dazu gehören eine<br />
bessere Schutzbrille und Schuhe sowie ein angepasster<br />
Gehörschutz. «Kurz gesagt: Wir haben<br />
den Safety Bag qualitativ aufgestockt.»<br />
Arbeitgeber sind gemäss Schweizerischem<br />
Unfallversicherungsgesetz UVG respektive der<br />
Verordnung über die Unfallverhütung VUV<br />
verpflichtet, ihren Mitarbeitenden die notwendige<br />
PSA zur Verfügung zu stellen und die<br />
Kosten vollumfänglich zu bezahlen. «Das ist<br />
auch ein Grund, weshalb wir den Safety Bag<br />
auf dem neusten Stand halten wollen», sagt<br />
Baumann. «Mit dem neuen Rucksack können<br />
die Betriebe zeigen, dass ihnen Sicherheit<br />
wichtig ist.» Die PSA kommt immer dann<br />
zum Einsatz, wenn technische oder organisatorische<br />
Massnahmen eine Gefährdung nicht<br />
verhindern können.<br />
Doch nicht nur die Arbeitgeber stehen in der<br />
Pflicht: Die Mitarbeitenden müssen die ihnen<br />
zur Verfügung gestellte PSA bestimmungsgemäss<br />
verwenden <strong>–</strong> im Betrieb und bei Aus-<br />
bildungen. Auch das steht so im Gesetz. «Die<br />
Lernenden müssen ihre PSA beispielsweise<br />
auch bei den überbetrieblichen Kursen ÜK<br />
dabei haben», betont der BAZ-Geschäftsleiter.<br />
«Sie werden sonst teilweise unverrichteter<br />
Dinge wieder nach Hause geschickt.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
safetyweb.ch<br />
Mitarbeitende zu Weihnachten<br />
mit Sicherheit beschenken<br />
Der neue Safety Bag ist ab sofort erhältlich<br />
und bietet sich so beispielsweise als Weihnachtsgeschenk<br />
für die Mitarbeitenden an.<br />
Dank den Sponsoren Elf, 3M und ESA kann<br />
er zu attraktiven Preisen angeboten werden:<br />
Ohne Sicherheitsschuhe bezahlen BAZ-<br />
Mitglieder 39 Franken,<br />
Nichtmitglieder 59. Mit<br />
Sicherheitsschuhen<br />
beträgt der Preis 121<br />
respektive 169 Franken<br />
(exklusive MwSt.).<br />
46<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Waschanlagen für Nutzfahrzeuge von der ESA<br />
Grossartige Lösungen für grosse Aufgaben<br />
Die ESA vertreibt seit 40 Jahren exklusiv die Waschanlagen des Weltmarktführers WashTec, darunter auch Anlagen<br />
für die Wäsche von LKW und Bussen.<br />
pd. Robuste Konstruktionen, hohe Waschkapazitäten,<br />
zuverlässige Reinigungsergebnisse<br />
und hohe Kosteneffizienz: Mit innovativen<br />
Lösungen erfüllen die LKW- und Bus-Waschanlagen<br />
von WashTec die Ansprüche von Speditionen<br />
und Busunternehmen. Eine Vielzahl<br />
von Ausstattungsmöglichkeiten erlaubt die<br />
für jeden Anwendungszweck passende Konfiguration.<br />
Die beliebteste Maschine ist die<br />
MaxiWash Vario. Sie ermöglicht die individuelle<br />
Anpassung an Kundenwünsche und<br />
Standorte. Zur Verfügung stehen verschiedene<br />
Erscheinungsbilder, Bürstenausstattungen,<br />
sechs Höhenvarianten und vieles mehr. Auch<br />
die Waschprogramme lassen keine Wünsche<br />
offen: Optionen wie Spiegelumfahrung und<br />
Muldenkipper erlauben so viel Individualität,<br />
wie es Nutzfahrzeugtypen gibt. Wartungsarme,<br />
solide Komponenten garantieren eine lange<br />
Lebensdauer.<br />
Für die Wäsche und Pflege der beliebten Transporter<br />
hat WashTec zudem eine dedizierte Portal-Waschanlage<br />
im Sortiment: Die SoftCare<br />
Pro Classic XL 320 wurde speziell für diese Art<br />
von Fahrzeugen entwickelt und bietet unter<br />
anderem eine nutzbare Waschhöhe von 3,2 m,<br />
eine grosszügige Einfahrtsbreite und eine<br />
Transporter-Erkennung an. Durch die umfangreiche<br />
Ausstattung eignet sie sich auch perfekt<br />
für die Autowäsche.<br />
Die Spezialisten der ESA im Vertrieb und in<br />
der Technik können auf ein grosses Knowhow<br />
zurückgreifen und kennen die Bedürfnisse<br />
der Waschanlagenbetreiber genau. Für<br />
grosse Projekte verfügt die ESA über ein hauseigenes<br />
Architekturbüro. Alle passenden Peripheriegeräte<br />
wie beispielsweise Bedien- und<br />
Bezahlsysteme, Staubsauger und Vorsprüher<br />
gehören ebenso dazu wie die chemischen Reinigungsprodukte<br />
von SONAX. Zahlreiche Referenzobjekte<br />
können nach Vereinbarung besucht<br />
werden. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch
BILDUNG<br />
Autef-Reise nach Montreal<br />
Eine Reise in den «Indian<br />
Summer», die sich gelohnt hat<br />
Mit zwölf Teilnehmern sind die Autef-Partner Bernward Limacher und Markus Roth im September nach Montreal geflogen.<br />
Ziel der Reise: Vom Aftersales-Markt in Nordamerika lernen. In einem Blog auf agvs-upsa.ch berichteten Limacher und<br />
Roth von der Studienreise. Eine Zusammenfassung. Sandro Compagno<br />
Die Teilnehmer der Autef-Reise vom September posieren vor der EMEMM in Montreal.<br />
Die wichtigste Erkenntnis fasst Markus Roth<br />
unmittelbar nach der Rückkehr zusammen:<br />
«Wir müssen nicht alles übernehmen, was<br />
wir in Kanada gesehen haben. Aber wir können<br />
einiges vom Gelernten hier in der Schweiz<br />
umsetzen <strong>–</strong> und damit Geld verdienen.» Vor<br />
allem von den Bereichen Hochvolt und Passthru<br />
waren sowohl die beiden Organisatoren<br />
wie auch die Teilnehmer begeistert. «In der<br />
Schulung, Diagnose und Reparatur von Hochvolt-Komponenten<br />
sind uns die Nordamerikaner<br />
fünf Jahre voraus», stellt Markus Roth<br />
fest. Grund sind unter anderem die in Nordamerika<br />
sehr verbreiteten Fahrzeuge aus japanischer<br />
und koreanischer Herstellung mit<br />
ihrer Hybrid-Technologie. Auch die kanadische<br />
Regierung fördert Hybrid- und batterieelektrische<br />
Fahrzeuge. Allein die Stadt Montreal beschäftige<br />
rund 200 Automobil-Mechatroniker,<br />
die die wachsende Hochvolt-Flotte der<br />
Stadt warten und reparieren, erzählt Markus<br />
Roth. Alle 200 Mechatroniker und Mechatronikerinnen<br />
werden ab Januar 2020 an der<br />
«École des Métiers de l’Équipement Motorisé<br />
de Montreal» (EMEMM) einen entsprechenden<br />
Kurs absolvieren.<br />
Dass die Qualität der Aus- und Weiterbildung<br />
in Kanada sehr hoch ist, war für die Schweizer<br />
Reisegruppe an der EMEMM sicht- und spürbar.<br />
Markus Roth: «Die Lehrer verfügen über<br />
einen grossen Berufsstolz und eine enorme<br />
Leidenschaft. Diese Passion für das Automobil<br />
<strong>–</strong> sei es nun ein Oldtimer oder ein topmoderner<br />
Stromer <strong>–</strong> übertragen sie auch auf ihre<br />
Schüler.» Diese finden an der tadellos ausgestatteten<br />
Schule eine perfekte Infrastruktur<br />
vor. Die in den Schulstunden vermittelte<br />
Theorie kann jederzeit an den zahlreichen verfügbaren<br />
Modellen erprobt und in die Praxis<br />
umgesetzt werden.<br />
Die Teilnehmer konnten die Theorie jeweils gleich in der Praxis umsetzen.<br />
Der Weg, den die Schule in Montreal eingeschlagen<br />
hat, sei der richtige, stellen Marco<br />
Wey aus Buchs LU und Adrian Müller aus<br />
Obermumpf AG fest. «Man hat erkannt, dass<br />
48<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Die Lehrer der EMEMM verfügen über einen grossen Berufsstolz und sind mit Leidenschaft dabei.<br />
eine freie Garage über ein breites und tiefes Wissen verfügen muss, um<br />
die Hybrid- und Elektrotechnik zu beherrschen», meinten die beiden<br />
Autofit-Partner. «Es genügt nicht, nur Fehlerspeicher zu lesen», fasst<br />
Markus Roth zusammen. «Ein Hochvolt-Techniker muss sattelfest in<br />
der Messtechnik und im Lesen von Schaltplänen sein. Eine falsch gestellte<br />
Diagnose kann sehr viel Geld kosten.»<br />
Neben den Lerninhalten an der EMEMM zeigten sich die Teilnehmer<br />
angetan von Land und Leuten und genossen die Freundlichkeit der Einheimischen.<br />
Wie der Fahrer eines batterieelektrischen Hondas, der seinen<br />
Stromer an einer öffentlichen Ladesäule tankte und <strong>–</strong> da man beim<br />
Laden von E-Autos ja ziemlich viel Zeit hat <strong>–</strong> bereitwillig Auskunft über<br />
sein Fahrzeug gab. Der freundliche Herr entpuppte sich als Politiker im<br />
Wahlkampf um ein Abgeordneten-Mandat in Quebec. Einige der Teilnehmer<br />
nutzten die Reise auch zu Abstechern in die Städte New York<br />
oder Quebec <strong>–</strong> oder sie verlängerten die Reise um ein paar Tage an und<br />
genossen den farbenprächtigen «Indian Summer». <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autef.ch<br />
Ein zweites, nicht weniger wichtiges Thema war Passthru. Auch hier<br />
scheinen die Nordamerikaner ihren europäischen Kollegen eine Nasenlänge<br />
voraus. Das liege einerseits an der breiteren Modellpalette in<br />
Europa, erklärt Markus Roth: «Der nordamerikanische Markt besteht<br />
zu mehr als 90 Prozent aus Chevrolet, Ford und GMC plus japanischen<br />
und koreanischen Herstellern. Freie Garagisten konzentrieren sich in<br />
der Regel auf eine oder zwei Marken.» Ein Vorteil seien zudem die grossen<br />
Sprachräume in Übersee: Englisch, Französisch sowie Spanisch im<br />
Süden der USA <strong>–</strong> das macht die Verbreitung von Informationen einfacher<br />
als in Europa mit seiner Sprachenvielfalt. Bernward Limacher: «Die<br />
Komplexität ist nicht kleiner als bei uns und die Informationsquellen<br />
wären in Europa im gleichen Umfang erhältlich. Warum haben wir es<br />
nicht auch geschafft, damit Geld zu verdienen?»<br />
Eine Art von Informationsquellen sind Roth und Limacher an der Schule<br />
in Montreal sehr positiv aufgefallen: Die Lehrmittel werden allesamt<br />
von den Lehrern der Schule selbst geschrieben. Markus Roth: «Die Lehrer<br />
verfügen nicht nur über ein enormes, in die Tiefe gehendes Knowhow.<br />
Sie kennen auch die Probleme in der Praxis. Und nicht zuletzt<br />
schreiben sie in einer Sprache, die der Fachmann versteht. Wir sind<br />
schliesslich Mechaniker und keine Dichter!»<br />
FIGAS <strong>–</strong> Ihr Branchenprofi<br />
professionell <strong>–</strong> diskret <strong>–</strong> persönlich<br />
Branchentreuhand<br />
• Buchführung und Abschlussberatung<br />
• Ordentliche und Eingeschränkte Revisionen<br />
• MWST-Abrechnungen und MWST-Checks<br />
• Steuerberatung und Steuerdeklarationen<br />
• Begleitung von Gründungen, Umstrukturierungen,<br />
Sanierungen und Liquidationen<br />
• Finanz- und betriebswirtschaftliche<br />
Beratungen<br />
• Inkassodienstleistungen<br />
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FIGAS Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG<br />
Mühlestrasse 20 | 3173 Oberwangen<br />
Telefon +41 31 980 40 50 | www.figas.ch<br />
Ein Unternehmen der OBT Gruppe<br />
FIGAS<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>49
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
NOVEMBER<br />
Finanzielle Führung in Garagenbetrieben<br />
Kennen Sie die Finanzzahlen in Ihrem Unternehmen<br />
und wissen Sie, wie Sie diese<br />
beurteilen müssen? Dieser Kurs richtet sich<br />
an Inhaber, Geschäftsführer und Finanzverantwortliche<br />
von Garagenbetrieben, welche<br />
ihre Kompetenz in Finanz- und Controlling-<br />
Fragen auffrischen oder vertiefen wollen. Sie<br />
lernen wichtige Finanzentscheide im Betrieb zu<br />
beurteilen, vorzubereiten und durchzuführen.<br />
> > 5. <strong>November</strong> <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > 6. <strong>November</strong> <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
Occasionsmanagement<br />
Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre<br />
Occasionsfahrzeuge richtig bewirtschaften.<br />
Dazu gehören unter anderem<br />
die Präsentation, der Eintauschprozess<br />
und die dynamische Preisstrategie.<br />
> > 29. Januar 2020, Bern<br />
Séminaire de gestion des occasions<br />
Les participants apprennent comment<br />
bien gérer leurs véhicules d’occasion. La<br />
présentation, le processus de reprise et la<br />
stratégie dynamique de prix en font partie.<br />
> > 5 février à Paudex<br />
Das Google Basics Training für den<br />
Autohandel<br />
Der Google Basics Einsteigerkurs gibt<br />
einen Einblick in die wichtigsten Werkzeuge<br />
und Massnahmen für eine verbesserte<br />
Sichtbarkeit in Google. Sie lernen,<br />
wie Sie Ihr Unternehmen dort optimal<br />
präsentieren und mögliche Marketingangebote<br />
wie Google Adwords selbst<br />
steuern können.<br />
> > <strong>11</strong>. <strong>November</strong> <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > 10. Februar 2020, St. Gallen<br />
> > 27. April 2020, Horw<br />
> > 7. September 2020, Winterthur<br />
Elektro-Instruktion für Hochvolt-Systeme<br />
in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
> > 17. und 18. Dezember <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
> > 9. und <strong>11</strong>. Januar 2020, BBZ Goldau<br />
> > 21. und 22. Januar 2020, Bildungszentrum<br />
Bern<br />
> > 26. und 27. März 2020, STF Winterthur<br />
Weitere Ausbildungspartner unter:<br />
www.agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />
hochvolt-zertifizierung<br />
Direction financière de garages - ce qu’il<br />
faut savoir<br />
Connaissez-vous les indices financiers de<br />
votre entreprise et savez-vous comment<br />
vous devez les évaluer ? Ce cours<br />
s’adresse aux propriétaires, directeurs<br />
et responsables financiers de garages<br />
souhaitant rafraîchir ou approfondir leur<br />
compétence sur les questions de controlling<br />
et financières. Ils apprennent à évaluer,<br />
préparer et réaliser les décisions financières<br />
importantes dans l’entreprise.<br />
> > 19 novembre <strong>2019</strong> à Paudex<br />
AGVS DIDAKTIKMODULE<br />
Der Besuch dieser Weiterbildung ist für alle<br />
Berufsbildner der technischen Grundbildungen<br />
in den Betrieben, die über keinen tertiären Abschluss<br />
verfügen, bis Ende 2020 obligatorisch.<br />
«Lernende selektieren»<br />
> > 10. Dezember <strong>2019</strong>, St. Gallen<br />
> > 17. Dezember <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 9. Januar 2020, Goldau<br />
> > 15. Januar 2020, Horw<br />
> > 21. Januar 2020, Winterthur<br />
> > 29. Januar 2020, Bern<br />
50<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
«Die Instrumente der BiVo 2018 kompetent<br />
einsetzen»<br />
> > 4. Dezember <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 10. Dezember <strong>2019</strong>, Goldau<br />
> > 12. Dezember <strong>2019</strong>, Bern<br />
«Junge Erwachsene führen<br />
und Krisen überwinden»<br />
> > 27. <strong>November</strong> <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > <strong>11</strong>. Februar 2020, Goldau<br />
Weitere Daten und Orte jeweils online.<br />
JANUAR 2020<br />
Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r<br />
Von den Grundregeln der Kommunikation<br />
über Ihre Rolle als Führungsperson. Wie<br />
gehen Sie mit aktuellen Herausforderungen<br />
um? Aktuelle Führungssituationen werden<br />
im Seminar besprochen und Sie erhalten so<br />
die Gelegenheit, gemeinsam Lösungen zu<br />
erarbeiten.<br />
> > 9. Januar 2020, Bern<br />
Basisseminar für Automobil-<br />
Verkaufsberater<br />
Während 10 Tagen werden die jungen oder<br />
angehenden Automobil-Verkaufsberater/<br />
innen im Detail mit den eigentlichen Verkaufsbelangen<br />
(Verkaufspsychologie,<br />
Kommunikation, Verkaufsmethodik) auf<br />
ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />
> > 13. <strong>–</strong> 24. Januar 2020, Bern<br />
MODULES DIDACTIQUES DE L’UPSA<br />
Les formateurs professionnels doivent être<br />
toujours à jour ce que prouve la nouvelle<br />
ordonnance de formation récemment<br />
entrée en vigueur. La participation à cette<br />
formation continue est obligatoire pour<br />
tous les formateurs professionnels des<br />
formations initiales techniques dans les<br />
entreprises ne disposant pas d’un diplôme<br />
tertiaire et ce jusqu’en 2020. Les formateurs<br />
professionnels peuvent librement choisir<br />
le module d’une journée qu’ils souhaitent<br />
suivre :<br />
«Utiliser avec compétence les<br />
instruments des nouvelles ordonnances<br />
de formation» ou «Sélectionner les<br />
personnes en formation»<br />
Prévu pour février 2020, veuillez consulter<br />
notre site web pour les prochains cours.<br />
DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
Facebook, Xing, Twitter und WhatsApp im<br />
Autoverkauf<br />
Der Workshop zeigt neuartige Möglichkeiten<br />
auf, wie Sie die verschiedenen Plattformen<br />
für sich selber einsetzen können, um noch<br />
erfolgreicher zu verkaufen. Dieser Workshop<br />
ist speziell für die Automobilbranche<br />
konzipiert.<br />
Dialog <strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch<br />
Praxisorientierter Kurs für langjährige und<br />
neue Führungsverantwortliche, die ihre<br />
Mitarbeitergespräche effizienter und erfolgreicher<br />
gestalten wollen und bereit sind,<br />
sich intensiv mit der wirksamen Mitarbeiterentwicklung<br />
auseinanderzusetzen.<br />
> > 29. Januar 2020, St. Gallen<br />
> > 4. Februar 2020, Horw<br />
Grundlagen Flottenverkauf<br />
Fahrzeugflotten in Unternehmen zu bewirtschaften,<br />
erfordert von den Verantwortlichen<br />
umfassende Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten. Lernen Sie in diesem Kurs den<br />
Flottenmarkt und dessen Bewirtschaftungsformen<br />
kennen!<br />
> > 28. Januar 2020, Bern<br />
Formation turbo pour vendeur auto 2020<br />
La communication avec l’autre, la conquête<br />
et la fidélisation de la clintèle ainsi que la<br />
technique de vente constituent l’essentiel<br />
de cette formation intensive. Il s’agit d’une<br />
formation moderne, vivante, animée par des<br />
intervenants qui sont tous professionnels<br />
de leur branche.<br />
> > 20 <strong>–</strong> 31 janvier 2020 à Paudex<br />
JULI 2020<br />
Facebook, Xing, Twitter et WhatsApp<br />
dans la vente automobile<br />
Les réseaux sociaux sont un canal<br />
d'information important pour les clients mais<br />
ils peuvent aussi être utilisés de manière très<br />
ciblée par les vendeurs comme support de<br />
vente, comme outil de suivi de la relation avec<br />
les clients et pour le savoir-faire sectoriel.<br />
L’atelier montre de nouvelles possibilités pour<br />
utiliser ces différentes plateformes afin<br />
de vendre encore plus efficacement.<br />
> > 6 juillet 2020, Yverdon<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Les cours sont proposés dans la langue<br />
correspondante. D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Lehrgang DAB+<br />
In Zusammenarbeit mit der Schweizer-<br />
Radiobranche, DAB+-Experten der SRG<br />
sowie DAB+-Fahrzeug-Spezialisten<br />
wurde ein DAB+-Lehrgang mit AGVS-<br />
Kompetenzausweis entwickelt.<br />
> > 12. Dezember <strong>2019</strong>, Bern<br />
> > 15. Januar 2020, St. Gallen<br />
> > 30. Januar 2020, Horw<br />
agvs-upsa.ch, Rubrik: Berufs bildung/<br />
AGVS Business Academy<br />
> > 5. Dezember <strong>2019</strong>, Horw<br />
> > 28. Januar 2020, Bern<br />
> > 6. April 2020, St. Gallen<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>51
BILDUNG<br />
Aktuelle regionale Veranstaltungen zur Aus- und<br />
Weiterbildung im Automobilgewerbe<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker<br />
Informationsabend:<br />
Dienstag, 19. <strong>November</strong> <strong>2019</strong>, 18 Uhr<br />
Dienstag, 21. Januar 2020, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang:<br />
Mittwoch, 9. September 2020<br />
Ort : Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Ort: Handelsschule KV Aarau<br />
> > hkvaarau.ch<br />
Werkstattkoordinator/in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Nächster Studienbeginn:<br />
Freitag, 14. August 2020<br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Kundendienstberater im<br />
Automobilgewerbe<br />
Nächster Studienbeginn:<br />
Freitag, 14. August 2020<br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Bahnhofpark 2a, Sargans.<br />
Donnerstag, 21. <strong>November</strong> <strong>2019</strong>,<br />
Gürtelstrasse 48, Chur.<br />
Jeweils ab 19 Uhr<br />
Start Lehrgang: August 2020<br />
ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />
> > ibw.ch<br />
HORW<br />
Automobildiagnostiker/in und<br />
Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum, Horw<br />
> > agvs-zs.ch<br />
BERN<br />
Automobil-Verkaufsberater/in<br />
Ort: Mobilcity, Bern<br />
> > agvs-upsa.ch<br />
Automobildiagnostiker/in BP<br />
Nächster Studienbeginn:<br />
Mittwoch, 12. August 2020<br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Betriebswirt/in im Automobilgewerbe HFP<br />
Nächster Studienbeginn:<br />
Im August 2021<br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Höhere Berufsbildung im Automobilgewerbe<br />
HFP, BP und Zertifikat<br />
Informationsanlässe mit Dozierenden und<br />
Vertretern des AGVS<br />
Daten:<br />
Dienstag, 3. März 2020, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Ort: AGVS Berner Oberland,<br />
Stationsstrasse 6, Mülenen<br />
Dienstag, 10. März 2020, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Ort: GIBB<br />
Anmeldung: regula.saegesser@gibb.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Informationsabende:<br />
Donnerstag, 14. <strong>November</strong> <strong>2019</strong>,<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
Informationsabend: 22. Januar 2020, 19 Uhr<br />
Start Lehrgang: August 2020<br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum, St. Gallen<br />
> > agvs-abz.ch<br />
THURGAU<br />
Automobildiagnostiker/in<br />
Ort : Gewerbliches Bildungszentrum,<br />
Weinfelden<br />
> > gbw.ch<br />
52<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
WINTERTHUR<br />
Kundendienstberater im Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: Januar 2020<br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/akb<br />
Automobil-Verkaufsberater<br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/aavb<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/abwa<br />
Automobildiagnostiker<br />
Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Ort: STFW<br />
> > stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />
ZÜRICH<br />
Betriebswirt im Automobilgewerbe<br />
berufsbegleitend, jeweils freitags<br />
Ort: TBZ<br />
> > tbz.ch<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/in BP<br />
und mit Zertifikat AGVS<br />
berufsbegleitend,<br />
jeweils am Donnerstagabend<br />
Ort: TBZ, Zürich<br />
> > tbz.ch<br />
PAUDEX<br />
Brevet fédéral de conseiller de vente en<br />
automobile<br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> > romandieformation.ch<br />
Diplôme fédéral de gestionnaire<br />
d’entreprise de la branche automobile<br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> > romandieformation.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> > romandieformation.ch<br />
SION<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Lieu : Ecole Professionnelle Technique et<br />
des Métiers (EPTM), Sion<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Lieu : EPTM, Sion<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
GENÈVE<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : novembre <strong>2019</strong> ou<br />
janvier 2020<br />
Lieu : Centre de formation UPSA Genève<br />
> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />
formations-4-2/<br />
YVERDON<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : janvier 2020<br />
Jour du cours, le jeudi<br />
Lieu : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> > formation.upsa-vd.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
melden Sie uns bitte Ihre Daten zu den<br />
aktuellen Infoveranstaltungen und<br />
Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />
myfuture@agvs-upsa.ch.<br />
Informationen zu allen<br />
Weiter bildungen erhalten<br />
Sie unter agvs-upsa.ch/de/<br />
berufsbildung/hoehereberufsbildung.<br />
Schützen Sie Ihre Lernenden und sich mit dem Safety Bag !<br />
Der neue<br />
Safety Bag<br />
ist da!<br />
Inhalt Safety Bag kann von der Abbildung abweichen.<br />
Der Safety Bag beinhaltet die gesetzlich vorgeschriebenen persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzbrille,<br />
Sicherheitsschuhe, Gehörschutzpfropfen und Schutzhandschuhe. Geliefert in einem praktischen Rucksack.<br />
Dieser Safety Bag kann auch ohne Sicherheitsschuhe bestellt werden.<br />
Weitere Infos und Bestellformular auf der Rückseite.<br />
be safe!<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>53
VERBAND & SEKTIONEN<br />
«Tag der Schweizer Garagisten» 2020<br />
«Wir wollen die individuelle<br />
Mobilität sichern»<br />
Die individuelle Mobilität wird teurer, Hersteller werden deutlich mehr direkt mit dem Kunden kommunizieren und die<br />
Grösse eines Unternehmens wird auch in Zukunft entscheidend sein: Michael Jost, Leitung Konzern Strategie Produkt<br />
und Chief Strategy Officer von Volkswagen, ist Referent am nächsten «Tag der Schweizer Garagisten» und hat eine<br />
klare Sicht auf die aktuelle Entwicklung. Reinhard Kronenberg<br />
Herr Jost, worin besteht im Moment die grösste Herausforderung<br />
für Volkswagen?<br />
Michael Jost: In der Digitalisierung und Elektrifizierung unserer Flotte.<br />
Das Auto wird zum «Smart Device» <strong>–</strong> ein Tablet auf Rädern. Die<br />
Differenzierung wird künftig über die Software erfolgen und nicht<br />
mehr so sehr über den Antriebsstrang. So konsequent wie wir<br />
setzt kein anderer Automobilhersteller in der Branche auf eine<br />
Elektro-Offensive. Dafür investieren wir in den nächsten fünf<br />
Jahren rund 30 Milliarden Euro und bringen bis 2028 mehr<br />
als 70 rein elektrische Fahrzeugmodelle auf den Markt. Damit<br />
leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Gleichzeitig wollen wir die individuelle Mobilität sichern.<br />
Sie bedeutet Freiheit.<br />
Hersteller wandeln sich teilweise sehr dynamisch hin<br />
zu Mobilitätsdienstleistern. Womit will beziehungsweise<br />
wird VW in Zukunft Geld verdienen? Und die Händler?<br />
2030 werden laut Studien rund 40 Prozent der globalen Erlöse im Mobilitätssektor<br />
auf Dienstleistungen und digitale Services entfallen. Wir<br />
sind daher dabei, mit strategischen Kooperationspartnern wie Microsoft<br />
das grösste automobile Ökosystem der Welt aufzubauen. Die Grundidee<br />
ist, dass der Kunde alle Services rund ums Auto direkt und langfristig<br />
von uns bekommt. Er soll mit seiner persönlichen<br />
ID rund um die Uhr individuell betreut werden.<br />
Neue Dienste kommen dazu, die durch die<br />
Vernetzung erst möglich werden: Ladeund<br />
Abrechnungsdienste bei Elektroautos,<br />
Flottenmanagement und<br />
Car-Sharing-Dienste, E-Commerce-<br />
Anwendungen und vieles mehr.<br />
Das bedeutet auch, dass wir als<br />
Hersteller künftig deutlich mehr<br />
direkt mit dem Kunden kommunizieren.<br />
All diese Überlegungen<br />
gehen aber weiterhin vom<br />
Auto aus. Und davon, dass dieses<br />
Auto einen Besitzer hat,<br />
der es von uns oder unseren<br />
Handelspartnern kauft. Der<br />
persönliche Kontakt bleibt<br />
zentral.<br />
Michael Jost<br />
54<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
John Krafcik, CEO der Google-Tochter Waymo, die autonome Fahrzeuge<br />
baut, sagt, er habe wenig Verständnis für die Sorge der Autobauer,<br />
von den Techfirmen wie Google zu reinen «Blechbiegern»<br />
degradiert zu werden. In seinen Augen seien sie das schon. Was<br />
geht Ihnen bei einer solchen Aussage durch den Kopf?<br />
Ich nehme das sportlich, wenn andere Unternehmen ihre Visionen<br />
auch mal mit Zuspitzungen deutlich machen. Im Kern geht es um eine<br />
wichtige Feststellung: Der gesamte Markt der Mobilität sortiert sich<br />
neu. Wir haben nicht nur alte, sondern auch neue Wettbewerber. Man<br />
sieht aber auch, vor welchen Herausforderungen diese stehen: Kleinserien<br />
zu bauen ist einfach. Ein Auto für die Massen zu entwickeln, ist<br />
hingegen offensichtlich doch nicht so leicht, wie mancher lange dachte.<br />
In unserer Grösse liegt ganz klar eine Stärke, weil wir neue Technologien<br />
schnell skalieren können. Man sagt zwar: «No one is too big<br />
too fail». Für die Zukunft der Automobilbranche gilt aber auch weiterhin:<br />
«Size matters».<br />
Was ging Ihnen durch den Kopf, als die IAA erstmals überhaupt<br />
durch Demonstranten und teilweise sogar massiv gestört wurde?<br />
Ich fand es gut, dass wir bei Volkswagen gezielt in den Dialog gegangen<br />
sind. Unser Vorstandsvorsitzender Herbert Diess hat sich mit der Sprecherin<br />
des Aktionsbündnisses «Sand im Getriebe» mehrfach zur öffentlichen<br />
Diskussion getroffen. Aber zu einer Diskussionsbereitschaft<br />
gehört auch ein klarer Standpunkt. Und den haben wir: Das Auto muss<br />
sauberer und sicherer werden. Dafür werden wir sorgen. Wenn andere<br />
dann immer noch meinen, das Auto müsse weg, dann geht es ihnen<br />
nicht ums Klima und nicht um Verkehrssicherheit. Dann lehnen<br />
sie das Recht auf Eigentum und die individuelle Freiheit des Menschen<br />
ab. Und da werden wir uns nicht einigen können.<br />
VW hat als erster Autohersteller verkündet, bis 2050 komplett<br />
CO 2<br />
-neutral zu sein. Wie wollen Sie das erreichen?<br />
Indem wir auf Dekarbonisierung in Produktion und Beschaffung setzen<br />
und uns voll auf die Elektromobilität ausrichten. Auf dem Weg zur<br />
bilanziell umfassenden CO 2<br />
-Neutralität bis 2050 hat der Volkswagen-<br />
Konzern in allen Bereichen Meilensteine festgelegt, die in den nächsten<br />
Jahren erreicht werden sollen. Die Massnahmen folgen drei Prinzipien:<br />
die wirksame und nachhaltige Reduktion von CO 2<br />
, das Umstellen<br />
der Energieversorgung auf erneuerbare Energien und das Kompensieren<br />
der nicht vermeidbaren, verbleibenden Emissionen.<br />
Erleben wir dann den «Tipping Point»<br />
der Elektromobilität, also jenen Punkt,<br />
ab dem es rasch in die Breite geht?<br />
Dieser Punkt ist einfach zu definieren.<br />
Er ist erreicht, wenn die Elektromobilität<br />
keine Einschränkungen im Nutzwert<br />
hat und zugleich wirtschaftlich<br />
vorteilhaft ist. Wir liefern mit dem<br />
ID.3 und den weiteren ID-Modellen die<br />
Autos für diesen Punkt. Was jetzt noch<br />
dazu kommen muss, ist der massive<br />
weitere Aufbau der Ladeinfrastruktur.<br />
Tag der Schweizer<br />
Garagisten 2020<br />
Kunden, Umwelt,<br />
Kompetenzen<br />
Das Verhältnis zwischen Hersteller und Händler ist in Deutschland<br />
aktuell sehr angespannt, das gilt für VW genauso wie für Audi.<br />
Der Handel fühlt sich zunehmend ausgebootet und nicht mehr auf<br />
Augenhöhe. Was läuft schief?<br />
Diese Einschätzung teile ich nicht. Richtig ist, dass sich sowohl die<br />
Hersteller als auch die Händler mit hohem Tempo auf einen veränderten<br />
Markt einstellen müssen. Dazu haben wir in enger Zusammenarbeit<br />
mit unseren Händlern ein neues Vertriebsmodell erarbeitet, das<br />
im Frühjahr 2020 anläuft. 99 Prozent unserer individuellen Handelsund<br />
Servicepartner haben sich entschieden, diesen Weg mitzugehen.<br />
Bei uns gab es hier kaum Dissonanzen <strong>–</strong> trotz einschneidender Änderungen.<br />
Den Ärger gab es in meiner Wahrnehmung nur bei anderen<br />
Herstellern. Wir haben gute Lösungen definiert, die unseren wichtigen<br />
Absatzkanal stärken. Wir führen beispielsweise gemeinsam mit<br />
dem Handel neue Vertriebsformate ein, vom City-Showroom und Pop-<br />
Up-Store bis zur Online-Plattform. Mit denen kann ein Händler seinen<br />
klassischen Vollfunktionsbetrieb ergänzen. Und wir stärken ihn auch<br />
in seiner unternehmerischen Eigenverantwortung, indem wir Standards<br />
deutlich verschlanken. Wir fragen weniger danach, wie eine Leistung<br />
erbracht wird, und vielmehr danach, dass sie erbracht wird. <<br />
Jetzt anmelden für den<br />
«Tag der Schweizer Garagisten»<br />
Michael Jost wird als Referent am «Tag der Schweizer Garagisten»<br />
vom 14. Januar 2020 im Kursaal in Bern auftreten. Weitere<br />
Informationen über die anderen Referenten und zum Programm sowie<br />
die Anmeldemöglichkeit gibt es unter: agvs-upsa.ch/tagung2020<br />
Elektroautos sind heute teurer als vergleichbare Autos mit<br />
Benzin- oder Dieselantrieb. Sie sagen, dass das in zwei bis drei<br />
Jahren umgekehrt sein wird. Warum?<br />
Wir haben mit dem ID.3 gerade das erste Modell der neuen vollelektrischen<br />
ID-Familie vorgestellt. Alle unsere Elektroautos bauen auf unserem<br />
modularen E-Antriebs-Baukasten MEB auf. Damit sind wir in der Lage,<br />
eine grosse Variantenvielfalt zu sehr guten Preisen anzubieten. Und wenn<br />
man in Betracht zieht, dass ein E-Auto in den laufenden Kosten von<br />
Kraftstoff bis Wartung deutlich günstiger ist als ein Verbrenner, geht die<br />
Rechnung für viele schon heute auf. Zudem sollte man nicht vergessen,<br />
dass die Verbrenner aufgrund neuer Abgasnormen perspektivisch nochmal<br />
deutlich teurer werden. In ein paar Jahren, wenn Euro7 kommt, werden<br />
wir in den Verbrennern zusätzliche Materialien zu Kosten von 2000<br />
bis 3000 Euro verbauen müssen. E-Autos sollten dann auch im Anschaffungspreis<br />
mindestens auf Augenhöhe mit den Verbrennern liegen. Insgesamt<br />
werden die Massnahmen zur Einhaltung zukünftiger Grenzwerte<br />
die individuelle Mobilität allerdings verteuern <strong>–</strong> das ist schon jetzt klar.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
AGVS-Neumitglied<br />
Den Jugendtraum verwirklicht<br />
Roman Gämperle (28) hat die Alpine Garage GmbH in Bütschwil SG vor vier Jahren von Null auf aufgebaut. Vor Kurzem<br />
wurde sie als AGVS-Neumitglied willkommen geheissen. Ein Porträt über einen jungen Betrieb, der auf Bildung,<br />
Kundennähe und Zusammenarbeit setzt. Carla Stampfli<br />
Die Alpine Garage ist seit Kurzem AGVS-Neumitglied (v.l.): Carmen Isenring, Markus Gämperle, Roman Gämperle, Armin Kläger und David Dux bilden ein eingespieltes Team.<br />
Was im Januar 2016 als Ein-Mann-Betrieb<br />
Fahrt aufgenommen hat, ist heute zu einem<br />
Unternehmen mit fünf Mitarbeitenden, darunter<br />
einem Lehrling, herangewachsen: Die<br />
Rede ist von der Alpine Garage GmbH aus Bütschwil.<br />
Im September konnte der AGVS den<br />
Betrieb als Neumitglied willkommen heissen.<br />
Ausschlaggebend für die Mitgliedschaft war<br />
unter anderem das breite Aus- und Weiterbildungsangebot<br />
des AGVS. Doch dazu später.<br />
Aufgebaut hat die Alpine Garage Roman Gämperle<br />
(28). Der Automobildiagnostiker wusste<br />
bereits während seiner Lehre, dass er sich<br />
selbstständig machen möchte. «Ich war schon<br />
immer daran interessiert, nicht nur in der<br />
Werkstatt zu arbeiten, sondern auch an der<br />
Front. Mir bereitet es Freude, den Kunden zu<br />
erklären, wie Probleme entstehen, wie und warum<br />
Teile ersetzt werden müssen oder wie sich<br />
die Rechnung zusammensetzt.» Um für seine<br />
Führungsaufgaben gewappnet zu sein, hat Roman<br />
Gämperle sogleich nach der Firmengründung<br />
beschlossen, den AGVS-Lehrgang zum<br />
diplomierten Betriebswirt im Autogewerbe zu<br />
besuchen. «Die Weiterbildung hat mich sowohl<br />
fachlich weitergebracht wie auch persönlich<br />
gestärkt», blickt er zurück.<br />
Mit dem Aufbau seiner eigenen Garage hat<br />
Gämperle das erreicht, was er sich als Jugendlicher<br />
gewünscht hat: eine Arbeit, die «dreckige<br />
Finger» und Kundenkontakt vereint. «Es ist<br />
diese Abwechslung, die mich an der Selbstständigkeit<br />
reizt und mir grossen Spass macht.» Die<br />
Aufgaben seien jedoch nur mit seinem Team zu<br />
bewältigen. Um diese Philosophie nach aussen<br />
zu tragen, hat er sich bei der Namenwahl nicht<br />
für den eigenen, sondern für den symbolischen<br />
Namen «Alpine Garage» entschieden.<br />
Um als KMU auf dem Markt bestehen zu können,<br />
legt der Betrieb Wert auf Weitblick. «Wir<br />
sind in einem ländlichen Gebiet tätig. Hier<br />
schätzen Kunden, wenn sie direkt bei uns<br />
einen Termin machen, Fragen stellen oder<br />
kurz in der Werkstatt reinschauen können»,<br />
so Roman Gämperle. Obwohl der persönliche<br />
Kundenkontakt grossgeschrieben wird,<br />
hat der Betrieb gewisse Bereiche digitalisiert.<br />
«Auf diese Weise gelingt es, den unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen gerecht zu werden.»<br />
Auch in Bezug auf die Elektromobilität wurde<br />
vorgesorgt. Derzeit werden zwar hauptsächlich<br />
Services an Verbrennungsmotoren durchgeführt.<br />
Denn noch ist die E-Mobilität in der<br />
Region nicht gross verbreitet. «Weil uns aber<br />
bewusst ist, dass die Elektrifizierung stark am<br />
Wachsen ist, haben wir bereits Kurse für Hybrid-<br />
und Elektrofahrzeuge absolviert und uns<br />
das notwendige Know-how angeeignet.»<br />
Überhaupt stellt die Bildung für ihn ein zentrales<br />
Element dar, damit eine Garage Veränderungen<br />
die Stirn bieten kann. Dabei rühmt<br />
Roman Gämperle die Bemühungen des AGVS,<br />
für gute Aus- und Weiterbildungen zu sorgen.<br />
Auch lobt er den Austausch mit den AGVS-<br />
Kundenberatern und erhofft sich, künftig auch<br />
von weiteren Verbandsdienstleistungen profitieren<br />
zu können.<br />
Was die Zukunft betrifft, hat sich Roman<br />
Gämperle zum Ziel gesetzt, die Kapazitäten<br />
auszubauen. «Wir möchten wachsen <strong>–</strong> aber in<br />
einem vernünftigen Bereich.» Auch wünscht<br />
er sich, dass sich Schweizer Garagisten vermehrt<br />
austauschen würden. «Derzeit arbeiten<br />
wir daran, dass wir in unserer Region ein Netzwerk<br />
aufbauen und so Synergien nutzen können»,<br />
sagt er. «Ich bin überzeugt: Wenn wir<br />
zusammenhalten, können wir die Herausforderungen,<br />
mit denen unsere Branche konfrontiert<br />
ist, nachhaltig meistern.» <<br />
56<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Mit der U-Nummer ins Ausland?<br />
Es tut sich was bei den<br />
Händlerschildern<br />
Während Italiener und Deutsche mit provisorischen Kennzeichen in die Schweiz einreisen können, gilt dies im umgekehrten<br />
Fall für die Schweizer Garagisten mit ihren U-Nummern nicht. Das Bundesamt für Strassen (Astra) steht mit Italien und<br />
Deutschland in Verhandlungen. Sandro Compagno<br />
Die Sache ist ärgerlich <strong>–</strong> und sie kann teuer<br />
werden. Sehr teuer, wie das Beispiel eines Zürcher<br />
Garagisten zeigt, das im <strong>November</strong> 2018<br />
publik wurde. Der Garagist fuhr mit dem<br />
Händlerschild nach Süddeutschland, wo er<br />
von der Polizei angehalten wurde. Er kassierte<br />
eine Busse von 1300 Euro!<br />
Grund: Gemäss Wiener Übereinkommen von<br />
1968 müssen Fahrzeugausweise und Kontrollschilder<br />
für die grenzüberschreitende Verwendung<br />
gewisse Kriterien erfüllen. So muss im<br />
Fahrzeugausweis u. a. die Fahrgestellnummer<br />
vermerkt sein. Da die schweizerischen Kollektiv-Fahrzeugausweise<br />
für verschiedene <strong>–</strong> auch<br />
nicht-immatrikulierte <strong>–</strong> Fahrzeuge verwendet<br />
werden können, erfüllen sie die Kriterien dieses<br />
Übereinkommens nicht. Den schweizerischen<br />
Nachbarstaaten ist es daher freigestellt,<br />
diese Ausweise sowie die zugehörigen Händlerschilder<br />
anzuerkennen oder nicht.<br />
Das Astra verhandelt mit Italien und Deutschland, damit Schweizer Garagisten mit U-Nummern künftig in diese<br />
Länder einreisen können.<br />
Die Schweiz erlaubt den Verkehr ausländischer<br />
Fahrzeuge, wenn sie im Zulassungsstaat<br />
verkehrsberechtigt sind und mit einem gültigen<br />
nationalen Fahrzeugausweis und einem<br />
gültigen Kontrollschild versehen sind. Das gilt<br />
insbesondere auch für provisorische deutsche<br />
und italienische Kennzeichen <strong>–</strong> beispielsweise<br />
die «targa di prova» oder das «rote Kennzeichen».<br />
Um dieses Ungleichgewicht zu beheben,<br />
ist das Astra in Verhandlungen mit<br />
Italien und Deutschland. Der Stand der Dinge:<br />
Im Falle von Italien strebt das Astra an, das<br />
Problem bis 1. Januar 2021 mittels eines bilateralen<br />
Abkommens zu beheben. Ziel des Abkommens<br />
ist, Fahrten mit Händlerschildern<br />
auf italienischem Territorium zu ermöglichen.<br />
Die Arbeiten am Abkommen sind bereits weit<br />
fortgeschritten und letzte Details werden voraussichtlich<br />
im ersten Halbjahr 2020 geklärt.<br />
Das Astra ist via schweizerische Botschaft in<br />
Rom in Kontakt mit dem «Ministerio delle Infrastrutture<br />
e di Trasporti» (MIT) und setzt alles<br />
daran, eine rasche Umsetzung der gemeinsam<br />
erarbeiteten Regelungen zu erreichen.<br />
Weniger weit fortgeschritten sind die Verhandlungen<br />
mit unserem nördlichen Nachbarland.<br />
Nach ersten Abklärungen mit dem<br />
Bundesministerium für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur (BMVI) werden derzeit verschiedene<br />
Fragen bundesintern geklärt. Auch hier<br />
verfolgt das Astra das Ziel, dass Fahrzeuge mit<br />
schweizerischen Händlerschildern uneingeschränkt<br />
auf deutschem Territorium verkehren<br />
dürfen. <<br />
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VERBAND & SEKTIONEN<br />
Mitgliederanlass AGVS Sektion Zürich<br />
Besuch im Herzstück des<br />
Zürcher Strassennetzes<br />
945 000 Motorfahrzeuge sind mit einem ZH-Schild unterwegs. Dass sie alle sicher über die 218 Kilometer<br />
Autobahn und durch 23 Kilometer Tunnel kommen, dafür sorgt die Verkehrsleitzentrale Letten in Zürich.<br />
Die Mitglieder der Sektion Zürich kamen in den Genuss einer Führung durch das Herzstück des<br />
Zürcher Strassennetzes. Sandro Compagno<br />
In der Verkehrsleitzentrale Letten der Kantonspolizei Zürich wird der Verkehr auf allen Autobahnen im Kanton überwacht und koordiniert.<br />
Die Szenerie erinnert an «1984» von George<br />
Orwell: Ein abgedunkelter Raum, acht Arbeitsplätze,<br />
jeder mit sieben Monitoren ausgestattet.<br />
Dahinter eine Wand, fünf Meter<br />
hoch, mit unzähligen Monitoren bedeckt und<br />
dominiert von einem riesigen Bildschirm, der<br />
die Karte des Kantons Zürich zeigt. Darauf aufgezeichnet<br />
ist das Autobahnnetz. Denn das ist<br />
der grosse Unterschied zum «grossen Bruder»<br />
in George Orwells deprimierender Utopie.<br />
Die Überwachung dient ausschliesslich der<br />
Sicherheit im Strassenverkehr.<br />
365 Tage im Jahr, sieben Tage in der Woche<br />
und 24 Stunden am Tag sorgen die Beamten<br />
in der Verkehrsleitzentrale Letten dafür, dass<br />
die mittlerweile knapp 1 Million im Kanton<br />
Zürich zugelassenen Motorfahrzeuge sicher<br />
von A nach B kommen. «Von hier aus wird<br />
alles koordiniert», erklärt der stellvertretende<br />
Dienstchef Meinrad Kuhn den rund 50 Mitgliedern<br />
der AGVS-Sektion Zürich, die der<br />
Einladung von Präsident Christian Müller und<br />
Sekretär Diego De Pedrini in die Verkehrsleitzentrale<br />
gefolgt sind. 1980 wurde der beinahe<br />
liebevoll «Ringli» genannte Rundbau aus<br />
Backstein eingeweiht. Die Verkehrsleitzentrale<br />
der Kantonspolizei Zürich befindet sich genau<br />
über dem Milchbucktunnel, der den Norden<br />
der Stadt mit dem Zentrum und dem Hauptbahnhof<br />
verbindet.<br />
Tunnels stellen hohe Anforderungen an die<br />
Verkehrssicherheit. «Wenn im Gubrist der Verkehr<br />
zum Erliegen kommt und sich die Autos<br />
stauen, befinden sich rund 2000 bis 2500<br />
Personen im Tunnel», erklärt Meinrad Kuhn.<br />
Entsprechend gefährlich wird es, wenn beispielsweise<br />
ein Pannenfahrzeug brennt.<br />
Die Sicherheitsstandards sind hoch: Drückt<br />
jemand im Gubrist den Anrufknopf der Notrufsäule,<br />
wird in Sekundenbruchteilen das<br />
Tempolimit gesenkt. Die Tunnelbeleuchtung<br />
wird auf das Maximum hochgedreht und die<br />
gelben Blinklichter gehen an. Auf jede Notrufsäule<br />
im Gubrist ist eine Kamera gerichtet.<br />
Meinrad Kuhn appellierte an die AGVS-<br />
Mitglieder, im Falle eines Unfalls oder einer<br />
Panne die Notrufsäulen zu benutzen und nicht<br />
etwa das eigene Handy. «Dann wissen wir<br />
genau, wo und auf welcher Fahrspur Sie sind.»<br />
Auch wenn Unfallereignisse scheinbar zufällig<br />
und unvorhersehbar auftreten, seien gewisse<br />
Muster zu erkennen, sagt Meinrad Kuhn:<br />
«Den Vollmond spüren wir. Und das Monatsende,<br />
wenn der Lohn auf dem Konto ist.» <<br />
Die Mitglieder der AGVS-Sektion Zürich im Rettungsstollen<br />
des Milchbucktunnels. Ursprünglich war der<br />
Tunnel als Zubringer fürs Zürcher Ypsilon geplant und<br />
gebaut worden.<br />
58<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Ein Meilenstein für 210 Nachwuchskräfte<br />
> Mitte Juli fand die Lehrabschlussfeier <strong>2019</strong> der AGVS-Sektion Waadt statt.<br />
Einige der 30 Preisträgerinnen und -träger unter den 210 Nachwuchskräften zusammen mit Vertretern des AGVS und Gästen.<br />
Dieses Jahr haben 210 Lernende ihre Lehre<br />
mit einem EFZ abgeschlossen. Die Feier fand<br />
im SwissTech Convention Center der EPF Lausanne<br />
in fröhlich-festlicher Stimmung statt.<br />
Zu den über 900 Gästen zählten Familien, Angehörige<br />
und Ausbilder der stolzen Absolventinnen<br />
und Absolventen.<br />
Roger Dubler<br />
(1936 <strong>–</strong> <strong>2019</strong>)<br />
Roger Dubler war<br />
ein sehr aktives<br />
Mitglied des Waadtländer<br />
Garagistenverbands<br />
(AGVS-<br />
Sektion Waadt) sowie<br />
ein Gründungsmitglied<br />
und langjähriger Sekretär des Garagistenverbands<br />
von Nyon und Umgebung (AGDN).<br />
Er war allseits für seine starke Persönlichkeit<br />
bekannt. Mit seinem Garagenbetrieb<br />
vertrat Roger Dubler mehrere Marken, bis er<br />
sich aufgrund der Konjunktur und des neuen<br />
Markenvertriebs wie viele andere auch gezwungen<br />
sah, seine Garage unter dem Banner<br />
stop+go zu betreiben.<br />
Mein aufrichtiges Beileid gilt seiner<br />
Familie, der ich einen erfolgreichen Betrieb<br />
des Centre Auto Dubler wünsche.<br />
Pierre Jenni, Ehrenpräsident der AGVS-<br />
Sektion Waadt<br />
Nicolas Leuba, Präsident der AGVS-Sektion<br />
Waadt, eröffnete die Zeremonie. Er beglückwünschte<br />
die neuen Fachkräfte, ihre Angehörigen<br />
und Ausbilder. Er äusserte zudem den<br />
Wunsch, dass die Autoberufe weiblicher werden<br />
sollen: Von den 210 überreichten Abschlusszeugnissen<br />
dieses Jahres gingen nur 25<br />
an Frauen. Besonders lobte er daher die Ausbildung<br />
Strassentransportfachfrau, die einen<br />
Anteil von mehr als 20 Prozent Frauen erreicht,<br />
sowie den Astag-Präsidenten Jean-Pierre<br />
Giobellina. Leuba betonte ausserdem, dass<br />
die vielseitigen Berufe der Branche allgemein<br />
gute Zukunftsaussichten und den 210 Nachwuchskräften<br />
eine gewisse Beschäftigungsgarantie<br />
böten. Abschliessend erinnerte er<br />
daran, dass die Berufsmeisterschaften Swiss-<br />
Skills und WorldSkills hervorragende Motoren<br />
und Visitenkarten des Berufsstands seien<br />
und dass der AGVS gerne interessierte Teilnehmer<br />
unterstütze.<br />
Mehrere prominente Redner gratulierten den<br />
neuen Berufsfachkräften der Automobil- und<br />
Transportbranche herzlich und hiessen sie im<br />
Leben der selbstständigen Erwachsenen willkommen.<br />
Sie ermutigten sie, ihre Kompetenzen<br />
einzubringen und sich durch die in der<br />
sich rasch ändernden Welt so unverzichtbaren<br />
und wertvollen Weiterbildungen weiterzuentwickeln.<br />
Zu den Rednern gehörten Lionel<br />
Eperon, der Direktor der Generaldirektion für<br />
Weiterbildung, der im Auftrag von Cesla Amarelle,<br />
Staatsrätin und Vorsteherin des Departements<br />
für Bildung, Jugend und Kultur (DFJC),<br />
am Anlass teilnahm; Olivier Français, Ständerat<br />
des Kantons Waadt; Carlo Carrieri, Unia-<br />
Vertreter, sowie Christian Maeder, Gemeindepräsident<br />
von Écublens.<br />
In diesem Jahr erreichten vier Absolventinnen<br />
und Absolventen den besten Notendurchschnitt<br />
(5,5) und wurden mit einem Preis<br />
ausgezeichnet: Yves Perey, Strassentransportfachmann,<br />
Coop Aclens; Florian Grandet,<br />
Automobil-Fachmann mit Fachrichtung Personenwagen,<br />
Garage du Vallon in St-Cierges;<br />
John Merier, Kaufmann B-Profil, Emil Frey in<br />
Nyon und Coralie Milici, Kauffrau E-Profil, Garage<br />
de Nyon A&S Chevalley in Nyon.<br />
Weitere 26 Absolventinnen und Absolventen<br />
wurden ebenfalls ausgezeichnet und erhielten<br />
einen der von den Partnern der AGVS-Sektion<br />
Waadt offerierten Preise.<br />
Zwei Ehrengäste ergriffen ebenfalls das Wort<br />
und teilten ihre Erfahrungen mit dem Publikum:<br />
Eric Jordan, der Leiter der Rallye du Chablais<br />
und Partner der AGVS-Sektion Waadt, sowie<br />
Joël Rappaz, erstklassiger Rennfahrer, der<br />
bei der Rallye 2018 den zweiten Platz belegte.<br />
Nicolas Leuba sprach zudem über den Projektfortschritt<br />
des neuen Ausbildungszentrums<br />
im Y-Parc in Yverdon-les-Bains <strong>–</strong> eines<br />
wichtigen Projekts, für das sich der Vorstand<br />
seit 2015 einsetzt. Der Komplex, an dem zahlreiche<br />
Akteure beteiligt sind, wurde einem<br />
Architekturbüro aus der Region übertragen.<br />
Das auf 25 Millionen Franken veranschlagte<br />
Zentrum wird gemeinsam mit zwei weiteren<br />
Verbänden (GIM-CH und 2Rad Schweiz Sektion<br />
Westschweiz) als «Haus der Mechanik»<br />
genutzt. Der Baubeginn ist für 2020 und der<br />
Bezug für 2022 vorgesehen. <<br />
86. Generalversammlung<br />
in Payerne<br />
Etwa 100 Personen nahmen an dieser Veranstaltung<br />
teil, die Ende Juni unter dem<br />
Dach des Militärischen Luftfahrtmuseums<br />
stattfand. Nach zwei dreijährigen Amtszeiten<br />
wurde Präsident Nicolas Leuba für eine neue<br />
dreijährige Amtszeit glänzend wiedergewählt:<br />
Er erklärte, dass er nach wie vor motiviert sei<br />
und versprach, das Projekt «Neues Ausbildungszentrum»<br />
bis zum Ende zu unterstützen.<br />
Auch der Vorstand wurde wiedergewählt.<br />
Es gab lediglich eine Mutation: Auf<br />
Michel Santus, der seine Prioritäten auf die<br />
Leitung seines Unternehmens konzentrieren<br />
musste, folgt für drei Jahre Fernando Traversa.<br />
Er ist Betriebsleiter der Garage de la Riviera<br />
(Niederlassung der Leuba-Gruppe in La<br />
Tour-de-Peilz) und verfügt über umfangreiche<br />
Erfahrungen im Automobilsektor, die er mit<br />
der Geschäftsleitung der Sektion teilen will.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>59
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Berufsmeisterschaften beider Basel<br />
Der Sieg macht Lust auf mehr<br />
Mit Vera Häner wurde an den Berufsmeisterschaften <strong>2019</strong> der AGVS-Sektion beider Basel erstmals eine junge Frau als<br />
Beste ihres Fachs gekürt: Die 18-Jährige, die bei der P. Schweizer AG in Liestal im vierten Lehrjahr als Automobil-Mechatronikerin<br />
steht, setzte sich gegen 15 Mitkonkurrenten durch. Im Interview erzählt sie nicht nur, wie sie am Wettkampf einen<br />
kühlen Kopf bewahrte, sondern verrät auch ihre Pläne für die SwissSkills 2020. Carla Stampfli<br />
Vera Häner stellte an acht Posten ihr Wissen unter Beweis.<br />
2 Tage, 8 Posten, 9 Experten: So lautete die<br />
Ausgangslage für die 16 Teilnehmenden der<br />
diesjährigen Berufsmeisterschaften der Automobil-Mechatronikerinnen<br />
und -Mechatroniker<br />
der AGVS-Sektion beider Basel. Unter den<br />
jungen Fachkräften, die anlässlich der Ausstellertage<br />
der Auto/Mobil Basel Mitte September<br />
zum Wettkampf antraten, war auch<br />
Vera Häner aus Sissach BL. Sie absolviert derzeit<br />
ihr viertes Lehrjahr bei der P. Schweizer<br />
AG in Liestal BL. Dass sie die Aufgaben, zu<br />
denen auch eine mündliche und schriftliche<br />
Prüfung gehörten, als Beste ihres Fachs meistern<br />
würde, damit hat sie nicht gerechnet, wie<br />
sie im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> sagt.<br />
Frau Häner, wie haben Sie die Wettkampftage<br />
erlebt?<br />
Vera Häner: Eigentlich ziemlich locker (lacht).<br />
Ich hatte keine Vorstellung, wie ich mich<br />
unter den Teilnehmenden schlagen würde.<br />
Deshalb setzte ich mich auch nicht unter<br />
Druck. Ich liess den Wettkampf auf mich<br />
zukommen und nahm Aufgabe um Aufgabe.<br />
Einzig beim ersten praktischen Posten<br />
war ich etwas aufgeregt, danach aber verflog<br />
die Nervosität. Das hatte auch damit zu tun,<br />
dass wir uns in der Gruppe austauschten und<br />
gegenseitig erzählten, welche Aufgaben an<br />
welchen Posten zu bewältigen waren.<br />
Welche Aufgabe forderte Sie am meisten<br />
heraus?<br />
Die schriftliche Prüfung! Die Fragen waren auf<br />
einem sehr hohen Niveau, bei keiner konnte<br />
ich mir sicher sein <strong>–</strong> nicht einmal bei den Multiple-Choice-Fragen.<br />
Hinzu kam der Zeitdruck,<br />
der das Ganze erschwerte. Dass die Berufskunde-Prüfung<br />
nicht einfach ist, wurde uns<br />
von den Experten bestätigt. Auch die mündliche<br />
Prüfung war nicht ganz ohne. Obwohl<br />
mich der theoretische Teil des Wettkampfs<br />
herausforderte, bin ich froh darum: Jetzt weiss<br />
ich, was mich an der Lehrabschlussprüfung<br />
im nächsten Jahr erwartet, wie und was die<br />
Experten fragen werden. Die Berufsmeisterschaft<br />
war eine super Übung.<br />
Haben Sie mit einem Sieg gerechnet?<br />
Nicht wirklich. Erst am Ende des ersten<br />
Wettkampftages habe ich realisiert, dass<br />
es für eine gute Platzierung reichen könnte:<br />
Nämlich als ich sah, dass ich auf dem<br />
Punktezwischenstand weit oben lag. Das war<br />
cool und motivierte mich, alles zu geben.<br />
60<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Vera Häner mit Mutter Edith Zwicker, David Schweizer (l.), Berufsbildner und Geschäftsführer der P. Schweizer AG, sowie Geschäftsleitungsmitglied Peter Schweizer.<br />
Inwiefern hat Ihr Berufsbildner und Geschäftsführer<br />
der Garage P. Schweizer AG, David<br />
Schweizer, zur Goldmedaille beigetragen?<br />
Viel! David spornte mich im Vorfeld mit motivierenden<br />
Sätzen wie «Du kannst es und<br />
gewinnst» immer wieder an und half mir bei<br />
der Vorbereitung.<br />
Wie sah diese aus?<br />
Wir vertieften Bereiche, bei denen ich etwas<br />
Mühe habe, beispielsweise das Thema Batterie.<br />
Lustigerweise wurde ich an den Berufsmeisterschaften<br />
aber kaum darüber ausgefragt.<br />
Zusätzlich schauten wir im Rahmen<br />
des vertiefenden Fachkunde-Unterrichts des<br />
Junior-Car-Crack-Förderprogramms (JCC) weitere<br />
Punkte an.<br />
Sie sind die erste Frau, welche die Berufsmeisterschaft<br />
der Automobil-Mechatronikerinnen<br />
und -Mechatroniker beider Basel<br />
gewonnen hat. Was bedeutet das für Sie?<br />
Das ist schon cool. Aber eigentlich bin ich<br />
der Meinung, dass es keine Rolle spielt,<br />
ob du eine Frau oder ein Mann bist. Können<br />
und Intelligenz sind nicht an das Geschlecht<br />
gebunden.<br />
Im September 2020 finden die Schweizer<br />
Berufsmeisterschaften in Bern statt. Sind<br />
die SwissSkills <strong>–</strong> oder gar die WorldSkills<br />
ein Jahr später <strong>–</strong> Ihr nächstes Ziel?<br />
Ich werde mich auf alle Fälle für die Vorausscheidungen<br />
anmelden! Es wäre schon schön,<br />
auch an den SwissSkills abzuräumen (lacht).<br />
Aber erst einmal richtet sich mein Fokus auf<br />
die Lehrabschlussprüfung im nächsten Jahr.<br />
Dann sehen wir weiter.<br />
Was schätzen Sie an Ihrer Ausbildung?<br />
Dass ich es mit Fahrzeugen zu tun habe. Ich<br />
habe einfach Freude an Autos. Obwohl mein<br />
Ziel war, aufs Gymnasium zu gehen, entschied<br />
ich mich vor dem Übertritt doch für<br />
eine Berufslehre in der Autobranche. Die<br />
Ausbildung gefiel mir auf Anhieb.<br />
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?<br />
Genau weiss ich das noch nicht, aber irgendwo<br />
in der Autobranche. <<br />
Die Pensionskasse der Berufsverbände 2rad Schweiz AGVS ASTAG carrosserie suisse<br />
Wir sind nicht nah<br />
an der Branche.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>61
TECHNIK & UMWELT<br />
AutoEnergieCheck wird verlängert<br />
500 Mal zum Mond und zurück<br />
Der AutoEnergieCheck, eine Dienstleistung der Schweizer Garagisten in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Energie,<br />
wird weitere zwei Jahre fortgesetzt. Dank dem AEC konnten bislang mehr als 60 000 Tonnen CO 2<br />
eingespart werden.<br />
Langläufer Dario Cologna war während vieler Jahre AEC-Botschafter. Inzwischen ist er AGVS-Botschafter für Effizienz und Spitzenleistungen.<br />
sco. 20 Minuten dauert der AutoEnergieCheck<br />
bei einem AGVS-Garagisten. Dabei werden<br />
unter anderem der Reifendruck kontrolliert<br />
und allenfalls erhöht sowie die Auspuffanlage,<br />
das Treibstoffsystem, die Klimaanlage und<br />
elektrische Verbraucher überprüft. Auch unnötiger<br />
Ballast oder nicht benötigte Gepäckträger<br />
erhöhen den Treibstoffverbrauch. All die Einsparmöglichkeiten<br />
sieht der Autobesitzer auf<br />
dem persönlichen AEC-Zertifikat, das im Anschluss<br />
an den AEC überreicht wird.<br />
Ein AEC-Anbieter der ersten Stunde ist die<br />
Ruckstuhl-Gruppe mit sechs Standorten in<br />
und um Zürich und hat seit 2013 rund 4000<br />
AutoEnergieChecks durchgeführt. Kurt Giger,<br />
Verkaufsleiter und Leiter Kundendienst, war<br />
schon bei der Entwicklung dabei: «Die Kunden<br />
können von diesem Check wirklich profitieren.<br />
Sehr wichtig ist dabei das persönliche<br />
Gespräch nach dem AEC.» Die Wichtigkeit<br />
des korrekten Reifendrucks <strong>–</strong> um ein Beispiel<br />
zu machen <strong>–</strong> erkläre er jeweils mit dem Velo,<br />
das man im Frühling wieder aus dem Keller<br />
holt: «Während des Winters haben die Pneus<br />
an Luft verloren. Man muss also strampeln<br />
wie wahnsinnig, will man vorwärtskommen.<br />
Sobald die Veloreifen gepumpt sind, geht es<br />
fast von allein. Dieses Beispiel führt immer zu<br />
einem Aha-Effekt.»<br />
Der AutoEnergieCheck hilft den Autobesitzern,<br />
möglichst effizient und umweltschonend<br />
unterwegs zu sein. Das spart nicht nur<br />
CO 2<br />
, sondern dank tieferem Verbrauch auch<br />
Geld. Die durchschnittliche Einsparung beträgt<br />
rund 200 Liter Treibstoff oder 350 Franken<br />
im Jahr. Seit Beginn des AEC im Jahr 2013<br />
haben die rund <strong>11</strong>00 zertifizierten AGVS-Garagisten<br />
mehr als 50 000 AutoEnergieChecks<br />
durchgeführt und konnten dabei mit ihren<br />
Kunden zusammen rund 60 000 Tonnen CO 2<br />
einsparen. Das entspräche rund 500 Autofahrten<br />
zum Mond und zurück oder 10 000 Fahrten<br />
rund um die Welt.<br />
Das Programm wird unterstützt von EnergieSchweiz,<br />
dem Energiesparprogramm des<br />
Bundesamts für Energie (BFE). Die Zusammenarbeit<br />
mit dem AGVS wurde soeben um zwei<br />
Jahre verlängert. «Wir freuen uns sehr, EnergieSchweiz<br />
als Partner für diese sinnvolle und<br />
nachhaltige Dienstleistung an Bord zu haben»,<br />
sagt Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt<br />
beim AGVS.<br />
An Bord ist und bleibt auch Langlauf-Star Dario<br />
Cologna. Der mehrfache Olympiasieger,<br />
Weltmeister und Gesamtweltcup-Sieger war<br />
während vieler Jahre AEC-Botschafter für den<br />
Verband der Schweizer Garagisten. Seine Rolle<br />
wurde mittlerweile ausgebaut: Der Schweizer<br />
Sportler des Jahres 2013 ist offiziell AGVS-Botschafter<br />
für Effizienz und Spitzenleistungen.<br />
In dieser Funktion engagiert er sich für ein<br />
nachhaltiges Mobilitätsverhalten und im Bereich<br />
der beruflichen Grundbildung. <<br />
62<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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TECHNIK & UMWELT<br />
«Mobilität im Gespräch»<br />
Zurück zur<br />
Sachlichkeit<br />
Im Swiss Science Center Technorama legten die beiden Wissenschaftler<br />
Prof. Dr. Silvio Borner und Dr. Markus O. Häring dar, wieso in der<br />
aktuell sehr aufgeladenen Klimadebatte eine Panikmache genauso<br />
schädlich ist wie eine Verharmlosung.<br />
Markus O. Häring ist Experte für Geothermie und Vorstandsmitglied des Carnot-Cournot-Netzwerks (CCN). Er stellte sich bei seinem Vortrag im Rahmen des Diskussions-Zyklus<br />
«Mobilität im Gespräch» von Hutter Dynamics gegen die allgegenwärtigen Katastrophenszenarien bezüglich Klimaerwärmung.<br />
jas. Durch Minergiestandard, bewegliche Lüftungsluken,<br />
eine Luft-Wasser-Wärmepumpe<br />
und eine Photovoltaik-Anlage, die jährlich 60<br />
Tonnen CO 2<br />
-Emissionen einsparen hilft, setzte<br />
Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident<br />
Hutter Dynamics, beim Neubau eines seiner<br />
Betriebe klare Zeichen für mehr Nachhaltigkeit.<br />
Doch nicht nur in seinem Unternehmen<br />
engagiert sich der alt Nationalrat für die<br />
Umwelt, sondern auch im Rahmen des Diskussions-Zyklus<br />
«Mobilität im Gespräch».<br />
Bei der letzten <strong>Ausgabe</strong> im mit rund 150 interessierten<br />
Besucherinnen und Besuchern gut<br />
gefüllten Foyer des Swiss Science Center Technorama<br />
in Winterthur legten die beiden Wissenschaftler<br />
Silvio Borner und Markus O. Häring<br />
dar, wie wichtig es ist, die aktuell sehr<br />
aufgeheizte Klimadebatte weg von der Emotionalität<br />
hin zu einer sachlichen Debatte zu<br />
führen.<br />
«Der Klimawandel ist eine Tatsache genauso<br />
wie der Temperaturanstieg. Das fordert uns<br />
alle heraus, nicht nur die kleine Schweiz», erklärte<br />
Gastgeber Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident<br />
der ESA, zum Auftakt. «Die ambitionierten<br />
Ziele, die es zu erreichen gilt,<br />
erfordern unbedingt flexible Rahmenbedingungen.<br />
Denn ob das CO 2<br />
nun in der Schweiz<br />
oder an einem anderen Ort eingespart wird,<br />
ist der Welt egal, aber der Wirtschaft nicht!»<br />
Für den engagierten Garagisten ist dabei eine<br />
sachliche Debatte zum Klimawandel und eine<br />
Abkehr von der Klimahysterie entscheidend,<br />
um nach sinnvollen, internationalen Lösungen<br />
zu suchen und die nötigen Konsequenzen<br />
zu ziehen. «Es reicht nicht, andere wütend<br />
zum Handeln aufzurufen. Man muss selbst<br />
aktiv werden», so Hutter.<br />
Dass es Zeit zum Handeln ist, verdeutlichte<br />
auch Silvio Borner, der zuerst die Rolle der<br />
Wissenschaft innerhalb der Gesellschaft darlegte,<br />
aber davor mahnte, dass sich Wissenschaft<br />
missbrauchen lasse. Der emeritierte<br />
Volkswirtschaftsprofessor erklärte: «Jegliche<br />
Wissenschaft unternimmt den Versuch, reale<br />
Phänomene und Entwicklungen zu erklären<br />
und die gewonnenen Erkenntnisse anzuwenden,<br />
das heisst zum Wohle des Fortschritts<br />
der Menschen zu nutzen.» Eine möglichst objektive<br />
und klare Information der Bevölkerung<br />
über die effektive Lage sei daher wichtig,<br />
genauso wie das Offenlegen der Wirkungszusammenhänge<br />
sowie der Bedeutung der verschiedenen<br />
Zivilisations- und Technologierisiken.<br />
Der 78-Jährige ergänzte: «Eine grüne<br />
Zukunft ist möglich, vielleicht nötig. Idyllische<br />
Zustände würde sie jedoch sicher nicht<br />
bringen.» Spannend: Den gleichen Text hatte<br />
er vor fast 30 Jahren unter dem Titel «Welche<br />
Zukunft wollen wir?» bereits einmal publiziert.<br />
Borner folgerte daraus: «Wir haben<br />
es eigentlich schon immer gewusst, konnten<br />
eine Verschlimmerung der Moralisierung und<br />
Politisierung der Wissenschaft aber nicht verhindern.»<br />
Für den Volkswirtschaftsprofessor<br />
ist zudem klar, dass man bezüglich Klimapolitik<br />
auf Schweizer Alleingänge mit Verboten<br />
oder Abgaben, die global nichts bringen,<br />
die Schweiz aber lokal stark belasten,<br />
verzichten muss. Und dass eine langfristige<br />
und nachhaltige Dekarbonisierung nur im<br />
globalen Kontext ohne Panikmache und Kurzschlüsse<br />
erfolgen kann.<br />
Dem stimmt auch Markus O. Häring zu. Der<br />
Geologe und Experte für Geothermie zeig-<br />
64<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
Bis im Jahr 2035 wird vor allem der Energiebedarf in<br />
China und Indien steigen, in Europa bleibt er fast gleich.<br />
Die Temperaturdaten zeigen, dass es zwar eine Klimaerwärmung gibt, aber keine Beschleunigung davon.<br />
te auf, dass es zwar seit 1950 einen beispiellosen<br />
Anstieg der CO 2<br />
-Konzentration gebe.<br />
Dieser lasse sich auch nicht durch natürliche<br />
Ursachen erklären. Der momentane Temperaturanstieg<br />
sei aber keinesfalls beispielslos,<br />
wie immer wieder behauptet werde.<br />
Anhand von Eiskernen könne man die CO 2<br />
-<br />
Konzentration und die Temperatur der letzten<br />
400 000 Jahre genau messen. Dabei hinke<br />
der CO 2<br />
-Anstieg immer rund 800 Jahre hinterher.<br />
«Der entscheidende Unterschied heute:<br />
Der CO 2<br />
-Anstieg geht der Temperatur voraus»,<br />
erläuterte das Vorstandsmitglied des<br />
Carnot-Cournot-Netzwerks. «Und ganz entscheidend<br />
in der ganzen Klimadiskussion:<br />
CO 2<br />
ist kein Schadstoff! Denn ohne CO 2<br />
gibt<br />
es kein Leben.» Die Emissionen in den nächsten<br />
30 Jahren auf Null zu senken, sei daher<br />
ausserdem eine sehr heftige Forderung. Der<br />
Wissenschaftler gab zu bedenken, dass ein<br />
Kohleverzicht in der Schweiz vielleicht noch<br />
realisierbar sei. Die weiteren fossilen Energieträger<br />
wie Erdöl, Erdgas und Atomstrom<br />
bis 2050 durch erneuerbare Energien zu ersetzen,<br />
sei jedoch unrealistisch. «Nicht nur<br />
der Verkehr, auch die Stahl-, Zement- und<br />
Asphaltproduktion funktioniert ohne fossile<br />
Brennstoffe nicht», hielt der Geologe fest. «Die<br />
Dekarbonisierung müsste schneller erfolgen<br />
als einst die Industrialisierung. Dazu bräuchte<br />
es mehr als Klimademos. Es bräuchte massive<br />
wissenschaftliche Durchbrüche!»<br />
Die sieht Häring genau so wenig wie den Willen<br />
der grössten CO 2<br />
-Verursacher (u. a. China,<br />
USA und Indien), sich zu einer Verringerung<br />
der CO 2<br />
-Emissionen zu verpflichten. Der Wissenschaftler<br />
verlangt daher in der Klimadebatte<br />
eine Rückbesinnung sowie eine Rückkehr<br />
zur Sachlichkeit und hält fest: «Unser<br />
Beitrag muss nicht im Verzicht, sondern in<br />
der Innovation liegen.» <<br />
Volkswirtschaftsprofessor Silvio Borner erläutert einen Sachverhält, während Gastgeber Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident Hutter Dynamics und Verwaltungsratspräsident<br />
der ESA aufmerksam zuhört.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>65
AUTO-SALON<br />
Auto-Salon<br />
Geheimnis um ESA teilweise gelüftet<br />
Ein neuer Standort und ein neues Konzept: Die ESA wird auch im kommenden Jahr an der GIMS präsent sein und zügelt in<br />
die Halle 1. Wie sie sich dort präsentieren wird, bleibt vorerst offen. André Bissegger<br />
ESA-Präsident Markus Hutter hatte zwar im<br />
Mai am Rande der ESA-Generalversammlung<br />
erklärt, dass sich die ESA erneut für die gesamte<br />
Salon-Dauer anmelden werde. Dennoch<br />
blieben viele Fragen offen. Als dann die Geneva<br />
International Motor Show (GIMS) Anfang<br />
Juli das definitive Aus der Fachmesse in Halle<br />
7 bekannt gab, wartete die Branche mit Spannung<br />
auf die Reaktion der ESA.<br />
Diese ist nun Mitte Oktober gekommen. Die<br />
ESA habe entschieden, an der GIMS 2020 vom<br />
5. bis 15. März 2020 an einem neuen Standort<br />
in der Halle 1 mit einem neuen Standkonzept<br />
präsent zu sein, heisst es in einer Mitteilung.<br />
«Wir haben ein Angebot für die Halle 1<br />
bekommen», sagt Matthias Krummen, Leiter<br />
Management Services & Kommunikation bei<br />
der ESA, auf Anfrage. Damit wird sich die Einkaufsorganisation<br />
über mangelnde Laufkundschaft<br />
nicht beklagen können.<br />
Trotz dieser Zusage bleibt noch einiges unklar.<br />
Wie das neue Standkonzept aussehen wird,<br />
gibt die ESA vorerst nicht bekannt. «Das Konzept<br />
ist in Erarbeitung», sagte Matthias Krummen.<br />
«Wir können noch nichts dazu sagen.»<br />
Damit bleibt auch offen, ob der neue Stand<br />
inmitten der renommiertesten Autohersteller<br />
der Welt grösser oder kleiner sein wird als bisher<br />
in Halle 7, wo genau er zu stehen kommt,<br />
ob es die beliebte Piazza erneut geben wird<br />
und was die ESA präsentieren möchte.<br />
Aus der Medienmitteilung geht immerhin<br />
hervor, dass sich die ESA darauf freue, an der<br />
GIMS 2020 in der Halle 1 der Branchentreffpunkt<br />
des Salons zu sein. Vertreter aus den<br />
Garagen und Carrosseriebetrieben sollen sich<br />
dort über spannende Neuheiten und Innovationen<br />
aus dem breiten Angebot der eigenen<br />
Einkaufsorganisation erkundigen und in<br />
einem entspannten Rahmen einen geselligen<br />
Moment verbringen können.<br />
Bislang gehörte die ESA mit ihrer Piazza quasi<br />
zum Inventar der Halle 7 und nutzte die Gelegenheit,<br />
um ihre 7000 Genossenschafter in Genf<br />
zu begrüssen. Deshalb hat sie auch von Beginn<br />
an unmissverständlich erklärt, dass sie auf einer<br />
zweiwöchigen Präsenz besteht. In kürzerer Zeit<br />
wäre es für die ESA schlicht unmöglich, alle Mitinhaber<br />
im gewohnten Rahmen zu empfangen.<br />
Die Halle 7 war während der letzten Jahre<br />
Treffpunkt der nationalen Zulieferer und<br />
Garagisten. Laut GIMS ist deren Interesse, am<br />
Salon in Genf auszustellen, jedoch geschwunden.<br />
Eine im Jahr 2018 eingesetzte Arbeitsgruppe<br />
<strong>–</strong> zusammengesetzt aus allen Vertretern<br />
dieser Branche und der GIMS <strong>–</strong> hat<br />
deshalb ein Konzept für eine Kurzmesse ausgearbeitet.<br />
Erfolglos: Denn die Zielvorgabe,<br />
dass sich bis am 1. Juli 70 Aussteller anmelden,<br />
wurde nicht erreicht.<br />
Daher entsteht nun in der Halle 7 eine grosse<br />
Indoor-Teststrecke für Elektromobilität,<br />
die GIMS-Discovery. «Mit der GIMS-Discovery<br />
bieten wir ein einmaliges Erlebnis rund um<br />
die Elektromobilität. Autos anschauen, entdecken<br />
und schliesslich fahren, alles findet<br />
unter einem einzigen Dach statt», freute sich<br />
GIMS-Generaldirektor Olivier Rihs bei der Bekanntgabe.<br />
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Werkbesuch bei Osram<br />
Osram bringt Licht ins Dunkel<br />
Über 220 Millionen Lampen produziert Osram im deutschen Herbrechtingen jährlich für den Automotive-Bereich.<br />
Das Unternehmen zählt damit zu den grössten Leuchtmittelherstellern der Welt. André Bissegger<br />
68<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
In jedem Auto sind rund 200 Lampen verbaut<br />
<strong>–</strong> von der Handschuhfachbeleuchtung über<br />
das Nebellicht bis hin zur Heckleuchte. Aber<br />
auch Nachtsichtsysteme oder Fahrspurassistenzen<br />
benötigen Licht: Infrarot-LED helfen<br />
beim Ausleuchten von Hindernissen oder des<br />
Fahrzeugvorfelds. Osram gehört dabei zu den<br />
weltweit führenden Leuchtmittelherstellern,<br />
zeichnet sich durch hohe Innovation und ausgereifte<br />
Technologie aus und ist ebenso auf<br />
dem OEM- wie Ersatzlampen-Markt tätig.<br />
Das Unternehmen verfügt aktuell über rund<br />
17 800 Patente und Patentanmeldungen.<br />
Die einstige Siemens-Tochter, die in 120 Ländern<br />
präsent ist, wurde 1918 in Berlin gegründet<br />
und beschäftigt heute weltweit über<br />
27 000 Mitarbeiter. Allein im Werk in Herbrechtingen,<br />
in dem nur Automotive-Produkte<br />
hergestellt werden, arbeiten rund 830 Personen,<br />
700 davon in der Produktion. Gearbeitet<br />
wird im Drei-, Vier- oder Fünf-Schichtenbetrieb,<br />
sieben Tage die Woche. Es ist beeindruckend,<br />
mit welcher Präzision und wie flink<br />
die Roboteranlagen vollautomatisch aus einzelnen<br />
zum Teil kleinsten Teilen fertige Produkte<br />
herstellen und diese gleich versandfertig<br />
verpacken. Wie Zahnräder greifen die<br />
Maschinen ineinander und spielen sich gegenseitig<br />
in die Hand.<br />
Dass in dem 13 000-Seelen-Städtchen zwischen<br />
Ulm und Aalen ein Osram-Werk steht,<br />
ist vor allem dem Zufall geschuldet, wie Werkleiter<br />
Harald Mannbeiss anlässlich einer<br />
Werksführung erklärte. 1945, mitten in den<br />
Kriegswirren, entschloss sich Osram, die Maschinen<br />
aus Berlin fortzuschaffen. Bei Herbrechtingen<br />
blieb der Transportzug liegen. Direkt<br />
neben den Geleisen gab es leere Hallen, in<br />
die die Maschinen eingestellt und schliesslich<br />
gleich dagelassen wurden. Osram startete am<br />
neuen Ort mit Grubenhelmlampen, 1952 folgte<br />
dann die erste Automobil-Lampe.<br />
Was früher noch eine einfache Birne war,<br />
sind heute beispielsweise Laserscheinwerfer,<br />
die die Strassen noch besser ausleuchten,<br />
OLED-Flächenlichtquellen (organische Leuchtdioden),<br />
flexible OLEDs, Kurvenscheinwerfer<br />
mit LED-Technik oder die normierten LED-Lichtquellen<br />
XLS (eXchangable LED Signallamp) für<br />
Signallicht-Anwendungen. Die XLS-Produkte<br />
sollen den Signallampen-Bereich grundlegend<br />
verändern und werden beispielsweise bereits<br />
von Toyota verbaut. Ihr Vorteil: Die standardisierte<br />
Lösung ermöglicht den direkten Austausch<br />
bei einem Fehler. Dadurch sinken die Reparaturkosten.<br />
Gleichzeitig verfügen die XLS-Produkte<br />
über eine lange Lebensdauer. Bislang sind Weiss<br />
und Gelb erhältlich, Rot soll ab 2020 folgen.<br />
Trotz dieser zahlreichen Optimierung sind auch<br />
heute «noch immer sehr viele Autos mit klassischen<br />
Leuchtmitteln unterwegs», wie Mannbeiss<br />
sagt. Osram bietet auch hier Hand und<br />
ermöglicht verschiedene Umrüstmöglichkeiten.<br />
Der Fahrzeuglampen-Finder auf der Website<br />
zeigt auf, welche Produkte kompatibel sind.<br />
Besonders angenehm für Garagisten: Der Austausch<br />
erfolgt mittels Plug-and-Play-Installation<br />
<strong>–</strong> also quasi altes Licht ausstecken, neues Licht<br />
einstecken ohne an der Verkabelung etwas ändern<br />
zu müssen.<br />
Fortsetzung Seite 70<br />
Laborchef Sascha Zelt erklärt den Salzwassertest, bei dem die Produkte tagelang besprüht werden, und zeigt, wie sich die Scheinwerfer im Steinschlagtest verändern.<br />
Arbeits- und Zusatzscheinwerfer im Test: Im Lichtmesskanal mit einem 25-Meter-Tunnel geht es unter anderem um Reichweite, Lichtverteilung und Farben.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>69
HANDEL & AFTERSALES<br />
Die neuen Produkte werden gleich vor Ort im<br />
Umweltsimulationslabor auf Herz und Nieren<br />
getestet. Das Labor verfügt über 86 Messstationen<br />
und wird momentan um 1000 Quadratmeter<br />
erweitert. Künftig soll es 140 Prüfstände<br />
beherbergen und zu einem der modernsten<br />
Labore in ganz Deutschland werden. Der gute<br />
Ruf des Labors eilt Osram voraus: Auch externe<br />
Kunden lassen ihre Produkte im akkreditierten<br />
Labor testen. Sie stammen vor allem<br />
aus dem Automotive-Bereich, aber auch aus<br />
der Luftfahrt oder Medizinaltechnik, wie Sascha<br />
Zelt, Leiter des Umweltlabors, erklärt.<br />
Im Labor lässt sich das Produktverhalten in<br />
künstlichen Alterungsprozessen darstellen.<br />
Innert Stunden, Tagen oder Wochen zeigt sich<br />
bei den Prüfungen, was unter freiem Himmel<br />
Jahre dauert <strong>–</strong> egal, ob das Produkt in der<br />
Wüste, auf dem Berg, in der Stadt oder am<br />
Meer zum Einsatz kommt. «Wir können hier<br />
das komplette Weltklima abbilden», sagt Zelt.<br />
Der Reinraum des Osram-Werks in Herbrechtingen, in dem LED produziert werden.<br />
Getestet werden unter anderem die Einflüsse<br />
von Salzwasser und Sonnenstrahlen, es gibt<br />
Staubschutz-, Spritzwasser- und Steinschlagtests,<br />
Dichtigkeits-, Zug-, Druck- und Biegeprüfungen.<br />
Mittels Temperaturschock-Tests werden<br />
extreme Temperaturwechselbelastungen<br />
simuliert, auch in Kombination mit Vibrationen.<br />
High-Speed-Aufnahmen machen schnelle<br />
Fertigungsprozesse für das menschliche<br />
Auge sichtbar, zum Beispiel das Zündverhalten<br />
eines Prüflings. So genannte Ausgastests<br />
zeigen, wie sich Produkte verhalten, bei denen<br />
Werkstoffe auf Basis organischer Verbindungen<br />
wie Kunst- und Klebstoff eingesetzt werden.<br />
In der Lichtmesstechnik im Lichtmesskanal<br />
werden unter anderem Scheinwerfer<br />
getestet. Es geht um die Lichtverteilung,<br />
Reichweite, Farbe und so weiter.<br />
Übernahme-Poker um Osram<br />
Um Osram tobt seit Monaten ein Übernahmekampf.<br />
Sowohl der österreichische Chip- und Sensorhersteller<br />
AMS als auch die amerikanischen<br />
Finanzinvestoren Bain Capital und Advent International<br />
waren an einer Übernahme interessiert.<br />
Die besten Karten dazu hatte AMS, obwohl<br />
Osram-Gewerkschaftsvertreter und Teile des<br />
Managements überraschenderweise ursprünglich<br />
das Angebot der Amerikaner bevorzugten.<br />
Schliesslich fehlten AMS knapp elf Prozent der<br />
Osram-Aktien, um die von ihnen angepeilten 62,5<br />
Selbst das Verhalten in der Verpackung wird<br />
geprüft <strong>–</strong> beispielsweise mittels Falltest oder<br />
der Simulation des Schüttelns beim Gabelstapler-Transport.<br />
So wird garantiert die am<br />
besten geeignete Verpackung für das Produkt<br />
gefunden. Kurz: Osram simuliert die massiven<br />
Belastungen im ganzen Leben eines Scheinwerfers<br />
<strong>–</strong> ab dem Moment der Fertigstellung<br />
bis zum Ende seiner Lebensdauer. <<br />
Prozent zu erreichen. Sie zogen ihr Übernahmeangebot<br />
zurück. Die Österreicher wollen nicht<br />
aufgeben und haben verschiedene Optionen, um die<br />
Übernahme trotzdem in trockene Tücher zu bringen.<br />
Klappt der Kauf, könnte man von David sprechen,<br />
der Goliath schluckt: AMS ist deutlich kleiner<br />
als Osram. 4,1 Milliarden Euro Umsatz und 26 000<br />
Mitarbeiter stehen 1,4 Milliarden und 9000 Mitarbeiter<br />
gegenüber. Die Österreicher sehen jedoch<br />
Synergien und werben damit, einen europäischen<br />
Champion kreieren zu wollen.<br />
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Serie Werkstatt der Zukunft, Teil 4<br />
Ersatzteile aus der Wolke<br />
Das richtige Ersatzteil zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Für die Effizienz einer Werkstatt ist dies das A und O. Auch hier<br />
können IT-Lösungen wichtige Dienste leisten. Sandro Compagno<br />
Digitalisierung ist mehr als nur ein Schlagwort.<br />
Digitale Prozesse prägen die Autowerkstatt<br />
der Zukunft. Ein Projektteam der Universität<br />
St. Gallen untersuchte und analysierte die<br />
Prozessschritte von der Kundenannahme bis<br />
zum Auftragsabschluss und suchte nach Lösungen,<br />
um die Effizienz im Aftersales zu erhöhen.<br />
Teil 4 unserer Serie befasst sich mit<br />
Lösungen im Bereich Ersatzteile.<br />
Ganzheitliche Softwarelösungen helfen bei<br />
der Integration sämtlicher Prozessschritte. Als<br />
Beispiel für solche voll integrierten Lösungen<br />
nennen die Autoren der Projektarbeit «Stieger<br />
Software». Die Softwarelösung wurde für Garagenbetriebe<br />
jeder Art und Grösse konzipiert.<br />
Sie bildet dank mehr als 850 Schnittstellen<br />
nicht nur die internen Prozesse ab, sondern<br />
ist auch in der Lage, einen direkten Zugang zu<br />
externen Partnern wie Importeuren, Herstellern,<br />
Autobewertern sowie Ersatzteil- und Zubehörlieferanten<br />
zu gewährleisten. Der grosse<br />
Vorteil dieser Softwarelösungen besteht darin,<br />
ein einheitliches System ohne Medienbrüche<br />
von der Werkstattplanung bis zur Lohnbuchhaltung<br />
anzubieten.<br />
Auch Robotic Process Automation (RPA) kann<br />
in verschiedenen Prozessschritten zum Einsatz<br />
kommen. Es handelt sich hierbei um ein<br />
Tool, das repetitive Prozesse automatisiert<br />
und beschleunigt. Die Folgen sind schnellere<br />
und dadurch kostengünstigere Prozesse. Im<br />
Bereich Ersatzteile können RPA-Tools eingesetzt<br />
werden, um Datenbanken für Ersatzteile<br />
zu durchsuchen.<br />
Sogenannte Remote Services schaffen ein offenes<br />
Ökosystem zwischen Autobesitzer, Garagist<br />
und weiteren Anbietern wie Versicherungen<br />
oder Tankstellenbetreibern. Autosense,<br />
ein Joint Venture der Amag und der Swisscom,<br />
ist daran, eine Cloud-Lösung im Schweizer<br />
Fahrzeugmarkt zu etablieren. Kunden können<br />
ihre Fahrzeugdaten mit der Garage teilen.<br />
Meldet eine Fahrzeugkomponente einen Fehler,<br />
wird dieser in Echtzeit auf dem mobilen<br />
Endgerät angezeigt. Der Nutzer hat die Möglichkeit,<br />
seine Garage über die App zu kontaktieren<br />
und direkt einen Termin zu vereinbaren.<br />
Für die Werkstatt bedeutet dies, dass<br />
sie den Reparaturprozess bereits vor dem<br />
Eintreffen des Fahrzeugs starten kann <strong>–</strong> indem<br />
sie beispielsweise die richtigen Ersatzteile<br />
bestellt.<br />
Um die konkrete Ersatzteilbestellung geht es<br />
auch beim vierten Input der Studierenden:<br />
Dank einem QR-Code können Werkstätten<br />
die ihnen anvertrauten Fahrzeuge schnell und<br />
leicht identifizieren. Im Web-Shop des Händlers<br />
wird das Fahrzeug mittels Fahrgestellnummer<br />
verlinkt. Dadurch können die benötigten<br />
Ersatzteile rasch gefunden werden<br />
<strong>–</strong> ebenso Produktinformationen, Wartungshandbücher<br />
oder Servicedokumente, die auf<br />
dem Tablet angezeigt werden können. Im<br />
NFZ-Bereich findet diese Technologie bereits<br />
Anwendung. «Eine ähnliche Lösung ist durchaus<br />
auch im PW-Bereich vorstellbar», halten<br />
die Autoren der Projektarbeit fest.<br />
All diesen vier digitalen Technologien sprechen<br />
die HSG-Studenten eine Gemeinsamkeit<br />
zu: Die Umsetzungskosten sind nicht allzu<br />
gross, die potenzielle Zeitersparnis jedoch<br />
spürbar. <<br />
Serie: Autowerkstatt<br />
der Zukunft<br />
Von der Terminvereinbarung über die<br />
Reparatur des Fahrzeugs bis zum Versand der<br />
Rechnung: Werkstattprozesse laufen überall<br />
in etwa gleich ab. Doch neue Technologien<br />
haben das Potenzial, diese Prozesse zu<br />
vereinfachen und zu beschleunigen. Fabienne<br />
Rudolf, Michèle Odermatt, Pascal Inauen<br />
und Sophie Stopp haben sich im Rahmen<br />
einer Projektarbeit der Uni St. Gallen mit<br />
den Prozessen in einer Autowerkstatt und<br />
mit digitalen Technologien beschäftigt und<br />
konkrete Ideen für eine Autowerkstatt der<br />
Zukunft entworfen. Federführend beim AGVS<br />
war der Bereich Branchenvertretung, die<br />
Leitung seitens HSG hatte Professor Andrea<br />
Back vom Institut für Wirtschaftsinformatik.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> berichtet in einer sechsteiligen<br />
Serie über die Resultate der Arbeit.<br />
Nächste Folge<br />
AI 12/19: Reparatur<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>71
HANDEL & AFTERSALES<br />
Konjunturprognose BAK Economics<br />
Grosse Herausforderungen<br />
trüben den Ausblick<br />
Der Schweizer Markt für Neuwagen befindet sich in einer Sättigungsphase. <strong>2019</strong> dürfte die 300 000er-Marke an<br />
Neuimmatrikulationen nochmals geknackt werden. Für die kommenden Jahre rechnen die Ökonomen von BAK Economics<br />
mit einem spürbaren Rückgang. BAK Economics<br />
72<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Nachholeffekte aufgrund von Lieferverzögerungen durch die Umstellung<br />
der Verbrauchsmessung auf das neue WLTP-Verfahren und die<br />
ab 2020 verschärften CO 2<br />
-Grenzwerte sorgen dafür, dass in diesem<br />
Jahr mehr als 300 000 Neuwagen abgesetzt werden. Der strengere<br />
CO 2<br />
-Grenzwert ab 2020 dürfte seitens der Importeure den Anreiz<br />
erhöhen, noch in diesem Jahr Fahrzeuge mit hohem CO 2<br />
-Ausstoss zu<br />
immatrikulieren.<br />
Die Aussichten für den Neuwagenmarkt 2020 schätzt BAK Economics<br />
insgesamt verhalten ein. Auf der Nachfrageseite befindet<br />
sich der Neuwagenmarkt in einer Sättigungsphase und auch vom<br />
wirtschaftlichen Umfeld können keine positiven Impulse erwartet<br />
werden. Angebotsseitig sorgen regulatorische Rahmenbedingungen<br />
für Anspannung. Für das Jahr 2020 prognostiziert BAK Economics<br />
einen leichten Rückgang der Immatrikulationen um 3,1 Prozent<br />
auf 297 000 Neuwagen.<br />
Immatrikulation neuer Personenwagen, 2010 <strong>–</strong> 2025<br />
350<br />
300<br />
250<br />
2 9 4<br />
3 1 9<br />
3 2 8<br />
3 0 8<br />
3 0 2<br />
3 2 4<br />
3 1 7<br />
3 1 4<br />
3 0 0<br />
3 0 6<br />
2 9 7<br />
2 9 6<br />
Im Occasionsgeschäft liegt die Anzahl Halterwechsel im Jahresverlauf<br />
<strong>2019</strong> um 2,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Damit setzt<br />
sich der seit 2017 beobachtete Rückgang fort. Diese rückläufige<br />
Marktentwicklung dürfte dazu führen, dass das Niveau an Halterwechseln<br />
ein vergleichsweises tiefes Niveau erreicht. Damit erhöht<br />
sich das Wachstumspotenzial für das Jahr 2020 deutlich. Es spielen<br />
jedoch noch weitere Faktoren eine Rolle. Falls aufgrund der strengeren<br />
CO 2<br />
-Regelung der Import von emissionsschweren Fahrzeugen<br />
ins vierte Quartal <strong>2019</strong> vorgezogen wird, dann ist zum Jahresbeginn<br />
2020 mit einer deutlichen Angebotsausweitung im Gebrauchtwagenmarkt<br />
zu rechnen. Dies dürfte sich stützend auf das Occasionsgeschäft<br />
auswirken. Ein weiterer Faktor liegt in der Preisentwicklung:<br />
Die Neuwagenpreise zeigen sich bereits im aktuellen Jahresverlauf<br />
dynamischer als die Occasionspreise. Dies wird die Attraktivität<br />
von Gebrauchtwagen erhöhen, was sich nachfrageseitig ebenfalls<br />
stützend auswirkt. Für das Jahr 2020 rechnet BAK Economics mit<br />
einem Plus von 1,1 Prozent auf 844 000 Halterwechsel. Mittelfristig<br />
wirken sich insbesondere die längere Lebensdauer von Fahrzeugen<br />
und der weiter steigende Fahrzeugbestand stützend aus. Zwischen<br />
2021 und 2025 geht BAK Economics von durchschnittlich 855 000<br />
Handänderungen pro Jahr aus.<br />
Für das Aftersales-Geschäft bleiben die Aussichten intakt. Der Fahrzeugbestand<br />
wird sich mittelfristig weiter erhöhen, wenn auch mit<br />
einer etwas schwächeren Dynamik. Das steigende durchschnittliche<br />
Fahrzeugalter spricht zudem dafür, dass in den kommenden Jahren<br />
weder die Serviceintensität noch das Nachfragepotenzial für Service-<br />
und Reparaturarbeiten wesentliche Einbussen erleben werden.<br />
Daran wird der steigende Bestand an elektrisch betriebenen Fahrzeugen<br />
vorerst noch nichts ändern. Mit 0,4 Prozent am gesamten<br />
Fahrzeugbestand ist dieses Segment zu klein. <<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2010 20<strong>11</strong> 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 <strong>2019</strong> 2020 MI<br />
2021-<br />
In 1000 Stück<br />
2025<br />
Quelle: auto-schweiz, BAK Economics<br />
Mittelfristig werden weitere Herausforderungen auf den Neuwagenmarkt<br />
zukommen. So ist mit zusätzlichen regulatorischen Massnahmen<br />
hinsichtlich CO 2<br />
-Grenzwerte und CO 2<br />
-Bepreisung zu rechnen.<br />
Die herrschende Unsicherheit bezüglich der besten Antriebswahl<br />
dürfte zudem die Kauflaune dämpfen oder die Kaufentscheidung<br />
verzögern. Einige Länder wie Norwegen und China planen, bereits<br />
zwischen 2025 und 2030 Verbrenner komplett zu verbieten. Andere<br />
Länder deuten ein Verbot zwischen 2040 und 2050 an.<br />
Umsätze im Werkstattgeschäft, 2009 <strong>–</strong> 2024<br />
20'000<br />
18'000<br />
16'000<br />
14'000<br />
12'000<br />
10'000<br />
8'000<br />
6'000<br />
4'000<br />
2'000<br />
0<br />
2010 20<strong>11</strong> 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 <strong>2019</strong> 2020 MI<br />
2021-<br />
2025<br />
In Mio. CHF<br />
Quelle: ESTV, BAK Economics<br />
1 6 '4 9 3<br />
1 6 '0 3 9<br />
1 6 '8 4 6<br />
1 7 '0 2 2<br />
1 6 '9 5 1<br />
1 6 '4 6 4<br />
1 6 '6 6 8<br />
1 6 '9 8 6<br />
1 7 '2 6 6<br />
1 7 '4 8 0<br />
1 7 '6 0 6<br />
1 8 '2 3 0<br />
Auch die erwartete demografische Entwicklung ist mit geringeren<br />
Wachstumsimpulsen für den Neuwagenmarkt verbunden. Jedoch<br />
hält der weiterhin steigende Fahrzeugbestand <strong>–</strong> aktuell rund 500 000<br />
Fahrzeuge mit einem Alter zwischen 13 und 16 Jahren <strong>–</strong> das Nachfragepotenzial<br />
vergleichsweise hoch. Insgesamt prognostiziert BAK<br />
Economics zwischen 2021 und 2025 einen durchschnittlichen Absatz<br />
von rund 296 000 Fahrzeugen.<br />
Mietobjekt<br />
Garage<br />
<strong>–</strong> Ausstellung 85 m 2<br />
<strong>–</strong> Arbeitsräume 170 m 2<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>73
HANDEL & AFTERSALES<br />
Ausgezeichnet: Nico Gehrig von<br />
der Schloss-Garage in Winterthur<br />
nimmt die Trophäe für den<br />
besten Gebrauchtwagenhändler<br />
entgegen <strong>–</strong> umrahmt von Mario<br />
d’Incau, Head of Field Sales<br />
Eurotax und Moderatorin Sarah<br />
Andrina Schütz.<br />
Branchentreffen Eurotax<br />
Networking unter Strom<br />
Erstmals luden Eurotax und CG Car Garantie für ihr traditionelles Branchentreffen in die Trafohalle nach<br />
Baden. Das ehemalige Hochspannungslabor von Brown Boveri war gut gewählt. Denn der Abend Ende<br />
September war so spannend wie elektrisierend. Sandro Compagno<br />
Eurotax ergänzte seine traditionellen Eurotax<br />
Awards in den Kategorien «City», «Business»<br />
und «SUV» um die Kategorie «Plug ‘n’ Drive».<br />
Bewertet wurden die Restwerte von batterieelektrischen<br />
Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden.<br />
Erster Preisträger wurde der Mercedes<br />
Benz GLC Plug-in-Hybrid.<br />
Der Award für den besten Gebrauchtwagenhändler<br />
ging dieses Jahr an die Schloss-Garage<br />
in Winterthur, die sich vor den Vorjahressieger<br />
Audi Amag Center Luzern setzte. «Unser<br />
Erfolgsfaktor ist das Team», meinte Verkaufsleiter<br />
Nico Gehrig. «Aber wir schauen auch,<br />
wo wir die Werkstattprozesse optimieren und<br />
allenfalls automatisieren können.» Investitionen<br />
in Mensch und (IT-)Maschine als Wettbewerbsvorteil.<br />
In die Auswahl zum besten Gebrauchtwagenhändler<br />
kommen nur Betriebe, die jährlich<br />
mindestens 100 Fahrzeuge verkaufen. Zusätzlich<br />
fliessen das Fuhrparkmanagement,<br />
Umsatzfaktoren sowie eine gewichtete Kombination<br />
aus Anzahl der Inserate und Lagerumschlag<br />
in die Auswertung ein. Zu guter Letzt<br />
müssen die berücksichtigten Occasionsfahrzeuge<br />
spezifische Kriterien in Bezug auf Alter,<br />
Preis, Fahrleistung und Angebotstage erfüllen.<br />
Mit guter Laune und einer gewissen Gelassenheit<br />
nahm auch eine Delegation der M&G<br />
Automobile in Kloten (Platz 2 vor einem Jahr)<br />
und Auto Petri in Bachenbülach das Resultat<br />
zur Kenntnis.<br />
Die gute Laune des Quintetts in der Trafohalle<br />
war sinnbildlich für die 32. Auflage dieses<br />
Branchentreffens. Der Anlass stand ganz im<br />
Zeichen des Netzwerkens unter Kollegen aus<br />
unterschiedlichen Bereichen der Branche: Felix<br />
Wyss (Präsident Carrossier Suisse), Pierre-<br />
Alain Regali (Director Autoscout24), André<br />
Frey (Geschäftsführer Figas), Sandro Francescutto<br />
(Leiter Garagenkonzepte Bosch Car Service),<br />
Enzo Santarsiero (CEO André Koch AG),<br />
Kurt Giger (Verkaufsleiter und Leiter Kundendienst<br />
der Ruckstuhl-Gruppe), Reto Wandfluh<br />
(CEO Yokohama Schweiz) oder Markus Brunner<br />
(Country Manager Apollo Vredestein), um<br />
nur einige zu nennen, trafen sich in Baden<br />
zum Austausch und zur Kontaktpflege. Letzterer<br />
übrigens hatte die wohl kürzeste Anreise:<br />
Der Firmensitz von Vredestein Schweiz liegt<br />
exakt einen Kilometer vom Trafo entfernt.<br />
Für den AGVS war Vizepräsident Pierre Daniel<br />
Senn aus Neuenburg angereist und zeigte sich<br />
angetan von Event und Location.<br />
Die Autobranche ist in Bewegung und auch<br />
die Player der Branche müssen sich bewegen,<br />
um erfolgreich zu sein. «Innovation liegt in<br />
der DNA von Eurotax», stellte Martin Novak,<br />
74<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Managing Director von Eurotax Schweiz und<br />
Österreich, klar. Getrieben von der Digitalisierung<br />
habe Eurotax sein Investitionsvolumen<br />
mehr als verdoppelt. Novak: «Ich glaube an<br />
eine gute Zukunft unserer Schweizer Kunden.<br />
Wer innovativ bleibt und Investitionen nicht<br />
scheut, der wird die sich bietenden Chancen<br />
nutzen können.»<br />
Freude herrschte auch bei Karin Kirchner, Direktorin<br />
Kommunikation bei Renault Suisse<br />
SA. Sie durfte für die Renault-Tochter Dacia<br />
gleich in zwei Kategorien den Hauptpreis entgegennehmen:<br />
Der Dacia Sandero gewann in<br />
der Kategorie «City» den Preis als wertstabilster<br />
Gebrauchtwagen, dem Dacia Duster gelang<br />
selbiges in der Kategorie «SUV». Auch in der<br />
Kategorie «Business» schwang ein Modell osteuropäischer<br />
Provenienz obenaus: Der Skoda<br />
Octavia belegt zum wiederholten Mal Platz 1.<br />
Stargäste des Abends waren Stefan Bürer und<br />
Heinz Günthardt. Das kongeniale Kommentatorenduo<br />
des Schweizer Fernsehens zog die<br />
rund 300 Anwesenden mit Tennis-Geschichte<br />
und -Geschichtchen in ihren Bann. Vom<br />
ersten Turniersieg Günthardts, den er 1978 in<br />
Springfield (Massachusetts) errang, nachdem<br />
er nur wegen eines Schneesturms und zahlreicher<br />
Absagen überhaupt ins Hauptfeld nachgerückt<br />
war, über den legendären Final 1999<br />
in Roland Garros, als die von ihm gecoachte<br />
Steffi Graf in einem dramatischen Spiel die<br />
damalige Weltnummer 1 Martina Hingis bezwang,<br />
bis zu den heutigen Zeiten mit Roger Federer<br />
spannten die beiden eloquent und witzig<br />
den Bogen. <<br />
Ob Tennisfan, Gewinner oder Networker: Das Branchentreffen bot für alle etwas.<br />
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auch Radar-Kalibrierung mit nur einer Tafel<br />
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POLITIK & RECHT<br />
Datenschutzgesetz<br />
Schritt ins 21. Jahrhundert <strong>–</strong> mit<br />
Stolpergefahr<br />
Das schweizerische Datenschutzgesetz ist seit 1993 in Kraft. Mit der Totalrevision soll der Datenschutz ans Internet-<br />
Zeitalter angepasst werden. Der Nationalrat hat dem Entwurf in der Herbstsession zugestimmt, nun wird sich der<br />
Ständerat mit der Vorlage befassen. Die Revision betrifft auch die Autobranche. Sandro Compagno<br />
Wirtschaftsverträglich und<br />
umsetzbar für das Gewerbe<br />
Der AGVS setzt sich für ein Datenschutzgesetz<br />
ein, das verträglich ist für die<br />
Wirtschaft und umsetzbar für das Gewerbe.<br />
AGVS-Juristin Olivia Solari nimmt Stellung.<br />
In der Wintersession vom 2. bis 20. Dezember wird sich der Ständerat mit dem Datenschutz befassen.<br />
Dass Handlungsbedarf besteht, ist unbestritten.<br />
Das aktuelle Datenschutzgesetz (DSG)<br />
stammt noch aus der Vor-Internet-Zeit und<br />
hält den aktuellen Anforderungen nicht<br />
mehr stand. Durch die Revision des Datenschutzrechts<br />
in der EU und das vom Europarat<br />
revidierte Datenschutzübereinkommen<br />
sieht sich die Schweiz verpflichtet, auch ihr<br />
Datenschutzgesetz zu revidieren. Die Schweiz<br />
will sich damit den Anforderungen der EU<br />
annähern und das revidierte Datenschutzübereinkommen<br />
ratifizieren, sodass die EU<br />
die Schweiz auch weiterhin als Drittstaat mit<br />
einem angemessenen Datenschutzniveau anerkennt.<br />
Seit Ende Mai 2018 ist in der EU ein<br />
strengeres und umfassenderes Datenschutzgesetz<br />
(DSVGO) in Kraft. In diesem Umfeld<br />
steht die in der Schweiz derzeit laufende<br />
Revision des DSG, die in zwei Schritten<br />
erfolgt: Die Änderungen, die im Rahmen des<br />
Schengen-Abkommens nötig sind, wurden<br />
per März <strong>2019</strong> umgesetzt. Inhaltlich handelt<br />
es sich um den Schutz von Personendaten im<br />
Strafrecht. Der restliche und entscheidende<br />
Teil des totalrevidierten DGS wird derzeit<br />
vom Parlament beraten.<br />
Das Reformprojekt ist komplex. Über 90<br />
Bundesgesetze sollen insgesamt geändert<br />
werden. Der Nationalrat hat das DSG in der<br />
Herbstsession verabschiedet. Allerdings ging<br />
der Zustimmung eine siebenstündige Debatte<br />
voraus. Opposition gab es sowohl seitens der<br />
SVP wie auch bei Rot-Grün. Die SVP stösst<br />
sich daran, dass Unternehmen weniger gut<br />
geschützt würden als bisher. Der Ratslinken<br />
geht das neue Gesetz zu wenig weit. In fast<br />
allen Punkten lehnte der Nationalrat ihre<br />
Forderungen für mehr Datenschutz ab. Über<br />
allem schwebt die Drohung des rot-grünen<br />
Lagers, die ganze Vorlage zu torpedieren <strong>–</strong><br />
einzelne Exponenten denken bereits laut<br />
über ein Referendum nach.<br />
Als Zweitrat wird nun der Ständerat über die<br />
Vorlage beraten. Entsprechend wird ein Inkrafttreten<br />
des totalrevidierten Datenschutzgesetzes<br />
in der Schweiz derzeit nicht vor<br />
Mitte, eher Ende 2021 erwartet. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/branchenvertretung/datenschutzgesetz-dsg<br />
Frau Solari, wieso braucht es überhaupt eine<br />
Totalrevision des Datenschutzgesetzes?<br />
Olivia Solari: Es geht um die Europaratskonvention<br />
108 (K108) zum Schutz des<br />
Menschen bei der automatischen Verarbeitung<br />
personenbezogener Daten.<br />
Der Verzicht auf eine Ratifikation dieser<br />
Konvention hätte nach Meinung des<br />
Bundesrates für die Schweiz erhebliche<br />
negative Auswirkungen auf den grenzüberschreitenden<br />
Datenverkehr. Mit der Revision<br />
des schweizerischen Datenschutzgesetzes<br />
nähert sich die Schweiz den EU-Regeln an.<br />
Dies ist notwendig, damit Schweizer Unternehmen<br />
auch in Zukunft mit EU-Staaten<br />
einen freien Datenaustausch führen können.<br />
Konkret: Was ändert sich mit dem neuen<br />
Gesetz? Worauf muss der Garagist in seiner<br />
täglichen Arbeit achten?<br />
Ursprünglich sollte das totalrevidierte DSG 2018<br />
in Kraft treten. Nach den langen Beratungen<br />
in den Kommissionen dürfte es wohl 2021 oder<br />
2022 werden. Das bedeutet, dass sich unsere<br />
Mitglieder schon in naher Zukunft bei jeder<br />
Verwendung von Daten noch mehr überlegen<br />
müssen: Darf ich diese Daten verwenden,<br />
weitergeben und weiss ich, was der Dritte<br />
dann mit den Daten macht? Schon die heutige<br />
Fassung des DSG kennt einen umfassenden<br />
Schutz persönlicher Daten <strong>–</strong> was sich drastisch<br />
ändern wird, sind unter anderem die bei einer<br />
Widerhandlung drohenden Bussen.<br />
Die Vorlage spricht von Maximalbussen von<br />
250 000 Franken. Muss sich der Garagist auf<br />
existenzbedrohende Rechtsstreitigkeiten<br />
gefasst machen?<br />
Die Vorlage bleibt in der Tat beim stark<br />
kritisierten Sanktionensystem über den Weg<br />
des Strafrechts und bei Maximalbussen<br />
von 250 000 Franken. Diese strafrechtlichen<br />
Sanktionen bedeuten, dass bei Verstössen<br />
gegen das Datenschutzgesetz nur natürliche<br />
Personen, namentlich die Führungskräfte<br />
eines Unternehmens, juristisch belangt<br />
werden können. Bussen von 250 000 Franken<br />
können für einen Garagisten in der Tat<br />
existenzbedrohend werden.<br />
76<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Eidgenössische Wahlen <strong>2019</strong><br />
Wahlresultat schwächt<br />
AGVS-Garagisten<br />
Das Wahlresultat ist enttäuschend für den AGVS. Die Deutlichkeit der «grünen Welle» und die Abwahl von zwei Gewerbepolitikern<br />
hat den Garagistenverband überrascht. Zentralpräsident Urs Wernli hofft nun auf eine «Klimapolitik mit Augenmass».<br />
abi. Die SVP verliert 3,8 Prozent, die FDP 1,3<br />
Prozent und die CVP 0,3 Prozent. Gleichzeitig<br />
legen die Grünen um 6,1 und die GLP um<br />
3,2 Prozent zu. «Ich bin enttäuscht», sagt AGVS-<br />
Zentralpräsident Urs Wernli. «Ich habe nicht<br />
damit gerechnet, dass die Grünen so stark zulegen<br />
werden. Das ist für mich überraschend.»<br />
Auch habe er gedacht, dass die FDP ihren Wähleranteil<br />
halten und die SVP nur leicht verlieren<br />
würde. Da in einigen Kantonen die Gewinne<br />
der Grünen auf Kosten der SP gingen, bleibt<br />
der Nationalrat bürgerlich dominiert.<br />
Zu den Verlierern des Tages gehören leider<br />
auch die Vertreter des Schweizerischen Gewerbeverbands:<br />
Sowohl Gewerbeverbandspräsident<br />
Jean-François Rime (SVP, Freiburg)<br />
als auch Direktor Hans-Ulrich Bigler (FDP, Zürich)<br />
haben die Wiederwahl verpasst. «Das ist<br />
eine Schwächung für die Garagisten als Gewerbler»,<br />
betont Wernli.<br />
Generell befürchtet Wernli, dass in der kommenden<br />
Legislatur CO 2<br />
-Themen noch mehr<br />
im Fokus stehen werden. «Die Grünen werden<br />
versuchen, den Klima-Schwung mitzunehmen»,<br />
sagt er. Konkret: Die CO 2<br />
-Reduktion<br />
werde noch schneller und höher verlangt<br />
und die Schweiz werde die europäische Linie<br />
voll übernehmen.<br />
Wernli fordert daher eine Klimapolitik mit<br />
Augenmass. «Uns ist wichtig, dass an den bisherigen<br />
Beschlüssen festgehalten wird», sagt<br />
der Zentralpräsident. «Der Ausbau der Infrastruktur<br />
darf nicht vernachlässigt werden und<br />
die Schweiz muss ihre Innovationskraft behalten.»<br />
Auch wehrt er sich gegen das Ausschütten<br />
von unnötigen Subventionen, die schlussendlich<br />
von den Bürgerinnen und Bürgern<br />
bezahlt werden. «So blutet der Mittelstand<br />
aus <strong>–</strong> und damit auch die Garagisten.»<br />
Eine Hoffnung von Wernli ruht auf der CVP,<br />
die nur leicht an Wähleranteil verlor. «Die CVP<br />
wird in Zukunft noch wichtiger. Sie kann als<br />
Mittepartei korrigierend einwirken», sagt er.<br />
Der AGVS hat einige Kandidatinnen und Kandidaten<br />
bei ihrer Neu- oder Wiederwahl unterstützt.<br />
Während von den Bisherigen die meisten<br />
wiedergewählt wurden, schafften von den<br />
Neuen nur Benjamin Giezendanner (SVP, Aargau)<br />
den Sprung ins Parlament. «Viele konnten<br />
jedoch ein schönes Resultat erzielen,<br />
scheiterten aber aufgrund der Umstände respektive<br />
Ausgangslage», sagt Wernli. So schafften<br />
beispielsweise Jacqueline Hofer und René<br />
Truninger (beide SVP) die Wahl im Kanton Zürich<br />
trotz rund 102’000 Stimmen nicht.<br />
Bei den Ständeratswahlen darf der AGVS hingegen<br />
noch hoffen: So verpasste beispielsweise<br />
Thierry Burkart (FDP, Aargau) das absolute<br />
Mehr nur knapp. Eng dürfte es hingegen für<br />
Daniela Schneeberger (FDP, Basel-Landschaft)<br />
werden. Sie liegt nach dem ersten Wahlgang<br />
nur knapp vor den Vertretern der Grünen und<br />
SP. Die Abwahl von Jean-François Rime und<br />
Hans-Ulrich Bigler könnten der Vizepräsidentin<br />
des Gewerbeverbandes jedoch noch einen<br />
entscheidenden Impuls verleihen. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>77
SPONSORED CONTENT<br />
SIU KMU Unternehmerschule<br />
«Die Dozierenden beim SIU<br />
beeindrucken mich»<br />
Tom Witschi ist ausgebildeter Automobilmechatroniker und arbeitet im Kundendienst bei der Moos-Garage AG in<br />
Müntschemier BE. Seit knapp einem Jahr besucht er den Lehrgang «Fachleute Unternehmensführung KMU mit<br />
eidg. FA» beim SIU. In einem Interview hat er uns erzählt, wie es ihm in der Weiterbildung geht und was ihn beim SIU<br />
besonders begeistert.<br />
pd. Herr Witschi, was hat Sie dazu bewegt,<br />
eine Weiterbildung beim SIU zu machen?<br />
Tom Witschi: Ich bin ausgebildeter Automobilmechatroniker<br />
und arbeite im Familienbetrieb<br />
in der Moos-Garage AG. Zurzeit führen<br />
mein Vater und mein Onkel die Garage zusammen.<br />
Wie die Zukunft der Garage aussieht, ist<br />
noch nicht klar. Trotzdem möchten mein Bruder<br />
und ich uns möglichst gut auf die Führung<br />
der Garage vorbereiten, sollte es eines<br />
Tages soweit sein. Dank der Empfehlung von<br />
Bekannten, die bereits beim SIU einen Lehrgang<br />
absolviert haben, kam ich auf das SIU<br />
und bereue meine Wahl nicht.<br />
Was überzeugt Sie an der Weiterbildung<br />
am meisten?<br />
Mich beeindrucken die Dozierenden vom SIU.<br />
Man spürt, dass sie aus der Praxis kommen<br />
und wissen, wovon sie reden. Mit ihren Praxisbeispielen<br />
können sie uns ihr Know-how<br />
weitergeben und gestalten den Unterricht<br />
spannend wie auch lehrreich.<br />
Was gefällt Ihnen am meisten?<br />
Neben den Dozierenden finde ich den Austausch<br />
in der Klasse super. Wir haben alle<br />
ein unterschiedliches Alter und kommen aus<br />
zahlreichen verschiedenen Branchen. So können<br />
wir gegenseitig voneinander profitieren.<br />
Hat man gerade ein Problem im Geschäft, erhält<br />
man in der Klasse nützliche Tipps.<br />
Tom Witschi besucht den Lehrgang «Fachleute Unternehmensführung KMU mit eidg. FA» beim SIU.<br />
Inwiefern können Sie von dieser Weiterbildung<br />
profitieren?<br />
Dank der Weiterbildung kann ich bereits jetzt<br />
eine Führungsposition in unserem Familienbetrieb<br />
übernehmen. Ich leite die Abteilung<br />
Kundendienst und kann hauptsächlich vom<br />
Fach Marketing viel in meinem Betrieb direkt<br />
umsetzen. Das gefällt mir sehr gut.<br />
Was ist für Sie die grösste Herausforderung?<br />
Das Selbststudium ist ein wichtiger Teil der<br />
Weiterbildung, was auch ein Teil meiner Freizeit<br />
beansprucht. Deshalb muss ich auf diverse<br />
Aktivitäten verzichten und zum Teil kürzer<br />
treten. Das fällt mir nicht immer ganz leicht.<br />
Wochentag ist und nicht am Abend wie in anderen<br />
Schulen. Das passt mir ganz gut.<br />
Können Sie das SIU und die Weiterbildung<br />
weiterempfehlen?<br />
Ja, ich kann es allen weiterempfehlen. Die<br />
Weiterbildung ist sehr lehrreich und bringt im<br />
Geschäftlichen wie auch im Privaten wertvolles<br />
Wissen. So kann man mit offeneren Augen<br />
durchs Leben gehen. <<br />
Können Sie das Gelernte direkt in die<br />
Praxis umsetzen?<br />
In gewissen Bereichen kann ich das Gelernte<br />
direkt in die Praxis umsetzen. Da ich nicht für<br />
die Buchhaltung zuständig bin, kann ich dies<br />
zum Beispiel in meinem Berufsalltag nicht<br />
gebrauchen. Es ist aber trotzdem spannend,<br />
davon zu hören und sich ein ganzheitliches<br />
Verständnis von Unternehmensführung anzueignen.<br />
Wie hoch ist der zeitliche Aufwand pro<br />
Woche für das Selbststudium?<br />
Der zeitliche Aufwand ist je nach Fach unterschiedlich.<br />
Meist sind es zwischen 3 und 5<br />
Stunden, die ich neben dem Unterrichtstag für<br />
die Weiterbildung investiere.<br />
Würden Sie sich wieder anmelden?<br />
Ja, auf jeden Fall. Für mich ist beim SIU super,<br />
dass der Unterricht immer an einem ganzen<br />
SIU KMU Unternehmerschule<br />
Die SIU KMU Unternehmerschule wurde vor<br />
über 50 Jahren speziell für Führungskräfte<br />
aus Schweizer KMU entwickelt. Im Lehrgang<br />
«Fachleute Unternehmensführung KMU mit<br />
eidg. Fachausweis» erhalten Führungskräfte<br />
aus dem Gewerbe ein solides betriebswirtschaftliches<br />
Fundament, welches ihnen<br />
die Sicherheit gibt, ein Unternehmen erfolgreich<br />
zu führen. Jetzt informieren auf<br />
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78<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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ist kontinuierliches Lernen und die von Stieger laufend weiterentwickelt<br />
gezielte Weiterbildung essenziell.<br />
werden. Das neu<br />
Neue Chancen und Möglichkeiten<br />
erworbene Wissen können die<br />
lassen sich dadurch Teilnehmer perfekt in ihrem<br />
bestmöglich nutzen.<br />
Betrieb umsetzen. Der Kurs wird<br />
jeweils separat für xDrive- bzw.<br />
Europlus-Anwender angeboten.<br />
Mit ihren Schulungen will die<br />
Stieger Academy alle Teilnehmer<br />
dabei tatkräftig unterstützen.<br />
Im neuen Kursprogramm<br />
erwarten sie ausgewählte<br />
Themen und Schulungsinhalte,<br />
die sie mit den aktuellsten Kompetenzen<br />
«ausrüsten», die besonders<br />
hilfreich und relevant<br />
für ihre tägliche Arbeit mit den<br />
digitalen Tools der Stieger Software<br />
sind. Drei Kursbeispiele:<br />
Europlus Wagenhandel<br />
Im Stieger DMS Europlus erfolgt<br />
damit die Fahrzeugfakturierung.<br />
Klar, dass eine einwandfreie<br />
Fakturierung die Basis für eine<br />
erfolgreiche Verbuchung und<br />
aussagekräftige Auswertungen<br />
ist. Der Kurstrainer vermittelt<br />
alle Infos samt Tipps und Tricks,<br />
um sauber und strukturiert zu<br />
fakturieren. Mitarbeitende, bei<br />
denen diese Arbeit zu den regelmässigen<br />
Aufgaben gehört,<br />
profitieren besonders.<br />
xDrive<br />
Auftragsbearbeitung<br />
Das Auftragsmodul lässt<br />
sich vielfältig auf die Bedürfnisse<br />
des eigenen Betriebs<br />
anpassen. Im Kurs lernt man<br />
detailliert die verschiedenen<br />
Einstellungen und Optionen<br />
kennen. Ausgerichtet ist er<br />
auf Anwender aus Annahme,<br />
Werkstattleitung und Administration.<br />
<<br />
Kursprogramm 2020<br />
Das neue Schulungsprogramm der Stieger<br />
Academy bietet Chancen und Möglichkeiten.<br />
1 I<br />
36<br />
Robert Bosch AG<br />
bosch.ch<br />
Dank unterschiedlicher Kalibriertafeln<br />
eignet sich das DAS<br />
3000 für den Einsatz an Fahr-<br />
> DAS 3000: Die Gesamtlösung für effiziente Justage und Kalibrierungen an Frontradar und Frontkameras<br />
zeugen aller gängigen Hersteller.<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
Gesteuert wird das System<br />
über einen Werkstatt-PC mit der • Neuheit <strong>–</strong> Das Multi-Board<br />
Bosch Werkstattsoftware Esitronic<br />
ermöglicht sowohl die Kame-<br />
2.0 online in Verbindung ra- als auch Radar-Kalibrie-<br />
mit Bosch Diagnosetestern. rung mit nur einer Tafel.<br />
Diese flexible und leistungsfähige<br />
Schnelle und effiziente<br />
Gesamtlösung ermöglicht Kalibrierung durch kamerage-<br />
Werkstätten einen schnellen stützte Ausrichtungsmethode<br />
Zugang zu unterschiedlichen ohne Achsmesstand.<br />
Diagnoseverfahren bei der Kalibrierung<br />
Optimale Messgenauigkeit<br />
Das DAS 3000 von Bosch ist die nächste Generation der universellen und<br />
der Fahrerassistenz-<br />
nach den höchsten OEM-<br />
computergesteuerten Kalibrier- und Justagevorrichtung für Fahrerassistenzsysteme.<br />
systeme der einzelnen Fahrzeughersteller.<br />
Vorgaben.<br />
pd. Moderne PW und Transporter<br />
sind heute zunehmend<br />
mit Fahrerassistenzsystemen<br />
ausgestattet, die mit Kamerasystemen<br />
und Radarsensoren<br />
kritische Situationen erkennen,<br />
den Autofahrer warnen und bei<br />
Gefahr eingreifen. Die Werkstätten<br />
stehen damit immer<br />
häufiger vor der Aufgabe, diese<br />
Systeme nach einer Reparatur<br />
oder Wartung neu zu kalibrieren.<br />
Mit dem DAS 3000 bringt<br />
Bosch die nächste Generation<br />
der universellen und computergesteuerten<br />
Kalibrier- und<br />
Justagevorrichtung für Fahrerassistenzsysteme.<br />
Integrierte Kameras und geführte<br />
Softwareabläufe messen<br />
die Distanz zum Fahrzeug, die<br />
Ausrichtung auf die Fahrachse<br />
erfolgt somit komplett digital.<br />
Dies garantiert eine schnelle<br />
und präzise Positionierung des<br />
DAS 3000 vor dem Fahrzeug und<br />
steigert damit die Effizienz der<br />
Werkstattabläufe enorm.<br />
• Mehrmarken kompatibel mit<br />
fahrzeugspezifischen Kalibriertafeln<br />
Radar: Abdeckung<br />
von Volkswagen-Gruppe,<br />
BMW, Mini, Nissan, Fiat und<br />
Suzuki.<br />
• Alles an einem Platz durch<br />
eine integrierte Aufbewahrungsbox<br />
(optionales<br />
Zubehör). <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>79
GARAGENWELT<br />
André Koch AG<br />
andrekoch.ch / standox.de/standothek<br />
> Neuer Standothek-Ratgeber «Classic Cars»<br />
pd. Der Markt für Oldtimer<br />
wächst. Doch die Werterhaltung<br />
dieser oft einmaligen klassischen<br />
Autos erfordert viel Zeit<br />
und fachliches Know-how. Daraus<br />
ergibt sich ein interessanter<br />
Markt für Lackierbetriebe,<br />
die sich mit der Reparatur und<br />
Restaurierung solcher Fahrzeuge<br />
ein zusätzliches Standbein<br />
aufbauen wollen. Grund genug<br />
für Standox, den bewährten<br />
Standothek-Ratgeber «Classic<br />
Cars» zu überarbeiten und neu<br />
aufzulegen.<br />
Die neue Standothek informiert<br />
aus professioneller Sicht<br />
darüber, was die Reparaturlackierung<br />
von Classic Cars von<br />
der Neuwagen-Reparaturlackierung<br />
unterscheidet und gibt<br />
Tipps, wie sich Lackierbetriebe<br />
dieses Geschäftsmodell zu eigen<br />
machen können. Insbesondere<br />
hilft sie, den Reparaturaufwand<br />
in allen Arbeitsschritten abzuschätzen,<br />
historisches Blech<br />
vor Korrosion zu schützen, den<br />
richtigen Farbton zu finden,<br />
den passenden Lack umweltgerecht<br />
zu mischen und der<br />
neuen Oberfläche zum originalgetreuen<br />
Glanz zu verhelfen.<br />
Das Know-how von Standox<br />
auf diesem Gebiet stellt sogar<br />
für das Mercedes-Benz Classic<br />
Center in Fellbach bei Stuttgart,<br />
die weltweit zentrale Anlaufstelle<br />
für Besitzer klassischer<br />
Mercedes-Benz-Fahrzeuge, den<br />
Standard einer hochwertigen<br />
Oldtimer-Lackierung dar. Neben<br />
nützlichen Tipps für die Praxis<br />
bietet der Ratgeber ausserdem<br />
einen spannenden Exkurs über<br />
die Geschichte des Autolacks<br />
und die Farbtrends vergangener<br />
Epochen.<br />
Die Standothek «Classic Cars»<br />
kann über den Aussendienstmitarbeiter<br />
der André Koch AG<br />
bezogen werden. Darüber hinaus<br />
steht sie auf der Standox Website<br />
zum Download bereit:<br />
www.standox.de/standothek. <<br />
Das Classic-Know-how von Standox stellt sogar für das Mercedes-Benz Classic Center<br />
bei Stuttgart, die weltweit zentrale Anlaufstelle für Besitzer klassischer Mercedes-<br />
Benz-Fahrzeuge, den Standard einer hochwertigen Oldtimer-Lackierung dar.<br />
Carvalue<br />
carvalue.ch<br />
> MSS Holding AG und Audatex starten gemeinsame Kooperation in der Fahrzeugbewertung<br />
pd. Carvalue ist ein neuartiges<br />
Bewertungssystem für Occasionsfahrzeuge.<br />
Das System<br />
kann auf Knopfdruck, in<br />
wenigen Sekunden, praktisch<br />
den gesamten Schweizer Occasionsmarkt<br />
analysieren und<br />
gleichzeitig Händler- und Privatpreise<br />
getrennt auswerten. Der<br />
Carvalue-Vorteil liegt vor allem<br />
in einer wesentlich höheren<br />
Genauigkeit durch die effektive<br />
Marktanalyse, bei gleichzeitiger<br />
Zeitersparnis. Das System hat<br />
sich bereits im österreichischen<br />
Markt bestens bewährt.<br />
Audatex integriert Carvalue<br />
in ihre Product-Suite «Qapter<br />
Claims» und bietet das System<br />
vorerst ausschliesslich ihren<br />
bisherigen Kunden (Werkstattbetriebe)<br />
an, welche noch keine<br />
Fahrzeugbewertungen lizenziert<br />
haben.<br />
Die MSS-Holding AG hält<br />
für den Schweizer Markt die<br />
Carvalue-Exklusiv-Vertriebsrechte<br />
und ist stolz, mit der<br />
Audatex-Kooperation in der<br />
Schweiz erfolgreich starten zu<br />
können. <<br />
Nach intensiver Entwicklungsarbeit<br />
kann nun auch im Schweizer<br />
Markt mit Carvalue schnell<br />
aufgezeigt werden, zu welchem<br />
Preis ein aktuelles Fahrzeugmodell<br />
tatsächlich gehandelt<br />
wird (oder zu einem früheren<br />
Zeitpunkt gehandelt wurde).<br />
Das neue Bewertungssystem Carvalue hilft im Occasionshandel.<br />
80<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
WD-40 Company Ltd.<br />
wd40.de<br />
> Mehr Effizienz für Fahrzeuge <strong>–</strong> WD-40 bietet Lösungen<br />
pd. Für Kraft- und Nutzfahrzeuge<br />
ist es wichtig, dass die<br />
Bestandteile gepflegt sind<br />
und mit möglichst geringem<br />
Verschleiss arbeiten. Ein Ausfall<br />
kann teuer und unangenehm<br />
werden. Die WD-40 Company<br />
Ltd. liefert zur Vorbeugung eine<br />
ganze Reihe an Lösungen mit<br />
seiner Produktneuheit WD-40<br />
Flexible und der ergänzenden<br />
Produktserie WD-40 Specialist.<br />
Das Portfolio der WD-40 Multifunktionsprodukte<br />
wird um ein<br />
neues Produkt in einer für den<br />
professionellen Einsatz vorgesehenen<br />
400 ml Sprühdose<br />
ergänzt. Neu an WD-40 Flexible<br />
ist das biegsame Sprührohr, das<br />
aus einem extrem formbaren,<br />
gleichzeitig jedoch auch verschleissfesten<br />
und hitzebeständigen<br />
Metall hergestellt ist. Es<br />
sorgt dadurch für eine problemlose<br />
Anwendung im Kfz-/<br />
Nfz-Bereich. Das innovative<br />
Sprührohr kann je nach Bedarf<br />
gebogen werden und erreicht<br />
dadurch schwer zugängliche<br />
Stellen im Motorraum. Es behält<br />
nach dem Biegen die gewünschte<br />
Form und ist somit mit nur<br />
einer Hand bedienbar. Durch<br />
punktgenaues Auftragen wird<br />
überschüssiges Sprühen und<br />
ein unnötiger Produktverbrauch<br />
vermieden. Ein vorheriges<br />
Zerlegen der Fahrzeugkomponenten<br />
ist durch das präzise<br />
Auftragen nicht notwendig.<br />
Die WD-40 Specialist-Produktserie<br />
beinhaltet die wichtigsten<br />
chemisch-technischen Spezialprodukte<br />
und ist somit auf die<br />
Bedürfnisse von Anwendern<br />
im Kfz- und Nfz-Bereich zugeschnitten.<br />
Sie überzeugen<br />
ganz gezielt in ihrem jeweiligen<br />
Einsatzbereich und mit ihren<br />
speziellen Eigenschaften wie<br />
besondere Materialverträglichkeit,<br />
Trockenschmierung oder<br />
Druck- und Temperaturbeständigkeit.<br />
Sie kommen überall<br />
Das WD-40 Flexible mit dem biegsamen Sprührohr.<br />
dort zum Einsatz, wo schnelle<br />
Lösungen gebraucht werden, an<br />
denen herkömmliche Werkzeuge<br />
allein oft scheitern. <<br />
Motiondata Vector Schweiz GmbH<br />
motiondata-vector.ch<br />
> Motiondata DMS: Gemeinsam mit uns in eine erfolgreiche Zukunft<br />
pd. Als Software-Komplettlösungsanbieter<br />
verbessert die<br />
Motiondata Vector Gruppe mit<br />
ihrem DMS die Arbeitsprozesse<br />
der Garagenbetriebe. Die Tools<br />
und Module werden auf jeden<br />
Kunden individuell angepasst<br />
und gewährleisten ein kosteneffizientes<br />
Softwarepaket, das für<br />
den richtigen Erfolgsvorsprung<br />
sorgt. Durch eine ständige Weiterentwicklung<br />
des Motiondata<br />
DMS bleibt der Garagenbetrieb<br />
immer up to date und wettbewerbsfähig.<br />
Zusätzlich zu den DMS-Systemen<br />
bietet die Motiondata<br />
Vector Gruppe den Sales Manager<br />
als klassisches CRM und<br />
modernes Kundenbearbeitungstool<br />
an, das alle Vertriebs- und<br />
Marketingprozesse unterstützt.<br />
Hinzu kommen weitere App- und<br />
Web-Lösungen, die für noch<br />
mehr Kundenzufriedenheit<br />
sorgen <strong>–</strong> beispielsweise die<br />
attraktive Mobil-App, die in<br />
Kürze auf dem Markt erscheinen<br />
wird. Sie bietet unter anderem<br />
die Möglichkeit zur Vereinbarung<br />
von Serviceterminen und<br />
Probefahrten. Das Angebot und<br />
die Dienstleistungen sind somit<br />
24/7 online.<br />
Im Web-Portfolio befinden sich<br />
mit dem Website-Paket und<br />
dem Online Service Booking<br />
(OSB, in Kürze erhältlich) eine<br />
weitere wertvolle Ergänzung<br />
zum DMS und Sales Manager.<br />
Das Website-Paket beinhaltet<br />
beispielsweise eine für alle<br />
mobilen Endgeräte optimierte<br />
Homepage. Das OSB bietet dem<br />
Endkunden eine komfortable<br />
Möglichkeit, im Internet 24/7<br />
Werkstatttermine zu buchen.<br />
Ein weiterer Pluspunkt des Motiondata<br />
DMS ist das intuitive<br />
und moderne User-Interface.<br />
Das DMS ist nicht nur modular<br />
aufbaubar, sondern auch cloudund<br />
filialfähig. Die IT-Services<br />
der Motiondata Vector Gruppe<br />
bieten die Basis, auf der alle<br />
Applikationen sicher und zuverlässig<br />
laufen. Neben klassischen<br />
Infrastrukturlösungen bietet<br />
Motiondata auch eine Reihe von<br />
Security-Produkten an. <<br />
Motiondata optimiert<br />
die täglichen Abläufe.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>81
UMFRAGE DES MONATS<br />
WÜRDEN SIE<br />
SICH IN EIN<br />
SELBSTFAHRENDES<br />
AUTO SETZEN?<br />
Autonomes Fahren stösst weltweit auf grosses<br />
Interesse. Allerdings gibt es Vorbehalte, wie eine<br />
repräsentative Online-Studie mit 21 000 Befragten<br />
zeigt. Die AGVS-Mitglieder zeigen sich hingegen<br />
mutig: 31 Prozent der Umfrageteilnehmer würden<br />
sofort in ein selbstfahrendes Auto einsteigen und<br />
46 Prozent, sobald die Technik ausgereift ist.<br />
23 Prozent sind hingegen kritisch und geben an,<br />
bereits jetzt schon ein schlechter Beifahrer zu sein.<br />
(Stand: 17. Oktober <strong>2019</strong>)<br />
31%<br />
Ja, sofort<br />
46%<br />
Ja, sobald die Technik<br />
ausgereift ist<br />
23%<br />
Nein, ich bin<br />
jetzt schon ein<br />
schlechter Beifahrer<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong>-AUSGABE 12 <strong>–</strong> DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 3. Dezember <strong>2019</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Öl, das schwarze Gold der<br />
Garagisten<br />
Alles über Öl und Schmiermittel: Vom Weg<br />
in die Schweiz über die Verarbeitung bis zur<br />
Kundenbindung und Beratungskompetenz der<br />
Garagisten.<br />
So war die Transport-CH in der<br />
Bernexpo<br />
Stimmen und Impressionen: <strong>AUTOINSIDE</strong> war<br />
an der Transport-CH in Bern und zeigt, was den<br />
Besucherinnen und Besuchern alles geboten<br />
wurde.<br />
Sanktionen und ihre Folgen für<br />
Garagisten und Automobilisten<br />
Wie teuer wird das Autofahren in Zukunft?<br />
Was bedeuten die neuen CO 2<br />
-Zielwerte für die<br />
Importeure? Und was kommt auf die Garagisten<br />
zu? Die Antworten gibts im <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
92. Jahrgang. <strong>11</strong> <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September <strong>2019</strong>: 12760 Exemplare, davon 9664 in Deutsch, 3096 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, Postfach 64, CH-3000 Bern 22<br />
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Jahresabonnement<br />
CHF <strong>11</strong>0.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
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82<br />
<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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