Seminarfacharbeit - Kampfsport - Shotokan Dojo Jena eV
Seminarfacharbeit - Kampfsport - Shotokan Dojo Jena eV
Seminarfacharbeit - Kampfsport - Shotokan Dojo Jena eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2. die identifizierende Konzentration (Durch gedankliche Analyse eines<br />
Meditationsobjekts gelangt der Yogi ebenfalls zu dessen Artha.) und<br />
3. der „achtgliedrige“ (astānga) Yoga, bei dem eine ganze Methodenserie zur<br />
Erleuchtung führen soll.<br />
Der achtgliedrige Yoga besteht aus acht Säulen. Zu ihnen gehören Sittlichkeit (Yama)<br />
und Selbstzucht (Niyama), die gesellschaftliche Normen formulieren. Des Weiteren<br />
dienen bestimmte Sitzhaltungen (Āsana), Atemübungen (Prānāyāma) und<br />
„Achtlosigkeit gegenüber äußeren Sinneseindrücken“ 20 (Pratyāhāra) zusammen mit<br />
den ersten beiden der Vorbereitung auf die folgenden Abschnitte. Die letzten Glieder<br />
(auch Rājayoga, Königsyoga genannt) bilden drei Stufen der Meditation: Dhāranā<br />
(Festhalten an einem Meditationsobjekt), Dhyāna (Versenkung in das Objekt),<br />
Samādhi (Erkennen des wahren Wesens) 21 .<br />
Heutzutage existieren viele Varianten, unter ihnen auch der Hathayoga, der „Yoga der<br />
Anstrengung“ 22 . In ihm tauchen sehr komplexe Körperhaltungen auf, die gerade in der<br />
europäisch-ausgerichteten Welt für einen hohen Bekanntheitsgrad sorgten. Er diente<br />
eigentlich als Vorbereitung zum Rājayoga, ist heute aber ein eigenständiges System<br />
des Yoga. Alle Arten des Yoga erfassen im menschlichen Körper verschiedene<br />
Energiezentren, die Chakras, und über 70 000 Energieleitbahnen, die Nadis, die zur<br />
religiösen Erleuchtung aktiviert werden müssen 23 .<br />
Die vierte Komponente im philosophischen Ensemble Chinas stellt der Buddhismus<br />
dar. Genauer gesagt das Zen. Das japanische Wort Zen bedeutet eigentlich<br />
„Meditation“ und leitet sich vom chin. ch’an und vom indischen dhyāna 24 ab. Als<br />
Bodhidharma 25 die Lehre des Buddhismus 523 n.Chr. nach China brachte, traten die<br />
praktisch-orientierten Chinesen der detailreichen Mystik der Buddha-Lehre skeptisch<br />
gegenüber – Taoismus und Konfuzianismus stellten das diesseitige Harmoniestreben<br />
in den Vordergrund, der Buddhismus die Erleuchtungssuche durch den Kreislauf der<br />
Wiedergeburten.<br />
Der 1. Patriarch 26 veränderte deshalb die traditionelle Lehre, indem er die chinesischen<br />
Gläubigen dazu ermunterte, von den äußeren Formen, also der Zwölffachen Kette der<br />
20 Ebert: Physiologische Aspekte des Yoga, S.87<br />
21 Samādhi ist mit dem japanischen Satori vergleichbar (s. unten)<br />
22 Jahn: Yoga. Ein Weg zur Gesundheit, S.32<br />
23 genauer wird darauf im folgenden Kapitel eingegangen<br />
24 Zusammenhang mit Yoga besteht<br />
25 gelebt von ca. 470-543 n.Chr.; gilt als 1. Patriarch des Zen<br />
26 heute der 6. Patriarch des Zen Hui-neng (638-713) als Gründer angenommen<br />
- 10 -