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Seminarfacharbeit - Kampfsport - Shotokan Dojo Jena eV

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politischen Bevormundung durch die Mönche entledigen und beauftragte seine<br />

Männer, den shaolinischen Geheimdienst zu vernichten. Auf diesen Befehl hin<br />

veranlasste Zhang Wo seine eigenen Leute, Rache am Kaiser zu üben, der wenig<br />

später Selbstmord beging.<br />

Die späteren Herrscher waren stets darauf bedacht, ohne die Hilfe des Klosters zu<br />

regieren. Die shaolinischen Schulen selbst hatten sehr unter den Auswirkungen der<br />

mongolischen Kriege gelitten, so dass die Mönche die alten Traditionen bedroht sahen<br />

und die Schulen zu radikalen Erneuerungen gezwungen waren.<br />

Einer der größten Reformatoren des Shaolin war Meister Jiao Yuan, welcher die<br />

Techniken und Kombinationen des bisher bekannten Kempo zu den 72 sakralen<br />

Verfahren zusammenfasste. Jiao verband sein Wissen aus anatomischen Studien mit<br />

den Kenntnissen aus der Kunst des Nahkampfes und entwickelte damit eine<br />

höchsteffektive Art zu kämpfen, die direkt auf das Ausschalten von<br />

Gelenkverbindungen gerichtet war und dem heutigen Jiu-Jitsu sehr ähnelt. Später<br />

begab sich Jiao auf die Suche nach anderen großen Meistern, von denen er noch<br />

lernen könnte, und traf dabei auf Meister Li Chen und Meister Bai Yufeng. Li Chen<br />

wusste um das Geheimnis der Vitalpunkte und Bai Yufeng, der keine eigene Kampf-<br />

schule besaß, erwies sich als außerordentlicher Forschergeist. Gemeinsam<br />

beschlossen die drei, ein unüberwindliches Kempo zu erschaffen, und so entwickelten<br />

sie Verfahren wie das Geheimnis des Langsamen Todes oder die tödliche Berührung.<br />

Auch beschäftigten sich die Meister mit der Optimierung der bisher bekannten Tierstile<br />

und studierten genau die psychosomatischen Besonderheiten des menschlichen<br />

Organismus sowie die unterschiedlichen Temperamente.<br />

Wie diese drei Männer zeigten auch viele andere Meister des Kempo Bestrebungen<br />

die Kunst des Kampfes zu perfektionieren und so brachten die vielen Tochterschulen<br />

des Klosters in Henan eine Vielzahl von Stilrichtungen und Trainingsmethoden hervor.<br />

So entstanden beispielweise im 16. Jahrhundert weitere große und prägende Stile wie<br />

etwa der Affenstil, der Stil des Trunkenbolds oder auch der Stil der Gottesanbeterin.<br />

Die Weitergabe der Verfahren und Techniken erfolgte meist mündlich und in Form<br />

eines siebensilbigen Verses, was jedoch über die Jahre den Verlust eines großen Teils<br />

der entwickelten Kempo-Variationen zur Folge hatte.<br />

Zu etwa derselben Zeit entwickelte sich das Kempo auch in anderen Teilen Asiens<br />

weiter. Durch Expeditionen und die Anfänge der chinesischen Kolonialisierung war die<br />

chinesische Kampfkunst bis nach Indonesien vorgedrungen.<br />

Während Henan das anerkannte Zentrum des shaolinischen Kung-Fu blieb, wurden<br />

immer mehr Unterschiede zwischen dem Kempo des Nordens und dem des Südens<br />

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