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Seminarfacharbeit - Kampfsport - Shotokan Dojo Jena eV

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zugute und die gegnerische Flotte lag kampfunfähig vor der Küste. Diesen rettenden<br />

Sturm nannte man später Kamikaze: „göttlicher Wind“. Doch auch nach dem zweiten<br />

Angriff 1281 hielten die Samurai eisern an ihrer Kriegstradition fest.<br />

Im Jahre 1333 wurde dann die Kamakura-Ära durch die Ashikaga-Ära abgelöst. Von<br />

diesem Zeitpunkt an gab es ungefähr 140 Jahre keine nennenswerten kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen.<br />

Ab dem Jahr 1467 stieg die Konkurrenz unter den einzelnen Samurai-Sippen und ein<br />

140 Jahre andauernder Bürgerkrieg spaltete das Land. Der Shogun war nicht in der<br />

Lage, die Auseinandersetzungen zu beenden und bald waren alle Provinzen an den<br />

Kampfhandlungen beteiligt. Man bezeichnet diese bis zum Anfang des 16.<br />

Jahrhunderts währende Epoche deshalb auch als Zeit der kämpfenden Provinzen.<br />

Durch die langen Jahre des Krieges bildete sich eine regelrechte Kriegsmaschinerie,<br />

weil sich nur mit genügend Versorgung und Geld eine Armee führen ließ. Für die<br />

Samurai selbst war dies eine große Zeit. Die Kämpfe gaben ihnen Gelegenheiten, sich<br />

zu beweisen und sich einen Namen zu machen. Viele der japanischen<br />

Heldengeschichten stammen aus dieser Epoche.<br />

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts waren schließlich nur noch wenige Samurai-Clane<br />

übrig, die Schlachten wurden immer kostspieliger und forderten immer mehr Opfer.<br />

1543 ereignete sich dann etwas Folgenschweres für Japans edle Krieger: Die<br />

Portugiesen importierten Feuerwaffen. Das richtige Benutzen einer Muskete war<br />

wesentlich schneller erlernbar als das Bogenschießen und so wurde auch die finale<br />

Schlacht dieser Ära durch Feuerwaffen entschieden. 1575 setzte der Feldherr Oda<br />

Nobunaga 57 bei Nagashino 58 , von 30.000 Kriegern 10.000 als Musketen-Schützen ein<br />

und brachte somit seinem Widersacher vom Clan der Takeda eine schwere Niederlage<br />

bei. Der Herrschaftsantritt Odas brachte neben dem vergeblichen Versuch einer<br />

Einigung des Landes auch einen deutlichen Traditionsbruch mit sich. Der neue Shogun<br />

ließ alsbald das Anwerbungsgesetz in Kraft setzen, welches das Ausheben von Bauern<br />

zu Kriegszeiten gestattete.<br />

Doch nicht nur auf technologischer und politischer Ebene gab es Neuerungen. 23<br />

Jahre vor Nobunagas Sieg über die Takeda kam ein chinesischer Mönch namens<br />

Chen Juanbing nach Japan und gründete in der Nähe von Edo 59 ein Kloster mit dem<br />

Namen Shokokuji. Dieses Kloster wurde zu einer der populärsten Jujutsu-Schulen<br />

Japans. Hinter seinen Mauern unterrichtete der Meister junge Samurai-Sprößlinge in<br />

57 1536-1582<br />

58 ca. 200 km südwestlich von Tokio<br />

59 das heutige Tokio<br />

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