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Seminarfacharbeit - Kampfsport - Shotokan Dojo Jena eV

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Die Chinesen glaubten, dass die Schlange nur deshalb in der Lage sei, sich so schnell<br />

zu bewegen, da sie es vermag, ihr Qi blitzschnell von einem Körperende ins andere zu<br />

pumpen. In diesem Stil zeigt sich besonders gut die Verarbeitung des Yin-Yang-<br />

Prinzips, da hier eine besondere Verbindung von langsamen und schnellen<br />

Bewegungen geschaffen wurde.<br />

Der Kranichstil wurde mit der Zeit aus dem<br />

ursprünglichen Vogelstil entwickelt und stellt demnach<br />

bereits die Optimierung eines älteren Tierstils dar. Auf<br />

Grund der hohen Ausgangsposition, in welcher sich<br />

der Schüler nur auf einem Bein hält, ist bei diesem Stil<br />

ein besonders hohes Maß an Gleichgewicht und<br />

Balance gefragt. Das charakteristische Merkmal des<br />

Kranichstils ist seine ausgeprägte Beinarbeit. Der<br />

Kämpfer befindet sich ständig in einer Art<br />

schaukelnden Bewegung und führt dann meist eine<br />

schnelle Folge von Tritten durch, die entweder mit ein<br />

und demselben Bein oder aber durch schnelle<br />

Wechsel beider Beinen ausgeführt werden. Die eher<br />

seltenen Armschläge des Kranichstils werden meist<br />

mit gestreckten Armen ähnlich dem Stil des Drachen<br />

durchgeführt oder mit zu Vogelklauen gekrümmten<br />

Fingern.<br />

In den Klosterschulen mussten sich die Schüler zunächst einem längeren<br />

Grundtraining unterziehen. Die dabei gemachten Beobachtungen wurden von den<br />

Meistern ausgewertet. Daraufhin mussten sich die jungen Mönche, auf Geheiß der<br />

Lehrer, gemäß ihres Temperaments und ihrer körperlichen Beschaffenheit auf einen<br />

der fünf Tierstile spezialisieren.<br />

II.4 Die „inneren“ Stile des Kempo<br />

Das himmlische Tao kämpft nicht aber siegt dennoch. So lautet ein Leitsatz des<br />

Systems der inneren Stile. Diese basieren nicht darauf, dass der Starke über den<br />

Schwachen und das Schnelle über das Langsame siegt, sondern auf den Prinzipen der<br />

Sanftheit und Nachgiebigkeit. Gemäß des taoistischen Grundsatzes vom Wu Wei<br />

(Nicht-Tun) ist Grundlage dieser Kampfkünste, dass durch das Abwarten der Aktionen<br />

- 20 -<br />

Abb. 9: Eine Grundposition des<br />

Kranichstils

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