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2019/49 - Querfeldein

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<strong>Querfeldein</strong>.<br />

Menschen und Geschichten aus dem Landkreis Reutlingen


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<strong>Querfeldein</strong>. //3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Das Revival 4<br />

Mit „Rad der Zeit“ über die Schwäbische Alb.<br />

Aus aller Welt 10<br />

Das Arboretum auf Metzinger Gemarkung.<br />

Aufgeben war keine Option 16<br />

Ein Interview mit der Triathletin Stefanie Kuhnert.<br />

Hier brennt‘s 20<br />

Die Spirituosen-Herstellung hat in Dettingen Tradition.<br />

Eine langwährende Liebe 26<br />

Hugo Berger und seine Passion fürs Backhandwerk.<br />

Rätselspass 32<br />

Die mit dem Kuschelfaktor 34<br />

Zu Besuch bei Alpakas in Gomadingen.<br />

Vom Bowling zum Shot-Rock 40<br />

Die Reutlinger Band „Walter Subject“ bereichert die lokale Musikszene.<br />

1-2-3 Parkplatz frei 42<br />

Zwei clevere Eninger haben eine App entwickelt.<br />

Jede Uhr erzählt eine Geschichte 46<br />

Rudi Wurster und die Schätze der Streuobstwiesen.<br />

Rätselspass 52<br />

Stille Nacht ohne Laubbläser 54<br />

Über Obstler aus dem Ermstal und weiteren Wundern der Jahreszeit.<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

Sie halten gerade ein Exemplar<br />

der ersten Ausgabe von „<strong>Querfeldein</strong>.“<br />

in den Händen. Ein Heft, das<br />

seinen Namen deshalb erhalten<br />

hat, weil wir uns auf der Suche<br />

nach all den Geschichten, die Sie<br />

jetzt lesen können, querfeldein<br />

durch den Landkreis Reutlingen<br />

begeben haben.<br />

Wir starten mit einer Mofa-Rundfahrt<br />

über die Schwäbische<br />

Alb, die Gefühle an vergangene<br />

Zeiten weckt. Danach geht<br />

es schnurstracks in den Wald, genauer<br />

gesagt ins Arboretum, das<br />

sich auf Metzinger Gemarkung<br />

befindet. Hier gedeihen Bäume<br />

aus aller Welt. Es folgt ein Abstecher<br />

nach Pfullingen, wo eine<br />

Triathletin über ihre Teilnahme<br />

beim Ironman auf Hawaii erzählt.<br />

Anschließend besuchen wir zunächst<br />

zwei Brennereien im Ermstal,<br />

bevor wir Hugo Berger in der<br />

Backstube der Bio-Bäckerei Berger<br />

treffen. Er gibt uns unter anderem<br />

einen Einblick in die Zeit, als<br />

das Thema Vollkorn noch in den<br />

Kinderschuhen steckte.<br />

Von Reutlingen aus reisen wir<br />

nach Gomadingen zu einer recht<br />

entspannenden Stippvisite bei<br />

äußerst charmanten Tieren: den<br />

Alpakas von Johanna und Herbert<br />

Ruch. Danach verraten uns die<br />

Mitglieder einer Reutlinger Rockband<br />

ihr gemeinsames Hobby<br />

und weshalb sie sich den Bandnamen<br />

„Walter Subject“ gegeben<br />

haben.<br />

Die Tour durch den Landkreis<br />

führt weiter nach Eningen unter<br />

Achalm, wo zwei clevere Jungs an<br />

einer App tüfteln, und endet in<br />

der Werkstatt von Rudi Wurster,<br />

der im Ermstal außergewöhnliche<br />

Uhren fertigt.<br />

Wer möchte, kann sich zu guter<br />

Letzt noch auf einen kleinen Spaziergang<br />

begeben, bei dem nicht<br />

nur über Obstler aus dem Ermstal,<br />

sondern auch über Weihnachten<br />

und Laubsauger sinniert wird.<br />

Sie sehen also, es geht nicht nur<br />

querfeldein durch den Landkreis,<br />

sondern auch quer durch alle<br />

möglichen Themenbereiche.<br />

Wir hoffen, dass auch für Sie<br />

die passenden Geschichten dabei<br />

sind und wünschen Ihnen viel<br />

Freude bei der Lektüre.<br />

Ihre<br />

<strong>Querfeldein</strong>. -Redaktion<br />

Impressum<br />

Verlag und Herausgeber: Verlag Baader GmbH, Gutenbergstraße 1, 72525 Münsingen, Telefon 07123 3688-310; Georg Hauser GmbH & Co. Zeitungsverlag KG, Römerstraße 19, 72555 Metzingen; Anzeigen und Objektleitung:<br />

Tim Hager (verantwortlich), Anschrift wie Verlag Georg Hauser; Redaktion: Karin Lober (verantwortlich), Anschrift wie Verlag Georg Hauser, Layout: SWP-Mediaservice GmbH; Titelfoto: Sven Bermel;<br />

Druck: Druckhaus Ulm-Oberschwaben GmbH & Co. KG, Siemensstraße 10, 89079 Ulm November <strong>2019</strong>


Das<br />

Revival<br />

Mit „Rad der Zeit“ über die Alb<br />

Foto: Sven Bermel


6 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Auf der Schwäbischen Alb erleben derzeit Mofas ein echtes Revival. Seit Veit Senner das Unternehmen<br />

„Rad der Zeit“ gegründet hat, gibt es für Interessierte die Möglichkeit, mit 25km/h die Natur<br />

zu genießen und echte Älbler kennenzulernen. Außerdem lassen Hercules und Co. jede Menge<br />

Nostalgie aufkommen. Von Peter Kiedaisch<br />

Ein gewisser Björn hatte ein<br />

Hercules Prima 5 S. Sein Kumpel<br />

Hans-Peter auch. Eins war grün, das<br />

andere blau. Björn hatte seinen Lenker<br />

etwas nach vorn gedreht, sodass<br />

er etwas vorgebeugt auf dem Mofa<br />

saß, mit weit ausgestellten Ellbogen.<br />

Er gehörte nicht zu jenen, die beide<br />

Füße auf dem Teil aus Hartplastik<br />

abstellten, das über dem Motor diese<br />

Aussparung hatte für den Kaltstarter.<br />

Zumindest ein Fuß gehörte auf<br />

die Pedale. Sah cooler aus, vor allem,<br />

wenn man auf dem Sattel nur mit<br />

dem halben Hintern saß.<br />

Es gab nur zwei<br />

unfrisierte Mofas<br />

In der ganzen Clique gab es nur<br />

zwei Jungs, die ihr Mofa nicht frisiert<br />

hatten: Klaus, weil er ein weiß-grünes<br />

Honda Camino hatte und keiner<br />

wusste, wie man das Ding hätte<br />

schneller machen können. Und Martin,<br />

weil er seine Kreidler Flory von<br />

seinem Opa geschenkt bekommen<br />

hatte, verbunden mit der Aufforderung,<br />

bauartbedingte Änderungen<br />

zu unterlassen, die das Erreichen<br />

höherer Geschwindigkeiten ermöglichten.<br />

Das war Pech, und angesichts<br />

der Rechtssicherheit des Opas<br />

im Rücken, der bei grobem Undank<br />

oder dem Nichteinhalten dieser Auflage<br />

das Mofa hätte zurückfordern<br />

können, klebte diese Flory im Originalzustand<br />

mit ihren 25 Stundenkilometern<br />

zäh auf den Straßen und<br />

lieferte sich mit dem Camino ein heißes<br />

Duell um das langsamste Mofa<br />

der Schule. Und das, wo sie doch eigentlich<br />

danach schrie, mit einem dickeren<br />

Krümmer oder einer anderen<br />

Düse versehen dahinzurasen wie alle<br />

anderen artig frisierten Mofas auch.<br />

Es war die Grundhaltung einer<br />

Generation, die sich wenig um Reglementierungen<br />

und Vorschriften<br />

scherte: „Ein bisschen was“, so hat<br />

es damals auch Monaco-Franze im<br />

Fernsehen gesagt, „geht immer.“<br />

Manche aber haben es übertrieben.<br />

Und die damals liberale Haltung der<br />

Polizei aufs Schimpflichste herausgefordert.<br />

In Bad Urach preschten zwei<br />

Florys die Stuttgarter Straße hinab<br />

// Tacho, Gangschaltung und Klingel, Auspuff, Kühlrippen und Zylinder. Beim Anblick dieser Bilder bekommen beileibe nicht nur Mofa-Fans<br />

nostalgische Gefühle.<br />

Fotos (oben und unten rechts): Thomas Kiehl, Foto (unten links): Sven Bermel<br />

und wurden mit knapp 100 geblitzt.<br />

Eine Hercules M5 hielt lange Jahre<br />

in Bleichstetten den inoffiziellen<br />

Kispel-Geschwindigkeitsrekord für<br />

Fahrräder mit Hilfsmotor, der sich<br />

an guten Tagen bei 80 Stundenkilometern<br />

eingependelt haben dürfte,<br />

wobei das Ablesen der Tachonadel<br />

immer schwierig war. Meist flatterte<br />

das Ding über die Skalierung, aber<br />

„ Früher,<br />

mit 15, war<br />

man der King.“<br />

Veit Senner<br />

Gründer von<br />

„Rad der Zeit“<br />

auch das galt als sicheres Indiz für<br />

überhöhte Geschwindigkeit.<br />

Der verbotene Geschwindigkeitsrausch<br />

war schnell vergessen. Denn<br />

so wie mit dem Mofa die Kindheit zu<br />

Ende ging, verabschiedete sich die<br />

Jugend, als das Mofa in der Scheune<br />

eingemottet oder verkauft wurde. Mit<br />

dem Autoführerschein ging dann die<br />

Zweitakterfreiheit verloren.<br />

Doch diese Freiheit war nicht tot,<br />

sie war nur eingeschlafen. Sie schlummerte<br />

einige Jahrzehnte, bis sie jemand<br />

zufällig entdeckt und wiedererweckt<br />

hat: Auf der Schwäbischen Alb<br />

sorgt ein Team aus Enthusiasten derzeit<br />

für ein Mofa-Revival. Dessen Kopf<br />

ist Veit Senner, ein Pfullinger, der die<br />

Schönheit der Albhochfläche vor Jahren<br />

entdeckt hat und heute mit seiner<br />

Leidenschaft, dem Mofafahren, verbindet.<br />

Schwäbische Alb<br />

statt Route 66<br />

Statt „Route 66“ tragen seine Strecken<br />

Namen wie etwa „Rundfahrt<br />

Schwäbische Alb Süd“ oder „Große<br />

Panorama-Rundfahrt“. Mit seinen<br />

Partnern kauft er hauptsächlich<br />

Mofas des Herstellers Hercules auf.<br />

Mf3, M5, Prima 2 aus den 1960er- bis<br />

80er-Jahren, mit den bewährten Antrieben<br />

von Fichtel & Sachs, für die es<br />

auch noch Ersatzteile gibt. Die Mofas<br />

werden fachmännisch wieder in den


<strong>Querfeldein</strong>. //7<br />

Originalzustand versetzt, mit einem<br />

Öko-Mix betankt und an Gruppen<br />

ausgeliehen. Männer sind es hauptsächlich,<br />

die nach Jahrzehnten die<br />

Welt mal wieder vom federnden Sitz<br />

eines Mofas aus mit Zweigang-Handdrehschaltung<br />

betrachten wollen.<br />

Manche sind 30 Kilo schwerer als damals,<br />

bergauf müssen sie zur Unterstützung<br />

bisweilen in die Pedale treten.<br />

Eine Erfahrung, die sie aus ihrer<br />

Jugend nicht kennen, die sie aber mit<br />

einem Lachen quittieren.<br />

Unschlagbare<br />

Landschaft<br />

Veit Senner schwingt sich auf ein<br />

Mofa, das unter ihm kleiner wirkt als<br />

damals. Er beugt sich vor, dreht den<br />

Benzinhahn um, drückt den im Trittbrett<br />

versteckten Kaltstarter und tritt<br />

ganz leicht ein Pedal nach unten. Der<br />

kaum hörbare Motor springt an, der<br />

typische Zweitaktergeruch bleibt wegen<br />

des Ökosprits allerdings aus. Der<br />

gebürtige Schwabe mutmaßt, was die<br />

Leute mit ihm und seinen Mitfahrern<br />

anstellen würden, wenn zehn Mofas<br />

mit blau qualmender Zweitaktmischung<br />

an einem beliebten Ausflugsziel<br />

vorbeituckerten: „Dia dädet ons<br />

d‘Gosch verschlaga.“<br />

Senner spielt am Gas und grinst.<br />

Früher dachte er noch anders über<br />

die Alb. Aber seit einer Bildungsreise<br />

// Wer gemächlich und entschleunigt mit 25 Stundenkilometern über die Schwäbische Alb tuckert, hat dabei genug Zeit und Muße, um auch<br />

die Schönheit der Natur genießen zu können. <br />

Foto: Sven Bermel<br />

in das Biosphärengebiet und einigen<br />

Ausfahrten mit dem Motorrad hat er<br />

seine Meinung revidiert: „Herrgott,<br />

die Leute haben recht.“ Diese Landschaft<br />

ist unschlagbar, die Menschen<br />

sind offen und innovativ, und spätestens,<br />

wenn er mit dem Mofa vorfährt,<br />

sprechen sie ihn an: „So eins hatte<br />

ich auch mal!“ Oftmals sind das die<br />

ersten Sätze einer langen Unterhaltung,<br />

die schnell alle Themengebiete<br />

vereinnahmt: die Jugend, die Träume,<br />

Frau und Kinder, die Realität.<br />

42 Mofas hat er derzeit im Bestand,<br />

die werden auf ihren technischen


8 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

// Insgesamt befinden sich derzeit 42 Mofas im Fuhrpark von „Rad der Zeit“. Auf dem Foto links parken einige der seltenen Exemplare bei einer wohlverdienten Pause. Foto rechts: Veit<br />

Senner kam auf die Geschäftsidee, Touren auf den Zweirad-Oldtimern anzubieten.<br />

Foto (links): Sven Bermel, Foto (rechts): Thomas Kiehl<br />

Zustand hin überprüft und alle Verschleißteile<br />

grundsätzlich erneuert.<br />

Wer eine Tour bucht, soll schließlich<br />

sicher unterwegs sein.<br />

Die Zeit wird<br />

zurückgedreht<br />

118 Ziele fährt er mit seinen Gruppen<br />

(oder die alleine) an. Freilich<br />

nicht alle während einer Ausfahrt. So<br />

ein typischer Ausflug beginnt stets in<br />

Münsingen, wo das kleine Unternehmen<br />

von Veit Senner seinen Sitz hat.<br />

Es heißt „Rad der Zeit“ und schafft es<br />

tatsächlich, die Zeit zurückzudrehen.<br />

Vermittels eines Zweirads mit Hilfsmotor.<br />

Die ersten 15 Kilometer dienen<br />

zur Eingewöhnung. Am Anfang haben<br />

die meisten noch Respekt und stellen<br />

sich auch mal etwas ungeschickt an.<br />

Das gibt sich aber schnell. Dann geht<br />

es auf zulässigen, aber verkehrsarmen,<br />

oft sogar autofreien Wegen durch die<br />

Natur.<br />

„Früher, mit 15, war man der King“,<br />

sagt Senner. Auf den Fahrten kommen<br />

diese alten Gefühle wieder hoch.<br />

Es sind Erinnerungen ans Glück. Die<br />

Kindheit war zu Ende, das Leben leicht,<br />

das Mofa verhieß Freiheit, und auf dem<br />

Trittbrett saß rücklings gegen den Tank<br />

gelehnt die erste Freundin mit den Füßen<br />

auf dem Gepäckträger. So hätte<br />

das Leben weitergehen können.<br />

Außerhalb geschlossener Ortschaften<br />

geht es auf Straßen und<br />

Wegen entlang. Veit Senner hat lange<br />

nach Wegen gesucht, die kaum<br />

jemand kennt. Er fährt auch nicht<br />

um des Fahrens willen. All seine Touren<br />

haben einen kulturellen Hintergrund.<br />

Es gibt Zwischenstopps an<br />

Molkereien, Brennereien, Bauernhöfen<br />

oder Museen, um nur einige zu<br />

nennen. Einmal kam seine Truppe<br />

an einem Porsche-Treffen vorbei. Je-<br />

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<strong>Querfeldein</strong>. //9<br />

der stellte sein Mofa ab, um die edlen<br />

Autos zu bestaunen, doch plötzlich<br />

scharte sich alles um die Mofas:<br />

„Unglaublich“, sagt Veit Senner, „die<br />

Leute springen mit dem Zeigefinger<br />

voran auf uns zu und schwelgen in<br />

Erinnerungen an Zeiten, in denen sie<br />

selbst noch mit dem Mofa unterwegs<br />

waren.“<br />

Nava, Nolan,<br />

Uvex, Römer<br />

Seit Mai erst gibt es „Rad der Zeit“,<br />

noch ist es ein Geheimtipp, etwa für<br />

Betriebsausflüge. Für eine Generation,<br />

die heute alles sei, nur nicht mehr<br />

jung, wie Senner sagt. Wer mitfährt,<br />

Informationen:<br />

sei voller Freude, berichtet er und<br />

wundert sich, dass auch Jugendliche,<br />

die von ihren Vätern oder Müttern<br />

zur Tour überredet wurden, begeistert<br />

seien. Ganz ohne dieses Gefühl<br />

der Nostalgie.<br />

Für alle anderen spielt das aber<br />

eine große Rolle. Denn was hat man<br />

damals gebraucht? Eine Levis-Jeans,<br />

Adidas Universal oder Gazelle oder<br />

Samba, ein T-Shirt, ein Blouson und<br />

einen Helm. Nava, Nolan, Uvex, Römer.<br />

Die flogen auch mal durchs<br />

Klassenzimmer. Senner, Jahrgang<br />

1964, blickt selbst sentimental zurück:<br />

„Wir haben damals unser Ding<br />

gemacht.“ Nicht mehr und nicht<br />

weniger. Und irgendwie macht er es<br />

noch heute.<br />

„Rad der Zeit“ bietet Touren mit Mofa-Oldtimern an, bei denen die Schwäbische Alb<br />

auf zwei Rädern erkundet werden kann. Zudem beinhalten die Rundfahrten diverse<br />

Zwischenstopps kultureller Art: Es stehen Besuche bei mittelständischen Betrieben,<br />

Manufakturen oder Museen auf dem Plan. Auch eine Einkehr gehört zum Angebot.<br />

Es können verschiedene Rundfahrten gebucht werden, darunter auch eine individuelle<br />

Rundfahrt für Gruppen. Hier können Interessierte derzeit unter 118 Zielen auswählen<br />

und auch einen Termin nach Wunsch vereinbaren. Ansonsten finden die Halb- oder<br />

Ganztagestouren in der Regel an Samstagen und Sonntagen statt.<br />

Wer auf der Suche nach einem Geschenk ist, wird auch fündig: Es gibt ausgefallene<br />

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Aus aller<br />

Welt<br />

Das Arboretum auf Metzinger Gemarkung<br />

Foto: Thomas Kiehl


12 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Was im Jahr 1912 mit einer Spende begann, steht nun in Saft und Kraft: Bäume<br />

Arboretum, das sich auf Metzinger Gemarkung befindet, bestaunt werden. Der<br />

Nadel- und 100 Laubbaumarten. Von Michael Koch<br />

Da bewiesen die Damen und Herren<br />

der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft<br />

Weitsicht, als sie 1912 gleich<br />

mehrere Kilo Samen der Grünen Küstendouglasie<br />

und weiterer 92 Nadelbaumarten<br />

aus Europa, Nordamerika<br />

und Asien als Spende an die Königlich<br />

Württembergische Forstdirektion in<br />

Stuttgart übergaben. Neudeutsch würde<br />

man von einer nachhaltigen Investition<br />

sprechen. Die Beschenkten hatten<br />

nun den Auftrag, die Samenspenden im<br />

Stuttgarter Umland aufzuziehen.<br />

Dies geschah zunächst in den Amtsräumen<br />

in Stuttgart, wo dicht gedrängt<br />

Blumentopf an Blumentopf mit jeweils<br />

einem Samen stand. Und tatsächlich<br />

arbeitete sich nach einigen Monaten<br />

das erste Grün in Richtung Tageslicht<br />

empor. Mit der Zeit wurde die Arbeit<br />

im Forstamt durch die Pflanzen aber<br />

dermaßen beeinträchtigt, dass dringend<br />

eine Fläche zur Auspflanzung<br />

gefunden werden musste. Diese fanden<br />

Forstmeister Mayer und Forstwart<br />

Spohn schließlich in einer bereits bestehenden<br />

Aufzuchtstation für Gehölze<br />

zwischen Metzingen und Grafenberg.<br />

Dort wurde dann 1914 ein 0,7 Hektar<br />

großer Fremdländerpark im Stil eines<br />

französischen Gartens angelegt: Das<br />

„Arboretum“ war geboren. „Hier waren<br />

die Fläche und vor allem auch qualifiziertes<br />

Personal schon vorhanden“,<br />

erklärt Revierförster Friedemann Rupp<br />

die damalige Entscheidung.<br />

Ein bunt<br />

gemischter Wald<br />

Und was damals vielleicht keiner<br />

ahnte: Bis heute steht der bunt gemischte<br />

Wald mit Bäumen aus aller<br />

Welt, zwar auf Metzinger Gemarkung,<br />

dennoch aktuell unter den Fittichen<br />

des Forstreviers Grafenberg, noch immer<br />

im besten Saft. 1981 erfolgte eine<br />

Erweiterung der Landespflanzschule.<br />

Weitere Baumarten, insbesondere Nadelbaumarten,<br />

kamen nach Herkunft<br />

geordnet hinzu – Bäume aus Mittel-<br />

und Südamerika zogen damit ins<br />

Ländle. Im gleichen Jahr wurde auch<br />

eine Fläche speziell für Laubbäume angelegt,<br />

auf der heute 47 verschiedene<br />

Arten stehen.<br />

Die größte Erweiterung erfolgte<br />

dann 2001. Sie war aus der Not heraus<br />

geboren, nachdem der Orkan „Lothar“<br />

zum Jahreswechsel 1999 große Flächen<br />

des Waldbestandes umgelegt hatte. Auf<br />

vier weiteren Hektar wurden rund 4000<br />

Pflanzen neu gesetzt, auch sie säuberlich<br />

sortiert nach ihren Herkunftsregionen<br />

Nordamerika, Ostasien, dem<br />

Mittelmeergebiet und dem Schwarzmeerbereich.<br />

Seither erstrecken sich<br />

die exotischen Anpflanzungen im Ar-


<strong>Querfeldein</strong>. //13<br />

// Das Arboretum bietet Genuss<br />

für alle Sinne und obrendrein<br />

auch noch kleine Kunstwerke, wie<br />

den „Waldschrat“,<br />

der aus einem Baumstamm<br />

geschaffen wurde. Schilder und<br />

Schautafeln informieren über die<br />

verschiedenen Bäume.<br />

Fotos: Thomas Kiehl<br />

• mäht auch bei Regen<br />

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aus aller Welt können im<br />

Wald beherbergt gut 100<br />

boretum auf insgesamt 70.000 Quadratmetern.<br />

Es ist damit zwar nicht das größte<br />

Arboretum, dennoch ein ganz besonderes.<br />

„Es ist ein Wald im Wald, und<br />

zwar in einem exotischen Wald“, beschreibt<br />

Friedemann Rupp die Lage.<br />

Denn auch um das Arboretum herum<br />

sind über die Jahrzehnte fremdländische<br />

Bäume gewachsen: Douglasie,<br />

Tulpenbaum oder die japanische Sicheltanne,<br />

um nur einige zu nennen.<br />

Orientbuche, Weißesche, Hemlock, Japanlärche,<br />

Abendlicher Lebensbaum,<br />

Bornmüllerstanne, Ungarische Eiche –<br />

schon die Namen lassen die Vielfalt im<br />

Arboretum erahnen. Insgesamt stehen<br />

heute jeweils gut 100 Nadel- und 100<br />

Laubbaumarten am Fuße des Metzinger<br />

Florianbergs.<br />

Der Nutzen eines solchen Arboretums<br />

ist vielschichtig. Zum einen sollen<br />

Besucher über die verschiedenen<br />

Baumarten informiert werden. „Aus<br />

reiner Neugierde“, freut sich der Förster,<br />

kommen täglich Spaziergänger,<br />

um sich an vielen Info-Tafeln über die<br />

Bäume zu informieren. Auch Gruppen<br />

lassen sich vom Fachmann regelmäßig<br />

über den Rundweg führen.<br />

Die Bäume und<br />

der Klimawandel<br />

Ein weiterer Grund ist aber auch<br />

der Forschungszweck: Welche Baumart<br />

kann sich dem hiesigen Klima anpassen?<br />

Wie reagieren die Bäume auf den<br />

Klimawandel? Und letztlich: Welche<br />

Baumart lässt sich auch wirtschaftlich<br />

gut nutzen? Die Douglasie ist für Letzteres<br />

ein Musterbeispiel, „sie wächst<br />

sehr schnell, die Bäume bringen also<br />

schneller Ertrag als andere Arten“, so<br />

Rupp. Oder auch der Tulpenbaum hat >><br />

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14 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

sich für die Möbelproduktion bewährt,<br />

weil er besonders gerade nach oben<br />

wächst und sich somit lange Bretter aus<br />

ihm gewinnen lassen.<br />

Auch mehrere Fichtenarten scheinen<br />

mit dem wärmer werdenden Klima<br />

gut klarzukommen. Im Gegensatz etwa<br />

zur Colorado-Tanne, die gefällt werden<br />

musste, weil sie die zwei trockenen<br />

Sommer zuletzt nicht überstanden hat.<br />

Unbeeindruckt von den Klimaveränderungen<br />

zeigt sich bislang die größte<br />

Baumart im Arboretum: der Mammutbaum.<br />

Die hiesigen Exemplare weisen<br />

eine Höhe von knapp 50 Metern auf, für<br />

Mammutbäume stecken sie mit ihren<br />

100 Jahren aber auch fast noch in den<br />

Kinderschuhen.<br />

Schädlinge sind<br />

kein Thema<br />

Und noch eine Aufgabenstellung<br />

hat das Metzinger Arboretum. Wegen<br />

der großen und gesunden Bestände an<br />

Roteichen und Douglasien ist der hiesige<br />

Wald zugelassen zur Gewinnung von<br />

Forstsamen. Das heißt, mit Samen aus<br />

dem Arboretum werden Baumschulen<br />

und Aufzuchteinrichtungen versorgt,<br />

um dort junge Bäume nachzuziehen.<br />

Apropos gesund: Kein Thema sind<br />

im Arboretum bislang Schädlinge,<br />

wie sie aus den Medien bekannt sind.<br />

Der Borkenkäfer zum Beispiel hat sich<br />

noch nicht dorthin verirrt. „Kann sein,<br />

dass gerade der große Mix an Bäumen<br />

Schädlinge abhält“, vermutet der Förster.<br />

Eine Beobachtung, die natürlich<br />

eines Tages bei der Aufforstung an anderer<br />

Stelle von Bedeutung sein kann.<br />

Die Tierwelt im Arboretum unterscheidet<br />

sich übrigens nicht von jener<br />

anderer Wälder in der Region. „Die Tiere<br />

haben sich an die exotischen Bäume<br />

gewöhnt“, berichtet Förster Rupp. Papageien<br />

hätten sich nicht angesiedelt,<br />

nur weil irgendwo eine südländische<br />

Baumart stünde, sagt er und lacht.<br />

Dafür gibt es einen anderen Bewohner<br />

des Arboretums: den Waldschrat. Er<br />

ist eines von mehreren Kunstwerken,<br />

die Motorsägenkünstler in tote Bäume<br />

gesägt haben. Im Jubiläumsjahr 2012<br />

ist das erste dieser Kunstwerke entstanden.<br />

Sie werden bewusst naturnah<br />

belassen; die Besucher können also anhand<br />

der Kunstwerke beobachten, wie<br />

der Zerfallsprozess von Totholz vonstattengeht.<br />

Die Zukunft des<br />

exotischen Waldes<br />

Durch die Fragestellungen rund ums<br />

Klima hat das Arboretum nichts an Aktualität<br />

verloren. Im Gegenteil: Derzeit<br />

befasst sich eine Studentin der Hochschule<br />

für Forstwirtschaft in Rottenburg<br />

im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit<br />

mit der Zukunft des exotischen Waldes.<br />

Sie hat einen Fragebogen für Besucher<br />

am Arboretum ausgelegt, in den ersten<br />

drei Wochen konnte sie 150 ausgefüllte<br />

Bögen einsammeln. Es geht um die<br />

Zukunft des Arboretums, um die Außendarstellung<br />

und die Außenwirkung.<br />

Welchen Erkenntnisgewinn erhoffen<br />

sich Besucher von einem Spaziergang<br />

durch einen solchen Exotenwald? Noch<br />

in diesem Jahr soll die Auswertung vorgelegt<br />

werden.<br />

Egal, wie diese Ergebnisse ausfallen:<br />

Geht es nach Revierförster Friedemann<br />

Rupp und den Besuchern, dann strahlt<br />

das Arboretum auch in den nächsten<br />

100 Jahren noch die natürliche Ruhe<br />

aus, die die Spaziergänger auch heute<br />

so an dem Naherholungsgebiet schätzen.<br />

// Mammut-Bäume beeindrucken<br />

durch ihre Anmut und Größe.


UND WAS IST IHRE<br />

HEIMATMELODIE?<br />

Heimat ist da, wo man sich wohlfühlt.<br />

In der Familie. Bei Freunden. Im Verein.<br />

In der Region. Als Partner der Stadt<br />

setzen wir uns seit vielen Jahren für<br />

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16 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Foto: Thomas Kiehl


<strong>Querfeldein</strong>. //17<br />

Aufgeben war<br />

nie eine 0ption<br />

Stefanie Kuhnert ist Triathletin. Die 30-Jährige absolvierte dieses Jahr zum 2. Mal den Ironman<br />

auf Hawaii. Und zwar in persönlicher Bestzeit. Kuhnert lief nach 9 Stunden, 55 Minuten und<br />

zehn Sekunden durchs Ziel. Ein Interview von Matthias Jedele<br />

Ein Ironman besteht aus 3,86 Kilometern<br />

Schwimmen, 180,3 Kilometern<br />

Radfahren und 42,195 Kilometern<br />

Laufen. Damit fängt man ja<br />

nicht von heute auf morgen an. Wie<br />

sind Sie überhaupt zum Triathlon-<br />

Sport gekommen?<br />

Stefanie Kuhnert: Meine damalige<br />

Trainerin und Trainingspartnerin,<br />

Sigrid Preusch, die mich heute noch<br />

betreut, betreibt selbst den Triathlonsport.<br />

Eines Tages hat sie einen<br />

Schnupper-Triathlon organisiert,<br />

an dem ich teilgenommen habe.<br />

Ich war damals zehn Jahre alt und<br />

bin bei meinem ersten Wettkampf<br />

dann auch gleich Erste geworden<br />

und so dem Sport treu geblieben.<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

Kuhnert (schmunzelt): Wir haben<br />

viel trainiert. Mit 13 bin ich dann<br />

in den baden-württembergischen<br />

Mannschaftskader gekommen, wo<br />

ich sieben Jahre lang war. Als ich<br />

dann allerdings meine Ausbildung<br />

als Technische Zeichnerin angefangen<br />

habe, ging der Triathlonsport<br />

nur noch nebenher. Irgendwann<br />

kam dann der Zeitpunkt, dass ich<br />

für mich entschieden habe, dass ich<br />

eine Sache richtig machen möchte.<br />

So habe ich mich voll auf meine<br />

Ausbildung konzentriert und bin aus<br />

dem Kader auf eigenen Wunsch ausgeschieden,<br />

auch um den Platz frei<br />

zu machen.<br />

Dem Sport sind Sie aber trotzdem<br />

treu geblieben. Warum?<br />

Kuhnert: Er ist der Ausgleich zum<br />

Arbeitsalltag. Zudem macht die Abwechslung<br />

sehr viel Spaß. Es gibt von<br />

meiner Trainerin zwar ein Grundgerüst,<br />

wann ich zum Laufen, Schwimmen<br />

oder Radfahren unterwegs bin.<br />

Doch eigentlich ist die Trainingsgestaltung<br />

recht flexibel und abwechslungsreich.<br />

// Der Ironman auf Hawaii hat für Stefanie Kuhnert ein besonderes Flair. Foto: FinisherPix<br />

Wie sieht es mit dem Trainingsaufwand<br />

pro Woche aus?<br />

Kuhnert: Das ist unterschiedlich. Im<br />

Sommer und in der Vorbereitung auf<br />

Wettkämpfe hin natürlich etwas mehr<br />

als im Winter. Im Schnitt würde ich sagen,<br />

dass es so 18 Stunden pro Woche<br />

aber schon sind.<br />

Und das alles auf der Straße und<br />

im Hallen- beziehungsweise Freibad<br />

oder gehen Sie auch, gerade bei<br />

schlechtem Wetter, öfters mal ins Fitness-Studio?<br />

Kuhnert: Im Normalfall bin ich schon<br />

eher draußen auf der Straße oder dann<br />

halt fürs Schwimmen im Frei- oder<br />

Hallenbad. Seit das PEB2 in Pfullingen<br />

aufgemacht hat, bin ich da aber auch<br />

ab und zu. Ich bin jetzt nicht diejenige,<br />

die viel Wert auf das Krafttraining<br />

legt. Nach meinen Einheiten dehne<br />

ich mich immer ausgiebig und zur<br />

Entspannung mache ich etwas Yoga.<br />

Wenn man jetzt wie Sie voll arbeitet<br />

und dann noch fast 20 Stunden<br />

pro Woche trainiert, bleibt da dann<br />

überhaupt noch Zeit für den Partner,<br />

Freunde und die Familie?<br />

Kuhnert: Man ist schon sehr ausgelastet,<br />

da die Woche sehr durchgetaktet<br />

ist. Ich habe daher immer<br />

versucht, dass das Wochenende<br />

nicht ganz so mit Trainingseinheiten<br />

gefüllt ist, um etwas mit meinem<br />

Freund oder Freunden zu machen.<br />

Und ihr Freund zieht da voll mit?<br />

Kuhnert: Auf jeden Fall. Er ist sehr<br />

sportbegeistert und trainiert auch<br />

regelmäßig mit. Mittwochs gehen wir<br />

beispielsweise immer gemeinsam<br />

schwimmen, da ist meine Schwester,<br />

die ebenfalls Triathlon macht, auch<br />

mit dabei. Meine Trainerin versucht<br />

dies bei der Trainingsplangestaltung<br />

auch zu berücksichtigen. So wurde<br />

bisher sonntags hauptsächlich vormittags<br />

trainiert, damit man nachmittags<br />

frei hatte.<br />

Haben Sie Sponsoren?<br />

Kuhnert: Nein, ich habe keine Sponsoren.<br />

Den Großteil der Kosten stemme<br />

ich aus eigener Tasche. Finanzielle<br />

Hilfe erhielt ich vom VfL Pfullingen<br />

(Startgelder) und von meinen Eltern.<br />

Beim Checken meines Rennrads vor<br />

jedem Wettkampf wurde ich vom<br />

Team Axel Schäfer unterstützt. Ich<br />

bin da vielleicht auch etwas eigen,<br />

aber durch Sponsoren fühle ich<br />

mich zu sehr unter Druck gesetzt,<br />

weil in der Regel die Wettkämpfe<br />

vorgeschrieben werden und gewisse<br />

Platzierungen erwartet werden. Ich<br />

möchte den Sport für mich machen<br />

und nicht für irgendjemand anders.<br />

Da ein Großteil der Wettkämpfe in<br />

Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz stattfindet, halten sich die<br />

Reisekosten auch einigermaßen in<br />

Grenzen.<br />

Und Hawaii verknüpft man dann<br />

direkt mit dem Sommerurlaub?<br />

Kuhnert: Genau. Da waren mein<br />

Freund, meine Eltern und meine<br />

Schwester mit dabei und wir haben<br />

zweieinhalb Wochen gemeinsam<br />

Urlaub gemacht, insbesondere nach<br />

dem Wettkampf.


18 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Was macht den Ironman auf Hawaii<br />

so besonders?<br />

Kuhnert: Einerseits findet da auch<br />

immer die Weltmeisterschaft statt<br />

und andererseits hat das Event dort<br />

einfach ein ganz bestimmtes Flair.<br />

Ich bin jetzt nicht so der Amerika-Fan,<br />

doch Hawaii ist da was ganz<br />

anderes. Die Menschen auf Hawaii<br />

sind super freundlich, zuvorkommend<br />

und man hat immer das Gefühl,<br />

dass man willkommen ist.<br />

Über 2000 Triathleten gehen auf Hawaii<br />

an den Start. Bekommt man<br />

denn da in so einer Situation keine<br />

Platzangst?<br />

Kuhnert: Da alle acht Minuten eine<br />

Altersklasse startet, hält sich das mit<br />

dem Gedränge am Schwimmstart etwas<br />

in Grenzen. Da ich im Schwimmen<br />

recht gut bin, habe ich da auch<br />

einen kleinen Vorteil und kann nach<br />

einem kleinen Sprint zu Beginn vorne<br />

wegschwimmen und bin so aus<br />

dem Getümmel raus.<br />

Trotzdem ist das Schwimmen im<br />

offenen Meer etwas anderes als im<br />

Hallen- oder Freibad?<br />

Kuhnert: Das stimmt, aber das geht<br />

schon irgendwie. Auch im Training<br />

schwimmen wir Wasserball-Kraul,<br />

also mit Kopf oben. So hat man immer<br />

die Orientierung, und das muss<br />

man im offenen Meer einfach konsequent<br />

durchziehen.<br />

// Kuhnert während der 180,3 km langen Radstrecke auf Hawaii. Foto: FinisherPix<br />

Sie haben den Ironman in 9:55:10<br />

Stunden absolviert. Wie groß ist der<br />

innere Schweinehund, den es zu überwinden<br />

gilt?<br />

Kuhnert: Es geht. Beim Schwimmen<br />

und Radfahren hatte ich beispielsweise<br />

keine Probleme. Auch die ersten<br />

Kilometer beim Laufen waren in<br />

Ordnung. Da der Veranstalter den<br />

Streckenverlauf im Energy Lab, dem<br />

heißesten Ort der Insel, dieses Mal<br />

verlängert hat, habe ich mich schon<br />

kurz gefragt, warum ich das hier<br />

überhaupt mache. Aber mit dem Bewusstsein,<br />

dass daheim so viele vor<br />

dem Liveticker und TV bis spät in die<br />

Nacht mitfiebern und meine Familie<br />

am Streckenrand stand, war Aufgeben<br />

nie eine Option. Als ich dann auf die<br />

Palani Road abgebogen bin und es<br />

nur noch 1,5 Kilometer bis ins Ziel waren,<br />

war ich überglücklich, vor allem,<br />

als die Info von außen kam, dass ich<br />

unter zehn Stunden bleiben würde.<br />

Wie sieht es bei so einer langen Dauer<br />

mit dem Verpflegungsmanagement<br />

aus?<br />

Kuhnert: Man muss natürlich<br />

viel trinken und auch essen. Ich<br />

für mich habe jedoch festgestellt, dass<br />

feste Nahrung während des Wettkampfes<br />

gar nicht geht und nehme<br />

daher alles flüssig zu mir. Da gibt es<br />

an der Strecke auch in regelmäßigen<br />

Abständen Verpflegungsstände.<br />

Und wenn man mal auf die Toilette<br />

muss?<br />

Kuhnert: Dann stehen da jede Menge<br />

Dixie-Klos an der Strecke oder man<br />

lässt es einfach laufen. In die Büsche<br />

darf man auf Hawaii nicht, da<br />

wird man sofort disqualifiziert. Viele<br />

Sportler schwitzen jedoch so viel,<br />

dass sie während des Wettkampfes<br />

gar nicht müssen.<br />

Sie sind im August 30 Jahre alt geworden.<br />

Welche Ziele haben Sie als<br />

nächstes?<br />

Kuhnert: Da ich den Sport jetzt 20<br />

Jahre intensiv betrieben habe, werde<br />

ich nun kürzertreten. Gerade auf Hawaii<br />

habe ich gemerkt, dass selbst im<br />

Hobby-Bereich alles professioneller<br />

wird. Da bringen Teilnehmer sogar<br />

ihre eigenen Physiotherapeuten mit.<br />

Das ist nicht mehr meine Welt.<br />

Und was heißt das genau?<br />

Kuhnert: Ich werde dem Sport für<br />

mich schon noch treu bleiben, aber<br />

auf einem anderen Niveau und nur<br />

noch für mich, ohne Wettkämpfe.<br />

Da ich nächstes Jahr auch heiraten<br />

werde, steht die Familie, die mich die<br />

vergangenen Jahre extrem unterstützt<br />

hat, nun im Vordergrund.<br />

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brennt's<br />

Spirituosen-Herstellung hat in Dettingen Tradition<br />

Foto: Thomas Kiehl


22 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Der Geist vom Obst: Die Schnapsbrennerei ist ein altes Handwerk,<br />

das wieder im Kommen ist. Viele Kunden schwören auf Spirituosen,<br />

die aus der Region stammen. Wie die Produkte aus Dettinger Brennereien,<br />

deren Inhaber sich auch immer mal wieder an neue Kreationen wagen.<br />

Von Anja Weiß<br />

Das Ermstal ist ein wahres Streuobstparadies.<br />

Ob Äpfel, Zwetschgen,<br />

Birnen, Mirabellen oder Quitten: Es<br />

wächst und gedeiht. Da braucht man<br />

natürlich Mittel und Wege, um das<br />

Obst haltbar zu machen. Man kann<br />

es dörren oder einmachen, Marmelade<br />

machen oder Saft. Oder man kann<br />

es zu Maische verarbeiten und dann<br />

Schnaps daraus brennen.<br />

// Die Brennblase in der Schaubrennerei Straßer. Foto: Thomas Kiehl<br />

Die Schnapsbrennerei ist ein altes<br />

Handwerk, das nicht mehr so ausgiebig<br />

betrieben wird wie noch vor 100<br />

Jahren, das aber wieder im Kommen<br />

ist. Denn immer mehr Menschen<br />

setzen auf Selbstgemachtes und wollen<br />

Produkte genießen, die direkt<br />

aus der Region stammen. So steigt<br />

die Zahl derer, die kleine Mengen<br />

an Schnaps brennen lassen, weil sie<br />

gerne den Geist vom eigenen Obst<br />

trinken wollen.<br />

Von Generation<br />

zu Generation<br />

Gebrannt werden die Spirituosen<br />

in Brennereien, in Süddeutschland<br />

sind es meist sogenannte „Abfindungsbrennereien“,<br />

die 300 Liter Alkohol<br />

pro Jahr brennen dürfen. Dafür<br />

benötigt man ein Brennrecht, das<br />

stets an ein Grundstück gebunden<br />

ist und das man von Generation zu<br />

Generation weitergeben kann. Auch<br />

das hat im Lauf der vergangenen Jahre<br />

nachgelassen. Gab es im Jahr 1917<br />

in Dettingen sage und schreibe 32<br />

Brennereien, sind es heute nicht mal<br />

mehr zehn Stück, die diese Tradition<br />

aufrechterhalten. In früheren Zeiten<br />

war es nötig, dass fließendes Gewässer<br />

in der Nähe war, um den Brand zu<br />

kühlen. Heute braucht es dies dank<br />

elektrischer Kühlung nicht mehr,<br />

aber es erklärt, warum sich in Dettingen<br />

rund um die Lange<br />

Gasse und Fabrikstraße<br />

das „Brennerviertel“<br />

befindet. Hier verlief<br />

einst der Ermskanal,<br />

an dem sich<br />

die Brenner niederließen.<br />

Zwei der Brenner<br />

sind die Familien Walter<br />

und Straßer, die in der vierten<br />

Generation Hochprozentiges<br />

herstellen. Die Brennerei Walter<br />

hat ihren Braukessel in einem ehemaligen<br />

Waschhaus untergebracht,<br />

das nach dem Ersten Weltkrieg zur<br />

Brennerei umgebaut wurde. Immer<br />

donnerstags schalten Gerhard und<br />

Rosmarie Walter den großen Kessel<br />

ein, ein neues Modell, das automatisch<br />

die Temperatur regelt. Rund 2,5<br />

Stunden dauert ein Brennvorgang,<br />

der Kessel verströmt Wärme und der<br />

Raum ist erfüllt von dem scharfen<br />

Geruch nach Hochprozentigem. 140<br />

Liter Kirschmaische werden in zweieinhalb<br />

Stunden zu weniger als zehn<br />

Litern reinem Alkohol. Der Vorlauf<br />

wird in einem extra Gefäß aufgefangen,<br />

aus ihm stellt Rosmarie Walter<br />

Vorlaufgel her – ein altes Hausmittel,<br />

das gegen allerlei Wehwehchen hilft.<br />

Der Hauptlauf wird dann mit entkalktem<br />

Wasser verdünnt und ergibt<br />

etwa 20 Liter Schnaps mit 40 Prozent<br />

Alkoholgehalt.<br />

Das Obst stammt bei allen Kleinbrennern<br />

in der Gemeinde zum großen<br />

Teil von eigenen Wiesen, dabei<br />

setzen sie heute zunehmend auch<br />

auf seltene Sorten oder anderes Obst<br />

als damals. Auch das Sortiment ist<br />

um ein Vielfaches größer als noch<br />

zu Zeiten der Großeltern. „Früher<br />

gab es eigentlich nur eine Handvoll<br />

Schnapssorten: Mirabelle, Birne,<br />

Zwetschge, Kirsche, Himbeere und<br />

Obstler“, blickt Gerhard Walter zurück.<br />

Käuferverhalten<br />

hat sich verändert<br />

Die Ansprüche der Kundschaft<br />

sind auch gestiegen. „Das Käuferverhalten<br />

hat sich verändert“, sagt er.<br />

Als sein Vater noch gebrannt hat, haben<br />

die Kunden eine alte Flasche<br />

mitgebracht und sie auffüllen<br />

lassen, erzählt er. Solch eine<br />

schlichte Handhabung ist<br />

heute nicht mehr drin:<br />

Rosmarie Walter setzt<br />

auf exklusive Flaschen,<br />

edle Gläser und schöne<br />

Korken. Vermarktet wird<br />

nicht nur im Dettinger Laden,<br />

sondern auch übers Internet.<br />

Inzwischen reift der Geist im<br />

Holzfass nach, es gibt Cuvées oder<br />

eigene Kreationen wie den Albwacholder-Gin<br />

oder den „Apferoh“,<br />

Rosmarie Walter setzt Schlehen- und<br />

Haselnusslikör an oder kreiert Versperdosen<br />

mit eingelegtem Obst.


<strong>Querfeldein</strong>. //23<br />

// Da kann Otto Straßer freudig der Zukunft entgegensehen: Die hochprozentigen Erzeugnisse aus der eigenen Brennerei, die seit vielen Generationen in Familienbesitz ist,<br />

sind bei den Kunden aus nah und fern äußerst beliebt.<br />

Foto: Thomas Kiehl<br />

Hergestellt werden die Spirituosen<br />

nach eigenem Rezept und mit Zutaten,<br />

den sogenannten „Botanicals“,<br />

die fast komplett aus der Region<br />

stammen. „Wir machen alles selbst,<br />

von der Ernte bis zum Vertrieb“, erzählt<br />

Rosmarie Walter. Dabei hängt<br />

das Gelingen eines Destillats von<br />

drei Dingen ab: „Man braucht gutes<br />

Obst, eine saubere Gärung und<br />

einen fähigen Brenner“, erklärt<br />

Gerhard Walter. Das sei<br />

die Grundlage und alles weitere<br />

sei dann das i-Tüpfelchen,<br />

um ein hochwertiges Getränk<br />

herzustellen, das sich von anderen<br />

abhebt.<br />

Auch die Brennerei Straßer,<br />

ebenfalls im Brennerviertel<br />

gelegen, geht neue Wege. Manuel<br />

Straßer ist 2010 in den<br />

elterlichen Betrieb eingestiegen.<br />

Damals war es noch eine<br />

Landwirtschaft mit Hofladen<br />

und Brennerei, die mindestens in<br />

der vierten Generation geführt werde,<br />

ganz genau wisse man das nicht,<br />

sagt Straßer.<br />

Das Sortiment<br />

ist gewachsen<br />

Der Mittdreißiger hat schnell<br />

beschlossen, sich zu spezialisieren.<br />

Die einstige Scheuer hat er zur<br />

Schaubrennerei ausgebaut und das<br />

Sortiment an Schnäpsen und Likören<br />

erweitert. Im Gegenzug<br />

hat er die Landwirtschaft immer<br />

mehr eingestellt. Auch<br />

er setzt auf eigene Entwicklungen<br />

und Rezepturen,<br />

sei es die<br />

„Dettinger Kirschflamme“<br />

oder<br />

der „Birnoh“, die<br />

aus Premiumobst<br />

hergestellt werden und<br />

die jedes Mal anders<br />

schmecken, je nach<br />

Erntezeit und der<br />

Süße der Früchte.<br />

Den Tourismus<br />

hat er von Beginn<br />

an als große Chance<br />

erkannt. „Als das<br />

Biosphärengebiet<br />

gegründet worden ist,<br />

habe ich darin Potenzial gesehen.“<br />

Eröffnete dies doch die Möglichkeit,<br />

„Leute hierher zu bekommen, die<br />

unsere Produkte wertschätzen.“<br />

Darum hat er investiert, ausgebaut<br />

und erweitert. Ein Wagnis, das<br />

sich allerdings gelohnt hat. Heute<br />

gibt es eine Kooperation mit dem<br />

Obstbaumuseum in Glems, per Kutsche<br />

kommen die Touristen zu Straßers,<br />

in der Scheune werden Firmenfeiern<br />

oder Geburtstage gefeiert. „Da<br />

hilft dann die ganze Familie mit“, er-


24 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

// Rosmarie und Gerhard Walter (oben links) sowie Manuel Straßer (unten rechts) haben sich der Produktion hochprozentiger Spezialitäten verschrieben. Sie betreiben ihre Brennereien<br />

im Ermstal, genauer gesagt in Dettingen. <br />

Fotos: Thomas Kiehl<br />

zählt Manuel Straßer. Auch wenn die<br />

einstige Landwirtschaft, abgesehen<br />

vom Obst, fast nicht mehr betrieben<br />

wird, geht er weiterhin auf die<br />

Wochenmärkte nach Dettingen und<br />

Bad Urach. Das erhalte die Bodenhaftung,<br />

sagt er lachend,<br />

der direkte Kontakt zur<br />

Kundschaft beschere<br />

manch hilfreiche Rückmeldung.<br />

Die Brenner, die<br />

diesem Handwerk bis<br />

heute nachgehen, tun<br />

dies aus Leidenschaft und<br />

sind, ganz nebenbei quasi,<br />

unverzichtbar. „Wir sind wichtig für<br />

den Erhalt der Landschaft, weil wir<br />

das Obst der Streuobstwiesen verwerten“,<br />

sagen sie unisono.<br />

Eine wunderbare<br />

Obstverwertung<br />

Auch sehr viele Streuobstwiesenbesitzer<br />

sind auf sie angewiesen,<br />

ist das Schnapsbrennen doch eine<br />

wunderbare Möglichkeit, um all das<br />

Obst zu verwerten. Gerade in Jahren<br />

wie dem vergangenen, das eine<br />

Rekordernte beschert hat, waren die<br />

Brennereien gefragt wie selten zuvor.<br />

Von morgens bis abends liefen die<br />

Brennkessel an etlichen Tagen und<br />

trotzdem kamen sie kaum nach. Das<br />

sieht in diesem Jahr wieder anders<br />

aus, denn die Ernte ist eher mau, da<br />

müssen die Brenner manches Mal<br />

sogar zukaufen.<br />

Dass es wieder mehr sind, die<br />

kommen, auch wenn die gebrannten<br />

Mengen eher kleiner werden, freut<br />

die Brenner. „Derzeit ist ein zartes<br />

Pflänzlein im Entstehen, dass wieder<br />

mehr Menschen heimische Produkte<br />

für sich entdecken“, hat Manuel Straßer<br />

beobachtet.<br />

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Eine lange<br />

Liebe<br />

Hugo Berger und seine<br />

Passion für das Backhandwerk<br />

Foto: Thomas Kiehl


28 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Hugo Berger ist auch mit 86 Jahren noch fasziniert vom Bäckerhandwerk.<br />

Der Seniorchef der Reutlinger Bäckerei begann 1965 mit Vollkornmehl zu<br />

backen und war damit dem Zeitgeist voraus. Aber auch sein karitatives<br />

Engagement zeichnet den ehemaligen Stadtrat aus. Von Kirsten Oechsner<br />

Dem ganz eigenen Duft<br />

von frisch gebackenem<br />

Brot und der speziellen Atmosphäre<br />

einer Backstube<br />

kann sich Hugo Berger bis<br />

heute nicht entziehen. Jeden<br />

Nachmittag schaut der<br />

86-Jährige in der Bio-Bäckerei<br />

Berger in der Wilhelmstraße<br />

vorbei, jedoch<br />

nicht, um ein Schwätzchen<br />

zu halten und sich umzusehen.<br />

Hugo Berger packt<br />

mit an. Wenn die meisten<br />

jungen Kollegen endlich<br />

Feierabend haben, sorgt<br />

der Bäckermeister für den<br />

Nachschub an frischen<br />

Brezeln, Brötchen und gelegentlich<br />

auch Brot.<br />

Gerne mittendrin<br />

im Geschehen<br />

Der Senior ist gerne<br />

mittendrin im Geschehen:<br />

Das brauche er, gibt er zu.<br />

Und er wolle dieses aktive<br />

Mitdabeisein so lange<br />

wie möglich genießen.<br />

Dafür wird Hugo Berger<br />

respektiert, trotz<br />

des hohen Alters ist er<br />

nach wie vor ein Teil des<br />

Teams: „Ade Chef“, ruft<br />

ihm ein Mitarbeiter zu<br />

und macht sich nach Hause<br />

auf. Es ist 15 Uhr, Hugo<br />

Berger schaut nur kurz auf<br />

und holt eine Ladung Brezeln<br />

aus dem Backofen.<br />

Frisch und knackig, so wie<br />

sie sein sollen: „Wenn die<br />

Backware aus dem Ofen<br />

kommt und in Ordnung<br />

ist, dann fühlt man eine<br />

gewisse Genugtuung“, beschreibt<br />

er seine immer<br />

noch andauernde<br />

Faszination fürs<br />

Bäckerhandwerk.<br />

„Ich bin verwachsen<br />

mit der Materie<br />

Mehl und<br />

Teig.“<br />

Die Liebe dauert<br />

nun schon seit seiner<br />

Lehrlingszeit: „Damals<br />

// Hugo und Herbert Berger (hier im Jahr 2005) haben seit Jahrzehnten<br />

Vollkornbackwaren im Sortiment. Foto: SWP-Archiv<br />

habe ich den Teig noch mit<br />

der Hand machen müssen,<br />

da lacht man heute<br />

darüber“, erinnert sich<br />

Hugo Berger an die Anfangsjahre<br />

in seinem Beruf<br />

zurück. Heute stehen den<br />

Bäckern viele technische<br />

Hilfsmittel zur Verfügung,<br />

doch eines hat sich in der<br />

Bäckerei Berger immer<br />

noch nicht geändert: „Wir<br />

fahren alles mit Sauerteig<br />

selbst.“ Das traditionelle<br />

Handwerk wird bei Bergers<br />

hochgehalten, die Bio-Bäckerei<br />

steht für Qualität,<br />

Geschmack und vor allem<br />

Gesundheit.<br />

„Körnlesbäck“ haben<br />

seine Reutlinger Kollegen<br />

einst belustigt zu Hugo<br />

Berger gesagt, sie standen<br />

seinen Aktivitäten skeptisch<br />

gegenüber. In Zeiten,<br />

als es absoluter Trend war,<br />

mit Weißmehl zu backen<br />

und als Vollkornprodukte<br />

aus den Regalen so gut<br />

wie verschwunden waren,<br />

besann er sich wieder auf<br />

das Vollkorn. 1965 war’s,<br />

als ihn eine Kundin mit Dr.<br />

Schnitzer aus St. Georgen<br />

im Schwarzwald in Kontakt<br />

brachte. Der Zahnarzt beschäftigte<br />

sich intensiv mit<br />

dem Thema Vollkorn, wollte<br />

es Bäckern nahebringen:<br />

„Die Frau schwärmte von<br />

dem Brot und fragte nach,<br />

ob ich nicht Interesse daran<br />

hätte.“ Das hatte der<br />

junge Bäckermeister: „Ich<br />

„ Ich bin<br />

verwachsen<br />

mit der<br />

Materie Mehl<br />

und Teig.“<br />

Hugo Berger<br />

Seniorchef der<br />

Bio-Bäckerei Berger<br />

war im besten Alter und offen<br />

für alles.“ Hugo Berger<br />

machte sich sachkundig,<br />

kaufte sich eine Schrotmühle<br />

– „bei der landwirtschaftlichen<br />

Genossenschaft“,<br />

weiß er noch<br />

ganz genau – und legte los:<br />

„Vollkornmehl muss man<br />

frisch mahlen und gleich<br />

verarbeiten.“<br />

Viele Reutlinger<br />

freuten sich<br />

Ein Prinzip, das heute<br />

noch in der Bio-Bäckerei<br />

Berger gepflegt wird und<br />

bei den Kunden vom ersten<br />

Moment an gut ankam<br />

– das Interesse an Vollkornprodukten<br />

habe langsam,<br />

aber stetig zugenommen:<br />

„Das hat mir gezeigt, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg<br />

sind.“ Die Nachfrage stieg<br />

an, das Vollkornsortiment<br />

wurde ausgebaut: „Es sind<br />

Leute gekommen, die über<br />

das Vollkorn Bescheid<br />

wussten“, erinnert sich<br />

Hugo Berger, denen habe<br />

man nicht viel erklären<br />

müssen. Im Gegenteil: Viele<br />

Reutlinger hätten sich<br />

über das neue Angebot<br />

gefreut, hatten sie bis zu<br />

diesem Zeitpunkt ihre Vollkornwaren<br />

doch in Stuttgart<br />

kaufen müssen.<br />

Hugo Berger wurde in<br />

einem kleinen Dorf im<br />

Hohenlohischen geboren,<br />

dort lernte er in jungen<br />

Jahren seine spätere<br />

Ehefrau Elisabeth kennen<br />

– eine wichtige Wegbegleiterin<br />

über die ganzen Jahre<br />

hinweg: „Sie war immer<br />

der Motor im Laden, ohne<br />

sie hätte ich es nicht so<br />

weit gebracht.“ Während<br />

seiner Meisterausbildung<br />

in Betzingen hatte er kurz<br />

vor Ende der Prüfung vom<br />

Verkauf einer Bäckerei in<br />

Reutlingen gehört und<br />

schlug zu. Das Ehepaar


<strong>Querfeldein</strong>. //29<br />

// Foto links: Das Hauptgeschäft der Bio-Bäckerei Berger in der Reutlinger Wilhelmstraße. Foto rechts: Hugo Berger ist in der Backstube ganz in seinem<br />

Element.<br />

Fotos: Privat<br />

Berger eröffnete da sein<br />

erstes Geschäft am Albtorplatz.<br />

1965 folgte dann der<br />

Umzug ins jetzige Stammhaus<br />

in der Wilhelmstraße<br />

127, dort ging’s als Zwei-<br />

Mann-Betrieb los. Heute<br />

arbeiten bei der Bio-Bäckerei<br />

Berger mit ihren<br />

fünf Filialen rund 100 Leute.<br />

Neuen Themen sei er<br />

schon immer aufgeschlossen<br />

gegenüber gestanden,<br />

Inspirationen holte er sich<br />

in seiner Ausbildungsund<br />

Gesellenzeit: Insgesamt<br />

zehn Jahre arbeitete<br />

der junge Hugo Berger in<br />

der Fremde, im schweizerischen<br />

Fribourg und in<br />

London. Eine wichtige Zeit<br />

für ihn. „Dort habe ich mir<br />

das Rüstzeug geholt, meine<br />

Fachkenntnisse erweitert<br />

und vor allem einmal<br />

etwas anderes gesehen.“<br />

Immer wieder hat sich<br />

Hugo Berger etwas Neues<br />

erarbeitet, Stillstand gab’s<br />

für ihn bis heute nicht:<br />

Das Vollkornsortiment<br />

wurde ständig vergrößert,<br />

1986 folgte<br />

die Mitgliedschaft<br />

bei Bioland<br />

und seit 1995 werden<br />

ausschließlich<br />

Bioland-Mehle aus<br />

der Region Neckar-Alb verwendet<br />

– da war der Zeitgeist<br />

noch längst nicht so<br />

weit. Zu diesem Zeitpunkt<br />

war Sohn Hubert bereits<br />

seit vier Jahren in den Betrieb<br />

eingestiegen und<br />

führte den einst vom Vater<br />

eingeschlagenen Weg<br />

konsequent fort. Seit dem<br />

Jahr 2000 sind nun alle<br />

Rohstoffe aus ökologischem<br />

Anbau. Das<br />

Bewusstsein der<br />

Menschen habe<br />

sich in den vergangenen<br />

Jahren massiv<br />

geändert, er nehme sich da<br />

nicht aus: „Ich habe meine<br />

Ernährung geändert,<br />

esse kaum noch Fleisch“,<br />

erzählt der Bäckermeister.<br />

„Entweder man steht hinter<br />

der Einstellung oder<br />

nicht.“<br />

Sonntag gehört<br />

der Familie<br />

Die Bäckerei ist sein<br />

Leben, der Beruf eine Berufung:<br />

„Ich liebe ihn und<br />

die Produkte nach wie<br />

vor.“ Dafür nahmen er und<br />

seine Frau Elisabeth auch<br />

in Kauf, dass das „gesellschaftliche<br />

Leben an uns<br />

vorbeiging“. Jeden Morgen<br />

habe um drei Uhr der Wecker<br />

geklingelt, samstags<br />

schon<br />

viel früher:<br />

„Es<br />

ist ein<br />

schwerer,<br />

aber<br />

auch ein<br />

schöner Beruf.“ Und weil<br />

er und sein Sohn Hubert<br />

um die Anforderungen<br />

ihres Handwerks wissen,<br />

wird bei Bergers sonntags<br />

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30 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

// Ein echter Familienbetrieb (Foto aus dem Jahr 2011): Hugo Berger und seine Frau Elisabeth, die lange Zeit die treibende Kraft im Laden war, mit Sohn Hubert, der heute die Bäckerei leitet.<br />

Foto rechts: Hugo Berger wird 2012 von der ehemaligen Oberbürgermeisterin Barbara Bosch mit der Bürgermedaille in Gold ausgezeichnet. <br />

Fotos: SWP-Archiv<br />

bewusst nicht gebacken: Dieser Tag<br />

gehöre der Familie.<br />

Für seine<br />

Großzügigkeit bekannt<br />

Eine Einstellung, die typisch ist für<br />

Hugo Berger: Seine Großzügigkeit ist<br />

weit über Reutlingen hinaus bekannt<br />

und geschätzt. „Ich sehe mich in der<br />

Pflicht, einen Beitrag für die Gesellschaft<br />

zu leisten und anderen Menschen<br />

zu helfen“, meint Hugo Berger.<br />

Stets unterstützte er verschiedene<br />

karitative Einrichtungen und Vereine,<br />

1996 brachte er in Tansania Bäckern<br />

das Backen bei und spendete Geld,<br />

damit sie sich eine selbstständige<br />

Existenz aufbauen konnten. Nicht<br />

zuletzt saß er viele Jahre für die CDU<br />

im Stadt- und Kreistag. Das sei jedoch<br />

erst möglich gewesen, als Sohn Hubert<br />

in die Bäckerei mit eingestiegen<br />

war: „Davor hatten wir wenig Zeit für<br />

anderes.“<br />

Für seine vielfältigen Aktivitäten<br />

wurde Hugo Berger entsprechend<br />

geehrt: 2004 erhielt er das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande, 2012 wurde<br />

er mit der Reutlinger Bürgermedaille<br />

ausgezeichnet und darüber hinaus<br />

würdigte die Handwerkskammer<br />

Reutlingen seine Verdienste mit der<br />

Alfred-Geisel-Medaille.<br />

Auch Sohn Hubert verfolgt diesen<br />

Weg der Menschlichkeit, bildet in<br />

seinem Betrieb Flüchtlinge aus: „Die<br />

Zusammenarbeit mit den jungen<br />

Menschen läuft gut“, freut sich Senior<br />

Hugo Berger. Der will es insgesamt<br />

etwas ruhiger angehen lassen, aber<br />

ganz raus aus der Backstube<br />

möchte der 86-jährige<br />

Vollkorn-Pionier<br />

noch lange nicht. Als<br />

„Körnlesbäck“ wurde<br />

er einst belächelt<br />

von den Kollegen. Ein<br />

Name, den die Bio-Bäckerei<br />

Berger längst als<br />

Auszeichnung versteht.<br />

100 % biologisch:<br />

vom Brot bis zum Kuchen<br />

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<strong>Querfeldein</strong>. //31<br />

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32 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Rätselspaß<br />

Schwedenrätsel<br />

Stadt in<br />

Bayern<br />

Abk.: Int.<br />

Automobil-Ausstellung<br />

männl.<br />

Vorname<br />

Schlussspiel<br />

(engl.)<br />

Pariser<br />

Wahrzeichen<br />

norweg.<br />

Kronprinzessin:<br />

Mette-...<br />

Staat<br />

der USA<br />

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in Südwestafrika<br />

poetisch:<br />

darüber<br />

Zucker<br />

aus<br />

versch.<br />

Sorten<br />

Westfranzose<br />

Dieneruniform<br />

Bedeutung,<br />

geist.<br />

Gehalt<br />

Hauptstadt<br />

von<br />

Assyrien<br />

Stadt<br />

in der<br />

Niederlausitz<br />

nordamerik.<br />

Indianer<br />

Ablauf,<br />

Timer<br />

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Ferien<br />

Gebäudeerweiterung<br />

gleichgültig<br />

(das ist<br />

mir ...)<br />

scheues<br />

Waldtier<br />

Schneeleopard<br />

Stadtteil<br />

von<br />

New York<br />

Mineral<br />

Graf in<br />

der Oper<br />

„Don<br />

Carlos“<br />

Sinnesorgan<br />

betagt<br />

Zeichen<br />

für Brom<br />

Reformator<br />

aus<br />

Böhmen<br />

† 1415<br />

span.<br />

Pferderasse<br />

Schifffahrtsbehörde<br />

schnell;<br />

zügig<br />

Abk.:<br />

Turbo<br />

Direct<br />

Injection<br />

enthaltsamer<br />

Mensch<br />

Soße<br />

Wort<br />

der Ablehnung<br />

Fluss in<br />

Südtirol<br />

Zweifingerfaultier<br />

altgedienter<br />

Soldat<br />

Küchengerät<br />

Beschädigung<br />

im Stoff<br />

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Schreibmaschine<br />

Sänger<br />

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Rollen<br />

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Motorlader<br />

Tobsucht<br />

freie<br />

Zeit,<br />

Untätigkeit<br />

persönl.<br />

Fürwort,<br />

3. Person<br />

Singular<br />

skand.<br />

Münze<br />

Abk.:<br />

Bahnhof<br />

Verein<br />

für<br />

Leibesübungen<br />

früherer<br />

Zarenerlass<br />

franz.:<br />

Polizist<br />

(ugs.)<br />

Beingelenk<br />

gelbliches<br />

Pferd<br />

Behälter<br />

aus<br />

Stoff<br />

Hochschule<br />

(Kurzwort)<br />

Abk.: Europäische<br />

Tierfigur:<br />

Disney-<br />

Zentralbank<br />

... und<br />

Strolch<br />

früheres<br />

mexik.<br />

Indianervolk<br />

Fechthieb<br />

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s2111-1<br />

Gitterbastelrätsel<br />

4 Buchstaben:<br />

AKKU – ERDE – LAST – STUR<br />

7<br />

6<br />

6<br />

7<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

5 Buchstaben:<br />

ABGAS – ASCHE – ASSUR –<br />

ENDEN – ERKER – KIPPE –<br />

LEUTE – MUSIK – SORGE –<br />

SPEER – TASSE – TONNE –<br />

TREUE – UDINE<br />

6 Buchstaben:<br />

ANANAS – EMPORE – MOEBEL –<br />

RAHMEN – ROGGEN – SKLAVE –<br />

STEREO – TANDEM – WESTEN<br />

5<br />

7<br />

5<br />

6<br />

5<br />

8<br />

5<br />

6<br />

6<br />

8<br />

4<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

4<br />

6<br />

7 Buchstaben:<br />

EXPERTE – INSERAT – STAUSEE –<br />

VERZEHR<br />

8<br />

4<br />

5<br />

8 Buchstaben:<br />

PINZETTE – POETISCH –<br />

PYRAMIDE – REGIEREN<br />

8<br />

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der Rätsel<br />

von Seite 32<br />

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Die mit dem<br />

Kuschelfaktor<br />

Zu besuch bei Alpakas in Gomadingen


Foto: Thomas Kiehl


36 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Johanna und Herbert Ruch haben sich während eines Urlaubs auf den erst en<br />

Sie sattelten um und wurden Alpaka-Züchter. Auf ihrem Hof in Wasserstetten<br />

mit dem sanften Wesen und den Kulleraugen kennenlernen – etwa bei einem<br />

Wer sie sieht, muss diese offen<br />

und neugierig in die Welt blickenden<br />

Tiere einfach mögen – Alpakas erobern<br />

die Herzen der Menschen im<br />

Sturm. Ob jung oder alt, genervter<br />

Teenager oder cooler Hipster: Keiner<br />

kann sich dem Charme dieser Tiere<br />

aus den Anden entziehen. Streicheln,<br />

Kuscheln und den eigenen Kopf tief<br />

in deren Fell drücken – vieles ist möglich<br />

an Zuneigungsbekundungen.<br />

Denn Alpakas sind geduldige Zeitgenossen,<br />

sie strahlen Ruhe aus und<br />

machen etwas bei Tieren Seltenes:<br />

Sie schauen den Menschen direkt in<br />

die Augen.<br />

Herbert Ruch hat seit 16 Jahren Alpakas<br />

täglich um sich. Der ehemalige<br />

Viel-Reisende und seine Frau Johanna<br />

verbringen ihr Leben mit und für<br />

die „Rasenmäher mit Kulleraugen“,<br />

züchten sie und bieten ein breit gefächertes<br />

Freizeitangebot rund um<br />

Alpakas an. Die Ruchs waren bei<br />

„ Alpakas<br />

muss man<br />

einfach mögen“<br />

Herbert Ruch<br />

Alpaka-Züchter und<br />

Mitinhaber<br />

von Achalm-Alpaka<br />

der ersten Begegnung während eines<br />

Urlaubs in Montana sozusagen<br />

„schockverliebt“. Sofort sei ihnen eines<br />

klar gewesen: „Das könnte etwas<br />

für uns sein“, erinnert sich Herbert<br />

Ruch. Die Computer-Fachleute sattelten<br />

in der Tat um und starteten im<br />

Jahr 2004 mit drei tragenden Stuten<br />

das Projekt Alpaka – damals noch auf<br />

einem Areal unterhalb der Achalm.<br />

2006 folgte der Umzug nach Wasserstetten,<br />

seither wuchs die Herde<br />

nach und nach: Derzeit betreuen die<br />

Ruchs 103 Tiere. Das jüngste, Griseo,<br />

ist gerade mal zwei Monate alt,<br />

Tarma mit ihren 17 Jahren ist hingegen<br />

ein Tier der ersten Stunde. Beste<br />

Stute im Stall und eine „super Mama“<br />

ist Athene: „Die werden wir niemals<br />

verkaufen“, ist sich Ruch sicher und<br />

nimmt sie liebevoll in den Arm. „Ich<br />

bin auch nach diesen vielen Jahren<br />

immer noch komplett fasziniert von<br />

diesen Tieren und ihrem Verhalten“,<br />

beschreibt der inzwischen renommierte<br />

Alpaka-Fachmann seine Begeisterung<br />

und blickt sich im Stall<br />

des alten Bauernhauses in Wasserstetten<br />

um, in dem es trotz der vielen<br />

Tiere ausgesprochen ruhig ist. „Hier<br />

herrscht keine Hektik und kein Geschrei“,<br />

so Ruch. „Man muss Alpakas<br />

einfach mögen.“<br />

„Wer Alpakas zu lange in die Augen<br />

schaut, ist von ihnen für immer<br />

gefesselt“, heißt ein Sprichwort aus<br />

den Anden. Das gilt nicht nur für das<br />

Ehepaar Ruch, sondern auch für die


<strong>Querfeldein</strong>. //37<br />

Klempnerei<br />

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// Alpakas, hier im Stall,<br />

schauen den Menschen auch<br />

direkt in die Augen.<br />

Foto: Thomas Kiehl<br />

Blick in Alpakas verliebt.<br />

können Besucher die Tiere<br />

Spaziergang. Von Kirsten Oechsner<br />

meisten ihrer Besucher: „Viele kommen<br />

immer wieder.“ Einfach mal<br />

vorbeischauen und die Tiere auf den<br />

Weiden oder im Stall besuchen ist<br />

fast immer möglich. Darüber hinaus<br />

können bei Achalm-Alpaka Spaziergänge<br />

in verschiedenen Längen<br />

ab zwei bis zu 25 Personen gebucht<br />

werden – der absolute Renner ist die<br />

einstündige Tour im idyllischen Lautertal.<br />

Spaziergänge bei<br />

Wind und Wetter<br />

Dabei werden die Alpakas an einem<br />

Halfter geführt: „Am Anfang<br />

werden sie oft auf Leinendistanz<br />

gehalten“, erzählt Ruch. „Am Ende<br />

hängen die Spaziergänger fast auf<br />

den Tieren drauf, liebkosen sie.“ Die<br />

Spaziergänge finden bei jedem Wetter<br />

statt, außer bei heftigem Regen.<br />

Kälte macht den Tieren aus den Anden<br />

nichts aus, für die kalten Hände<br />

der Spaziergänger hat Ruch dann<br />

eine besondere Aufwärmmöglichkeit<br />

parat: „Einfach die kalten Finger<br />

tief ins Fell stecken, dann werden sie<br />

wieder warm.“<br />

Das ruhige und positive Wesen<br />

der Andentiere überträgt sich dabei<br />

auf die Menschen: „Ein Spaziergang<br />

mit Alpakas entspannt“, so<br />

Ruch. „Erwachsene suchen diese<br />

Erfahrung bewusst, Kinder merken<br />

es gar nicht.“ Ob Seniorengruppen<br />

oder Betriebsausflügler, Schulklassen<br />

oder Vereine: Diese etwas andere<br />

Art, die Seele baumeln zu lassen<br />

und der Hektik des Alltags zu entfliehen,<br />

kommt an. Selbst Junggesellinnen-Abschiede<br />

haben die Ruchs<br />

schon ausgerichtet: „Die suchten<br />

eine entspannte Alternative, haben<br />

ein paar nette Stunden hier verbracht<br />

und sich auch noch einen Blumen-<br />

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38 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

// Herbert Ruch ist nach wie vor fasziniert vom Wesen der Alpakas. Foto: Thomas Kiehl<br />

kranz gebunden.“ Beliebt ist es auch,<br />

bei Achalm-Alpaka Kindergeburtstage<br />

auszurichten – dann wird über den<br />

Spaziergang und einen Stallbesuch<br />

hinaus auch mit Alpaka-Wolle gefilzt.<br />

Alpakas gehören wie die Lamas zu<br />

den Neuweltkamelen, beide leben in<br />

den Anden. Lamas sind Lastentiere,<br />

Alpakas liefern dagegen Wolle und<br />

was wichtig ist: Sie spucken – anders<br />

als Lamas – nur, wenn sie einen trifftigen<br />

Grund haben und lassen sich<br />

durch kaum etwas stressen. „Wenn<br />

sie etwas nicht wollen, dann gehen<br />

sie einfach nicht weiter“, weiß Ruch<br />

aus Erfahrung. Aggressives Verhalten<br />

ist den Herdentieren fremd, sie haben<br />

ein großes Grundvertrauen in die<br />

Menschen und sind ihnen gegenüber<br />

nicht abweisend. Kein Wunder, dass<br />

Alpakas 2018 Trendtier des Jahres<br />

waren. Seither ist die Neugierde auf<br />

die Andentiere auf der Schwäbischen<br />

Alb deutlich gestiegen: Besucher und<br />

Spaziergänger kommen vom Großraum<br />

Stuttgart, aus Tübingen oder<br />

auch Ulm für ein ganz besonderes<br />

Erlebnis mit Alpakas ins kleine Dorf<br />

Wasserstetten.<br />

Mehr als nur<br />

Freizeittiere<br />

Für das Ehepaar Ruch sind Alpakas<br />

nicht nur Freizeittiere: Sie scheren<br />

die Alpakas auch und verarbeiten<br />

die Fasern zu Garn. Dieses kann im<br />

Hofladen oder auf Märkten gekauft<br />

werden, dort gibt es auch eine Auswahl<br />

an Kleidung. Auch werden auf<br />

Bestellung Bettdecken mit der laut<br />

Ruch „besten Naturfaser der Welt“<br />

hergestellt. Ruch hat auch nach 16<br />

Jahren nicht genug von den Alpakas,<br />

seine Begeisterung für sie ist noch so<br />

groß wie am ersten Tag. Und es wird<br />

sich nichts ändern, da ist er sich ganz<br />

sicher.<br />

Informationen:<br />

Achalm-Alpaka<br />

Johanna und Herbert Ruch<br />

Talstraße 52<br />

72532 Gomadingen-Wasserstetten<br />

Telefon: 07385/ 968990<br />

Mobil: 0162/ 2897445<br />

Mail: info@achalm-alpaka.de<br />

Homepage: www. Achalm-Alpaka.de


<strong>Querfeldein</strong>. //39<br />

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40 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

// Keine Kompromisse – „Walter Subject“ liefern immer eine gute Show. Fotos: Jürgen Spieß<br />

Vom Bowling zum<br />

Shot-Rock<br />

Die Reutlinger Band „Walter Subject“ macht Musik, bis die Socken qualmen. Die Musiker<br />

haben sich über ihr gemeinsames Hobby kennengelernt. Von Jürgen Spieß<br />

Sie sind der Inbegriff für schweißtreibendes<br />

Abrocken mit Niveau:<br />

Zwei Alben hat die Reutlinger Band<br />

„Walter Subject“ seit ihrer Gründung<br />

2008 aufgenommen und sie plant für<br />

nächstes Jahr die Veröffentlichung<br />

des nächsten Longplayers, bei dem<br />

es viel um Aliens geht.<br />

Zwölf Wochen<br />

auf Platz 1<br />

Sie haben begeisternde Konzerte<br />

gegeben, waren vor sieben Jahren<br />

mit ihrem Song „Righty Right“ zwölf<br />

Wochen lang auf Platz 1 der „SWR<br />

DasDing Netzparade“ und ihre Single<br />

landete sogar als einziger Newcomer-Song<br />

in den „DasDing Jahrescharts“.<br />

Einen Karriereschub erfuhr<br />

„Walter Subject“ 2012 auch deshalb,<br />

weil sie in diesem Jahr das renommierte<br />

Southside Festival eröffnen<br />

durfte.<br />

Im Juni 2017 machte die fünfköpfige<br />

Band wieder von sich reden, als<br />

sie den Livebandcontest „Fürstenberg<br />

Lokal Derby“ gewann und sich<br />

damit gegen hundert der besten<br />

Livebands des wilden Südens durchsetzte.<br />

Nicht umsonst ist „Walter<br />

Subject“ vor allem als unschlagbare<br />

Livecombo bekannt. Auch das aktuelle<br />

Album „Just dance like nobody‘s<br />

watching“ läuft wieder hervorragend<br />

und schaffte es bei Amazon auf Platz<br />

1 der Aufsteiger des Tages.<br />

Kennengelernt haben sich die<br />

fünf Musiker schon einige Jahre vor<br />

ihrer Gründung über ein ganz anderes<br />

Hobby: Marc Ruff (Gesang),<br />

Dominik Prause (Gitarre), Christoph<br />

Kluck (Bass), Manuel Randecker<br />

(Gitarre) und Udo „Brad Chainsaw“<br />

Neugebauer (Schlagzeug) sind alle<br />

begeisterte Bowling-Spieler und ihr<br />

Lieblingsfilm ist „The Big Lebowsky“<br />

von Ethan und Joel Coen. Daher<br />

rührt auch ihr Bandname „Walter<br />

Subject“, denn John Goodman<br />

spielt in dem Kultfilm Jeff Bridges‘<br />

(The Dude) Kumpel Walter Sobchak,<br />

die beste Nebenrolle der Welt. Aus<br />

Sobchak wurde Subject und schon<br />

war der Bandname gefunden. Dazu<br />

Sänger Marc Ruff: „Wir haben beim<br />

Bowling immer besser ausgesehen<br />

als gespielt – bei der Musik ist es umgekehrt.“<br />

Eindrückliche<br />

Starkstrom-Momente<br />

Mit Alternative- und Shot-Rock<br />

(aus der Hüfte), einer Mischung aus<br />

Indie, Stoner und gutem alten Grunge<br />

kombinieren die fünf Reutlinger<br />

bekannte Stile zu einem starken<br />

Soundtrack für eindrückliche Starkstrom-Momente.<br />

Auch in Bezug auf<br />

Gesang und Bühnenshow langen die<br />

fünf Musiker stets in die Vollen. Die<br />

meist schneller und selten gemächlicher<br />

daherkommenden Songs mu-


<strong>Querfeldein</strong>. //41<br />

tieren durch Einsatz und Spielfreude<br />

der fünf Bowling-Freunde zu echten<br />

Kraftpaketen: Grundstock ist die<br />

präzise groovende Rhythmus-Arbeit<br />

des Drummers Udo „Brad Chainsaw“<br />

Neugebauer, des Bassisten Christoph<br />

Kluck und der beiden Gitarristen Dominik<br />

Prause und Manuel Randecker.<br />

Bestens zum<br />

Abrocken geeignet<br />

// Sänger Marc Ruff gibt bei den Konzerten alles.<br />

Die grobschlächtigen Mitgröl-Refrains,<br />

die der nimmermüde Sänger<br />

Marc Ruff von sich gibt, gehen zudem<br />

durch Mark und Bein. Unwiderstehliche<br />

Kracher wie „Righty Right“,<br />

„Them Wolves“, „The Road To Hell Is<br />

Paved With Good Intentions“ oder<br />

„Vicious Circles“ vom aktuellen Album<br />

bleiben sofort im Ohr hängen<br />

und eignen sich bestens zum Abrocken.<br />

Einige Stücke erinnern in ihren<br />

besten Momenten an die frühen Arctic<br />

Monkeys, nur ist der Alternativrock<br />

von „Walter Subject“ nicht ganz<br />

so schräg ausgerichtet. Da wird nicht<br />

tief gegründelt, sondern mit herausgehauenen<br />

Dreiminütern das Haus<br />

gerockt: „Wir haben alle unsere Jobs,<br />

Familie und sind längst aus dem Alter,<br />

um eine große Musikerkarriere<br />

zu starten“, meint Sänger Marc Ruff<br />

augenzwinkernd, „aber die Livebühne<br />

motiviert uns immer wieder neu.<br />

Das ist das, was wir am besten können<br />

und wobei sich unsere Energie<br />

entfalten kann.“<br />

Seit dem Jahr 2012, als „Walter<br />

Subject“ den ersten Platz bei einem<br />

Bandcontest der Schwäbischen<br />

Zeitung gewann und dadurch das<br />

renommierte Southside Festival eröffnen<br />

durfte, läuft es für die Band<br />

sprichwörtlich wie am Schnürchen.<br />

Die lokale Musikszene ist mit „Walter<br />

Subject“ zweifellos um einiges<br />

reicher geworden. Ihren nächsten<br />

Liveauftritt beim siebten „Walter<br />

Who?-Rumble“ am 24. Januar<br />

2020 im Reutlinger Kulturzentrum<br />

franz.K sollte man jedenfalls nicht<br />

verpassen. „Denn“, so sagte ein<br />

„Walter Subject“-Fan einmal bei<br />

einem Konzert, „das ist der größte<br />

Spaß, den man im bekleideten Zustand<br />

haben kann.“<br />

Der Geheimtipp<br />

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1. und 2. Weihnachtsfeiertag von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr geöffnet<br />

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Dienstag bis Samstag von 11.00 – 23.00 Uhr<br />

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Sonn- und Feiertag bis 20.15 Uhr<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wir wünschen unseren Gästen<br />

ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!


42 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Foto: sociologas/Shutterstock.com


<strong>Querfeldein</strong>. //43<br />

1-2-3<br />

Parkplatz frei<br />

Bruce Sharma und Tim Hummel haben zusammen eine App zum Vermieten und Mieten von privaten<br />

Pkw-Stellplätzen entwickelt. Die beiden Eninger, die 2020 das Abitur machen, haben 1,5 Jahre in die<br />

Entwicklung investiert. Von Norbert Leister<br />

Besitzen Sie zufällig eine<br />

private Pkw-Stellfläche in<br />

der Nähe des Hauptbahnhofs?<br />

Oder des Reutlinger<br />

Kreiskrankenhauses oder in<br />

unmittelbarer Nähe zur Innenstadt?<br />

„Mit unserer App<br />

ist es kein Problem, diese<br />

Stellfläche stunden- oder<br />

tageweise oder auch nur für<br />

ein paar Minuten zu vermieten“,<br />

sagt Tim Hummel.<br />

„Und diejenigen, die in die<br />

Stadt wollen, können sich<br />

einen Parkplatz in der Nähe<br />

des Zielortes suchen und buchen.<br />

Sie ersparen sich damit<br />

eine lästige Parkplatzsuche“,<br />

ergänzt Bruce Sharma.<br />

Informatik-<br />

Studium im Visier<br />

1,5 Jahre haben die heute<br />

18-Jährigen an der Planung,<br />

Entwicklung und Umsetzung<br />

dieser „1-2-3-Parkplatzfrei“-App<br />

gearbeitet – dabei<br />

sind sie ja eigentlich noch<br />

Schüler. „Wir machen nächstes<br />

Jahr das Abitur“, sagt<br />

Hummel. Beide besuchen<br />

gemeinsam eine Klasse im<br />

Technischen Gymnasium<br />

an der Reutlinger Ferdinand-von-Steinbeis-Schule,<br />

ihre schulischen Leistungen<br />

haben sich bis jetzt nicht<br />

dramatisch verschlechtert:<br />

Beide haben momentan einen<br />

Notendurchschnitt von<br />

2,1. Das müsste ausreichen,<br />

um zum einen das Abi zu<br />

bestehen, zum anderen aber<br />

auch, um einen Studienplatz<br />

in Informatik beziehungsweise<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

zu kriegen. Denn ihre Perspektive<br />

sehen sie beide in<br />

dem Bereich, der sie nun<br />

schon seit rund fünf Jahren<br />

enorm beschäftigt. „Ich habe<br />

mit 13 Jahren angefangen<br />

zu programmieren“, erzählt<br />

Sharma. Er hat einen Onkel<br />

in den USA, „der ist IT-Projektleiter“.<br />

Von ihm habe<br />

Sharma viel gelernt, aber das<br />

reine Programmieren sei ihm<br />

schnell zu langweilig geworden.<br />

„Mit 16 Jahren habe ich<br />

mit der App-Entwicklung begonnen.“<br />

Ähnlich war es auch bei<br />

Tim Hummel. Als sie dann<br />

beide in dieselbe Schulklasse<br />

gingen – und dazu noch<br />

eine Anfrage kam, wie man<br />

einen Pkw-Stellplatz vermieten<br />

könnte, da ging es los mit<br />

der intensiven Suche nach<br />

einer Lösung für dieses Problem.<br />

„Grundsätzlich sieht<br />

unser Ansatz so aus, dass wir<br />

uns zu einem alltäglichen<br />

Problem überlegen, wie wir<br />

mit einer App das Leben der<br />

Nutzer erleichtern können“,<br />

sagt Bruce Sharma. So wie<br />

mit der Parkplatz-App. Und<br />

natürlich hatten sie sich anfangs<br />

auf die Suche gemacht,<br />

ob es etwas Ähnliches nicht<br />

schon gibt: „Wir haben gefunden,<br />

dass Daimler und<br />

BMW mit ‚Park now‘ so was<br />

für öffentliche Parkplätze<br />

entwickelt haben.“ Manche<br />

Städte etwa arbeiten auch<br />

an solchen Lösungen, zum<br />

Beispiel Bonn. „Diese Apps<br />

sind aber immer regional<br />

begrenzt“, sagt Hummel. Die<br />

App der beiden Eninger soll<br />

nach dem Start aber irgendwann<br />

bundes- und dann sogar<br />

europaweit ausgedehnt<br />

// Ärger, weil wieder weit und breit kein Parkplatz zu finden ist? Das gehört Dank der neuen App von Bruce<br />

Sharma und Tim Hummel bald der Vergangenheit an.<br />

Foto: Minerva Studio/shutterstock.com<br />

werden. „Zunächst aber in<br />

den deutschsprachigen Ländern.“<br />

Allerdings erfolge nun<br />

erst mal der Probelauf in<br />

Reutlingen.<br />

Erst mal<br />

Klinken putzen<br />

Wie sie an die ersten Nutzer<br />

kommen wollen, die<br />

ihre Stellfläche vermieten?<br />

„Es geht zunächst um die<br />

Parkplätze in der Nähe von<br />

Bahnhof, Kino und Krankenhaus“,<br />

sagt Bruce Sharma.<br />

Weil es sich dabei um nicht<br />

viel mehr als geschätzte 100<br />

Plätze handle, die überhaupt<br />

in Frage kämen, wollen sie<br />

tatsächlich an den jeweiligen<br />

Häusern klingeln.<br />

Wie die Vermietung funktionieren<br />

soll? Der Stellplatz-Eigentümer<br />

gibt in der<br />

App an, zu welcher Zeit er die<br />

Fläche zur Verfügung stellen<br />

will. Etwa, wenn er oder sie<br />

morgens um acht Uhr zur<br />

Arbeit fährt und abends um<br />

17 Uhr zurückkommt, dann<br />

könnte er in der Zeit dazwischen<br />

den Platz vermieten.<br />

Oder auch die Stellfläche<br />

nur minutenweise zur Verfügung<br />

stellen. Den Mietpreis<br />

legen die Vermieter<br />

selbst fest. „Er sollte sich an<br />

dem Preis der Parkhäuser in<br />

der Umgebung orientieren.“<br />

Und der Nutzer? Der sucht<br />

sich an seinem Zielort einen<br />

zu vermietenden Stellplatz<br />

in der Nähe, bucht den, bezahlt<br />

per Kreditkarte oder<br />

Lastschrift und ruckzuck ist<br />

der Parkplatz in der App für<br />

den gebuchten Zeitraum für<br />

ihn reserviert. Und natürlich<br />

navigiert die App den Nut-


44 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

zer dann zu dem gebuchten<br />

Stellplatz hin. „Damit entfällt<br />

der lästige Parkplatz-Suchverkehr.“<br />

Eigene Firma<br />

gegründet<br />

Möglich sei auch, die<br />

Parkzeit in der App zu verlängern<br />

– wenn nicht schon<br />

der nächste Kunde gebucht<br />

hat. „Dann schlägt unsere<br />

App den nächsten freien<br />

Parkplatz in der Nähe vor“,<br />

sagen die Entwickler. Und<br />

wenn jemand völlig unberechtigt<br />

den Parkplatz blockiert?<br />

„Wir arbeiten mit Abschleppdiensten<br />

zusammen,<br />

die im Extremfall dann auch<br />

das Auto entfernen würden.“<br />

Ein wenig verdienen möchten<br />

die beiden 18-Jährigen<br />

an der Vermietung auch – 30<br />

Prozent der Vermietungskosten<br />

gehen an ihre eigene Firma<br />

„semicolon-informatics“,<br />

die sie schon vor zwei Jahren<br />

gegründet haben. „Je mehr<br />

Werbepartner wir finden,<br />

umso mehr könnten wir mit<br />

der Provision runtergehen“,<br />

sagt Tim Hummel. Doch damit<br />

nicht genug: „Wir wollen<br />

// Die beiden Eninger Bruce Sharma und Tim Hummel (links) haben die „1-2-3-Parkplatz-frei“-App gemeinsam<br />

entwickelt.<br />

Foto: Norbert Leister<br />

die kleine Bäckerei in der<br />

Nähe oder Restaurants in<br />

der Umgebung mit ins Boot<br />

holen, die können dann werben<br />

oder auch Gutscheine<br />

verteilen“, betont Hummel.<br />

„Interessant wäre die App<br />

natürlich für die Betreiber<br />

von Events und Messen“,<br />

denken die beiden schon<br />

weiter voraus, wenn sie etwa<br />

im Stuttgarter Flughafenund<br />

Messebereich Vermieter<br />

finden würden. Irgendwann<br />

könnten natürlich auch öffentliche<br />

Parkplätze und<br />

Parkhäuser aufgenommen<br />

werden. „Langfristig wollen<br />

wir auch Firmenparkplätze<br />

mit aufnehmen – die stehen<br />

doch eh zumeist an den Wochenenden<br />

leer“, so Sharma.<br />

„Da gibt es ein Riesenpotenzial.“<br />

Kontakt mit der Stadt<br />

Reutlingen haben die Jungs<br />

auch schon aufgenommen,<br />

„die fanden unsere Idee gut.“<br />

Viel Anerkennung und einen<br />

dritten Platz haben die<br />

18-Jährigen auch schon gewonnen,<br />

als sie ihre Idee bei<br />

einem „Startup-bw-pitch“<br />

vorstellten. Ob sie sich selbst<br />

als Nerds bezeichnen würden?<br />

Beide lachen. „Nein, ich<br />

bin doch der typische Nicht-<br />

Nerd“, sagt Tim Hummel. „Na<br />

ja, vielleicht ein bisschen“,<br />

ergänzt er nach kurzem<br />

Überlegen. Doch Bruce Sharma<br />

widerspricht: „Wir sitzen<br />

ja nicht die ganze Zeit nur<br />

vor dem Computer, sondern<br />

müssen auch ganz viel organisieren,<br />

telefonieren, besprechen,<br />

Vorträge halten.“<br />

Gedanke der<br />

Nachhaltigkeit<br />

Ach, eins noch: „Uns ist<br />

ganz wichtig, dass wir mit<br />

Edenproject kooperieren“,<br />

sagt Bruce Sharma. „Jedes<br />

Mal, wenn jemand über unsere<br />

App einen Parkplatz<br />

bucht, dann wird über unseren<br />

Kooperationspartner<br />

ein Baum gepflanzt.“ Der<br />

Gedanke der Nachhaltigkeit<br />

– „den haben nur wir in solch<br />

einer App“.<br />

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Jede Uhr erzählt<br />

eine Geschichte<br />

Rudi Wurster und die Schätze der Streuobstwiesen


48 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Rudi Wurster ist von heimischen Hölzern fasziniert. Diese Faszination<br />

spiegelt sich in den kleinen Kunstwerken wider, die der Dettinger<br />

Optikermeister und Uhrmacher kreiert: Er fertigt Ermstal-Uhren. Jede Uhr<br />

ist ein echtes Unikat. Von Nathalie Eckelt<br />

// Die Holzmaserungen prägen den individuellen Look der Uhren und geben ihnen einen<br />

ganz besonderen Charme.<br />

Foto: Claus Arnold<br />

Schon als Kind hat Rudi Wurster<br />

gerne gebastelt. „Ich habe schon immer<br />

gerne mit den Händen gearbeitet“,<br />

erzählt der Dettinger Optikermeister<br />

und Uhrmacher. „Ich liebe<br />

es, wenn man morgens an seinen<br />

Werktisch geht und sich anschaut,<br />

was man gestern Abend gemacht<br />

hat.“ Am Werktisch des Dettingers<br />

entstehen ganz besondere Kunstwerke:<br />

handgefertigte Uhren aus heimischem<br />

Holz – die Ermstal-Uhren.<br />

Das mit der Uhrenproduktion begann<br />

übrigens vor drei Jahren. Damals<br />

kam ein Bekannter mit einer<br />

besonderen Bitte zu Rudi Wurster,<br />

der sein Fachgeschäft seit über 30<br />

Jahren in der Dettinger Ortsmitte<br />

führt. „Er brachte mir wenige Tage<br />

vor Weihnachten ein vorgearbeitetes<br />

Stück Holz und bat mich, daraus<br />

eine Uhr für seine Frau zu machen.“<br />

Der sympathische Uhrmacher wollte<br />

seinen Freund nicht enttäuschen,<br />

merkte aber schnell, worauf er sich<br />

da eingelassen hatte. Schließlich<br />

blieb ihm nicht viel Zeit. Also arbeitete<br />

er Tag und Nacht an der Uhr,<br />

die schließlich pünktlich zu Heiligabend<br />

fertig wurde. „Mein Freund<br />

war glücklich, seine Frau war glücklich<br />

und ich war zufrieden, aber nicht<br />

ganz glücklich“, sagt er mit einem<br />

Lächeln. „Ich bin Perfektionist und<br />

hätte das gerne noch besser hinbekommen.“<br />

Diese Erfahrung und<br />

seine erste selbst hergestellte Uhr<br />

ließen ihn nicht mehr los. So reifte<br />

eine Idee in ihm. Schon drei Monate<br />

später waren im darauffolgenden<br />

Frühling einige Modelle der „Ermstal-Uhr“<br />

fertig.<br />

Fülle an<br />

Ideen und Rohstoffen<br />

Um Rudi Wurster hat sich ein<br />

ganzes Netzwerk treuer Unterstützer<br />

gebildet, die ihm mit Rat und Tat<br />

zur Seite stehen. Seine Heimat, das<br />

Ermstal, bietet dazu eine wunderbare<br />

Fülle an Ideen und Rohstoffen.<br />

„Das Holz für meine Uhren stammt<br />

größtenteils aus dem Streuobstgürtel“,<br />

erzählt er. Ihn faszinieren die<br />

unterschiedlichen Farbigkeiten und<br />

Maserungen der heimischen Hölzer<br />

– sei es vom Apfelbaum, der Dettinger<br />

Kirsche, oder das Buchen- und<br />

Eichenholz. „Die Farbe und Beschaffenheit<br />

des Holzstücks hängt<br />

auch damit zusammen, an welcher<br />

Stelle vom Baum es gewachsen ist.“<br />

So zieht Rudi Wurster gerne los und<br />

sammelt besondere Holzstücke, die<br />

nach dem Fällen eines Baumes liegen<br />

gelassen wurden. Manchmal<br />

bringen die Kunden das Holz für ihre<br />

Wunschuhr aber auch selbst mit. So<br />

brachte einmal jemand einen alten<br />

Eichenbalken vom elterlichen Haus,<br />

das abgerissen worden war. Rudi<br />

Wurster machte daraus schließlich<br />

gleich vier Armbanduhren.<br />

Jede Uhr ist ein Unikat. „Ich sollte<br />

einmal 15 gleiche Uhren machen“,<br />

so der Uhrmacher. „Das habe ich gemacht<br />

und sie dann alle nebeneinandergelegt:<br />

Sie waren alle verschieden.“<br />

Die erste Form des Holzgehäuses fräst<br />

übrigens eine CNC-gesteuerte Maschine<br />

– danach werden die Rohlinge<br />

in Handarbeit geschliffen und mit<br />

einem speziellen Bio-Wachs poliert,<br />

sodass die Ermstal-Uhren angenehm<br />

auf der Haut liegen.<br />

Das Zifferblatt besteht aus Metall,<br />

das vergoldet oder versilbert und<br />

auch mit verschiedenen Motiven bedruckt<br />

werden kann. „An die meisten<br />

Uhren sind persönliche Erinnerungen<br />

geknüpft“, weiß Wurster. „Manche<br />

Kunden möchten ein Foto ihrer<br />

Enkel auf dem Zifferblatt, ein Bild<br />

ihrer Katze, ihres Hundes oder auch<br />

ihres Motorrads.“ Ein Ingenieur ließ<br />

sich seine Konstruktionspläne auf das<br />

Zifferblatt drucken, eine begeisterte<br />

Näherin ihre Nähmaschine und eine<br />

Friseurin ein Bild ihrer Schere. So erzählt<br />

jede Uhr eine eigene Geschichte,<br />

die dem Uhrmacher oft selbst zu Herzen<br />

geht. „Eine Frau wollte auf dem<br />

Ziffernblatt gerne die tomografische<br />

Aufnahme ihrer Wirbelsäule haben.<br />

Sie ist unheilbar krank und weiß, dass<br />

sie wahrscheinlich in einigen Jahren<br />

nicht mehr laufen kann.“ Oft sind die<br />

Uhren auch Geschenke. So bestellte<br />

zum Beispiel ein Schwiegersohn für<br />

„ Ich habe<br />

schon immer<br />

gern mit<br />

den Händen<br />

gearbeitet.“<br />

Rudi Wurster<br />

Optikermeister<br />

und Uhrmacher


<strong>Querfeldein</strong>. //<strong>49</strong><br />

seinen Schwiegervater eine Uhr, auf<br />

der dessen Hochzeitsbild aus den<br />

50er-Jahren zu sehen war. Auch Landschaften<br />

oder Gebäude werden gerne<br />

als Motive gewählt, wie das Calverbühl,<br />

der Hohenneuffen oder die Sieben<br />

Keltern in Metzingen. Seine eigene<br />

Uhr ziert das Bild von „Angekko“,<br />

dem Zauberarzt und Häuptling aus<br />

dem Roman „Rulaman“ des Grabenstetter<br />

Autors David Friedrich Weinland.<br />

„Das war das erste Buch, das ich<br />

als Zehnjähriger ganz und auch mehrmals<br />

gelesen habe“, erzählt er. Den<br />

Namen des Häuptlings hat sich der<br />

Uhrmacher übrigens für seine Dettinger<br />

Manufaktur schützen lassen.<br />

// Die Arbeit an Uhren ist eine filigrane Sache. Foto: Thomas Kiehl<br />

Natürlich braucht auch jede Uhr<br />

ein Armband. Und auch das stammt<br />

bei Wursters Uhren aus dem Ermstal,<br />

nämlich von den Dettinger Ziegen<br />

vom Calverbühl. Muss eine von ihnen<br />

ihr Leben lassen, wird ihr Fell weiterverarbeitet<br />

– ebenfalls im Ermstal.<br />

„Ich gebe das Fell zum Gerben in<br />

die Metzinger Gerberei“, so Wurster.<br />

Selbst die Verpackung für seine Uhren,<br />

ein Stülpkarton, stammt aus Dettingen.<br />

Lediglich das Uhrwerk kommt<br />

nicht aus dem Ländle, sondern aus<br />

Japan. Die Farbauswahl des Ziegenleders<br />

erstreckt sich von Schwarz bis<br />

hin zu verschiedenen Brauntönen.<br />

Wer dabei nicht fündig wird, kann<br />

sich auch für verschiedene andere<br />

Armbänder in allen möglichen Farben<br />

entscheiden. Platz für persönliche<br />

Widmungen und Gravuren gibt<br />

es auf dem Boden der Uhr. Während<br />

Frauen ihre Uhren gerne „Ton in Ton“<br />

und mit weniger Maserung wählen,<br />

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50 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

hätten die Herren mehr Mut zu Kontrasten<br />

und Holzmaserungen. Bis<br />

eine Ermstal-Uhr fertig ist, dauert es<br />

rund drei Wochen. Neben Uhren fertigt<br />

Rudi Wurster aber auch individuelle<br />

Schmuckstücke an. „Für ihre<br />

kleine Tochter haben Eltern kürzlich<br />

einen Kettenanhänger mit einem<br />

bunten Einhorn bestellt“, berichtet<br />

Wurster.<br />

Leidenschaft und<br />

Herausforderung<br />

Werden die besonderen Uhren<br />

und Schmuckstücke abgeholt, ist die<br />

Freude groß. „Eine junge Dame, die<br />

ihre Uhr das erste Mal sah, war so gerührt,<br />

dass fast die Tränen flossen“,<br />

freut sich der Uhrmacher. Oft werde<br />

er auch auf der Straße von Kunden<br />

angesprochen, an die er sich selbst<br />

gar nicht mehr erinnert, die ihm dann<br />

aber stolz ihre Uhr präsentieren.<br />

// Die Ermstal-Uhren aus Rudi Wursters Werkstatt sehen alle unterschiedlich aus, jeder Zeitmesser ist ein absoluter Hingucker und ein<br />

echtes Unikat. <br />

Foto: Thomas Kiehl<br />

Mittlerweile hat Rudi Wurster bereits<br />

über 400 Ermstal-Uhren gefertigt.<br />

„Meine Uhren hatten nie einen<br />

wirtschaftlichen Hintergrund“, sagt<br />

er. „Das ist für mich eine Leidenschaft<br />

und eine berufliche Herausforderung.<br />

Es macht mir Freude, etwas<br />

Gutes zu machen.“ Tatsächlich<br />

spürt man schnell, mit wie viel Herzblut<br />

der Dettinger an die Arbeit und<br />

auf seine Kunden eingeht.<br />

Auch wenn gerade die Uhr einem<br />

vor Augen führt, wie schnell die Zeit<br />

vergeht, schafft Wurster es, die persönlichen<br />

Erinnerungen seiner Kunden<br />

mithilfe der natürlichen Schätze<br />

des Ermstals festzuhalten.<br />

Und so bleibt spannend, welche<br />

Geschichte wohl mit der nächsten<br />

Uhr aus Rudi Wursters Werkstatt erzählt<br />

wird.


<strong>Querfeldein</strong>. //51<br />

25 Jahre Blochinger: Ein Fachbetrieb mit mehr als 100 Jahren Erfahrung<br />

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mit seinem Handwerksbetrieb für<br />

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und mehr. 1994 hat sich<br />

Reiner Blochinger selbstständig<br />

gemacht, doch<br />

die Wurzeln des Familienunternehmens<br />

gehen weiter zurück:<br />

Den Grundstein für<br />

die Familientradition<br />

legte sein Urgroßvater<br />

Christian Schlotterbeck,<br />

der 1908 in<br />

Zainingen eine Schuhmacherwerkstatt<br />

eröffnet<br />

hatte. Diese wurde<br />

über viele Jahre hinweg<br />

von Reiner Blochingers Vater<br />

Hans weitergeführt und durch ein<br />

Schuhgeschäft erweitert.<br />

Vor 25 Jahren eröffnete Reiner Blochinger<br />

seinen Meisterbetrieb in<br />

unmittelbarerer Nähe zur Martinskirche,<br />

2010 zog das Unternehmen<br />

dann in die Christophstraße direkt<br />

am Kelternplatz um. Dort findet<br />

sich in hellen und großzügigen Räumen<br />

nicht nur Platz für die Werkstatt,<br />

sondern auch für den Verkauf<br />

von Bequem-Schuhen und kundenspezifischen<br />

Beratungen.<br />

Seit über 100 Jahren hat die Familie<br />

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Christian Schlotterbeck<br />

sowie Hans und<br />

Reiner Blochinger hat<br />

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52 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Rätselspaß<br />

Schwer<br />

1 4 5<br />

8 2 9<br />

1 2 6<br />

5 6 8<br />

3 9 1 6<br />

1 3 4<br />

3 1 7<br />

8 3 4<br />

5 8 2<br />

Leicht<br />

6 7 4 1 8<br />

4 8 5 2<br />

8 4 6 5<br />

5 2 1 6<br />

7 6 1 5<br />

8 2 7 3<br />

7 5 9 1<br />

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Vergleichsbild<br />

Das untere Bild unterscheidet<br />

sich vom seitenrichtigen Bild<br />

durch zehn sachliche Veränderungen.<br />

„Der hatte das letzte Mal keine<br />

Post für mich!“<br />

1 Die Spitze des Zaunpfahls ganz<br />

links ist abgebrochen. 2 Der Stummelschwanz<br />

des Hundes fehlt. 3<br />

Die Augen des Hundes sind verändert.<br />

4 Das rechte Ohr des Hundes<br />

ist verändert. 5 Das Posthorn auf<br />

der Mütze ist seitenverkehrt. 6 Am<br />

rechten Hinterfuß des Hundes fehlen<br />

die Krallen. 7 An dem Schuh<br />

links im Bild fehlen die Schnürsenkel.<br />

8 Der Tragegurt der Posttasche<br />

ist verändert. 9 Die Schnalle der<br />

Posttasche ist verändert. 10 Im<br />

Zaunpfahl ganz rechts fehlen zwei<br />

Nägel.<br />

Lösung Vergleichsbild


<strong>Querfeldein</strong>. //53<br />

Lösungen der Rätsel von Seite 52<br />

6 5 7 9 3 2 4 1 8<br />

4 9 3 8 1 5 7 2 6<br />

8 1 2 7 4 6 3 5 9<br />

5 2 1 3 7 8 9 6 4<br />

7 3 6 4 2 9 1 8 5<br />

9 8 4 6 5 1 2 7 3<br />

2 7 8 5 9 4 6 3 1<br />

3 6 9 1 8 7 5 4 2<br />

1 4 5 2 6 3 8 9 7<br />

7 3 6 1 4 9 5 8 2<br />

4 5 8 2 6 7 3 1 9<br />

9 1 2 5 3 8 6 4 7<br />

5 6 7 3 2 4 8 9 1<br />

3 8 4 9 7 1 2 5 6<br />

2 9 1 8 5 6 7 3 4<br />

6 2 3 4 9 5 1 7 8<br />

8 7 9 6 1 3 4 2 5<br />

1 4 5 7 8 2 9 6 3<br />

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54 // <strong>Querfeldein</strong>.<br />

Ein vorwinterliches Schneestapfen mit Buchstabensuppe,<br />

Obstler aus dem Ermstal und weiteren Wundern der Jahreszeit.<br />

Betrachtungen von Matthias Reichert<br />

Spätherbst – die vormals bunten<br />

Bäume in der Reutlinger Pomologie<br />

sind bald kahl, im Ermstal ist<br />

die Obsternte eingefahren, das Heu<br />

stapelt sich in den Scheunen. Die<br />

Menschen haben längst die warmen<br />

Jacken aus dem Schrank geholt<br />

und ballen in der abendlichen<br />

Kälte die Fäustlinge, wenn ihnen<br />

der Besuch von nebenan wieder<br />

mit dem dicken SUV die Einfahrt<br />

zuparkt. Manche trauern der Sommerhitze<br />

nach und den Bahnen im<br />

Reutlinger Markwasenwellenbad<br />

oder im Bad Uracher Höhenfreibad,<br />

unbeschwerte Schwimmzüge unter<br />

dem Gekreische der jungen Leute<br />

am Beckenrand. Andere holen vorsorglich<br />

schon mal die Christbaumkugeln<br />

aus dem Keller.<br />

Soll der Winter doch<br />

kommen, hat der Schreiber<br />

neulich beim Sonntagsspaziergang<br />

im Landkreis<br />

Reutlingen gedacht. Die Arbeitsspeicher<br />

seiner kleinen<br />

Wörterfabrik sind randvoll mit<br />

Buchstaben, die auf Tastendruck<br />

aus dem Computer purzeln, der<br />

Drucker startklar am Sätze-Fließband.<br />

Der Lohn langt allemal für<br />

eine warme Buchstabensuppe.<br />

Und immer zur Herbstzeit für eine<br />

Flasche Obstler aus dem Ermstal.<br />

Abends trinkt unser Wörterschmied<br />

ein kleines Glas davon;<br />

heiß wie Feuer rinnt der Hochprozentige<br />

dann durch die Kehle, und<br />

des Alltags Mühe verdampft.<br />

Einmal hat er auch der lieben<br />

Verwandtschaft in Berlin<br />

eine Flasche mitgebracht.<br />

Doch die angeheiratete<br />

Cousine<br />

dritten Grades schlürft lieber Cocktails,<br />

und ihr Ehemann schwört<br />

auf Weiße mit Schuss. Hauptstädtergaumen<br />

wissen einfach nicht,<br />

was wirklich gut ist! Deshalb leben<br />

die Hauptstädter ja auch nicht<br />

im schönsten Landkreis der Welt,<br />

dessen Landrat weder Papst noch<br />

SPD-Vorsitzender werden will, weil<br />

er bereits den schönsten Beruf der<br />

Welt hat, wie er nicht müde wird zu<br />

erzählen.<br />

Der Winter naht tatsächlich, auf<br />

der nahen Alb hat es heuer schon<br />

Anfang November geschneit. Der<br />

Schreiber hat sogleich eine ausgedehnte<br />

Wanderung gemacht, ist<br />

durch den Neuschnee gestapft und<br />

hat sich gefreut, dass man darunter<br />

das Laub nicht mehr gesehen hat.<br />

Die Wochen davor war nämlich die<br />

große Zeit der Laubsauger gewesen.<br />

Das hat bei jedem Gang in die Stadt<br />

unangenehme Erinnerungen an die<br />

Jahre geweckt, als der Autor noch<br />

am nahen Park gewohnt hat.<br />

Hundertmal haben sie ihn damals<br />

an den Wochenenden aus dem<br />

Schlaf gerissen! Laubsauger sind<br />

die Bestimmung technikbegeisterter<br />

Männer jenseits der Midlife-Crisis<br />

und zugleich das Schicksal ihrer<br />

Nachbarn, das haben langjährige<br />

Feldstudien in des Schreibers Umfeld<br />

ergeben: mit stoischer Miene<br />

das Gebläse röhren lassen, die finsteren<br />

Blicke der Passanten ignorieren,<br />

die sich demonstrativ die Ohren<br />

zuhalten. Eins werden mit der<br />

mächtigen Maschine, Triumph<br />

der Ingenieurskunst, die nicht<br />

nur schnelle Autos baut, sondern<br />

auch laute und leistungsstarke<br />

Laubsauger. Manche Männer kaufen<br />

sich mit 50 Jahren<br />

eine Harley und<br />

brausen fortan donnernd<br />

über Felder<br />

und Fluren. Andere<br />

entdecken die Lust<br />

des Laubsaugens.<br />

Egal, demnächst werden<br />

sie als Weihnachtsmänner<br />

gebraucht. Mit weißem Bart und<br />

einem Sack voller Geschenke die<br />

Kinder zum Gedichte-Aufsagen<br />

animieren – solche Einsätze hat der<br />

Schreiber bislang zu vermeiden gewusst.<br />

Aber auch er meint schon,<br />

Zimt, gebrannte Mandeln und Lebkuchen<br />

in der Luft zu schmecken.<br />

„Weihnachten, bitte kommen!“,<br />

jauchzt der Textfabrikant und holt<br />

die Glühweintasse vom Vorjahr aus<br />

dem Schrank. Landauf, landab beginnen<br />

jetzt schließlich die Weihnachtsmärkte<br />

– gleichgültig, ob<br />

draußen 30 Zentimeter Neuschnee<br />

liegen oder ob der Klimawandel<br />

schon im Dezember den Vorfrühling<br />

ausbrechen lässt.<br />

Frühling? Zweiter Frühling?<br />

Der Schreiber beschließt angesichts<br />

dieses Gedankens,<br />

demnächst einen Text über<br />

die Midlife-Crisis zu<br />

verfassen. Die nötigen<br />

Buchstaben hat<br />

er schon im Arbeitsspeicher,<br />

er muss sie<br />

nur noch richtig zusammensetzen.<br />

Vor<br />

dieser spätherbstlichen<br />

Bastelarbeit wird er aber erst<br />

einmal den Toner des Druckers auffüllen<br />

und die ersten Weihnachtsgeschenke<br />

besorgen. Ein Laubsauger<br />

dürfte nicht darunter sein.<br />

Grafiken: agrino, Moloko88, DMaryashin, Robert Adrian Hillman / shutterstock.com


<strong>Querfeldein</strong>. //55<br />

Kleiner Schatz aus alter Zeit<br />

Nach über 700 Jahre Mühltradition ist die Trost Mühle in Bempflingen<br />

jetzt ein Kleinod für Leckeres und Events.<br />

Ihre Geschichte reicht weit zurück. Sie diente<br />

früher dem Kloster Zwiefalten als auch etlichen<br />

Grafen als Mahl- und Sägewerk. Im Jahre 1859<br />

ging das Mühlgeschäft an die Familie Trost.<br />

Nachdem 2013 der Betrieb durch die Gebrüder<br />

Günter und Reiner Trost eingestellt wurde, erhielt<br />

die Mühle eine neue Bestimmung.<br />

Stimmungsvoller<br />

Unter dem Motto „gesund leben, schön<br />

Stimmungsvoller Adventsmarkt Adventsmarkt in der Alten<br />

schenken, einfach genießen“ der Säge<br />

hat Andrea Alten Trost Säge<br />

gemeinsam mit ihrem Onkel Günter einen<br />

familiären Ort der Begegnung, des Genusses<br />

und der Entspannung geschaffen. „Ich möchte<br />

das Schöne in den Dingen erkennbar und<br />

… Lebkuchen …<br />

sichtbar machen“, beschreibt Andrea Trost ihre<br />

… Lebkuchen …<br />

Motivation, neues Leben in die alten Mauern<br />

… Glühwein & Punsch …<br />

… Glühwein & Punsch …<br />

zu bringen. Und so schreibt sie die Geschichte<br />

der Mühle fort. Entstanden ist ein liebevoll<br />

… Heiße Rote …<br />

… Heiße Rote …<br />

eingerichteter Mühlenladen mit ausgewählten und Genießen.“ Hier ist reichlich Platz für<br />

… gemütliches Zusammensein …<br />

… gemütliches Zusammensein …<br />

Mühlenprodukten wie hochwertige Weizen-, kulturelle Ereignisse, romantische Feiern und<br />

Dinkel-, Roggenmehlen und mehr. „Sie erhal-<br />

Hochzeiten, aber auch Raum für individuelle<br />

er Alten Säge<br />

ventsmarkt<br />

arkt in der<br />

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Alten<br />

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Säge<br />

Alten Säge<br />

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Stimmungsvoller Nachtmarkt: Adventsmarkt in der Alten Säge<br />

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Freitag, 29.11. von 17.00 bis 22.00 Uhr<br />

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Nachtmarkt:<br />

Weitere Termine:<br />

Fr, 29.11. von 17.00–22.00 Uhr<br />

… Lebkuchen Samstag, … 30.11. von 10.00 bis 14.00 Uhr<br />

… Glühwein Samstag, & Punsch … 07.12. von 10.00 Weitere bis Termine: 14.00 Uhr<br />

… Heiße Samstag, Rote … 14.12. von 10.00 Sa, 30.11. bis von 14.00 10.00–14.00 Uhr Uhr<br />

… gemütliches Zusammensein … Sa, 07.12. von 10.00–14.00 Uhr<br />

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Vertrauen sei ihr besonders wichtig, betont<br />

Andrea Trost. Dafür legt sie besonderen Wert<br />

auf eine gesunde, naturnahe und regionale Lebensmittelherstellung.<br />

Idyllisches Ambiente<br />

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eine Auswahl an hübschen Kleinigkeiten,<br />

die das Leben einfach schöner machen“, so<br />

Andrea Trost. Neben Naturkost, Tiernahrung,<br />

vielfältigen Geschenkkörben und gemütlichen<br />

Wohnaccessoires<br />

Mo–Fr 9–12.30<br />

setzt<br />

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14–18<br />

Trost<br />

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auch auf<br />

die Nutzung des alten Sägewerks mit seinem<br />

Sa 9–12.30 Uhr<br />

idyllischen Ambiente und Freisitz mitten am<br />

Mi Nachmittag geschlossen<br />

malerischen Mühlbach der Erms. „Ein wunderschöner<br />

Ort zum Feiern, Leben, Lachen<br />

Sa, 14.12. von 10.00–14.00 Uhr...lasst euch verzaubern!<br />

Familie<br />

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Trost<br />

Trost<br />

· Mühlstraße 2 · 72658<br />

T: 07123<br />

Bempflingen<br />

- 316 71<br />

T: 0 71 23 - 3 16 71 · F: 071 23 - 355 98<br />

Mühlstraße 2<br />

F: 07123 - 355 98<br />

Montag 72658 – Freitag Bempflingen 9 – 12.30 Uhr und www.trostmuehle.com<br />

14 – 18 Uhr<br />

Mittwochnachmittag geschlossen<br />

Samstag 9 – 12.30 Uhr<br />

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Ein Erlebnis ist auch das noch funktionsfähige<br />

Wasserrad, das der Umgebung zusätzliche<br />

Energie verschafft. „Die überschüssige Elektrizität<br />

wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist“,<br />

erklärt Andrea Trost. Mit viel Herz,<br />

Fingerspitzengefühl und ganz viel Leidenschaft<br />

hat sie ein wahres Kleinod geschaffen, das Zukunft<br />

hat. Auszeiten finden, Natur genießen<br />

und einfach mal aus dem Alltag entfliehen ist<br />

hier möglich, ganz gleich zu welcher Jahreszeit.<br />

Info:<br />

Das besondere Highlight: Ein stimmungsvoller<br />

Adventsmarkt mit gemütlichem Beisammensein<br />

bei Lebkuchen, Glühwein, Punsch und<br />

heißer Roter lädt bis zum 14. Dezember <strong>2019</strong><br />

samstags jeweils von 10 bis 14 Uhr in die Alten<br />

Säge ein. Mehr unter www.trostmuehle.com.<br />

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Stars of Christmas<br />

1. Dezember <strong>2019</strong> von 11.30 bis 16.30 Uhr<br />

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