2019/49 - Querfeldein

44 // Querfeldein.
zer dann zu dem gebuchten
Stellplatz hin. „Damit entfällt
der lästige Parkplatz-Suchverkehr.“
Eigene Firma
gegründet
Möglich sei auch, die
Parkzeit in der App zu verlängern
– wenn nicht schon
der nächste Kunde gebucht
hat. „Dann schlägt unsere
App den nächsten freien
Parkplatz in der Nähe vor“,
sagen die Entwickler. Und
wenn jemand völlig unberechtigt
den Parkplatz blockiert?
„Wir arbeiten mit Abschleppdiensten
zusammen,
die im Extremfall dann auch
das Auto entfernen würden.“
Ein wenig verdienen möchten
die beiden 18-Jährigen
an der Vermietung auch – 30
Prozent der Vermietungskosten
gehen an ihre eigene Firma
„semicolon-informatics“,
die sie schon vor zwei Jahren
gegründet haben. „Je mehr
Werbepartner wir finden,
umso mehr könnten wir mit
der Provision runtergehen“,
sagt Tim Hummel. Doch damit
nicht genug: „Wir wollen
// Die beiden Eninger Bruce Sharma und Tim Hummel (links) haben die „1-2-3-Parkplatz-frei“-App gemeinsam
entwickelt.
Foto: Norbert Leister
die kleine Bäckerei in der
Nähe oder Restaurants in
der Umgebung mit ins Boot
holen, die können dann werben
oder auch Gutscheine
verteilen“, betont Hummel.
„Interessant wäre die App
natürlich für die Betreiber
von Events und Messen“,
denken die beiden schon
weiter voraus, wenn sie etwa
im Stuttgarter Flughafenund
Messebereich Vermieter
finden würden. Irgendwann
könnten natürlich auch öffentliche
Parkplätze und
Parkhäuser aufgenommen
werden. „Langfristig wollen
wir auch Firmenparkplätze
mit aufnehmen – die stehen
doch eh zumeist an den Wochenenden
leer“, so Sharma.
„Da gibt es ein Riesenpotenzial.“
Kontakt mit der Stadt
Reutlingen haben die Jungs
auch schon aufgenommen,
„die fanden unsere Idee gut.“
Viel Anerkennung und einen
dritten Platz haben die
18-Jährigen auch schon gewonnen,
als sie ihre Idee bei
einem „Startup-bw-pitch“
vorstellten. Ob sie sich selbst
als Nerds bezeichnen würden?
Beide lachen. „Nein, ich
bin doch der typische Nicht-
Nerd“, sagt Tim Hummel. „Na
ja, vielleicht ein bisschen“,
ergänzt er nach kurzem
Überlegen. Doch Bruce Sharma
widerspricht: „Wir sitzen
ja nicht die ganze Zeit nur
vor dem Computer, sondern
müssen auch ganz viel organisieren,
telefonieren, besprechen,
Vorträge halten.“
Gedanke der
Nachhaltigkeit
Ach, eins noch: „Uns ist
ganz wichtig, dass wir mit
Edenproject kooperieren“,
sagt Bruce Sharma. „Jedes
Mal, wenn jemand über unsere
App einen Parkplatz
bucht, dann wird über unseren
Kooperationspartner
ein Baum gepflanzt.“ Der
Gedanke der Nachhaltigkeit
– „den haben nur wir in solch
einer App“.
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