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advantage Nr 1 März 2019

Vorteil in Wirtschaft und Leben

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A feines Mascherl<br />

Kevin Sager und Dominik Hucek setzen bei ihren Holzfliegen auf Individualität, Qualität und ansprechendes Design. Bei „Holzbua“<br />

ist jedes Produkt ein Unikat – vom Kirsch- bis zum Schwarznussholz dreht sich alles um Regionalität und Umweltfreundlichkeit.<br />

„Die Idee ist eigentlich aus einer Notsituation entstanden. Dominik<br />

war auf der Suche nach einer Fliege für eine Hochzeit und da kam<br />

uns kurzerhand die Idee, eine aus Holz zu fertigen“, erzählt Kevin<br />

Sager. Die beiden handwerksbegeisterten Kärntner starteten sofort<br />

mit den ersten Prototypen.<br />

Vom Holzstück zum Accessoire<br />

Die Herstellung einer Fliege dauert ungefähr vier Stunden. Jede<br />

Fliege wird per Hand gefertigt und ist damit zu 100 Prozent ein<br />

Unikat. Mittels Schablone wird ein Rohling gefertigt, der dann feingeschliffen<br />

wird – so verändert sich jedes Stück während der Herstellung<br />

einige Male, bis die beiden Kärntner zufrieden sind. In der<br />

Werkstatt darf es auch in Zukunft nicht um Massenproduktion<br />

gehen. „Jede Fliege soll mit Geduld und Sorgfalt gefertigt werden.<br />

Nur so kann man die Freude am Produkt aufrechterhalten. Wenn<br />

wir auf Quantität setzen, würde sich die Verbundenheit zu jedem<br />

Produkt in Luft auflösen“, so Dominik Hucek.<br />

—————————————<br />

„Wir können von Dank sprechen, in<br />

einer Generation aufgewachsen zu sein,<br />

die ihre Freizeit im Wald ohne Social<br />

Media verbringen konnte.“<br />

Kevin Sager<br />

—————————————<br />

Zeit für neues Umweltbewusstsein<br />

„Unser Planet wird immer mehr Müll überhäuft. Der Umgang mit<br />

Ressourcen wird immer mehr von Großkonzernen gesteuert – es ist<br />

wichtig, die persönliche Einstellung zu ändern und bewusst regional<br />

zu konsumieren“, sind sich Sager und Hucek einig. „In unserem Fall<br />

bedeutet Nachhaltigkeit, dass wir mit unserem Produkt ein Umdenken<br />

erzeugen wollen. Jede Fliege erzählt eine Geschichte, jeder kleinste<br />

Makel im Holz ist es wert, gesehen und getragen zu werden.“<br />

Rosentaler Persönlichkeit<br />

„Bis jetzt schaffen wir es, jedem Kunden seine Fliege persönlich zu<br />

übergeben. Das wird mit der Zeit immer schwieriger“, wissen die<br />

Rosentaler, die beide Vollzeit berufstätig sind. In nächster Zeit wird<br />

es die „Holzbua“-Fliegen bei verschiedenen Shops in Klagenfurt und<br />

Umgebung zu kaufen geben. Ansonsten kann man die Einzelstücke<br />

telefonisch, per Mail oder über die Homepage (www.holzbua.at)<br />

bestellen. „Glückliche Kunden sind wichtig – es ist uns ein Anliegen,<br />

dass unsere Fliegen mit Stolz getragen werden“, freut sich Sager.<br />

Tipp: Am 15. und 16. Juni sind die „Holzbuam“<br />

bei der Handwerksaustellung in Ferlach anzutreffen!<br />

Fotos: Eva Jobst<br />

Typ für Großes<br />

„Ich habe schon auf vielen Hochzeiten getanzt“, erzählt uns Jungunternehmer Hannes Piskernik im Interview.<br />

Und das hat einen Grund: Der Kärntner sprüht vor Ideen und hat zudem eine große Portion Mut, seine<br />

Projekte umzusetzen: Für die Zukunft, für uns.<br />

Aufgewachsen als Sohn eines Landwirts, wurde ihm der<br />

Bezug zu Natur und Region quasi in die Wiege gelegt.<br />

Früh arbeitet er am Hof seiner Familie mit und lernt die<br />

harte Arbeit kennen, die hinter dem Begriff „Landwirtschaft“<br />

steckt. In seiner Jugend beschreibt sich Hannes<br />

Piskernik als ein „ganz normaler Typ ohne wahre Ziele“.<br />

Das war ihm irgendwann nicht mehr genug: „Ich war<br />

stark übergewichtig und habe binnen weniger Monate<br />

35 Kilogramm abgenommen und begonnen, mich mit<br />

Network und Onlinemarketing zu beschäftigen“, erzählt<br />

der 23-jährige. „Dadurch habe ich neue Menschen<br />

Jungunternehmer Hannes Piskernik zögert nicht lange,<br />

seine grünen Ideen in die Tat umzusetzen. Foto: KK<br />

kennengelernt, die mich auf neue Ideen gebracht<br />

haben.“ Angefangen beim Vertrieb von Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

über Krypto-Währungen bis hin zu<br />

Dropshipping – das führte schließlich zur zündenden<br />

Idee: „Beim Dropshipping geht es darum, die Produkte<br />

verschiedener Händlern als Zwischenhändler zu vertreiben.<br />

Das muss doch auch für regionale Produkte möglich<br />

sein!“, erinnert sich Piskernik.<br />

„Spotter“: Gemeinsame Werte machen stark<br />

Mit seinem Projekt „Spotter“ will Hannes Piskernik den<br />

Zukunftsgeist von Unternehmern aus der Region verbinden.<br />

Mit der Plattform soll sich eine Gemeinschaft<br />

ergeben, die die gleichen Werte und Ziele verfolgt. Der<br />

Name „Spotter“ kommt nicht von irgendwo: Seit Jahren<br />

ist Sport ein großes Thema in Piskerniks Leben –<br />

„Spotter“ beschreibt in der Fitnessbranche denjenigen,<br />

der den Trainierenden absichert. Also: Eine Unterstützung<br />

für ansässige Betriebe und Menschen mit<br />

zukunfts trächtigen Ideen.<br />

„Die Vorratskammer“:<br />

Regionales für die Region<br />

Das zweite Projekt ließ nicht lange auf sich warten:<br />

„In Ferlach wurde ein Pächter für einen Shop gesucht.<br />

Ich habe die Chance einfach ergriffen“, erzählt der<br />

Kärntner. In der „Vorratskammer“ werden ab Ende April<br />

heimische Lebensmittel, Kunsthandwerk, saisonale<br />

Produkte und „gesunde Jausen“ angeboten. Denn regionale<br />

Lebensmittel, gesunde Ernährung und die Unterstützung<br />

heimischer Firmen liegen Hannes Piskernik am<br />

Herzen: „Die Großindustrie bestimmt die Wirtschaft<br />

unserer Regionen. Es geht nur um Import und Export,<br />

um Quantität, statt Qualität.“<br />

—————————————<br />

„Man kann profitabel<br />

wirtschaften, ohne Mensch<br />

und Natur zu schaden!“<br />

Hannes Piskernik<br />

—————————————<br />

Hannes Piskernik ist also ein Typ mit Weitblick. Den<br />

kritischen Blick in die Zukunft und das sofortige<br />

Handeln zugunsten aller sieht er als Aufgabe der jungen<br />

Generation. „Das System muss beginnen, sich zu<br />

drehen. Wir sind für die Veränderung verantwortlich.“<br />

Tipp:<br />

Eröffnung der<br />

„Die Vorratskammer<br />

–<br />

A Stück Rosental“<br />

am 27. April<br />

ab 10 Uhr im<br />

Schloss Ferlach<br />

Bis Ende April entsteht in Ferlach „Die Vorratskammer“ mit ihrem regionalen Sortiment. Foto: KK

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