<strong>#173</strong> | DEZ ’19 & JAN ’20 20 MUSIK DEINE FREUNDE Viele Eltern- oder Schulhofsprüche sind einfach geblieben“, so Nimscheck. «Und auch das Gefühl, ein Kind zu sein, ist das gleiche wie vor 30 Jahren.» Doch nicht nur Kinder, sondern auch deren Eltern finden sich auf «Helikopter» wieder – zum Beispiel, wenn es um «Elternvertreterwahl in der Kita» oder das «Kater vs. Vollrausch»-Gefühl frisch gebackener Eltern geht. «Die Eltern waren schon immer da, es ist inzwischen fast 50/50 auf unseren Shows», erklärt Nimscheck. «Warum sollten wir die Hälfte unseres Publikums ausschliessen? Deswegen gibt es auch immer ein paar Elternsongs.» Im Zweifel, das haben Deine Freunde inzwischen gemerkt, sind die Eltern vielleicht sogar die treueren Fans. Denn so cool die Musik von Deine Freunde auch ist – spätestens mit der Pubertät entwachsen die Kinder ihr und finden neue Vorbilder. «Tatsächlich trifft das die Eltern am härtesten», grinst Nimscheck. «Für uns ist es gar nicht so schlimm, denn es kommen ja neue Fans nach. Wir lesen aber immer wieder von Fan-Mamas, die auf Facebook übrigbleiben, alleine und abgeschlagen, weil ihre Kinder inzwischen weitergezogen sind zu RIN. Aber statt darüber traurig zu sein, freuen wir uns eher, dass wir Teil ihrer Kindheit sein durften.» Ob man zwangsläufig mehr Kind bleibt, wenn man sich permanent mit Kindermusik und -themen beschäftigt, wissen Deine Freunde selbst nicht so genau. «Ich kann aber sagen, dass es unheimlich viel Spass macht und für mich persönlich viel erfüllender ist, als wenn wir zum 30’000 Mal über unerfüllte Liebe singen würden“, sagt Sump. «Wir sind ja ständig auf der Suche nach neuen Themen. Das ist wahnsinnig erfrischend und künstlerisch auch herausfordernd.» Was sind denn die kindlichsten Züge, die Deine Freunde sich bewahrt haben? «Flos kindlichster Zug ist auf jeden Fall seine Krüschheit was Essen betrifft und Pauli wird super wütend, wenn er Hunger hat. Mein kindlichster Zug ist, dass ich innerhalb von einer Minute schlagartig müde werde und dann auch sofort ins Bett muss», verrät Nimscheck. «Eine Sache, die Kinder machen, haben wir uns aber auch antrainiert: Sachen, die uns stören, sprechen wir sofort an. Das gilt sowohl beruflich als auch persönlich. Weil es sonst nämlich zu Missverständnissen kommt. Wir können das nur empfehlen, es stärkt auf Dauer das Vertrauen.» Ein bisschen Kind bleiben ist also gar nicht so schlecht. Noch 4 Acts, für die wir eigentlich schon längst zu alt sind und trotzdem heimlich gerne hören Schlieremer Chind In den amerikanischen Ghettos entstand einst der Gangsta-Rap, das einzige Ghetto der Schweiz brachte dagegen den bekanntesten Kinderchor des Landes hervor. (Wir fürchten deine wütenden Leserbriefe nicht, Schlieren!) Seit 1957 trällern die Schlieremer Chind ihre Vorstadt-Hymnen und sind damit längst Teil der nationalen DNA geworden. Ihr musikalisches Hörspiel «Mir gönd in Zoo» ist dabei so was wie ihr «Appetite for Destruction» und sollte in jedem Schweizer Haushalt sein, selbst wenn dieser über keinen Plattenspieler verfügt. Heavysaurus Wie sagte schon in «Jurassic Park» der weise Dr. Ian Malcolm: «Headbanging, uh, finds a way». Oder so ähnlich. Wer also seinen Nachwuchs auf den ersten Besuch vom Wacken Open Air vorbereiten will, nimmt ihn am besten auf einen Gig von Heavysaurus mit. Nicht nur sehen die Kostüm-Dinos aus, als könnten sie die Teletubbies in einem Happs verdrücken, ihr früherzieherischer Symphonic Metal gibt auch musikalisch was her: Fürs Album «Rock’n’Rarrr» verteilten die Kollegen vom Metal Hammer immerhin vier von fünf Sternen. Devo 2.0 In Sachen schrulliger Coolness können es noch immer nur wenige Bands mit Devo aufnehmen, jene stilbildende New-Wave-Combo, die ab Ende der Siebziger Jahre Musikgeschichte mit Hits wie «Whip It» oder «Girl U Want» machte. Dass ihre Songs aber nicht nur für hippe 80s Kids funktionieren, sondern, nun ja, ganz normale Kids, beweisen Devo 2.0: Die für Walt Disney Records gecastete Teenieband nahm unter der Regie von Original-Devo deren Songs neu und kindgerecht auf. Das Projekt floppte zwar, putzig anzuhören ist es aber allemal. Rockabye Baby! Pop-Historie als Gute-Nacht-Geschichte: Die Album-Compilation-Reihe «Rockabye Baby!» verwandelt bekannte Rock- und Popsongs in instrumentale Schlaflieder. Das funktioniert mitunter überraschend gut – insbesondere dann, wenn der ausgewählte Künstler durchaus abwegig erscheint. So war die erste «Rockabye Baby!» mit der Musik von Coldplay noch keine allzu grosse Kunst, schliesslich nicken wir doch alle bei «Yellow» weg. Doch gibt es inzwischen auch Versionen für die Musik von Metallica, Tool, Iron Maiden und The Doors.
PRESENTED BY VOLBEAT NIGHTWISH BRING ME THE HORIZON DISTURBED HEAVEN SHALL BURN KILLSWITCH ENGAGE BABYMETAL OF MICE & MEN AGNOSTIC FRONT SKINDRED HOT WATER MUSIC THY ART IS MURDER AUGUST BURNS RED JINJER BETONTOD MOTIONLESS IN WHITE LAGWAGON BURY TOMORROW BOSTON MANOR I N T E R L A K E N 11. – 13. JUNI WWW.GREENFIELD FESTIVAL.CH