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RCKSTR Mag. #173

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MUSIK<br />

FAUX<br />

TALES<br />

PRÄSENTIERT<br />

EDM FÜR<br />

ALLE<br />

<strong>#173</strong> | DEZ ’19 & JAN ’20<br />

26<br />

Elektronische Musik kann so vielseitig sein wie sonst<br />

wenige andere Stilrichtungen. Das kann auch dazu verführen,<br />

einen eigenen Mix aus diversen Genres zu kreieren.<br />

Genau das macht Faux Tales mit seiner Musik.<br />

von Desirée Oberlin<br />

Gern würde man dem Berner Künstler ein Genre-Label zuordnen, aber irgendwie<br />

funktioniert es nicht. Ist es Ambient? Ist es Dubstep? Drum’n’Bass? Oder<br />

Musik für einen noch zu drehenden Film? Man kann den Sound, den Faux Tales<br />

schafft, nirgends klar einordnen - was dafür sorgt, dass man in seinen Tracks<br />

immer wieder Neues entdeckt.<br />

Die Macht der Internets<br />

Faux Tales aka Timo Loosli tüftelt schon eine ganze Weile an seinem Sound<br />

herum. Im Jahr 2014 erhielt er zum ersten Mal weltweit Aufmerksamkeit. Sein<br />

Track «Atlas» wurde kurzer Hand auf dem angesagten YouTube-Kanal «MrSuicideSheep»<br />

gefeatured, erlangte so mehrere Millionen Klicks und machte Timo<br />

Loosli zum ersten Mal ausserhalb der Schweiz bekannt. Nach zwei EPs und<br />

seinem Debütalbum vor vier Jahren lieferte Faux Tales nun im Oktober neue<br />

Tracks zum Schwelgen. «Hiraeth» nennt sich sein neustes Werk und lädt dazu<br />

ein, sich in dieser umtriebigen Welt nach hinten zu lehnen und einfach mal nur<br />

hinzuhören.<br />

Heimweh nach einem Zuhause, das man nie hatte<br />

Der Name «Hiraeth» erklärt einem auch schon die Grundstimmung des Albums:<br />

Das Wort kommt aus dem walisischen und kann streng genommen nicht wirklich<br />

übersetzt werden - es soll aber so viel bedeuten wie die Sehnsucht nach einem<br />

Zuhause, das nie wirklich so existiert hat. Mit Songtiteln wie «Home» oder<br />

«Farewell» widerspiegelt Faux Tales dieses sehnsüchtige Gefühl gleich doppelt.<br />

Wie dagegen das biblische Ungeheuer «Behemoth» sich einen Song auf dem<br />

Langspieler ergattert hat, bleibt das Geheimnis des Künstlers.<br />

Ambient mit analogem Touch<br />

Wer einen umfassenden Einblick in das Schaffen von Faux Tales haben will,<br />

macht am besten einen Abstecher auf sein Instagram-Profil. Neben wunderbaren<br />

Landschaftsbildern, die passende Covers zu seinen Tracks sein könnten,<br />

findet man kurze Videoclips von den Aufnahmen der einzelnen Songs. Nicht<br />

alles wird nur am Computer produziert: Viele Sound-Elemente entstehen bei<br />

Faux Tales organisch und verleihen der Musik einen eigenen Touch – sei es das<br />

Klavier, eine Gitarre, ein Cello oder eine Geige. Die Instrumente, die man raushört,<br />

werden nicht bloss am PC imitiert, sondern in Natura eingespielt und zu<br />

einer eigenen Klangwelt verpackt.<br />

AMBIENT-DUB<br />

FAUX TALES<br />

HIRAETH<br />

Wer behauptet, EDM sei langweilig,<br />

sollte sich wirklich dringend mal mit<br />

Faux Tales neuem Longplayer auseinandersetzen.<br />

Und auch gängige Vorurteile gegenüber Dubstep<br />

lassen sich mit dem neusten Werk des Berners ausgezeichnet<br />

abbauen. Denn durch die beseelten Ambient-Elemente in seiner<br />

Musik lässt dich der Soundtüftler immer wieder in eine eigene,<br />

fantastische Welt abdriften. (desi)<br />

Wwwwv<br />

Für Fans von: Four Tet, M83, Skrillex

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