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BERLINER KURIER, Dienstag, 10. Dezember 2019<br />
Emmanuel Macron,<br />
französischer<br />
Präsident,empfängt<br />
seinen ukrainischen<br />
Kollegen, Wolodymyr<br />
Selenskyj.<br />
Foto: Vincent Isorex/imago images<br />
NACHRICHTEN<br />
Verkehrschaos in Paris<br />
DieZeichen stehen auf Frieden<br />
Paris –Eswar ein Treffen im<br />
Zeichen des Friedens:<br />
Deutschlandund Frankreich<br />
haben gestern bei einem<br />
Treffen in Paris versucht,<br />
den gefährlichen Konflikt in<br />
der Ukraine zu entschärfen.<br />
Frankreichs Staatschef Emmanuel<br />
Macron und Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel<br />
kamen mit dem russischen<br />
Präsidenten Wladimir Putin<br />
und dessen ukrainischem<br />
Kollegen Wolodymyr Selenskyj<br />
im Élysée-Palast zusammen.<br />
Einen Gipfel dieser Art<br />
hatte es zuletzt vor gut drei<br />
Jahren in Berlin gegeben. In<br />
den ostukrainischen Regionen<br />
Donezk und Luhansk<br />
kämpfen ukrainische Regie-<br />
rungstruppen gegen prorussische<br />
Separatisten. Rund<br />
13 000 Menschen sind nach<br />
UN-Schätzung bisher umgekommen.<br />
Putin und Selenskyj<br />
trafen sich zum ersten<br />
Mal persönlich. Allein das<br />
wurde von den Gastgebern<br />
als Erfolg verbucht. Kiew<br />
will die Kontrolle über den<br />
ukrainisch-russischen<br />
In der Ukraine<br />
demonstrierten<br />
zeitgleich Tausende<br />
für den Frieden.<br />
Grenzabschnitt zurück, der<br />
von prorussischen Separatisten<br />
kontrolliertwird. Diese<br />
werden von Moskau<br />
unterstützt. Zudem fordert<br />
die Ukraine einen weiteren<br />
Gefangenenaustausch und<br />
den Waffenstillstand. Ein<br />
2015 ausgehandelter Friedensplan<br />
liegt seitdem auf<br />
Eis.<br />
Fotos: Panoramic/imago images, Efrem Lukatsky/AP<br />
Foto: R. Zensen/Imago Images<br />
Paris –Die anhaltenden<br />
Streiks gegen die Rentenreform<br />
haben im Pariser Großraum<br />
auch wieder Hunderte<br />
Kilometer Staus verursacht.<br />
Auch am Montag wurden die<br />
Pariser Metro und Vorstadtzüge<br />
wieder bestreikt –esist<br />
bereits der fünfte Tag in Folge,<br />
an dem es massive Störungen<br />
gibt.<br />
Terroristen abgeschoben<br />
Istanbul –Die Türkei hat elf<br />
angebliche Terroristen aus<br />
Frankreich in ihre Heimat<br />
abgeschoben. In einem<br />
Tweet des Innenministeriums<br />
war am Montagmorgen<br />
die Rede von französischen<br />
„Terroristenkämpfern“.<br />
Die Betroffenen sollen<br />
bereits im November gefasst<br />
worden sein.<br />
Scheuers CO 2 -Bilanz<br />
Berlin –Der Dienstwagen<br />
von Verkehrsminister Andreas<br />
Scheuer (CSU) ist laut<br />
Deutscher Umwelthilfe<br />
(DUH) im Bundeskabinett<br />
der mit dem höchsten realen<br />
CO 2- Ausstoß. Den niedrigsten<br />
CO 2 -Ausstoß hat der Wagen<br />
von Entwicklungsminister<br />
Gerd Müller (CSU).<br />
SPDundLinke baldvereint?<br />
Nach dem Parteitag derSozialdemokraten gibt es Gedankenspieleüber neueKoalitionen<br />
Berlin –Inder Linken ist eine<br />
Debatte über eine mögliche Fusion<br />
mit der SPD entbrannt.<br />
Grund ist der jüngste SPD-Parteitag,<br />
der mit Saskia Esken<br />
und Norbert Walter-Borjans<br />
neue Vorsitzende und eine linkere<br />
Agenda hervorbrachte.<br />
Der ehemalige Vorsitzende<br />
von SPD und Linkspartei, Oskar<br />
Lafontaine, hatte eine Fusion<br />
„wünschenswert“ genannt.<br />
Der einstige Linksparteivorsitzende<br />
Klaus Ernst sagte dem<br />
RedaktionsNetzwerk Deutschland<br />
(RND): „Man muss jetzt<br />
abwarten, ob die personelle<br />
Veränderung an der Spitze der<br />
SPD zu einer Änderung der<br />
praktischen Politik führt. Das<br />
ist das Entscheidende. Aber<br />
wenn die SPD tatsächlich die<br />
Interessen der abhängig Beschäftigten<br />
und der Rentner,<br />
also die soziale Frage, in den<br />
Mittelpunkt rückt, muss auch<br />
die Linke darüber nachdenken,<br />
in welcher Weise sie dann noch<br />
eigene Wählerschichten erreichen<br />
kann.“ Dann sei „perspektivisch<br />
eine gemeinsame starke<br />
Linke nötig“. Im Moment, fügte<br />
Ernst hinzu, „passiert ja Folgendes:<br />
DieLinke kommtnicht<br />
richtig vom Fleck. Und die SPD<br />
wird immerkleiner.“ Somit sei<br />
die Zeit für eine Fusion zwar<br />
nicht reif. „Aber perspektivisch<br />
halte ich sie nicht für ausgeschlossen,<br />
ja für wünschenswert.“<br />
Die frühere Linksfraktionschefin<br />
Sahra Wagenknecht<br />
sagte dem RND: „Aktuell kann<br />
sich jeder Linke eigentlich nur<br />
wünschen, dass die SPD sich<br />
wieder findet und wir einen<br />
echten und auch wieder stärkeren<br />
Bündnispartner für soziale<br />
Politik bekommen.“ Wenn das<br />
so komme, sei es gut. „Wenn<br />
nicht, erledigen sich alle weitergehenden<br />
Ideen ohnehin.“<br />
Die Linke war vor rund zehn<br />
Jahren als Reaktion auf die<br />
Agenda 2010 aus der PDS und<br />
der Wahlalternative Arbeit und<br />
soziale Gerechtigkeit (WASG)<br />
entstanden.<br />
Rüstungsexporte steigen<br />
Stockholm –Die führenden<br />
Rüstungskonzerne derErde<br />
habenihreweltweiten Waffenverkäufe<br />
im vergangenen<br />
Jahr um fast 5Prozent gesteigert.2018<br />
wurdenWaffen im<br />
Gesamtwertvon rund 380<br />
MilliardenEuroverkauft,wie<br />
das StockholmerFriedensforschungsinstitut<br />
Siprimitteilte.<br />
HöherePersonalkosten<br />
Gütersloh –Der geplante<br />
Rechtsanspruch auf einen<br />
Ganztagsplatz in der Grundschule<br />
wird einer Studie zufolge<br />
noch höhere Milliardenkosten<br />
verursachen als<br />
bisher kalkuliert. Laut Bertelsmannstiftung<br />
müsse zudem<br />
bei vielen Plätzen nachgerüstet<br />
werden.