DER BIEBRICHER, Nr. 337, Dezember 2019
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Besuche gegen die Einsamkeit<br />
– Die Gesundheitsseiten –<br />
Immer mehr Menschen leben<br />
im Alter allein, ihr Freundeskreis<br />
schrumpft oder ist nicht<br />
mehr mobil und selbst falls Kinder<br />
und Enkel vorhanden sind,<br />
wohnen diese häufig an einem<br />
anderen Ort. Treten zusätzlich<br />
noch körperliche Beeinträchtigungen<br />
auf, die das Verlassen<br />
der Wohnung erschweren, haben<br />
Senioren manchmal tagelang<br />
keinen Kontakt zu anderen<br />
Menschen. Ob Arztbesuche<br />
oder Einkäufe: Die einfachen<br />
Dinge des Lebens werden zu<br />
einer Herausforderung. Hinzu<br />
kommt: Die mangelnde Ansprache,<br />
der fehlende soziale Kontakt<br />
führen nicht selten zu depressiven<br />
Verstimmungen, die<br />
Einsamkeit kann zudem einen<br />
Mangel an Bewegung und Folgen<br />
wie Stürze mit sich bringen.<br />
Um all dem entgegenzuwirken,<br />
organisiert der Malteser<br />
Hilfsdienst in Wiesbaden seit<br />
längerem einen Besuchs- und<br />
Begleitungsdienst. Ehrenamtliche<br />
Helfer verpflichten sich<br />
dabei, einmal wöchentlich, mindestens<br />
jedoch alle 14 Tage einen<br />
Senior jeweils ein bis zwei<br />
Stunden zu besuchen oder zu<br />
begleiten. Die gemeinsamen<br />
Frohe<br />
Weihnachten!<br />
Ihr Pflegedienst Greulich wünscht<br />
frohe, friedliche, besinnliche<br />
Weihnachten!<br />
SUSANNE STAUß<br />
Unternehmungen reichen vom<br />
einfachen Gespräch über das<br />
Spielen von Gesellschaftsspielen<br />
oder Vorlesen bis zum Besuch<br />
von Theateraufführungen<br />
oder Kunstausstellungen. „Zwischen<br />
manchen Helfern und<br />
ihren Senioren entwickeln sich<br />
auch richtige Freundschaften“,<br />
erklärt Alexandra Knoll vom<br />
Besuchs- und Begleitungsdienst<br />
der Wiesbadener Malteser. Bei<br />
der Zeitauswahl sei man flexibel.<br />
„Wir haben Berufstätige im<br />
Helfer-Team, die ihre Senioren<br />
ausschließlich am Wochenende<br />
besuchen. Es ist auch ihre<br />
eigene Entscheidung, ob sie<br />
ihren Senior häufiger treffen<br />
möchten.“ Sollte sich nach den<br />
ersten Zusammenkünften herausstellen,<br />
dass die Chemie<br />
zwischen dem Helfer und dem<br />
Senior nicht stimmt, können die<br />
Partner selbstverständlich auch<br />
ausgetauscht werden.<br />
Anneliese Stumm (links) versteht sich prächtig mit ihrer<br />
Besucherin Maritta Tilp.<br />
PFLEGEDIENST<br />
GREULICH<br />
Die Pflege macht‘s.<br />
Straße der Republik 17-19<br />
65203 Wiesbaden<br />
Telefon 0611 - 30 23 80<br />
Telefax 0611 - 30 23 86<br />
info@pflegedienst-greulich.de<br />
www.pflegedienst-greulich.de<br />
Der Bedarf an ehrenamtlichen<br />
Helfern ist groß. „Sie sollten<br />
mindestens 18 Jahre alt sein“,<br />
erklärt Knoll. Für das Gespräch<br />
mit den Senioren sei ein bisschen<br />
Lebenserfahrung wünschenswert.<br />
Wer sich für diese<br />
ehrenamtliche Tätigkeit interessiert,<br />
wird von den Maltesern<br />
unterstützt, unter anderem<br />
auch in Form von Fortbildungsmaßnahmen<br />
und einem alle<br />
zwei Monate stattfindenden<br />
Helfertreffen.<br />
In Biebrich bietet das Nachbarschaftshaus<br />
seit vielen Jahren<br />
einen vergleichbaren Besuchsund<br />
Begleitungsdienst an. Hier<br />
werden alle sechs Wochen<br />
Gesprächskreise für die Ehrenamtler<br />
veranstaltet, in denen<br />
sie ihre Erlebnisse teilen und<br />
sich gegebenenfalls Rat holen<br />
können. Zweimal pro Halbjahr<br />
finden Coachings mit Sozialpädagogin<br />
Angelika Wust statt,<br />
die dabei unter anderem auf die<br />
individuellen Krankheitsbilder<br />
der besuchten Senioren eingeht<br />
und Tipps im Umgang damit<br />
gibt. Eine Ur-Biebricherin, die<br />
sich selbst rund 30 Jahre lang<br />
im Besuchsdienst engagierte<br />
und inzwischen seit drei Jahren<br />
zu den Besuchten zählt, ist Anneliese<br />
Stumm. Ihre Besucherin<br />
Maritta Tilp kommt einmal in<br />
der Woche zu der lebhaften<br />
98-Jährigen und lässt sich von<br />
ihr spannende Geschichten und<br />
Anekdoten aus dem Biebrich<br />
vor und nach dem Krieg bis in<br />
die heutige Zeit erzählen.<br />
Ansprechpartnerin für Interessenten,<br />
die sich ehrenamtlich<br />
beim Biebricher Senioren-Besuchsdienst<br />
engagieren möchten,<br />
ist Antonia Kimmling im<br />
Nachbarschaftshaus Biebrich,<br />
Telefon (0611) 9672120. Alexandra<br />
Knoll bei den Maltesern<br />
in Wiesbaden erreicht man unter<br />
Telefon (0611) 174108. (sst)<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / DEZEMBER <strong>2019</strong>