DER BIEBRICHER, Nr. 337, Dezember 2019
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Schülerinnen und Schüler der Diesterwegschule führen<br />
die Oper „Hänsel und Gretel“ auf<br />
ANJA BAUMGART-PIETSCH<br />
„Das jüngste Opernensemble<br />
der Welt“ – so kündigte<br />
es Tenor Stefan Lindemann<br />
an, seines Zeichens Chef der<br />
„JO! Jungen Oper“ aus Detmold.<br />
Sein Ensemble studiert<br />
mit Grundschulklassen in ganz<br />
Deutschland kindgerechte<br />
Opernadaptionen ein, meist<br />
sind dies jedoch dritte oder<br />
vierte Klassen. Die Diesterwegschule<br />
hatte das Projekt indes<br />
für ihre zweiten Klassen „eingekauft“:<br />
Und so war es eben<br />
tatsächlich eine der jüngsten<br />
Gruppen, die Lindemann und<br />
seine Sängerkollegen jemals<br />
betreut haben.<br />
Das Ergebnis des Opernworkshops,<br />
einer echten Premiere<br />
für die Grundschule in der<br />
Waldstraße, wurde Ende November<br />
den Eltern vorgeführt<br />
und konnte sich sehen lassen.<br />
„Hänsel und Gretel“ war die<br />
einstudierte Oper. Dafür hatten<br />
die Detmolder den Kindern<br />
schon im Vorfeld die Texte zum<br />
Auswendiglernen zukommen<br />
lassen. „Und dann klangen die<br />
Lieder schon tagelang durch die<br />
Schulflure“, schwärmte Schulleiterin<br />
Susanne Kies. „Das hat<br />
uns hier alle beflügelt“. Drei<br />
Tage lang – wie eine kleine Projektwoche<br />
– kamen die Sänger,<br />
neben Tenor Lindemann noch<br />
Bass-Bariton Alexander Schubert,<br />
der auch die Chorszenen<br />
einstudierte, und die Sopranistin<br />
Mira Gracyzk in die Diesterwegschule,<br />
brachten Kostüme<br />
und Szenenbild mit, um das<br />
Kinder der Diesterwegschule während der Aufführung.<br />
Stück in Gänze einzustudieren.<br />
88 Kinder der vier Klassen des<br />
2. Jahrganges waren insgesamt<br />
beteiligt. Es gab mehrere<br />
Hänsel und Gretel-Rollen,<br />
dazu einige „Bäume“, das<br />
Sand- und Taumännchen, die<br />
vierzehn „Waldengel“, die den<br />
Schlaf der im Wald verirrten<br />
Geschwister bewachen und<br />
natürlich auch eine böse Hexe.<br />
Die drei erwachsenen Sänger<br />
schlüpften ab und zu auch in<br />
die entsprechenden Rollen, trugen<br />
dazu die gleichen Kostüme<br />
und hielten die Kinder bei der<br />
Hand.<br />
„Hänsel und Gretel kannten<br />
nicht alle Kinder“, sagte Klassenlehrerin<br />
Simone Viehfeger.<br />
Da habe einiges vorbereitet<br />
werden müssen. Auch<br />
Operngesang sei vielen<br />
fremd gewesen, als die<br />
Musik zum ersten Mal<br />
vorgestellt wurde. Doch<br />
die Kinder fühlten sich in<br />
die ungewohnte Materie<br />
gut ein, was sicher auch<br />
durch die einfühlsame<br />
und kindgerechte Betreuung<br />
des Sängerteams der<br />
Jungen Oper kam. Sie<br />
hatten den Kindern gut<br />
gezeigt, worauf es ankam<br />
und das Stück auch<br />
gut auf die Gegebenheiten<br />
angepasst: Da waren<br />
auch lustige Einsprengsel<br />
dabei wie drei Bäume, die<br />
ihre Kommentare zum Geschehen<br />
im Wald immer wieder unterbringen<br />
konnten. Oder das<br />
Taumännchen, das die Kinder<br />
morgens weckt – mit einer gefüllten<br />
Blumenspritze, was natürlich<br />
für viele Lacher sorgte.<br />
Der Chor der Kinder hatte bei<br />
den bekannten Volksliedern<br />
„Ein Männlein steht im Walde“<br />
oder „Brüderchen, komm tanz<br />
mit mir“ schwungvolle Einsätze.<br />
„Die Förderung von Musikkultur<br />
bei Kindern ist ein unverzichtbares<br />
Element moderner<br />
Bildung. Musik – Oper – tut<br />
Kindern gut und stärkt Sinne,<br />
Geist und Persönlichkeit“, so<br />
die Intention der Jungen Oper.<br />
Intensive Musikerziehung wirke<br />
sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit,<br />
das soziale Verhalten<br />
und das Gemeinschaftsgefühl<br />
unter Kindern aus. Die<br />
Aufführung ließ auch vermuten,<br />
dass diese Ziele erreicht<br />
wurden.<br />
Theatererfahrungen können<br />
die Kinder gleich weiter sammeln:<br />
„Wir gehen demnächst<br />
ins Weihnachtsmärchen im<br />
Staatstheater“, berichtete Lehrerin<br />
Simone Viehfeger. Und<br />
auch „Hänsel und Gretel“ steht<br />
auf dem Spielplan – vielleicht<br />
motiviert das eine oder andere<br />
Kind seine Familie ja zum<br />
Besuch. Opernpublikum muss<br />
heute halt kreativ „erarbeitet“<br />
werden.<br />
(art)<br />
Wir wünschen allen eine frohe<br />
Weihnachtszeit und einen guten<br />
Rutsch ins Jahr 2020!<br />
Wir wünschen unseren Kunden<br />
frohe Weihnachten und<br />
einen guten Rutsch ins neue Jahr!<br />
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