DER BIEBRICHER, Nr. 337, Dezember 2019

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Jubiläum in der Hauptkirche: Zehn Jahre Daniel-Honsack-Konzertreihe Vor zehn Jahren starb der Wiesbadener Journalist und Kulturorganisator Daniel Honsack im Alter von nur 33 Jahren. Er war der „Erfinder“ der Biebricher Rathauskonzerte, denn er sah eines Tages den Flügel in der Biebricher Ortsverwaltung und fand es schade, dass dieser nur selten gespielt wurde. Er fragte den damaligen Verwaltungsstellenleiter Hans Groth, ob man hier nicht auch kleine Konzerte veranstalten könne. Groth gefiel die Idee und Daniel Honsack ließ seine Kontakte zur Mainzer Musikhochschule spielen, engagierte junge Musiker, die sich über die Auftrittsgelegenheit freuten. Zwei Konzerte hat er noch selbst miterlebt. Nach seinem Tod waren sich seine Lebensgefährtin Sandra Wintermeyer und seine Freunde sich schnell einig, dass die Konzertreihe zum Gedenken an den Musikliebhaber weitergeführt werden sollte. Sandra Wintermeyer teilt sich seither die Organisation mit der renommierten Saxophonistin Steph Winzen. Diese verfügt ebenfalls über hervorragende Kontakte zu jungen Musikern und so sind in der Biebricher Ortsverwaltung seit 2010 schon die ungewöhnlichsten Konzerte erklungen. Nun gab es zum zehnjährigen Jubiläum der Konzertreihe – und gleichzeitig zum 10. Todestag seines Namensgebers – ein besonderes Konzert mit neun Musikern und Musikerinnen, die alle schon einmal in der Reihe gespielt hatten. Besonders war auch der Ort: die Biebricher Hauptkirche. Und die Spenden des Publikums sowie eine großzügige Spende des Ortsbeirats gingen an die Mainzer Palliativstiftung, die die Palliativstation der Universitätsklinik unterstützt. Deren Leiter, Professor Martin Weber, stellte kurz die Arbeit der Station unter der Maxime „Leben mit Würde bis zuletzt“ vor und erinnerte an Daniel Honsack, der 2009 auf dieser Station verstorben war. Der Leiter der Ortsverwaltung Biebrich, Detlev Esser (rechts), dankt den Mitwirkenden des Jubiläumskonzerts der Daniel-Honsack-Konzertreihe. Das musikalische Programm des Abends war sehr interessant zusammengestellt. Fagottistin Heike Städter begann mit einem eindringlichen Totengebet, dem „Kaddisch“ von Maurice Ravel, das sonst für Singstimme gesetzt ist. Mit Erland von Kochs „Cantilena“ entführte sie in die Weite Schwedens. Drei Eigenkompositionen spielte der Gitarrist Alex Litau, die Stimmungen von Melancholie bis Country-Feeling enthielten. Litau und die Saxophonistin Steph Winzen bilden auch das Duo ChordAer, das jazzigstimmungsvolle eigene Werke spielte. Ein Höhepunkt des Konzertes war die Duo-Sonate für Harfe und Flöte des Filmkomponisten Nino Rota. Ihr zweites Stück, „Narthex“ von Bernard Andrés, zeigte spektakulär, was man mit den Instrumenten noch so alles machen kann. Publikumsliebling Victor Pribylov brillierte auf seinem Bajan mit Stücken von Bach, Vivaldi und einem russischen Volkslied sowie dem Dauerbrenner „Säbeltanz“ von Khatschaturjan. Ein weiteres junges Duo, Benjamin Diehn und Elisabeth Müller mit Gitarre und Flöte war südamerikanisch unterwegs, bevor das eher sperrig klingende, aber virtuos gespielte Bläsertrio von Ernst Lothar von Knorr mit Steph Winzen, Heike Städter und dem Trompeter Peter Majer den Abend beschloss. ANJA BAUMGART-PIETSCH Ortsvorsteher Kuno Hahn dankte dem Team der Ortsverwaltung, die in den vergangenen zehn Jahren stets für angenehmes Ambiente bei den Konzerten gesorgt haben und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Konzertreihe weitergehen möge – ganz sicher ist das jedoch noch nicht. (art) Wir wünschen unseren Kunden und Freunden ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! wie gesegnetes Weihnachtfest .. und ein gutes neues Jahr! : wilhelm-tropp-straße 15 65203 wiesbaden-biebrich tel. 0611 - 690 72 76 fax. 0611 - 690 72 62 druckerei und verlag seit 1882 e.K. 24 DER BIEBRICHER / DEZEMBER 2019
Schülerinnen und Schüler der Diesterwegschule führen die Oper „Hänsel und Gretel“ auf ANJA BAUMGART-PIETSCH „Das jüngste Opernensemble der Welt“ – so kündigte es Tenor Stefan Lindemann an, seines Zeichens Chef der „JO! Jungen Oper“ aus Detmold. Sein Ensemble studiert mit Grundschulklassen in ganz Deutschland kindgerechte Opernadaptionen ein, meist sind dies jedoch dritte oder vierte Klassen. Die Diesterwegschule hatte das Projekt indes für ihre zweiten Klassen „eingekauft“: Und so war es eben tatsächlich eine der jüngsten Gruppen, die Lindemann und seine Sängerkollegen jemals betreut haben. Das Ergebnis des Opernworkshops, einer echten Premiere für die Grundschule in der Waldstraße, wurde Ende November den Eltern vorgeführt und konnte sich sehen lassen. „Hänsel und Gretel“ war die einstudierte Oper. Dafür hatten die Detmolder den Kindern schon im Vorfeld die Texte zum Auswendiglernen zukommen lassen. „Und dann klangen die Lieder schon tagelang durch die Schulflure“, schwärmte Schulleiterin Susanne Kies. „Das hat uns hier alle beflügelt“. Drei Tage lang – wie eine kleine Projektwoche – kamen die Sänger, neben Tenor Lindemann noch Bass-Bariton Alexander Schubert, der auch die Chorszenen einstudierte, und die Sopranistin Mira Gracyzk in die Diesterwegschule, brachten Kostüme und Szenenbild mit, um das Kinder der Diesterwegschule während der Aufführung. Stück in Gänze einzustudieren. 88 Kinder der vier Klassen des 2. Jahrganges waren insgesamt beteiligt. Es gab mehrere Hänsel und Gretel-Rollen, dazu einige „Bäume“, das Sand- und Taumännchen, die vierzehn „Waldengel“, die den Schlaf der im Wald verirrten Geschwister bewachen und natürlich auch eine böse Hexe. Die drei erwachsenen Sänger schlüpften ab und zu auch in die entsprechenden Rollen, trugen dazu die gleichen Kostüme und hielten die Kinder bei der Hand. „Hänsel und Gretel kannten nicht alle Kinder“, sagte Klassenlehrerin Simone Viehfeger. Da habe einiges vorbereitet werden müssen. Auch Operngesang sei vielen fremd gewesen, als die Musik zum ersten Mal vorgestellt wurde. Doch die Kinder fühlten sich in die ungewohnte Materie gut ein, was sicher auch durch die einfühlsame und kindgerechte Betreuung des Sängerteams der Jungen Oper kam. Sie hatten den Kindern gut gezeigt, worauf es ankam und das Stück auch gut auf die Gegebenheiten angepasst: Da waren auch lustige Einsprengsel dabei wie drei Bäume, die ihre Kommentare zum Geschehen im Wald immer wieder unterbringen konnten. Oder das Taumännchen, das die Kinder morgens weckt – mit einer gefüllten Blumenspritze, was natürlich für viele Lacher sorgte. Der Chor der Kinder hatte bei den bekannten Volksliedern „Ein Männlein steht im Walde“ oder „Brüderchen, komm tanz mit mir“ schwungvolle Einsätze. „Die Förderung von Musikkultur bei Kindern ist ein unverzichtbares Element moderner Bildung. Musik – Oper – tut Kindern gut und stärkt Sinne, Geist und Persönlichkeit“, so die Intention der Jungen Oper. Intensive Musikerziehung wirke sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit, das soziale Verhalten und das Gemeinschaftsgefühl unter Kindern aus. Die Aufführung ließ auch vermuten, dass diese Ziele erreicht wurden. Theatererfahrungen können die Kinder gleich weiter sammeln: „Wir gehen demnächst ins Weihnachtsmärchen im Staatstheater“, berichtete Lehrerin Simone Viehfeger. Und auch „Hänsel und Gretel“ steht auf dem Spielplan – vielleicht motiviert das eine oder andere Kind seine Familie ja zum Besuch. Opernpublikum muss heute halt kreativ „erarbeitet“ werden. (art) Wir wünschen allen eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Jahr 2020! Wir wünschen unseren Kunden frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Straße der Republik 12 · 65203 Wiesbaden Tel./ Fax 0611.69 41 78 · info@LotzOptik.de · www.LotzOptik.de Öffnungszeiten: Rathausstraße Mo. - Fr. 789 bis 18 Telefon Uhr · Sa. 9 bis 15 Uhr · Sonn- + Feiertage Ruhetag Inhaber Giacomo Liguori Ab dem 16. Januar 2020 jeden Donnerstag von 18 bis 22 Uhr mit leckeren Drinks Rathausstraße 78 65203 Wiesbaden Telefon 0611 16876090 DER BIEBRICHER / DEZEMBER 2019 25
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