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10 BERLIN BERLINERKURIER,Sonnabend, 14. Dezember 2019<br />
Ein Fall fürsGericht:<br />
Rafal S. (44)stahl<br />
49 Überraschungseier.<br />
Rafal S. klaute 49 Ü-Eier<br />
Moabit – Ach, du dickes Ei: 49<br />
Überraschungseier sackte<br />
Rafal S. ein, schlich sich mit<br />
süßer Beute aus einem Supermarkt.<br />
Kurz vor Ostern<br />
geklaut, kurz vor Weihnachten<br />
die böse Überraschung:<br />
Er muss in den Knast.<br />
Fünf Kinder hat der Mann mit<br />
Zopf. Für die lieben Kleinen allerdings<br />
waren die kultigen<br />
SeineÜberraschung:1Jahr,9MonateKnast!<br />
Schoko-Eier nicht gedacht. Der<br />
Dieb: „Die wollte ich verkaufen.<br />
Jemand hatte bei mir bestellt.“<br />
Gezielter Schoko-Klau für<br />
krumme Geschäfte? Die Richterin<br />
erstaunt: „Gehen denn Ü-<br />
Eier so gut?“ S. deutete kurz an:<br />
„In Spätis und so ...“<br />
Mit einem Mädchen war er<br />
unterwegs, als es am 3. April<br />
zum Klau bei Penny in der Residenzstraße<br />
(Reinickendorf)<br />
kam. 49 Ü-Eier für 31,60 Euro<br />
wanderten in eine Tasche.<br />
Frech marschierte S. an der<br />
Kasse vorbei. Ein Mitarbeiter<br />
sprach ihn an. Er holte aus.<br />
Erst stieß er den Verfolger<br />
weg, drosch dann mit der Faust<br />
zu, traf den Mann am Oberkörper.<br />
Dann warf er die Tasche<br />
mit der leckeren Beute ab, um<br />
besser kämpfen zu können.<br />
Kein Spiel, kein Spaß, keine<br />
Schokolade: Am Ende rannte er<br />
ohne Ü-Eier weg. Bilder einer<br />
Überwachungskamera aber<br />
führten die Ermittler zu S., der<br />
seit Jahren polizeibekannt ist –<br />
27 Eintragungen lang ist sein<br />
Bundeszentralregister.<br />
Weil er die geklauten Ü-Eier<br />
mit Faustgewalt verteidigen<br />
wollte, lautet die Anklage auf<br />
räuberischen Diebstahl und<br />
Körperverletzung. Außerdem<br />
musste sich Rafal S. für einen<br />
Einbruch in ein Auto verantworten.<br />
Lautsprecher und Radio<br />
hatte er mitgehen lassen.<br />
Der Eier-Dieb gestand, schob<br />
es auf Drogen: „Ich brauchte<br />
Geld, um meinen Konsum zu finanzieren.“<br />
Jetzt wolle er eine<br />
Therapie beginnen. Bewährung<br />
war nicht drin: Gesamtstrafe<br />
von einem Jahr und neun<br />
Monaten Gefängnis. KE.<br />
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Für 358Mio.: Berlin kauft<br />
weitereGSW-Häuser zurück<br />
Berlin –Berlins größtes kommunales<br />
Wohnungsunternehmen<br />
Degewo kauft dem umstrittenen<br />
Konzern Deutsche<br />
Wohnen 2142 Wohnungen<br />
und 33 Gewerbeeinheiten in<br />
Lichterfelde, Spandau und<br />
Schöneberg ab. Bei den Liegenschaften<br />
handelt es sich<br />
um drei Wohnquartiere mit<br />
564 bis 930 Wohnungen, die<br />
zwischen 1975 bis 1993 errichtet<br />
wurden. Etwa 80 Prozent<br />
der Wohneinheiten sind geförderter<br />
Wohnungsbau.<br />
Kaufpreis: 358 Millionen Euro.<br />
Die Wohnungen gehörten<br />
einst der landeseigenen Gesellschaft<br />
GSW, später sind sie<br />
privatisiert worden. Die damalige<br />
rot-rote Regierung<br />
stand wegen des großen Haushaltsdefizits<br />
unter Druck und<br />
verkaufte Landesvermögen.<br />
Nun sollen die Wohnungen<br />
mit dem Kauf wieder kommunales<br />
Eigentum werden, um in<br />
Berlin sozialverträgliche Mieten<br />
zu garantieren. Ab Herbst<br />
2020 sollen sie bis Anfang<br />
2021 schrittweise in den Besitz<br />
der Degewo übergehen.<br />
Für die Bewohner wird die<br />
Veräußerung ihrer Wohnungen<br />
keine Auswirkungen auf<br />
die Mietverhältnisse haben,<br />
hieß es. Erst im September<br />
war bekannt geworden, dass<br />
die Wohnungsbaugesellschaft<br />
Gewobag fast 6000 Wohnungen<br />
in Spandau und Reinickendorf<br />
für 920 Millionen<br />
Euro von der Ado Properties<br />
erworben hat. MRE