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Land & Leben Ausgabe Januar 2020

Das Regionalmagazin für den gesamten Bereich in den Landkreisen Rotenburg Wümme, Osterholz-Scharmbeck und drumherum, mit Veranstaltungskalender und ganz vielen interessanten und unterhaltsamen Beiträgen.

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REGIONALE BERICHTE<br />

BONPFLICHT <strong>2020</strong><br />

Kein Bonbon für den Mittelstand<br />

Am 1. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> ist es soweit:<br />

Mit dem Inkrafttreten der Belegausgabepflicht<br />

muss für jeden<br />

Kauf auch ein Beleg ausgegeben<br />

werden. Also für jedes Brötchen,<br />

jedes Bonbon und jedes Eis. Gegen<br />

den begleitenden Mehraufwand<br />

laufen verschiedene Verbände<br />

Sturm – allein im Bäckerhandwerk<br />

sind über 11.000 Betriebe mit insgesamt<br />

61.000 Verkaufsstellen davon<br />

betroffen. Kurzum: Der Mittelstand<br />

ist nicht begeistert. Was<br />

ist da los?<br />

Italienische Verhältnisse?<br />

Der Grund für die Gesetzesänderung<br />

ist der Schutz vor Steuerhinterziehung<br />

– der Gesetzgeber<br />

erhofft sich dadurch mehr Transparenz<br />

bei der Erfassung von<br />

Transaktionen. Hierbei ist Deutschland<br />

übrigens ganz ungewohnt<br />

nicht der Vorreiter, denn in Italien<br />

ist ein Bon bereits seit 1997 verpflichtend.<br />

Hier muss der Kunde<br />

sogar auf einen Beleg bestehen<br />

und diesen in einem Umkreis von<br />

100 Metern bei sich tragen. Es<br />

kann sogar passieren, dass man<br />

auf der Straße von Beamten der<br />

Guardia di Finanza auf den Bon für<br />

einen gekauften Espresso oder<br />

eine Flasche Wasser angesprochen<br />

wird. Wird man ohne Bon erwischt,<br />

werden Bußgelder<br />

wegen Steuerhinterziehung<br />

fällig.<br />

Mehrausgaben durch<br />

Bonausgaben?<br />

Alleine im Bäckerhandwerk sieht<br />

der Bäcker-Verband für Unternehmen<br />

mit 50 Verkaufsstellen jährliche<br />

Papier-Mehrkosten im fünfstelligen<br />

Bereich voraus. Gerade<br />

in Zeiten ökologischer Nachhaltigkeit<br />

eigentlich keine zukunftsweisende<br />

Maßnahme. Dabei gibt es<br />

durchaus Alternativen – wenngleich<br />

diese gerade für die Bäckerei<br />

um die Ecke schwer praktikabel<br />

sind: Der Beleg muss nämlich nicht<br />

zwangsläufig im Papierformat ausgegeben<br />

werden, wie das Bundesfinanzministerium<br />

laut Frankfurter<br />

Allgemeine informiert. Die<br />

Gesetzesänderung sei bewusst<br />

„technologieneutral“ gehalten, sodass<br />

sowohl elektronische als auch<br />

Belege in Papierform rechtlich zulässig<br />

sind. Gibt es also in Zukunft<br />

eine E-Mail mit dem Brötchen-Beleg?<br />

Wohl kaum.<br />

zeichnungssysteme wie beispielsweise<br />

Kassensysteme und iPad-<br />

Kassen. Für die gute alte, offene<br />

Ladenkasse gibt es derzeit keine<br />

Belegausgabeverpflichtung. Das<br />

Dumme ist nur, dass diese Vorgehensweise<br />

nicht zukunftsfähig<br />

ist. Zudem haben moderne Kassensysteme<br />

immense Vorteile in<br />

Fortschritt durch Rückschritt?<br />

Die Ironie: Glück haben vorläufig<br />

die traditionsbewussten Verkäufer.<br />

Die Belegausgabepflicht gilt<br />

nämlich nur für elektronische Aufder<br />

Verwaltung der Einnahmen,<br />

dem Einkauf und auch<br />

dem Vertrieb. Es bleibt also<br />

nur zu hoffen, dass man einen<br />

Weg finden wird, den Mittelstand<br />

nicht unnötig zu belasten –<br />

denn Belas tungen gibt es schon<br />

genug.<br />

Entlastungen bieten beispielsweise<br />

die Finanzierungsmöglichkeiten<br />

aus dem Hause abcfinance –<br />

und das seit über 40 Jahren. Leasing,<br />

Factoring und Absatzfinanzierung<br />

auf Augenhöhe, mit Blick<br />

in die Zukunft und immer mit Beleg<br />

(www.abcfinance.de). (af)<br />

ZEVEN<br />

Altbremer Straße 12 • Telefon 0 42 81-22 47<br />

Bahnhofstraße 50 • Telefon 0 42 81-98 42 91<br />

SELSINGEN<br />

Hauptstraße 28 • Telefon 0 42 84-84 20<br />

DER KRANICH – EIN BESONDERER VOGEL<br />

Vor einigen Jahren noch war es etwas Besonderes, einen Kranich zu sehen, inzwischen<br />

gehören sie zum festen Bestandteil unserer heimischen Natur.<br />

Wer in den Wintermonaten zwischen<br />

Zeven, Bremervörde, Harsefeld,<br />

Kutenholz oder den großen<br />

Moorgebieten unserer Region unterwegs<br />

ist, kann große Gruppen<br />

auf den abgeernteten Maisfeldern<br />

beobachten – jedoch nur von weitem,<br />

sobald ein Mensch sich nähert,<br />

stoßen sie ihre trompetenartigen<br />

Warnrufe aus und steigen<br />

auf. Man sollte sich deshalb den<br />

Tieren nicht nähern, denn jedes<br />

Aufscheuchen verbraucht Energie,<br />

die die Zugvögel dringend für ihren<br />

Weiterflug benötigen.<br />

Kraniche haben verschiedene Rufe,<br />

die ihr Sozialverhalten prägen. Die<br />

bekannten, eindrucksvoll lauten<br />

trompetenartigen Rufe sind am<br />

häufigsten zu hören, doch die Duettrufe<br />

sind vielleicht sogar noch<br />

interessanter. Hiermit bilden die<br />

Tiere Tonfolgen, die sehr individuell<br />

sein können und in vielerlei<br />

Hinsicht der Kommunikation in der<br />

Gruppe dienen.<br />

In Deutschland leben rund 9000<br />

Brutpaare, im Herbst kommen<br />

riesige Gruppen aus Skandinavien<br />

dazu. Im <strong>Land</strong>kreis Rotenburg lassen<br />

sich die Tiere vor allem im<br />

Tister Bauernmoor bei Sittensen<br />

beobachten, wo sie ihre Übernachtungsplätze<br />

haben und es Beobachtungsstände<br />

für Ausflügler gibt.<br />

(sb)<br />

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