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Land & Leben Ausgabe Januar 2020

Das Regionalmagazin für den gesamten Bereich in den Landkreisen Rotenburg Wümme, Osterholz-Scharmbeck und drumherum, mit Veranstaltungskalender und ganz vielen interessanten und unterhaltsamen Beiträgen.

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HOHE STROMPREISE<br />

Steigende Strompreise auch durch immer höhere Steuern<br />

JOBS | STEUERN | FINANZEN | RUND UMS HAUS<br />

Strom – großer Anteil an Steuern, Abgaben und Umlagen sorgen in Deutschland für einen der höchs ten Strompreise in der EU.<br />

Die Preise steigen, die Verbraucher<br />

sind verärgert. Oft ernten<br />

die Stromversorger den Unmut<br />

für die hohen Preise. Mit optimierten<br />

Beschaffungsstrategien<br />

sind die Versorger auch in Zeiten<br />

steigender Preise an den Handelsmärkten<br />

darauf bedacht, ihren<br />

Kunden faire Preise anzubieten.<br />

Doch ihr Einfluss ist stark<br />

begrenzt, denn die Stromerzeugung<br />

macht nicht einmal ein<br />

Viertel des Strompreises aus. Ein<br />

weiteres Viertel entfällt auf die<br />

Netzentgelte.<br />

Den größten Anteil am Strompreis<br />

haben mit mehr als die<br />

Hälfte die Steuern, Abgaben und<br />

Umlagen, wie z. B. die EEG-Umlage<br />

oder die Umlage für abschaltbare<br />

Lasten. Sie steigen in<br />

Summe auch <strong>2020</strong> an.<br />

Über 50 Prozent staatlicher Anteil<br />

am Strompreis – dies macht deutlich,<br />

wo der Handlungsbedarf bei<br />

den Strompreisen liegt, um die<br />

Verbraucher künftig zu entlasten.<br />

Der Bundesverband der Energieund<br />

Wasserwirtschaft (BDEW) fordert<br />

seit langem, die hohen<br />

staatlichen Belastungen auf den<br />

Strompreis zu senken. So könnten<br />

die Kunden allein durch eine<br />

drastische Senkung der Stromsteuer<br />

um etwa 2 Cent je Kilowattstunde<br />

entlastet werden.<br />

Dies würde die aktuellen Preissteigerungen<br />

in vielen Fällen<br />

mehr als ausgleichen.<br />

Die von der Bundesregierung im<br />

Rahmen des Klimapakets geplante<br />

Senkung der Umlage für Erneuerbare<br />

Energien um gerade<br />

einmal 0,25 Cent ab 2021 wird<br />

dagegen wirkungslos bleiben, so<br />

der BDEW.<br />

Ein weiterer Schritt, der eine<br />

deutliche Entlastung bringen würde,<br />

wäre die Senkung der Mehrwertsteuer<br />

von derzeit 19 Prozent<br />

auf den reduzierten Mehrwertsteuersatz<br />

von 7 Prozent, der für<br />

„Güter von lebensnotwendigem<br />

Bedarf“ vorgesehen ist. Dass es<br />

sich bei Strom genau darum handelt,<br />

ist zweifelsfrei. Besonders<br />

kurios und ärgerlich für die Verbraucher<br />

ist, dass Strom doppelt<br />

besteuert wird. Denn die Mehrwertsteuer<br />

wird auf den gesamten<br />

Energiepreis, so eben auch<br />

auf den Anteil der Stromsteuer,<br />

aufgeschlagen.<br />

Bei der Auswahl des passenden<br />

Stromtarifs zählt für viele Verbraucher<br />

gerade in Zeiten steigender<br />

Stromkosten ausschließlich<br />

der Preis. Aber nicht nur der<br />

Preis sollte ausschlaggebend für<br />

die Wahl des Tarifs sein, auch der<br />

Versorger und die Vertragsbedingungen.<br />

Die Verbraucherzentrale<br />

betont unter anderem die Wichtigkeit<br />

von kurzen Laufzeiten und<br />

Kündigungsfristen.<br />

Außerdem solle man sich nicht<br />

von Prämienangeboten blenden<br />

lassen, denn man zahle dafür in<br />

der Regel einen viel höheren<br />

Grundpreis. Wer sich bei seiner<br />

Wahl für einen Ökostrom-Tarif<br />

entscheidet, trägt mit seinem<br />

Strombezug zum Klimaschutz bei.<br />

Kommunale Versorger fördern<br />

den Klimaschutz vor Ort oftmals<br />

zusätzlich. Dass es sich lohnt,<br />

kommunalen Versorgern zu vertrauen,<br />

zeigt auch die steigende<br />

Zahl der Insolvenzen von sogenannten<br />

„Billiganbietern“. Stadtwerke<br />

und andere kommunale<br />

Unternehmen haben ein geringes<br />

Insolvenz risiko, so Stiftung Warentest.<br />

Wer auf Nummer sicher<br />

gehen möchte, wähle einen<br />

kommunalen Anbieter. (pr)<br />

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