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Land & Leben Ausgabe Januar 2020

Das Regionalmagazin für den gesamten Bereich in den Landkreisen Rotenburg Wümme, Osterholz-Scharmbeck und drumherum, mit Veranstaltungskalender und ganz vielen interessanten und unterhaltsamen Beiträgen.

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KULTUR | VERANSTALTUNGEN | KOLUMNE<br />

„MÖRDERISCHE PSYCHOSPIELE“ IN ZEVEN<br />

Spannender Regionalkrimi ist im Wohnmobil entstanden<br />

Sabine Bruns aus Anderlingen-<br />

Fehrenbruch schreibt seit vielen<br />

Jahren unter Pseudonymen romantische<br />

und erotische Romane<br />

für Frauen. Im <strong>Januar</strong> erscheint ihr<br />

erster Krimi im Bremer Franzius<br />

Verlag.<br />

Als Hauptpersonen agieren der<br />

Reporter Mark Hansen, ehemaliger<br />

desillusionierter Bulle aus<br />

Hamburg, und Elisabeth (Lissy)<br />

Wilhelm, eine mit norddeutscher<br />

Sturheit gesegnete Lokalredakteurin<br />

und Hobbykriminalistin. Das<br />

Duo arbeitet für das fiktive, in Zeven<br />

ansässige Magazin Elbe-Weser-News<br />

und wird aktiv, als man<br />

in einer Villa am Kreidesee bei<br />

Hemmoor eine Leiche findet.<br />

Während die Journalisten recherchieren,<br />

nimmt eine Gruppe Studenten<br />

aus Bremen an einem<br />

Experiment zum Thema Stockholmsyndrom<br />

teil, was mit dem<br />

Leichenfund nichts zu tun hat ...<br />

so scheint es zumindest in den<br />

ersten Kapiteln. Die Story entwikkelt<br />

sich zu einem spannenden<br />

Wettlauf gegen die Zeit, nur so<br />

viel sei verraten.<br />

Sabine Bruns schafft es, ihre LeserInnen<br />

so zu fesseln, dass man<br />

das Buch nicht aus der Hand legen<br />

will, bis es endlich zur Auflösung<br />

kommt. „Ich liebe es, die Schauplätze<br />

meiner Handlungen mit<br />

dem Wohnmobil zu besuchen, um<br />

dann direkt im Auto die Szenen<br />

zu schreiben, die ich im Kopf habe.<br />

Dadurch sind sie so real, wie in<br />

einem Film“, erklärt Sabine Bruns<br />

auf die Frage, wie ihr mitreißender<br />

Schreibstil entstanden ist und<br />

lacht. „Die Leute halten mich bestimmt<br />

für eine Privatdetektivin,<br />

wenn sie mich in meinem dicken<br />

Auto am Straßenrand stehen sehen.“<br />

Aber es gehört auch solides<br />

handwerkliches Können und Menschenkenntnis<br />

dazu,<br />

um einen Krimi so zu<br />

verfassen, dass er<br />

zum packenden Lese -<br />

erlebnis wird. Über<br />

beides verfügt Sabine<br />

Bruns – und konkrete<br />

Fragen zur<br />

Polizeiarbeit beantwortet<br />

ihr Kriminalhauptkommissarin<br />

Andrea Schürmann<br />

von der Zevener<br />

Polizei.<br />

Sabine Bruns lebt mit ihrem Partner<br />

und einigen Vierbeinern seit<br />

vielen Jahren auf dem platten <strong>Land</strong><br />

zwischen Bremen, Hamburg und<br />

der Nordseeküste. Nach dem Abi -<br />

tur absolvierte sie eine Ausbildung<br />

zur EDV-Kauffrau und arbeitete als<br />

Dozentin in der Erwachsenenbildung,<br />

Sachbuchautorin und Fachjournalistin,<br />

bevor sie in 2014 ihren<br />

ersten Roman veröffentlichte. „Ich<br />

wollte immer<br />

schon spannende<br />

Krimis<br />

schreiben und<br />

unsere Region,<br />

mit ihrer<br />

ganz eigenen,<br />

ursprünglichen<br />

Natur und <strong>Leben</strong>sart,<br />

ist wie<br />

geschaffen für<br />

schräge Charaktere<br />

und mitreißende<br />

Handlungen“,<br />

sagt die Autorin, die bereits<br />

am zweiten Krimi rund um das<br />

Lokal journalisten-Duo Mark und<br />

Lissy arbeitet.<br />

„Mörderische Psychospiele – zwischen<br />

Bremen und der Nordsee“<br />

gibt es als Print im Buchhandel<br />

oder als E-Book in allen gängigen<br />

Shops. ISBN: 978-3960501725<br />

GESCHICHTEN VERTELLT OP PLATT<br />

Dornröschen-Märchen – ganz modern<br />

Domols, vör gans langer Tiet,<br />

mösst dat jo all een temlich nobler<br />

Schuppen wäden hebben, wo dor<br />

binnen eene Kinddöpe fiert wurn<br />

is. Tscha, un mit dat Kind wör dat<br />

eene Freid! Dat Lütte wör een sötet<br />

Baby, eene lütte Prinzessin. De<br />

Öllern wören öberglücklich, un de<br />

Gäste bi de Döpe ok.<br />

Alle löten so richtig de ,,Sau“ ruut -<br />

hangen, weil se domols önnig den<br />

sülmstgemokten Schnaps intus<br />

harrn. Dat geevt domols twölf Tanten<br />

von de lütte Prinzessin, de<br />

schöln goll’ne Töller up’m Disch<br />

kriegen, aver leider geevt dat bloß<br />

noch ölben dorvon, weil eent all<br />

lange tweischmäten wör. Körterhand<br />

wör enfach eene Tante, de<br />

man gor nich geern harr, wedder<br />

utloerd. Un wo dat fröher all so<br />

mit de Verwandtschaft wör, hett<br />

de komische Tante glieks rümzickt<br />

un temlich Terror mokt, weil se<br />

totol suer wör. Se drohte domols<br />

luuthals an, dat sik dat Kind,<br />

wenn’t 15 Johre olt wör, an so’n<br />

spitzet Ding dotstäken schöll. Aver<br />

dat wör sülmst ehr woll to väl, dat<br />

dat Kind glieks dot ümfallen schöll,<br />

se hett denn ropen: „De Dern<br />

schall 100 Johre de Tiet verpennen!“<br />

De Tiet vergüng domol jüst so as<br />

hüte innen Fluge, un ut dat söte<br />

Baby wör bald eene flotte Biene<br />

von 15 Johren. De Prinzessin<br />

latschte so vör sik hen dör den<br />

Nobelschuppen, harr Langewiele,<br />

weil se jo nich to arbeiten bruukte.<br />

De Öllern harrn nämlich masse<br />

Kies anne Föten. Dor köm se an<br />

eene Dör, de afschloten wör. Eeene<br />

ole Fro mök ehr open, sett sik<br />

achter een Spinnrad un wies`de<br />

Deern, wo dat funktschoneerte.<br />

De wör begeistert, greep an eene<br />

Spindel, de gans spitz wör, kippte<br />

up een Mol ut de Latschen un<br />

pennte glieks in. Dat Dulle wör,<br />

dat de ganse öbrige Laden ok in’t<br />

Poofen köm. Mit de Johren mök<br />

sik üm den gansen Nobelschuppen<br />

ümto een gewaltiget Mords-<br />

Gröntüg breet un alles wör dicht<br />

bewussen. Also vandage möken<br />

de Nobers desterwägen unheimlichen<br />

Zoff, aver so rieken Minschen<br />

kann eener ok hüte nix anhebben!<br />

Domols kömen starke Typen angeheizt,<br />

de gans scharp up de<br />

Penn-Prinzessin wören. Aver von<br />

denen köm keener dör dat Gröntüg<br />

dör un ok nich rin, un so möken<br />

se wedder de Mücke.<br />

No välen Johren köm een unheimlich<br />

heeter Macker, een Prinz, de<br />

de Penn-Prinzessin afschläpen<br />

woll. Aver de Typ harr domols so<br />

een Sau-Glück, weil man jüst de<br />

100 Johre aflopen wören. De köm<br />

dör dat Gröntüg dör as nix, güng<br />

no dat Sofa, wo sik de Prinzessin<br />

bi’n Pennen rümfleezte, knutschte<br />

se, wat dat Tüg höl. De Prinzessin<br />

wök up und de ganse Laden ok.<br />

Von Alexander Zick – Märchen, Grot'scher Verlag, Berlin<br />

1975, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org<br />

/w/index.php?curid=6330068<br />

Dat schall eene Freide wäden hebben!<br />

Un to’n Schluss hebbt se<br />

denn alle tohopen eene unheimliche<br />

Schau aftogen!<br />

Och, ik wör foken to geern Dornröschen!<br />

Aver ohne Prinz, schlopen<br />

rekt mi!<br />

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