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Inspiration Nr. 1/2020

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WEGWEISER PIZ BEVERIN<br />

Leiter abschwingt – ausser Atem, aber mit einem<br />

breiten Grinsen im Gesicht. Ganz anders sieht’s in<br />

der Abfahrt Richtung Alp digl Oberst aus. Windgeschützt<br />

durch den Felsriegel liegen hier rund<br />

50 Zentimeter unverfahrener Pulverschnee, die in<br />

den letzten zwei Tagen gefallen sind. Eine kurze<br />

Lagebeurteilung drängt sich auf. «Der Einstieg<br />

ist steiler als 30 Grad, aber der Hang flacht schon<br />

kurz danach ab», hält Jan fest und auch Michi teilt<br />

die Meinung, dass das Risiko bei der aktuellen<br />

Lawinenlage vertretbar ist – vorausgesetzt, dass<br />

einzeln abgefahren wird. «Ich lass dir den Vortritt»,<br />

sagt Michi mit einem Augenzwinkern, «schliesslich<br />

bist du ja mein Vorgesetzter». Jan lässt sich nicht<br />

zweimal bitten und fährt – nein schwebt – die ersten<br />

350 Höhenmeter durch den trockenen Pulverschnee<br />

ab. Hinter sich eine gewaltige Staubfahne.<br />

1450 Höhenmeter sind’s vom Gipfel zurück zur<br />

Pensiun Laresch. In der Abfahrt dürften’s bei solchen<br />

Bedingungen gerne ein paar mehr sein.<br />

Pulver gut! In der Abfahrt<br />

zur Alp digl Oberst treffen<br />

Michael Roth und Jan Maurer<br />

perfekte Bedingungen vor.<br />

«Manchmal braucht’s halt einfach Glück», stellt<br />

Michael Roth auf der Sonnenterrasse zufrieden<br />

fest. Und er denkt dabei wahrscheinlich bereits<br />

an den zweiten Tag und den Piz Tarantschun, den<br />

er auf der vor sich liegenden Skitourenkarte mit<br />

roter Farbe markiert hat.<br />

«Manchmal braucht’s<br />

halt einfach Glück!»<br />

MICHAEL ROTH<br />

Puls abfallen, sondern bietet auch eine gute Gelegenheit,<br />

den Ausblick auf die formschönen und beeindruckenden<br />

Dreitausender der Region in aller Ruhe zu geniessen: Surettahorn,<br />

Piz Timun, Piz Grisch auf der anderen Seite des<br />

Schamsertals, Bruschghorn, Pizzas d’Anarosa und Alperschällihorn<br />

in der südwestlichen Verlängerung des Piz Beverin.<br />

Auf dem markanten Bergrücken, der zu beiden Seiten<br />

durch Felsabbrüche begrenzt ist, geht es in direkter Linie<br />

Richtung Piz Beverin. Nach 650 Metern hält Michi plötzlich<br />

inne – vor ihm geht’s rund sieben Meter senkrecht in die<br />

Tiefe. Zwar ist an dieser Schlüsselstelle mittlerweile eine<br />

Aluminiumleiter fest montiert. Doch mit Tourenskischuhen<br />

und den sperrigen, am Rucksack fixierten Ski bleibt trotz<br />

allem ein mulmiges Gefühl, wenn man in die Tiefe steigt.<br />

Platz an der Sonne – Rast auf der Alp Dumagns<br />

Liebes Gipfelbuch – schön ist's hier oben!<br />

Ab hier sind’s nur noch 220 Höhenmeter bis zum 2998<br />

Meter hohen Gipfel. Der steht so frei, dass die Aussicht und<br />

der Weitblick auch an diesem Tag schlicht atemberaubend<br />

sind. Das hat allerdings auch einen Nachteil. Der Gipfelhang<br />

ist so windexponiert, dass der Schnee meist windgepresst<br />

und abgeblasen ist. So auch heute. «Zum Glück<br />

gibt’s keine Stilnoten», sagt Michi, als er zurück bei der<br />

Weitere Informationen zum Piz Beverin<br />

finden Sie unter:<br />

baechli-bergsport.ch/piz_beverin<br />

Durchstiegene Kletterrouten und Gipfelerfolge treiben uns an - sie<br />

sind die Sahnehäubchen auf unseren Erlebnissen. Wir leben für die<br />

Momente, die unsere Reisen besonders machen; gemeinsam mit<br />

Freunden gelebte Herausforderungen, Abenteuer und High-Fives.<br />

Wir sind hier für diese besonderen Momente, die uns das Leben<br />

spüren lassen, und für die Vorfreude auf alle zukünftigen Trips.<br />

16 INSPIRATION 01 / <strong>2020</strong><br />

JOHN PRICE<br />

CHINA<br />

17

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