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Warum setzen Sie sich persönlich für
dieses Projekt ein?
Wenn man sich Unternehmer schimpft, darf
man nicht Unterlasser sein.
Warum so viel Engagement für die Idee?
Ich liebe Davos und einen grossen Teil seiner
Einwohner.
Was ist die architektonische Herausforderung
beim «HUB Davos»?
Architektur ist hier nicht das Wichtigste.
Heute ist technisch und gestalterisch alles
lösbar.
Sondern?
Die Gegebenheiten: Alle Beteiligten unter
einen Hut bringen und überzeugen, hier
liegt die Krux. Immerhin: Es fanden schon
vielversprechende Gespräche statt.
Was sind nächste Schritte?
Vorstellung der Projekte gegenüber einer
breiteren Masse, der Politik und der Grundeigentümer.
Reaktionen einfangen, das
Projekt verbessern.
Wie lange rechnen Sie bei solchen
Projekten bis zur Fertigstellung?
Angesichts der Grösse ungefähr zehn Jahre.
Ist man effizient, gelingt eine Umsetzung
vielleicht in sieben Jahren. Ein Horizont,
der das Ziel sein muss. Um am Markt zu
bleiben.
Hat der neue Bau schon einen Namen?
Circumferentia.
Welche Vorgeschichte führte zu dieser
Idee?
Wir arbeiten als Wildmannli-Wiitblick seit
Jahren an Lösungsvorschlägen zur Behebung
des anhaltenden Verkehrsproblems.
Hier sind wir offen, visionär und gegenüber
der anhaltenden «Pflästerlipolitik» konstruktiv.
Heisst: Kommt etwas Neues, fliesst
das in unseren Studien ein. Daraus versuchen
wir dann in die Zukunft zu schauen
und das Gesamtpacket zu entwickeln. Wir
denken dabei in Etappen von über zehn Jahren
– dies unterscheidet uns wahrscheinlich
von der Politik, dort beherrschen eher die
vorgegebenen kürzeren Zeitperioden das
Tagesgeschäft. Insofern sehen wir auch unsere
Aktivitäten als gerechtfertigt. Es schadet
nicht, Probleme frühzeitig zu erkennen
und anzugehen. Wobei das Wort frühzeitig
hier kaum passt. Das Thema Verkehrsproblem
beschäftigt die Davoser Bevölkerung
seit den neunziger Jahren.
An Ideen mangelt es Ihnen und den
Wildmannli nicht …
Begonnen haben wir mit der Idee Zauberbergtunnel.
Dann kamen das Parkhaus im
See, die Davos Metro, die Spange Flüela,
Der angedachte HUB – eine «Verteilzentrale» für RhB, Busse, Autos, Bergbahn und neue Ladenflächen.
der Rockpool, die Schiabrücke und nun das
heutige Konzept. Mal ganz ehrlich: Die
Lösung des zu kleinen Parkhauses unter
dem Seehofseeli ist doch unbefriedigend.
Immerhin ein Anfang. Aber es kostet viel
zu viel, verglichen mit dem Ertrag. Das
muss effizienter und weniger aufwändig
gehen, Mit unserem Projekt ergeben sich
zusätzliche Möglichkeiten. Gleich mehrere
Probleme erhalten eine Lösung.
Wer ist Gewinner, falls Sie das Projekt
«HUB Davos» durchbringen?
Die Davoser Bevölkerung, Politiker, Touristen,
WEF. Alle, die Davos lieben und
gerne besuchen. Und vor allem, wer hier
ganzjährig lebt.
Wie viele Wohnungen sind mit dem
neuen Bau möglich?
Das hängt vom Projekt ab. Wichtiger ist
doch, dass die Probleme vorher gelöst
werden. Es ist zuerst eine Basis für neue
Wohnungen zu schaffen. Wenn es so weiter
geht, kommt es eher zu Abwanderungen als
zu Neuzuzügen. Dann braucht es gar keine
neuen Wohnungen. In dieser Modularen,
also ausbaubaren Struktur, führen weitere
Wohnungen zu noch grösseren Problemen
bezüglich Verkehres. Zäumen wir das Pferd
also nicht vom Schwanz auf.
Mit wie vielen neuen Parkplätze und
Läden rechnen Sie?
Auch das ist modular lösbar. Beides kann
über eine ergänzbare Fläche oder über die
Geschosse sein. Von 1000 bis 7000 Parkplätzen
ist alles möglich. Angepasst, erweiterbar,
modular.
In welche Richtung geht es?
Manchmal fehlt mir in Davos ein Strategiepaper.
Natürlich sind wir alle keine
Hellseher. Wohin will Davos, wohin geht es
tatsächlich? Hier ist die Politik gefordert.
Beim Parkhaus Davos Dorf ist Pflästerlipolitik
falsch. Zu wichtig ist das Abfangen
des Verkehrsflusses am Orteingang. Es darf
indes auch nicht nur die heutige Situation
betrachtet werden.
Ein grosses Thema, warum tun Sie sich
das überhaupt an?
Ich habe eindeutig ein Helfersyndrom. Entwickle
aber auch gerne Ideen und Visionen.
Die Chancen für Davos?
Standort bleiben, der innovativ, durchdacht
und einzigartig ist. Vorausschauend. Davos
unternimmt und kopiert nicht. Mir persönlich
gefällt das.
Öffentliche Orientierung «HUB
Davos»
Am Samstag, 8. Februar 2020 findet im
Kirchner Museum Davos eine Diskussion
statt zum Projekt, organisiert durch
den Verein «Wildmannlitafel». Start:
17.30 Uhr. Gäste sind herzlich willkommen
und gebeten, sich beim Eingang zu
melden.
SNOWTIMES 2020
DAVOS KLOSTERS