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Snowtimes Davos 2020

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«Für Spitzenathleten und Hobbysportler tätig», Dr. Walter Kistler.

wichtiger werdenden mentalen Bereich

decke man ab. «Hier geht es ebenfalls um

Prävention. Wir wollen die Sportler mental

stark machen, um solche Probleme zu

vermeiden.»

Der erfahrene Arzt erlebt in seinem

Alltag die verschiedensten Patienten. Gibt

es Unterschiede zwischen Spitzensportlern

und «normalen Leuten»? «Ja, die gibt es.

Für einen Spitzensportler ist der Körper

sein Kapital. Die Ansprüche an die Sportmedizin

sind entsprechend hoch. Als Arzt

muss man sich darauf einlassen, die Hilfe

muss schnell erfolgen und möglichst optimal

sein. Wenn es dann um die Therapie

geht, packt der Spitzensportler an und gibt

alles, um möglichst rasch wieder fit und gesund

zu werden. Man muss sie manchmal

eher bremsen.» Spitzensportler hätten auch

ein ganz anderes Körperbewusstsein: «Der

Alltagsportler spürt sich manchmal nicht,

da kann man nicht einfach sagen: «Geh bis

zur Schmerzgrenze», man muss ihnen klare

Anweisungen geben.»

«Normale Leute» zum Sport

bringen

Ein grosses Ziel sei die Entwicklung

des Tourismus im Bereich Sport. Man

arbeite dabei eng mit der Davoser Tourismusorganisation

DDO zusammen. «In der

Kombination von Tourismus und Sport liegt

viel Potenzial. Wir möchten beispielsweise

ein Angebot für Touristen schaffen, wo sie

ihr Programm je nach Bedürfnis individuell

zusammenstellen können. Uns schwebt

vor, in einem oder mehreren Davoser Hotel

Stützpunkte aufzubauen. Daraus könnte

eine Community entstehen, wo man sich

mit der Zeit kennt.»

Die Förderung der Volksgesundheit

durch gezielte Bewegungsprogramme sei ein

weiterer wichtiger Punkt: «Dabei verfolgen

wir Gesundheitsprojekte wie beispielsweise

«Fit in den Winter». Die Sportmedizin ist ja

nicht nur für Sportler gedacht. Wir versuchen

sozusagen «normale» Leute zum Sport

zu bringen. Die körperliche Inaktivität ist

einer der grössten Risikofaktoren bei Herz-/

Kreislauf- oder auch Krebserkrankungen.

Bedauerlicherweise gibt es in unserem

Gesundheitssystem nicht viele präventive

Massnahmen, die auch wirklich finanziert

werden. Obwohl die Gesundheitsvorsorge

letztlich viele Kosten für die Behandlung

von Krankheiten und Verletzungen einsparen

würde!» Diese «Alltagsmenschen»

zu mehr Bewegung zu motivieren sei nicht

einfach. «Wir wollen ihnen die Freude am

Sport vermitteln. Denn Sport macht Spass,

ist nicht nur unangenehm! «Frau und Sport»

ist ein weiteres Thema, das wir ausbauen

wollen. Wir sind überall ein Bisschen

dran. Es braucht einfach Zeit. Im Grunde

genommen ist es nicht meine Kernkompetenz

als Arzt. Aber irgend jemand muss es

machen, und ich mache es gern.»

Die Geschichte vom gebrochenen

Bein

Zweifellos hat Kistler in seinem Berufsalltag

schon viel erlebt und könnte so

manche Geschichte erzählen. Sticht ein Ereignis

besonders hervor? Kistler lacht: «Ja,

es gibt in der Tat einen Haufen Geschichten!

Unvergessen bleibt die Nordische WM vom

vergangenen Winter in Seefeld, wo ich als

Teamarzt im Einsatz war. Alles lief wunderbar

– und ich brachte es fertig, mir am

allerletzten Tag beim Skilanglauf selber das

Bein zu brechen! Nach dem Sturz rief ich

in unserem Stützpunkt an und bat darum,

mich abzuholen. Der Kollege, der daraufhin

losfuhr, blieb auf dem Weg zu mir mit

seinem Auto im Schnee stecken. So musste

ein zweites Auto organisiert werden, um

mich ins Spital zu bringen. «Dank» meines

Sturzes habe ich die Sportmedizin einmal

von der anderen Seite erleben dürfen. Ja, das

hat ein paar faule Sprüche gegeben. Und es

gibt sie immer noch.»

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.spitaldavos.ch/davos-sports-health

Kontakt: info@sportshealthdavos.ch

+41 (0)81 414 84 84

SNOWTIMES 2020

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