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Snowtimes Davos 2020

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Wohlwend und Grönborg

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An der Spitze der Schweizer Eishockey Meisterschaft stehen mit dem ZSC und

dem HC Davos Teams mit neuen Trainern. «Beide sind am richtigen Ort», meint

Kristian Kapp. Der Sportjournalist des «Tages-Anzeiger» und langjährige Beobachter

des HCD analysiert den erfolgreichen Saisonstart der beiden Teams.

Text: Marco Meyer

Bild: Maurice Parre

Kristian Kapp, der HC Davos überzeugt

in der ersten Saisonhälfte. Überrascht?

Ein wenig schon. Und auch wenn die Mannschaft

sich den guten Tabellenrang mit

attraktivem Eishockey verdient hat, hat sie

wahrscheinlich auch etwas «overperformt»,

also ein wenig über den Verhältnissen

gelebt. Dafür sprechen auch die sehr vielen

engen Siege. Letzte Saison war das

genau umgekehrt. Da hat Davos definitiv

«underperformt».

Inwiefern?

Ich glaube nicht, dass Davos auf dem Papier

die Nummer 2 der Liga ist. Mindestens Zug,

Lausanne und Bern, vielleicht auch Biel,

sind mindestens so gut oder besser besetzt.

Die Davoser Siegesserie vom Herbst 2019

ist sehr erfreulich, aber letztlich auch eine

Momentaufnahme. Der Schein könnte etwas

trügen.

Wieso?

Der Spielplan wegen den Umbauarbeiten an

der eigenen Halle und folglich zunächst weniger

Spielen kam Davos entgegen: Die Eiszeiten

wurden dabei vom Coach geschickt

verteilt, kein Spieler wurde regelmässig

forciert, das Verletzungspech blieb auch

darum lange Zeit aus – all das war bislang

in keinem anderen Club so. Im Januar und

Februar wird sich zeigen, wie der HC Davos

den nächsten Härtetest meistert, wenn der

Spielplan dann brutal wird.

HCD-Trainer Christian Wohlwend ist

sehr engagiert.

Er bringt frischen Wind, ganz klar. Zusammen

mit seinem Coaching-Team, den

Assistenten Waltteri Immonen und Johan

Lundskog sowie Peter Mettler, der für die

Goalies verantwortlich ist.

Spieler zugeschnitten. Und Wohlwend ist

da, um sich zu beweisen. Er selber sieht das

zwar, glaube ich, nicht so. Aber ich sehe da

positive Aspekte: Seine erste Station als

vollamtlicher NLA-Headcoach. Die grosse

Challenge. Jetzt kann er es allen zeigen. Das

setzt auch nochmals Kräfte frei.

Der HCD ist rehabilitiert. Für Fans und

Spieler eine Genugtuung.

Klar. Das liegt wohl in der menschlichen

Natur. Nach einer verkorksten Saison willst

Du doch zeigen, dass Du es besser kannst.

Oder? Letztes Jahr hatte kaum ein Spieler

eine gute Saison, fast alle blieben unter den

Erwartungen. Da musste ganz einfach eine

Reaktion kommen.

Wie gefällt Ihnen das neue Davoser

Spielsystem?

Einiges blieb sehr ähnlich, einiges ist völlig

neu. Tempo und das oft schnelle Umschalten

von Verteidigung auf Angriff – die DNA

Die grosse Challenge: Chris Wohlwend.

Diese neue Struktur – ein wesentlicher

Fortschritt für den HC Davos.

Ja. Und sie war notwendig. Die Trainings

im Sommer, um ein Beispiel zu nennen,

sind nun individueller auf die einzelnen

Trainer-Kandidat beim HCD, nun Workaholic beim ZSC: Rikard Grönborg.

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS

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