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Weltenbummler, Mädchenbummler,
Finanzbummler
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Peter Buser: Lehrer, Bankier, Provokateur, Zinsakrobat, Dichter, Schauspieler,
Musik- und Literaturliebhaber, neuer Mäzen beim HC Davos.
Ein Überflüssiger?
Text: Marco Meyer
Bilder: Elias Meier
Eine Agentur sucht im Auftrag des HC
Davos: Den Erwerber für die Namenrechte
am modernisierten Stadion. Schnell soll es
gehen. Der alte Namensgeber Vaillant und
sein ehemaliger CEO Hansjörg Wasescha –
ein Wahldavoser – führen längst keine Ehe
mehr, ebenso ist das Interesse des Heizungsherstellers
an Davos erkaltet. Aus der Vergabe
der Stadionnamenrechte floss für den
Hockeyclub schon länger kein Geld mehr.
Peter Buser signalisierte Interesse.
Das erste Treffen bei der Autobahn-Raststätte
Glarnerland. HCD-Präsident Gaudenz
Domenic gibt das OK, Peter Busers Anwalt
handelt die Details aus. In nur einem Monat.
Für den HC Davos auf den ersten Blick
eine unkomplizierte, willkommene Zusammenarbeit.
Für den neuen Erwerber der
Naming-Rights genauso. Ende November
2019 die mediale Information: Buser World
Music Forum Foundation – ab sofort der Namensgeber
für das Davoser Eisstadion. Die
Stiftung bezweckt die Pflege des Gedankenguts
von Friedrich Nietzsche. Ausserdem
veranstaltet sie klassische Konzerte. Hauptsächlich
mit Pianisten. Und Sängerinnen.
Gesucht: Eine Bühne, ein Publikum. Da
haben sich zwei gefunden.
Peter Buser verfolgte ähnliche Ziele bereits
in Grenchen. Als Sponsor des Leichtathletik-Stadions.
Die Gegenleistung: Möglichkeit
zur Durchführung klassischer Konzerte. Die
Protagonisten: Ein ungezierter Stromlieferant,
der Stadtpräsident und sein Herausforderer –
eine Dramaturgie ganz nach dem Geschmack
von Theaterliebhaber Buser. Nun strebt er nach
höherem: In Davos will er Putin und Trump
zusammenbringen, in seinem Pavillon. Von
Grenchen nach Davos, von der Regional- auf
die Weltbühne. «Das verhilft meiner Stiftung
zu mehr Ansehen», ist Buser überzeugt.
Kurz nach der Präsentation als
neuer HCD-Sponsor veranstaltet Buser
ein Nietzsche-Symposium in Basel. «Ein
mühsamer Kampf», bilanziert er. Leere
Versprechungen, einseitig angepasste
Abmachungen, Burnout eines Direktors,
Widerstand durch ranghohe Politikerin und
organisierte Proteste gegen seine Veranstaltung.
Vermummte Studenten stürmen
während der laufenden Diskussion in den
Saal, auf einem ausgerollten Transparent
die Anklage in Grossbuchstaben: Sexismus.
«Angst-Gesellschaft», kommentiert
Peter Buser. Für ihn sei dieser Studenten-
Protest in Basel ein Zeichen von Ratlosigkeit.
«Die heutige Jugend scheint verzweifelt
zu sein, die wissen nichts mit ihrem
Wohlstand und den scheinbar grenzenlosen
Möglichkeiten anzufangen. Die haben kein
Geschichtsverständnis.» Man finde Antworten
auf ihre Fragen in der Literatur von
Nietzsche, Goethe und Gotthelf – die Studenten
würde sich zu wenig damit auseinandersetzen.
«Oder einfach einmal Mozart
hören.» Er habe sich schon im Alter von 20
Jahren damit befasst: Während seiner Primarlehrerausbildung
in Solothurn, seiner
Aktivzeit als Primarlehrer in Wisen (Hauenstein)
und späteren Weiterbildungen zum
Status einer Bank: Kapitalvermehrer Peter Buser.
Bezirksschullehrer in Bern. Prallen da etwa
zwei verschiedene Ansichten von sozialem
Gedankengut aufeinander?
«Nein, nein», meint Buser. Er sei
politisch ein Freigeist, als Jugendlicher vom
Kommunismus überzeugt gewesen, «jeder
müsste doch gleich viel Geld haben, dachte
ich mir». Dann die Einsicht: «Das geht gar
nicht. Leistung muss abgegolten werden.»
Zu seiner Zeit hätten Jugendliche noch klare
Ziele vor Augen gehabt: Etwas aufbauen,
Wohlstand erarbeiten, Wissensdurst stillen.
«Ich stand, als ich noch jung war, so hoffnungsvoll
im Leben. Und wusst, das Gute
kommt noch, hat Lieb im Herzen, grosses Beben,»
schreibt er in einem aktuellen Gedicht.
Peter Busers Faible für Handel bringt
den Meinungsumschwung. Vom Kommunisten
zum Kapitalisten – er behält seine
Leidenschaft für Kunst, Dichtung und
Frauen. Die Zweitwährung WIR fasziniert
ihn. Parallel zur Lehrer-Ausbildung kauft
und verkauft er WIR-Pakete. «Schnell
realisierte ich, dass damit besser Geld zu
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