31.12.2019 Aufrufe

AUTOINSIDE Ausgabe 01 – Januar 2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AUSGABE 1 <strong>–</strong> JANUAR <strong>2020</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

New Business & Digitalisierung<br />

Neue Chancen und Möglichkeiten<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 27<br />

«Tag der Schweizer Garagisten»<br />

So reagiert der AGVS bei<br />

der Bildung auf die<br />

technologische Entwicklung.<br />

Seiten 28 <strong>–</strong> 29<br />

Fokus Technik<br />

Besuch beim Diagnoseprofi:<br />

Mit Thermografie auf<br />

der Suche nach Wasser.<br />

Seiten 36 <strong>–</strong> 38<br />

Auto-Salon<br />

GIMS-Direktor Olivier Rihs<br />

spricht über die Neuerungen<br />

am Auto-Salon.<br />

Seiten 46 <strong>–</strong> 48


KOMPLEXE TECHNIK BRAUCHT<br />

PREMIUMLEISTUNGEN<br />

CarGarantie ist Ihr Partner für hochwertige Garantie- und<br />

Kundenbindungsprodukte mit Premiumservice.<br />

CG CAR-GARANTIE<br />

VERSICHERUNGS-AG<br />

TEL 061 426 26 26<br />

www.cargarantie.ch


«Tag der Schweizer Garagisten»<br />

So reagiert der AGVS bei<br />

der Bildung auf die<br />

technologische Entwicklung.<br />

Seiten 28 <strong>–</strong> 29<br />

Fokus Technik<br />

Besuch beim Diagnoseprofi:<br />

Mit Thermografie auf<br />

der Suche nach Wasser.<br />

Seiten 36 <strong>–</strong> 38<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Auto-Salon<br />

GIMS-Direktor Olivier Rihs<br />

spricht über die Neuerungen<br />

am Auto-Salon.<br />

Seiten 46 <strong>–</strong> 48<br />

INHALT<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />

5 Editorial<br />

6 Kurz notiert<br />

New Business &<br />

Digitalisierung<br />

8 Tobias Nell: Garagist und<br />

IT-Spezialist<br />

12 Start-ups für Aftermarket und<br />

Garagen<br />

14 So war die Mat-Konferenz<br />

16 Audatex: So wird die<br />

Digitalisierung erfolgreich<br />

18 «CitNow» stärkt das Vertrauen<br />

19 Newsletter mit Video<br />

20 1,5 Jahre Autosense <strong>–</strong> ein Rück- und<br />

Ausblick<br />

21 «MeinAutogramm», das neue<br />

Engagement von Auto-Schweiz<br />

22 Die Achillesferse der Digitalisierung<br />

24 Remote-Diagnose als Chance<br />

25 Schutz vor Hackerangriffen<br />

26 Produktepräsentationen<br />

«Tag der Schweizer<br />

Garagisten» <strong>2020</strong><br />

28 Olivier Maeder im Gespräch<br />

30 Mit Digitalisierung gegen Stau<br />

32 Die Hauptsponsoren blicken voraus<br />

Fokus Technik<br />

36 Thermografie als<br />

Diagnosemöglichkeit<br />

Bildung<br />

40 Fokussieren mit Dario Cologna<br />

42 Betriebswirte erhalten Diplom<br />

44 Business Academy<br />

45 Regionale Weiterbildungskurse<br />

Auto-Salon<br />

46 Olivier Rihs: So wird die GIMS<br />

49 Automessen unter Druck<br />

Handel & Aftersales<br />

51 SAS öffnet sich für externe<br />

Anbieter<br />

52 So werden die Autotechnik Days<br />

54 Visionär Frank M. Rinderknecht<br />

über die Mobilität von morgen<br />

56 «Car For You» ist auf dem<br />

Vormarsch<br />

58 So gelingt der Service<br />

59 Werkstatt der Zukunft:<br />

Kommunikation ist entscheidend<br />

Verband & Sektionen<br />

62 Andri Zisler im Gespräch<br />

64 Kundendienstberater Gaetano<br />

Gentile geht in Pension<br />

66 Grafik des Monats,<br />

Vorschau & Impressum<br />

Ihr Partner für das<br />

kundenfreundliche<br />

Autohaus:<br />

AWS Architekten AG<br />

AWS Architekten AG<br />

Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />

Erfahrung:<br />

<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />

Umbau von Autohäusern und Garagen<br />

<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />

sowie Analysen<br />

<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />

mit klarem Kostendach<br />

<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />

<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />

Nutzungsstudien<br />

Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />

Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

AUSGABE 1 <strong>–</strong> JANUAR <strong>2020</strong><br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

New Business & Digitalisierung<br />

Neue Chancen und Möglichkeiten<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 27<br />

Titelseite: New<br />

Business &<br />

Digitalisierung <strong>–</strong><br />

neue Chancen und<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />

AWS Architekten AG<br />

Muristrasse 51 | CH-3006 Bern<br />

T +41 31 351 33 55<br />

architekten@aws.ch | www.aws.ch


EDITORIAL<br />

Wir sitzen im gleichen Boot<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Die Autobranche steht im Gegenwind.<br />

Die Lage ist sowohl politisch wie<br />

wirtschaftlich angespannt. Alle Marktteilnehmer<br />

sind nun gut beraten,<br />

durch verstärkte Zusammenarbeit die<br />

schwierige Zeit gemeinsam besser<br />

meistern zu können. Denn wir sitzen<br />

im gleichen Boot. Diese Redewendung<br />

passt ganz gut, sich darauf zu<br />

besinnen, dass das rettende Ufer nur<br />

erreicht werden kann, wenn wir alle<br />

gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten <strong>–</strong><br />

und in die gleiche Richtung rudern.<br />

Wir blicken zurück auf ein zufriedenstellendes<br />

Autojahr. Die Verkaufszahlen<br />

entsprachen den Erwartungen<br />

und die Auslastung in den Werkstätten<br />

war meist erfreulich. Ebenso<br />

gelang es, genügend qualifiziertes<br />

Fachpersonal zu engagieren. Die ungenügende<br />

Nettorendite trübt jedoch<br />

das positive Gesamtbild. Das vor uns<br />

liegende Jahr darf wiederum mit Zuversicht<br />

in Angriff genommen werden.<br />

Die motorisierte individuelle Mobilität<br />

erfreut sich trotz immer schwierigeren<br />

Verkehrsverhältnissen nach wie vor<br />

grosser Beliebtheit.<br />

Die Hersteller stellen zunehmend<br />

umweltfreundliche Fahrzeuge in die<br />

Angebotspaletten. Die Kunden<br />

können sich in einer fast unendlich<br />

breiten Modellvielfalt das passende<br />

Auto kaufen. Und die Prognosen sind<br />

sowohl für den Verkauf wie die Werkstätten<br />

praktisch auf Vorjahreshöhe.<br />

Der Gegenwind hat seinen Ursprung<br />

in gesellschaftspolitischen Veränderun<br />

gen. Der Gesetzgeber will den<br />

CO 2<br />

-Ausstoss massiv senken, setzt auf<br />

Strafzahlungen beim Überschreiten<br />

der sehr tiefen Grenzwerte und ist<br />

daran, die Bevölkerung mit Lenkungsabgaben<br />

ökologisch «umzuerziehen».<br />

In der Konsequenz führt dies dazu,<br />

dass Autofahren teurer und die Freude<br />

am Auto vergällt wird.<br />

Stetig arbeiten breite Gesellschaftsschichten<br />

und die Politik am negativen<br />

Image des Autos. Es ist daher sehr<br />

erfreulich, dass Auto-Schweiz das<br />

Ruder in die Hand nimmt und Gegensteuer<br />

gibt. Mit «meinAutogramm.ch»<br />

starten die Automobilimporteure<br />

eine Publikumskampagne, die darauf<br />

abzielt, einer schweigenden Mehrheit<br />

zu erklären, dass der motorisierte<br />

Individualverkehr mehr Vor- als Nachteile<br />

hat. Dieses Engagement für die<br />

individuelle Mobilität in der Schweiz<br />

verdient Unterstützung und einen<br />

grossen Dank.<br />

Am 14. <strong>Januar</strong> ist der «Tag der Schweizer<br />

Garagisten». Zentrales Thema wird<br />

das Verhältnis zwischen dem Garagisten<br />

und seinen Kunden in der aktuellen<br />

Umweltdiskussion sein. Auch dieser<br />

Tag wird dazu beitragen, den Zusammenhalt<br />

in der Autobranche zu<br />

stärken.<br />

Der Zentralvorstand und alle Mitarbeitenden<br />

freuen sich über die erneut<br />

gestiegene Teilnehmerzahl aus der<br />

automobilen Welt. Ich freue mich,<br />

Sie in Bern begrüssen zu dürfen, und<br />

wünsche Ihnen ein erfolgreiches<br />

neues Jahr und beste Gesundheit.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Urs Wernli<br />

Zentralpräsident<br />

www.MediaTel.ch<br />

STREET COMFORT STREET PERFORMANCE TRACK PERFORMANCE<br />

FÜR JEDEN ANSPRUCH<br />

DAS RICHTIGE FAHRWERK!<br />

www.KWautomotive.ch


KURZ NOTIERT<br />

CG CarGarantie belegt<br />

Spitzenplatz<br />

In einer umfassenden Studie<br />

hat das Marktforschungsunternehmen<br />

Finaccord die Anbieter<br />

von Anschlussgarantien für<br />

Neu- und Gebrauchtwagen in<br />

Europa im Jahr 2<strong>01</strong>8 untersucht.<br />

In der europäischen Gesamtwertung<br />

aller Garantieanbieter<br />

liegt CarGarantie mit Platz 2<br />

auf einer Spitzenposition. Der<br />

Studie zufolge verfügt nur<br />

die VW-Gruppe über einen<br />

grösseren Marktanteil. Ein<br />

Grund für diesen Erfolg ist das<br />

europaweite Engagement:<br />

CarGarantie ist einer der<br />

wenigen Anbieter, der in nahezu<br />

allen untersuchten Ländern<br />

aktiv ist. In vielen dieser<br />

Länder gehört CarGarantie<br />

zu den erfolgreichsten Unternehmen.<br />

Das ergibt ein<br />

starkes Gesamtbild auf dem<br />

europäischen Markt.<br />

Subaru Schweiz AG: Neuer<br />

Leiter Verkauf und Marketing<br />

Marco Mascis.<br />

Am 18. November hat Marco<br />

Mascis seine Tätigkeit als<br />

Leiter Verkauf und Marketing<br />

bei der Subaru Schweiz AG<br />

in Safenwil aufgenommen. Er<br />

übernimmt von Werner Bärtschi<br />

das Marketing. Werner Bärtschi<br />

tritt nach 38 Jahren bei der Emil<br />

Frey AG in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Zusätzlich wird<br />

Marco Mascis per Ende April<br />

<strong>2020</strong> den Verkauf von Dominik<br />

Hurter übernehmen, der ebenfalls<br />

in den Ruhestand übertritt.<br />

Marco Mascis kennt von seinen<br />

bisherigen Tätigkeiten die Automobil-Branche<br />

und war zuletzt<br />

in der Uhrenindustrie tätig.<br />

Eurotax verstärkt sich mit<br />

Valeria Konecna<br />

Valeria Konecna<br />

Seit Anfang November verstärkt<br />

Valeria Konecna (22) neu<br />

als Campaign & Marketing<br />

Managerin das Team von Olivier<br />

Lourdin, Head of Marketing<br />

& Communications CH/AT<br />

bei Eurotax. In ihrer Funktion<br />

wird Konecna für das digitale<br />

Kampagnen- und Marketingmanagement<br />

verantwortlich<br />

sein und damit die Produkt- und<br />

Vertriebsverantwortlichen in<br />

der Schweiz und in Österreich<br />

unterstützen. Als Vertreterin<br />

der Generation Z bringt sie zudem<br />

wertvolle Voraussetzungen<br />

mit, die für den proklamierten<br />

«Digital First»-Ansatz von<br />

Eurotax wichtig sind.<br />

Derendinger: Olivier Rey ist<br />

neuer Markenchef<br />

Olivier Rey.<br />

Olivier Rey ist seit dem<br />

1. November neuer Marketingchef<br />

bei der Derendinger AG.<br />

Er folgt auf Maja Kaufmann.<br />

Der Marketingfachmann war<br />

zuletzt Marketingleiter bei<br />

der Metabo (Schweiz) AG und<br />

arbeitete unter anderem als<br />

Global Product Manager für<br />

Multifunktionswerkzeuge bei<br />

der Bosch-Tochter Scintilla AG.<br />

Rey ist gelernter Maschinenzeichner<br />

und Betriebsökonom<br />

FH mit über 15 Jahren Erfahrung<br />

im Marketing-, Produkt- und<br />

Projektmanagement.<br />

40 Jahre G. Kolly SA in<br />

Le Mouret<br />

Ende September feierte die G.<br />

Kolly SA zusammen mit ihren<br />

Mitarbeitenden ein Firmenjubiläum.<br />

Das durch Germain<br />

Kolly und André Mettraux<br />

gegründete Unternehmen<br />

durfte in diesem Jahr bereits<br />

auf 40 Jahre Geschäftstätigkeit<br />

zurückblicken. Seit dem<br />

1. Mai 1979 ist die G. Kolly SA<br />

mit Sitz im freiburgischen Le<br />

Mouret ein anerkannter und<br />

in der Nutzfahrzeugbranche<br />

nicht mehr wegzudenkender<br />

Partner rund um leichte und<br />

schwere Nutzfahrzeuge. Heute<br />

wird das Unternehmen von der<br />

zweiten Generation, Dominique<br />

Kolly, mit aktiver Unterstützung<br />

seiner Schwester Corinne<br />

Raboud (-Kolly), John Siffert<br />

und einem treuen Team geführt.<br />

Seit 1985 ist die G. Kolly SA<br />

auch offizieller Scania Vertriebs-<br />

und Servicepartner in<br />

der Region Freiburg und seit der<br />

Übernahme der Firma Longet<br />

in Rennaz VD auch Scania<br />

Ansprechpartner im östlichen<br />

Gebiet des Genfersees und dem<br />

Unterwallis.<br />

Christian Wiegel wird neuer<br />

VW Brand Director<br />

Der neue Mann an der Spitze<br />

bei Volkswagen Schweiz heisst<br />

Christian Wiegel. Mit 25 Jahren<br />

Berufs- und Führungserfahrung<br />

in der Automobilbranche<br />

übernimmt eine ausgewiesene<br />

Führungspersönlichkeit die<br />

Leitung der Marke VW. Er<br />

trat per 11. Dezember 2<strong>01</strong>9 die<br />

Nachfolge von Oliver Stegmann<br />

an, der das Amt seit Mai<br />

interimistisch innehatte. Innerhalb<br />

der Amag-Organisation<br />

ist Christian Wiegel kein Un-<br />

Gerhard Waser (links), Geschäftsführer der Scania Schweiz AG, überreicht<br />

Dominique Kolly zum Firmenjubiläum eine Erinnerungstafel.<br />

Unternehmerische Freiheit<br />

... einer von vielen Vorteilen als le GARAGE-Partner!


KURZ NOTIERT<br />

Lieblingsauto der Schweizer».<br />

Den Hattrick komplett machte<br />

der Tesla Model 3 in der<br />

Wahl «Das grünste Auto der<br />

Schweiz», bei der er ebenfalls<br />

den Titel gewann.<br />

MITGLIED<br />

Christian Wiegel.<br />

bekannter, wirkte er doch von<br />

2<strong>01</strong>4 bis <strong>Januar</strong> 2<strong>01</strong>9 in der<br />

Funktion des Leiters Region<br />

Zürich/Ostschweiz und als Mitglied<br />

der Geschäftsleitung bei<br />

Amag Retail. Christian Wiegel<br />

ist 52 Jahre alt, verheiratet und<br />

wohnt in der Innerschweiz.<br />

Tesla Model 3 ist «Schweizer<br />

Auto des Jahres <strong>2020</strong>»<br />

Tesla räumte bei der Wahl zum Auto<br />

des Jahres gross ab.<br />

Die zwölfköpfige Fachjury <strong>–</strong><br />

neben Fachjournalisten auch<br />

der Schweizer Rennprofi Fredy<br />

Barth sowie Ex-F1-Fahrer und<br />

TV-Moderator Marc Surer <strong>–</strong><br />

verleiht der Elektro-Limousine<br />

Tesla Model 3 den begehrten<br />

Titel «Schweizer Auto des<br />

Jahres <strong>2020</strong>». Gleichzeitig<br />

sichert sich das Model 3 bei der<br />

in allen Landesteilen durchgeführten,<br />

repräsentativen<br />

Publikumswahl von «Schweizer<br />

Illustrierte» und AutoScout24<br />

auch die Auszeichnung «Das<br />

Bertrand Piccard schafft<br />

Strecken-Weltrekord<br />

Bertrand Piccard schaffte einen<br />

neuen Weltrekord.<br />

Bertrand Piccard, Luftfahrt-Pionier,<br />

Abenteurer<br />

und bekannter Ballonfahrer,<br />

schaffte die längste Strecke, die<br />

ein serienmässiges Wasserstoff-Fahrzeug<br />

bis heute mit<br />

einer Tankfüllung zurücklegte.<br />

Bertrand Piccard startete<br />

Ende November mit einem<br />

Hyundai Nexo im französischen<br />

Sarrequemines an der FaHyence<br />

Wasserstoff-Tankstelle. Am Tag<br />

darauf fuhr er im Musée de l’Air<br />

et de l’Espace in Le Bourget<br />

ein <strong>–</strong> nach einer Fahrt von 778<br />

Kilometer. Das ist Weltrekord!<br />

Wechsel bei Mercedes-Benz<br />

Schweiz in der Kommunikation<br />

Mercedes-Benz Schweiz vereint<br />

die Bereiche Marketing und<br />

Unternehmenskommunikation<br />

unter einem Dach <strong>–</strong> und legt<br />

damit den Grundstein für eine<br />

integrierte und zukunftsgerichtete<br />

Kommunikation.<br />

Die Gesamtverantwortung hat<br />

Patrick Bossart<br />

Patrick Bossart per 1. Dezember<br />

übernommen. Er übernimmt<br />

die Nachfolge als Marketingleiter<br />

Mercedes-Benz Cars von<br />

Oscar Ferrer, der das Unternehmen<br />

zum 31. Dezember<br />

2<strong>01</strong>9 verlässt und ausserhalb<br />

des Unternehmens eine neue<br />

Herausforderung annimmt.<br />

Bossart stiess im September<br />

2<strong>01</strong>8 als Head of Corporate<br />

Communications zu Mercedes-<br />

Benz Schweiz.<br />

Wechsel bei der<br />

Robert Bosch AG<br />

Sandro Francescutto wird neuer<br />

Leiter Automotive Schweiz bei<br />

der Robert Bosch AG. Er übernimmt<br />

seine neue Aufgabe per<br />

1. Februar <strong>2020</strong> und wird damit<br />

Nachfolger von Oliver Juric,<br />

der eine neue Herausforderung<br />

annehmen wird. Francescutto ist<br />

seit 2006 im Unternehmen und<br />

war bisher als Leiter Garagenkonzepte<br />

tätig.<br />

Oliver Juric (links) und sein Nachfolger<br />

Sandro Francescutto.<br />

Neue AGVS-Mitglieder<br />

Herzlich Willkommen!<br />

Der AGVS konnte im Monat<br />

November 2<strong>01</strong>9 9 neue Mitglieder<br />

begrüssen. Die Betriebe beschäftigen<br />

insgesamt 36 Mitarbeitende.<br />

Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />

herzlich willkommen.<br />

Sektion Aargau<br />

> > Sportgarage Yildirim, Niederlenz<br />

Sektion Schwyz<br />

> > MB Auto Center Küssnacht am<br />

Rigi AG, Immensee<br />

> > Classic Garage Leuholz GmbH,<br />

Wangen<br />

Sektion Tessin<br />

> > Restart Garage SNC, Mesocco<br />

Sektion Wallis<br />

> > Garage Meizoz Sàrl, Levron<br />

Sektion Bern<br />

> > THO Auto AG, Bern<br />

> > Garage Martin Rytz AG, Wohlen<br />

bei Bern<br />

> > Auto Nyffeler GmbH, Riggisberg<br />

> > Garage Kräuchi, Münsingen<br />

le GARAGE,<br />

das partnerschaftliche<br />

Garagenkonzept Ihrer ESA<br />

Die Marke Ihrer Wahl


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Garagistenzmorge bei der Garage Rey in Zürich<br />

«Wir geben dem Garagisten<br />

den Samstag zurück»<br />

Auf dem Trottoir stehen einige ältere Jaguarmodelle. Im denkmalgeschützten Haus dahinter wird fleissig<br />

geschraubt. Nichts deutet darauf hin, dass Inhaber Tobias Nell von Zürich-Albisrieden aus gerade eine kleine<br />

digitale Revolution anstösst. Sandro Compagno<br />

8<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Es ist ein kalter Dezembermorgen, die Weihnachtsbeleuchtung<br />

kämpft einen aussichtslosen<br />

Kampf gegen den Hochnebel, der sich über<br />

Zürich gelegt hat. Mit Tempo 30 quält sich der<br />

Berufsverkehr durch das «Albisrieder-Dörfli»,<br />

vorbei an der Garage Rey. Garagist Tobias Nell<br />

nimmt gerade den Jaguar F-Pace einer Kundin<br />

in Empfang und überlässt ihr einen Ersatzwagen.<br />

Die Platzverhältnisse rund um die Garage<br />

sind beengt, das Umstellen der Fahrzeuge<br />

und die Einfahrt in die Werkstatt erinnern an<br />

das Computer-Spiel «Tetris».<br />

«Wir verlieren damit jeden Tag rund eine Stunde»,<br />

ärgert sich Inhaber Tobias Nell über die<br />

Umstände. Denn Zeit ist Geld. Das gilt nicht<br />

nur für die Garage Rey <strong>–</strong> mit Gründungsjahr<br />

1953 eine der ältesten Garagen Zürichs <strong>–</strong>, sondern<br />

für jede Autowerkstatt in der Schweiz.<br />

Und Tobias Nell ist angetreten, um die Schweizer<br />

Garagisten auf dem Weg zu schnelleren<br />

Prozessen und mehr Effizienz zu unterstützen.<br />

Doch der Reihe nach. Dass sich der 49-Jährige<br />

seit Mai 2<strong>01</strong>9 Garagist nennt, ist keineswegs<br />

ein strategischer Entscheid, sondern schlicht<br />

dem Zufall entsprungen. Die Garage Rey mit<br />

ihren drei Mitarbeitern stand nach dem Tod<br />

von Besitzer Herbert Rey vor dem Aus. Nell<br />

sprang als langjähriger Kunde und Freund des<br />

Hauses ein, rettete den Traditionsbetrieb und<br />

die Arbeitsplätze. Obwohl aus der IT-Branche,<br />

hat Tobias Nell durchaus Verbindungen ins<br />

Autogewerbe. Mit seiner früheren IT-Firma<br />

Imis AG programmierte er während über 20<br />

Jahren unter anderem Software-Lösungen für<br />

Zulieferer wie ESA oder den Daimler-Konzern.<br />

Die IT beschäftigt ihn bis heute. In seiner<br />

Arbeit für verschiedene Garagenbetriebe kam<br />

der Auto-Freak zu einer Erkenntnis: «Es gibt<br />

wenig Gescheites, das sich auch kleine Garagen<br />

leisten können.» 2<strong>01</strong>7 begann er erneut<br />

mit dem Aufbau eines IT-Unternehmens namens<br />

Yes-Partner AG mit Sitz in Schlieren.<br />

Yes steht für «Your E-Commerce Solution»<br />

und ist im Bereich Digital Solutions für<br />

internationale Industrie-Unternehmen wie<br />

United Grinding Group oder Müller Martini<br />

tätig. «Grosse Konzerne können für Software-<br />

Lösungen Millionen ausgeben. Ein Garagist<br />

kann das nicht, obschon er die gleichen Anforderungen<br />

und Ansprüche hat», sagt Tobias<br />

Nell. KMU brauchen einfache, kostengünstige<br />

Lösungen.<br />

Zwei Jahre nach der Gründung der Yes-Partner<br />

AG ist diese einfache, kostengünstige<br />

Lösung für den Garagisten mit dem Namen<br />

«SimplyCarCloud» marktreif. Nell nutzte die<br />

Garage Rey sowie einen weiteren Pilotbetrieb<br />

für ausgiebige Tests. «Die Erfahrungen, die<br />

wir dabei gemacht haben, sind direkt ins Produkt<br />

eingeflossen», sagt Entwicklungschefin<br />

Isabel Chinetti.<br />

Dabei haben Tobias Nell und Isabel Chinetti<br />

nicht etwa das Rad neu erfunden. «Simply-<br />

CarCloud» basiert auf der Business-Software<br />

Bexio. Finanzwesen, Buchhaltung, Zeiterfassung<br />

oder Lagerverwaltung sind in dieser<br />

Software bereits vorhanden. «Wir haben die<br />

garagenspezifischen Funktionen als Add-on<br />

programmiert», erklärt Nell. Das Resultat ist<br />

eine cloudbasierte, anwenderfreundliche IT-<br />

Lösung zum Preis von gerade mal 99 Franken<br />

pro Monat.<br />

Dass das System cloudbasiert ist, bringe für<br />

die Kunden zahlreiche Vorteile mit sich, erklärt<br />

Isabel Chinetti: «Der Garagist muss keine<br />

Installationen und keine Datensicherung vornehmen.<br />

Auch die Updates werden durch uns<br />

ausgeführt <strong>–</strong> ohne Aufwand für die Kunden.»<br />

Mit «SimplyCarCloud» spare der Garagist drei<br />

bis vier Stunden pro Woche, verspricht Tobi-<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

IT-Fachmann und Garagist Tobias Nell will den Garagisten mit «SimplyCarCloud» zu schnelleren Prozessen und mehr Effizienz verhelfen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>9


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

as Nell: «Wir geben ihm sozusagen den Samstag<br />

zurück.» Den Tag in der Woche, den viele<br />

Garagisten mit dem Nachführen der Buchhaltung<br />

und dem Schreiben von Rechnungen<br />

und Mahnungen verbringen.<br />

Dafür benötige er in seinem Garagenbetrieb<br />

ganze fünf Minuten pro Tag, erklärt Nell und<br />

demonstriert das System gleich selbst. Auftragserfassung,<br />

Lagerverwaltung, Bestellung<br />

der benötigten Teile, Offerte an den Kunden,<br />

Rechnungsstellung, Kontenabgleich mit der<br />

Bank: Das System ist einfach, keine Eingabe<br />

muss zweimal erfasst werden, und es schafft<br />

Transparenz <strong>–</strong> sowohl innerhalb des Betriebs<br />

wie gegenüber der Kundschaft. Mehr als 90<br />

Prozent aller Rechnungen versende er heute<br />

elektronisch, sagt Tobias Nell: «Und das, obwohl<br />

der Altersdurchschnitt meiner Kunden<br />

bei rund 60 Jahren liegt.» Sobald der Kunde<br />

den Auftrag bestätigt, wird dieser automatisch<br />

in die Werkstattplanung überführt, die<br />

Arbeitsdokumente werden erstellt und die Ersatzteile<br />

bestellt. Das System ist mit den Zulieferern<br />

ESA, Derendinger, Technomag und<br />

Rhiag verbunden. Weitere sollen folgen.<br />

Und: Auch für den Kunden wird automatisch<br />

ein Dokument erstellt, das sämtliche Informationen<br />

zum Fahrzeug, zu Defekten und Reparaturen<br />

enthält. Nell: «Das ist eine Funktion,<br />

die kein anderes System bietet.»<br />

Weitere Funktionen sind für das laufende<br />

Jahr geplant: So ist eine Kooperation mit dem<br />

Daten- und Workflowanbieter Haynes Pro vereinbart,<br />

was eine vollautomatische Offertstellung<br />

ermöglichen wird. Gerade in Mehrmarkenbetrieben<br />

oder in Markenvertretungen,<br />

die viele Fremdmarken reparieren, kann dies<br />

die Prozesse massiv beschleunigen. Auch ein<br />

automatischer Versicherungsnachweis oder<br />

die Integration von Garantieanbieter Quality1<br />

sind noch für das erste Semester <strong>2020</strong> geplant.<br />

Tobias Nell und Isabel Chinetti haben ambitionierte<br />

Ziele: 1000 Garagen wollen sie mit<br />

«SimplyCarCloud» beliefern. Das Interesse sei<br />

riesig, weshalb sich seit einigen Wochen ein<br />

Call-Center mit der Vermittlung von Terminen<br />

beschäftigt. Im Dezember hätten mehr als 90<br />

Prozent seiner Besuche und Demonstrationen<br />

der Software zu einem Abschluss geführt, sagt<br />

Tobias Nell. «Und das ist erst der Anfang!». <<br />

Weitere Infos unter:<br />

garage-rey.ch<br />

simplycarcloud.ch<br />

Spezialisten für Jaguar und Software: Tobias Nell mit seinem Chefmechaniker Paulo de Sousa Guimaraes sowie mit Entwicklungschefin Isabel Chinetti (oben rechts).<br />

10<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Statt mit simplen Navigationspfeilen wie bei herkömmlichen<br />

Head-up-Displays lotst das System des Schweizer Start-ups<br />

Wayray den Fahrer durch Hinweise, die auf die ganze Windschutzscheibe<br />

projiziert werden, durch den Verkehr.<br />

Schweizer Start-ups<br />

Den Blick in die Zukunft<br />

gerichtet<br />

Die Schweiz ist zu einem wichtigen Standort für Start-ups geworden <strong>–</strong> auch aus der Autobranche. Vor allem für die Automobilindustrie<br />

werden Zukunftstechnologien sowie ihre Anwendungsfälle entwickelt, doch die Digitalisierung bietet auch<br />

spannende Optionen für Aftermarket und Garagen, wie ein Blick auf einige ausgewählte Start-ups zeigt. Jürg A. Stettler<br />

Das Startup-Zentrum Zürich, ein Expertenteam<br />

innerhalb des Treuhandzentrums Zürich,<br />

verzeichnete auch 2<strong>01</strong>9 ein starkes Wachstum.<br />

Fast 85 Millionen Franken hatten die einzelnen<br />

Start-ups für ihre Projekte noch vor zwei<br />

Jahren gesammelt, ein Jahr später waren es bereits<br />

440 Millionen Franken und die Gelder der<br />

Investoren sprudeln munter weiter. Von einer<br />

der grössten Einzelfinanzierungsrunden in der<br />

Schweiz profitierte das Zürcher Start-up Wayray.<br />

80 Millionen Schweizer Franken kamen<br />

durch Investoren wie Porsche, Hyundai und<br />

den chinesischen Onlinehändler Alibaba zusammen.<br />

Wayray hat sich so eine solide Basis<br />

gelegt, um seine holographischen Head-up-<br />

Display-Technologien weiterzuentwickeln, die<br />

Navigations- aber auch Information zum Umfeld<br />

direkt auf die Autofrontscheibe oder andere<br />

Scheiben projiziert. «Das Team von Wayray<br />

hat eine einzigartige technische Expertise<br />

mit fundierten Hintergründen aus der Raumfahrt,<br />

Hardware- und Softwareentwicklung.<br />

Die innovativen Ideen und Produkte haben<br />

enormes Potential», attestiert Lutz Meschke,<br />

stellvertretender Vorstandsvorsitzender und<br />

Vorstand Finanzen und IT von Porsche. Wirtschaftsförderer<br />

Philippe D. Monnier holte das<br />

einst russische Start-up 2<strong>01</strong>4 nach Lausanne,<br />

inzwischen ist Wayray in Zürich beheimatet.<br />

Die Schweizer dürften bald einen Gang höher<br />

schalten und haben schon Ideen, um weitere<br />

Geschäftsfelder zu erschliessen. So kann Wayray<br />

sich vorstellen, dass im Ausland beispielsweise<br />

Verkehrszeichen in Echtzeit übersetzt<br />

werden könnten oder in autonomen Fahrzeugen<br />

die Windschutzscheibe zum Surfen oder<br />

TV-Schauen genutzt werden kann <strong>–</strong> und die<br />

Autoscheibe ist für Wayray nur der Anfang.<br />

Die Digitalisierung in der Autobranche fokussiert<br />

sich längst nicht mehr nur auf Lösungen<br />

fürs Fahrzeug selbst, immer mehr Start-ups<br />

entwickeln Lösungen für den Aftermarket und<br />

Garagenbereich. Abo-Modelle von Autos, Vermarktung<br />

von Exportfahrzeugen oder auch die<br />

Möglichkeit, sogar Gebrauchtwagen zu Smart-<br />

Cars zu machen, haben durchaus Potential.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> präsentiert sechs Schweizer<br />

Start-ups und ihre Dienste, die auch für Garagisten<br />

durchaus spannend sein könnten.<br />

Autodrop<br />

Export und Eintausch von Fahrzeugen sind<br />

auch digital möglich. Auf Autodrop können<br />

Schweizer Autohändler ihre Standfahrzeuge<br />

bequem uploaden und per SMS zum Verkauf<br />

anbieten. In einem beigefügten Link finden die<br />

Interessenten zudem Fotos mit detaillierten<br />

Beschreibungen der Fahrzeuge. Ausgewählte<br />

Käuferpools, die man als Verkäufer nach eigenen<br />

Kriterien (Nähe, Vertrauen, etc.) bestimmen<br />

kann, erhalten von geprüften Händlern<br />

danach Angebote und geben ihren besten Preis<br />

ab. Innerhalb von 24 Stunden wird die Auktion<br />

durchgezogen. Hat man das beste Angebot<br />

abgegeben, wird man telefonisch oder per<br />

E-Mail vom Autohändler kontaktiert, um die<br />

weiteren Schritte zu besprechen. So viel Transparenz<br />

und Effizienz verspricht dieser B2B-<br />

Handelsplatz.<br />

Carauktion<br />

Die Internetplattform von Carauktion ist speziell<br />

auf die Bedürfnisse von Anbietern und<br />

Käufern aus dem B2B-Bereich ausrichtet. Wie<br />

bei einer herkömmlichen Auktion kann ein<br />

12<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Über einen OBD2-Stecker ziehen Start-ups Infos für ihre Digitallösungen rund ums Auto. Quelle: Roland Berger.<br />

Käufer für Fahrzeuge Gebote abgeben. Die<br />

Autos und deren Detailansicht sind für alle<br />

ersichtlich, aber Mindestpreise und Höchstgebote<br />

werden erst nach erfolgreicher Anmeldung<br />

bei Carauktion ersichtlich. Carauktion<br />

führt wöchentlich zwei Auktionen durch und<br />

ermöglicht seinen Kunden so jeweils anfangs<br />

und Mitte Woche, den Fahrzeugbestand anzupassen.<br />

Carauktion ist aktuell die grösste<br />

Schweizer B2B-Plattform im Fahrzeugmarkt.<br />

Zudem bietet Carauktion auch den «Value-<br />

Check» an. Mit dem Smartphone wird der<br />

Fahrzeugausweis gescannt, der aktuelle Kilometerstand<br />

ergänzt und dank der Daten von<br />

Carauktion und Auto-i-dat werden so zwei<br />

Restwertpreise berechnet. Das verschafft dem<br />

Garagisten rasch Preissicherheit.<br />

Ryd<br />

Ein OBD2-Stecker namens Ryd Box verbindet<br />

bei diesem Start-up das Fahrzeug in wenigen<br />

Sekunden mit dem Smartphone. Dadurch<br />

wird der Wagen <strong>–</strong> auch Gebrauchte <strong>–</strong> zum vernetzten<br />

Smart-Car. Man kann den OBD2-Stecker<br />

für 199 Franken kaufen oder aber monatlich<br />

mieten. Innovative Features erlauben es<br />

nun, über die App die Fahrzeugdaten zu analysieren<br />

oder auch das Fahrverhalten zu optimieren.<br />

Gleichzeitig sind auch Angaben<br />

zum Live-Standort des Fahrzeugs und somit<br />

ein Kleinflotten-Management möglich. Ryd<br />

kann auch Alarmfunktionen erfüllen. Wird<br />

das Auto unerwartet gestartet und bewegt es<br />

sich, wird ein GPS-Alarm aufs Smartphone geschickt.<br />

Das gleiche gilt, wenn sich das Auto<br />

ohne laufenden Motor bewegt und der Wagen<br />

womöglich abgeschleppt wird. Spannend für<br />

Garagen vor allem die White-Label-Option der<br />

App: Das heisst, die App ist so aufgebaut, dass<br />

sie das Logo und den Kontakt der jeweiligen<br />

Garage anzeigt.<br />

Gowago<br />

Die Autobesitzer von heute wollen mehr Flexibilität.<br />

Deshalb bietet Gowago innovative,<br />

flexiblere und einfachere Leasing-Möglichkeiten<br />

an. Das Start-up Gowago wurde 2<strong>01</strong>7 mit<br />

der Vision gegründet, den Autokauf einfach,<br />

günstig und transparent zu gestalten. Durch<br />

die Vereinfachung und Automatisierung von<br />

Prozessen mit zahlreichen Partnern und Leasinggesellschaften<br />

kann Gowago Neu- und Gebrauchtwagen<br />

zu günstigen Preisen anbieten,<br />

unabhängig davon, ob man Privatkunde oder<br />

Geschäftskunde ist. In einem ersten Schritt<br />

legt der Endkunde im Auto-Finder anhand von<br />

Fragen zu Budget und Nutzung seine Mobilitätspräferenzen<br />

fest. Die zu den Kriterien passenden<br />

Fahrzeuge werden angezeigt und er<br />

kann eines der Angebote wählen.<br />

Curioinvest<br />

Curioinvest ist eine Plattform, um in automobile<br />

Premium- und Sammlerobjekte zu investieren.<br />

Durch Crowdfounding kommt man so<br />

seinem Autotraum näher. Man kreiert über<br />

eine E-Mail-Adresse ein Konto bei Curioinvest<br />

und legt fest, in welche raren Sportwagen<br />

oder Oldtimer man investieren will.<br />

Wird der Wagen später an einer Auktion verkauft,<br />

werden nach Abzug der Unterhalts-,<br />

Versicherungs- und Lagerungskosten, 80 Prozent<br />

des Verkaufsprofits an die beteiligten Investoren<br />

ausbezahlt. Wie an der Börse erhält<br />

man zudem laufend Updates, wie hoch die<br />

einzelnen Modelle gerade gehandelt werden,<br />

und kann so sein automobiles Investment<br />

entsprechend anpassen.<br />

Carhelper<br />

Carhelper, die Plattform fürs Aftersales-Geschäft,<br />

zeigt auf, wie man sein Business digitalisieren<br />

kann. Fast 500 Garagen gehören<br />

dem Netzwerk von Carhelper bereits an. Jede<br />

Garage wird vor der Aufnahme ins Netzwerk<br />

geprüft, damit der Kunde von wettbewerbsfähigen<br />

Preisen und zuverlässiger Qualität profitieren<br />

kann. Das Ziel: mit wenigen Klicks<br />

zum Preisvergleich oder zum Garagentermin.<br />

Zuerst werden das Nummernschild, Kilometerstand<br />

und dann noch der Wohnort eingegeben.<br />

Anhand der Daten des Bundesamtes<br />

für Strassen Astra, wird dann das jeweilige<br />

Fahrzeug eruiert. Nur noch Marke und Modell<br />

bestätigen, schon lassen sich neben der<br />

Standardempfehlung die gewünschten Services<br />

und Arbeiten am Auto auswählen.<br />

Gleichzeitig erhält der Kunde Offerten zur<br />

Ausführung dieser Arbeiten in den jeweiligen<br />

Garagen. So ist der nächste Termin beim<br />

Garagisten im Nu gebucht.<br />

Carvolution<br />

Mobilität als Service steht als Idee hinter Carvolution.<br />

Das Start-up bietet seit Oktober 2<strong>01</strong>7<br />

Autos im Abo an. Im Preis ist alles von der<br />

Versicherung, der Zulassung, den Steuern, Service<br />

sowie Wartung, Bereifung, sogar Vignette<br />

und Reifenwechsel enthalten <strong>–</strong> ausser Tanken,<br />

das muss man noch selbst. Mit der Kombination<br />

von Service und Technologie schafft Carvolution<br />

einen neuen Zugang zur Mobilität.<br />

Einfach auf der Website eines der Modelle auswählen,<br />

festlegen, ob man Gelegenheits-, Alltags-<br />

oder Vielfahrer ist, und noch mitteilen,<br />

welche Versicherungsvariante man will, und<br />

schon ist das Auto zum monatlichen Fixpreis<br />

abonniert. Falls man sich nicht ganz sicher ist,<br />

kann man über Carvolution sogar eine Probefahrt<br />

buchen. <<br />

SAAT: Swiss Association of<br />

Automotive Transformation<br />

In der Schweiz sind viele dieser Start-ups<br />

inzwischen im SAAT, der Swiss Association<br />

of Automotive Transformation, zusammengeschlossen.<br />

Mitglieder in diesem Verein<br />

können sowohl Start-ups, Importeure, Händler,<br />

Versicherer oder auch Garagisten werden.<br />

Mitgründer und Präsident von SAAT ist der<br />

gelernte Automechaniker und ehemalige Digital<br />

Manager Retail bei der Amag, Matthias Gerber.<br />

Er ist zudem seit 2<strong>01</strong>6 CEO des Schweizer<br />

Start-ups Carhelper. Durch die Partnerschaft<br />

mit der Zürcher Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften (ZHAW) kann der Verein<br />

SAAT auch Innovationsthemen erforschen<br />

und hat angekündigt, jährlich eine Studie samt<br />

Übersicht zu den Automotive Start-ups in der<br />

Schweiz herauszugeben.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> 202<strong>01</strong>3


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Rund 110 Teilnehmende informierten sich von elf Referenten über die verschiedenen Anwendungen der vernetzten<br />

Mobilität zu Lande, im Wasser und in der Luft.<br />

Mat-conference.ch <strong>–</strong> vernetzte Mobilität<br />

Automatisiertes Fahren und<br />

Schweizer Innovation<br />

Einmal im Jahr treffen sich Tagungsteilnehmende aus Forschung/Lehre, Entwicklung und Firmen- wie auch Behördenvertreter<br />

zur Mat-Konferenz (Mobility and Transportation). Bereits zum 19. Mal fand die Tagung statt und beleuchtete<br />

verschiedene Aspekte der vernetzten Mobilität. Auffallend dabei: Obwohl die Hardware und grösstenteils die Software<br />

einen hohen Entwicklungsstand aufweisen, werden automatisiert fahrende Fahrzeuge vorerst nicht auf der Strasse verkehren.<br />

Dafür sorgt künstliche Intelligenz bei der Stadtreinigung für Furore. Andreas Senger<br />

Tagungsleiter Peter Affolter freute sich, Anfang<br />

November im Auditorium der Post in<br />

Bern rund 110 Teilnehmende begrüssen zu<br />

dürfen. Für jeden Teilnehmer war im bunten<br />

Programm der elf Referenten etwas dabei.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> konzentriert sich auf zwei<br />

Referate zum Thema automatisiertes/autonomes<br />

Fahren und die Abfallbeseitigung in<br />

Städten mit Unterstützung durch künstliche<br />

Intelligenz.<br />

Bei den Automobilherstellern und -zulieferern<br />

ist das Thema etwas in den Hintergrund gerückt.<br />

Der Elektrifizierung des Antriebes und<br />

damit die Senkung der CO 2<br />

-Emissionen ist im<br />

Fokus. Am teil- oder vollständig automatisierten<br />

Fahren wird aber fleissig entwickelt, virtuelle<br />

Testumgebungen programmiert und<br />

eingesetzt und die Software dank Maschinenlernen<br />

optimiert. Der Gesetzgeber hat jetzt<br />

eine langsamere Gangart eingeschlagen. Und<br />

dies aus plausiblen Gründen.<br />

Der Direktor und Professor Andre Seeck<br />

der Bundesanstalt für Strassenwesen (Bast,<br />

Deutschland) relativierte die Gangart der Industrie.<br />

Für Seeck ist klar, dass sowohl die<br />

technischen Anwendungsfälle vom automatisierten<br />

Fahrzeug sicher ausgeführt werden,<br />

aber auch die Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

(HMI) und die Übergabe der Verantwortlichkeit<br />

technisch und juristisch klar und in internationalen<br />

Normen festgelegt werden müssen.<br />

Ein Wildwuchs dient nicht der Sicherheit und<br />

gilt es zu vermeiden.<br />

Die aktuellen Definitionen, was ein selbstfahrendes<br />

oder autonomes Fahrzeug ist, sind aktuell<br />

zu wenig präzisiert. Die weltweite Automobilingenieurvereinigung<br />

SAE (Society of<br />

Automotive Engineers) hat fünf Level definiert.<br />

Bis und mit Level-2-Anwendungen sind<br />

es reine Fahrerassistenzsysteme und unterstützen<br />

den Fahrer beispielsweise durch einen abstandsregelnden<br />

Tempomat (ACC) oder Spurhalteassistenten.<br />

Ab Level 3 übernimmt das<br />

Fahrzeug teilweise Fahrfunktionen automatisiert.<br />

Level-5-Fahrzeuge können sich vollständig<br />

autonom bewegen.<br />

Beim kommenden Level 3 regelt die SAE in der<br />

Norm J3<strong>01</strong>6 das automatisierte Fahren auf der<br />

Autobahn und verlangt einen «übernahmebereiten»<br />

Fahrer. Wenn das System also in Fahrsituationen<br />

gerät, die es nach seiner Einschätzung<br />

nicht mehr sicher meistern kann, muss<br />

der Fahrer übernehmen (beispielsweise Autobahnbaustelle).<br />

Für Seeck sind in der SAE-<br />

Norm zwar die Anwendungen und die Verantwortlichkeiten<br />

definiert. Diese sind aber viel zu<br />

wenig genau beim Anwendungsfall und vor allem<br />

werden die Anforderungen an die Technologie<br />

nicht umschrieben.<br />

Entsprechend erarbeiten aktuell Arbeitsgruppen<br />

in der Wirtschaftskommission für Europa<br />

der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf (UN-<br />

14<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

ECE) bis im Frühling <strong>2020</strong> sowohl technische<br />

Vorschriften (was müssen die Systeme können,<br />

Redundanz), die Anwendungsfälle (wo<br />

darf automatisiert gefahren werden) und die<br />

Typengenehmigung/Validierung der Software<br />

(Typengenehmigung). Erst wenn diese Normen<br />

festgelegt sind, können Level-3-Anwendungen<br />

wie Stau- oder Autobahnassistenten oder automatisiertes<br />

Parken in die Realität umgesetzt<br />

werden.<br />

Und eine weitere Einschränkung erwähnte<br />

Seeck, die auch für die Garagisten im Werkstattalltag<br />

Auswirkungen hat: Die Software<br />

der Level-3-Fahrzeuge darf nicht via Update<br />

einfach vom Hersteller aufs Fahrzeug übertragen<br />

werden (kabelgebunden via Diagnosetester<br />

oder auch «Over the air» per Internet/WLAN).<br />

Jede Softwareänderung muss zuerst von den<br />

Behörden validiert und es dürfen nur geprüfte<br />

Level-3-Programmcodes eingesetzt werden.<br />

Die Schweiz ist ein grosser Forschungs- und<br />

Entwicklungsmotor in vielen Bereichen. An-<br />

dré Droux von der Firma Cortexia SA zeigte<br />

auf, wie mittels KI, also künstlicher Intelligenz,<br />

die Strassen, Trottoirs und Quartiere in Städten<br />

mit weniger Aufwand sauber gehalten werden<br />

können. Eine Kamera an der Front der Putzmaschine<br />

scannt den Abfall und kategorisiert<br />

diesen. Die mit 1920x1080 Bildpunkte aufnehmende<br />

Kamera erzeugt mit 30 Bildern pro Sekunde<br />

mehr als 100 Gigabyte Daten innert 24<br />

Stunden. Ein Zigarettenstummel auf der Strasse<br />

kann bis zu einer Geschwindigkeit von 40<br />

km/h beim Vorbeifahren erkannt werden.<br />

Dank Deep Learning und künstlicher Intelligenz<br />

werden die weggeworfenen Gegenstände<br />

kategorisiert und im 5-kg-Rechner von NVIDIA<br />

auf der Reinigungsmaschine ausgewertet. Auch<br />

öffentliche Abfalleimer werden erfasst. In der<br />

Cloud werden die Daten ausgewertet und dank<br />

dem Standort der «Fundgegenstände» Karten<br />

erstellt, wo wie viel gereinigt werden und wo<br />

die Periodizität erhöht werden muss. Damit<br />

können die Städte ihre Reinigungsmitarbeiter<br />

gezielter einsetzen. Während in den Städten<br />

der EU durchschnittlich rund 50 Euro pro Einwohner<br />

für die Reinigung eingesetzt werden,<br />

sind es in der Schweiz durchschnittlich 120 bis<br />

160 Franken pro Einwohner. Dank Vernetzung<br />

und dem Einsatz von KI lässt sich in den Kommunen<br />

dank Technik viel Geld einsparen. <<br />

Mat-conference.ch <strong>–</strong> Porträt<br />

Nebst der SSM-/SAE-Tagung gehört die<br />

Mat-Konferenz zu den viel beachteten,<br />

öffentlichen Techniktagungen in der Schweiz.<br />

Die Mat-Konferenz entstand aus einem Netzwerk<br />

von Hochschulen und Zulieferern für die<br />

Automobilindustrie. Jedes Jahr beleuchten<br />

Experten technische Entwicklungen für die<br />

Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft<br />

und zeigen auf, wie vielfältig das Forschungsund<br />

Entwicklungsland Schweiz ist. Als Träger<br />

amtet das Bundesamt für Energie, die Berner<br />

Fachhochschule, die Hochschule für Technik<br />

in Rapperswil, die Zürcher Hochschule für<br />

Angewandte Wissenschaften, die Haute<br />

Ecole Spécialisée de Suisse occidentale und<br />

die SAE Switzerland. Die nächste Tagung<br />

findet am 4. November <strong>2020</strong> statt.<br />

Professor Andre Seeck ist Direktor der<br />

Bundesanstalt für Strassenwesen und ordnete<br />

aktuelle Technik und gesetzliche Vorgaben für<br />

automatisierte und autonom fahrende Fahrzeuge<br />

ein.<br />

Die Kategorisierung der Fahrerassistenzsysteme bis zum autonomen Fahren wird mit den SAE-Levels auf der<br />

Horizontalen dargestellt (Rolle des Fahrers). In der Vertikalen wird der Anwendungsfall definiert. Diese werden<br />

aktuell in Genf festgelegt und die Normen durch Arbeitsgruppen in der UNECE erarbeitet. (Bild Bast)<br />

André Droux zeigte auf, wie die Firma Cortexia<br />

dank künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen<br />

die Städte sauberer und den Einsatz der<br />

Ressourcen optimieren kann.<br />

Die 4K-Kamera liefert in 24 Stunden mehr als 100 Gigabyte Daten, welche den Müll auf der Strasse oder Trottoir<br />

zeigen. Die bordeigene Auswerteelektronik kann bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 40 km/h die Gegenstände dank<br />

künstlicher Intelligenz erkennen. (Bild Cortexia SA)<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> 202<strong>01</strong>5


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Interview mit Marcel Schradt, Managing Director Audatex<br />

So wird die Digitalisierung<br />

erfolgreich<br />

Marcel Schradt ist Managing Director von Audatex. Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> erklärt er die Vorteile der Vernetzung<br />

im Schadensprozess, sagt, weshalb es schwierig ist, sich vor der Digitalisierung zu verschliessen, und gibt Tipps für eine<br />

erfolgreiche Umsetzung. Sandro Compagno<br />

Marcel Schradt.<br />

Herr Schradt, Audatex vernetzt verschiedene<br />

an einem Schadenprozess beteiligte<br />

Partner: Carrosserien, Versicherungen,<br />

Teile lieferanten. Auf den ersten Blick geht<br />

es hier vor allem um Carrosserieschäden.<br />

Wo findet der Garagist seinen Platz in dieser<br />

Wertschöpfungskette?<br />

Marcel Schradt, Audatex: Wir sind seit über<br />

50 Jahren erfolgreich im Bereich des Schadensmanagements<br />

mit Carrosserie-Werkstätten,<br />

Garagen und Versicherungen tätig. Aber nicht<br />

nur dort, wir haben auch eine Vielzahl von<br />

Lösungen im Bereich von Service und Unterhalt<br />

für Garagen im Einsatz, wie zum Beispiel<br />

Autodata oder die Service-Kalkulation. Dazu<br />

kommt, dass in der Schweiz viele Schäden als<br />

Erstes bei den Garagen und Händlern gemeldet<br />

werden. Hier besteht ein Bedürfnis, diese<br />

Schäden schnell digital zu erfassen und alle<br />

notwendigen Schritte, wie die der Reparaturfreigabe<br />

und die Weiterleitung an die zuständigen<br />

Betriebe, sowie die Teilebestellung zu<br />

automatisieren und Prozessschritte auf Papier<br />

zu eliminieren.<br />

Sie haben im Herbst eine Roadshow zum<br />

Thema Digitalisierung durchgeführt. Was<br />

war das Ziel dieser Roadshow?<br />

Wir hatten uns zwei Ziele gesetzt. Wir wollten<br />

lokal mit unseren Kunden in Kontakt treten.<br />

Das persönliche Gespräch mit dem direkten<br />

Feedback ist für uns enorm wichtig, um<br />

unsere Produkte stetig weiterentwickeln zu<br />

können. Wir wollten unsere neuen Produkte<br />

mit Fokus auf die Garagen präsentieren und<br />

live zeigen, was die Digitalisierung und Vernetzung<br />

heute für die Benutzer an Vorteilen<br />

bringen kann.<br />

Eine Roadshow ist ein sehr analoges Mittel,<br />

um mit Ihren Kunden in Kontakt zu treten.<br />

Wie waren die Reaktionen der Carrossiers<br />

und Garagisten?<br />

Der analoge Ausgleich zum digitalen Zeitalter.<br />

Das haben wir ganz bewusst so gewählt<br />

und es wurde von allen Teilnehmern sehr geschätzt.<br />

Wir entwickeln Software für Menschen.<br />

Da sind der lokale Bezug und die direkte<br />

Kundenrückmeldung enorm wichtig.<br />

Es gibt Garagisten, für die «Digitalisierung»<br />

fast schon ein Schimpfwort ist. Wie wollen<br />

Sie diese Gruppe abholen? Wollen Sie das<br />

überhaupt? Oder gibt es Nischen, in denen<br />

diese Gruppe auch analog überleben kann?<br />

Ich glaube, längerfristig wird es schwierig,<br />

wenn man sich der Digitalisierung verschliesst.<br />

Wir befinden uns alle in einem<br />

Prozess, den man nicht stoppen kann. Ich verstehe<br />

aber auch, dass der eine oder andere etwas<br />

skeptischer ist, was neue Technologien<br />

angeht und diese teilweise als Bedrohung oder<br />

mit enormen Zusatzkosten in Verbindung<br />

setzt. Hier ist es wichtig, dass der Nutzen, das<br />

Digitalisieren direkt erlebbar und spürbar gemacht<br />

wird.<br />

Eine Fülle an digitalen Tools verschiedenster<br />

Anbieter wird heute auf dem Markt angeboten.<br />

Wie kann ich als Garagist sicherstellen,<br />

dass ich auf den richtigen Anbieter setze?<br />

Das ist eine sehr wichtige Frage und im IT-Bereich<br />

teilweise nicht ganz einfach zu beantworten.<br />

Wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass<br />

Apple einmal Nokia vom Handy-Markt verdrängen<br />

wird? Ich denke, es spielen zwei Faktoren<br />

eine Rolle: die Beständigkeit und Innovationskraft<br />

eines Anbieters.<br />

Gibt es allgemeine Kriterien, anhand deren<br />

ich meine Entscheidung treffen kann?<br />

Wie lange gibt es den Anbieter schon und wie<br />

innovativ ist er in dieser Zeit gewesen? Wir sehen<br />

viele Start-ups, die zwei Jahre später wieder<br />

vom Markt verschwinden. Wir sehen aber<br />

auch Firmen, die mit ihren Produkten stehen<br />

geblieben sind und nicht weiter investieren.<br />

Auf solche würde ich eher nicht setzten. Fragen<br />

Sie nach Referenzen und erkundigen Sie<br />

sich, wie die Implementierung abgelaufen ist.<br />

Oft wird viel versprochen und wenig geliefert<br />

oder die Kosten für die Implementation<br />

sind am Schluss viel höher als geplant. Es<br />

braucht eine saubere Kosten-/Nutzen-Analyse.<br />

Definieren Sie ein Pflichtenheft und Abnahmekriterien,<br />

um am Schluss auch das zu<br />

bekommen, was Sie erwartet und bestellt haben.<br />

Dann wird die Digitalisierung erfolgreich<br />

sein und zur Effizienzsteigerung beitragen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

audatex.ch<br />

16<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


28./29.<br />

februar <strong>2020</strong><br />

messe luzern<br />

Moderation<br />

Cyndie Allemann //<br />

Rennfahrerin und<br />

GRIP-Moderatorin<br />

Traumberuf<br />

Rennfahrer<br />

Marcel Fässler //<br />

Rennfahrer <strong>–</strong> dreifacher<br />

Le Mans-Sieger<br />

Mobilität von<br />

morgen<br />

Frank Rinderknecht //<br />

Schweizer Auto-<br />

Visionär<br />

Informationen, Visionen<br />

und Emotionen <strong>–</strong> Branchentreff für<br />

Schweizer Garagisten<br />

Workshops<br />

Thermo-Management bei Hybrid- und<br />

Elektrofahrzeugen<br />

Moderne Turbolader-Technik sicher austauschen<br />

Eine Werkstatt erfolgreich führen mit Kennzahlen<br />

Vorführungen und Demonstrationen<br />

Diagnosetechnik und PassThru<br />

Premiere: Reifenmontiermaschine mit Diagnose<br />

Professioneller Getriebeservice mit MotulEvo<br />

Über 80 Themen warten auf Sie. Das komplette und laufend<br />

aktualisierte Programm finden Sie unter autotechnikdays.ch


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Der Name ist Programm<br />

«CitNow» bringt die Garage zum Kunden<br />

Die Beziehung zwischen Garagist und Kunde war und ist eine Frage des Vertrauens. Um dieses Vertrauen aufzubauen und<br />

zu vertiefen, stehen den Garagisten heute auch zunehmend digitale Werkzeuge zur Verfügung. Sandro Compagno<br />

Hans-Jörg Hänggi,<br />

Generaldirektor<br />

«CitNow» für den<br />

DACH-Raum.<br />

Bei «CitNow» ist der<br />

Name Programm:<br />

«See it now <strong>–</strong> sieh es<br />

jetzt» ist eine Video-<br />

Präsentationslösung,<br />

die es der Garage mit<br />

einem überschaubaren<br />

Zusatzaufwand<br />

erlaubt, den Kunden<br />

direkt in den Serviceund<br />

Reparaturprozess<br />

einzubeziehen. «Wir helfen den Händlern<br />

dabei, die Werkstatt und den Showroom zu<br />

den Kunden zu bringen», erklärt Hans-Jörg<br />

Hänggi. Der ehemalige Geschäftsführer von<br />

Nissan Schweiz ist heute Generaldirektor von<br />

«CitNow» für Deutschland, Österreich und<br />

die Schweiz.<br />

Vorbehalten seitens der Garagisten, Video-<br />

Tools seien mehr Zeitverschwendung als<br />

nützliche Hilfsmittel, widerspricht Hänggi:<br />

«Das System ist sehr einfach und unkompliziert<br />

in der Anwendung.» Mittels Smartphone<br />

oder Tablet dreht der Mechatroniker<br />

ein ungeschnittenes Video von 60 bis 90<br />

Sekunden Dauer, in dem er auf Probleme<br />

am Wagen hinweist und Service- oder Reparaturarbeiten<br />

vorschlägt. Der Mechatroniker<br />

sendet das Video an den Kundenberater,<br />

worauf dieser einen Zustandsreport inklusive<br />

Kostenvoranschlag erstellt und an den<br />

Kunden übermittelt. «50 Prozent aller Kostenvoranschläge<br />

sind innert fünf Minuten<br />

beantwortet», sagt Hans-Jörg Hänggi. «Der<br />

Kunde spart sich den Gang in die Garage.<br />

Der Garagist wiederum erhöht den Durchlauf<br />

in seinem Betrieb.» Das Video wird dem<br />

Kunden als Stream übermittelt, der weder<br />

geteilt noch gespeichert werden kann; der<br />

Garagist behält somit die komplette Kontrolle<br />

über das Bildmaterial.<br />

Zum Vorteil der Transparenz und der Beschleunigung<br />

der Prozesse kommt hinzu,<br />

dass der Kundenberater keine Zeit mehr mit<br />

erfolglosen Telefonkontakten verliert, falls<br />

der Autobesitzer auch nach mehrmaligen<br />

Anrufen nicht erreichbar ist. Grösster Kunde<br />

des britischen Technologieunternehmens<br />

Transparenz in der Garage: Der Mechatroniker kann den Kunden mittels Video über nötige Service- oder Reparaturarbeiten<br />

informieren.<br />

ist die Ford Motor Company, die den Video-<br />

Check seit 2<strong>01</strong>7 in ganz Europa einführt.<br />

Dass das digitale Werkzeug seinen Ursprung<br />

in Grossbritannien hat, wo rund 65 Prozent<br />

aller Händler mit «Citnow» arbeiten, erklärt<br />

Hans-Jörg Hänggi mit der Rechtslage auf der<br />

Insel, die sich von der hiesigen in einem für<br />

Garagisten entscheidenden Punkt grundlegend<br />

unterscheidet. Bei einem Unfall, der<br />

durch einen technischen Defekt verursacht<br />

wird, kann der Techniker in der Garage persönlich<br />

haftbar gemacht werden. Lehnt der<br />

Kunde jedoch eine vorgeschlagene Reparatur<br />

ab oder schlägt er beispielsweise die<br />

Empfehlung aus, neue Reifen aufziehen zu<br />

lassen, so ist der Techniker nicht mehr haftbar.<br />

Hänggi: «Das Video und die im Kostenvoranschlag<br />

empfohlenen Arbeiten sind in<br />

Grossbritannien auch eine Absicherung für<br />

den Werkstattmitarbeiter.»<br />

Neben Werkstattprozessen kann «CitNow»<br />

auch im Verkauf eingesetzt werden <strong>–</strong> beispielsweise<br />

durch Einbindung auf der eigenen<br />

Website, auf Online-Plattformen oder<br />

zur persönlichen Beratung von Kaufinteressenten.<br />

35 000 bis 50 000 «CitNow»-Videos werden<br />

täglich in Europa von den Garagen an die<br />

Autobesitzer geschickt, im März 2<strong>01</strong>9 wurde<br />

erstmals die Millionengrenze überschritten.<br />

Neben England ist das Tool laut Hans-Jörg<br />

Hänggi vor allem in Osteuropa ein grosser<br />

Erfolg: «Das hat damit zu tun, dass das Vertrauen<br />

des Kunden zu seinem Garagisten dort<br />

gleich Null ist …» Die Schweiz hinkt noch<br />

etwas hinterher: Von <strong>Januar</strong> bis September<br />

2<strong>01</strong>9 wurden hierzulande rund 14 000 Videos<br />

an die Kunden gestreamt. Sicher auch ein Indiz<br />

für das intakte Vertrauen des Autofahrers<br />

zu seinem Garagisten. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

citnow.com/de<br />

18<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Newsletter mit Video<br />

So werden Kunden zu Fans<br />

Zahlreiche Unternehmen, darunter Garagenbetriebe, setzen Newsletter ein, um ihre Kunden mit Neuigkeiten zu versorgen.<br />

Doch im Alltag wird der Inhalt der E-Mails kaum angeklickt. Bernd Mutschler vom Online-Video-Unternehmen Mailrec<br />

AG erklärt, wie Firmen mit dem Einsatz von Videos in oder anstatt Newslettern auch lesefaule Empfänger abholen und<br />

einen hohen Mehrwert generieren können. Carla Stampfli<br />

Von Detailhändlern über kulturelle Institutionen<br />

bis hin zu Garagenbetrieben: Viele setzen<br />

heutzutage Newsletter ein. Dabei werden periodisch<br />

Neuigkeiten via E-Mail an eine Gruppe<br />

von Empfängern verschickt. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand: Nicht nur kann so Geld<br />

eingespart werden, da Druck- und Portokosten<br />

wegfallen, die periodische Interaktion<br />

stärkt auch die Beziehung zum Kunden.<br />

Doch das digitale Rundschreiben hat auch<br />

Schwächen: Dadurch, dass viel zu viele E-<br />

Mails in den Postfächern der Empfänger landen,<br />

werden Newsletter oftmals gelöscht,<br />

ohne dass sie aufmerksam gelesen wurden.<br />

«Wenn der Newsletter eines Unternehmens<br />

von drei Prozent aller Empfänger geöffnet und<br />

der Link in der E-Mail besucht wird, ist das<br />

bereits ein guter Wert», sagt Bernd Mutschler,<br />

Geschäftsführer des Basler Online-Video-<br />

Unternehmens Mailrec AG. Konkret: 97 Prozent<br />

der Empfänger bekommen die Informationen<br />

im Newsletter kaum bis gar nicht mit.<br />

Was tun? Um trotz täglicher E-Mail-Flut die<br />

Aufmerksamkeit der Kundschaft gewinnen zu<br />

können, setzen nun mehr und mehr Organisationen<br />

auf Videomail.<br />

«Video schlägt Newsletter um 85 bis 90 Prozent.<br />

Im Daily Business werden bewegte Bilder<br />

auch von den lesefaulsten Empfängern<br />

angeschaut. Zudem: Videos transportieren<br />

Emotionen. Und Emotionen erwecken Bedürfnisse»,<br />

erklärt Bernd Mutschler. Ein weiterer<br />

Pluspunkt sei, dass Kunden mit Video-Botschaften<br />

direkt angesprochen und persönlich<br />

an die Produkte herangeführt werden können.<br />

Ein Beispiel: Ein Garagenbetrieb will seiner<br />

Kundschaft sein aktuelles Neuwagen-Angebot<br />

bekannt machen. Dazu lässt sich der Verkäufer<br />

filmen, wie er die Empfänger begrüsst und<br />

sie quasi «live» rund um und in das Fahrzeug<br />

mitnimmt. Am Ende des rund 60- bis 90-sekündigen<br />

Videos wird der Kunde direkt auf<br />

die Seite mit den Angeboten geführt. «Für ein<br />

solches Video braucht es weder einen professionellen<br />

Schnitt, noch ist Hochglanzqualität<br />

Bernd Mutschler zeigt, wie eine Videobotschaft aussehen könnte.<br />

nötig», betont Bernd Mutschler. «Das Zauberwort<br />

lautet Authentizität.» Auch was den Aufwand<br />

betrifft, halte sich dieser im Rahmen.<br />

«Mit ein wenig Übung ist ein Video in rund<br />

30 Minuten im Kasten und per PC oder Smartphone<br />

versendet.»<br />

Gemäss Bernd Mutschler, der mit Mailrec für<br />

verschiedenste Unternehmen, darunter auch<br />

grosse Garagenbetriebe, die entsprechende<br />

Software bereitstellt, liege die Klickrate von<br />

Videomails deutlich im zweistelligen Prozentbereich.<br />

Dabei verschweigt er nicht, dass der<br />

Autoverkauf anhand bewegter Bilder nicht<br />

einfach durch die Decke gehen wird. «Was<br />

aber Fakt ist: Mit Video-Botschaften kann ich<br />

mich zum einen von der Konkurrenz abheben.<br />

Zum anderen kann ich meinen Kunden durch<br />

tolle Inhalte einen Mehrwert bieten und sie zu<br />

Fans machen.» Das sei letztlich entscheidend:<br />

«Denn so wird meine Werkstatt zuoberst auf<br />

der Liste stehen, sobald bei der Kundschaft<br />

Bedarf besteht», fügt er an.<br />

Neben News über aktuelle Fahrzeuge empfiehlt<br />

Bernd Mutschler, Videos auch für andere<br />

Gelegenheiten einzusetzen. Zum Beispiel,<br />

wenn es um den Reifenwechsel oder den Service<br />

geht. «Stellen Sie sich vor, Sie bekommen<br />

eine E-Mail und werden via Video-Botschaft<br />

persönlich daran erinnert. Oder aber sie erhalten<br />

ein Dankesvideo für die Erteilung eines<br />

Auftrages oder die Bezahlung ihrer Rechnung.<br />

Das ist Kundenservice!»<br />

Um Videos für Marketingzwecke einzusetzen,<br />

seien keine bestimmten Voraussetzungen<br />

nötig, so Bernd Mutschler. «Ich muss einzig<br />

wissen, wer vor die Kamera geht und welche<br />

Nachricht ich überbringen möchte. Das Technische<br />

stellt kein Problem dar.» Alles, was gebraucht<br />

werde, sei ein PC, ein Smartphone,<br />

ein Mikrofon und Internetzugang. Vom neuen<br />

Trend könnten somit alle profitieren <strong>–</strong> von<br />

der kleinen Werkstatt bis hin zum Grossbetrieb<br />

mit mehreren Filialen. Selbst Betriebe,<br />

in denen sich niemand bereit erklären würde,<br />

vor die Kamera zu gehen, könnten dieses<br />

Tool nutzen, erklärt Bernd Mutschler. «Sämtliche<br />

Themen für Garagen wurden bereits mit<br />

einer Schweizer Schauspielerin abgefilmt und<br />

stehen kostenlos zur Verfügung.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

mailrec.info<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> 202<strong>01</strong>9


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Autosense<br />

Viel Optimismus, keine Zahlen<br />

Seit eineinhalb Jahren vernetzt Autosense Fahrzeuge mit Garagenbetrieben. Die Entwicklung sei «hervorragend», sagt der<br />

Medienverantwortliche Nicolas Noth. Zahlen nennt Autosense keine. Sandro Compagno<br />

«Wir werden <strong>2020</strong> sicher weitere Partner vorstellen können»: Autosense-Kommunikationschef Nicolas Noth blickt zuversichtlich in die Zukunft.<br />

Herr Noth, wie hat sich Autosense seit Start<br />

des Joint-Ventures von Amag und Swisscom<br />

im Juni 2<strong>01</strong>8 entwickelt?<br />

Nicolas Noth, CMO Autosense: Autosense<br />

hat sich hervorragend entwickelt. Nachdem<br />

Amag als stärkster Schweizer Automobilpartner<br />

Ende August 2<strong>01</strong>8 dazugestossen ist,<br />

hat das Joint-Venture eine rasante Entwicklung<br />

hingelegt. Dank den 80 Amag-Filialen<br />

konnten wir rasch eine sehr gute Marktdurchdringung<br />

erreichen. <strong>2020</strong> werden wir<br />

Autosense auf das ganze Amag-Partnernetz<br />

ausdehnen können.<br />

Wie viele Automobilistinnen und Automobilisten<br />

nutzen Autosense heute?<br />

Wir kommunizieren im Moment keine Zahlen.<br />

Aber wir können sagen, dass wir auf<br />

einem steilen Weg sind und unsere Ziele stetig<br />

erreichen konnten.<br />

Autosense ist als offenes, markenunabhängiges<br />

Ökosystem gedacht. Gibt es Garagen<br />

ausserhalb der Amag, die sich angeschlossen<br />

haben?<br />

Das Ökosystem ist tatsächlich offen und markenunabhängig<br />

und steht damit auch weiteren<br />

Marken und Garagen offen. Wir sind in<br />

Gesprächen mit weiteren Automarken und<br />

werden in <strong>2020</strong> sicher weitere Partner vorstellen<br />

können. Ab <strong>Januar</strong> folgen nun als erstes<br />

die unabhängigen Markenpartner der Amag.<br />

Schon heute kann aber jeder Automobilist<br />

Autosense nutzen, auch mit Fremdmarken.<br />

Autosense kann auch von Flottenkunden<br />

genutzt werden. Wie ist der Stand hier?<br />

Auch hier kommunizieren wir im Moment keine<br />

Zahlen. Wir haben aber bereits mehr Flottenkunden<br />

erreichen können, als ursprünglich<br />

geplant <strong>–</strong> sowohl im KMU-Segment wie<br />

auch bei den Grosskunden. Das zeigt deutlich,<br />

dass unsere Flotten-Lösungen auf hohen Anklang<br />

stossen. Sie überzeugen in ihrer Modularität,<br />

lassen sich also auf die individuellen<br />

Kundenbedürfnisse massschneidern und sind<br />

auch von den Konditionen sehr spannend.<br />

Als Autosense Ende 2<strong>01</strong>8 vorgestellt wurde,<br />

gab es neben der direkten Kommunikation<br />

mit der Garage eine spannende Tankfunktion<br />

mittels App. Welche weiteren Services<br />

wurden 2<strong>01</strong>9 integriert?<br />

Neben der Tankfunktion und dem Garagenservice<br />

möchte ich das digitale Fahrtenbuch<br />

erwähnen, das Fahrten einfach aufzeichnet,<br />

zuordnen lässt und beispielsweise von<br />

der schweizerischen Steuerkonferenz für die<br />

Steuererklärung empfohlen wird, oder die Eco-<br />

Drive-Statistik und Drive-Score, mit denen<br />

man seine Fahrweise einfach anpassen kann<br />

und damit letztlich CO 2<br />

einspart. Ebenfalls<br />

neu ist die Pay-per-Kilometer-Autoversicherung<br />

Flexdrive von Dextra, die nur die gefahrenen<br />

Kilometer abrechnet und mit der Wenigfahrer<br />

viel Geld sparen können. Soeben haben<br />

wir auch den ersten Service mit unserem neuen<br />

Investor Zurich Versicherung gestartet, den<br />

auch Nicht-Zurich-Kunden nutzen können und<br />

der den Nutzern rasche und kompetente Unterstützung<br />

in Versicherungsfragen und bei<br />

Schadenfällen bietet.<br />

Und welche News sind für <strong>2020</strong> geplant?<br />

Im Privatkundenbereich folgen neue Versicherungsprodukte,<br />

der Ausbau im Bereich Tankstellen,<br />

eine Parkinglösung sowie eine überarbeitete<br />

App, in die viele Kundenfeedbacks<br />

und -wünsche integriert werden. Im Flottenbereich<br />

bringen wir unter anderem eine Lösung<br />

für Poolfahrzeuge und beschleunigen gemeinsam<br />

mit einem Partner die Umstellung<br />

auf elektrische Fahrzeuge. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autosense.ch<br />

20<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Neue Website von Auto-Schweiz<br />

Auto-Mobilität neu entdecken<br />

Individuelle Mobilität ist ein Ur-Bedürfnis der Menschen. Diese Aussage steht im Zentrum eines breitangelegten Engagements<br />

von Auto-Schweiz, der Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure.<br />

pd. Mit «Mein Autogramm» will Auto-Schweiz<br />

den Facettenreichtum der Auto-Mobilität in der<br />

Schweiz aufzeigen und gleichzeitig technische<br />

Entwicklungen im Automobilbereich wie alternative<br />

Antriebe und autonomes Fahren einem<br />

breiten Publikum näherbringen. Die emotionale,<br />

transparente und faktenorientierte Aktion basiert<br />

auf einer Kommunikationsidee, die von der Kommunikationsagentur<br />

Farner entwickelt wurde.<br />

Die individuelle Mobilität ist der Antrieb des<br />

Lebens <strong>–</strong> ganz gleich, ob im eigenen oder im<br />

fremden Auto, in Kombination mit anderen<br />

Verkehrsmitteln, ob als Fahrerin oder Mitfahrer,<br />

ob mit Benzin, Strom, Diesel, Gas, Wasserstoff<br />

oder einem anderen Antrieb. Autos<br />

erfüllen ein Ur-Bedürfnis der Menschen: die<br />

Freiheit, spontan Dinge zu tun und eigene<br />

Wege zu gehen. Das macht das Engagement<br />

«Mein Autogramm» bewusst.<br />

Meinautogramm.ch wurde im Dezember mit<br />

einem Content-Hub lanciert. Erste Blogartikel<br />

widmen sich der Elektromobilität, der Mobilität<br />

der Zukunft und neuen Technologien. Porträts<br />

vermitteln, wie Fahrzeuge auf vielfältige<br />

Weise genutzt werden. Darauf aufbauend,<br />

beginnt im <strong>Januar</strong> der Hauptteil des Engagements<br />

<strong>–</strong> mit einer unterhaltsamen Filmserie,<br />

in der Menschen in der Schweiz, begleitet von<br />

bekannten Persönlichkeiten, ihre persönliche<br />

Beziehung zum Auto erzählen. Die Serie besteht<br />

aus acht Episoden, wird auf meinautogramm.ch<br />

gezeigt und im TV sowie auf Onlinemedien<br />

kommuniziert. Parallel dazu wird<br />

eine Print- und Onlinekampagne laufen.<br />

«Individuelle Mobilität ist ein Freiheitsbedürfnis,<br />

das für die Schweizerinnen und Schweizer<br />

eine hohe Relevanz hat», erklärt François<br />

Launaz, Präsident von Auto-Schweiz. «Heute<br />

und in Zukunft spielt der Verkehrsträger<br />

Strasse eine zentrale Rolle in unser aller Leben,<br />

ob direkt oder indirekt. Mit ‹Mein Autogramm›<br />

möchten wir dies auf interessante<br />

und auch humorvolle Weise aufzeigen. Egal ob<br />

im Personenwagen, im Kleintransporter oder<br />

Lastwagen: Die Auto-Mobilität ist und bleibt<br />

in der Schweiz unverzichtbar.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

meinautogramm.ch<br />

Clever dokumentieren<br />

mit der Foto App<br />

brainsnhands.ch<br />

Maximaler Nutzen im Fokus: Mit unserer cleveren Foto App<br />

können Sie jetzt Bilder, Videos und PDF vom Smartphone<br />

direkt in die Dokumentenverwaltung Ihres Stieger DMS senden.<br />

Die Foto App für iOS und Android ist schnell installiert und lässt<br />

sich leicht mit wenigen Klicks bedienen. So erledigen Sie Ihre<br />

Dokumentation blitzschnell, komfortabel und absolut sicher.<br />

we drive your business<br />

Stieger Software AG ❙ Hauptstrasse 71 ❙ CH-9422 Staad ❙ +41 (0)71 858 50 80<br />

Stieger Academy ❙ Grundstrasse 1 ❙ CH-5436 Würenlos ❙ +41 (0)56 437 68 68<br />

www.stieger.ch ❙ info@stieger.ch


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Datenqualität<br />

Schwachpunkt der Digitalisierung<br />

Daten sind das neue Gold: Sie müssen daher gehegt und gepflegt werden. Sonst drohen Umsatzverluste, Ineffizienz oder<br />

falsche Schlussfolgerungen. So wird die Qualität verbessert. André Bissegger<br />

«Schlechte, falsche und unvollständige Daten<br />

haben das Potenzial, grossen Schaden anzurichten»,<br />

sagt Michael Imhof. Er ist Managing<br />

Director der Senergy Services AG, die im Bereich<br />

Kundendienst (CRM) mit dem AGVS zusammenarbeitet.<br />

«Im schlimmsten Fall kosten<br />

schlechte Daten sehr viel Geld, wenn sie zu<br />

falschen oder zu keinen Entscheidungen führen.»<br />

Zudem können sie Umsatzverluste, einen<br />

schlechten Ruf, Zeitverschwendung und Ineffizienz<br />

verursachen. Oder es wird eine Chance<br />

für eine Kundenkontaktaufnahme verpasst.<br />

Die Datenqualität wird damit zur Achillesferse<br />

der Digitalisierung. Das fängt bereits im Kleinen<br />

an und ist nicht zu unterschätzen <strong>–</strong> beispielsweise<br />

bei der Erfassung der Kundenadresse:<br />

Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Garagist<br />

seine Kunden an die Frühlingsausstellung einladen<br />

will und die Anschriften falsch dargestellt<br />

werden oder Anreden nicht korrekt sind.<br />

Nun ist ein Garagenbetrieb kein internationaler<br />

Grosskonzern und die Zahl der Personen,<br />

die Daten erfassen, ist überschaubar. Trotzdem<br />

herrscht vielfach Chaos. Der Grund: «Die<br />

Datenerfassung gehört oft nicht zu den Lieblingstätigkeiten<br />

der Mitarbeiter», sagt Imhof.<br />

«Entsprechend wird zu wenig Augenmerk auf<br />

die Qualität der Erfassung gelegt <strong>–</strong> man möchte<br />

die Arbeit möglichst schnell erledigt haben.»<br />

Oft bestehen keine Standards, wie die<br />

Daten eingegeben werden sollen. Und so werden<br />

viele Kundenkontakte doppelt erfasst, da<br />

die Schreibweise unterschiedlich ist. Oder der<br />

Lagerbestand wird falsch ausgewiesen, da das<br />

System nicht alle Daten erkennt. Oder die Kundenrechnung<br />

wird falsch ausgestellt, weil die<br />

falschen Stundenansätze hinterlegt sind. Die<br />

Liste lässt sich endlos erweitern.<br />

Der Datenspezialist plädiert daher dafür, die<br />

Daten sicherlich jährlich oder noch besser halbjährlich<br />

gründlich zu bereinigen. Halten sich<br />

alle an die vereinbarten Abläufe und Vorgaben<br />

bezüglich Datenaktualität (siehe Tipps), werden<br />

die Bereinigungsarbeiten in Zukunft viel<br />

einfacher und zeitsparender. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

senergy.ch<br />

Darauf müssen Garagisten bei<br />

der Datenerfassung achten:<br />

• An Vorgaben und Abläufe halten: Dazu<br />

müssen Standards existieren, wie zum Beispiel<br />

eine neue Kundenadresse angelegt wird.<br />

• Kontrolle: Bei der Schulung und Einweisung<br />

der Mitarbeiter müssen die wichtigsten<br />

Daten besonders erwähnt und auch immer<br />

wieder auf Korrektheit und Einheitlichkeit<br />

kontrolliert werden.<br />

• Aktualität: In jedem System ist sichtbar,<br />

wenn Daten schon lange nicht mehr bearbeitet<br />

wurden. Geregelte Abläufe helfen.<br />

So sollte beispielsweise bei jedem Kundenbesuch<br />

nachgefragt werden, ob die Daten<br />

noch aktuell sind.<br />

Über folgende Merkmale und<br />

Kriterien können die Garagisten<br />

ihre Datenqualität messen:<br />

• Vollständigkeit: Fehlen relevante Daten?<br />

• Eindeutigkeit: Gibt es Schreibfehler oder<br />

falsche Angaben? Die Daten müssen vom<br />

System validiert werden können.<br />

• Konsistenz/Einheitlichkeit: Es muss ein<br />

Standard existieren, wie die Daten eingegeben<br />

werden sollen.<br />

• Verständlichkeit: Werden die Daten von<br />

anderen Personen verstanden oder können<br />

sie interpretiert werden?<br />

• Aktualität: Die Daten müssen periodisch auf<br />

Aktualität geprüft werden.<br />

So geht der Garagist bei der<br />

Bereinigung am besten vor:<br />

• Daten auf Vollständigkeit überprüfen und<br />

mit korrekten Daten ergänzen.<br />

• Dubletten (doppelte identische Datensätze)<br />

auflösen, damit die Kerndatensätze (zum<br />

Beispiel die Adresse) nur einmal vorkommen.<br />

• Daten vereinheitlichen. Abweichende Daten<br />

müssen korrigiert werden.<br />

• Aktualität: Daten, die schon lange nicht<br />

mehr aktualisiert wurden (können per Suche<br />

gefunden werden), kontrollieren und verifizieren.<br />

Das Ziel einer Bereinigung ist, dass danach<br />

die Kriterien der Datenqualität erfüllt werden.<br />

22<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

JobCloud<br />

Digitalisierung: Das sind<br />

die aktuellen HR-Trends<br />

Die Digitalisierung ist in allen beruflichen und privaten Bereichen auf dem Vormarsch, so natürlich auch in der Personalbeschaffung.<br />

Wiederkehrende Tätigkeiten werden zunehmend automatisiert, um Personalverantwortlichen mehr Zeit für<br />

andere Dinge einzuräumen. Hier die wichtigsten digitalen Trends, die Sie kennen sollten.<br />

1. Künstliche Intelligenz<br />

pd. Künstliche Intelligenz ist nicht wirklich<br />

ein eigener Trend als vielmehr die Technologie,<br />

die den meisten Innovationen im HR-<br />

Bereich zugrunde liegt. Intelligente Systeme<br />

sind vor allem bei der Personalsuche gefragt.<br />

«Viele Unternehmen hoffen, durch den Einsatz<br />

technologischer Lösungen lange unbesetzte<br />

Stellen doch noch mit geeigneten<br />

Kandidaten besetzen zu können und die<br />

Besetzungszeiten generell deutlich zu verkürzen»,<br />

weiss Wolfgang Gastager vom österreichischen<br />

Unternehmen JoinVision, das<br />

auf digitale HR-Lösungen spezialisiert ist.<br />

2. Active Sourcing mit Big Data<br />

Big Data ist hier eine Antwort. Die aktive<br />

Suche nach passenden Kandidaten durch die<br />

Arbeitgeber findet nicht mehr ausschliesslich<br />

auf Events oder Job-Speed-Datings statt,<br />

sondern verlagert sich in die Tiefen des Internets.<br />

So sucht man auf Online-Plattformen<br />

nach Profilen, die zum Unternehmen oder<br />

zu ausgeschriebenen Stellen passen können<br />

und vereinfacht so den Recruiting-Prozess.<br />

3. Robot Recruiting<br />

Was gruselig klingt, ist ziemlich praktisch.<br />

Künstliche Intelligenz erleichtert nicht nur<br />

die Personalbeschaffung, sondern beschleunigt<br />

auch Bewerbungsprozesse. Chat Bots vereinbaren<br />

Vorstellungstermine und sollen in<br />

Zukunft sogar Erstgespräche führen können.<br />

4. Apps und Tools<br />

Laut einer Onboarding-Umfrage in Deutschland<br />

aus dem Jahr 2<strong>01</strong>7 sind 59% der befragten<br />

HR-Verantwortlichen der Meinung,<br />

dass durch geeignete Onboarding und somit<br />

durch Einschulungs-Massnahmen die Mitarbeiterfluktuation<br />

im ersten Jahr reduziert<br />

werden kann. Es gibt bereits viele digitale<br />

Instrumente, die es Mitarbeitenden ermöglichen,<br />

flexibel von überall auf der Welt<br />

an Einschulungen teilzunehmen. Trotzdem<br />

nutzen nur 12% der befragten Unternehmen<br />

Software-Programme zum Eingliedern neuer<br />

Mitarbeitender. Hier besteht in den nächsten<br />

Jahren grosses Verbesserungspotential.<br />

Wo über Digitalisierung gesprochen wird,<br />

schwingt häufig die Angst mit, ersetzbar zu<br />

werden. Die Entwicklung in anderen Industriezweigen<br />

hat gezeigt, dass durch Digitalisierung<br />

durchaus bestimmte Jobs ersetzt, aber<br />

dafür neue geschaffen werden. Eine ähnliche<br />

Zukunft prophezeit man auch im Recruiting.<br />

«Der Recruiting-Prozess wird weiter beschleunigt<br />

und dem Recruiter werden viele seiner<br />

Arbeitsschritte zumindest erleichtert werden»,<br />

sagt Wolfang Gastager. «Dadurch kann<br />

dieser sich wieder auf die wesentlicheren Dinge<br />

der Personalbeschaffung konzentrieren.»<br />

JobCloud ist das führende Unternehmen im<br />

digitalen Stellenmarkt der Schweiz mit mehr<br />

als 20 Jahren Erfahrung und betreibt unter anderem<br />

jobs.ch sowie jobup.ch, die beliebtesten<br />

Jobportale der Deutsch- beziehungsweise<br />

der Westschweiz. Weitere Informationen auf<br />

www.jobcloud.ch/blog, wo regelmässig Ratgeber,<br />

Checklisten und Beiträge zum Thema<br />

Rekrutierung und Personalpolitik erscheinen.<br />

Unsere Tipps: die kostenlosen Whitepaper Recruiting<br />

<strong>–</strong> Talent Management und Talent Acquisition<br />

und Knackpunkte im Arbeitsrecht <strong>–</strong><br />

rechtliche Grundlagen und nützliche Tipps für<br />

Arbeitgeber. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

jobcloud.ch/blog<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>23


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Remote-Diagnose<br />

Daten mit hoher Relevanz für<br />

die Garagisten<br />

Remote-Diagnose, also die Ferndiagnose via Internet, ist auf dem Vormarsch, bringt aber auch Fragen mit sich.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> hat bei Continental nachgefragt, wie der aktuelle Stand beim deutschen Automobilzulieferer ist. André Bissegger<br />

Herr Mack, ist für<br />

Sie als Anbieter von<br />

Diagnosegeräten<br />

die Remote-Diagnose<br />

ein Thema?<br />

Rolf Mack, Head of<br />

Diagnostics & Services<br />

im Geschäfts-<br />

Rolf Mack, Continental.<br />

segment Independent Aftermarket bei<br />

Continental: Im Aftermarket halten digitale<br />

Prozesse immer stärker Einzug in den Alltag.<br />

Die Daten, die für diese digitalen Prozesse<br />

benötigt werden, sind daher von hoher Relevanz.<br />

Garagisten, die über Daten verfügen und<br />

sie zu nutzen wissen, werden längerfristig die<br />

Nase im Wettbewerb um Kunden vorne haben.<br />

Remote-Diagnose ist für uns eine entscheidende<br />

Zukunftstechnologie. Deshalb haben<br />

wir die Fahrzeugdaten-Plattform Remote<br />

Vehicle Data (RVD) entwickelt.<br />

Was kann die RVD? Und inwiefern werden<br />

die Datenschutzbestimmungen eingehalten?<br />

Sie ermöglicht den standardisierten Zugang<br />

zu herstellerspezifischen Fahrzeugdaten. Die<br />

Werkstatt ist jederzeit über den Zustand eines<br />

Fahrzeugs informiert und verbessert ihren individuellen<br />

Kundenservice. Ausserdem kann<br />

sie ihre Auslastung und Personalplanung optimieren.<br />

Ersatzteile lassen sich vorbestellen,<br />

bevor der Kunde mit seinem Fahrzeug in die<br />

Werkstatt fährt. Das verbessert die Logistik<br />

und Lagerhaltung. Bei ersten Kunden ist unsere<br />

Lösung bereits im Einsatz. Dabei legen wir<br />

höchsten Wert auf die Sicherheit der Fahrzeuge,<br />

Nutzer und deren Daten. Die Nutzer haben<br />

jederzeit die Kontrolle darüber, wer ihre Daten<br />

nutzen kann und darf. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

continental.com<br />

WIR WÜNSCHEN IHNEN EIN<br />

UNFALLFREIES <strong>2020</strong><br />

IHRE BAZ GESCHÄFTSSTELLE<br />

Geschäftsleiter<br />

Karl Baumann<br />

Geschäftsstelle<br />

Manuela Jost<br />

Geschäftsstelle<br />

Arjeta Sulejmani<br />

Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />

Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, Postfach 64, 3000 Bern 22<br />

Gratisnummer 0800 229 229<br />

E-mail info@safetyweb.ch, www.safteyweb.ch<br />

24<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Hacker als Gefahr für KMU<br />

Sicherheit ist kein Zustand<br />

Gleich hinter Deutschland liegt die Schweiz auf Platz zwei der Hitparade der Hackerangriffe in Europa. Längst werden<br />

nicht nur Grossunternehmer wie Swisscom oder Ruag angegriffen, sondern auch kleinere KMU. Der Ex-Hacker und<br />

heutige Sicherheitsexperte Gunnar Porada kennt die Details. Jürg A. Stettler<br />

Viele Schweizer KMU und Garagisten wiegen<br />

sich in Sicherheit. Dabei werden nicht mehr<br />

nur Banken, Versicherungen und Grossfirmen<br />

von Hackern angegriffen. Die Angreifer nehmen<br />

längst auch kleinere Unternehmen ins Visier.<br />

Pro Tag werden weltweit etwa 8 Millionen<br />

Computer attackiert, das kostet die Wirtschaft<br />

jährlich Hunderte Milliarden Franken. Je mehr<br />

Dienstleistungen im Internet genutzt werden,<br />

desto wichtiger wird der Schutz vor Zugriffen<br />

und Manipulationen. Die Digitalisierung<br />

schafft zwar viele Vereinfachungen, öffnet aber<br />

gleichzeitig auch Tür und Tor für Angriffsmöglichkeiten.<br />

«Nach Deutschland mit 42 Prozent<br />

der Ransomware-Angriffe mit Netzwerk-Infektion<br />

von <strong>Januar</strong> bis Juni 2<strong>01</strong>9 folgt in Europa<br />

gleich die Schweiz mit 26 Prozent, noch vor<br />

England mit 18 Prozent», wie Gunnar Porada,<br />

einer der weltweit führenden Experten im<br />

Bereich Cyber Security und CEO der innoSec<br />

GmbH, an einem Anlass des Schweizerischen<br />

Gewerbeverbands Anfang Oktober erläutert.<br />

Seit über 25 Jahren ist Ex-Hacker Porada in der<br />

IT-Security-Branche aktiv. Er wird jedoch oft<br />

gerufen, wenn es schon zu spät ist. «Für mich<br />

als Unternehmer ist das natürlich ideal, da kriege<br />

ich von jedem CEO das OK für meine Offerten.<br />

Dabei wäre gute IT-Sicherheit im Vorfeld<br />

viel günstiger und einfacher», verrät der<br />

Chef der innoSec GmbH aus Weggis. Und um<br />

zu demonstrieren, wie leicht sich selbst scheinbar<br />

sichere E-Bankinglösungen überlisten lassen,<br />

loggt sich Porada innert weniger Minuten<br />

kurz «live» in ein fremdes Bankkonto ein.<br />

Er zeigt, mit welcher Leichtigkeit man trotz<br />

Photo-TAN-Verfahren Transaktionen in Millionenhöhe<br />

auslösen könnte <strong>–</strong> für den Sicherheitsfachmann<br />

alles ein Kinderspiel, wenn gewisse<br />

Sicherheitsmassnahmen nicht getroffen<br />

wurden.<br />

Der Ex-Hacker Gunnar Porada ist heute einer der weltweit<br />

führenden IT-Sicherheitsexperten.<br />

Porada warnt seit Jahren vor Gefahren, hat Sicherheitslücken<br />

bei der Erfassung von Fingerabdrücken<br />

für Reisepässe aufgedeckt und sich<br />

im Auftrag von Unternehmen in deren Datenbanken<br />

und Cloudsysteme gehackt. Für diverse<br />

Schweizer Banken führte er sogenannte<br />

Pentests durch, ein Fachausdruck für einen<br />

umfassenden Sicherheitstest einzelner Rechner,<br />

Server oder ganzer Netzwerke. «Oft werde<br />

ich abgewimmelt, wenn ich auf Schwachstellen<br />

aufmerksam machen will», erläutert der Ex-<br />

Hacker, «das Sicherheitsbewusstsein ist leider<br />

oft mit Trägheit oder Unwissenheit gepaart.» Er<br />

sieht viel Nachholbedarf in der Schweiz, auch bei<br />

KMU. Wobei Gunnar Porada diesen Begriff gar<br />

nicht passend findet, da es KMU mit nur einer<br />

Handvoll Computer gebe, die aber mit Milliardenbeträgen<br />

arbeiten.<br />

Dabei investieren andere Nationen bereits seit<br />

Jahren in die digitale Sicherheit; nicht so die<br />

Schweiz und Europa. «Wir geraten zunehmend<br />

ins Hintertreffen, und zwar ohne ersichtlichen<br />

Grund. Schliesslich haben wir ja gute IT-Leute.»<br />

Für den Experten darf Sicherheit nie hinderlich<br />

sein für die eigenen Geschäftsbeziehungen.<br />

Gleichzeitig hinterfragt er die Tatsache, ob<br />

beispielsweise wirklich alle Computer mit dem<br />

Internet verbunden sein müssen oder alle Daten<br />

in die Cloud müssten. «Ein Virus beziehungsweise<br />

ein Hacker braucht nur eine Lücke. Und er geht<br />

immer den einfachsten Weg», mahnt Porada. Aktuelle<br />

Malware sei inzwischen so klein, dass sie<br />

kaum noch bemerkt werde. Sie könne praktisch<br />

an jedes Dokument und an jede Internetseite angehängt<br />

werden. Die Malware verschlüsselt innert<br />

Minuten unbemerkt vom Nutzer die Daten,<br />

überschreibt zudem gleich noch den Master Boot<br />

Record, wodurch Betroffene ihren Rechner nicht<br />

mehr booten können und zeigt dann schlicht<br />

einen Hinweis, an wen «Lösegeld» (Englisch:<br />

Ransome) für die Daten bezahlt werden soll.<br />

Während Ransomware in der Regel nur Dateien<br />

verschlüsselt, gehen Viren einen Schritt weiter<br />

und setzen das gesamte System ausser Betrieb.<br />

Der Schaden ist in beiden Fällen enorm!<br />

«Man sollte, wenn immer möglich, sparsam mit<br />

seinen Daten umgehen. Und man kann durchaus<br />

für die Buchhaltung oder heikle Daten auch mal<br />

einen Rechner nutzen, der mit Linux als Betriebssystem<br />

läuft. Dafür gibt es weniger Viren», erklärt<br />

Porada. Für ihn ist Sicherheit kein Zustand, sondern<br />

ein Prozess. Daher sollte man unbedingt<br />

auch immer mit Updates arbeiten. <<br />

Die wichtigsten Grundregeln für KMU betreffend Datensicherheit<br />

1. Datensicherheit ist Chefsache: Er kann<br />

dies nicht einfach seinem CTO (Chief<br />

Technology Officer) überlassen, wenn das<br />

Unternehmen überhaupt so gross ist, dass<br />

es diese Position gibt. Chefs versuchen, oft<br />

zu delegieren oder die Sache auszulagern.<br />

Dabei vergessen viele, dass im Schadensfall<br />

dieser dann am heftigsten in der Chefetage<br />

aufschlägt.<br />

2. Man sollte immer datensparsam agieren<br />

und nicht zu freigiebig mit seinen<br />

Informationen sein. Die Cloud muss nicht<br />

unbedingt für alle und alles die richtige<br />

Lösung sein. Und wenn doch die Cloud<br />

genutzt wird, erfordert sie spezielle<br />

Sicherheitsvorkehrungen.<br />

3. Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein<br />

Prozess. Die meisten Angriffe erfolgen<br />

über uralte Trojaner und Ransomware, die<br />

aber neue Hintertürchen finden. Davor<br />

kann man sich schützen. Nur schon regelmässige<br />

Updates der Software <strong>–</strong> und zwar<br />

nicht nur der Antivirensoftware <strong>–</strong> sind<br />

entscheidend. Darüber hinaus gibt es<br />

eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten,<br />

die man nutzen kann und sollte, abhängig<br />

von den individuellen Anforderungen der<br />

Unternehmen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>25


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Motiondata Vector Gruppe<br />

motiondata-vector.ch<br />

> Mit der Motiondata Vector Gruppe auf Erfolgskurs im neuen Jahr<br />

Erfolgreich mit der Motiondata<br />

Vector Gruppe:<br />

pd. Wer in diesem Jahr auf<br />

Erfolg setzt, der setzt auf die<br />

Motiondata Vector Gruppe als<br />

verlässlichen IT-Komplettlösungsanbieter.<br />

Die IT-Softwarelösungen<br />

sind speziell auf die<br />

Anforderungen und Bedürfnisse<br />

der Garagen-Branche konzipiert<br />

und dank laufender System- und<br />

Sicherheitsupdates sind die Produkte<br />

immer auf dem neuesten<br />

Stand.<br />

• Sie liefert ein modular aufgebautes<br />

DMS mit zahlreichen<br />

Markenschnittstellen, Apps,<br />

Web und IT-Services.<br />

• Sie sorgt mit zahlreichen<br />

Modulen und Schnittstellen für<br />

eine massgeschneiderte Lösung<br />

für die Unternehmensgrösse.<br />

Jetzt über die beiden DMS-Lösungen<br />

der Motiondata Vector<br />

Schweiz GmbH informieren<br />

und mit dem richtigen Partner<br />

in ein erfolgreiches neues Jahr<br />

starten! <<br />

Bereits eine Vielzahl renommierter<br />

Garagisten in der Schweiz<br />

vertrauen auf die Qualität und<br />

Vorteile der beiden Dealer-<br />

Management-Systeme «Motiondata»<br />

und dem «Car Dealer<br />

Package CDP». Beide DMS-<br />

Lösungen sind in drei unterschiedlichen<br />

Editions erhältlich<br />

<strong>–</strong> je nach Bedarf und Wunsch<br />

des jeweiligen Garagenbetriebs.<br />

• Sie bietet individuell abgestimmte<br />

Software-, Hardwareund<br />

Infrastruktur-Lösungen<br />

mit den höchsten Security-<br />

Standards und das alles aus<br />

einer Hand.<br />

• Sie optimiert die täglichen<br />

Abläufe und Prozesse der<br />

Kunden und steigert dadurch<br />

deren Effizienz, Auslastung<br />

und Umsatz.<br />

Motiondata erleichtert den Arbeitsalltag seiner Kunden.<br />

Autef GmbH<br />

autef.ch<br />

> Dank Passthru fit für die Digitalisierung<br />

pd. Im September führte die<br />

Autef GmbH, Kurszentrum für<br />

Autotechnik, aus Reiden LU eine<br />

Bildungsreise noch Montreal<br />

durch. Diese diente zum einen als<br />

Weiterbildung in Sachen Hochvolt.<br />

Zum anderen erhielten die<br />

Teilnehmenden einen vertieften<br />

Einblick ins Thema Passthru. Diese<br />

Technik gehört in Kanada zum<br />

Alltag und hilft mit, den Arbeitsprozess<br />

schlank zu halten.<br />

Auch in der Schweiz setzen<br />

immer mehr markenfreie Betriebe<br />

erfolgreich auf Passthru.<br />

Mit Blick auf diese Entwicklung<br />

baut Autef die Schulung für die<br />

Hostettler Autotechnik AG auf<br />

und beginnt mit der Marke Volkswagen,<br />

die in der Schweiz am<br />

weitesten verbreitet ist.<br />

Der Kurs enthält sämtliche wichtigen<br />

Arbeitsschritte: von der Anmeldung<br />

über die Inbetriebnahme<br />

bis zum Einsatz der spezifischen<br />

Software. Die Teilnehmenden<br />

lernen alle nötigen Schritte, um<br />

ihre Werkstatt fit zu machen für<br />

die Digitalisierung.<br />

Unter anderem zeigen die Experten<br />

von Autef, welche Geräte<br />

ein Betrieb einsetzen kann oder<br />

muss. Praxisgerecht eignen sich<br />

Kursteilnehmende den Umgang<br />

mit der Hard- und Software direkt<br />

am Fahrzeug an <strong>–</strong> damit sie das<br />

Gelernte später im Alltag effizient<br />

und effektiv umsetzen können.<br />

Das Ziel von Autef ist klar: Eine<br />

Werkstatt soll Fachkompetenz für<br />

Marken aufbauen und sämtliche<br />

Arbeiten selber erledigen. So<br />

steigert sie die Zufriedenheit der<br />

Kunden und erhöht ihre betriebliche<br />

Produktivität. <<br />

Autof bietet einen Kurs zum Thema Passthru an.<br />

26<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


NEW BUSINESS & DIGITALISIERUNG<br />

Hella Gutmann Solutions<br />

hella-gutmann.com<br />

> Security Gateway <strong>–</strong> Neue Herausforderung für die Multimarken-Werkstatt<br />

pd. Die Verunsicherung war<br />

gross, als im Jahr 2<strong>01</strong>5 zwei<br />

Hacker die Kontrolle über<br />

etliche Systeme eines Jeep<br />

Cherokee übernahmen und in<br />

einem Youtube-Video öffentlich<br />

aufzeigten, dass ein Fahrzeug<br />

ferngesteuert werden kann.<br />

Fiat Chrysler Automobiles (FCA)<br />

reagierte auf diesen Hackerangriff<br />

und führte bei ihren<br />

Modellen ab 2<strong>01</strong>7 ein sogenanntes<br />

Security Gateway (SGW)<br />

ein. Es ist vergleichbar mit einer<br />

Firewall und sperrt Zugriffe<br />

über die OBD-Schnittstelle auf<br />

die Fahrzeugsysteme. Konkret<br />

bedeutet dies, dass mit Multimarken-Diagnosegeräten<br />

über<br />

die OBD-Schnittstelle nur noch<br />

Leserechte bestehen und keine<br />

Befehle wie Fehlerlöschung,<br />

Service-Reset, Rückstellung<br />

elektrischer Parkbremsen,<br />

Stellgliedtest oder Grundeinstellung<br />

mehr ausgeführt<br />

werden können. Alle schreibenden<br />

Funktionen ausserhalb der<br />

OBDII-Gesetzgebung sind somit<br />

gesperrt.<br />

Mit Einführung der neuen EU-<br />

Typengenehmigungsverordnung<br />

EU858/2<strong>01</strong>8 im September <strong>2020</strong><br />

schreibt die Gesetzgebung<br />

für alle Fahrzeughersteller vor,<br />

ihre Fahrzeugelektronik gegen<br />

unerlaubten Zugriff zu schützen<br />

(EUP, 2<strong>01</strong>8). Dies bedeutet,<br />

dass zukünftig alle Fahrzeughersteller<br />

entsprechende SGWs<br />

in ihren Fahrzeugen verbauen<br />

müssen.<br />

Jedoch sichert die neue Typengenehmigungsverordnung<br />

den markenunabhängigen<br />

Werkstätten weiterhin uneingeschränkten<br />

Zugang zu Fahrzeug-Informationen<br />

über die<br />

OBD-Schnittstelle. Die entsprechenden<br />

Registrierungen bei<br />

den Fahrzeugherstellern bilden<br />

den Schlüssel zur uneingeschränkten<br />

Fahrzeugdiagnose.<br />

Die technischen Fahrzeugexperten<br />

von TechPool unterstützen<br />

bei der Wahl kompatibler<br />

Multimarken-Diagnose geräten,<br />

technischem Support und<br />

Schulungen. <<br />

Zukünftig müssen alle Fahrzeughersteller SGWs in ihren Fahrzeugen verbauen.<br />

Stieger Software AG<br />

stieger.ch<br />

> Mit der neuen Foto-App komfortabel dokumentieren<br />

pd. Bilder und Videos auf dem<br />

Smartphone sind schnell erstellt.<br />

Genauso schnell kann man<br />

diese jetzt mit der Foto-App von<br />

Stieger im DMS dokumentieren.<br />

Garagisten und Carrossiers nutzen<br />

gerne beim Erledigen ihrer<br />

Aufträge das Smartphone: Damit<br />

lassen sich schnell und einfach<br />

vor und nach der Reparatur<br />

Belegfotos oder Videos von allen<br />

Stellen des Kundenautos erstellen.<br />

Oder man hat wichtige<br />

Fahrzeug- oder Kundendaten in<br />

PDF-Form auf dem Handy, die<br />

zu einem Auftrag gehören. Der<br />

Transfer dieser Dateien ins Stieger<br />

DMS und die punktgenaue<br />

Ablage dieser Informationen<br />

gelingen jetzt dank der neuen<br />

Foto-App spielend einfach.<br />

Mit wenigen Klicks lassen<br />

sich die Dateien per WLAN<br />

oder mobiler Datenverbindung<br />

von überall her direkt an die<br />

Dokumentenverwaltung des<br />

Werkstatt- und/oder Planer-Auftrags<br />

senden. Zusätzlich können<br />

im gleichen Schritt die Daten<br />

sowohl im jeweiligen Kundenals<br />

auch im Fahrzeugstamm<br />

abgelegt werden. Dank der<br />

leicht bedienbaren Benutzeroberfläche<br />

der Foto-App und<br />

dem integrierten Barcode-Leser<br />

zum Scannen von Auftragsnummern<br />

erfolgt die Dokumentation<br />

sicher und komfortabel.<br />

Die Foto-App ist für iOS und<br />

Android verfügbar und im Handumdrehen<br />

auf dem Smartphone<br />

installiert. Nach der Lizenzierung<br />

und Aktivierung durch<br />

Stieger kann man sofort damit<br />

loslegen. <<br />

Speicherorte im DMS lassen sich ganz<br />

nach Wunsch zielgenau definieren.<br />

Mit der Foto-App lassen sich<br />

Bild-, Video- und PDF-Dateien an die<br />

Dokumentenverwaltung des Stieger<br />

DMS senden.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>27


TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />

Interview mit Olivier Maeder, AGVS-Bildungsverantwortlicher<br />

Die Trends erkennen<br />

Olivier Maeder ist Bildungsverantwortlicher und Geschäftsleitungsmitglied des AGVS. Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> erklärt<br />

der ausgebildete Automobilingenieur, wie der Verband in der Aus- und Weiterbildung auf die technologische Entwicklung in<br />

der Automobilindustrie reagiert und wieso die Klimastreiks keine Auswirkungen auf die Rekrutierung haben. André Bissegger<br />

Herr Maeder, die technologische Entwicklung<br />

in der Automobilindustrie schreitet<br />

rasch voran. Welche Auswirkungen hat das<br />

auf die Aus- und Weiterbildungsangebote<br />

des AGVS?<br />

Olivier Maeder: Wir müssen die Inhalte der<br />

Grund- und Weiterbildung regelmässig überprüfen<br />

und bei Bedarf aktualisieren. Das ist<br />

für uns aber nicht neu: Das Automobil hat<br />

sich in den vergangenen 100 Jahren stetig weiterentwickelt<br />

<strong>–</strong> einfach noch nie so schnell<br />

wie heute. Das zeigt sich beispielsweise bei<br />

den Fahrerassistenzsystemen, die in neuen<br />

Fahrzeugen stark verbreitet sind. Vor wenigen<br />

Jahren waren sie noch eine Exklusivität in<br />

der Automobildiagnostiker-Ausbildung, heute<br />

sind sie Bestandteil der Grundbildung zum<br />

Automobil-Mechatroniker. Das zeigt die Geschwindigkeit<br />

der Entwicklung.<br />

Wie schafft es der AGVS, mit der Entwicklung<br />

Schritt zu halten?<br />

Wir versuchen, so gut wie möglich vorausschauend<br />

zu handeln und Trends und Entwicklungen<br />

zu erkennen. Dabei helfen uns<br />

unser Netzwerk und der Austausch mit Importeuren<br />

und Herstellern. Zudem stehen wir<br />

in Kontakt mit unseren deutschen Kollegen<br />

vom Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe<br />

ZDK. Ihr System bezüglich Grundbildung ist<br />

mit unserem vergleichbar <strong>–</strong> sie sind ein guter<br />

Sparringpartner für uns. Zudem ist der neue<br />

Bildungsplan eher offen und nicht mehr so detailliert<br />

formuliert. Die Details sind im Ausbildungsprogramm<br />

geregelt. Dadurch erhalten<br />

wir mehr Spielraum, denn wir können selbstständig<br />

und zusammen mit Berufsfachschulen<br />

und den ÜK-Zentren Anpassungen vornehmen,<br />

ohne gleich eine Revision anstossen<br />

zu müssen. Dadurch sind wir viel schneller.<br />

AGVS-Geschäftsleitungsmitglied Olivier Maeder.<br />

Und der AGVS schafft neue Grundbildungen.<br />

Genau. Mit neuen Grundbildungen können wir<br />

die Entwicklung ebenfalls abdecken. Ein Beispiel<br />

ist die neue Branche mit dem Arbeitstitel<br />

«Mobilitätsberatung im Verkauf», die wir angestossen<br />

haben und deren Chancen für eine<br />

Umsetzung gut stehen. Bislang konnten wir in<br />

der Branche den Verkauf und die Beratung von<br />

Fahrzeugen in der Grundbildung nicht selber<br />

ausbilden. Das Bedürfnis nach einer Grundbildung<br />

im Bereich Automobilverkauf und den<br />

dazugehörenden Mobilitätsdienstleistungen<br />

nimmt jedoch stetig zu, um dem Wandel in der<br />

Branche zu begegnen. Ausserdem engagieren<br />

wir uns im Rahmen der Berufsbildung 2030 im<br />

Projekt «Flexibilisierung der Berufsbildung aus<br />

Sicht der Arbeitswelt», um den Herausforderungen<br />

der Zukunft gerecht zu werden.<br />

Kann der AGVS mit dem aktuellen Aus- und<br />

Weiterbildungsangebot den Fachkräftemangel<br />

ausgleichen? Wo sehen Sie noch<br />

Potenzial?<br />

Potenzial sehe ich vor allem im Bereich Weiterbildung<br />

in der Zusammenarbeit mit Importeuren.<br />

Beide Seiten bieten heute Lehrgänge an,<br />

die sich inhaltlich teilweise überschneiden.<br />

Diese Lehrgänge wollen wir aufeinander abstimmen<br />

und erreichen, dass unsere Ausbildung<br />

von den Importeuren anerkannt wird <strong>–</strong><br />

ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DODGE - DUNLOP - FALKEN - FIAT - FIAT PROFESSIONAL - FORD - GOODYEA<br />

Sie haben die Autos, wir die Ersatzteile dazu.<br />

Bei uns erhalten Sie Original-Ersatzteile von 15 Fahrzeugmarken aus einer Hand. Qualitätsprodukte zu fairen Preisen - geliefert<br />

in der ganzen Schweiz bis zu 3 Mal pro Tag.<br />

ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DODGE - DUNLOP - FALKEN - FIAT - FIAT PROFESSIONAL - FORD - GOODYEA


TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />

um Doppelspurigkeiten zu vermeiden. Und im<br />

Gegenzug soll mit einem vernünftigen Zusatzaufwand<br />

auch der Teilnehmer eines Importeur-Lehrgangs<br />

eine eidgenössische Prüfung<br />

absolvieren können. Wir erhoffen uns so noch<br />

mehr Fachkräfte mit einem eidgenössischen<br />

Abschluss und sehen eine Win-Win-Situation.<br />

Bei der Überarbeitung der Berufsprüfung für<br />

Kundendienstberater sind deshalb auch mehrere<br />

Importeure im Projektteam integriert. Zudem<br />

muss das Ziel sein, dass die Lernenden<br />

nach der Grundbildung im Betrieb oder zumindest<br />

im Beruf respektive Autogewerbe arbeiten.<br />

Da sind aber auch die Garagisten gefordert,<br />

ein attraktives Arbeitsumfeld anzubieten.<br />

Aktuell bildet der AGVS in den Grundbildungen<br />

in den Fachrichtungen «Personenwagen»<br />

und «Nutzfahrzeuge» aus. Wie<br />

realistisch ist eine Erweiterung um zusätzliche<br />

Spezialisierungen wie beispielsweise<br />

«Elektromobilität»?<br />

Kurz- bis mittelfristig sind weitere Fachrichtungen<br />

in der Grundbildung kaum realistisch.<br />

Wichtiger ist, dass wir die entsprechenden<br />

Kompetenzen wie beispielsweise die Hochvolt-Technik<br />

in die Grund- und Weiterbildung<br />

einfliessen lassen <strong>–</strong> wie das beim Automobil-Mechatroniker<br />

bereits geschehen ist und<br />

bei den Automobil-Fachmännern und -frauen<br />

vielleicht in fünf Jahren ein Thema sein<br />

wird. In der Weiterbildung stellen wir uns<br />

bei den Automobildiagnostikern aktuell die<br />

Frage, wie und in welchem Umfang wir diese<br />

Hochvolt-Kompetenzen einbauen können.<br />

Unser Wunsch ist, dass wir in den drei Richtungen<br />

«Personenwagen», «Nutzfahrzeuge»<br />

und «Automobil-Werkstattkoordinator» weiterfahren<br />

können. Auch die Garagenbetriebe<br />

profitieren davon, wenn sie Generalisten haben,<br />

die alle Antriebe reparieren können.<br />

Macht die technologische Entwicklung und<br />

damit auch die Anforderungen und Erwartungen<br />

an die Auszubildenden das Rekrutieren<br />

von Nachwuchs eher schwieriger oder<br />

einfacher?<br />

Unser Vorteil ist, dass wir mit einem emotionalen<br />

Produkt arbeiten und unsere Berufe<br />

sehr vielseitig sind. Beispielsweise die Automobil-Mechatroniker<br />

befassen sich mit Mechanik,<br />

Elektrik und Elektronik, Diagnostik<br />

und Informatik. Die zusätzlichen Antriebsformen<br />

steigern die Attraktivität weiter. Aber es<br />

ist anspruchsvoll, die richtigen Lernenden zu<br />

finden und wird auch in Zukunft so bleiben.<br />

Umso wichtiger ist, dass wir Plattformen wie<br />

die SwissSkills nutzen und unsere Berufe präsentieren<br />

und unser Netzwerk mit den AGVS-<br />

Sektionen optimal einsetzen. Auch möchten<br />

wir unsere Lernenden verstärkt als Botschafter<br />

bei den Schülern einsetzen. Und wir müssen<br />

das Image der Autoberufe und des Autogewerbes<br />

weiter steigern.<br />

In der Schweiz verfügen immer mehr Personen<br />

über einen Tertiärabschluss, also einen<br />

Abschluss von Universitäten, Fachhochschulen<br />

oder der Höheren Berufsbildung.<br />

Was bedeutet das für die Autoberufe?<br />

Für uns bedeutet dies, dass wir jederzeit ein attraktives<br />

Weiterbildungsangebot im Tertiärbereich<br />

haben müssen <strong>–</strong> und über das verfügen<br />

wir. Gerade bezüglich Höhere Berufsbildung<br />

ist der AGVS breit aufgestellt. Schüler und Eltern<br />

machen sich immer mehr bereits bei der<br />

Lehrstellenwahl Gedanken darüber, welche<br />

Weiterbildungen es nach der Grundbildung<br />

gibt, um einen Tertiärabschluss zu machen.<br />

Daher überprüfen wir unser Angebot laufend.<br />

Wir denken beispielsweise auch über Kooperationen<br />

mit Hochschulen nach, damit wir beispielsweise<br />

CAS-Lehrgänge anbieten können.<br />

Für uns ist klar: Die Weiterbildung im Tertiärbereich<br />

ist ein Wachstumsmarkt.<br />

Wie wirkt sich die CO 2<br />

-Diskussion auf<br />

die Rekrutierung aus? Ist es heute bei den<br />

Schulabgängern, die freitags fürs Klima<br />

demonstrieren, verpönt, einen Autoberuf<br />

zu erlernen?<br />

Nein, das denke ich nicht und wäre ja auch<br />

falsch. Denn die Fachkräfte in der Garage stellen<br />

sicher, dass die Fahrzeuge technisch einwandfrei<br />

funktionieren und die Umwelt nicht<br />

unnötig belasten. Garagisten tun sehr wohl<br />

etwas fürs Klima <strong>–</strong> gerade auch mit dem AutoEnergieCheck<br />

AEC! Auch sind die Diskussionen<br />

rund ums Thema «Mobilitätswandel»<br />

für uns eine Chance: Wir erhalten vermehrt<br />

Tag der Schweizer<br />

Garagisten <strong>2020</strong><br />

Kunden, Umwelt,<br />

Kompetenzen<br />

Anfragen von Journalisten zur Zukunft unserer<br />

Berufe und können dazu Stellung nehmen.<br />

Die klassischen Mechaniker von einst<br />

müssen heute schon beinahe Informatiker<br />

sein. Geht dadurch gerade auch für Sie<br />

als ausgebildeter Automobilingenieur die<br />

Faszination an den Berufen im Autogewerbe<br />

etwas verloren?<br />

Nein, überhaupt nicht. Ich habe meine Ausbildung<br />

vor über 30 Jahren abgeschlossen und<br />

schon damals war der Elektrik-/Elektronik-Anteil<br />

hoch. Heute ist zwar der Mechanik-Anteil<br />

gesunken, aber gerade die Vielseitigkeit und die<br />

Weiterentwicklung machen die Berufe so spannend.<br />

Ich denke da auch an die alternativen Antriebe.<br />

Ich würde die Ausbildung heute genauso<br />

gerne wieder machen und beneide die heutige<br />

Generation fast ein wenig: Sie erleben noch viel<br />

mehr neue Technologien als wir damals. Ich bin<br />

unserer Branche treu geblieben, weil sie so viele<br />

Möglichkeiten für die persönliche Weiterentwicklung<br />

bietet <strong>–</strong> vom Mechatroniker über den<br />

Verkauf bis zum Geschäftsführer.<br />

Sie diskutieren am «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» auf dem Podium, auf dem<br />

auch Swiss Skills- und WorldSkills-Teilnehmer<br />

stehen werden. Was erhoffen Sie<br />

sich vom Anlass?<br />

Ich erhoffe mir vor allem Inputs, die die Garagisten<br />

für ihre tägliche Arbeit inspirieren.<br />

Wenn sie unsere guten Nachwuchskräfte sehen,<br />

die sich für die Branche engagieren, motiviert<br />

sie das hoffentlich zusätzlich. Und der<br />

Anlass ist natürlich eine gute Plattform, um<br />

das Netzwerk zu pflegen. <<br />

R - JEEP - LANCIA - LEXUS - MG - MICHELIN - MOBIL - MOTOREX - NOKIAN - OSRAM - PANOLIN - PIRELLI - ROVER - SUBARU - THULE - TOYOTA - VREDESTEIN - WYNNS - YOKOHAMA<br />

Bestellen Sie jetzt!<br />

shop.fibag.ch<br />

@ orders@fibag.ch<br />

062 285 61 30<br />

Fibag AG<br />

Lischmatt 17<br />

4624 Härkingen<br />

R - JEEP - LANCIA - LEXUS - MG - MICHELIN - MOBIL - MOTOREX - NOKIAN - OSRAM - PANOLIN - PIRELLI - ROVER - SUBARU - THULE - TOYOTA - VREDESTEIN - WYNNS - YOKOHAMA


TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />

Interview mit Jürg Röthlisberger, Direktor Bundesamt für Strassen (Astra)<br />

Mit Digitalisierung gegen Stau<br />

Jürg Röthlisberger ist Direktor des Astra und übernimmt <strong>2020</strong> den Vorsitz der Vereinigung der europäischen Strassen direktoren.<br />

Mit <strong>AUTOINSIDE</strong> spricht er unter anderem über veraltete Autobahnen, erklärt, weshalb temporäre Tempo- Reduktionen<br />

funktionieren und sagt, um was ihn die europäischen Kollegen beneiden. André Bissegger<br />

Herr Röthlisberger, Sie übernehmen <strong>2020</strong> den Vorsitz der<br />

Vereinigung der europäischen Strassendirektoren. Welche Ziele<br />

verfolgt die Vereinigung?<br />

Jürg Röthlisberger, Astra-Direktor: Die Vereinigung der Europäischen<br />

Strassendirektoren CEDR ist der Zusammenschluss der Vorsitzenden<br />

der meisten Strassenämter in Europa. Sie fördert die internationale<br />

Zusammenarbeit, die Verbesserung der Strassensysteme und<br />

den Wissenstransfer im Sinne der «Best Practice». Im Zentrum stehen<br />

dabei die Strasseninfrastrukturen als integraler Bestandteil eines nachhaltigen<br />

europäischen Transportsystems sowie die Regelungen im Bereich<br />

der Fahrzeuge und der Ausbildung von Motorfahrzeugführern.<br />

Die CEDR unterstützt die Direktorinnen und Direktoren der Strassenämter<br />

beispielsweise dabei, frühzeitig Fragestellungen zu erkennen und<br />

wo nötig länderübergreifende Standards festzulegen.<br />

Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Amtszeit gesetzt?<br />

Es gilt, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Entsprechend<br />

werden wir in den verschiedenen Organen der CEDR die Schwerpunkte<br />

bei der besseren Ausnutzung der bestehenden Infrastruktur, bei alternativen<br />

Antrieben für PW und LKW sowie in den Bereichen automatisiertes<br />

Fahren und Vernetzung setzen. Wir haben einen Aktionsplan für<br />

<strong>2020</strong> erstellt, der unter anderem Diskussionen über aktuelle Fragestellungen<br />

der Verkehrssicherheit, des Unterhalts und Betriebs der Strasseninfrastruktur,<br />

der Umwelt, der Innovation und Digitalisierung vorsieht.<br />

Wie unterscheiden sich die Lösungsansätze?<br />

Die Politik gibt in den einzelnen Ländern die Stossrichtung vor und definiert<br />

die Rahmenbedingungen. Je nach politischen Kräfteverhältnissen<br />

unterscheidet sich die Gewichtung in der Verkehrspolitik. Eine Rolle<br />

spielt auch, ob ein Land über eine eigene Autoindustrie verfügt oder<br />

nicht. So wollen beispielsweise Autohersteller in Deutschland auf den<br />

Autobahnen das automatisierte Fahren testen und so Erfahrungen sammeln,<br />

während unsere Bereitschaft für solche Versuche kein Echo auf<br />

Herstellerseite findet. Ähnliches gilt bei Zulassungsfragen und Signalisationskonzepten<br />

bis hin zu Fragen rund um angemessene Höchstgeschwindigkeiten.<br />

Stichwort «Höchstgeschwindigkeiten»: Sie drosseln heute stellenweise<br />

das Tempo temporär und abhängig vom Verkehr schrittweise<br />

bis auf 80 km/h <strong>–</strong> teilweise zum Unverständnis der Automobilisten.<br />

Was bringt die Temporeduktion?<br />

Die dynamische Geschwindigkeitsregelung kommt auf stark belasteten<br />

Abschnitten wie beispielsweise der A6 zwischen Muri und Thun<br />

oder auf der A14 zwischen den Verzweigungen Buchrain und Rütihof<br />

zum Einsatz. Dies wirkt: Seit die Anlagen in Betrieb sind, konn-<br />

Sie stehen durch die Vereinigung in Kontakt mit Ihren Amtskollegen<br />

aus anderen Ländern. Wie unterscheiden sich die<br />

Herausforderungen der Schweiz beispielsweise mit denjenigen<br />

von unseren Nachbarländern?<br />

In der Schweiz nimmt das Astra sowohl Aufsichtsaufgaben wie auch<br />

operative Aufgaben wahr. Das führt teilweise zu anderen Fragestellungen<br />

als in jenen Ländern, in denen die Autobahnen durch privatrechtliche<br />

Organisationen betrieben werden <strong>–</strong> wie beispielsweise<br />

in Österreich oder Italien. Zudem haben wir in der Schweiz auch in<br />

Strassenfragen einen starken Föderalismus, der seine Vorteile hat und<br />

manchmal auch hinderlich sein kann. Auf der anderen Seite ist jedoch<br />

die Strassenfinanzierung in der Schweiz dank des Nationalstrassenund<br />

Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) für den Moment gesichert.<br />

Wo gibt es Gemeinsamkeiten?<br />

Gesellschaftliche Megatrends, die Digitalisierung und technische Fragen<br />

kennen keine Landesgrenzen. Die Herausforderungen im Zusammenhang<br />

mit der Mobilität der Zukunft müssen wir gemeinsam angehen.<br />

Auch bei den Infrastrukturen stehen wir in allen Ländern vor<br />

ähnlichen Fragen. Die meisten Autobahnen kommen in die Jahre und<br />

müssen für die Zukunft ertüchtigt werden. Gerade im Erhaltungsmanagement<br />

ist das Interesse anderer Länder an den Erfahrungen und an<br />

der Praxis der Schweiz besonders hoch.<br />

Jürg Röthlisberger disktutiert am «Tag der Schweizer Garagisten» auf dem Podium mit.<br />

30<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />

ten die Fahrzeiten auf diesen Abschnitten<br />

verkürzt, die Unfallzahl massiv gesenkt und<br />

die Anzahl Staus und Stockungen reduziert<br />

werden. Wichtig ist, dass die Verkehrsteilnehmenden<br />

die markierten Geschwindigkeiten<br />

einhalten. Die Losung heisst «langsamer<br />

schneller zum Ziel».<br />

Ein Problem der Schweiz sind teilweise<br />

chronisch überlastete Autobahnabschnitte.<br />

Der Bund verfolgt zwei Stossrichtungen, um<br />

die Probleme zu lösen: Mehr Fläche und die<br />

bestehende Fläche besser nutzen. Können<br />

Sie das näher erläutern?<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>8 hatten wir erstmals leicht weniger<br />

Stau auf den Nationalstrassen als in den<br />

Vorjahren. Jedoch bleibt die Verkehrsüberlastung<br />

die mit Abstand häufigste Ursache für<br />

Stau. Das zeigt, wie stark unsere Verkehrsinfrastrukturen<br />

belastet sind. Mit zusätzlichen<br />

Verkehrsmanagementmassnahmen kann das<br />

Nationalstrassennetz noch besser genutzt werden.<br />

Ich denke hierbei an die dynamische Geschwindigkeitsregulierung<br />

oder die temporäre<br />

Umnutzung von Pannenstreifen. Daneben<br />

braucht es bauliche Massnahmen. Im Rahmen<br />

des Ausbauschritts 2<strong>01</strong>9 des Strategischen Entwicklungsprogramms<br />

STEP Nationalstrassen<br />

hat das Parlament einen Kredit von rund 3,3<br />

Milliarden Franken für den Bypass Luzern mit<br />

der Ergänzung Süd Kriens-Hergiswil und der<br />

Erweiterung Rotsee-Buchrain, die Erweiterung<br />

in Crissier sowie für die Umfahrungen Le Locle,<br />

La Chaux-de-Fonds und Näfels beschlossen.<br />

Diese Projekte sollten wir raschmöglichst umsetzen.<br />

Sie wollen vor allem auch die Digitalisierung<br />

nutzen und die Potenziale der Vernetzung<br />

ausschöpfen. Wie funktioniert das?<br />

Die Digitalisierung bringt viele Chancen in der<br />

Mobilität. Beispielsweise kann sie mithelfen,<br />

den Auslastungsgrad der Fahrzeuge von heute<br />

1,1 Personen in den Spitzenstunden zu erhöhen.<br />

Carsharing, Carpooling, Mitfahrzentralen<br />

und ähnliches sind auf digitaler Basis<br />

einfach zu realisieren. Dank künstlicher In-<br />

telligenz bei Fahrzeugen und/oder Infrastrukturen<br />

werden die Systeme immer «gescheiter»<br />

und lernen, sich an neue Gegebenheiten anzupassen.<br />

Nicht deterministische, selbstlernende<br />

Algorithmen, die fähig sind, beispielsweise<br />

komplexe Kreuzungen mit verschiedenen<br />

Verkehrsteilnehmern zu queren, leisten einen<br />

Beitrag zur Verkehrssicherheit.<br />

Wo liegen da die Herausforderungen?<br />

Grosse Beachtung muss dem Datenschutz und<br />

der Datensicherheit zukommen. Die Cybersecurity<br />

von intelligenten Fahrzeugen und Infrastrukturen<br />

muss höher sein als zum Beispiel<br />

bei den heutigen Smartphones. Einfach rebooten<br />

reicht nicht. Zudem können Fahrzeughersteller<br />

während des gesamten Lebenszyklus<br />

Updates an die Autos senden <strong>–</strong> eine neue Herausforderung<br />

für die Zulassungsbehörden.<br />

Weiter kann ich mir vorstellen, dass wir den<br />

Fahrzeugherstellern in absehbarer Zukunft<br />

zum Beispiel einen halbjährlichen «Slot» geben,<br />

um «over the air» oder in den Werkstätten<br />

Softwareupdates hochzuladen. Sicherheitsrelevante<br />

«Software-Rückruf-Aktionen»<br />

bleiben dabei jederzeit möglich, analog den<br />

heutigen Regelungen für Rückrufaktionen.<br />

Tag der Schweizer<br />

Garagisten <strong>2020</strong><br />

Kunden, Umwelt,<br />

Kompetenzen<br />

Der Verkehr staut sich nicht täglich<br />

24 Stunden. Muss sich die Bevölkerung<br />

eventuell auch damit abfinden, ab und zu<br />

still zu stehen? Oder widerspricht dies<br />

Ihrem Anspruch von einem funktionierenden,<br />

sicheren und zuverlässigen Nationalund<br />

Hauptstrassennetz mit berechenbaren<br />

Reisezeiten?<br />

Wir werden in absehbarer Zukunft nie alle Staus<br />

vermeiden können. Letztlich ist es auch eine gesellschaftliche<br />

Frage, auf welche Spitzenbelastungen<br />

die Verkehrsinfrastrukturen auszulegen<br />

sind. Hier erfahren wir mit unseren Projekten<br />

zur Engpassbeseitigung doch sehr deutlich und<br />

im Massstab 1:1, dass die Akzeptanz schon nur<br />

für punktuelle Erweiterungen stetig abnimmt.<br />

Deshalb setzen wir sehr viel Energie ein, um<br />

die vorhandenen Verkehrsflächen mit den vorher<br />

dargelegten Massnahmen und mit der Erschliessung<br />

der Potenziale der Digitalisierung<br />

besser zu nutzen. Denn ich bin klar der Meinung,<br />

dass die Reisezeit auf den Nationalstrassen<br />

wieder verlässlicher werden muss.<br />

Weshalb?<br />

Dies vorab zum Wohle der Städte und Regionen,<br />

weil die heutige Situation zu Ausweichverkehr<br />

auf den nachgelagerten Strassen<br />

führt. Dort haben wir den Langsamverkehr,<br />

die Schulwege und den öffentlichen Verkehr<br />

«auf dem Pneu». Es ist also absolut zentral, dass<br />

die Schweizer Autobahnen weiterhin den Verkehr<br />

übernehmen und so die Regionen entlasten<br />

können. Ein flüssiger Verkehr ist deshalb<br />

volkswirtschaftlich und ökologisch sinnvoller<br />

als Stau <strong>–</strong> und zudem wesentlich sicherer als<br />

ständig stockender Verkehr.<br />

Sie werden am «Tag der Schweizer Garagisten»<br />

an einer Podiumsdiskussion teilnehmen.<br />

Was erhoffen Sie sich vom Anlass?<br />

Ich erhoffe mir interessante Gespräche und<br />

Diskussionen. Die Garagisten, wie das ganze<br />

Autogewerbe in der Schweiz, sind für uns<br />

wichtige Partner. Sie sind ein sehr wesentliches<br />

Glied in der Kette der individuellen Mobilität,<br />

sie halten die Schweiz mobil und die<br />

Schweiz zusammen. Deshalb sind wir dankbar,<br />

periodisch den Kontakt zu ihnen pflegen<br />

zu dürfen. <<br />

WIR HABEN<br />

DIE PASSENDE LÖSUNG<br />

FÜR IHRE<br />

SCHLÜSSELORGANISATION<br />

BOPP Solutions AG<br />

Industriestrasse 6 | 8305 Dietlikon | Schweiz<br />

T +41 44 883 33 88 | F +41 44 883 33 89<br />

info@bopp-solutions.ch | www.bopp-solutions.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>31


TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />

Quality1 und Auto-i-dat<br />

«Wir schaffen einen Rahmen, der<br />

alles andere als alltäglich ist»<br />

Als Hauptsponsorin begleitet Quality1 den «Tag der Schweizer Garagisten» seit vielen Jahren. Die Auto-i-dat AG ist<br />

Hauptsponsorin des inzwischen traditionellen «Dîner des garagistes». Quality1-CEO Marc Kessler und Auto-i-dat-<br />

Geschäftsführer Wolfgang Schinagl im Gespräch über ihre Motivation, treue Sponsoren der grössten und bedeutendsten<br />

Fachtagung in der Autobranche zu sein. Reinhard Kronenberg<br />

Marc Kessler, Quality1<br />

ist Hauptsponsorin<br />

des «Tag der<br />

Schweizer Garagisten».<br />

Warum?<br />

Marc Kessler, CEO<br />

Marc Kessler, CEO Quality1 Quality1: Als langjährige<br />

Partnerin des<br />

AGVS und der gesamten Branche ist das Autogewerbe<br />

unsere wirtschaftliche Heimat, mit<br />

der wir sehr verbunden sind. Wir haben lange<br />

nach einer Möglichkeit gesucht, einen Beitrag<br />

zu leisten, damit man sich auch einmal<br />

ausserhalb eines geschäftlichen Rahmens begegnen<br />

und sich austauschen kann.<br />

Das Ziel ist, den Gästen einen tollen Tag<br />

zu bieten. Worin liegt der Reiz der Veranstaltung<br />

für Sie beziehungsweise für<br />

Quality1 als Hauptsponsorin?<br />

In der Kombination zwischen diesem Austausch<br />

ausserhalb des Geschäfts und der<br />

Möglichkeit, sich durch klug gewählte Themen<br />

und ausgesuchte Referenten und Diskussionsteilnehmer<br />

inspirieren zu lassen. Wir als<br />

Sponsor können einen Beitrag leisten, einen<br />

Rahmen zu schaffen, der alles andere als alltäglich<br />

ist. Dabei ist eine Begegnung mit unseren<br />

Kunden auch einmal ausserhalb des Garagenbetriebs<br />

möglich und es entstehen sehr<br />

gute Gespräche.<br />

Und wo sehen Sie diesen Reiz für den<br />

Garagisten?<br />

Auch er kann sich für einen Tag vom Tagesgeschäft<br />

lösen, kann etwas andere Luft schnappen<br />

und erhält Impulse, wie er sich als Unternehmer<br />

weiterentwickeln kann. Ein weiterer<br />

toller Aspekt der Tagung ist, dass hier alle mit<br />

allen sprechen. Man begegnet sich auf Augenhöhe<br />

und geniesst das Bewusstsein, dass alle<br />

im selben Boot sitzen.<br />

Der «Tag der Schweizer Garagisten» ist<br />

von Jahr zu Jahr grösser geworden. Wo<br />

sehen Sie als Partner die Gründe dafür?<br />

Je digitaler die Welt wird, desto stärker wird<br />

auch das Bedürfnis nach physischer Teilnahme<br />

an Events mit einem Mehrwert. Viele von<br />

uns verfolgen täglich verschiedene Informationsquellen<br />

über die Branche und deren Zukunft.<br />

Aber am «Tag der Schweizer Garagisten»<br />

bekommt man innerhalb von ein paar<br />

Stunden sehr viel Wissenswertes in komprimierter<br />

Form.<br />

Was sind von Ihnen aus gesehen die<br />

Erfolgsfaktoren der Tagung <strong>–</strong> heute und<br />

morgen?<br />

Es ist schliesslich das Gesamtpaket, das darüber<br />

entscheidet. Neben dem eigentlichen<br />

Programm scheint mir, dass der Anlass auch<br />

ungezwungener geworden ist. Man fühlt sich<br />

einfach wohl. In Zukunft und im Hinblick auf<br />

die nächste Generation wird der Aspekt der<br />

Interaktivität wohl an Bedeutung gewinnen.<br />

Haben Sie als Hauptsponsor des Tages<br />

einen Wunsch?<br />

Ja, dass sich möglichst viele Branchenkollegen<br />

die Zeit nehmen, um von diesem Tag<br />

zu profitieren.<br />

Wolfgang Schinagl,<br />

Geschäftsführer<br />

Auto-i-dat AG<br />

Wolfgang Schinagl,<br />

Auto-i-dat ist Hauptsponsorin<br />

des «Dîner<br />

des garagistes».<br />

Warum?<br />

Wolfang Schinagl,<br />

G e s c h ä f t s f ü h r e r<br />

Auto-i-dat: Wir möchten<br />

das Zusammentreffen<br />

und Networking der Branche fördern.<br />

Dieser Anlass hat sich über die vergangenen<br />

Jahre zum bedeutendsten Branchentreffen<br />

entwickelt. Und das Tagungsprogramm<br />

ist auch in diesem Jahr ausgesprochen spannend.<br />

Man kann sich sehr gut inspirieren lassen<br />

von den Themen und Rednern. Wobei<br />

man festhalten muss: Es sind nicht immer<br />

«leichte» Themen. Es geht ja nicht um Unterhaltung,<br />

sondern darum, zum Denken angeregt<br />

zu werden. Denn die Herausforderungen,<br />

vor denen die Branche steht, sind sehr gross.<br />

Aber am Abend des «Tag der Schweizer Garagisten»<br />

sehen ich dann jeweils nur zufriedene<br />

Gesichter.<br />

Das Ziel ist, den Gästen einen tollen<br />

Abend zu bieten. Worin liegt der Reiz<br />

des Abends für Sie beziehungsweise für<br />

Auto-i-dat als Hauptsponsorin?<br />

Liebe geht bekanntlich durch den Magen,<br />

und was gibt es Schöneres, als ein «Dîner»<br />

sponsoren zu dürfen. Es stellt den Schlusspunkt<br />

eines tollen Anlasses dar und lässt ihn<br />

in einer festlichen Atmosphäre ausklingen.<br />

Für uns ist es Ehre und Freude zugleich, das<br />

Sponsoring zu übernehmen. Für uns hat der<br />

«Tag der Schweizer Garagisten» zusätzlich den<br />

Reiz, dass wir dazu ausgesuchte Gäste quer<br />

durch die Branche einladen können. Das hat<br />

Stil und setzt dem Ganzen die Krone auf.<br />

Und wo sehen Sie diesen Reiz für den<br />

Garagisten?<br />

Es ist für ihn oder für sie eine seltene Gelegenheit,<br />

zusammen mit vielen Branchenkollegen<br />

einen spannenden Tag in einer ausgesprochen<br />

angenehmen Atmosphäre zu verbringen.<br />

Ausserdem ist das «Dîner» auch Ausdruck<br />

einer Wertschätzung des AGVS gegenüber seinen<br />

Mitgliedern und Branchenpartnern.<br />

Der «Tag der Schweizer Garagisten» ist von<br />

Jahr zu Jahr grösser geworden. Wo sehen<br />

Sie als Partner die Gründe dafür?<br />

Zentral für diesen Erfolg war und ist, dass Programm<br />

und Redner immer gut ausgewählt<br />

32<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />

sind. Dazu kommt eine professionelle Organisation<br />

kombiniert mit einer tollen Lokalität<br />

<strong>–</strong> so wie sie der Kursaal darstellt. Diesen Anlass<br />

noch besser aufzuziehen, ist schwierig.<br />

Und das spricht sich herum.<br />

Was sind von Ihnen aus gesehen die Erfolgsfaktoren<br />

der Tagung <strong>–</strong> heute und morgen?<br />

Das sind dieselben wie heute: Themen und Inhalte,<br />

die die Branche heute und morgen interessieren,<br />

verbunden mit Referenten und Diskussionsteilnehmern,<br />

die wirklich etwas zu<br />

sagen haben und zum Denken anregen.<br />

Haben Sie als Hauptsponsor des Abends<br />

einen Wunsch?<br />

Ja. Ich wünsche allen offene und kreative Gespräche<br />

und einen Abend, an dem der positive<br />

Spirit der Branche gepflegt wird. <<br />

«Live-Berichterstattung» auf<br />

AGVS-Online<br />

Teilnahmerekord am «Tag der Schweizer<br />

Garagisten»: Noch nie haben sich so viele<br />

Personen für die Veranstaltung im Berner<br />

Kursaal angemeldet. Wer nicht persönlich<br />

vor Ort sein kann, hat am 14. <strong>Januar</strong><br />

<strong>2020</strong> die Möglichkeit, die grösste und<br />

bedeutendste Fachtagung der Schweizer<br />

Autobranche auf agvs-upsa.ch zu verfolgen.<br />

Das Redaktionsteam der AGVS-<br />

Medien begleitet den Anlass vor Ort und<br />

berichtet laufend über die Referate und<br />

Diskussionen.<br />

Das Programm und die Berichterstattung<br />

am 14. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> finden Interessierte auf<br />

der Landingpage zur Tagung. Dort gibt<br />

es auch die letzte Anmeldemöglichkeit für<br />

Kurzentschlossene!<br />

Tag der Schweizer<br />

Garagisten <strong>2020</strong><br />

Kunden, Umwelt,<br />

Kompetenzen<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/Tagung<strong>2020</strong><br />

Der «Tag der Schweizer Garagisten» wird unterstützt von<br />

Presenting Partner<br />

Shuttle Partner<br />

Goodie Partner<br />

Co-Partner<br />

Sicher unterwegs in die Zukunft<br />

Das «Dîner des garagistes» wird unterstützt von<br />

Presenting Partner<br />

Goodie Partner<br />

Co-Partner<br />

Sicher unterwegs in die Zukunft<br />

Medienpartner<br />

Uns bewegt<br />

MOBILITÄT<br />

Wenn es um die Zukunft von<br />

Garagen geht, ist Bosch der<br />

richtige Partner.<br />

boschcarservice.ch<br />

Uns bewegt, was Sie bewegt.


RIWAX <strong>–</strong> die Manufaktur für Fahrzeugpflege<br />

Innovative, einfach zu verarbeitende Qualitätsprodukte zeichnen<br />

die RIWAX Chemie AG seit Jahren als führende Schweizer Herstellerin<br />

von Spezialitäten für die Fahrzeugpflege aus: Reinigungs- und<br />

Pflegeprodukte für Autos, Zweiräder, Boote, Bahnen und Flugzeuge.<br />

Das grosse Sortiment an Flüssigreinigern bis hin zur Profipoliermaschine<br />

sorgt für strahlenden Glanz auf Oberflächen und<br />

Reinheit im Innenraum und dient letztlich auch dem Werterhalt der<br />

zu pflegenden Fahrzeuge.<br />

Riwax-Produkte gibt's für die professionelle Anwendung, aber auch<br />

für den privaten Fahrzeughalter mit der Liebe zum Detail.


Der lukrativste Mitarbeiter!<br />

Ergänzen Sie Ihr Verkaufsteam mit einem 24/7 Arbeiter und sichern<br />

Sie sich einen zweiten Verkaufspunkt <strong>–</strong> auch nach Ladenschluss!<br />

MITARBEITER<br />

DES MONATS<br />

24/7<br />

Ihre Vorteile:<br />

Neuste Verkaufsautomaten-Technik<br />

Einfache und sorglose Bewirtschaftung<br />

24/7 Verkaufspunkt zur Ergänzung<br />

Ihrer Waschanlage<br />

Generierung von Zusatzverkäufen<br />

Erhöhte Besucherfrequenz sowie<br />

Neukundengewinnung<br />

Geringer Aufwand<br />

RIWAX-Chemie AG<br />

Tannholzstrasse 3 | CH-3052 Zollikofen<br />

T: +41 (0)31 910 45 45 | F: +41 (0)31 910 45 05<br />

office.ch@riwax.com | www.riwax.com


FOKUS TECHNIK<br />

Thermografie als Diagnosemöglichkeit einsetzen<br />

Mit Wärmeabstrahlung<br />

Wassereintritte detektieren<br />

Moderne Fahrzeuge werden technisch immer komplexer. Über 120 Steuergeräte, eine Vielzahl von Kabelbäumen, aber<br />

auch neue Werkstoffpaarungen können im Werkstattalltag für Ärger sorgen: Schläft ein Steuergerät bei abgeschlossenem<br />

Fahrzeug nicht ein, entlädt sich die Starterbatterie, oder tritt irgendwo Wasser ein, wird der Innenraum feucht. Für beide<br />

Fälle und weitere Anwendungen gibt es eine neue Diagnosemöglichkeit: Thermografie. Wie auch beim Oszilloskop will der<br />

Umgang mit einer Wärmebildkamera instruiert und geübt sein. Beat Weingartner hat sich auf diesem Gebiet spezialisiert.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> war zu Besuch beim Diagnoseprofi. Andreas Senger<br />

Die Thermografie kommt in vielen Anwendungen<br />

zum Zuge: Von der Wärmeisolation<br />

von Gebäuden bis zur Lackdickenmessung<br />

an Fahrzeugen kann die Messung der Wärmeabstrahlung<br />

genutzt werden. Für Beat<br />

Weingartner, Inhaber und Instruktor der<br />

Firma Lehrstellen Coaching, ist die Thermografie<br />

eine neue Diagnosemöglichkeit, deren<br />

Anwendung in der Garage bisher zu wenig<br />

bekannt und eingesetzt wurde. «Im Werkstatteinsatz<br />

ist es aber gar nicht so einfach,<br />

die Wärmeenergieabstrahlung von Bauteilen<br />

zu visualisieren und zu deuten», sagt der Experte<br />

und ergänzt: «Eine Wärmebildkamera<br />

anzuschaffen ohne das Verständnis für das<br />

Messprinzip, macht keinen Sinn.»<br />

Um die Diagnosemöglichkeit durch Wärmeabstrahlung<br />

im Werkstattalltag einsetzen<br />

zu können, ist also zuerst Fachwissen nötig,<br />

um den Wärmetransport und optische Sichtbarkeitsmachung<br />

von Wärmeenergie zu verstehen.<br />

Daraus leiten sich automatisch Einschränkungen,<br />

Fehlinterpretationen aber<br />

auch sinnvolle Anwendungen ab. Wer bei<br />

Weingartner einen Kurs bucht, wird zuerst<br />

in einer kurzen Theorie, gespickt mit Laborversuchen,<br />

in die Geheimnisse des Messverfahrens<br />

eingeweiht, um danach in einem<br />

Praxisblock den Einsatz von Wärmebildkameras<br />

in Werkstattsituationen zu trainieren.<br />

Im Gegensatz zur Temperaturmessung mittels<br />

Fühler ist die Sichtbarmachung von Wärmeenergie<br />

in vielen Fällen besser. Bei der<br />

Kontaktmessung muss der Wärmetransport<br />

zum Fühlersensor abgewartet werden. Ähnlich<br />

wie beim Fiebermessen mittels Temperatursensor<br />

dauert es eine gewisse Zeit,<br />

bis der Sensor den effektiven Wert angibt.<br />

Die kontaktlose Temperaturmessung mittels<br />

Die Diagnose im Fahrzeug mittels Thermografie ist für Beat Weingartner, Inhaber und Instruktor bei der Firma Lehrstellen<br />

Coaching, eine smarte Möglichkeit, vielen Kundenreklamationen auf die Spur zu kommen. Seine Kurse leben<br />

von Theorie gepaart mit hoher Praxisanbindung.<br />

Thermografie ist blitzschnell, gefahrlos und<br />

selbst bewegte Teile sind messbar.<br />

Dabei unterscheiden sich berührungslose<br />

Temperaturmessgeräte von Wärmebildkameras<br />

einzig durch die Anzahl der Pixel. Eine<br />

einfache Temperaturmesspistole hat einen<br />

einzigen Wärmebildpunkt. Je mehr Pixel vorhanden<br />

sind, desto höher aufgelöste Wärmebilder<br />

mit optischer Lokalisierung der Teile<br />

sind möglich. Konsequenterweise steigt<br />

dann auch der Preis der Wärmebildkamera.<br />

Die Messung mit Wärmebildkamera hat Einschränkungen,<br />

die der Werkstattmitarbeiter<br />

vor dem Einsatz kennen muss. Ansonsten<br />

läuft er Gefahr, Fehldiagnosen zu stellen<br />

und dem Fehler nicht zielgerichtet auf die<br />

Spur zu kommen. Im Fokus steht bei der<br />

Thermografie eine Herausforderung: Eine<br />

Wärmebildkamera kann nicht nur Temperaturunterschiede<br />

sichtbar machen, sie zeigt<br />

auch reflektierte Wärmeenergie an.<br />

Um dies zu verstehen und an Praxisbeispielen<br />

zu erörtern, nutzt Pädagoge Weingartner<br />

einfache Versuche. Wird ein Aluminiumblech<br />

mit einer dahinter versteckten Kerze<br />

erwärmt, ist diese Wärme mit der Wärmebildkamera<br />

fast nicht zu sehen. Das Aluminium<br />

spiegelt vor allem die Wärme der<br />

Umgebung. Die Messung hat so keine Aussagekraft.<br />

Wird die Oberfläche allerdings mit<br />

einem Kreidespray besprüht oder mit Tex-<br />

36<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TECHNIK<br />

tilaufklebern mit rauer Oberfläche beklebt,<br />

wird die Wärmeabstrahlung messbar und<br />

das Resultat nicht mehr von der Umgebung<br />

zu stark beeinflusst. Weingartner spricht<br />

in diesem Zusammenhang vom Emissionsgrad.<br />

Je kleiner dieser ist, desto weniger gut<br />

können Temperaturunterschiede visualisiert<br />

werden.<br />

Praxisbezug: Aluminiumleitungen der Klimaanlage<br />

lassen sich nicht mittels Wärmebildkamera<br />

diagnostizieren. Zuerst müssen<br />

die Leitungen mit dem abwaschbaren Kreidelack<br />

versehen werden, um Temperaturdifferenzen<br />

und Messungen durchführen zu<br />

können. Wird allerdings ein Stromkabel ins<br />

Visier genommen, so hat der Kunststoff doch<br />

einen höheren Emissionsgrad und die Kabelerwärmung<br />

durch Stromfluss kann sichtbar<br />

gemacht werden. «Der umweltfreundliche<br />

und abwaschbare Kreidespray erfüllt genau<br />

die Bedingungen, um im Werkstattalltag als<br />

Diagnoseunterstützer eingesetzt zu werden»,<br />

sagt Weingartner.<br />

Die grösste Herausforderung stellen diese<br />

Wärmereflexionen dar. Am Beispiel einer<br />

warmen Bremsscheibe konnte Weingartner<br />

beweisen, dass nicht die Scheibentemperatur<br />

gemessen wird, sondern die Abkühlung<br />

oder Erwärmung durch den Himmel (Weltall,<br />

Sonneneinstrahlung). Wärmereflexionen<br />

lassen sich herausfinden, in dem wie beim<br />

Licht der Einfallswinkel gleich dem Ausfallswinkel<br />

entspricht. Konkret: Wird ein<br />

Wärmepunkt entdeckt, reicht das Schwenken<br />

der Wärmebildkamera radial ums Objekt.<br />

Wandert der Punkt, so handelt es sich<br />

um eine hinter der Wärmebildkamera angeordnete<br />

Wärmequelle, welche die Energie<br />

am Messobjekt zurückstrahlt. Bleibt der<br />

Messpunkt trotz Bewegung an Ort, so wird<br />

die Wärme an diesem Punkt abgestrahlt.<br />

Verblüffend: Wasser lässt sich aufgrund seines<br />

hohen Emissionsgrades sehr gut messen.<br />

Befindet sich Wasser in einer dunkel<br />

eingefärbten PET-Flasche, so kann der Füllgrad<br />

bestimmt werden. Entsprechend können<br />

in Treibstoffbehältern der Benzin- oder<br />

Unter dem gelben Lappen hat Weingartner vor der<br />

Messung ein paar Tropfen Wasser «versteckt». Das<br />

aufgesogene Wasser lässt die Temperaturabstrahlung<br />

ändern. Die Wärmebildkamera macht diese sichtbar.<br />

Dieselfüllgrad bestimmt werden, um die Information<br />

der Tankanzeige zu prüfen. Je heller<br />

und glatter eine Messoberfläche ist, desto<br />

grösser ist die Gefahr, die Wärmereflektion<br />

der Umgebung zu messen als die eigentliche<br />

Wärmeabstrahlung.<br />

Eine weitere, verblüffende Tatsache: Eine russende<br />

Kerze ist mit einer Wärmebildkamera<br />

messbar. Russt sie nicht, kann die Wärmeabstrahlung<br />

in der Luft nicht festgestellt werden.<br />

Diese Tatsache stellt auch Feuerwehren<br />

vor grosse Herausforderungen. Diese nutzen<br />

Wärmebildkameras, um Glutnester nach<br />

dem Löschen zu detektieren und ein Wiederaufflammen<br />

des Brandes zu unterbinden.<br />

Nebst dem theoretischen Wissen, was gemessen<br />

werden kann und was nicht, ist die<br />

Handhabung der Wärmebildkamera wichtig.<br />

Für Weingartner sind für Diagnosearbeiten<br />

die Kameras des amerikanischen Herstellers<br />

Flir von Vorteil. Hier lassen sich die Bildgebung,<br />

aber auch weitere Einstellungen<br />

komfortabel vornehmen. Wichtig: Mit Wärmebildkameras<br />

nie gegen das Sonnenlicht<br />

messen (Zerstörung der Infrarotsensoren/-<br />

pixel) und die Kameraöffnung nicht mit den<br />

Fingern berühren.<br />

Anhand von praxisbezogenen Beispielen<br />

wie Wassereintritt können die Kursteilnehmenden<br />

live erfahren, wie vorzugehen ist.<br />

Schon kleinste Mengen Wasser sorgen für<br />

eine geänderte Wärmeabstrahlung (auch<br />

Glatte Metalloberflächen haben einen kleinen<br />

Emissionsgrad und reflektieren mehr Wärmeenergie,<br />

als dass sie diese ausstrahlen. Textilpunkte mit rauer<br />

Oberfläche sorgen für reine Abstrahlungsenergie.<br />

von Innenraumteppichen) und somit wird<br />

die Suche nach der Stelle des Wassereintritts<br />

deutlich vereinfacht. Auch Firmen<br />

sind unterdessen begeistert von Weingartners<br />

Know-how und Wissenstransfer: Eine<br />

Linienbusfirma musste bin anhin bei thermischen<br />

Problemen die Ladeluftkühler<br />

ausbauen, um die Kühler zu prüfen. Jetzt<br />

scannt ein Werkstattmitarbeiter den Ladeluftkühler<br />

und kann über die Abstrahlung<br />

der dahinter verbauten Kühler blitzschnell<br />

diagnostizieren, ob und welche Kühlkanäle<br />

verstopft sind. Die Investition in Hardware<br />

und Ausbildung haben sich dort schon<br />

mehrfach gelohnt. <<br />

Fortsetzung Seite 38<br />

Weitere Infos unter:<br />

lehrstellen-coaching.ch<br />

Funktioniert die Heckscheibenheizung vollflächig?<br />

Mittels Thermografie lässt sich die Heizleistung oder<br />

der Strom durch die Heizdrähte visualisieren.<br />

SCHWEIZER QUALITÄT<br />

SEIT 1880. MIDLAND.CH


FOKUS TECHNIK<br />

Fortsetzung von Seite 37<br />

Möglichkeiten der Diagnose mittels Thermografie<br />

Sitzheizung<br />

Beim Totalausfall der Sitzheizung ist die Diagnose<br />

rasch erledigt. Sind allerdings partiell<br />

parallel geschaltete Heizdrähte nicht aktiv, reklamiert<br />

der Kunde eine ungenügende Heizleistung.<br />

Mittels Wärmebildkamera kann<br />

kurz nach dem Einschalten die Temperaturdifferenz<br />

zwischen Sitz und Heizdrähten<br />

sichtbar gemacht und können Partien erkannt<br />

werden, wo die Heizmatte allenfalls defekt<br />

ist. Bei Stoffsitzen funktioniert die Diagnose<br />

hervorragend. Bei Ledersitzen ist die Temperaturdifferenz<br />

etwas diffuser, aber ebenfalls<br />

deutlich sichtbar.<br />

Magnetventil <strong>–</strong> Windungsschluss<br />

Moderne Fahrzeugsysteme werden oft elektrisch<br />

angesteuert. Ein Relais steuert einen<br />

Laststrom, ein Magnetventil lässt ein anderes<br />

Medium wie Öl, Benzin, Diesel oder Ansaugluft<br />

passieren oder nicht. Mittels Thermografie<br />

kann der Windungsschluss optisch<br />

sichtbar gemacht werden. Durch die fehlende<br />

Isolation der Kupferdrähte einer Spule wird<br />

der Widerstand verkleinert, es fliesst deutlich<br />

mehr Strom und das Magnetventil wird<br />

heiss. Das Ventil kann durch das verringerte<br />

Magnetfeld sporadisch seinen Dienst quittieren<br />

oder ausfallen.<br />

Zellendefekt in einem Akku<br />

Starterbatterien werden in modernen Fahrzeugen<br />

immer mehr gefordert (Start-Stopp-<br />

Systeme) und in Hybrid-, Plug-in-Hybridfahrzeugen<br />

und batterieelektrischen Fahrzeugen<br />

BEV kommen Hochvoltakkus mit vielen Zellen<br />

zum Einsatz. Mittels Thermografie kann<br />

beim Laden oder Entladen ein Zellenschluss<br />

visualisiert werden. Durch den höheren Widerstand<br />

der Platten werden Partien wärmer<br />

als andere. Im Bild ist ein erwärmtes Akkupaket<br />

durch die Bodenabdeckung hindurch<br />

gut erkennbar.<br />

Wassereintritt<br />

Wassereintritte gehören zum Aufwändigsten<br />

im Diagnosebereich. Oft sammelt sich das<br />

Wasser im Fussraum. Die undichte Stelle befindet<br />

sich aber irgendwo. Das eingetretene<br />

Wasser (zum Beispiel Frontscheibe) kann an<br />

Blechen innerhalb des Fahrzeuges weitergeleitet<br />

werden und sammelt sich an einer anderen<br />

Ecke. Mit der Wärmebildkamera kann<br />

durch die Abkühlung der Umgebung auch hinter<br />

einem Blech das Wasser sichtbar gemacht<br />

werden. Auch mit warmem Wasser im Waschraum<br />

wird die Eintrittsstelle rasch lokalisiert.<br />

Teilverstopfter Kühler<br />

Schon bei einem Linienbusunternehmen erfolgreich<br />

in der Werkstattpraxis eingesetzt. Immer<br />

wieder verstopfen Kühler über die Betriebsdauer,<br />

insbesondere im Sommer droht eine Überhitzung<br />

des Verbrennungsmotors. Mittels Thermografie<br />

kann ohne Ausbau des Kühlers dessen<br />

Kühlleistung visualisiert werden. Im dunklen<br />

Bereich ist der Kühler verstopft. Die heisse Flüssigkeit<br />

kann nicht zirkulieren und die Wärme<br />

des Motors an die Umgebung abgeben. Im rot<br />

eingefärbten Bereich ist die Kühlung intakt. Diese<br />

Diagnose spart viel Arbeitszeit.<br />

Riemenschlupf am Alternator<br />

Viele Nebenaggregate werden nach wie vor<br />

via Keilrippenriemen von der Kurbelwelle<br />

angetrieben. Nach dem Riemenwechsel ist<br />

es schwierig, dessen optimale Vorspannung<br />

genau zu bestimmen. Wird er zu stark vorgespannt,<br />

können Lager von Nebenaggregaten<br />

ihren Dienst quittieren. Wird der Riemen<br />

zu lose verbaut, droht ein zu grosser Schlupf.<br />

Mittels Thermografie kann die Vorspannung<br />

durch Belastung des Alternators überprüft<br />

werden. Ist der Schlupf zu gross, erwärmt sich<br />

das Alternatorpouli übermässig.<br />

38<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

ESA<br />

Sich bei der ESA zu Hause<br />

fühlen: an der GIMS <strong>2020</strong><br />

Vom 5. bis 15. März <strong>2020</strong> wird die ESA an der GIMS (Geneva International Motor Show) teilnehmen. Neu wird die Einkaufsorganisation<br />

mit ihrem Stand in der Halle 1 zu finden sein. Dazu lanciert die ESA ein neues Standkonzept <strong>–</strong> in einem<br />

neuen Kleid. Der ESA-Stand gilt seit Jahren als der Branchentreffpunkt und idealer Ort für gute Gespräche, interessante<br />

Begegnungen und gute Stimmung.<br />

ESA an der GIMS <strong>2020</strong> in Genf<br />

pd. Die ESA, die bereits seit rund 90 Jahren<br />

an der GIMS in Genf präsent ist, wird als<br />

Einkaufsorganisation der schweizerischen<br />

Automobilbranche auch an der GIMS <strong>2020</strong>,<br />

an der unzählige Branchenbeteiligte und Interessierte<br />

zusammenkommen, teilnehmen.<br />

Branchentreffpunkt: ESA<br />

Mehrere tausend Gäste <strong>–</strong> Mitinhaber, Kunden,<br />

Partner, Lieferanten und Lernende mit<br />

den Berufsschulen <strong>–</strong> besuchten in den letzten<br />

Jahren jeweils den ESA-Stand. Daran knüpft<br />

die ESA im Jahr <strong>2020</strong> mit ihrem neuen Standkonzept<br />

an. «Allzu viel wollen wir natürlich<br />

noch nicht verraten. Nur so viel: Wir setzen<br />

alles daran, dass sich unsere Gäste bei uns<br />

willkommen und zu Hause fühlen», sagt Matthias<br />

Krummen, Leiter Management Services<br />

und Kommunikation bei der ESA, und ergänzt:<br />

«Klar, dass wir als Genossenschaft und Branchentreffpunkt<br />

das Wohlbefinden unserer<br />

Gäste in den Fokus stellen.» Die Gäste dürfen<br />

also auf den neuen ESA-Stand gespannt sein.<br />

Prominenter Standort<br />

Der ESA-Stand, der sich in einem komplett<br />

neuen Kleid präsentiert, befindet sich neu in<br />

Halle 1, Stand 1220. Vom Haupteingang nur<br />

eine Rolltreppe entfernt, ist der ESA-Stand<br />

nebst Branchentreff- auch idealer Ausgangspunkt<br />

für den Besuch der GIMS.<br />

Knapp drei Monate vor der GIMS: Die<br />

Vorfreude ist enorm<br />

Die Rückmeldungen von Mitinhaberinnen<br />

und Mitinhabern, Partnern und Lieferanten<br />

zur erneuten Teilnahme der ESA an der GIMS<br />

<strong>2020</strong> sind sehr positiv. Als Genossenschaft<br />

freut sich die ESA auf den persönlichen Austausch<br />

mit ihren Mitinhaberinnen und Mitinhabern,<br />

Kunden, Partnern, Lernenden und<br />

Gästen in Genf. Reservieren Sie sich bereits<br />

heute den Termin der GIMS <strong>2020</strong> und besuchen<br />

Sie Ihre ESA in der Halle 1, Stand 1220.<br />

Ihre ESA freut sich auf Sie! <<br />

Weitere Infos unter:<br />

esa.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>39


BILDUNG<br />

«Talent haben alle <strong>–</strong><br />

der Unterschied ist<br />

die Effizienz»<br />

40<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Dario Cologna ist vierfacher Olympiasieger, Weltmeister, viermaliger Sieger des Gesamtweltcups und einer der besten<br />

Langläufer aller Zeiten. Für den AGVS amtet der 33-jährige Bündner als «Botschafter für Effizienz und Spitzenleistungen».<br />

In einer vierteiligen Serie erklärt Cologna, was es braucht, um ganz an die Spitze zu kommen, und wie<br />

er es schafft, sein Niveau während eines Sportlerlebens zu wahren. Heute: Zeitmanagement und Organisation.<br />

«Ich stehe im Ruf, meine Zeit sehr gut einzuteilen. Diesen Ruf habe<br />

ich nicht ohne Grund. Ich mag es nicht, wenn ich Auftritte an Anlässen<br />

habe, pünktlich vor Ort bin und dann eine halbe Stunde mit<br />

Warten vertrödle. Ich bin mit Zusagen für Einladungen an Veranstaltungen<br />

sehr wählerisch. Es mag für Aussenstehende seltsam klingen:<br />

Aber schon ein verpasster Trainingstag im Juni kann Auswirkungen<br />

auf meine Leistung im Dezember haben. Planung und Disziplin sind<br />

enorm wichtig in meinem Sport.<br />

Im Sport kann man immer wieder beobachten, wie junge Athleten<br />

nach einer starken Saison wieder verschwunden sind: Nach der Wettkampfsaison<br />

nahmen sie viele Einladungen an, waren hier an einem<br />

Event, dort an einer Gala… Ich muss viele schöne Einladungen ausschlagen,<br />

weil sie schlicht nicht in meinen Trainingsablauf passen.<br />

Ein Beispiel sind auch die Ferien: Ich mache im April Ferien, nicht<br />

im Juli. Das braucht auch viel Verständnis meines Umfelds inklusive<br />

Freundin. Solche Prinzipien durchzuziehen, erfordert einiges an<br />

Durchhaltewillen.<br />

Am Ende des Tages geht es um Eigenverantwortung. Man muss seine<br />

Ziele kennen und konsequent darauf hinarbeiten. Wenn ich mich an<br />

einem Weltcup-Rennen kurz umschaue, dann sehe ich ausschliesslich<br />

hochtalentierte Langläufer. Auf diesem Niveau machen Details den<br />

Unterschied <strong>–</strong> zum Beispiel eine Trainingseinheit in der Loipe anstelle<br />

eines Cüpli-Anlasses auf dem roten Teppich. Und die Organisation<br />

gehört zu diesen entscheidenden Details, die für einen Profisportler<br />

so wichtig sind wie für Berufsleute im Autogewerbe. Erst recht während<br />

der Aus- und Weiterbildung.<br />

Ich erstelle jeweils einen Plan für das Jahr, den Monat und jede Woche<br />

und fixiere Eckdaten wie Trainingslager. Diese Pläne halte ich<br />

ein, ohne aber total unflexibel zu sein. Wenn es am Donnerstag ‹Katzen<br />

hagelt› und eine Einheit auf den Rollski ansteht und am Freitag<br />

bei schönem Wetter der Kraftraum geplant ist, dann erlaube ich mir<br />

schon, hier die Einheiten zu tauschen.<br />

Gut organisiert war ich eigentlich schon immer. Heutzutage nutze ich<br />

Outlook für meine Termine. Die wichtigen Dinge habe ich im Kopf,<br />

aber der Kalender im Handy gibt mir Sicherheit. Das Leben als Profisportler<br />

ist stark von Plänen geprägt <strong>–</strong> dazu gehört auch die Freizeit.<br />

Es ist wichtig, dass ich mich nach den harten Einheiten auch erholen<br />

kann. Ich nehme an, dass auch hier Parallelen zwischen meinem Leben<br />

als Sportler und dem Leben eines Berufsmanns im Autogewerbe<br />

bestehen. Jedenfalls braucht es neben der Schule und der Arbeit Ruhephasen<br />

<strong>–</strong> damit sich Körper und Geist regenerieren können.»<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 41


BILDUNG<br />

Diplomfeier<br />

Sie sind das Rückgrat<br />

des Automobilgewerbes<br />

Nach vier Semestern, in denen Fleiss und Durchhaltewillen abverlangt wurden, gab es die verdiente Auszeichnung:<br />

Der AGVS freut sich über 12 neue diplomierte Betriebswirte im Automobilgewerbe. In einer würdigen Feier am Hallwilersee<br />

wurden die Diplome überreicht. Carla Stampfli<br />

Sie haben hunderte Lektionen besucht, tausende<br />

Stunden gelernt und viel in Schulmaterial investiert:<br />

die Absolventen der höheren Fachprüfung<br />

diplomierter Betriebswirt im Automobilgewerbe.<br />

Nach zwei Jahren intensiver Arbeit durften sie ihr<br />

begehrtes Diplom in Empfang nehmen. Von 18<br />

Kandidaten, die im September 2<strong>01</strong>9 zur Prüfung<br />

angetreten waren, haben 12 bestanden, 11 davon<br />

fanden den Weg in den Aargau.<br />

Mit dem Seerose Resort & Spa in Meisterschwanden<br />

war die Location für die würdige Feier ideal<br />

gewählt. Obwohl bereits die Nacht über dem<br />

Hallwilersee lag, bot das Resort den Diplomanden<br />

und deren Begleitpersonen einen stimmungsvollen<br />

Rahmen für einen unvergesslichen<br />

Abend. Angefangen beim Apéro, der mit Tatar-<br />

Canapés, Fruchtspiessen und klassischen Häppchen<br />

für Gaumenfreuden sorgte.<br />

«Es gibt zwei Möglichkeiten, Karriere zu machen:<br />

Entweder man leistet etwas oder man behauptet,<br />

etwas zu leisten», sagte Thomas Jäggi, beim<br />

AGVS zuständig für Grundbildung & Höhere Berufsbildung,<br />

und sorgte für Schmunzeln unter<br />

den Absolventen. «Mit Ihrer Weiterbildung haben<br />

Sie ganz klar die erste gewählt», fügte er mit<br />

einem Augenzwinkern an. Der AGVS, die Prüfungsexperten<br />

und die Lehrgangsanbieter seien<br />

stolz, hier und heute den Erfolg gemeinsam mit<br />

ihnen feiern zu können. «Zufriedene und gut ausgebildete<br />

Berufsleute sind die besten Botschafter<br />

für unser Gewerbe.»<br />

Nach dem Apéro und einem Salat mit Papaya-Dressing<br />

als Vorspeise folgte der eigentliche<br />

Fröhliche Stimmung beim Apéro. Ein grosser Moment: die Diplomübergabe. Peter Baschnagel (l.) und Urs Wernli.<br />

42<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Hauptteil des Abends: die Diplomübergabe. Doch<br />

bevor Peter Baschnagel, Präsident der Prüfungskommission<br />

des AGVS und selbst erfolgreicher<br />

Garagist, die Auszeichnungen überreichte, sprach<br />

er zu den Diplomanden. «Es ist schön zu sehen,<br />

dass es noch viele Berufsleute gibt, die sich nicht<br />

davor scheuen, Zeit und Fleiss in die höhere Berufsbildung<br />

zu investieren.» Mit grossem Effort<br />

hätten sich die Absolventen Wissen und fundierte<br />

Kenntnisse angeeignet. «Sie haben bewiesen,<br />

dass Sie den Willen haben, neue Chancen<br />

zu nutzen und neue Wege zu gehen. Ich möchte<br />

Ihnen Mut machen, Ihr Know-how einzusetzen.<br />

Das Autogewerbe ist auf Sie angewiesen.»<br />

Peter Baschnagel motivierte die neuen diplomierten<br />

Betriebswirte, sich nicht vor Veränderungen<br />

zu scheuen: «Dank Ihrer Weiterbildung sind Sie<br />

für die Zukunft gut gerüstet und jederzeit in der<br />

Lage, Neuland zu betreten.»<br />

Anspornende Worte fand auch Charles-Albert<br />

Hediger, Mitglied des AGVS-Zentralvorstands<br />

und dort für den Bereich Berufsbildung verantwortlich:<br />

«Das Automobilgewerbe braucht Sie,<br />

Ihre Kompetenzen und Ihren Einsatz in wichtigen<br />

Kaderpositionen! Ich hoffe, dass Sie im Automobilgewerbe<br />

berufliche Erfüllung und Zufriedenheit<br />

finden und diesem auch treu bleiben.»<br />

Charles-Albert Hediger, der für die Diplomfeier<br />

eigens aus dem Wallis angereist war, legte den<br />

Absolventen zudem ans Herz, nicht nur für die<br />

Dienstleistungen und Arbeiten des Verbands Interesse<br />

zu zeigen, sondern auch für die regionalen<br />

Sektionen, die in den nächsten Jahren auf neue<br />

Kräfte im Vorstand angewiesen sind.<br />

Das Schlusswort sprach Urs Wernli, Zentralpräsident<br />

des AGVS. «Alle, die sich im AGVS ausund<br />

weiterbilden, tragen <strong>–</strong> zusammen mit den<br />

Ausbildnern, Experten und Mitgliederbetrieben<br />

<strong>–</strong> dazu bei, dass die breit abgestützte und professionell<br />

strukturierte Grund- und Weiterbildung<br />

auch in Zukunft das Rückgrat des Autogewerbes<br />

bleibt», sagte er. Urs Wernli motivierte die Diplomanden,<br />

sich den Herausforderungen zu stellen,<br />

mit denen das Autogewerbe konfrontiert ist. Das<br />

Auto sei beliebt wie eh und je <strong>–</strong> und eigentlich<br />

durch nichts zu ersetzen. «Aber wir wissen: Uns<br />

weht seit den eidgenössischen Wahlen eine frostige<br />

Brise entgegen.» Das Autogewerbe stehe in<br />

der Pflicht, einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion<br />

der Treibhausgase zu leisten. Der AGVS<br />

fördere zusammen mit seinen Mitgliedern den<br />

Trend hin zu alternativen Antrieben, betonte<br />

Urs Wernli. «Jetzt sind Sie gefordert. Ich bin überzeugt,<br />

dass wir eine vielversprechende Zukunft<br />

vor uns haben werden, wenn wir uns alle darum<br />

bemühen, unsere Kompetenz als verantwortungsbewusste<br />

und vertrauensvolle Mobilitätsdienstleister<br />

einzusetzen.»<br />

Danach war es soweit: Die elf anwesenden diplomierten<br />

Betriebswirte im Automobilgewerbe erhielten<br />

von Peter Baschnagel ihre verdiente Urkunde<br />

und beste Wünsche für die Zukunft. Im<br />

Anschluss folgte der Hauptgang, Roastbeef mit<br />

Gratin und Gemüse, sowie ein reichhaltiges Dessertbüffet.<br />

Unter musikalischer Begleitung von<br />

Musiker Beat Bill liessen die Absolventen, der<br />

AGVS, die Bildungsvertreter und die Gäste die<br />

Diplomfeier am Hallwilersee ausklingen. <<br />

Diplomierte Betriebswirte im Automobilgewerbe<br />

Mario Jorge Fernandes Gomes, Glattbrugg ZH<br />

Philipp Frommelt, Vaduz FL<br />

Fabio Funk, Bächli (Hemberg) SG<br />

Lukas Kalteis, Hindelbank BE<br />

Sepp Kälin, Einsiedeln SZ<br />

Reto Kuriger, Einsiedeln SZ<br />

Patrick Ramisberger, Gebenstorf AG<br />

Norman Schick, Adlikon ZH<br />

Roger Schönenberger, Berneck SG<br />

Jan Schweizer, Kaltbrunn SG<br />

Marcel Schwendimann, Aadorf TG<br />

Severin Siegrist, Menziken AG<br />

Amag, Kloten<br />

Amag, Cham<br />

Hürlimann Bau AG, Bütschwil<br />

LBA Armeelogistikcenter, Thun<br />

Hüsser & Paloska AG, Baar<br />

Ronner Nutzfahrzeuge AG, Tuggen<br />

PSA Retail (Suisse) SA, Schlieren<br />

Garage Schick, Winterthur<br />

Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs, Buchs<br />

Thomann Nutzfahrzeuge AG, Schmerikon<br />

Garage Schwendimann, Gunterhausen<br />

VRA AG, Buchs bei Aarau<br />

Die Freude ist bei allen gross. Charles-Albert Hediger hielt eine anspornende Rede. Die Tische waren feierlich dekoriert.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>43


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

AGVS DIDAKTIKMODULE<br />

Der Besuch dieser Weiterbildung ist für<br />

alle Berufsbildner der technischen Grundbildungen<br />

in den Betrieben, die über keinen<br />

tertiären Abschluss verfügen, bis Ende <strong>2020</strong><br />

obligatorisch.<br />

«Lernende selektieren»<br />

> > 9. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Goldau<br />

> > 15. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />

> > 21. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Winterthur<br />

> > 29. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Bern<br />

«Junge Erwachsene führen und<br />

Krisen überwinden»<br />

> > 11. Februar <strong>2020</strong>, Goldau<br />

«Instrumente der neuen BiVo2<strong>01</strong>8 einsetzen»<br />

> > 21. April <strong>2020</strong>, Horw<br />

Weitere Daten und Orte werden laufend<br />

online ergänzt.<br />

JANUAR<br />

Lehrgang DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer-<br />

Radiobranche, DAB+-Experten der SRG<br />

sowie Fahrzeug-Spezialisten wurde ein<br />

DAB+-Lehrgang mit AGVS-Kompetenzausweis<br />

entwickelt.<br />

> > 15. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

> > 30. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />

> > 16. April <strong>2020</strong>, Bern<br />

Elektro-Instruktion für Hochvolt-Systeme<br />

in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

> > 11. und 12. März <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 21. und 22. April <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

Weitere Ausbildungspartner unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/hochvoltzertifizierung<br />

Meine Wirkung als<br />

Führungsverantwortliche/r<br />

Von den Grundregeln der Kommunikation<br />

über Ihre Rolle als Führungsperson. Aktuelle<br />

Führungssituationen werden im Seminar besprochen<br />

und Sie erhalten so die Gelegenheit,<br />

gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.<br />

> > 9. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Bern<br />

Facebook, Xing, Twitter und WhatsApp<br />

im Autoverkauf<br />

Der Workshop zeigt neuartige Möglichkeiten<br />

auf, wie Sie die verschiedenen Plattformen<br />

für sich selber einsetzen können, um noch<br />

erfolgreicher zu verkaufen. Dieser Workshop<br />

ist speziell für die Automobilbranche<br />

konzipiert.<br />

> > 28. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 6. April <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

Grundlagen Flottenverkauf<br />

Fahrzeugflotten in Unternehmen zu<br />

bewirt schaften, erfordert von den Verantwortlichen<br />

umfassende Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten. Lernen Sie in diesem Kurs den<br />

Flottenmarkt und dessen Bewirtschaftungsformen<br />

kennen!<br />

> > 28. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />

Occasionsmanagement<br />

Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre<br />

Occasionsfahrzeuge richtig bewirtschaften.<br />

Dazu gehören unter anderem die<br />

Präsentation, der Eintauschprozess und die<br />

dynamische Preisstrategie.<br />

> > 29. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 3. Juni <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

Dialog <strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch<br />

Praxisorientierter Kurs für langjährige und<br />

neue Führungsverantwortliche, die ihre<br />

Mitarbeitergespräche effizienter und erfolgreicher<br />

gestalten wollen und bereit sind,<br />

sich intensiv mit der wirksamen Mitarbeiterentwicklung<br />

auseinanderzusetzen.<br />

> > 29. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

> > 4. Februar <strong>2020</strong>, Horw<br />

FEBRUAR<br />

Séminaire de gestion des occasions<br />

Les participants apprennent comment<br />

bien gérer leurs véhicules d’occasion. La<br />

présentation, le processus de reprise et la<br />

stratégie dynamique de prix en font partie.<br />

> > 5 février <strong>2020</strong>, Paudex<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Les cours sont proposés dans la langue<br />

correspondante. D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Das Google Basics Training<br />

für den Autohandel<br />

Sie lernen, wie Sie Ihr Unternehmen<br />

dort optimal präsentieren und mögliche<br />

Marketingangebote wie Google Adwords<br />

selbst steuern können.<br />

> > 10. Februar <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

> > 27. April <strong>2020</strong>, Horw<br />

Cours DAB+<br />

La FM sera prochainement remplacée par le<br />

DAB+. À l’avenir, il ne sera plus possible de<br />

recevoir la radio que par le biais du DAB+.<br />

Tous les véhicules ne disposant pas encore<br />

d’une radio DAB+ doivent changer leur<br />

équipement pour passer à cette nouvelle<br />

technologie. En collaboration avec la<br />

branche suisse de la radio, des experts en<br />

DAB+ de SRG SSR et des experts automobiles<br />

en DAB+, un cursus DAB+ a été<br />

développé.<br />

> > 11 février <strong>2020</strong><br />

> > 7 avril <strong>2020</strong><br />

JULI<br />

Facebook, Xing, Twitter et WhatsApp<br />

dans la vente automobile<br />

L’atelier montre de nouvelles possibilités<br />

pour utiliser ces différentes plateformes afin<br />

de vendre encore plus efficacement.<br />

> > 6 juillet <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

agvs-upsa.ch, Rubrik :<br />

Berufsbildung/AGVS Business Academy<br />

44<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Aktuelle regionale Veranstaltungen zur Ausund<br />

Weiterbildung im Automobilgewerbe<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 21. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Donnerstag, 5. März <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: 9. September <strong>2020</strong><br />

Ort : Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

Automobil-Verkaufsberater/in<br />

Ort: Mobilcity, Bern<br />

> > agvs-upsa.ch<br />

Automobildiagnostiker/in BP<br />

Nächster Studienbeginn: 12. August <strong>2020</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Betriebswirt/in im Automobilgewerbe HFP<br />

Nächster Studienbeginn: Im August 2021<br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Werkstattkoordinator/in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Nächster Studienbeginn: 14. August <strong>2020</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Kundendienstberater/in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Nächster Studienbeginn: 3. Februar 2021<br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Höhere Berufsbildung im Automobilgewerbe<br />

HFP, BP und Zertifikat<br />

Informationsanlässe mit Dozierenden und<br />

Vertretern des AGVS<br />

Daten:<br />

Dienstag, 3. März <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Ort: AGVS Berner Oberland,<br />

Stationsstrasse 6, Mülenen<br />

Dienstag, 10. März <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Ort: GIBB<br />

Anmeldung: regula.saegesser@gibb.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Start Lehrgang: August <strong>2020</strong><br />

ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

> > ibw.ch<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

Informationsabend: 22. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, 19 Uhr<br />

Start Lehrgang: August <strong>2020</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum, St. Gallen<br />

> > agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Kundendienstberater/in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Informationsabend: 14. April <strong>2020</strong>, 19 Uhr<br />

Start Lehrgang: <strong>Januar</strong> 2021<br />

Ort: STFW<br />

> > stfw.ch/akb<br />

Automobil-Verkaufsberater/in<br />

Informationsabend: 18. Februar <strong>2020</strong>, 19 Uhr<br />

Start Lehrgang: 18. August <strong>2020</strong><br />

Ort: STFW<br />

> > stfw.ch/aavb<br />

Betriebswirt/in im Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 25. August 2021<br />

Ort: STFW<br />

> > stfw.ch/abwa<br />

Automobildiagnostiker/in<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/in<br />

Informationsabend: 18. Februar <strong>2020</strong>, 19 Uhr<br />

Start Lehrgang: 2./3. September <strong>2020</strong><br />

Ort: STFW<br />

> > stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />

ZÜRICH<br />

Weiterbildung im Automobilgewerbe<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 15. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Mittwoch, 25. März <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Ort: TBZ Zürich<br />

> > tbz.ch<br />

Betriebswirt/in im Automobilgewerbe<br />

berufsbegleitend, jeweils freitags<br />

Ort: TBZ<br />

> > tbz.ch<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/in BP<br />

und mit Zertifikat AGVS<br />

berufsbegleitend,<br />

jeweils am Donnerstagabend<br />

Ort: TBZ, Zürich<br />

> > tbz.ch<br />

PAUDEX<br />

Diplôme fédéral de gestionnaire<br />

d’entreprise de la branche automobile<br />

Séance d'information: 22 janvier <strong>2020</strong><br />

Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />

> > romandieformation.ch<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />

> > romandieformation.ch<br />

YVERDON<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : janvier 2021<br />

Cours du soir, les mardi, jeudi et samedi matin<br />

Lieu : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> > formation.upsa-vd.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong> melden<br />

Sie uns bitte Ihre Daten zu den aktuellen Infoveranstaltungen<br />

und Lehrgängen im Automobilgewerbe<br />

an myfuture@agvs-upsa.ch.<br />

Informationen zu allen Weiterbildungen<br />

erhalten Sie unter<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />

hoehereberufs bildung.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>45


AUTO-SALON<br />

Interview mit Olivier Rihs, Direktor der Geneva International Motor Show GIMS<br />

Weg für Zukunft geebnet<br />

GIMS-Direktor Olivier Rihs hat die Digitalisierung am Auto-Salon vorangetrieben. Im Gespräch erklärt er, wo er noch<br />

Potenzial sieht, was die Besucher von «GIMS Tech», «GIMS Discovery» und «GIMS VIP Day» erwarten können und<br />

weshalb die GIMS eine Zukunft hat. André Bissegger und Jürg A. Stettler<br />

Herr Rihs, Ihr erster Auto-Salon als Direktor<br />

wird auch gleichzeitig Ihr letzter sein. Was<br />

überwiegt aktuell, die Vorfreude auf den<br />

Salon oder Trauer, weil es gleichzeitig der<br />

letzte ist?<br />

Olivier Rihs: Mein Rücktritt war ein rein persönlicher<br />

Entscheid, der mir nicht leicht gefallen<br />

ist. Ich fühle mich wohl in Genf und mache<br />

meine Arbeit wirklich sehr gerne. Daher habe<br />

ich mich für eine neue Herausforderung entschieden<br />

und nicht gegen die GIMS. Denn ich<br />

freue mich wirklich sehr auf den kommenden<br />

Salon. Wir haben neue Projekte aufgegleist<br />

und ich bin gespannt, wie diese ankommen.<br />

Es gibt nur Vorfreude. Die Projekte<br />

der GIMS sind zum Glück nicht von meiner<br />

Person abhängig. Vielmehr ist es ein Prozess,<br />

den wir zusammen mit dem GIMS-Stiftungsrat<br />

und den Verantwortlichen der Palexpo<br />

erarbeitet haben. Von ihnen wird er weitergeführt<br />

<strong>–</strong> auch ohne mich.<br />

Was entgegnen Sie den Personen,<br />

die Ihnen vorwerfen, das sinkende Schiff<br />

verlassen zu haben?<br />

Alle die mich kennen, wissen, dass ich Herausforderungen<br />

mag. Sonst wird es mir<br />

langweilig. Die Situation für die GIMS <strong>–</strong> für<br />

Automessen in Europa generell <strong>–</strong> ist sicherlich<br />

nicht einfach: Wir haben drei Transformationen<br />

zu bewältigen: die digitale Transformation,<br />

die Transformation der Automobilbranche<br />

und diejenige der Konsumenten. Wir<br />

haben deshalb den Auto-Salon neu als Event<br />

konzipiert, um neue Aussteller, Medien und<br />

Besucher zu gewinnen. «GIMS Discovery»,<br />

«GIMS Tech» und «GIMS VIP Day» wurden<br />

erarbeitet, um diese drei Transformationen zu<br />

bewältigen. Sie sind unser Fundament für die<br />

Zukunft, auf dem meine Nachfolge aufbauen<br />

kann.<br />

«GIMS Discovery» anmelden können. Wir<br />

rechnen mit 600 000 Besucherinnen und Besuchern,<br />

können aber lediglich 15 000 Testfahrten<br />

mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben<br />

anbieten. Daher läuft der gesamte Anmeldeprozess<br />

über die App. Ausserdem können wir<br />

so die Besucher begleiten, damit sie sich bereits<br />

im Vorfeld über das GIMS-Programm informieren<br />

und Highlights heraussuchen können.<br />

Das Programm wird täglich aktualisiert.<br />

Was kann die App sonst noch?<br />

Eine Karte zeigt beispielsweise, wo welche Aussteller<br />

zu finden sind. Die App ist aber nicht nur<br />

für den Salon gedacht, sondern informiert während<br />

des ganzen Jahres über Neuigkeiten aus<br />

der Branche. Es ist heute wichtig, dass wir unsere<br />

Community während 365 Tagen im Jahr auf<br />

dem Laufenden halten können. Immerhin<br />

folgen rund 300 000 Personen unseren<br />

Social-Media-Kanälen und sind auf<br />

unserer Website angemeldet. Wir haben<br />

extra einen Redaktor angestellt,<br />

der die GIMS-Kanäle pflegt.<br />

Dann löst die App den gedruckten<br />

Salon-Führer ab?<br />

Genau. Wir werden kein Magazin mehr herausgeben,<br />

denn es gab wenig Nachfrage. Der grosse<br />

Vorteil der App gegenüber dem Magazin: Sie<br />

ermöglicht eine Interaktion. Die Besucher können<br />

Fragen stellen, die Händler antworten und<br />

informieren. Die Community muss und will<br />

heute interagieren können <strong>–</strong> und das ist keine<br />

Einbahnstrasse, sondern ein Dialog.<br />

So stellt sich<br />

Olivier Rihs die<br />

Testfahrten<br />

in der «GIMS<br />

Discovery» vor.<br />

Sie wurden unter anderem geholt, um<br />

die Digitalisierung voranzutreiben.<br />

Wie ist Ihnen das gelungen?<br />

Wir haben Mitte Dezember eine<br />

neue App lanciert, mit der die Besucher<br />

unter anderem Tickets kaufen und sich für die<br />

46<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Bekommt der Garagist, der bisher die<br />

Zuliefermesse in Halle 7 besucht hat, nun<br />

alle Infos nur noch über die App?<br />

Nein, wir sprechen hier von einem ganzen infopaket<br />

inklusive Website. Die Garagisten erhalten<br />

so aktuell alle Neuigkeiten und wichtigen<br />

Informationen aus der Automobilbranche<br />

und -industrie. Wir sprechen auch nicht mehr<br />

von Accessoires und Zubehör, sondern von der<br />

Automobilbranche und Mobilität.<br />

Wo sehen Sie bezüglich Digitalisierung<br />

noch Potenzial für die GIMS?<br />

Das Kundenerlebnis findet heute nicht mehr<br />

nur vor Ort statt. Es beginnt bereits zuhause<br />

bei der Planung. Wenn jemand beispielsweise<br />

aus St. Gallen kommt, dann muss er sich überlegen,<br />

ob er mit dem Auto oder dem ÖV nach<br />

Genf reisen und ob er den Besuch am Auto-Salon<br />

gleich mit etwas anderem in Genf verbinden<br />

soll. Heute müssen wir die Kunden diesbezüglich<br />

einfach und gut informieren können.<br />

Dank der Digitalisierung bewegen wir uns<br />

noch näher auf die Kunden zu und können ihnen<br />

einen möglichst angenehmen und informativen<br />

Aufenthalt verschaffen.<br />

Die Fachmesse in Halle 7 findet nicht<br />

mehr statt. Ihre Gedanken dazu?<br />

Ich bin traurig. Wir haben ein Konzept erarbeitet<br />

und uns Ziele für die Fachmesse gesetzt.<br />

Ich habe mit allen Verbänden und den wichtigsten<br />

Akteuren versucht, eine Lösung zu finden.<br />

Das war meine erste Priorität und ist mir<br />

leider nicht gelungen. Die Gründe dafür sind<br />

vielfältig. Einer ist sicher, dass das Format mit<br />

einem 13-tägigen Auto-Salon für eine B2B-Messe<br />

nicht mehr geeignet ist. Klar, wir hätten die<br />

Fachmesse auch in diesem Jahr in einem kleineren<br />

Rahmen mit rund 40 Ausstellern durchführen<br />

können. Aber irgendwann braucht es<br />

einen klaren Entscheid. Wir haben aufgrund<br />

von Fakten entschieden, die Fachmesse aufzugeben<br />

und die Halle 7 in eine Teststrecke umzuwandeln.<br />

Ein gut gelaunter GIMS-Direktor Olivier Rihs im Gespräch über die kommende <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Weshalb soll der Garagist auch ohne<br />

Fachmesse noch nach Genf kommen?<br />

Heute geht es um die gesamte Mobilität und<br />

nicht mehr um einzelne Produkte. Will man<br />

heute als Garagist seinen Betrieb richtig führen,<br />

dann muss man die Neuigkeiten, Entwicklungen<br />

und Trends aus der Branche kennen.<br />

Genau das können wir ihnen einerseits mit<br />

der «GIMS Tech» bieten, bei der die neusten<br />

Technologien präsentiert werden. Andererseits<br />

werden wir in der «GIMS Discovery» die neusten<br />

Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zeigen<br />

und zur Entdeckungsfahrt anbieten. Am<br />

«GIMS VIP Day» widmen wir uns in Panels<br />

und Referaten den aktuellen und zukünftigen<br />

Herausforderungen in der Automobilbranche.<br />

Die wichtigsten Gründe für einen Besuch an<br />

die GIMS bleiben aber die Emotionen, die Freude<br />

am Automobil und die Möglichkeit, seine<br />

Kollegen zu treffen.<br />

Was erwartet die Besucher an der<br />

«GIMS Discovery»?<br />

Die «GIMS Discovery» besteht aus einer 456<br />

Meter langen Teststrecke, die vom TCS operativ<br />

geleitet wird, und 48 Fahrzeugen mit alternativen<br />

Antrieben <strong>–</strong> hauptsächlich Elektro.<br />

Innert zehn Minuten werden die Besucher<br />

eingecheckt, erhalten eine Erklärung über das<br />

Auto und die Lademöglichkeiten und absolvie-<br />

Experten begleitet und bekommen auch die<br />

Möglichkeit, die Beschleunigung zu erleben.<br />

Das muss einfach sein.<br />

Zehn Minuten ist eher knapp, nicht?<br />

Wir verstehen die «GIMS Discovery» als Degustation<br />

und weniger als Test. Denn Verkaufsgespräche<br />

oder längere Erklärungen gibt es hier<br />

keine. Diese werden bei den Anbietern in den<br />

Hallen 1 bis 6 geführt. Es war eine Bedingung,<br />

dass nur Hersteller teilnehmen können, die<br />

auch einen Stand in Genf haben. Die Hersteller<br />

sind mit unserem Konzept sehr zufrieden,<br />

wir mussten nicht argumentieren. Ausserdem<br />

schätzen sie, dass die Journalisten so die Möglichkeit<br />

erhalten, Bilder von fahrenden Autos<br />

zu schiessen.<br />

Wieso haben Sie sich für dieses Konzept<br />

entschieden?<br />

Wir wissen, dass 97 Prozent der GIMS-Besucher<br />

aus dem Jahr 2<strong>01</strong>9 noch nie in einem E-<br />

Auto sassen. Wir wissen aber auch, dass 70<br />

Prozent von ihnen bereit sind, diesen Schritt<br />

zu wagen, wenn sie über genügend Informationen<br />

verfügen. Wir wollen diese Barriere durchbrechen<br />

und die Akzeptanz von alternativen<br />

Antrieben fördern.<br />

Wie fielen die Reaktionen auf diese<br />

Entscheidung aus?<br />

Das Verständnis war im Grossen und Ganzen<br />

da. Viele haben gesehen, dass wir alles probiert<br />

haben. Natürlich gibt es auch Personen, die enttäuscht<br />

waren. Einige warfen sich selbst vor,<br />

vielleicht ganz generell zu wenig Engagement<br />

für Fachmessen gezeigt zu haben. Nun sind wir<br />

gespannt, wie unsere neuen Projekte funktionieren<br />

werden. Die ersten Feedbacks sind zumindest<br />

sehr positiv. ren drei Runden. Dabei werden sie von einem<br />

Fortsetzung Seite 48<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>47


AUTO-SALON<br />

Die zweite Neuerung ist die «GIMS Tech».<br />

Was passiert da?<br />

Wir wollen zeigen, dass Mobilität ein Ökosystem<br />

und multimodal ist. Die letzte Meile kann<br />

man beispielsweise auch gut mit einem E-Trottinett<br />

absolvieren. Wir werden unter anderem<br />

die Alternativen für Kurzstrecken zeigen sowie<br />

verschiedene Mobilitäts-Plattformen und<br />

-Dienstleistungen präsentieren. Unsere Partner<br />

sind Hersteller, die Stadt Genf zusammen<br />

mit dem Kanton, digitale Plattformen, Anbieter<br />

von Micromobility, Erdgas und weitere. Wir<br />

zeigen an der «GIMS Tech» die vernetzte Mobilität<br />

von heute und in welche Richtung sie sich<br />

bewegen wird.<br />

Was ist das Ziel des «GIMS VIP Day»?<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>9 hatten wir am ersten Pressetag<br />

84 Pressekonferenzen, am zweiten nur noch 6<br />

<strong>–</strong> also kaum Inhalt. Das geht nicht. Der erste<br />

Pressetag nennt sich nun «MediaDay» mit<br />

über 80 Pressekonferenzen und den Premierenpräsentationen.<br />

Den zweiten Tag, den «VIP<br />

Day» wollen wir mit Themen füllen und damit<br />

auch ein interessiertes Publikum ansprechen.<br />

Dazu organisieren wir zusammen mit Marken<br />

an verschiedenen Standorten vier bis sechs Panels.<br />

Es soll nicht über Produkte, sondern über<br />

Themen wie das Fahren der Zukunft oder das<br />

Engagement von Marken gesprochen werden.<br />

Verschiedene Botschafter bringen Internationalität<br />

und locken vielleicht nicht nur Auto-<br />

Journalisten, sondern Journalisten aus anderen<br />

Ressorts wie Politik oder People nach Genf. Ein<br />

Ziel ist auch, dass die CEOs bis am Mittwoch in<br />

der Stadt bleiben.<br />

An der vergangenen IAA in Frankfurt<br />

kam es zu Demonstrationen von Klima-<br />

Aktivisten. Trifft man in Genf deswegen<br />

spezielle Vorkehrungen?<br />

Wir analysieren natürlich die Situation. Die<br />

Bedenken der Klima-Aktivisten nehmen wir<br />

ernst. Grundsätzlich ist unsere Kommunikation<br />

klar: Die Branche wandelt sich, bestimmt<br />

auch aufgrund neuer gesetzlicher Normen.<br />

Unsere Aussteller zeigen an der GIMS ihre<br />

Autos der Zukunft und stellen neue Technologien<br />

vor. Wir unterstützen sie dabei, diese<br />

Neuerungen dem Besucher zu kommunizieren<br />

und erlebbar zu machen. Das Umdenken<br />

in der Branche ist kein «Greenwashing»,<br />

sondern eine Tatsache. Hersteller investieren<br />

grosse Summen in Zukunftstechnologien. Die<br />

Bevölkerung und die Besucher müssen verstehen,<br />

dass die Entwicklung in der Branche in<br />

Richtung Nachhaltigkeit geht, sei dies zum<br />

Beispiel in Richtung Elektromobilität oder<br />

Mobilität als Service.<br />

Die GIMS eröffnet am 5. März ihre 90. <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Wie muss sich der Salon entwickeln,<br />

damit er weitere 90 <strong>Ausgabe</strong>n besteht?<br />

Wichtig ist, dass wir die drei bereits genannten<br />

Transformationen gut meistern. Zudem brauchen<br />

wir einen starken Brand, der weltweit bekannt<br />

ist und digital das ganze Jahr lebt. Er soll<br />

die Community zusammenbringen, also Hersteller,<br />

Besucher und Medien. Dazu gehört auch<br />

ein funktionierendes Medienhaus, damit die<br />

Community das ganze Jahr über bedient und<br />

ausgebaut werden kann. Die Plattform muss als<br />

DIE Plattform in Europa funktionieren. Auch<br />

braucht es stetig neue Konzepte und Ideen. Wir<br />

müssen mit Innovationen unsere Besucher und<br />

Aussteller begeistern und überraschen. Bezüglich<br />

Community ist auch wichtig, dass sie wie<br />

ein Club funktioniert <strong>–</strong> mit Mitgliedervorteilen,<br />

Angeboten und Unterhaltung. Einfach nur<br />

Autos anschauen, reicht heute nicht mehr.<br />

Hand aufs Herz:<br />

Hat die GIMS überhaupt eine Zukunft?<br />

Die Schweiz hat für eine Messe alle Vorteile auf<br />

ihrer Seite: Wir sind neutral, kompakt und in<br />

Europa zentral gelegen. Jede Marke und jeder<br />

Hersteller sagt: «Wenn überhaupt noch eine<br />

Messe, dann Genf». Jeder liebt Genf. Nun liegt<br />

es an uns. Wenn wir in der Schweiz eine Plattform<br />

für Automobile und Mobilität haben wollen,<br />

dann müssen wir Genf unterstützen. Und<br />

wir haben nur diese eine Chance: Wenn wir<br />

in den nächsten zwei oder drei Jahren nicht<br />

beweisen können, dass unsere Branche diese<br />

Plattform will, dann verlagert sich das Interesse<br />

nach Asien oder Amerika. Und damit würden<br />

wir alle verlieren <strong>–</strong> das muss uns bewusst<br />

sein. Wir versuchen deshalb mit unseren neuen<br />

Projekten, den Salon für jeden Garagisten,<br />

Unternehmer und Manager als Pflichttermin<br />

im Terminkalender zu verankern. Wir kreieren<br />

einen Event, der für alle da ist <strong>–</strong> für Hersteller,<br />

Besucher sowie Anbieter der Mobilität von heute<br />

und morgen. Ein Beispiel: Die Bevölkerung<br />

ist beim Kaufentscheid bezüglich Antriebe verunsichert.<br />

Wir wollen darum zeigen, was es alles<br />

gibt, damit Leute Wechsel wagen können.<br />

In welchem Zustand übergeben Sie die GIMS<br />

an Ihre Nachfolgerin oder Ihren Nachfolger?<br />

Das werden wir nach dem Ende der GIMS anhand<br />

der Resultate sehen. Wichtig ist: Wir haben<br />

die Transformation angestossen und den<br />

Weg in die Zukunft mit neuen Projekten geebnet.<br />

Wir dürfen keine Angst haben, etwas zu<br />

versuchen. Das hat der Stiftungsrat gemacht,<br />

indem er den Mut hatte, in neue Projekte zu investieren.<br />

Die <strong>Ausgabe</strong> <strong>2020</strong> wird aufgrund der<br />

Investition in die digitale Plattform sicher defizitär<br />

sein. Aber der Wille und die Unterstützung<br />

sind da, um eine Evolution voranzutreiben.<br />

Ich bin überzeugt, dass es so weitergeht,<br />

wir Erfolg haben werden und eine tolle Basis<br />

für die nächsten 90 <strong>Ausgabe</strong>n gelegt haben. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

gims.swiss<br />

TBZ<br />

HF<br />

Technische Berufsschule Zürich<br />

Höhere Fachschule HF<br />

Sihlquai 1<strong>01</strong>, 8005 Zürich<br />

Tel. 044 446 95 11<br />

admin.hf@tbz.zh.ch<br />

www.tbz.ch/weiterbildung<br />

Weiterbildung = Weiterkommen<br />

-Betriebswirt/in im Automobilgewerbe HFP<br />

-Werkstattkoordinator/in mit Zertifikat AGVS<br />

-Werkstattkoordinator/in mit eidg. Fachausweis<br />

Anruf genügt: 044 446 95 11<br />

und Ihr kostenloser Platz<br />

am Infoabend ist reserviert!<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Infoabend:<br />

15. <strong>Januar</strong> ´20<br />

18.00h<br />

48<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Automessen im Dilemma<br />

Sind Messen dem Tod geweiht?<br />

Ob die IAA in Frankfurt oder die Auto Shows in Tokio und Los Angeles: Internationale Automessen bekunden Mühe, das<br />

nötige Publikums- und Herstellerinteresse zu generieren. Wie die Autokonzerne, die sich zu Mobilitätsunternehmen entwickeln,<br />

sind auch Messen einer Transformation unterworfen und müssen sich selbst neu erfinden. Jürg A. Stettler<br />

Die gesamte Palette an einer Automesse zu zeigen, ist nicht mehr so entscheidend für die Hersteller. Wichtiger werden das Erlebnis und der emotionale Kundenkontakt.<br />

Die 68. <strong>Ausgabe</strong> der IAA in Frankfurt, einer<br />

der weltweit bedeutendsten Leitmessen im<br />

Mobilitätsbereich, konnte im September 2<strong>01</strong>9<br />

noch 560 000 Besucher und 838 Aussteller anlocken<br />

<strong>–</strong> beides langjährige Tiefstände. Auch<br />

andere Automessen wie etwa die Detroit Motor<br />

Show, der Pariser Autosalon oder die Tokyo<br />

Motor Show stecken seit längerem in der Krise.<br />

Genau wie die Autoindustrie selbst müssen<br />

sich die Messen wandeln, zu umfassenden<br />

Mobilitätsplattformen werden oder einen stärkeren<br />

Eventcharakter erhalten, um für die Zukunft<br />

gerüstet zu sein. Denn neben einer klassischen<br />

Messe mit Kongressangeboten verlangt<br />

die internationale Autoindustrie immer öfters<br />

nach grosszügigeren Flächen inklusive Teststrecken<br />

und Parcours für ihre Produkte. So<br />

sollen die Besucherinnen und Besucher die<br />

Möglichkeit erhalten, beispielsweise automatisiert<br />

fahrende Autos mit alternativen Antrieben<br />

oder neue Mobilitätsangebote während<br />

der Messe gleich selbst und hautnah zu erleben.<br />

Die 90. Auflage der GIMS macht es vom<br />

5. bis 15. März <strong>2020</strong> mit der «GIMS Discovery»<br />

vor. Dort haben die Besucherinnen und Besucher<br />

auf einem 456 Meter langen Rundkurs<br />

die Möglichkeit einer zehnminütigen Probefahrt<br />

am Steuer eines Fahrzeugs mit alternati-<br />

vem Antrieb (Elektro, Hybrid, Erdgas und Wasserstoff).<br />

Ähnliches wünscht sich die deutsche<br />

Autoindustrie auch von der IAA in zwei Jahren.<br />

Mit einem komplett neuen Konzept wollen<br />

die Hersteller wieder näher an die Käuferinnen<br />

und Käufer ihrer Fahrzeuge und Dienstleistungen<br />

heranrücken. Daher ist längst nicht sicher,<br />

ob die Traditionsmesse auch 2021 wieder in<br />

Frankfurt stattfindet. Der Verband der deutschen<br />

Automobilindustrie (VDA) hat eine Ausschreibung<br />

für mögliche neue Austragungsorte<br />

gestartet. Die Städte Berlin, München, Köln,<br />

Hamburg, Hannover und Stuttgart interessieren<br />

sich genauso dafür wie der bisherige Veranstaltungsort<br />

Frankfurt.<br />

«Wir wollen, dass sich die IAA von einer Autoshow<br />

auf einem abgeschlossenen Messegelände<br />

zu einem Ort entwickelt, an welchem die<br />

Mobilität der Zukunft für alle erlebbar und anfassbar<br />

wird», verlangte etwa ein VW-Sprecher.<br />

«In welcher Stadt das am besten möglich sein<br />

wird, wird jetzt im Zuge einer transparenten<br />

Ausschreibung geprüft.» Und Opel-Chef Michael<br />

Lohscheller hielt nach der IAA 2<strong>01</strong>9 fest,<br />

dass ihm der Messestand seiner Marke eigentlich<br />

zu teuer sei, für ein paar Gespräche mit<br />

Journalisten und er die Messe wieder mehr zur<br />

Direktvermarktung nutzen wolle. Branchenexperte<br />

Stefan Bratzel vom Center of Automotive<br />

Management glaubt, dass es den heutigen Kunden<br />

an den Messen nicht mehr nur um schönes<br />

Blech geht, das sie unbedingt besitzen wollen.<br />

«Der Fokus hat sich verschoben. Das Auto<br />

ist nur eine Mobilitätsmöglichkeit unter vielen.<br />

Es geht nicht mehr um die klassischen Werte<br />

wie Leistung, PS oder Grösse. Es geht eher<br />

ums Thema: Wie vernetzt sind die Fahrzeuge?»,<br />

erklärte der Referent am «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» 2<strong>01</strong>9 gegenüber dem Hessischen<br />

Rundfunk. Und beim Thema Vernetzung und<br />

technische Innovationen hätten traditionelle<br />

Automessen eine geringere Bedeutung als andere<br />

Events. «Da überlegt sich der eine oder andere<br />

Hersteller, ob es sich für ihn noch lohnt,<br />

die enormen <strong>Ausgabe</strong>n für beispielsweise eine<br />

IAA in Kauf zu nehmen», analysiert Stefan<br />

Bratzel nüchtern. Der Experte prophezeit zudem,<br />

dass der Platz, um Autos auszustellen,<br />

grundsätzlich schrumpfen werde: «Es ist nicht<br />

mehr notwendig, jedes einzelne Modell zu präsentieren.»<br />

Es werde wichtiger, neuen Themen<br />

wie Mobilitätsdienstleistungen oder autonomem<br />

Fahren mehr Raum zu geben. Die Neuerfindung<br />

der Mobilität müsse sich auch in einer<br />

Automesse widerspiegeln.<br />

Fortsetzung Seite 50<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>49


AUTO-SALON<br />

Automessen oder auch Fachmessen, wie etwa<br />

Swiss Automotive Show oder die Transport-<br />

CH, sind noch lange nicht dem Tod geweiht.<br />

Der neue Besucherrekord an der Schweizer<br />

Nutzfahrzeugmesse Transport-CH im November<br />

2<strong>01</strong>9 oder die fast 7000 Besucherinnen<br />

und Besucher sowie 148 Austeller <strong>–</strong> ebenfalls<br />

neue Rekordwerte <strong>–</strong> an der SAS 2<strong>01</strong>9 zeigen<br />

dies deutlich. Denn Messen bieten auch diverse<br />

Vorteile. Etwa nur schon eine hervorragende<br />

Möglichkeit für den Austausch innerhalb<br />

der Branche, aber auch mit Fachpublikum, mit<br />

Garagisten sowie mit Journalisten. Und diese<br />

Medien aus aller Welt produzieren noch immer<br />

lesenswerte Artikel, emotionale Bilder und<br />

spannende TV-Beiträge zu den neusten Produkten<br />

der Hersteller.<br />

Immer mehr Hersteller versuchen sich auch<br />

über andere, exklusivere Plattformen zu profilieren<br />

und so aus der Masse der Automobilneuheiten<br />

an den klassischen Autoshows herauszustechen.<br />

Besondern beliebt sind dabei<br />

inzwischen Auftritte an Messen zu Unterhaltungselektronik,<br />

denn die Fahrzeuge selbst<br />

verkommen ja immer mehr zu Smartphones<br />

auf Rädern. Die in wenigen Tagen startende<br />

Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas,<br />

eigentlich eine Fachmesse für Unterhaltungselektronik,<br />

ist daher längst auch ein<br />

wichtiger Fixpunkt in der Agenda von vielen<br />

Autoherstellern geworden. Automessen der Zukunft<br />

werden nie mehr so aussehen wie noch<br />

vor fünf Jahren. Marken nehmen nur noch an<br />

Messen teil, wenn sie auch Neuheiten präsentieren<br />

können. Die gesamte Palette zu zeigen,<br />

ist ein Ding der Vergangenheit, dazu eignen<br />

sich Online-Medien oder ein digitaler Konfigurator<br />

viel besser. Der Nebeneffekt: Die Aussteller<br />

benötigen an der Messe selbst weniger<br />

Quadratmeter. Was im Umkehrschluss für die<br />

Messeveranstalter heisst, dass sie neue Aussteller<br />

finden müssen, wenn sie ihre Halle voll besetzen<br />

wollen. <<br />

Diese Marken verzichten<br />

auf die GIMS <strong>2020</strong><br />

Auch wenn sich die 90. Auflage der GIMS<br />

bereits bemüht, die für traditionelle Messen<br />

wichtige Transformation voranzutreiben<br />

<strong>–</strong> mehr dazu auch im grossen Interview<br />

mit GIMS-Direktor Olivier Rhis ab Seite 46 <strong>–</strong><br />

werden diesen Frühling einige bekannte<br />

Automarken fehlen. Bereits heute ist bekannt,<br />

dass vom 5. bis 15. März <strong>2020</strong> die folgenden<br />

Hersteller nicht in den Genfer Palexpo-Hallen<br />

vertreten sein werden: Citroën, Ford, Jaguar,<br />

Jeep, Maserati, Mitsubishi, Nissan, Opel,<br />

Peugeot, Subaru und Tesla.<br />

Dominik Leonhardt, lic. oec. HSG, ist Live-Communications-Experte und Head of MICExperts.<br />

3 Fragen an Live-Communications-<br />

Experte Dominik Leonhardt<br />

Warum sind Messen und Events, sogenannte<br />

«Live Communication», in der immer<br />

digitaleren Welt immer noch so wichtig?<br />

Dominik Leonhardt: Die Menschen suchen<br />

schon seit Urzeiten, als sie noch in Höhlen<br />

lebten und gemeinsam Mammuts jagten,<br />

nach Zugehörigkeit und Sicherheit. Messen<br />

und Events bieten heute diese Möglichkeit,<br />

diesen menschlichen Urinstinkt zu befriedigen,<br />

sich zu treffen und sich dabei auch soziale<br />

Anerkennung und Bestätigung zu sichern.<br />

Zudem sind Live-Communication-Events auch<br />

Orte mit einzigartiger und emotionaler Atmosphäre,<br />

die ein 360°-Erlebnis bieten und<br />

es erlauben, die eigenen Akkus wieder aufzuladen.<br />

Ganz wichtig zudem: Wir vertrauen<br />

hauptsächlich «unserer» Community und<br />

Gleichgesinnten, und genau diese treffen wir<br />

an solchen Events. Das bestärkt uns in unseren<br />

eigenen Einstellungen.<br />

Welche Vorteile bringt Live Communication<br />

Marken und Unternehmen?<br />

Marken und Unternehmen bewegen sich heute<br />

in homogenen und gesättigten Märkten,<br />

sehen sich einer kritischen und nach Vielfalt<br />

strebenden Kundschaft gegenüber. Sie benötigen<br />

für den Produkt- und Verkaufserfolg emotionale<br />

Markenwerte. Die können an Messen<br />

und Events direkt vermittelt werden. Die Live<br />

Communication ist ein einmaliges Erlebnis,<br />

dessen Erfolg jedoch immer noch von der subjektiven<br />

Wahrnehmung der einzelnen Besucherinnen<br />

und Besucher abhängig bleibt.<br />

Was ist denn das wichtigste Erfolgsrezept<br />

für die Live Communication?<br />

Nicht jede Live Communication wirkt auf jeden<br />

Teilnehmer gleich. Daher sind vertiefte<br />

Zielgruppenkenntnisse und die Anpassung<br />

der Briefings/Konzepte auf diese Zielgruppen<br />

entscheidend für den Erfolg und somit ein absolutes<br />

Muss bei der Vorbereitung und Organisation<br />

des Events. Ganz entscheidend: Ein<br />

Event nur des reinen Events wegen macht keinen<br />

Sinn. Der Einsatz eines Events muss für<br />

ein Unternehmen oder eine Marke auch kommunikationsstrategisch<br />

Sinn machen. <<br />

50<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Fachmesse<br />

SAS <strong>2020</strong> öffnet sich für<br />

externe Aussteller<br />

Die Swiss Automotive Show in Freiburg erweitert ihr Angebot. Die Veranstalter haben entschieden, die Fachmesse für<br />

externe Aussteller zu öffnen. Damit sollen der Nutzen und die Attraktivität der SAS erhöht werden. André Bissegger<br />

«Wir erhalten momentan viele Anfragen von<br />

Marktplayern, die gerne an der SAS ausstellen<br />

möchten», sagt Sébastien Moix, SAG-Marketingdirektor<br />

und SAS-Messechef. Der Grund:<br />

Nach dem Aus der Zuliefermesse in Halle 7 am<br />

Auto-Salon in Genf würden die Anbieter aus<br />

dem Automotive Aftermarket nach Alternativen<br />

suchen und seien deshalb daran interessiert,<br />

an der SAS auszustellen, erklärt Moix.<br />

Die Verantwortlichen haben sich deshalb entschieden,<br />

die Fachmesse für weitere und vor<br />

allem externe Aussteller zu öffnen. Einzige<br />

Auflage: Sie dürfen die SAG-Lieferanten nicht<br />

zu stark konkurrenzieren und müssen einen<br />

Mehrwert bieten.<br />

Bereits haben fünf SAG-fremde Aussteller zugesagt,<br />

das Ziel sind 20. «Wir wollen neue Bereiche<br />

abdecken, in denen wir selbst nicht tätig<br />

sind», sagt der Messechef. Er denkt dabei<br />

beispielsweise an alternative Antriebssysteme,<br />

DMS oder Waschtechnik. «Damit können<br />

wir die Attraktivität der Messe noch weiter<br />

erhöhen und alle Bereiche des Automotive<br />

Aftermarket abdecken.»<br />

Auch sonst laufen die Vorbereitungen für die<br />

nächste SAS, die am 28. und 29. August <strong>2020</strong><br />

wieder im Forum Fribourg stattfinden wird,<br />

auf Hochtouren. «Es sieht aktuell sehr gut aus.<br />

Wir haben im Vergleich zur Messe 2<strong>01</strong>9 zum<br />

jetzigen Zeitpunkt deutlich mehr Anmeldungen.»<br />

Konkret sind bereits über 60 Anmeldungen<br />

eingegangen. Dazu kommen zahlreiche<br />

mündliche Zusagen. «Wir sind sehr zufrieden»,<br />

sagt Moix. «Das zeigt, dass die SAS in<br />

Freiburg nicht nur bei den Besuchern, sondern<br />

auch bei den Ausstellern sehr gut angekommen<br />

ist.»


HANDEL & AFTERSALES<br />

«Autotechnik Days»<br />

Fachveranstaltung mit<br />

vielen Höhepunkten<br />

Die «Autotechnik Days» der Hostettler Autotechnik AG ist keine klassische Hausmesse, sondern eine Fachveranstaltung.<br />

Podiumsgespräche, Vorführungen und Workshops schaffen einen Mehrwert für die Besucher.<br />

André Bissegger<br />

52<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Wenn am 28. und 29. Februar die Tore<br />

der Messe Luzern öffnen, tauchen<br />

die Besucherinnen und Besucher der<br />

«Autotechnik Days» in eine Welt aus<br />

Wissensaustausch und Inspiration.<br />

Anders als andere Messen setzt die<br />

Hostettler Autotechnik AG nicht auf<br />

Firmen-Präsentationen und reine Verkaufsveranstaltungen,<br />

sondern hat eigens ein neues Konzept erarbeitet.<br />

Dieses fusst auf den Pfeilern Podiumsgespräche, Vorführungen und<br />

Workshops. «Wir wollen den Besuchern aktuelle Themen praxisbezogen<br />

näher bringen», sagt Marcel Stocker, Leiter Automotive bei der<br />

Hostettler Autotechnik AG und Verantwortlicher für die «Autotechnik<br />

Days». «Sie sollen die Produkte in Aktion erleben, ausprobieren<br />

und erfahren können.»<br />

Noch ist die Messe in Luzern leer. Am 28. und 29. Februar füllt sie sich mit den «Autotechnik<br />

Days».<br />

Das Programm verspricht einige Höhepunkte. Namhafte Referenten<br />

aus Industrie und Gewerbe werden an Podiumsgesprächen <strong>–</strong> ein<br />

zentraler Programmteil der «Autotechnik Days», der von der ehemaligen<br />

Rennfahrerin Cyndie Allemann moderiert wird <strong>–</strong> Einblicke<br />

in die Gegenwart und die Zukunft des motorisierten Individualverkehrs<br />

vermitteln. Dazu zählt beispielsweise der Schweizer Auto-Visionär<br />

Frank M. Rinderknecht (siehe Interview Seite 54). Der Automobil-Designer<br />

und Gründer von Rinspeed spricht unter anderem<br />

über die Mobilität von morgen.<br />

Ein Star zum Anfassen ist der Schwyzer Rennfahrer Marcel Fässler<br />

<strong>–</strong> und das trotz seiner drei Siege beim 24-Stunden-Rennen von<br />

Le Mans. Er gehört damit zu den erfolgreichsten Rennfahrern der<br />

Schweiz und nimmt aktuell mit dem US-Team Corvette Racing an<br />

Langstreckenrennen teil. Er wird im Gespräch auf seine Karriere zurückblicken,<br />

einen Rennwagen präsentieren und über den Traumberuf<br />

Rennfahrer sprechen.<br />

Flavio Helfenstein, der Berufsweltmeister in «Automobil Technology»,<br />

nimmt den Faden von Fässler auf und beleuchtet das Rennfahrergeschäft<br />

aus einer anderen Perspektive: Er baut in Eigenregie Rennwagen<br />

<strong>–</strong> und führt damit die grosse Tradition der Konstruktion von Boliden<br />

von Excelsior, Hispano-Suisa, Monteverdi, Sauber und Rinspeed fort.<br />

Ein weiterer Höhepunkt wird das Podium zum Thema «Die Automobilbranche<br />

denkt um» sein. Fabian Kallen vom Industriedienstleister<br />

Spie analysiert unter anderem das Zusammenspiel zwischen Energiewirtschaft<br />

und Autoindustrie. Auch nimmt er Stellung zu drängenden<br />

Fragen im Umbau des Energiesystems von fossil auf erneuerbar.<br />

Dies hat dann ebenfalls Auswirkungen auf «die Werkstatt der<br />

Zukunft», ein weiteres Thema an den «Autotechnik Days». Bert<br />

Lembens von Continental Aftermarket spricht über künftige Geschäftsmodelle<br />

und zeigt, wo Garagisten ihren Platz in der Wertschöpfungskette<br />

finden.<br />

Neben dieser Inspiration erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

in den Workshops theoretisches Wissen und erleben die Umsetzung<br />

hautnah in praxisnahen Beispielen. Die Themen reichen von Hybrid-Antriebskonzepten<br />

über Thermomanagement, Hochvolt-Systeme,<br />

den Austausch von Turboladertechnik bis hin zum richtigen Online-<br />

Auftritt für Garagen. Vertreter von namhaften Unternehmen aus den<br />

Bereichen Zulieferer, Technologie, Bildung, Multimedia, Vertrieb und<br />

Hersteller werden die Workshops moderieren und dafür sorgen, dass<br />

alle profitieren.<br />

Der dritte Schwerpunkt der «Autotechnik Days» befasst sich mit der<br />

zunehmenden Komplexität der Aufgaben in den Autowerkstätten. Damit<br />

sie diese Herausforderungen nicht nur beherrschen, sondern auch<br />

rentabel machen, benötigen die Garagisten zuverlässige Partner wie<br />

Abt, Safia, Hazet oder Texa. Sie werden ihre Produkte und Lösungen<br />

präsentieren und die aktuellen Entwicklungen und Trends aus den Bereichen<br />

Werkstatteinrichtungen und Werkzeuge aufzeigen.<br />

Eine Begegnungszone bietet ausserdem Gelegenheit für den persönlichen<br />

Austausch mit Branchenvertretern sowie Mitarbeitern der Hostettler<br />

Autotechnik AG. Das komplette Programm gibt es online. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/hostettler-autotechnikdays-<strong>2020</strong><br />

seit<br />

1964<br />

CORTELLINI &<br />

MARCHAND AG<br />

Der umfassendste<br />

Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />

Service<br />

von Cortellini & Marchand AG.<br />

www.auto-steuergeraete.ch<br />

061312 40 40<br />

Rheinfelderstrass 6, 4127 Birsfelden<br />

Sie suchen, wir finden <strong>–</strong><br />

Ihr Suchservice für<br />

Auto-Occasionsteile<br />

www.gebrauchte-fahrzeugteile.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>53


HANDEL & AFTERSALES<br />

Frank M. Rinderknecht an den «Autotechnik Days»<br />

«Die Welt und die Aufgaben des<br />

Garagisten werden komplexer»<br />

Der Autovisionär Frank M. Rinderknecht, Gründer von Rinspeed, überrascht seit über 40 Jahren mit immer neuen<br />

Mobilitäts ideen. Aktuell zeigt er in Las Vegas mit dem autonomen Metrosnap seinen neusten Wurf. Der findige Zürcher,<br />

der einst selbst als Garagist tätig war, wird Ende Februar auch einer der Referenten an den «Autotechnik Days» sein.<br />

Jürg A. Stettler<br />

Der Metrosnap ist dank seines modularen<br />

Aufbaus extrem vielseitig einsetzbar<br />

<strong>–</strong> von der mobilen Poststation bis zum<br />

autonomen Taxi.<br />

Frank M. Rinderknecht zeigt in Las Vegas<br />

an der internationalen Consumer Electronics<br />

Show (CES) gerade sein neustes Mobilitätskonzept<br />

als Weltpremiere. Beim Metrosnap sind<br />

Fahrwerk und Aufbauten getrennt und können<br />

daher eigene Wege gehen. Dank des modularen<br />

Systems kann das Rinspeed-Konzept<br />

die sich immer weiter öffnende Schere der Lebenszyklen<br />

von Soft- und Hardware durchbrechen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sprach mit dem Schweizer<br />

Autovisionär.<br />

Frank M. Rinderknecht,<br />

Gründer von Rinspeed<br />

Herr Rinderknecht,<br />

mit dem Metrosnap<br />

zeigen Sie an der<br />

CES in Las Vegas<br />

die dritte Variante<br />

eines Fahrzeuges,<br />

bei dem Fahrwerk<br />

und Aufbauten<br />

unterschiedliche<br />

Wege gehen. Was sind die wichtigsten<br />

Neurungen daran?<br />

Frank M. Rinderknecht: Mit dem Snap 2<strong>01</strong>8<br />

haben wir der modularen Fahrzeug-Idee viel Auf-<br />

Ihr Konzept hat einen Elektroantrieb.<br />

Wieso und wäre auch ein anderer Antrieb,<br />

beispielsweise Wasserstoff, denkbar?<br />

Ja. Es ist unbestritten, dass wir in der Mobilität<br />

die Abzweigung hin zur Nachhaltigkeit jetzt<br />

schaffen müssen. Daher ist es müssig zu diskutierten,<br />

wie viel graue Energie in einem Stromer<br />

steckt. Auch beim Wasserstoff handelt es<br />

sich ja um einen E-Antrieb, nur wird der Strom<br />

an Bord produziert. Entscheidend ist bei jedem<br />

Antrieb, dass die Energieherstellung nachhaltig<br />

erfolgt. Da ist in der Schweiz ein Umdenken getrieb<br />

gegeben, wie ähnliche Ideen von Scania, Kia<br />

oder Mercedes zeigten. Das Kernproblem liegt jedoch<br />

im einfachen, schnellen und kostengünstigen<br />

Wechsel der Module. Da waren wir bei<br />

Rinspeed anfangs ebenfalls auf dem falschen<br />

Weg. Das haben wir beim Metrosnap geändert<br />

und uns dabei von den weltweit und unter allen<br />

Wetterbedingungen erprobten ULD-Container-Wechselsystemen<br />

für Flugzeuggepäck und<br />

Frachtgut an den Flughäfen inspirieren lassen.<br />

Wieso haben Sie in den letzten Jahren auf<br />

modulare Fahrzeuge-Konzepte gesetzt?<br />

Durch die flexible Nutzung verschiedener Aufbauten<br />

lässt sich die Anzahl der teuren und<br />

systembedingt kurzlebigen automatisierten<br />

Fahrzeuge reduzieren. Gleichzeitig lassen sich<br />

auch unterschiedliche Transportanforderungen<br />

für Mensch und Waren bedienen. Bei der automatisierten<br />

Zustellung ist nicht die letzte Meile,<br />

sondern der letzte Meter das Problem. Eine<br />

Heerschar von Drohnen, die uns Pakete liefern,<br />

wollen wir genauswenig wie die Karawanen<br />

der Zustelldienste, die täglich in die Städte<br />

fahren. Oder «Robo-Dogs», die am Schluss<br />

an verschlossenen Türen oder einem fehlenden<br />

Lift für die Zustellung in einen oberen Stock<br />

scheitern. Mit dem Metrosnap kommt der Service<br />

trotzdem zum Kunden. Das flexible Aufbaumodul<br />

wird dorthin transportiert und abgestellt,<br />

wo und wann es der Kunde wünscht<br />

<strong>–</strong> zuhause oder im Büro <strong>–</strong>, die letzten 50 Meter<br />

geht man selbst. Und weil die Industrie insgesamt<br />

bezüglich autonomem Fahren realistisch<br />

geworden ist und eher von zehn als fünf Jahren<br />

bis zur Realisierung ausgeht, kann ich mir den<br />

Metrosnap auch mit Fahrer vorstellen.<br />

54<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Riesige Displays statt eines Lenkrads im Aufsatz des MetroSnap, das für den Personentransport gedacht ist.<br />

Die Geschichte von Rinspeed<br />

Der Zürcher Frank M. Rinderknecht gründete<br />

1977 die Rinspeed Garage, um Sonnendächer<br />

aus den USA zu importieren und Behindertenfahrzeuge<br />

herzustellen. Schon 1979 folgte<br />

sein erster Auftritt am Auto-Salon in Genf.<br />

Der Maschinenbau-Ingenieur zeigte einen VW<br />

Golf Turbo auf Basis eines GTI und den ersten<br />

auf dem Markt erhältlichen Rechteckscheinwerfer-Bausatz.<br />

1982 übernahm der Autovisionär<br />

die AMG-Exklusiv-Vertretung und<br />

1988 die AC Schnitzer-Exklusiv-Vertretung für<br />

die Schweiz. In den 1990er-Jahren folgte der<br />

Wechsel von der Veredelung hin zur Kreation<br />

von Zukunftsvisionen. Zum 20-Jahre-Jubiläum<br />

1997 beschenkte sich der Visionär mit dem<br />

Rinspeed Mono Ego gleich selbst. Der einsitzige<br />

V8-Sportwagen mit 410 PS erinnert optisch an<br />

einen Rennboliden der 1930er-Jahre. Es folgten<br />

der sich auf Knopfdruck verlängernde Presto<br />

(2002), das Amphibienfahrzeug Splash (2004)<br />

und mit dem Squba (2008) sogar ein Tauchmobil.<br />

Genau wie sich die Mobilität wandelte,<br />

wandelten sich auch die Rinspeed-Konzepte<br />

weg von reinen Fahrzeugen hin zu neuen Formen<br />

des automobilen Denkens. Was auch sein<br />

neuster Wurf, der Metrosnap (<strong>2020</strong>), beweist.<br />

kommt eher morgen als übermorgen. Die Gretchenfrage<br />

ist nur, in welche Richtung es geht.<br />

Die Welt und die Aufgaben des Garagisten werden<br />

immer komplexer. Gutes Beispiel ist hier<br />

etwa der Wechsel einer Windschutzscheibe.<br />

Das ging früher problemlos. Durch die ganzen<br />

Sensoren und Kameras sind dazu heute komplexe<br />

Kalibrierungen nötig. Und im Hinblick<br />

aufs autonome Fahren wird die Komplexität<br />

der Fahrzeuge und somit der Aufwand für die<br />

Garagisten weiter zunehmen.<br />

Welchen Herausforderungen muss sich<br />

die Autoindustrie in den nächsten Jahren<br />

stellen?<br />

Die Hersteller sind in einer sehr schlechten<br />

Position. Ihr Geschäftsmodell der letzten 120<br />

Jahre beginnt wegzubrechen. Gleichzeitig müssen<br />

sie Geld für Entwicklungen in innovative<br />

Antriebe und autonomes Fahren ausgeben, das<br />

sie gar nicht mehr verdienen. Auch die bisherige<br />

Segmentierung von Hersteller, Händler und<br />

Garagist sowie Besitzer wird sich komplett ändern.<br />

Ich kann mir gut vorstellen, dass es künftig<br />

Mobilitätskonzepte und -service ohne konkrete<br />

heutige Markenzuordnung zugibt und<br />

dazu eine Betreibergesellschaft wie beispielsweise<br />

Uber bei den Fahrdiensten. Dort sitze<br />

ich heute schon in einem Mercedes und beim<br />

nächsten Mal in einem Tesla, um von A nach B<br />

zu kommen. Auch wenn Hersteller nun Mobilitätsservices<br />

aufbauen, bin ich nicht sicher, ob<br />

der Kunde bereit ist, extra länger auf ein Fahrzeug<br />

seiner Marke zu warten. Derjenige mit<br />

dem dichtesten Angebot wird sich hier durchsetzen.<br />

Daher könnten auch andere Anbieter<br />

wie Amazon oder Zalando mit ihrer Erfahrung<br />

aus dem Service- und Zustellbereich im Mobilitätsbereich<br />

Fuss fassen.<br />

Sie treten bei den «Autotechnik Days» auf.<br />

Was sind Ihre wichtigsten Botschaften?<br />

In der Schweiz tut man sich mit Veränderungen<br />

schwer, hält lieber an Bewährtem fest. Ich<br />

möchte aufzeigen, dass man die Zukunft umarmen<br />

statt abweisen soll: proaktiv, nicht reaktiv<br />

handeln! Man sollte als Garagist nicht über E-<br />

Autos fluchen, die das jetzige Geschäft in Frage<br />

stellen <strong>–</strong> sie werden ohne Zweifel Fuss fassen<br />

<strong>–</strong>, sondern nach Nischen und neuen Geschäftsfeldern<br />

mit E-Autos suchen. Zudem wird natürlich<br />

auch die virtuelle Vorpremiere des Metrosnap,<br />

der kurz danach an der GIMS seine<br />

Schweizer Premiere feiert, ein Thema sein. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.rinspeed.eu und<br />

www.agvs-upsa.ch/de/hostettler-autotechnikdays-<strong>2020</strong><br />

fragt, wir wollen keinen Atomstrom mehr, keine<br />

Windräder, keine Stauseen, aber doch Öko-<br />

Strom…<br />

Sie haben Ihre Karriere 1977 selbst als Garagist<br />

gestartet. Was sind die grössten Herausforderungen<br />

für einen Garagisten von heute?<br />

Die Frage nach der Zukunft stellt sich ein Garagist<br />

zurecht. Die technische Basis und das Vertriebskonzept<br />

verändern sich. Durch den Online-Handel<br />

wird er zudem eines Teils seiner<br />

Marge beraubt <strong>–</strong> alles ist im Umbruch. Garagisten<br />

werden sich verändern müssen. Wir alle<br />

wissen, dass sich in den urbanen Zentren die<br />

Mobilität massiv ändern wird. Dieser Wandel<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>55


HANDEL & AFTERSALES<br />

Online-Plattform<br />

«Das Ziel der Garagisten<br />

ist auch unser Ziel»<br />

Die Online-Plattform «Car For You» ist auf dem Vormarsch: Rund ein Jahr nach der Lancierung hat sie die Hälfte der<br />

Schweizer Garagenbetriebe erreicht. Jan Schenker, Head of Sales, spricht über die Vorteile des digitalen Showrooms,<br />

über gelungene Inserate und darüber, welche Dienstleistungen im nächsten Jahr neu geplant sind. Carla Stampfli<br />

Was vor rund einem Jahr mit dem Eintippen<br />

des ersten Programmiercodes begann, mischt<br />

heute den Schweizer Online-Fahrzeugmarkt<br />

auf: «Car For You». Im Gegensatz zur Konkurrenz<br />

zielt die neue Plattform darauf ab, den<br />

potenziellen Käufer bereits bei der Entscheidung<br />

für Modell und Marke zu unterstützen.<br />

Dafür kommen innovative Tools zum Einsatz,<br />

die auch dem Garagisten in die Hände spielen.<br />

Jan Schenker,<br />

Head of Sales bei «Car For You»<br />

Doch von vorn: Seit der offiziellen Lancierung<br />

im April 2<strong>01</strong>9 hat «Car For You» <strong>–</strong> ein Joint<br />

Venture von Tamedia und Axa <strong>–</strong> bereits rund<br />

die Hälfte aller Schweizer Garagenbetriebe erreichen<br />

können. Eine Zahl, die Verkaufsleiter<br />

Jan Schenker zuversichtlich stimmt: «Wir<br />

sind auf sehr gutem Weg.» Während es im ersten<br />

halben Jahr darum ging, die Plattform im<br />

Sinne der Bedürfnisse der Endkonsumenten<br />

weiterzuentwickeln, lag der Fokus im zweiten<br />

Halbjahr darauf, die Prozesse und Algorithmen<br />

so zu optimieren, dass die Garagisten<br />

ihre Autos möglichst schnell und unkompliziert<br />

inserieren und im eigenen Login-Bereich<br />

verwalten können.<br />

«Die Rückmeldungen, die wir von den Händlern<br />

erhalten, fallen grundsätzlich positiv aus.<br />

Viele Garagisten sind proaktiv und bringen<br />

Verbesserungsvorschläge an», so Jan Schenker.<br />

Die Inputs wiederum helfen, die Online-<br />

Plattform zu verbessern. «Das Ziel der Garagisten<br />

ist auch unser Ziel: Autos zu verkaufen.»<br />

Dafür wolle man «Car For You» zu einem digitalen<br />

Showroom entwickeln, der sich durch<br />

verschiedene Tools auszeichne und den Händlern<br />

möglichst viele qualifizierte Anfragen generiere.<br />

Da wäre zum Beispiel die 360°-Aussen- und<br />

Innenansicht, die dem potenziellen Käufer<br />

ein neues Sucherlebnis verspricht. So, als<br />

würde er das Fahrzeug vor Ort besichtigen.<br />

«Der Vorteil: Der Nutzer bekommt auf An-<br />

56<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

hieb eine reale Vorstellung vom Auto und ist<br />

dadurch einem möglichen Kaufentscheid bereits<br />

einen Schritt näher», sagt Jan Schenker.<br />

Die 360°-Ansicht sei für Garagisten einfach zu<br />

erstellen. «Keine fünf Minuten und die Fotos<br />

sind gemacht. Das spart dem Garagisten Zeit<br />

und Geld.»<br />

Ein weiteres Merkmal, auf das Jan Schenker<br />

hinweist, ist der Preischeck. Dieser zeigt an,<br />

inwiefern das angebotene Auto dem Marktwert<br />

entspricht. Dabei greift der Algorithmus<br />

auf einen zehnjährigen Datensatz des Schweizer<br />

Automarkts zurück. Heizt das den Preiskampf<br />

nicht an? Jan Schenker verneint und<br />

sagt: «Klar, der Preischeck kann für Garagisten<br />

auch eine Hemmschwelle sein.» Doch viele<br />

Händler würden das Tool befürworten, da<br />

es für Transparenz sorge. «Der Preischeck<br />

zeigt nichts anderes, als was der Nutzer auch<br />

im Internet finden kann», betont er. Auch weise<br />

«Car For You» darauf hin, dass der Preischeck<br />

nichts über die Qualität oder die detaillierte<br />

Ausstattung eines Fahrzeugs aussage<br />

und damit nicht die persönliche Begutachtung<br />

vor dem Kauf ersetze.<br />

Nicht zuletzt gibt es auf «Car For you» eine<br />

Geld-zurück-Garantie. Hierfür müssen sich<br />

die Nutzer kostenlos für das entsprechende<br />

Fahrzeug registrieren. «Wir glauben an die<br />

Qualität der Autos auf ‹Car For You›. Sollte<br />

ein Fahrzeug trotzdem in den ersten 30 Tagen<br />

einen Defekt aufweisen, erhält der Kunde<br />

dank der Geld-Zurück-Garantie den vollen<br />

Kaufpreis von der Axa zurück», erklärt Jan<br />

Schenker.<br />

Auf «Car For You» inserieren kann jeder Garagist:<br />

vom Einmann- bis zum Grossbetrieb.<br />

Damit die angebotenen Fahrzeuge bestmöglich<br />

gesehen werden, rät Jan Schenker den<br />

Betrieben, qualitativ gute Fotos hochzuladen<br />

<strong>–</strong> am besten mit 360°-Ansicht. Denn: «Wir<br />

haben festgestellt, dass solche Inserate zweimal<br />

mehr aufgerufen werden als Inserate mit<br />

klassischen 2D-Fotos.» Auch ruft er dazu auf,<br />

möglichst viele Fahrzeugdaten bekanntzugeben.<br />

«Je besser die Autos präsentiert werden<br />

und je mehr Informationen verfügbar sind,<br />

desto höher sind die Chancen für die Händler,<br />

dass ihre Inserate aufgerufen werden», erklärt<br />

der Head of Sales.<br />

Zu mehr Visibilität sollen auch die neuen<br />

Dienstleistungen verhelfen, die «Car For You»<br />

im nächsten Jahr auf Händlerseite einführen<br />

will. Geplant sind beispielsweise Werbe-Banner<br />

und Top-Listings. «Darüber hinaus arbeiten<br />

unsere Softwareentwickler weiterhin daran,<br />

es den Garagisten so einfach wie möglich<br />

zu machen, ihre Autos wieder in den Aftersales-Markt<br />

zu bringen», sagt Jan Schenker.<br />

Zudem ist vorgesehen, dass auch Private ihre<br />

Fahrzeuge auf der Autoplattform inserieren<br />

können. Künftig will sich «Car For You»als<br />

Nummer eins unter den Schweizer Online-<br />

Fahrzeugmärkten positionieren. Ob dabei<br />

auch neue Mobilitätsangebote hinzukommen<br />

werden, lässt Jan Schenker noch offen: «Sicher<br />

ist aber, die nächsten fünf Jahre werden<br />

super spannend.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

carforyou.ch<br />

More than<br />

CAR WASH<br />

CADIS, a star is born.<br />

Tel. +41 56 648 70 80 • verkauf-ch@christ-ag.com<br />

www.christ-ag.com


HANDEL & AFTERSALES<br />

Kundenbindung<br />

Guter Service lässt Onlinehandel<br />

im Schatten stehen<br />

In seinem neusten Werk erläutert Falk Hecker, Mitbegründer der Autoplus AG und Referent am «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» 2<strong>01</strong>9, wie sich Handels- und Dienstleistungsbetriebe durch exzellenten Service von Onlineshops und von<br />

Mitbewerbern abheben können. Die Tipps sind auch für Garagisten wertvoll. Carla Stampfli<br />

Trotz Onlinehandel Kunden dauerhaft für sich<br />

gewinnen? Für Falk Hecker, Autor und Mitbegründer<br />

der Autoplus AG in Wolfsburg, kein<br />

Problem <strong>–</strong> sofern beim Kundenkontakt auch auf<br />

psychologische, soziologische und philosophische<br />

Aspekte geachtet wird. In seinem neusten<br />

Buch «Crashkurs Service-Exzellenz. So heben<br />

Sie sich durch herausragenden Service vom Onlinehandel<br />

ab» geht Falk Hecker der Erkenntnis<br />

auf die Spur, wonach die zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen an Bedeutung gewinnen, je<br />

anonymer sich das Wirtschaftsgeschehen durch<br />

virtuelle Service-Konzepte entwickelt.<br />

«Wenn wir dann nämlich auf einen Menschen<br />

treffen, besteht die grosse Chance, sich über<br />

den persönlichen Service von Onlineanbietern<br />

positiv abzugrenzen, oder, noch weitergehend<br />

formuliert, sich über Service zu positionieren»,<br />

schreibt Falk Hecker, der am letztjährigen «Tag<br />

der Schweizer Garagisten» über Aftersales-Service<br />

im Zeitalter der digitalen Transformation<br />

referierte. Ware sei austauschbar <strong>–</strong> Menschen,<br />

die aussergewöhnlichen Service bieten, dagegen<br />

nicht.<br />

Das Buch, das knapp über 200 Seiten beinhaltet,<br />

enthält eine Vielzahl an Tipps und praktischen<br />

Werkzeugen, mit denen sich Mitarbeitende<br />

in der Dienstleistungsbranche und im<br />

Verkauf <strong>–</strong> somit auch Garagisten <strong>–</strong> positiv von<br />

Mitbewerbern abheben können. Falk Hecker<br />

bedient sich unter anderem Beispielen aus der<br />

Autobranche und erzählt von seinen eigenen<br />

Erfahrungen.<br />

Der Autor hat sein Werk in sechs Abschnitte<br />

gegliedert: Wertschätzung, Kommunikation,<br />

Motivation, Persönlichkeit, Organisation und<br />

Transformation. Falk Hecker zeigt den Leserinnen<br />

und Leser beispielsweise auf, dass guter<br />

Service auf Augenhöhe stattfindet und aus<br />

Liebe zum Detail entsteht. Er legt ihnen ans<br />

Herz, Kundinnen und Kunden mit Namen anzusprechen<br />

und sie regelmässig zu informieren,<br />

wie lange sie noch auf ihre Leistung warten<br />

müssen. «Zeigen, bieten, erzählen, machen<br />

Sie irgendwas, womit der Kunde nicht rechnet»,<br />

schreibt Falk Hecker weiter. Er erklärt nicht nur,<br />

was eine gute Begrüssung ausmacht, sondern<br />

führt vor Augen, dass Kundenbeschwerden<br />

die beste Unternehmensberatung sind und ein<br />

Preisnachlass ohne Gegenleistung langfristig zu<br />

nachhaltigen Ertragseinbussen führt. Nicht zuletzt<br />

gibt er Tipps, wie Mitarbeitende ihr Auftreten<br />

verbessern und sie bei neuen Kontakten<br />

rasch die Sympathien potenzieller Kunden für<br />

sich gewinnen können.<br />

Das Buch «Crashkurs Service-Exzellenz. So<br />

heben Sie sich durch herausragenden Service<br />

vom Onlinehandel ab» ist unter anderem beim<br />

Springer-Gabler-Fachverlag und bei Orell Füssli<br />

erhältlich. Neben seinem Mandat als Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates der Autoplus AG<br />

ist Falk Hecker als Berater, Referent und Mitglied<br />

in weiteren Ausschüssen und Beiräten tätig.<br />

Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter und<br />

Honorarprofessor an der Ostfalia Hochschule<br />

für angewandte Wissenschaften am Campus<br />

Wolfsburg mit den Schwerpunkten Unternehmensführung<br />

in der Automobilwirtschaft sowie<br />

Wirtschafts- und Unternehmensethik. <<br />

Falk Hecker war Referent am «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» 2<strong>01</strong>9.<br />

Zehn wichtige Erkenntnisse<br />

aus «Crashkurs Service-<br />

Exzellenz. So heben Sie sich<br />

durch herausragenden Service<br />

vom Onlinehandel ab»<br />

1. «Anonymität schafft Distanz, nicht nur<br />

in Nachbarschaft und in Gesellschaft,<br />

sondern vor allem auch durch das Internet.<br />

Sorgen Sie daher für eine persönliche<br />

Atmosphäre. Sprechen Sie Ihre Kunden mit<br />

Namen an.»<br />

2. «Zeigen, bieten, erzählen, machen Sie<br />

irgendwas, womit der Kunde nicht rechnet.»<br />

3. «Der Kunde soll mindestens doppelt so viel<br />

reden wie Sie. Ihre Aufgabe ist es, mithilfe<br />

von Fragen das Gespräch zu steuern.» (...)<br />

«Durch gutes Zuhören finden wir heraus,<br />

was unser Gegenüber wirklich will. Je<br />

länger der Redeanteil des Kunden ist, desto<br />

netter und klüger wird der Serviceberater<br />

eingeschätzt.»<br />

4. «Geben Sie jedem Kunden nach seiner<br />

Kaufentscheidung ein gutes Gefühl. Bestätigen<br />

Sie ihm ausdrücklich, eine gute<br />

Wahl getroffen zu haben.»<br />

5. «Denken Sie in Momenten der Konfrontation<br />

durch den Kunden daran, dass es Ihr Job<br />

ist und Ihr Gegenüber Sie gerade dafür<br />

bezahlt, dass Sie ihm Gehör schenken!»<br />

6. «Mit Empathie bekommen Sie den Zugang<br />

zum Kunden, selbst wenn Sie in der<br />

Sache anders denken sollten.»<br />

7. «Service-Exzellenz ist nicht der grosse<br />

Wurf, bei dem es einen Master-Plan für den<br />

Erfolg gibt, sondern entsteht aus Liebe zum<br />

Detail. Es sind die vermeintlichen Kleinigkeiten,<br />

die am Ende ein stimmiges Ganzes<br />

ergeben.»<br />

8. «Respektieren Sie die Zeit Ihrer Kunden<br />

ganz besonders und halten Sie vereinbarte<br />

Termine unbedingt ein!»<br />

9. «Engagieren Sie sich, seien Sie vor allem<br />

offen für technologische Innovationen<br />

und beschäftigen Sie sich aktiv mit neuen<br />

Geschäftsfeldern. Binden Sie die neuen<br />

digitalen Instrumente sukzessive in ihren<br />

Serviceprozess mit ein und nutzen Sie<br />

die Digitalisierung, um die Beziehung zu<br />

Ihren Kunden zu intensivieren.»<br />

10. «Service-Exzellenz im digitalen Zeitalter<br />

bedeutet im Wesentlichen, die Bedürfnisse<br />

des Kunden durch sein bisheriges Verhalten<br />

vorauszuberechnen (zu antizipieren).»<br />

58<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Serie Werkstatt der Zukunft, Teil 6 (Ende)<br />

Die Kommunikation<br />

ist entscheidend<br />

Der Abschluss der Serie über die Projektarbeit der Universität St. Gallen (HSG) ist gleichzeitig auch der chronologische<br />

Abschluss des Werkstattprozesses. Auch im Bereich Zusatzleistungen und Auftragsabschluss wurden die vier<br />

Studierenden fündig. Sandro Compagno<br />

Natürlich leisten auch beim Auftragsabschluss<br />

die ganzheitlichen Software-Systeme<br />

ihre Dienste, die den gesamten Werkstattprozess<br />

abbilden. Hier verweist die Projektgruppe<br />

der HSG beispielhaft auf Stieger Software,<br />

die eine innovative, kompakte Softwarelösung<br />

inklusive individueller Konfiguration für jegliche<br />

Betriebsgrössen anbietet. Die Leistungen<br />

reichen von A wie Annahme-App bis Z wie<br />

Zeiterfassung. Auf Microsoft-Standard ausgerichtet,<br />

verspricht Stieger Software eine «maximale<br />

Zukunftssicherheit und eine mühelose<br />

Bedienung».<br />

Eine Vereinfachung der Kommunikation zwischen<br />

Werkstatt, Kunden-Support und Kunde<br />

bringt «AudaWatch» von Solera Audatex.<br />

Das Modul bietet dem Reparateur die Möglichkeit,<br />

die einzelnen Reparaturprozesse<br />

eines Fahrzeugs mit Fotos zu dokumentieren<br />

und die Länge des Prozessschritts anzugeben.<br />

Dem Autobesitzer können diese Informationen<br />

ganz einfach über automatisierte Services<br />

zur Verfügung gestellt werden (via E-Mail oder<br />

SMS). Der Kunde kann die Reparatur seines<br />

Autos sehr detailliert online mitverfolgen<br />

und wird laufend über den Stand informiert<br />

<strong>–</strong> sofern er dies wünscht. Änderungen im<br />

Fertigstellungstermin werden ihm automatisch<br />

mitgeteilt.<br />

Auch Fahrzeugscanner und Videocheck sind<br />

Werkzeuge, die im Auftragsabschluss wie in<br />

verschiedenen weiteren Werkstattprozessen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Ist der Auftrag abgeschlossen, muss er auch<br />

fakturiert werden. Hier stehen insbesondere<br />

kleineren und mittleren Unternehmen lizenzfreie<br />

Open-Source-Lösungen zur Verfügung.<br />

Als Beispiel nennt die Projektgruppe<br />

den «SQL-Ledger». Die Buchhaltungslösung<br />

benötigt lediglich einen Webbrowser. Alle wesentlichen<br />

Vorgänge einer Buchführungssoftware<br />

wie das Erstellen von Kontoauszügen,<br />

Quittungen, Rechnungen oder Berichten werden<br />

durch die Open-Source-Software zur Verfügung<br />

gestellt. <<br />

Serie: Autowerkstatt<br />

der Zukunft<br />

Von der Terminvereinbarung über die Reparatur<br />

des Fahrzeugs bis zum Versand der Rechnung:<br />

Werkstattprozesse laufen überall in etwa<br />

gleich ab. Doch neue Technologien haben das<br />

Potenzial, diese Prozesse zu vereinfachen und<br />

zu beschleunigen. Fabienne Rudolf, Michèle<br />

Odermatt, Pascal Inauen und Sophie Stopp<br />

haben sich im Rahmen einer Projektarbeit der<br />

Uni St. Gallen mit den Prozessen in einer Autowerkstatt<br />

und mit digitalen Technologien beschäftigt<br />

und konkrete Ideen für eine Autowerkstatt<br />

der Zukunft entworfen. Federführend beim<br />

AGVS war der Bereich Branchenvertretung,<br />

die Leitung seitens HSG hatte Professor Andrea<br />

Back vom Institut für Wirtschaftsinformatik.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> berichtete in einer sechsteiligen<br />

Serie über die Resultate der Arbeit. Die Serie<br />

ist online zu finden auf: agvs-upsa.ch/dienstleistungen/werkstatt-der-zukunft.<br />

Ende der Serie<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>59


BEZUGSQUELLENVERZEICHNIS<br />

ANZEIGEN<br />

Bezugsquellen für das Autogewerbe<br />

Im AVGS-Bezugsquellenverzeichnis empfehlen sich führende Zulieferbetriebe des Schweizer Autogewerbes und<br />

präsentieren ihre Dienstleistungen und Produkte. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert.<br />

Elfmal im Jahr im <strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden Garagen und<br />

betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten in der Schweiz hier vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen.<br />

1. Werkstatteinrichtungen<br />

3. Autozubehör & Tuning<br />

FÜR JEDEN ANSPRUCH<br />

DAS RICHTIGE FAHRWERK!<br />

www.KWautomotive.ch<br />

4. Ersatz- & Verschleissteile<br />

autotechnik.ch<br />

www.hella-gutmann.ch<br />

www.derendinger.ch<br />

5. Reifen, Räder & Fahrwerk<br />

www.bridgestone.ch<br />

autotechnik.ch<br />

www.firestone.ch<br />

www.technomag.ch<br />

2. Werkzeuge & Geräte<br />

www.derendinger.ch<br />

60<br />

191219_auto_inside_branchenverzeichnis_60x60mm_v1.indd 2 19.12.19 13:11<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


More-than-CW-CADIS-schräg-210_146_2<strong>01</strong>9-AI-CH.indd 1 23.10.19 10:06<br />

1<br />

2<br />

ANZEIGEN<br />

BEZUGSQUELLENVERZEICHNIS<br />

7. Waschen & Pflegen<br />

10. Carrosserie & Autospenglerei<br />

MaxiWash Vario<br />

Grossartige<br />

Lösungen für<br />

grosse Aufgaben!<br />

www.technomag.ch<br />

Meine ESA <strong>–</strong> meine Partnerin<br />

für eine erfolgreiche Carrosserie<br />

FÜR JEDEN ANSPRUCH<br />

DAS RICHTIGE FAHRWERK!<br />

esa.ch<br />

esa.ch<br />

www.KWautomotive.ch<br />

13. Aus- & Weiterbildung<br />

6. Oel, Schmiermittel, Additive<br />

& chemische Produkte<br />

More than<br />

CAR WASH<br />

191219_auto_inside_branchenverzeichnis_60x60mm_v1.indd 1 19.12.19 13:11<br />

www.techspirit.ch<br />

CADIS, a star is born.<br />

Tel. +41 56 648 70 80 • verkauf-ch@christ-ag.com<br />

www.christ-ag.com<br />

www.derendinger.ch<br />

9. IT, EDV & Büroinfrastruktur<br />

100 50<br />

Jetzt buchen!<br />

Das crossmediale AGVS-<br />

Bezugsquellenverzeichnis<br />

Die technologische Entwicklung der Fahrzeuge<br />

gestaltet die Aufgaben der Werkstätten<br />

immer komplexer. Das macht die Rolle<br />

der Zulieferer noch wichtiger als früher. Den<br />

richtigen Partner an seiner Seite zu haben,<br />

ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />

Im Bezugsquellenverzeichnis empfehlen sich<br />

leistungsstarke Unternehmen als qualifizierte<br />

Partner des Schweizer Autogewerbes.<br />

www.technomag.ch<br />

Buchen Sie hier Ihre crossmediale AGVS-<br />

Bezugsquellenanzeige!<br />

Jetzt buchen unter:<br />

vermarktung@agvs-upsa.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>61


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Interview mit Andri Zisler, AGVS-Zentralvorstand<br />

«Ich kann meine Meinung<br />

sagen, ohne politisch<br />

korrekt sein zu müssen»<br />

20 Jahre lang war Andri Zisler selbstständiger Garagist in Chur. Seit eineinhalb Jahren ist der Präsident der AGVS-Sektion<br />

Graubünden im Zentralvorstand. Ein Gespräch über Garagenatmosphäre, die Zukunft der kleinen und mittleren Garagenbetriebe<br />

und den Luxus, auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Sandro Compagno<br />

Herr Zisler, Sie führten 20 Jahre lang mit<br />

grossem Erfolg eine BMW-Garage in Chur.<br />

Wieso hatten Sie sich damals entschieden,<br />

dem AGVS beizutreten?<br />

Andri Zisler, AGVS-Zentralvorstand: Als<br />

ich den BMW-Betrieb übernahm, war dieser<br />

bereits Mitglied des AGVS. Ganz ehrlich: Zu<br />

dieser Zeit hatte ich noch keine Ahnung, was<br />

der AGVS überhaupt für ein Verband ist und<br />

was er für die Schweizer Garagisten tut. Erst<br />

allmählich habe ich dann erfahren, weshalb<br />

wir diesen Verband dringend brauchen.<br />

stellt: Probefahrtformulare oder Haftungsausschluss<br />

beispielsweise. Diese Dokumente<br />

stehen jedem Mitglied auf der AGVS-Website<br />

zum Download bereit.<br />

Und wie erleben sie den Verband heute<br />

als Mitglied im Zentralvorstand?<br />

Die Zeit als Vorstand im Kanton Graubünden<br />

wie heute als Präsident dieser Sektion<br />

waren schon sehr aufschlussreich. An unserer,<br />

für mich ersten Klausurtagung im letzten<br />

Jahr wurde mir aber erst recht bewusst, wie<br />

umfangreich die Arbeit des AGVS überhaupt<br />

ist. Auch wenn die Ausbildung und Weiterbildung<br />

noch immer sehr zentrale Punkte sind,<br />

so sind sie doch nur zwei Zahnräder der gesamten<br />

Tätigkeit. In der Zwischenzeit kenne<br />

ich nun alle Dienstleistungen und kann mich<br />

Wie nahmen Sie den AGVS in diesen<br />

20 Jahren als Mitglied wahr?<br />

Ich wusste, dass er für die Ausbildung verantwortlich<br />

ist und unseren jungen Berufsleuten<br />

das Rüstzeug für die Zukunft mitgibt.<br />

2006 kam der damalige Präsident der Bündner<br />

AGVS-Sektion auf mich zu, um mich für den<br />

Vorstand zu gewinnen. Erst ab diesem Zeitpunkt<br />

habe ich mich intensiv mit den Tätigkeiten<br />

des Verbands auseinandergesetzt.<br />

Hat sich dieses Bild in dieser Zeit gewandelt?<br />

Ja klar, ganz wesentlich sogar. Mit jedem Monat<br />

und Jahr als Mitglied des Vorstandes erhielt<br />

ich weiteren Einblick in die Tätigkeit.<br />

Erst damals wurde mir bewusst, wieviel dieser<br />

Verband für seine Mitglieder eigentlich<br />

unternimmt und bereithält. Hätte ich dies in<br />

den ersten Jahren als Garagist schon gewusst,<br />

hätte ich viel mehr auf das Sammelsurium an<br />

Dienstleistungen zurückgegriffen, vieles wäre<br />

mir dadurch erspart geblieben.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

Ich denke da vor allem an rechtliche Fragen:<br />

Wir haben viele Formulare selbst kreiert, die<br />

der AGVS seinen Mitgliedern zur Verfügung<br />

Andri Zisler ist seit eineinhalb Jahren im Zentralvorstand des AGVS.<br />

62<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

auch entsprechend einbringen. Aber wie erwähnt:<br />

Es hat über ein Jahr gebraucht, bis es<br />

soweit war.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie als Unternehmer<br />

im Zentralvorstand?<br />

Da ich keine eigene Garage mehr besitze, kann<br />

ich frei von der Leber sprechen. Ich muss keine<br />

Konsequenzen eines Herstellers oder Importeurs<br />

befürchten. Ich stamme aus einer<br />

Randregion. Daher ist es für mich wichtig,<br />

dass wir uns für alle Garagen einsetzen <strong>–</strong> und<br />

da gehören kleine und mittelgrosse Betriebe<br />

ganz klar dazu. In unserem Kanton ist die<br />

Mehrzahl der Garagen ohne Markenvertretung<br />

und bedient die Kunden in den Talschaften,<br />

ihnen gilt es besonders Sorge zu tragen.<br />

Wie beurteilen Sie die Zukunftsaussichten<br />

dieser kleineren Betriebe angesichts der<br />

Dynamik in der gesamten Autoindustrie?<br />

In unserem Kanton mit 150 Tälern sind sie<br />

enorm wichtig. Das Auto wird hier noch lange<br />

das wichtigste Transportmittel sein, denn<br />

nur damit können diese Talschaften richtig<br />

bedient werden. Und genauso wichtig ist für<br />

die Kunden, dass sie in ihrem Tal auch einen<br />

eigenen Garagisten haben. Die Arbeit wird<br />

für diese sicherlich nicht weniger, was jedoch<br />

nicht bedeuten soll, dass sich diese nicht verändert.<br />

Auch auf diese Garagen kommen Veränderungen<br />

zu, die sie aber mit Bestimmtheit<br />

meistern werden.<br />

Welche Perspektiven sehen Sie für das<br />

Schweizer Autogewerbe als Ganzes?<br />

Es wird spannend und herausfordernd zugleich.<br />

Mit den neuen CO 2<br />

-Richtwerten sind<br />

alle Hersteller und Importeure gefordert. Es<br />

wird weitere Konsolidierungen geben. Diese<br />

sind sicher auch nötig angesichts der anstehenden<br />

Investitionen, allein schon durch die<br />

Elektromobilität. Die Technologie wird sich<br />

verändern und auch das Mobilitätsverhalten.<br />

Vielleicht muss man das Fahrzeug nicht mehr<br />

zwingend selbst besitzen, sondern teilt sich<br />

ein solches. Für den Garagisten heisst dies,<br />

sich ebenfalls zu wandeln. Aber auch diese<br />

Fahrzeuge müssen, gewartet, repariert und gereinigt<br />

werden. Ich bin überzeugt, dass in Zukunft<br />

nicht weniger, sondern mehr Kilometer<br />

mit dem Auto zurückgelegt werden.<br />

Wie kann sich der Garagist von heute auf<br />

eine Zukunft vorbereiten, die derzeit wie<br />

eine Gleichung mit vielen Unbekannten<br />

aussieht?<br />

Wichtig scheint mir, dass er sich Neuem nicht<br />

verschliesst. Er muss offen sein, für das was<br />

auf ihn zukommt. Er muss neue Geschäftsfelder<br />

erkennen und seine Dienstleistung dahingehend<br />

anpassen. Hier gibt es bereits einige<br />

sehr gute Beispiele, die dies für ihren Betrieb<br />

bereits sehr erfolgreich umgesetzt haben.<br />

Konkret?<br />

Wir hatten kürzlich eine Sitzung mit der<br />

Untersektion Engadin. Ein Garagist aus der<br />

Region hat seinen Betrieb verkleinert und in<br />

einem Teil der Werkstatt eine coole Event-Location<br />

eingerichtet. Ich kenne auch Beispiele<br />

von Garagisten, die sich dem Segment der<br />

Wohnmobile widmen, Auf- sowie Umbauarbeiten<br />

durchführen. Daneben bieten sie weiterhin<br />

klassische Dienstleistungen für PW an.<br />

Wenn man von neuen Märkten spricht, muss<br />

nicht immer die Elektromobilität gemeint<br />

sein <strong>–</strong> auch der Bereich Camping und Wohnmobile<br />

ist ein neuer und vor allem wachsender<br />

Markt.<br />

Sie hatten eine erfolgreiche Garage mit rund<br />

30 Mitarbeitenden. Warum haben Sie Ihren<br />

Betrieb verkauft?<br />

Nach über 30 Jahren bei derselben Marke<br />

habe ich erkannt, dass es Zeit wird, den Betrieb<br />

für die Zukunft richtig aufzustellen. Für<br />

die nächsten paar Jahre wäre es, wie in der<br />

Vergangenheit auch, bestimmt noch weiter gegangen.<br />

Die Investitionen für die Zukunft <strong>–</strong><br />

und da meine ich nicht nur eine Zukunft von<br />

drei bis fünf Jahren <strong>–</strong> wären aber so hoch gewesen,<br />

dass es immer schwieriger geworden<br />

wäre. Daher war es für mich naheliegend, den<br />

Betrieb in eine Gruppe zu führen, sodass möglichst<br />

viele Synergien ausgenutzt werden können.<br />

Damit wird es künftig möglich sein, das<br />

grosse Investitionsvolumen auf die einzelnen<br />

Betriebe zu verteilen.<br />

Vermissen Sie die Garagen-Atmosphäre<br />

heute?<br />

Natürlich vermisse ich diese. Durch den Verband<br />

und die vielen guten Kollegen aus der<br />

Vergangenheit bleibe ich aber immer noch verbunden<br />

und spüre so bei meinen Besuchen<br />

immer noch dieselbe Atmosphäre.<br />

Was hat Ihnen als Garagist am meisten<br />

Freude bereitet?<br />

Natürlich die Mitarbeiter. Klar gibt es auch<br />

hier nicht immer nur «eitel Sonnenschein»,<br />

aber die Mitarbeiter sind es, die einem Betrieb<br />

erst Leben einhauchen. Nur durch sie kann<br />

auch der Rest spielen. Mit guten Mitarbeitern<br />

hat man es überall leichter. Dann macht<br />

einem alles mehr Freude als Garagist, und als<br />

Folge stellt sich auch der Erfolg beinahe von<br />

allein ein.<br />

Die deutschen Hersteller starten gerade<br />

eine E-Offensive. Auch BMW führt Elektrofahrzeuge<br />

im Sortiment. Werden die Deutschen<br />

den Rückstand auf Tesla, Renault<br />

und Nissan wettmachen können?<br />

Das Automobil ist in Deutschland der wichtigste<br />

Industriezweig überhaupt. Die Deutschen<br />

werden alles daransetzen, hier nicht in<br />

Rückstand zu geraten. Die neue Offensive, die<br />

sie nun fahren, zeigt, wie weit sie schon sind.<br />

Daher bin ich überzeugt: Sollte noch ein kleiner<br />

Rückstand bestehen, wird dieser zeitnah<br />

geschlossen. Die deutsche Autoindustrie wird<br />

auch in Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen.<br />

Was fahren Sie?<br />

Ich bin natürlich meiner Marke treu geblieben<br />

und fahre wie in Vergangenheit auch einen<br />

BMW X5.<br />

Als Sie vor anderthalb Jahren in den ZV<br />

gewählt wurde, sagten Sie in <strong>AUTOINSIDE</strong>,<br />

Sie müssten «niemandem mehr gefallen».<br />

Wie äussert sich diese neue Freiheit?<br />

Ich muss keinen Importeur mehr «fürchten».<br />

Es ist natürlicher viel einfacher, ehrlich<br />

die Meinung zu sagen, ohne immer politisch<br />

hoch korrekt sein zu müssen. Aber natürlich<br />

gilt dies auch als Verbandspräsident im Kanton.<br />

Es kann mir niemand vorwerfen, dass ich<br />

nur auf mich oder meinen Betrieb achte. Ich<br />

bin unabhängig und kann mir so frei von jeglichen<br />

Verpflichtungen meine Meinung bilden<br />

und diese auch vertreten. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>63


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Porträt Gaetano Gentile, AGVS-Kundenberater<br />

Mit Enthusiasmus im<br />

Dienste der Garagisten<br />

Über 30 Jahre lang war AGVS-Kundenberater Gaetano Gentile im Autogewerbe tätig. Nun geht er in Pension. Im Gespräch<br />

mit <strong>AUTOINSIDE</strong> erzählt der Tessiner über die Freuden und Sorgen der Garagisten und weshalb das Autogewerbe ihn so<br />

schnell nicht loslassen wird. Carla Stampfli<br />

Gaetano Gentile mit seinem Dienstwagen am Hafen von Lugano.<br />

Bis zu 55 000 Kilometer pro Jahr legte er damit zurück.<br />

64<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

«Der Kontakt zu den Garagisten wird mir fehlen»: Über 30 Jahre lang war Gaetano Gentile im Automobilgewerbe tätig. Nun setzt er sich zur Ruhe.<br />

Wenn Gaetano Gentile nach seinem schönsten<br />

Erlebnis gefragt wird, dann antwortet er:<br />

«Jeder Arbeitstag gibt mir etwas, an das ich<br />

mich gerne erinnere.» Der 64-Jährige sitzt an<br />

einem Tisch im Restaurant «Capo San Martino»<br />

in Lugano und geniesst die Aussicht über<br />

den Luganersee. Für Gaetano Gentile ein seltener<br />

Moment, verbringt er doch sonst viel Zeit<br />

im Auto. Bis zu 55 000 Kilometer pro Jahr legt<br />

er als AGVS-Kundenberater im Aussendienst<br />

für die Regionen Tessin, Graubünden, Uri und<br />

Oberwallis zurück.<br />

In Kürze wird Gaetano Gentile aber nicht<br />

mehr mit seinem Dienstwagen, einem Ford<br />

Mondeo Kombi, unterwegs sein: Im Februar<br />

setzt er sich zur Ruhe. Mit der Pension geht<br />

für ihn eine über 30-jährige Berufskarriere im<br />

Automobilgewerbe zu Ende. Gaetano Gentile<br />

blickt mit Freude auf die Zeit zurück, insbesondere<br />

auf die letzten drei Jahre als Kundenberater<br />

beim AGVS.<br />

«Der Kontakt zu den Garagisten wird mir<br />

fehlen», sagt er und lächelt. Sich nach ihren<br />

Freuden und Sorgen erkundigen, ihre Bedürfnisse<br />

herausfühlen, Anregungen und Fragen<br />

entgegennehmen, sie über die Dienstleistungen<br />

des AGVS und seiner Partner informieren:<br />

Die Beratungs- und Coaching-Funktion mochte<br />

und lag Gaetano Gentile sehr. Rund 490<br />

Garagenbetriebe gehören zu seinem Einzugsgebiet.<br />

Ein Gebiet, das von der Anzahl Werkstätten<br />

zwar das kleinste, von der Fläche aber<br />

das weitläufigste der insgesamt fünf AGVS-<br />

Kundenberater ist. «Die langen Distanzen setzen<br />

mir nicht zu», erzählt Gaetano Gentile. Im<br />

Gegenteil: Die Autofahrten nutzt er nicht nur,<br />

um sich mental auf die Besuche vorzubereiten,<br />

sondern auch, um im Anschluss die Gespräche<br />

zu verarbeiten. «Dabei überlege ich<br />

mir immer, wie wir die Garagisten noch besser<br />

unterstützen können.»<br />

Ein Thema, das bei seinen Besuchen häufig<br />

angesprochen werde, sei der Mangel an<br />

Fachkräften. «Damit haben viele Betriebe zu<br />

kämpfen. Entweder, weil Werkstätten ihre<br />

Stellen nicht besetzen können oder weil ihre<br />

Mitarbeiter in andere, besser bezahlte Branchen<br />

abwandern», erklärt Gaetano Gentile.<br />

Positiv an dieser Situation sei, dass zahlreiche<br />

Betriebe in die Aus- und Weiterbildung<br />

investieren. Ein weiterer Aspekt, der die Garagisten<br />

beschäftigt, sei die Administration.<br />

«Der Aufwand ist enorm gewachsen. Das bekommen<br />

insbesondere die kleinen Betriebe<br />

zu spüren, von denen es in meinem Zuständigkeitsgebiet<br />

viele gibt», sagt er. Ein Garantiefall<br />

beispielsweise könne Stunden in Anspruch<br />

nehmen <strong>–</strong> Stunden, die gleichzeitig<br />

auch in der Werkstatt selber benötigt würden.<br />

«In solchen Fällen ist es unsere Aufgabe,<br />

die Mitglieder mit den benötigten Informationen<br />

zu versorgen und sie bei spezifischen Anliegen<br />

an die richtigen Partner zu verweisen.»<br />

Das könne zum Beispiel der Händlerverband<br />

sein oder die Figas Autogewerbe-Treuhand<br />

der Schweiz AG. Trotz aller Herausforderungen:<br />

Die Stimmung unter den Garagisten sei<br />

gut, betont Gaetano Gentile. «Sie blicken zuversichtlich<br />

in die Zukunft!»<br />

Ursprünglich hatte er Maschinenzeichner gelernt,<br />

doch zog es Gaetano Gentile schon kurze<br />

Zeit später ins Autogewerbe. Vom Kanton<br />

Zürich, wo er seine Jugend und seine ersten<br />

Berufsjahre verbracht hatte, ging er Mitte 20<br />

ins Tessin, wo eine Niederlassung für Wirtschaftsauskünfte<br />

aufbaute. Dabei kam er mit<br />

dem Leasinggeschäft in Berührung. Davon<br />

fasziniert, kümmerte er sich fortan um die<br />

Finanzierung von Fahrzeugen. In den frühen<br />

1990er-Jahren wechselte er zu Emil Frey, wo<br />

er für verschiedenste Bereiche zuständig war,<br />

vom Occasions- über den Flottenverkauf bis<br />

hin zum Markenchef. Schliesslich zwangen<br />

ihn Rückenprobleme im Jahr 2<strong>01</strong>4, beruflich<br />

kürzer zu treten und eine langwierige Physiotherapie<br />

zu besuchen. Obwohl es ihm danach<br />

viel besser ging, studierte er bereits an einer<br />

Frühpensionierung herum. «Eines Tages erhielt<br />

ich einen Anruf von einem ehemaligen<br />

Arbeitskollegen, der mich auf die freie Stelle<br />

als AGVS-Kundenberater hinwies», erinnert<br />

sich Gaetano Gentile. Er zögerte nicht lange,<br />

bewarb sich und war schon bald im Dienst<br />

der Garagisten unterwegs.<br />

Nun ist der Moment der «offiziellen» Pensionierung<br />

gekommen. Gaetano Gentile freut sich<br />

darauf, dass er bald mehr Zeit für sich und<br />

seine Frau haben wird. Gemeinsam möchten<br />

sie die Schweiz und das nahe Ausland bereisen<br />

und mehr Zeit auf ihrem Boot verbringen.<br />

Dem Autogewerbe wird Gaetano Gentile<br />

so schnell aber nicht den Rücken kehren, zu<br />

stark ist die Bindung. «Ich habe viele schöne<br />

Momente erlebt, Trends kommen und gehen<br />

sehen, Veränderungen miterlebt», sagt Gaetano<br />

Gentile. Zu denen zählt er beispielsweise<br />

die Ansprüche und Bedürfnisse der Kunden,<br />

die gewachsen sind, der Margendruck, der<br />

zugenommen hat, die Vorgaben der Hersteller<br />

und Importeure, die gestiegen sind, oder<br />

die Technologien, die sich stetig weiterentwickeln.<br />

«Das Autogewerbe ist im stetigen<br />

Wandel und gerade deshalb so spannend», betont<br />

er.<br />

Seinen Enthusiasmus möchte er auch in Zukunft<br />

weitergeben. Er kann sich vorstellen, in<br />

einem Teilmandat weiterhin für den Schweizer<br />

Garagistenverband unterwegs zu sein. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>65


UMFRAGE DES MONATS<br />

WELCHEN EINFLUSS<br />

WERDEN DIE<br />

CO 2<br />

-BUSSEN AUF IHR<br />

GESCHÄFT HABEN?<br />

Schweizer Autoimporteure müssen nach<br />

ersten Schätzungen für das Jahr 2<strong>01</strong>9<br />

zwischen 50 und 80 Millionen Franken<br />

CO 2<br />

-Bussen bezahlen. Gefragt nach dem<br />

Einfluss der Bussen für die Garagisten, sind<br />

Umfrageteilnehmer wenig zuversichtlich.<br />

66 Prozent geben an, dass sie künftig eine<br />

kleinere Marge erwarten. Und 21 Prozent<br />

glauben, dass sie in Zukunft weniger Autos<br />

verkaufen werden. Lediglich 13 Prozent<br />

erwarten keine negativen Einflüsse.<br />

(Stand: 13. Dezember 2<strong>01</strong>9)<br />

13 %<br />

Ich erwarte<br />

keine negativen<br />

Einflüsse<br />

66 %<br />

Unsere Marge wird kleiner.<br />

21 %<br />

Wir werden weniger<br />

Autos kaufen.<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong>-AUSGABE 2 <strong>–</strong> FEBRUAR <strong>2020</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 4. Februar <strong>2020</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

So war der «Tag der Schweizer<br />

Garagisten»<br />

Referate, Köpfe, Impressionen: Der «Tag der<br />

Schweizer Garagisten» vom 14. <strong>Januar</strong> soll die<br />

Teilnehmer inspirieren. <strong>AUTOINSIDE</strong> blickt auf<br />

die Tagung zurück.<br />

So präsentiert sich die ESA<br />

an der GIMS<br />

Ein neuer Standort und ein neues Konzept:<br />

Die ESA zügelt am Auto-Salon in die Halle 1.<br />

ESA-CEO Giorgio Feitknecht erklärt das neue<br />

Konzept.<br />

Den Occasionenbestand<br />

erfolgreich managen<br />

Im Schwerpunktthema «Occasionen» beleuchtet<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> unter anderem Online-<br />

Plattformen, die sich für das Management des<br />

Occasionenbestands eignen.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2<strong>01</strong>9: 12760 Exemplare, davon 9664 in Deutsch, 3096 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, Postfach 64, CH-3000 Bern 22<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Anina Zimmerli<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />

anina.zimmerli@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

www.agvs-upsa.ch/abo<br />

Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: +41 (0)43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />

Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler<br />

(jas, Leitender Redaktor Mobilität),<br />

André Bissegger (abi, Redaktor Mobilität),<br />

Carla Stampfli (cst, Redaktorin Mobilität)<br />

Jean-Philippe Pressl-Wenger (jppw,<br />

Korrespondent Westschweiz), Andreas<br />

Senger (se, Spezialgebiet Technik), Bruno<br />

Sinzig (si, Spezialgebiet Bildung), Raoul<br />

Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />

Gestaltung: Robert Knopf, Christoph Pfister,<br />

Fatma Bindal.<br />

Vermarktung<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Kontakt: Erich Schlup, Key Account Manager<br />

Telefon: +41 (0)43 499 19 83<br />

Mobile: +41 (0)79 256 29 23<br />

vermarktung@agvs-upsa.ch<br />

Gesamtverantwortung<br />

Redaktion und Vermarktung<br />

Georg Gasser<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: +41 (0)43 499 19 99<br />

ggasser@agvs-upsa.ch<br />

Druck / Versand<br />

Galledia Print AG<br />

Burgauerstrasse 50, CH-9230 Flawil<br />

www.galledia.ch<br />

Kontakt: Michael Rottmeier<br />

Telefon +41 (0)58 344 97 44<br />

michael.rottmeier@galledia.ch<br />

Nachdruck oder Vervielfältigung von Artikeln<br />

auch auszugsweise nur mit Zustimmung der<br />

AGVS-Medien. Für unaufgefordert einge -<br />

sandte Manuskripte und Bilder übernehmen<br />

wir keine Haftung. Für den Inhalt der verlinkten<br />

Seiten sind aus schlies slich deren<br />

Betreiber verantwortlich.<br />

66<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


André Koch AG<br />

Zusammen<br />

mehr erreichen!<br />

Profitieren Sie von einer starken<br />

Partnerschaft mit der André Koch AG.<br />

Werden Sie Teil der André Koch-Familie, damit wir künftig zusammen erfolgreich<br />

sein können! Unser engagiertes Team freut sich auf Sie.<br />

www.andrekoch.ch


AGVS Garantie<br />

erfolgreich seit 2005<br />

by Quality1 AG<br />

Die Nummer 1 für Fahrzeuggarantien in der Schweiz<br />

Die Beziehung des Garagisten zu seinen Kunden ist eine Frage des Vertrauens. Wir helfen<br />

Ihnen, dieses Vertrauen zu stärken, im Verkaufsgespräch zu punkten und die Kundenbeziehung<br />

zu vertiefen. Mit einer Garantieversicherung der Nummer 1 in der Schweiz.<br />

Seit 15 Jahren vertrauen Garagisten und ihre Kunden auf die AGVS Garantie by Quality1.<br />

Nutzen auch Sie diese Chance, einen Mehrwert für Ihre Gebrauchten zu schaffen!<br />

Weitere Informationen:<br />

www.quality1.ch | info@quality1.ch | +41 (0)55 254 30 00<br />

© Quality1 AG, Bubikon 12/2<strong>01</strong>9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!