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POLITIK<br />
Niemals neutral,<br />
aberauf Distanz<br />
MEINE<br />
MEINUNG<br />
Von<br />
Harald<br />
Stutte<br />
Die Trump-Administration<br />
ist enttäuscht. Die<br />
Europäer müssten dochverstehen,<br />
dass die Ausschaltungdes<br />
iranischen Generals<br />
auchinEuropa Leben gerettet<br />
habe,klagteUS-Außenminister<br />
Pompeo in Trumps<br />
HaussenderFox News.<br />
Müssensie das? Niemand<br />
trauert diesem Schlächter<br />
auchnur eineTräne nach.<br />
Dennoch sollte Europa auf<br />
Distanz zu TrumpsNahostpolitik<br />
gehen, diezunehmend<br />
einer Geisterfahrt<br />
gleicht. Schließlichhat der<br />
Präsident, der unter Partnerschaftwohleher<br />
Gefolgschaft<br />
versteht, vorab keinen<br />
seiner Verbündeteneingeweiht.<br />
Einegemeinsame Strategie<br />
des Westens im Umgangmit<br />
dem Iran–die gab es tatsächlicheinmal.<br />
Sie gipfelte<br />
im Atomdealvon 2015, der<br />
keineswegs perfekt, dafür<br />
aberausbaufähig war.<br />
Trump hat diesen Weg verlassen,<br />
nicht weil derDeal<br />
hoffnungslosschlecht war,<br />
sondern weil ihn Vorgänger<br />
Obama eingefädelt hatte.<br />
Europa muss klarstellen,<br />
dassesimjetzt eskalierten<br />
Konflikt nichtneutralist,<br />
abereinen komplett anderen<br />
Lösungsansatz als Trump<br />
verfolgt.<br />
MANN DESTAGES<br />
Markus Söder<br />
Gemeinsam mit dem Institut<br />
Insa ermittelt das Magazin<br />
„Focus“ wöchentlich die Zustimmungswerte<br />
von 22<br />
deutschen<br />
Spitzenpolitikern.<br />
Nach<br />
Auswertung<br />
des Jahres<br />
wurde Bayerns<br />
Ministerpräsident<br />
Markus Söder<br />
(52) mit<br />
insgesamt<br />
102 Punkten<br />
(+11) jetzt zum politischen<br />
Aufsteiger des Jahres 2019<br />
gekürt, gefolgt von der Linken-Politikerin<br />
Sahra Wagenknecht<br />
und der Grünen-<br />
Chefin Annalena Baerbock<br />
(beide +6).<br />
Foto: Peter Kneffel/dpa<br />
Fotos: Nasser Nasser, Khalil Hamra/AP/dpa<br />
Europa in<br />
der Iran-Falle<br />
Amerika beklagt im Konfliktmit demMullah-<br />
Regimedie mangelndeUnterstützung durch<br />
die Alliierten. Teheran droht mit Rache<br />
Washington – Nach dem<br />
tödlichen US-Angriff auf<br />
einen hohen iranischen<br />
Militär kritisiert die US-<br />
Regierung Europa für seine<br />
mangelhafte Unterstützung.<br />
„Nicht so hilfreich“<br />
sei das. In Deutschland<br />
wird über die Folgen<br />
der Eskalation diskutiert.<br />
US-Außenminister Mike<br />
Pompeo hat die Reaktion<br />
der Europäer auf die Tötung<br />
des iranischen Generals<br />
Ghassem Soleimani<br />
durch die USA kritisiert.<br />
Washingtons europäische<br />
Verbündete seien „nicht so<br />
hilfreich“ gewesen, wie er<br />
gehofft hatte, sagte Pompeo<br />
dem Sender Fox News.<br />
Die Briten, die Franzosen<br />
und die Deutschen müssten<br />
verstehen, „dass das, was<br />
wir, was die Amerikaner getan<br />
haben, auch Leben in<br />
Europa gerettet hat“.<br />
Berlin –Reisen wie die Umweltaktivistin<br />
Greta Thunberg<br />
mit klimaneutralem Segelboot?<br />
Für die meisten Deutschen<br />
kein Thema. Pünktlich<br />
zum Beginn der „Frühbucherphase“<br />
für den Sommerurlaub<br />
2020hat dasForsa-Institutim<br />
Auftrag des Deutschen Reiseverbands<br />
(DRV) Menschen<br />
nach ihren Urlaubsplanungen<br />
befragt. Ergebnis: Die Deutschen<br />
fahren mehr denn je in<br />
den Urlaub, zitiert die „Westdeutsche<br />
Zeitung“. Nur<br />
In Deutschland werden<br />
vor allem die Folgen der Eskalation<br />
diskutiert. In einer<br />
ersten Reaktion setzte die<br />
Bundeswehr ihren Ausbildungseinsatz<br />
im Irak bis auf<br />
Weiteres aus. Die Entscheidung<br />
dazu habe das Hauptquartier<br />
der Anti-IS-Koalition<br />
zum Schutz der eigenen<br />
Kräfte getroffen, teilte<br />
das Einsatzführungskommando<br />
der Bundeswehr den<br />
Obleuten im Verteidigungsausschuss<br />
des Bundestages<br />
mit.<br />
Das deutsche Kontingent<br />
für den internationalen Einsatz<br />
gegen den IS zählt derzeit<br />
415 Männer und Frauen.<br />
Die Grünen-Vorsitzende<br />
Annalena Baerbock verlangte,<br />
alle deutschen Soldaten<br />
sofort aus dem Irak<br />
herauszuholen.<br />
Der CDU-Außenpolitiker<br />
Norbert Röttgen spricht<br />
sich gegen einen Abzug aus<br />
21 Prozentder Befragten informieren<br />
sich überhaupt darüber,<br />
wie sie eine Reise möglichst<br />
umweltfreundlich gestalten<br />
können. Und nur<br />
15 Prozent gaben an, dass ihnen<br />
dieser Punkt sehr wichtig<br />
sei. 65 Prozent der 1000 Befragten<br />
sind inden vergangenendrei<br />
Jahren mit demFlugzeug<br />
verreist.<br />
Dabei zeigt sich vor allem<br />
bei der jüngeren Generation<br />
eine Diskrepanz zwischen<br />
dem, was sie kundtut, und dem<br />
eigenen Handeln.Jejüngerdie<br />
Person ist, destohäufigerwurde<br />
das Flugzeug gewählt.<br />
73 Prozentder 18- bis 29-Jährigen<br />
sind in den vergangenen<br />
drei Jahren in den Urlaub geflogen.<br />
Dass Themen wie „flygskam“<br />
(Flugscham) 2020 noch<br />
deutlicher in denFokus rücken<br />
werden, davon geht der DRV-<br />
Präsident Norbert Fiebig aus.<br />
Er setztauf Reisebüros, die dabei<br />
helfen, nachhaltige Reisen<br />
zu buchen. Das würdeauchzu<br />
In Palästina brennen mal wieder<br />
Fahnen: Israelische und US-<br />
Flaggen werden angezündet.<br />
Im Urlaub wird Gretaverdrängt<br />
Bei den Buchungen für den Sommer 2020 spielen Klimafragen und „Flugscham“ fast keine Rolle<br />
den Aussagen der Befragten<br />
passen: Die meisten buchen<br />
online oder über Reisebüros.<br />
Dennoch erwartet die Reisebranche<br />
einen weiteren Zulauf<br />
und steigende Umsätze –<br />
denn die Deutschen reisen<br />
nicht nur gern,sie gebendabei<br />
auchvielGeld aus. Auch wenn<br />
die Kanaren, Ägypten und die<br />
Türkei noch am höchsten im<br />
Kurs stehen, sind Fernreisen<br />
zunehmend beliebt: die Malediven,<br />
Südafrika oder die Kapverden.