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MOIN_02_2019_ePaper

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PLASTIK-REPORT 013

Frau Dr. Renate Sommer mit MOIN-Redakteur Manfred Osenberg beim Oceans Day

MASSNAHMEN?

Was muss getan werden? Eine ganze Menge.

Der effektivste Weg zur Lösung des Problems

besteht darin, zu verhindern, dass

noch mehr Plastik in unsere Ozeane gelangt.

Einwegkunststoffartikel stellen die größte

einzelne Abfallgruppe an den Küsten und

Stränden dar: Produkte wie Plastikbestecke,

Getränkeflaschen, Zigarettenstummel

oder Wattestäbchen machen fast die Hälfte

aller Meeresabfälle aus.

Es wurde ein totales Verbot für Einwegkunststoffartikel

vorgeschlagen, für die bereits

Alternativen in anderen Materialien

verfügbar sind: Wattestäbchen, Besteck,

Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe.

Stäbe? Warum kein generelles Luftballonverbot,

wie von diversen Natur- und

Tierschutzverbänden gefordert? Auch auf

Wangerooge starben Vögel, die Luftballons

verschluckt haben. »Beim Luftballonverbot

konnte keine Einigung erzielt werden«, bedauert

Dr. Sommer, die xxxx ergänzen

Immerhin: Inzwischen gibt es Kennzeichnungsvorschriften

für Damenbinden,

Feuchttücher und Ballons, um Benutzer auf

ihre korrekte Entsorgung aufmerksam zu

machen. In der Luft ist noch Luft nach oben.

Die Vögel brauchen dringend weniger Gefährdungen.

Im Wasser dagegen sind Vorschriften

vorhanden. Für Fischfanggeräte,

die etwa 27 Prozent aller Abfälle im Meer

ausmachen, müssten die Hersteller die Kosten

der Entsorgung in den Hafenauffangeinrichtungen

künftig selbst tragen. Des Weiteren

sollen die Mitgliedstaaten sicherstellen,

dass jährlich mindestens 50 Prozent der verlorenen

Fischfanggeräte eingesammelt und

bis 2025 15 Prozent davon recycelt werden.

In Europa kennt man längst die Gefahren

im Meer. In Brüssel ist bekannt, dass

das Plastikproblem nur global gelöst werden

kann. Plastikgabeln und Ohrstäbchen zu

verbieten, reicht nicht. Umso bedauerlicher

ist es, dass der Gipfel in Nairobi im März

2019 vor allem Absichtserklärungen eingebracht

hat und keine verbindlichen Verpflichtungen.

Doch oft hatte der Müll nicht die versprochene

Qualität – Recycling warunmöglich.

China zog deshalb die Reißleine und hat

2018 den Import von Plastikmüll verboten.

Seitdem exportiert Deutschland vermehrt

in andere asiatische Länder oder muss mehr

Plastikmüll verbrennen. Ohnehin steht es

um das Recyclingsystem in Deutschland

nicht zum Besten, obwohl kaum ein Land so

emsig seinen Müll trennt. Laut Schätzungen

werden hierzulande nur fünf bis sechs Prozent

des Abfalls wiederverwertet. Gleichzeitig

fällt nirgendwo in der EU mehr Verpackungsmüll

an als in Deutschland. Allein

2016 verbrauchte jeder Mensch in Deutschland

im Schnitt 220 Kilogramm an Verpackungen.

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